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{"created":"2022-01-31T12:44:21.698192+00:00","id":"lit16919","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Garcia, A.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 17: 543-554","fulltext":[{"file":"p0543.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber Ptomaine, welche bei der F\u00e4ulnis* von Pferdefleisch und\nPankreas entstehen.\nVon\nDr. S. Adeodato Gareis aus Santiago de Chile. (I. Mi tt hei lung).\nDer Redaction angegangen am 20. November 1892.)\nEs sind bis jetzt viele K\u00f6rper aus der Reihe der sogenannten Ptomaine beschrieben worden. F\u00fcr die vor-\nS auf di\u00cet hl SPeCie\" V\u00b0n Inleresse. \u00abnen fl\u00fcchtiger Blick auf dm Substanzen zu werfen, welche aus in F\u00e4ulnis\u00ab\ngerathen\u00e9m Fleisch und Eiweiss-, bei An- oder Abwesenheit\n'LnraWeri\u00efrtS\u2019sindargeStellt U\"d ** \u201c ana,\u00fftische ***\nund obgleich er als Ptomain nicht aufgefasst wurde, 5l 2 \u25a0 ' se,\"er Aufndung selbst der Name \u00abPtomain\u00bb nicht \u00abebmchTCe ^\t^\tSendung\nF\u00fcnf Jahre sp\u00e4ter entdeckten Gautier und Etar.l\u2019t he- der Eiweissf\u00e4ulniss zwei K\u00f6rper, von welchen sie den\nalsTin Hvdr'I01 IP?1 ^ C>H\u201dN Und dcn \u00e4deren ein Hydrocolhdin von der Zusammensetzung C,HnN\n2 \u00aeencMe d- deuts<*- ehern. Gesellschaft, 1878.\nau tier und Et ard, Comptes rendus, B.XC1V.\nZeitschrift f\u00fcr physiologische Chemie. XVII,\tV\t^","page":543},{"file":"p0544.txt","language":"de","ocr_de":"\u00df 544\nbezeichneten. Diese zwei Substanzen Stellen nach Gautier', und Etard\u2019s Angaben \u00f6lige und unangenehm riechend. Massen dar, welche natt Salzs\u00e4ure in Wasser und Alkohol l\u00f6sliche Verbindungen eingehen, und welche mit Platinchlori.l aus diesen L\u00f6sungsmitteln als schwer l\u00f6sliche Niederschl\u00e4ge siel,\nabscheiden lassen. Aus der Mutterlauge des HydrocollidmplaUn-\nernere7^ der Formel GltH\u201eN, dafgestelll. die von Gautier und Etard nicht benannt worden ist.\nIm Jahre 1883 wurde von E. und H. Salkowski\u2019i aus faulem Fibrin und Fleisch die Base C,H\u201eNO, gewonnen deren Zusammensetzung die eines anhydrischen Betains i,f \u00bbbt dieser Base wurden von den Verfassern Salzsaure, Chlor,,-pi\u00e4tm und Aurochloridsalze dargestellt.\nGuareschi und Mosso* *) haben in demselben Jahr\n\u00cfZuofc tV\u2122\teinen K\u00f6rper der Zusammen-\n. , g i\u00abHt\u00bbN gewonnen, wahrscheinlich dieselbe Substanz\nwelche spater von Oechsner de Coninck *) durch F\u00e4ulniss vo\u00efl Seepolypen dargestellt wurde.\n, Noch im Jahre 1883 erhielt Pouchet*) als F\u00e4ulnis\ndurchC Ein wl ,^no<dlen \u2019 J\u201c** m s. w. von Fabrikresiduen p ,i \u2019^ung von Schwefels\u00e4ure zwei sauerstoffhaltig\nl -0, n T Mittelst Platinchlorid und verschiedener L\u00f6slichkeit der Platinsalze in starken Alkohol und Aether\nf\u00ab \u00bb\u201c\u00abet\"\"\twm \u00e9\nDie gr\u00f6sste Arbeit \u00fcber Ptomaine ist von Briegen ausgetuhrt worden. Von den K\u00f6rpern, welche aus Cadaver-\n^ Pferd.efleisch\u2019 Rindfleisch, inneren Or\u00e7anen etc. isol\u00e2 t wurden sind zu erw\u00e4hnen: Dimethylamin (CH.) NH\nrimethylamm, (CH,),N, Putrescin C,H,,N *Ca-\n!)\tH\" Ber' d- deutsch, chem. Gesellschaft, I8S\u201d.\n1 Gu*,,,\u00abh, ond Mess\u00ab, ArehdUl. A Biologie, M.H ) Oechsner de Coninck, BUI. d. 1. societ. chim., 188*.\n) Pouchei, Comptes rendus XGVII.\n*) Bneger, Ueber Ptomaine, Berlin, 3 Theile, 188St -86","page":544},{"file":"p0545.txt","language":"de","ocr_de":"545\ndaverin C#H14Nt, Saprin C#Hl#N#t Neuridin C H N Mydin C8HMNOt Neurin C5H18NO, Cholin C.H NO* Mydatoxin C\u00c4H<#NOt, und die Base CTH17NO#. Alle diese Substanzen wurden als Salzsaure, Chloroplatin, Aurochlorid oder Piknnsauresalze und durch ihre verschiedene L\u00f6slichkeit in Wasser, Alkohol und Aether getrennt. Es w\u00fcrde zu weit f\u00fchren, weiteres hier \u00fcber sie anzugeben.\nVon diesen K\u00f6rpern sind das Ca daverin als ein\nPentamethylendiamin NH,CH, CH,CH,CH,CH,NH, durch Ladenburg und Brieger') und sp\u00e4ter durch Baumann lind v. Udr\u00e4nszki*) und das Putrescin als ein Tetramethylendiamin NH,CH,CH,CH,CH,NH, durch die zwei letzten Autoren3) festgestellt, und neben Cystin im Harn bei Cystinurie gefunden worden.\nDie vielen anderen von Selmi, \u00dfrouardel und Boutmy etc. etc. beschriebenen Ptomaine sind entweder mehr oder weniger giftige Extrade gewesen, oder gut chemisch unalysirte, aber aus anderen Quellen als die schon erw\u00e4hnten gewonnenen Substanzen.\nDie sehr umfangreiche Literatur ist schon oft bei Brieger s ), WiebeckeV) und Vaughan\u2019s*) Arbeiten zusaminengestellt worden.\nBeim Sch\u00fctteln von Urin eines Cystinkranken mit 10 '\u2022 Natronlauge und Benzoylchlorid wurden von Baumann und v. Udr\u00e4nszky7) neben Benzoylcystin Verbindungen von Cadaverin und Putrescin als Benzoylpenta-methylendiamin und Benzoyltetramethylendiamin isolirt Diese Methode ist von Baumann und v. Udr\u00e4nszky angewendet\n\u00ab.'ml\u00c4'* 1C\u201d S'\"\u2019 UI Theil ; B\u00abr- 0- <>\u2022 chem. CeseHschaft,\nl i. Bauraa\"n und v. Udr\u00e4nszky, diese Zeitschr., Bd. XIII. S 570\n\u2019 if7*\u2019 \"nd Ber-d- d- chem> Gesellschaft, Bd. XXI, S. 2933,\n8) Dieselben, 11. cc.\n4) Brieger, 1. c.\nIleriin 1886 ebecke\u2019 Huth\u2019S Sammlun8en wissenschaftlicher Vortr\u00e4ge.\n\u2022) Vaughan, Ptomaine, Philadelphia 1888.\n) Baumann und v. Udr\u00e4nszky, diese Zeitschrift, Bd. XIU.","page":545},{"file":"p0546.txt","language":"de","ocr_de":"\u00ff, 546 ' \u25a0\nworden, um die Gewinnung von Cadaverin und Putrescin aus Faulmssfl\u00fcssigkeiten zu erzielen, nachdem die Verfasser quantitative Trennungen der Diaminen durch Benzoylchlorid und Natronlauge und durch Pikrins\u00e4ure erreicht hatten. Id, kann den Vortheil dieser Methode durchaus best\u00e4tigen.\n\u00abei anderen Untersuchungen, die ich n\u00e4chstens zur Ver\u00f6ffentlichung zu bringen hoffe, habe ich die erw\u00e4hnte Methode verwendet, und es ist mir gelungen, ausser den Benzoylver-bmdungen des Penta- und Tetramethylendiamins, eine andere ; Benzoylverbindung darzustellen, die mit den zwei letzte... nannten Substanzen in naher Beziehung steht.\nBei der Trennung des Dibenzoylcadaverins von Dibenzoyl-putrescin aus der weingeistigen L\u00f6sung beider Diamine durch Auslallen des letzteren mittelst viel Aether, ist mir aufge-fallen, dass nach dem Verdunsten der \u00e4therischen L\u00f6sung Aufl\u00f6sen des R\u00fcckstandes in Alkohol und F\u00e4llung des aufgel\u00f6sten Dibenzoylcadaverins durch viel Wasser, ein K\u00f6rper dessen Schmelzpunkt, auch nach wiederholter Umkrystallisation aus Wasser, nicht gut zu bestimmen war, entfernt Wurde. En fing bei 122\u00b0 an zu sintern und schmolz vollst\u00e4ndig erst bei td8 12!)\u00b0. An eine Beimengung von Benzamid war nicht zu denken, da dies bei 128* schmilzt, somit konnte es kein so grosses Ilerunterdr\u00fccken des Schmelzpunktes 'verursachen, im Falle dass Benzamid vorhanden gewesen w\u00e4re. Eine Beimengung von Benzoes\u00e4ure war ebenfalls nicht zu bef\u00fcrchten, nach den wiederholten UmkrystaltiSationen aus vielem Wasser. So lag also die Annahme nahe, dass mit dem Dibenzoylpentamethylendiamin ein anderer K\u00f6rper vermengt war, dessen Unl\u00f6slichkeit in Wasser eine ann\u00e4hernde so grosse ist, wie die des Dibenzoylcadaverins. Die Versuche das Gemeng durch Benzol, Ligroin, Aceton, Chloroform.\u2019 Acetessig\u00e4ther etc. zu trennen , missgl\u00fcckten. Entweder l\u00f6st\nsich das Gemeng ganz, oder geht nicht in L\u00f6sung. Nach\nvielem Suchen und Probiren habe ich in folgender Weise eine brauchbare Trennung erzielt.\nDas Gemeng, welches man in etwas mehr Weingeist, als zur L\u00f6sung erforderlich ist, gel\u00f6st hat, bringt man jetzt","page":546},{"file":"p0547.txt","language":"de","ocr_de":"547\ni n einen Kolben auf das \\Vasserbad und erw\u00e4rmt es, bis die L\u00f6sung die Temperatur von 70* zeigt. Man setzt dann in kleinen Portionen Wasser hinzu, so dass die Temperatur der Fl\u00fcssigkeit nicht \u00fcber 70\u00b0 steigt. Hat man 50 mal so viel Wasser als L\u00f6sung hinzugesetzt, so unterh\u00e4lt man die Temperatur immer auf 70\u00ab 20-30 Minuten und filtrirt dann warm und rasch durch ein Asbestpfropf mittelst einer Wasserstrahlpumpe. Nach dem Erkalten des Filtrats scheidet sich ein in gl\u00e4nzenden, langgestreckten Nadeln und Tafeln krystalli-sirter K\u00f6rper aus, welcher bei 100\u00ab getrocknet und \u00fcber Schwefels\u00e4ure zum Erkalten gebracht, einen Schmelzpunkt '\u00b0n 124.5\u00b0\u2014125\u00b0 zeigt. Den im Trichter zur\u00fcckgebliebenen schuppenartigen Niederschlag l\u00f6st man in wenig warmem Alkohol und giesst diese L\u00f6sung in viel Wasser (das 30- bis 40 fache Volumen). Die auf diese Weise erhaltene krystalli-msche Substanz besteht gr\u00f6sstentheils aus ,Dibenzovlpenta-methylendiamin und aus einer kleinen Menge*-des vorher beschriebenen K\u00f6rpers. Wiederholt man den ersten Vorgang mit etwas weniger Wasser, so kann man wieder! zwei Portionen von einander trennen, von denen die eine bei 125\u00b0, die andere bei 129.5\u00b0\u2014130\u00b0 schmilzt.\nDie Analysen einer bei 126\u00b0 schmelzenden Portion der Benzoylverbindung gab mir folgende Werthe. Ich muss, aber hervorheben, dass diese Portion durch wenig auf 90\u00b0 ernanntes Wasser aus dem Gemenge entfernt wurde und durch wiederholtes Umkrystallisiren aus viel Wasser den angegebenen Schmelzpunkt mit kleinen Differenzen zeigte, obgleich sie\nnach den sp\u00e4teren Ergebnissen als nicht ganz rein zu be-trachten ist.\nI. 0,1112 gr. Substanz gaben 0,3017 gr. CO* = 73,91 \u00b0/w <\n0,0725 gr. H,0 = 7,24 \u00b0|0\u00b0H\nH.0,1285 \u00bb\t*\t\u00bb 0,3470 gr. CO, = 73,75 \u00b0/0 C\nHI. 0,1734 v IV. 0,1909 \u00bb\n0,0838 gr. H,O = 7,24\u00b0j0 H.\n\u00bb\t13,8 ebem. Stickstoff bei 17,0\u00b0 T. und\n752 B = 9,12 \\ N.\n*\t15,2 cbcin. Stickstoff bei 17,6\u00b0 T. und\n752 B, = 9,12 \u00b0|0 N.\n(\n\u2022 \\","page":547},{"file":"p0548.txt","language":"de","ocr_de":"c\nH\nN\nf\u00fcr C\u201eHMN,Ot: 73,55%.\tC\n7,09 \u00bb ^\tH\n9,03 \u00bb\tK\nfSr CmHmK,0,: 7*.07 %.\n7,40 \u00bb i-8,64\n. D\u2018e C- u\"d H-Werthe der Analysen sind, wie man sehen kann, zu hoch f\u00fcr ein Dibenzoylcadaverin und stimmen besser mit der Formel C\u201e HttN,0\u201e d. h. mit der Benzoyl-verbmdung eines bis jetzt noch nicht dargestellten K\u00f6rpers %H\u201eN, oder ein Multiplum des Putrescins C.H..N und des\nWr\u00eeenk\"8 r*n\u2018vD\u2018Wn die N*WerthesM zu hoch ur den K\u00f6rper C,H\u201eN, und sprechen mehr fur ein Dibenzovl-\nPentamethylendiamin.\t*\"\n\u00cbs ist von nicht geringem Interesse, zu erfahren, dass durchaus \u00e4hnliche Analysen von Baum an n und v.\u00fc d ran szky1)\nfur ein Dibenzoylcadaverin verwerthet worden sind. Die Analysen sind folgende:\nSubstanz v. Schmelzp. 126\u2014127\u00b0:\n2?\n'\u25a0&\nc:\nH\nN\n1. 73,96 7,10\n3.\n4.\nC\nH\nN\n7.28\t\u2014\t\u2014\n\u2014\t9,27\t9,14\nSubstanz v. Schmelzp. 129,5\u00b0:\ni7. \u2022 \u25a0 8. 73,12\t73,26\t\u2014\n7,18\t7,14\t-\tJ..\n-\t8,58\n9,08\n\u201e ^an crs,eht daraus, wie Analyse 1, 2 und 7 mit eine: Benzoylverbindung von C.H..N, besser \u00fcbereinstimmen ah mit dem K\u00f6rper C\u201e H\u201e N, 0,. Demnach lag mir der Gedanke\nnahe, dass ich es mit einer Substanz von h\u00f6herem C-H-Gehalt zu *\u2019\n*) Baumann un4 v. \u00dcdr\u00e0nszky, diese Zeitschrift, BA 13, S.-568.","page":548},{"file":"p0549.txt","language":"de","ocr_de":"549\nDa C-, H- und N-Analysen durch den geringen Unter-schied dieser drei Elemente in beiden Substanzen nicht massgebend f\u00fcr eine Entscheidung der Frage sind, so wurde von mir- versucht, andere Verbindungen darzustellen. Bei der Verarbeitung weiterer Quantit\u00e4ten der Substanz lernte ich lie beschriebene Trennungsmethode kennen und erhielt nun bessere analytische Resultate.\nEine kleine Portion bei 125\u00b0 schmelzender Substanz wurde nach Baumann\u2019s und v. Udr\u00e4nszky V) Vorschriften aul dem Wasserbade in einer Mischung aus gleichen Theileh Alkohol und concentrirter Salzs\u00e4ure gel\u00f6st und 48 Stunden erhitzt. Nach dieser Zeit war die Benzoylverbind\u00fcng vollst\u00e4ndig verseift, wie es eine Probe der Fl\u00fcssigkeit mit Natronlauge zeigte. Nach Abdestilliren eines grossen Theiles des Alkohols, Verd\u00fcnnen mit viel Wasser, Filtriren der abgeschiedenen Benzoes\u00e4ure und Neutralismen des Filtrats bis auf schwache saure Reaktion mit Natriumcarbonal, wurde \u2022he Fl\u00fcssigkeit erst mit Aether gesch\u00fcttelt, dann auf dem uasserbade bis zur Trockne verdampft. Der R\u00fcckstand wurde dann mit gutem absoluten Alkohol extrahirt und mittelst Platinchlorid auch in absolutem Alkohol gelost, gefallt Die in heissem Wasser gel\u00f6ste Platinverbindung zeigte nach dem Erkalten nadelforinige, langgestreckte sehr gut aus-gebildete Krystalle \u00fcber 1 Centimeter lang von dunkel orange\nFarbe, welche bei 100\u00b0 getrocknet und analysirt, folgende Herthe f\u00fcr Platin zeigten:\nI. 0,1751 gr. Substanz H.0,1246\u00bb\ngaben 0,065 Pt. =* 37,12 \u00b0/0 \u00bb\t0,0458 Pt. ==36,75 \u00b0l,\nGefunden\n1. 2.\nBerechnet fflr U\u00bb Hi, (NHa HCl)a PtCl \u00cf 37,01.\nPt, 37,12\t36,75\nDas Platindoppelsalz des Pentamethylendiamins verlangt dagegen 38.02 Pt.\t6\nDa Krystalle von Salzsaurenpentamethylendiaminplatin-\nehlond gemessen worden sind*), so war es von Interesse,\n. a\t\"\n2 \u00aeaumann und v. Udr\u00e4nszky, diese Zeitschrift, Bd. 13, S 568 ) Bneger, Ptomaine, II. Theil, S. 37.","page":549},{"file":"p0550.txt","language":"de","ocr_de":"550\ndie Werthe meiner Platinchloriddoppelverbindt.no- \u00dc\u00a7 des Chloropiatinpenlamethylendiamins Brieger^s zuTer\"\nSS\u00fcPffell\nrot- Buck,ne meinen besten Dank hm\ni:\nn\nI\n\u00abi\ni!\n\u2022 .\n*1\ni\n-...\nm\na m\n< Salzaaureplantiuehloridverbindung.\nKrj-stallsvstem: Rhombisch-\n< = \u2018\u00bb.\u00ab*71 : I : 0,6379. v : Beobachtete Formen-\t.\n= \u00ab r (110), d | P 00 (101), a * P \u00ab (,00\n\u201e sI)ie braungelben Kryst\u00e4llchen sind im Maximum 0,5 mm dick und bis zu 1 cm. lang. Durch die starke Verl\u00e4ngerung nac-li der c-Axe erscheinen dieselben nadelf\u00f6rmi--. Das Makropinakoid, welches nur als sehr\nsich das ungew\u00f6hnliche Zeichen OOP\u00ab berechnen w\u00fcrde Es wurde daher f\u00fcr die Fl\u00e4che das Symbol oo t> \u00ab gew\u00e4hli.\n\u25a0 *Pie Kryst\u00e4llchen sind sehr spr\u00f6de und zeigen bei schwacher Vergr\u00f6\u00dferung deutliche Spaltbarkeit nach oP.\nsAuf den Pr'smenfl\u00e4clten findet gerade Ausl\u00f6schung statt.\nHirschwaid. 79\u00b0 12' 73\u00b0 24'\n\tWinkeltabelle\n\t\u2022 !\u25a0\t\", ; . Gemessen.\tBerechnet\nHO : HO\t*80\u00b0 32'\t_\n101 ; 101\t*73\u00b0 58'\t%\n101 : HO\t62\u00b0 57'\t62\u00b0 40'\n101 : 100\t52\u00b0 10'\t53\u00b0 1*\n1er, Tabeil\te werden die von\nvon\neg e r , Ptomaine, II. Theil, S. 37.","page":550},{"file":"p0551.txt","language":"de","ocr_de":"551\nnur gemessenen zum Vergleich angef\u00fchrt. Nach Hirschwald\u2019s Aufstehung w\u00fcrde sich aus seinen Winkeln das Axenverhaltmss a:b:c = 0,7454:1:0,8273 berechnen wahrend er a : b : c = 0,827272:1:1,3416 angibt.\u00bb\nEine Platinbestimmung dieser gemessenen Krystalle gab mir folgendes Resultat :\n0,2224 gr. Substanz gaben 0,0827 gr. Pt. = 37,14%.\nBerechnet f\u00fcr H,., (NH* HC1)2 Pt Cl4 : 37.01 %.\nGefunden : 37,14%\nDie durch Zerlegung mit Schwefelwasserstoff wiedergewonnene Salzsaureverbindung, mit Platinchlorid behandelt gab wieder rhombische, aber kleinere Krystalle.\t\u2019\nDie Krystallmessungen des Platindoppelsalzes meiner ' l|bstanz stimmen also mit den erw\u00e4hnten Angaben Hirsch-wa Id \u2019s f\u00fcr das Platinat des Pentamethylendiamins \u00fcberein. Dagegen die Platinwerthe sind verschieden. Der Fall\u2019 wie man sieht, ist schwer zu erkl\u00e4ren. Es blieb nur \u00fcbrig zu entscheiden, ob das Chloropiatinpentamethylendiamin wirklich m Rhomben krystallisirt. Um den Punkt zu erkl\u00e4ren, habe ich eme Portion reines Dibenzoylpentamethylendiamin, welches bei 130,5 schmolz, durch Salzs\u00e4ure und Alkohol verseift, und ' <l.e erhaltene Salzsaurebase in Alkohol gel\u00f6st und mit alkoholischem Platinchlorid versetzt. Der Niederschlag wurde in heissem Wasser gel\u00f6st und diese L\u00f6sung \u00fcber Schwefels\u00e4ure zum Erkalten und Verdunsten einigen Tagen \u00fcberlassen.\" Die so erhaltenen 2-3 Milimeter langen Krystalle sind durch die\n'IT He-\u2122 Prof. B\u00fccking in seinem Laboratorium durch Herrn J. Feuer untersucht, dessen Angaben ich hier folgen lasse.\n\u00ab Salzsaurespentamethylenaminplatinchlorid.\nKristallsystem:\tRhombisch:\na : b : c = 0,8006 : 1 : 0,6392.\nBeobachtete Formen: m = x P (lioj, d = P x 11011 x P, jl20j.","page":551},{"file":"p0552.txt","language":"de","ocr_de":"Die kleinen, braungelben Kryst\u00e4llchen sind ringsum ausgebildet, Vorherrschend entwickelt ist das prim\u00e4re Prisma x na\u00b0b welchem die Kryst\u00e4llchen etwas gestreckt erscheinen, x P* stumpft nur ganz schmal die Kanten(110) :(110) u.(lTo):(\u00cf10) ab. Die Reflexe in der Domen-zone waren gut ; der Beobachtungs-fehler kann hier 10' nicht \u00fcberschreiten , da die Ausdehnung keines Reflexes mehr betru\u00bb\nReflexbilder ^ p \u2022 Weniger befriediSe\u201cd waren die neiiexbi der in der Pr.smenzone, doch Hessen sich auch hier\ndie Winkel, namentlich von * p mit Sicherheit messen\n110: 110 101 : 101 101 : HO\nWinkeltabelle.\nGemessen.\tBerechnet.\n\u266681\u00b0'26' _\n*73\u00b0 12*\t'\n63\u00b0 20\u2019\t63\u00b0 8'\nZahl der Messungen. 2 3 3\nls!0: M \u00ab0\u00b0 17' CO\u00ab 20'\t...\nAuf Grund der krystaliographischen Messungen m\u00fcsst. dem Sh 86 ZUlelZt gemessenen Kryslalle als identisch mil\nVe\u00efLto\u00e2\u00e9L\u00efTTT11 betrachten\u2019 wenigstens l\u00e4sst sich di. Verschiedenheit beider nicht mit Bestimmtheit nachweisen\nDas AxenverhattnisS ist n\u00e4mlich bei beiden nahezu gleich und\ndie gefundene Differenz k\u00f6nnte sich bei verschiedenen Krystalli-\nsationen ein und derselben Substanz auch unregelm\u00e4ssiger Au<-\ntetnere Erw\u00e4 \u201c\u201c Beobacht\u00fcn\u00absfehlem ergeben haben. Dies..\n\u00efluLei, T f rnnldfdUrCb an GeWicht- dass bei den n Sl -K v erhallenen Kr>stalk die Reflexe viel\nS\u00c6r Andernf\u00e4,,s ,\u00e4ge einey\u00bb**:\n.\t\u00c9\"* diesen Angaben sind die Krystalle des WM\nm:ZTYl?*rnS iSOm\u00b0rph mit denen durch\nd r vn\u00ee m / y!'n Und mit dem Ghlorplatin-Krysta\u00bb; der von mir dargestellten Substanz,","page":552},{"file":"p0553.txt","language":"de","ocr_de":"553\nDa die erw\u00e4hnten Untersuchungen f\u00fcr die Sicherstellung des K\u00f6rpers C#H\u201eNt nicht ausreichend sind, so habe ich weiter versucht, Verbindungen desselben mit Goldchlorid und Pikrins\u00e4ure darzustelleiA Sehr auffallend ist es aber, dass Goldchlorid weder mit alkoholischen noch mit w\u00e4sserigen L\u00f6sungen der Substanz einen Niederschlag hervorruft. Mit Pikrins\u00e4ure gibt der K\u00f6rper eine Verbindung, welche in Wasser und absolutem Alkohol leicht l\u00f6slich ist! Dieselbe krystallisirt in Nadeln und Bl\u00e4ttchen, br\u00e4unt sich \u00fcber 200\u00b0 C. und zersetzt sich bei 210\u00b0, so dass der Schmelzpunkt nicht bestimmt werden konnte. Das Pikrat des Cada-verins schmilzt nach B\u00f6cklisch1) bei 221\u00ae.\nDie grosse L\u00f6slichkeit des Pikrats und die geringe Menge der zur Verf\u00fcgung stehenden Base haben mich verhindert, die Zusammensetzung des pikrinsauren Salzes durch Elementaranalysen weiterhin zu bestimmen. Ich' hoffe sp\u00e4ter\ngr\u00f6ssere Quantit\u00e4ten der Substanz darstellen zu k\u00f6nnen, um diese L\u00fccke auszuf\u00fcllen.\nDer Umstand, dass der K\u00f6rper keine Verbindung mit Loldchlorid giebt, l\u00e4sst an den K\u00f6rper denken, welchen Brieger* *) bei der Verarbeitung von Leichentheilen gewann und welchen er als Saprin bezeichnete. Die Zusammensetzung des Saprins ist nach Brieger C,HUN#; enth\u00e4lt daher einen G-Atom weniger als meine Base. Die Eigenschaften beider K\u00f6rper stimmen aber \u00fcberein, und so sind sie als Platindoppelsalze leicht l\u00f6slich in Wasser, schwer in starkem Alkohol; ihre salzsauren Salze zerfliessen nicht an der Luft und haben die erw\u00e4hnte Eigenschaft, dass sie mit Loldchlorid keine Verbindung zeigen.\nWir haben es also, so weit die angegebenen Kennzeichen uns lehren, mit einem K\u00f6rper zu thun, welcher neben Tetramethylendiamin bei F\u00e4ulniss entsteht. Die weiteren Eigenschaften und Constitution desselben werden nur durch weitere Untersuchungen, welche ich mir Vorbehalte, fest-\n\u2019) Brieger, Ptomaine, III. Theil, S. 59.\n*) Derselbe, II. Theil, S. 46.","page":553},{"file":"p0554.txt","language":"de","ocr_de":"gf- A pr,<?rl kann man aber sagen, dass eine Base\nsich dJr !we'1genannten Diami\u201ce begleitet und welche sich duich ein plus von einem C und zwei H von Pentamethylendiamin, und durch ein plus von zwei C und vier II\nIninliln T yIend!ami\"e un,erscheidet. \u00abne \u00e4hnliche Con stitution zukommen kann als die dieser Basen.\n^^gefcndenen Differenzen zwischen dem Pentamethylendiamin und der von mir beschriebenen Base sind\nBen?\"? h3\u201c! dCr Verschiedenbeit des Schmelzpunktes der Benzoylverbindungen, den Gehalt an Kohlenstoff und an\ndes SS\u00e0moT!Chied*nheit indem Aussehen der Krj-stalle es Plat ndoppelsalzes; dagegen haben die KrystaUmessungen\nfn den ,lor,dv\u00abbind\u201c\u00bbg keine sichere Unterscheidung \"'.de\u201c Winkeln ergeben. Bei dieser Sachlage wird es zweck-massig sein, bis zur sicheren Entscheidung der bestehenden Zweifel (weitere Bearbeitung behalte ich mir vor) den C-\n\u00bbW\u2122 ^ '\"* \"\" \u201c\u00ab\u25a0\u2019\u2018\u00bb\u00bb'\u201c'yJondlamin mitao,","page":554}],"identifier":"lit16919","issued":"1893","language":"de","pages":"543-554","startpages":"543","title":"Ueber Ptomaine, welche bei der F\u00e4ulniss von Pferdefleisch und Pankreas entstehen. I. Mittheilung","type":"Journal Article","volume":"17"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:44:21.698198+00:00"}