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{"created":"2022-01-31T12:46:42.119415+00:00","id":"lit16924","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Lassar-Cohn","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 17: 607-615","fulltext":[{"file":"p0607.txt","language":"de","ocr_de":"r\ni. i.\n1\nZur Kenntniss der S\u00e4uren der Rindergalle.\nI\tVon\ts\n:\ti\nLa^sar-Co])ii.\ni\t-\t\u00bb \u2022\n(III. Mitthei ihrig.)\ny i\t. \u00ab\u25a0\t/\n(Der Redaction fcugegaygeii am 1\u00bb.,Januar 1893 )\nDie Untersuchung der in der zweiten Mittheilung erahnten, als Nebenproduct bei der Cholak\u00e4uredarstdlun.. erhabenen Baryumsalze') ist nunmehr beendig Es folgt aus\ner Gabe Ti\u00ef\\ \\rysta,,isirte\t<t^n|orkommen in\n?\"?, n,:;ht bekannl W\". sich in ihr nicht finden. Sie\n\u00c4\u00c4\u00c4 \u201ctan\n. Die Baryumsalze waren, wie seiner Zeit mitgetheilt wurde I Na*rmmsalze \"Dorgef\u00fchrt und deren L\u00f6sung wiederum mit /baryumacetat fractionirt gef\u00f6llt worden, was zur Auffindung \u25a0lei- Myristins\u00e4ure gef\u00fchrt hatte. Doch war auf diese Art nur cm geringer Ibeil der S\u00e4uren wieder ausffdlbar gewesen lortgesetzter Baryumacetalzusatz rief neue F\u00e4llungen nicht mehr hervor, und da auch kein passendes Mittel zur weiteren . lactionirung sich finden liess, wurden die noch in der L\u00f6sung 'orhaiiilenen Sauren mittelst Salzs\u00e4ure ausgef\u00e4llt, Der Niederschlag stellte ein hellbraunes Harz dar, das sich in nichts misserheh von roher Cholalsjiure unterschied.\nZwecks Reinigung wurde es unter Thierkohlenzsatz aus Eisessig in dem es sich als leicht l\u00f6slich erwies, umkrystallisirt Die erste Ausscheidung wog 40 gr. und war kaum gef\u00e4rbt' Darauf wurde die Mutterlauge auf freiem Feuer ziemlich stark\n*) Diese Zeitschrift, Bd. i7, S. 07.\nZf itscliriit fur physiologische Chemie. XVII.'\t4,\ni.\u2019\tM","page":607},{"file":"p0608.txt","language":"de","ocr_de":"nos\nunged\u00e4mpft, und nach 14 Tagen konnten aus ihr durch Absaugen an der Pumpe 22 gr. von den gleichen Krystallen gewonnen werden. Die jetzt noch vorhandene Mutterland liefertef auch bei langem Stehen nach weiterem Eindampfen keine Krystal le mehr.\nDas so erhaltene Product Jiess sich sehr gut aus Aceton umkrystallisiren, w\u00e4hrend es in Chloroform, Essigester, Petrol\u00e4ther. Schwefelkohlenstoff so gut wie unl\u00f6slich war, und Phenol es zwar massenhaft l\u00f6ste, ohne es indess beim Ab-k \u00fchlen und l\u00e4ngerem Stehen in krystallisirter Form wieder abzuscheiden. Auch Aceton lieferte es nur in Krusten, w\u00e4h-rend, wenn man diese L\u00f6sung mit Toluol versetzt, es in Einzelkn stallen anschiesst, die, wenn die L\u00f6sung viele Monate gestanden hat , eine Gr\u00f6sse von etwa 0,5 cm. erreichen und\ngrosse quadratisch ausgebildete Fl\u00e4chen zeigen.\nDas ganze Verhalten der Substanz erinnerte- dureham au die von Lat s chi no ff in der Galle aufgefundene Chole\u00efn-s\u00e4ure'), mit der sie sich denn auch identisch erwies. Da Lat s c h in o ff gezeigt hat, dass die S\u00e4ure sicher nur wasserfrei erhalten wird, wenn man sie aus Eisessig umkrystallisirt und die erhaltenen Krystalle von ihm bei etwa 100\u00b0 im luftleeren Raume befreit, wurden die aus Aceton und Toluol gewonnenen Krystalle noch dreimal aus diesem umkrystallisirt und dann in der angegebenen Art bis zur Gewichtsconstanz getrocknet. Aus Eisessig krystallisirt die S\u00e4ure in einem Haul -werk von Nadeln. In kaltem Eisessig ist sie nicht sehr los-lich, kaltes Aceton l\u00f6st 2,152 Proc., ein Gemisch gleicher ]Theile Aceton und Toluol nur 0,06 Proc. von ihr.\n(\u00bb,2087 gr. Substanz gaben 0,6988 gr. Kohlens\u00e4ure und 0,2336 gr. Wasser.\nBerechnete f\u00fcr .f\n%rr ti rt\tGefunden :\t.\n**24 \u201diO M4 :\nG 73,47\t73,67.\n; H :10,21\t. I \u2018 10,0a\nLat sch i noff hat der von ihm entdeckten Cholems\u00e4ure seiner^ Zeit die Formel C,5H\u201e0,*) gegeben, indem er\nJ) Her. d. deutsch, ehern. Gesellschaft, Bd. 18, S. 3041.\n*) Bef. d. deutsch, chem. Gesellschaft, Bd. 20, S. 1032.\t&","page":608},{"file":"p0609.txt","language":"de","ocr_de":"I\nI\nGOO\nnamentlich auf die analytischen Ergebnisse, zu denen fl a in -mar st en1) bei der Untersuchung der Debydrochols\u00fcure gekommen war, st\u00fctzend in dieser und damit auch in der Cholals\u00e4ure 2,> Kohlenstoffatome annahm. Aus den vom Verfasser*) dargelegten Gr\u00fcnden mussten aber die Analyse!i .l. r aus Alkohol umkrystallisirten Dehydrocholsaure, weil diese, wenn sie aus diesem Medium umkrystallisirt wird t heil weise in ihren Aothylester \u00fcbergeht, \u2014 und zu den Analysen war ein auf diesem Wege gereinigtes Material Verwendet worden -, einen zu hohen Kohlenstoffgehalt ergeben Damit fallt denn die Hauptst\u00fctze, die Latschinoff f\u00fcr die Berechnung seiner Formel aus den Analysenzahlen anf\u00fclirt, tort. Bei der hochmolecularen Zusammensetzung der Saure weichen die Zahlen auch nicht viel von den f\u00fcr seine Formel geforderten ab. Die Elementaranalyse allein vermag eben in solchen F\u00fcllen nicht zur Aufstellung einer unanfechtbaren Formel zu f\u00fchren, wie es die reichlich vorliegenden Analysen in diesem Falle wieder beweisen.\nDie Choleins\u00e4ure ist n\u00e4mlich, wie Latschinoff in ausgezeichneter \u00abnd unanfechtbarer Weise \u2019) bewiesen hat, identisch mit einem der Cholals\u00e4ure noch sehr nahestehenden Reductions-producte dieser. Mvlius*) hat n\u00e4mlich ans letzterer, indem er sie mit Pancreas faulen liess, eine von ihm als Desoxychol-s\u00e4ure bezeichnele S\u00e4ure erhalten, welche uin ein Atom Sauerstoff \u00e4rmer ist als das Ausgangsmaterial. Da nun diesem jetzt ohne allen Zweifel die Formel C\u201eH(\u201e0, zukommt, kann die formel des Reductionsproducts nur C\u201eH(.0, sein, und weil es identisch mit der Choleins\u00e4ure ist, kann die letztere eben-falls nur diese Formel haben.\nDie Cholelns\u00e4ure5), welche Bezeichnung wohl der der Desoxychols\u00e4ure vorzuziehen ist, und die daher passend auf\n*)\tBer. d. deutsch, ehern. Gesellsch., Bd. 14,\tS. 72.\nP\t*\t*\t\u25a0*\t\u00bb\tBd.\t25,\tS. 805.\n*\ts\t\u00bb\t-\tBd.\t20,\tS. 104\u00df.\n4)\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\tBd.\t19,\tS. 376#\n\u00b0) Man hat in \u00e4lterer Zeit mit diesem Namen die jetzt Taurochol-saure ^nannte Verbindung belegt. Nachdem dies aber so gut wie ganz-","page":609},{"file":"p0610.txt","language":"de","ocr_de":"diese \u00fcbertragen wird, um zwei identische K\u00f6rper auch mit demselben Namen zu Wiegen, ist von Lat sebinoff bereits in die zugeh\u00f6rige Dehydroehole\u00efnsiiure \u00fcbergef\u00fchrt worden, indem er sie,-ganz wie Hammarsten die Cholals\u00e4ure, mit einer L\u00f6sung von Chroms\u00e4ure in Eisessig oxydirte. Eine Wiederholung des Versuches f\u00fchrte zu denselben Resultaten und ist den Angaben Latschinoff\u2019s nichts hinzuzuf\u00fcgen, nur ist aus den vorhin angegebenen Gr\u00fcnden die Formel dieser J S\u00e4ure CfiH\u201e0,. Im Gegensatz zur Dehydrochols\u00e4\u00fcre verestert diese Verbindung auch bei tagelangem Kochen mit Alkohol nicht.\nIn den Petersburger Gallen finden sich nach Latsch i-n o ff\u2019s Angaben bis 331'roc. von ihr vom Gewichte der Gallens\u00e4uren. Ich habe von ihr, wie erw\u00e4hnt, nur ca. (JO gr. er-halten, zu denen sp\u00e4ter aus den Mutterlaugen noch etwa S.\u00bb gr. hinzukamen (siehe weiterhin). Da das Ausgangsmatcria! 100 Liter Galle betragen hatte, macht das nur 0,085 Proe. aus, w\u00e4hrend in den I,\u00e4tschinoff zur Verf\u00fcgung stehenden Catien zu Folge der weiterhin zu gebenden Berechnung ca. 1,G Proc, von ihr, also etwa die 19 fache Menge, enthalten gewesen ist, wonach es nicht auffallend erscheinen kann, dass sie von anderen, denen in Bezug auf sie so hochprocentig.-Gallen nicht zur Verf\u00fcgung standen, bisher nicht aufgefunden won!,a i-d, -\t\u25a0 ::\nIn \u00e4lteren Zeiten, in denen man die Zerlegung der ge\u00bb\nuaai-ten Gallens\u00e4uren mittelst F\u00e4ulniss bewirkte, mag sie allerdings mancher f\u00fcr sich oder mit Gholals\u00e4ure gemengt in H\u00e4nden gehabt, aber mit dieser verwechselt haben.\nDies ist die zweite Best\u00e4tigung der Thatsachc, dass Rindergallen verschiedenen Ursprungs sehr verschieden zusammengesetzt sein k\u00f6nnen. So hat bekanntlich H\u00fc fn e r\nzuerst gefunden, dass die Galle der T\u00fcbinger Gegend nach dem Ans\u00e4uern mit Salzs\u00e4ure und Ueberschichten mit Aether selir bald ohne weiteres grosse Mengen krystallisirter Glyco-chols\u00e4me liefert, welches Verhalten nur der Galle jener Gegend\nlieh in Vergessenheit gerathen ist, kann man, wie ich Xaimii liir .lie zuerst von l.atscliinoff ilavgestellte imv aus tl<*r (\u00bballe beihehaltpn.\nluniaimtp S.\nglaube, diesen von ihm","page":610},{"file":"p0611.txt","language":"de","ocr_de":"Gil\neigent\u00fcmlich ist. Emich1) constatirte dann, dass man anderw\u00e4rts die H\u00fcfner\u2019sehe Reaction ganz einfach aus dem Grunde nicht eih\u00e4lt, weil die Gallen entweder keine oder nur wenig mehr Glycochols\u00e4ure enthalten, als wie durch den Zusatz von Taurochols\u00e4ure zu l\u00f6sen ist, welche das einzig auffindbare Agens ist, das die Abscheidung der Glycochols\u00e4ure elniger-lnassen zu hindern vermag.\nEs ward nunmehr zur Untersuchung.der Mutterlauge der Cholei'ns\u00fcure \u00fcbergegangen, in der noch etwaige weitere unbekannte S\u00e4uren enthalten sein mussten. Sie Wurde nach starkem Verd\u00fcnnen mit Natronlauge neutralist, und die erhaltene w\u00e4sserige L\u00f6sung fractionirt mit Salzs\u00e4ure ausgefallt.\nDie erhaltenen 6 F\u00e4llungen wurden aus Eisessig umzukrystal-lisiren versucht. 1 und 2 blieben ganz harzig, 3-\u20146 gaben in Harz eingebettete Spuren von Krystallen. 1 und 2 wurden darauf wiederum in Natronlauge gel\u00f6st, und nach dem Einleiten von Kohlens\u00e4ure auf dem Wasserbade zur Trockne gedampft. Alkohol extrahirte nunmehr das organisch saure Natriumsalz. Ein geringer Zusatz von alkoholischer Bleizuckerl\u00f6sung entf\u00e4rbte die L\u00f6sung bedeutend, aus der die Saure\ndarauf mit Salpeters\u00e4ure wieder ausgefallt wurde. Versuche, das erhaltene Harz aus Aceton umzukrystallisiren, f\u00fchrten wiederum nicht zum Ziele; darauf wurde es mit Barytw\u00e4sser ausgekocht. Aus der nach dem Entfernen des1 \u00fcbersch\u00fcssigen Baryts eingedampften L\u00f6sung krystallisirte ein Salz, welches sich als cholalsaurea Baryum erwies. Gefunden 14,19 Proc. Ba statt 14,40 Proc. Es verdankte seine Anwesenheit in der Mutterlauge jedenfalls dem Umstande, dass es nicht m\u00f6glich gewesen war, jene grossen Faltenfilter, auf denen einst die fremden Baryumsalze gesammelt worden waren, \u00e4uszuwaschen. Die aus dem Salz freigemachte S\u00e4ure gab mit einer L\u00f6sung Aon Jod in Jodkalium die f\u00fcr Cholals\u00e4ure charakteristische BJauf\u00e4rbung.\nDas neben dem cholalsauren Baryum entstandene wasserunl\u00f6sliche Baryumsalz lieferte bei seiner Wiederzerlegung \u20221,5 gr. eines nicht zum Krystallisiron zu bringenden Harzes.\n') Monatshefte f\u00fcr Chemie, B<J. S. 335.","page":611},{"file":"p0612.txt","language":"de","ocr_de":"i r\nn.-\nV l \u00fcr!,0.n 3-,; wu* Jen schliesslich . zusammen in dw f when Art verarbeitet. Die erhaltene alkoholische Liisutw \u2022Ici Natrmmsalze envies sich als durch die meisten \u00fcblichen Fa iunftsmiltol nicht f\u00e4llbar. Nur mittelst alkoholischer Kupler-chloridlosung konnten vier fractionirle F\u00e4llungen erhalten werden. Die aus ihnen wieder in Freiheit gesetzten S\u00e4uren erwiesen sich als durchaus unkrystnllisirbar. Das Gesam.nl-gewicht dieser Harze bei r\u00fcg ca. 90 gr.\nNachdem aus der mit Kupferchlorid versetzten L\u00f6sun \u25a0 aut weiteren Zusatz nichts mehr ausfiel, wurde sie mit Natrium-carhoiml, zur Trockne gedampft, und Wasser zog jetzt wieder .he l\u00f6slichen Natriumsalze aus. Auf S\u00e4urezusatz fielen 64 sr llarz aus. 120 ehern. Normalnatronlauge brachten das Harz \"I Losung, und die viermalige Zugabe von je 30 eben.. Xor-\nlualsclnvefelsaure lieferte 4 Niederschl\u00e4ge, die nicht krystallisirt\nzu erhallen waren. Sie wurden darauf in eisessigsaurer L\u00f6suna\n!\u2018\" fe'\u00c4 ox>dirt- Hierbei lieferten 1 und 2 fest rein,. Dehydrocholsaure. Diese wurde identifizirt : a) durch den\nSchmelzpunkt, h) durcli Une Veresterung heim Kochen ii.il Alkohol und c) durch Analyse des hei 100\u00bb getrockneten\nHaryumsalzes. (Berechnet 14,59 \u00dfa gefunden 14,51 Ba).\n,\t1>0rti<>n :! ergab Deiiydrocholeins\u00e4ure, deren Baryumsalz\neb\u00e7ntalls aualysirt wurde.\n0.1*2.! gr. Substanz gaben (M)I(JU Wasser uml 0,Oi*27 lla.S04.\nBerechnet f\u00eetr \u25a0\t\u25a0\t\u201d\n((i,all...,o.l. Ila + :i 11,0:\t\u00abief.mdeu :\n\u00aba 14,2U'I\u201e\t\u2022 13JJ\nH-()\t. \u00b0\u00bb41 *\t.; 5,48 \u00bb\t\u2018\n.\t, 0xJdationsproduct der Portion 4 war nicht zum\nKi y-stallisiren zu bringen.\n_ Mau kann hieraus schliessen, dass die erw\u00e4hnten 64 \u00bbr Niuie zu ca. 40 gr. aus Cholals\u00e4ure und Chole'ins\u00e4ure bestanden, wahrend der Rest unkrystallisirbares Harz war. Aus den Kupfersalzcu waren 90 gr., Harz wieder abgeschieden u olden, vorher erw\u00e4hnt wurden 3,5 gr. Harz, im Ranzen cru^.,, siel' also etwa 120 gr. als unkrystalfisirbar, wa<\nI loc. des Rohmaterials entsprich\u00bb","page":612},{"file":"p0613.txt","language":"de","ocr_de":"\u00ab13\nMan ist auf Grund der bisherigen Mittheilungen im Stande den Durchschnittsgehalt der Galle an den in ihr vorkommenden S\u00e4uren mit gen\u00fcgender Genauigkeit fcstzustellen, wenn es gelingt, deren Gehalt an Cholals\u00e4ure selbst wenigstens bis auf Zehntel Procente genau zu bestimmen, denn eine directe \\\\ \u00e4gung der im krystallisirten Zustande erhaltenen Gesamud-menge dieser ist wegen der grossen Menge, die von ihr in den\nMutterlaugen stecken bleibt, ganz werthlos.\nSeiner Zeit') zeigte sich, dass wenn man diese Mutterlaugen mit Chroms\u00e4ure in Eisessig nach Ilammarsten\u2019s Ver-lahren oxydirl, man aus ihnen Dehydroehols\u00e4urc\u00e4thylester erhalt, und zwar in solchen Mengen, dass neben Cholals\u00e4ure-ester kaum noch etwas anderes in ihnen vorhanden sein kann Per sichere Beweis hierf\u00fcr ist jetzt in folgender Art erbracht.\nn1\u2019- (i\u00b0r alkoholischen Mutterlauge wurden aiif dem \\\\ asserbade v\u00f6llig von Alkohol befreit, und dann durch Kochen mit Natronlauge in L\u00f6sung gebracht. Aus der'L\u00f6sung wurden die in ihr vorhandenen S\u00e4uren in \u00abPortionen nacheinander ausgef\u00e4llt. Alle sechs verhielten sich wie Cholals\u00e4ure, gaben die Jod reaction u. s. w. Um ganz sicher zu gehen, .wurde 1 orlion G noch zur Dehydrochols\u00e4ure oxydirl, und diese an ihrem Schmelzpunkt und der Eigenschaft,, beim Kochern mit Alkohol theilweise zu verestern, idcntificirl, womit die.-Nicht-anwesenheit sonstiger S\u00e4uren festgestellt ist.\nDarauf hin wurden die Versuche zur quantitativen Bestimmung der Cholals\u00e4ure in der Galle folgender Art aus-e. lulu-t 20 eben. Galle wurden mit 2 gr. festem Aelznatron -4 Stunden am R\u00fcckflussk\u00fchler im Sieden gehalten, dann wurde durch Kohlens\u00e4ure das Aelznatron in Carbonat verwandelt und die so erhaltene L\u00f6sung auf dem. Wasserbade m\u00f6glichst zur Trockne gedampft. Zugabe von ItCProc. Alkohol Hilirt (len R\u00fcckstand in ein leicht auswaschbares Pulver, das haupts\u00e4chlich aus Nalriumcarbonal besteht, \u00fcber. Es wird au der Pumpe so lange mit siedendem Alkohol gewaschen ois dieser nach dem Verd\u00fcnnen mit Wasser und S\u00e4mvzu.-atz -ich nicht mehr tr\u00fcbt. Die Untersuchung des im Wasser ge-\niw. \u00bbI. deutsch. duMii. (JesfUsdiaft. Hd. \u00a3>. s. ko\u00ab;. -","page":613},{"file":"p0614.txt","language":"de","ocr_de":"\nUten R\u00fcckstandes zeigt dann, dass dessen L\u00f6sung ebenfalls durch Saurezusatz nicht mehr getr\u00fcbt wird, das Auswaschen also wirklich quantitativ ist. Das alkoholische Filtrat dessen Menge durchschnittlich 100 cbcm. betr\u00fcgt, wird hierauf ',2 dein vierfachen Quantum Wasser verd\u00fcnnt, und mit eine, Losung von 0,5 gr. Baryumchlorid in viel Wasser versetzt Ihe hierdurch bewirkte F\u00e4llung wird abfiltrirt. Sie bestehl' aus (eltsaurein und choleinsaurem Baryum, sowie den Baryum-sa zen j\u00ab Harze. Das Filtrat hiervon wird mit Salzs\u00e4ure ange.-auert und die dadurch gef\u00e4llte Cholals\u00e4ure mit Aether ausgescliuttcll W\u00e4hrend n\u00e4mlich Cholals\u00e4ure in Aether kaum l\u00f6slich ist, geht sie in Aetheralkohol leicht \u00fcber. Abdampfen der Losung und Trocknen des R\u00fcckstandes bis zur Gewicht <-constanz ergibt alsdann die Menge der Cholals\u00e4ure\n\u201e\u201e D'\u00b0 Methode soll sp\u00e4ter zu einer wirklich quantitativen\nausgeai bei tel werden, indem nicht die auf diesem Wege ah R\u00fcckstand erhaltene Cholals\u00e4ure als solche gewogen, sondern\nsie vorher in ein m\u00f6glichst unl\u00f6sliches ausw\u00e4schbares Salz\nvon eonslanter Zusammensetzung, wozu eine genauere Unter-suclnuig dieser n\u00f6thig ist, \u00fcbergef\u00fchrt werden soll.\n.. D,v'Bestimmung des Cholals\u00e4uregehalts einer Galle auf diesem W ege ergab 4,80 Proe., von einer anderen wurden zwei Bestimmungen neben einander gemacht, die 4,68 Pro. und Proc. ergaben.\nDie Berechnung des Gehalts der Galle an den verschiedenen Sauren ergibt nun Folgendes. Abgesehen von der Cholal-saura waren aus 100 Litern Galle 480 gr. r\u00d6hc Natriumsalze' ) erhalten worden. Da fettsaure Salze etwa 8 Proc., gallensaurc etwa 6 Pro,-. Natrium enthalten, entspricht das ca. 445 gr' Sauren. Diese bestanden, wie in, Vorhergehenden gezeigt, am, :\n00 {ff.\n\u2022\t\u2022\t4\n(llioletiis\u00e4ure, kryst. .\nr ,\t^ in \u00abIon Miitterlaiijren\nl\u2019liolals\u00e4ure Fetts\u00e4uren\nHarzige S\u00e4uren . . . .\nVt*rlust . . .\n, : \u2022 _\u2022 ;\u2022 \u2022\u2022\n'\u25a0> Uit*>e Zeitscliritt. Bil. 17, S. <18.\n-5 \u00bb\n40\n120 \u00bb\nr.o >\n\u00dc5 gr.","page":614},{"file":"p0615.txt","language":"de","ocr_de":"015\nIm Durchschnitt erhalten 100 Liter Galle 1790 gr. Cholal-saure, zu denen also noch 405 gr. sonstige S\u00e4uren kommen Berechnet man nun procentualiler das Verh\u00e4ltniss der einzelnen Sauren zur Gesammtmenge von 5195.gr., so ergibt sich, dass jenes Harz, als welches man die Cholals\u00e4ure erh\u00e4lt, wenn man die mit Natronlauge gekochte Galle in der angegebenen Art durch S\u00e4uren ausf\u00e4llt, sich f\u00fcr die Galle hiesiger Gegend zusammensetzt aus:\nCholals\u00e4ure. Cholems\u00e4ure Stearins\u00e4ure Palmitins\u00e4ure Oels\u00e4ure Myristins\u00e4ure . Harzige S\u00e4uren\nVerlust . .\n\u2018>2,2040 1.G3\u00ab\n\u00bb >>\n2,811 ,\n0.077 \u00bb 2,300 \u00bb\n09,037% \u2019 0,003 v\n100,000% .\nund der Procentgehalt der Galle an organischen durch Salzern re fallbaren S\u00e4uren nach dem Kochen mit Natronlauge betragt 5,195 Proc., die sich zusammensetzen aus:\nCholals\u00e4ure\nCholems\u00e4ure\nStearins\u00e4ure\nPalmitins\u00e4ure\nOels\u00e4ure\nMyristins\u00e4ure .\nHarzige S\u00e4ure\nVerlust . . .\n4,700%.\n0,085 \u00bb\n%\n0.140 *\n0.004 \u00bb 0,120 >.\n>145 %. 0,050 v\nK \u00f6 n i g s b e r g. Institut f\u00fcr medieinische Chemie. und 1 narmakologie.","page":615}],"identifier":"lit16924","issued":"1893","language":"de","pages":"607-615","startpages":"607","title":"Zur Kenntniss der S\u00e4uren der Rindergalle. III. Mittheilung","type":"Journal Article","volume":"17"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:46:42.119421+00:00"}