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{"created":"2022-01-31T12:55:33.958183+00:00","id":"lit16950","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"M\u00f6rner, Carl Th.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 18: 213-232","fulltext":[{"file":"p0213.txt","language":"de","ocr_de":"1\nUntersuchung der Prote\u00efnsubstanzen in den lichtbrechenden\nMedien des Auges.\nII.\nVon\nCarl Th. Murner in Upsala.\n(Dor Redaction zagegangen am 1. Jali 1893.)\n\u2022Mie Hornhaut.\n! -Jk-\t----- \u2014\nObgleich aie Horntaut, im Ganzen genommen, eine\nIT'm Tn ,dC? Ubngen licIl,brecl'enden Medien getrennte Schicht bildet, lasst sie sich ihrerseits ohne Schwierigkeit in\nmehrere, anatomisch scharf getrennte Theile zerlegen, n\u00e4mlich in das Epithellager, die Grundsubstanz (substantia propria corneae) und eine d\u00fcnne, glasklare Haut, die Descemet\u2019sche Haut (membrana Descemet\u00bb seu Demoursii), ein Umstand welcher nicht ausser Acht gelassen werden darf. Es ist im Gegentheil zur Gewinnung einpr klaren Einsicht in die Chemie \u2022 er Hornhaut nothwendig nach Isolirung der verschiedenen Destandthede jedem einzelnen eine besondere chemische Unter-Buchung zu widmen.\n1. Die Grundsubstanz der Hornhaut.\nDa die Grundsubstanz den unverh\u00e4ltnissm\u00e4ssig gr\u00f6ssten The\u00bb der Hornhaut bildet, hat sie sich, auf Kosten der \u00fcbrigen Schichten, in \u00fcberwiegendem Masse die Aufmerksamkeit der Chemisten zugezogen und zwar in solcher Ausdehnung dass einerseits die Ausdr\u00fccke \u00abHornhaut\u00bb und \u00abGrubdsub^ stanz der Hornhaut\u00bb als synonyme Begriffe genommen werden und andererseits Angaben \u00fcber die Chemie der \u00fcbrigen Schichten kaum in der Litteratur gefunden werden k\u00f6nnen.\nZeitschrift f\u00fcr physiologische Chemie. XVIII.\t1 *\u25a0","page":213},{"file":"p0214.txt","language":"de","ocr_de":"Ip -214\nDie erste chemische Untersuchung der Grundsubstanz der Hornhaut wurde von J oh. M\u00fcll er* *) (1836), gleichzeitig mit seiner bekannten Untersuchung \u2014 der ersten dieser Art \u2014 \u00fcber den hyalinen Knorpel, ausgef\u00fchrt. Nach Muller\u2019s Ansicht besteht die Grundsubstanz in dem Knorpel sowohl wie in der Hornhaut aus einer einzigen, ihrer physikalischen Beschaffenheit nach dem Collagen ziemlich gleichen, aber in chemischer Beziehung verschiedenen Proteinsubstanz, dem Chondrigen, dessen durch Kochen mit Wasser erhaltene l\u00f6sliche Modification, das Chondrin, sich durch ihr Verhalten gegen gewisse F\u00e4llungsreagenzen von dem Glutin, das durch dieselbe Behandlung aus dem Collagen gewonnen wird, unterscheidet.\nDie von M \u00fc 11 er hiermit ausgesprochene Ansicht \u00fcber den einfachen chemischen Bau der Hornhaut- und Knorpel-Grundsubstanzen und \u00fcber die Identit\u00e4t dieser beiden Substanzen giwann allgemeine Verbreitung und blieb in der Hauptsache unver\u00e4ndert bis gegen Ende der 1870er Jahre.\nMan kann es nicht in Abrede stellen, dass die Frage \u00fcber die chemische Beschaffenheit der Hornhaut-Grundsubstanz in den 40 Jahren, die auf M\u00fcller\u2019s erste Entdeckung folgten, wenig Fortschritte gemacht hat, und zwar trotzdem neue Untersuchungen nicht ausgeblieben sind. Indem Inan von M\u00fcller\u2019s Chondrigen-Chondrintheorie als von einem in der Hauptsache keine n\u00e4here Pr\u00fcfung fordernden Factum ausging, vertiefte man sich in Versuche, in verschiedenen Geweben \u00ab Chondrin \u00bb nachzuweisen und mit H\u00fclfe von Reactionen von untergeordnetem Werthe den Unterschied zwischen c Chondrin \u00bb^Pr\u00e4paraten verschiedener Herstammung zu entdecken, wobei besonders die M\u00f6glichkeit ins Auge gefasst wurde, auf diesem Wege die Verschiedenheit zwischen dem Chondrin der Hornhaut und des Knorpels festzustellen; Untersuchungen, deren wesentlicher Werth nothwendig mit der Richtigkeit des Grundes, auf den sie sich alle st\u00fctzten, der M\u00fcll er\u2019sehen\n\u2022ir '\t1 \u25a0 \u2019 ' . \u2018 . - '\t.\n*) lieber die Struclur und die chemischen Eigenschaften der thieri-chen Bestandteile der Knorpel und Knochen. Annalen der Physik und Chemie, Bd. 38, S. 295, 1836.","page":214},{"file":"p0215.txt","language":"de","ocr_de":"Chondrinlheorie, stellen und fallen. Zu dieser Kategorie m\u00fcssen die spater erschienenen Arbeiten von H i s *) (1850), Bruns*) (1867) und Fubini* 2 3) (1876), welche die Chemie der Hornhaut behandeln, gef\u00fchrt werden.\nNach v. Morochowetz\u20194) f\u00fcr die Aufkl\u00e4rung dieser Frage so bedeutungsvoller Untersuchung, welche die Unrichtigkeit der M\u00fcller\u2019sehen Auffassung bewies, kann den genannten Arbeiten keine gr\u00f6ssere Bedeutung zuerkannt werden, warum auch ein n\u00e4heres; Eingehen auf dieselben an dieser Stelle \u00fcberfl\u00fcssig wird. Um so wichtiger dagegen ist es, hier an\ndie Hauptz\u00fcge der 1877 von Morochowetz ver\u00f6ffentlichten Arbeit zu erinnern.\nil\nv. Morochowetz gr\u00fcndete nicht, wie alle seine Vorg\u00e4nger, seine Versuche \u00fcber die chemische Natur der Grundsubstanz in der Hornhaut und dem Knorpel ausschliesslieh auf das Studium derjenigen L\u00f6sungen, die durch anhaltendes Kochen der Gewebe mit Wasser erhalten werden, sondern wandte das nat\u00fcrlichere und weniger eingreifende Verfahren an, die frischen Organe mit einem geeigneten L\u00f6sungsmittel,-wie Kalk- oder Barytwasser, bei gew\u00f6hnlicher Temperatur zu extrahiren. Dadurch gelang es ihm, alle fr\u00fcher als, chon-drigenhaltig betrachteten Gewebe ohne Ausnahme in zwei verschiedene Bestandtheile zu zerlegen, von denen der eine nach, der Extraction einen unl\u00f6slichen Rest bildete, der andere in den L\u00f6sungsmittel \u00fcberging.\t.\nWas man also nach M\u00fcl 1er\u2019s Vorbild unter dem Namen \u00ab Chondrigen \u00bb seit lange f\u00fcr ein chemisches Individuum hielt, war also eine mechanische Mischung zweier ganz verschiedener\n*) Beitr\u00e4ge zur normalen und pathologischen Histologie der Cornea. Basel, 1856.\n2)\tChemische Untersuchungen \u00fcber die Hornhaut des Auges. Medicin.-chemische Untersuchungen (Hoppe-Seyler\u2019s), 1867, S. 260.\n3)\tUeber das Vorkommen des Chondrigens in der Cornea verschiedener Thierarten. Untersuchungen zur Naturlehre des Menschen und der Thiere (Moleschott\u2019s), Bd. 11. S. 350, 1876.\n4)\tZur Histochemie des Bindegewebes. Verhandl. des naturhist -medic. Vereins zu Heidelberg, Bd. 1, 1877.","page":215},{"file":"p0216.txt","language":"de","ocr_de":"2 It'\u00bb\nSubstanzen: des Collagen und des Mucin, und ebenso lassen sich die so viel studirten und beachteten \u00ab Chondrinreactionen \u00bb leicht als durch eine Mischung von Glutin mit Mucin hervorgerufen erkl\u00e4ren. Sowohl in der Hornhaut wie im Knorpel sollten also nach v. M o r o ch o w e t z \u2019 Auffassung die Gr\u00fcndsubstanzen aus Collagen und Mucin gebildet sein.\nWenn auch im Detail einige Modificirung n\u00f6thig war, so hat doch diese Entdeckung v. Morochowetz\u2019 \u00fcber die zusammengesetzte Natur der Grundsubstanzen, was den Knorpel betrifft, eine \u00fcberzeugende Bekr\u00e4ftigung durch die Unter-suchungen von Landwehr1), Krukenberg2), dem Verb3) und Schmiedeberg4) erhalten.\nWas die Richtigkeit dieser Entdeckung in Bezug auf die Hornhaut, betrifft, so hat dagegen die Litteratur keine einzige seitdem herausgekommene Arbeit aufzuweisen, was mich ver-aulasste, die Hornhaut-Grundsubstanz zum Gegenst\u00e4nde erneuerter Untersuchung zu machen.\t^\t^\nNachdem die Richtigkeit der Angaben v. Morochowetz\u2019 durch wiederholte und unter verschiedenen Verh\u00e4ltnissen vorgenommene Versuche in der Hauptsache constatirt war, indem die Grundsubstanz sich leicht\u2019 genug in Collagen und eine mucinartige Substanz theilen Hess, galt es, die einzelnen Bestandteile und ganz besonders die letztgenannte n\u00e4her zu studiren.\nDas Corneamukoid.\nUeber den mucinartigen Bestandtheil in der Hornhaut-Grundsutstanz, welchen ich aus unten mitzutheilenden Gr\u00fcnden Corneamukoid nenne, werden keine detaillirten Eigenschaften | oder Reactionen in v. Morochowetz\u2019 Arbeit mitgetheilt.\n') Die chemischen Bestandteile des Knorpels. Zeitschrift f\u00fcr Biologie, Bd. 20, S. 307, 1884.\n*) lieber die Bedeutung des tierischen Gummi. Archiv f\u00fcr die gesanunte Physiologie (Pfluger\u2019s), Bd. 39, S. 193, 1880.\n8) Chemische Studien Ober den Trachealknorpel. Skandinavisches Archiv f. Physiologie, Bd. 1, S. 210, 1889.\n*) Archiv f. experimentelle Pathologie und Pharmakologie, Bd. 28, S. 354, 1891. '","page":216},{"file":"p0217.txt","language":"de","ocr_de":"\u00bb\n217\nDass die Substanz aus alkalischer 'L\u00f6sung von Essig* s\u00e4ure gef\u00e4llt werden kann, dass sie in Bezug auf ihre F\u00e4llungs-reactionen dem \u00ab Chondrin \u00bb \u00e4hnlich ist, dass sie nach vorgenommenen Analysen, deren Zifferwerthe jedoch nicht -angef\u00fchrt werden, schwefelfrei ist und mit Mucin *) nahe \u00fcbereinstimmt, und dass sie in \u00dcbereinstimmung mit Mucin beim Kochen mit verd\u00fcnnter Schwefels\u00e4ure eine Fl\u00fcssigkeit bildet, welche auf alkalische Kupferl\u00f6sung reducirend wirkt, das ist ungef\u00e4hr Alles, was wir aus v\u00bb Morochowetz\u2019 Untersuchung erfahren k\u00f6nnen.\nUm ein reines Untersuchungsmaterial zu gewinnen, schnitt ich den mit der Hornhaut zusammenh\u00e4ngenden Theil der Sehnenhaut ab, worauf das Epithellager und;die Descemet\u2019sehe Haut mit einem Hornmesser abgeschabt und verwahrt wurde, damit jedes f\u00fcr sich besonders untersucht werden konnte. Die also von den daran h\u00e4ngenden Schichten befreiten, aus Grundsubstanz bestehenden Scheiben wurden, nachdem sie in einer Fleischhackmaschine zerkleinert worden, in Partien von 100 \u2014 300 St\u00fcck aufgeschlammt und zwar in dest. Wasser oder in alkalischen L\u00f6sungen von bei verschiedenen Versuchen verschiedener St\u00e4rke, 0,02 proc. Kalilauge, 0,02\u20140,2proc. Ammoniak, wobei ungef\u00e4hr 10 eben).\nFl\u00fcssigkeit auf jede Hornhaut berechnet wurde. Nach 2\u20143-t\u00e4gigbr Extraction bei Zimmertemperatur \u2022\u2014 nur ein einziger Versuch wurde bei 40\u00b0 G. vorgenommen \u2014 wurde der auf ein mehrfach vergr\u00f6ssertes Volumen angeschwollene Rest durch tiltriren entfernt, was immer mit Leichtigkeit vor sich ging und ein klares, d\u00fcnnfl\u00fcssiges Filtrat ohne fadenziehende Beschaffenheit ergab. Bei Zusatz von Essigs\u00e4ure oder verd\u00fcnnter\nSalzs\u00e4ure wurde Corneamukoid in reicher Mengt* als weissc, im ersten Augenblick feinflockige F\u00e4llung ausgeschieden, die* sich bald zu gr\u00f6sseren Flocken vereinigte und nach Verlauf eines Tages am Boden des Refasses als zusammpnli\u00e4ngende,\ncompacte Masse zu finden war.\n*) Ein Ausdruck, der, wie wir jetzt wissen, recht vieldeutig ist, da Nerschiedene Mucinarten sich bedeutend in der elementaren Zusammensetzung von einander unterscheiden.\t\u2022","page":217},{"file":"p0218.txt","language":"de","ocr_de":"Die F\u00fcllung wurde in sehr verd\u00fcnntem Alkali gel\u00f6st und wieder mit Essigs\u00e4ure ausgefallt, um zuletzt, nachdem sie auf dem Filter gewaschen war, theils durch Behandlung mit Alkohol und Aether zur quantitativen Analyse vorbereitet zu werden, theils f\u00fcr qualitative Pr\u00fcfung in dest, Wasser unter m\u00f6glichst wenigem Alkalizusatz gel\u00f6st zu werden. Hierbei erhielt ich eine klare, neutral reagirende L\u00f6sung, die niemals schleimig oder fadenziehend, h\u00f6chstens bei massiger Concentration mehr oder weniger dickfl\u00fcssig war und die bei qualitativer Pr\u00fcfung folgende Eigenschaften aufwies.\nBeim Aufkochen nach oder ohne Kochsalzzusatz wurde niemals eine Tr\u00fcbung bemerkt; die Fl\u00fcssigkeit verblieb klar oder nahm zuweilen eine geringe Opalescenz an.\nDurch sowohl organische wie unorganische S\u00e4uren, fast ohne Ausnahme, wurde das Mukoid in feinen, undurchsichtigen Flocken ausgeschieden, welche in einem Ueberschuss von unorganischen S\u00e4uren gel\u00f6st werden konnten, ohne bei einem weiteren Ueberschuss wieder auszufallen, in einem Ueberschuss von organischen S\u00e4uren dagegen sehr schwer l\u00f6slich waren. Besonders m\u00f6chte ich hervorheben, dass die L\u00f6sung durch Gerbs\u00e4ure gef\u00e4llt wird. Ein Zusatz von Neutralsalzen , wie z. B. Kochsalz, Natriumacetat, Ferrocyankatium, verhindert die F\u00e4llung vollst\u00e4ndig und vermag die F\u00e4llungen, die mit S\u00e4uren hervorgebracht sind, wieder zu l\u00f6sen. Die mit einer S\u00e4ure ausgef\u00e4llte und durch Waschen von der S\u00e4ure befreite Substanz reagirt deutlich sauer, ist in W\u00e4sser unl\u00f6slich, aber wird mit Leichtigkeit selbst in \u00e4usserst verd\u00fcnnter alkalischer Fl\u00fcssigkeit, z. B. in 0,005 proc. Kalilauge, gel\u00f6st.\nMit mehreren Metallsalzen gibt die L\u00f6sung der Substanz eine volumin\u00f6se, grobflockige F\u00e4llung, z. B. mit Zinnchlor\u00fcr, Platinachlorid, Merkuronitrat, Kupfersulphat,, basischem Bleiacetat, Eisenchlorid, Alaun ; von anderen wird sie nicht gef\u00e4llt, wie von Silbernitrat, Quecksilberchlorid und neutralem Bleiacetat.\nBeim Erw\u00e4rmen mit Millon\u2019s Reagens, A damcie wie\u2019s Reagens, Salpeters\u00e4ure, concentr. Salzs\u00e4ure wurden dieselben Farbereactionen erhalten, die den Eiweissk\u00f6rpern zukommen,","page":218},{"file":"p0219.txt","language":"de","ocr_de":"219\nwenn auch von bedeutend geringerer Intensit\u00e4t. Mit Kalilauge und Bleiacetat versetzt, nimmt die Fl\u00fcssigkeit beim Erw\u00e4rmen eine dunkelbraune oder undurchsichtig schwarze Farbe an; die Substanz enth\u00e4lt also lose gebundenen, \u00abble.i-schw\u00fcrzenden \u00bb Schwefel in reichlicher Menge.\nNach einem Zusatz von Salzs\u00e4ure zu 5\u00b0/0 und Erw\u00e4rmen der Fl\u00fcssigkeit im Wasserbad gibt die Trommer\u2019sche Probe eine reducirende Substanz an. Abgespaltene Schwefels\u00e4ure kann dagegen nicht mit Chlorbaryum in der salzsauren .Fl\u00fcssigkeit nachgewiesen werden (vgl. Chondromukoid).\nBei Digestion der mit Salzs\u00e4ure zu 0,4\u00b0/0 sauer gemachten und mit Pepsin versetzten Fl\u00fcssigkeit entsteht keine nucle\u00efn-artige F\u00e4llung.\nDie elementare Zusammensetzung wurde durch Analyse von einer Anzahl Pr\u00e4parate gewonnen, welche durch Ausf\u00e4llen der Substanz mit Essigs\u00e4ure oder Salzs\u00e4ure hergestellt waren').\nPr\u00e4p. No. I. Extraction der Hornhaut mit 0,05proc. Ammoniak wahrend 3 Tagen ; die Substanz mit Essigs\u00e4ure 2 mal gefallt!\n0,108 gr. = 12,75\"f0 Stickstoff,\n0,880 gr. = 2,02 \u00b0|0 Schwefel,\n0,2795 gr. = 49,90 \u00b0j0 Kohlenstoff,\n0,2795 gr. = 6,94 \u00b0f0 Wasserstoff.\t!\nPrfip. No. II. 0,075proc. Ammoniak, 2 Tage; 3mal Salzs\u00e4ure.\n0,200 gr. = 12.03 \u00b0f0 Stickstoff.\nPr\u00e4p. No. III. 0,1 proc. Ammoniak, 1 Tag; 2mal Essigs\u00e4ure.\n0,140 gr. = 12,74 \u00b0!o Stickstoff.\ni\t0,2805 gr. \u2014 50,36 \u00b0|0 Kohlenstoff,\n0,2805 gr. = 7,01 \u00b0|0 Wasserstoff.\nPr\u00e4p. No. IV. 0,2proc. Ammoniak, 3 Tage; 3mal Salzs\u00e4ure.\n0,239 gr. = 12,83 \u00b0|0 Stickstoff.\nPr\u00e4p. No. V. 0,02proc. Kalilauge, 3 Tage; 2mal Salzs\u00e4ure.\nCU73 g\u00ce! }=\tStickstoff,\n1.283 gr. = 2,12 \u00bb1\u201e Schwefel. *.\nPr\u00e4p. No. VI. Dest. Wasser, einen Tag; 2mal Essigs\u00e4ure.\n0,1455 gr. = 12.95 \u00b0l0 Stickstoff,\n____________ 0,813 gr. = 2,08 \u00b0|0 Schwefel.\n') Der Aschegehalt belief sich auf 0,2\u20140,4%.","page":219},{"file":"p0220.txt","language":"de","ocr_de":"P r a p; N o. VII.\n\u25a0220-\nDest, Wasser, einen Tag bei 40\u00b0 C; 3 mal Essigs\u00e4ure. 0183 gr. = 12,97 % Stickstoff. i:\nWoraus als Mittelwerth f\u00fcr die Zusammensetzung der Substanz erhalten wurde:\n\" 12,79 % Stickstoff,\n2,070 \u201e Scliwefol, r\u00bb0.1f\u00bb ' \u201e Kohlenstoff,\nC,97 \u00b0j0 Wasserstoff.\n28.01 Sauerstoff.\nObgleich das Verfahren bei der Herstellung absichtlich variirt wurde, zeigen die aus verschiedenen Pr\u00e4paraten cr-y anal\\ti^elien erthe unter einander Uehereinstimmung gen\u00fcg, um die Individualit\u00e4t der Substanz ausser Zweifel zu stellen.\nAus den allgemeinen Eigenschaften and qualitativen Heactionen, welche, wie oben angef\u00fchrt, der in Frage stehenden Substanz einerseits, ihrer elementaren Zusammensetzung (relative niedriger Kohlenstoff- und Stickstoff-Gehalt) andererseits zukommen, geht mit aller w\u00fcnschenswerten Klarheit ihre Zusammengeh\u00f6rigkeit mit fr\u00fcher bekannten Mucinsub-stanzen hervor, wenn sie auch nicht, mit Ber\u00fccksichtigung ihrer physikalischen Eigenschaften, zur Gruppe der echten MucinsloHe gef\u00fchrt werden kann, sondern den sogenannten Mukoidsubstanzen zugeh\u00f6rt. Aus diesem Grunde scheint es mir, dass diese Substanz passend Corneamukoid genannt werden- kann.\nNachdem ihre Eigenschaft als Mukoid also an den Tag gelegt ist,, w\u00e4re es zun\u00e4chst von Interesse, festzustellen, ob sie eine f\u00fcr die Hornhaut charakteristische Substanz oder m\u00f6glicher Weise mit einem fr\u00fcher bekannten Mukoid anderer Herstammung identisch ist. Bisher n\u00e4her untersuchte Mukoide sind : Pseudomucin aus Ovarialfl\u00fcssigkeiten (Ha m mar st en1), Chondromukoid im Knorpel (Verf.*), eine in gewissen Ascites-\n') Leber Metallmmin und Paralbumin, ein Beitrag zur Chemie der Kystomflilssigkeiten. Jahresbericht \u00fcber die Fortschritte der Thier-Chemie, Bd. 2. S. 11, 1882.\n: \u25a0 \u25a0) Loc. cit.","page":220},{"file":"p0221.txt","language":"de","ocr_de":"I\n221\nfl\u00fcssigkeiten von Hammarsten*) nachge\\viesene Muko\u00efd-substanz, und der vom Verfasser analysirte Glask\u00f4rp\u00e8rmuko\u00efd\nVon Pseudomucin unterscheidet sich Corneamuko\u00efd unter anderem durch F\u00e4llbarkeit von Essigs\u00e4ure, h\u00f6heren Stickstoffgehalt (1237, gegen 10,28\u00b0/0) und h\u00f6heren Schwefel-gehalt (2.07\u00b0/0 gegen 1,25 \u00b0/0).\nObgleich mit Chondromukoid in Bezug auf den Stickstoff-gehalt (12,70 \u00b0/0 resp. 12,5S \u00b0/0) und einem ungew\u00f6hnlich reichen Schwefelgehalt (2,07 \u00b0/o resp. 2,42#/0) nahe \u00fcbereinstimmend, unterscheidet sich der Corneamukoid durch die Art, wie der Schwefel gebunden ist, indem kein Tlieil des Schwefels des Corneamukoids durch Kochen mit einer Minerals\u00e4ure ab-.gespalten werden kann, d. h. sich in. Aothorsclnvcfels\u00e4uro-bindung befindet, welches dagegen mit fast 3/, des Schwefels in der Chondromukoidsubstanz der Falt ist; ausserdem herrscht (\u2018in bedeutender Unterschied im Kohlenstoff-Gehalt ^Differenz beinahe 3\u00b0/J, und ein etwas abweichendes Verhalten zu Ueagenzen.\nIn Bezug auf Ascitesmukoid ist der Stickstoffgehalt beinahe derselbe, der Kolilengehalt erwies sich um 1,2.7# h\u00f6her als in Corneamuko\u00efd, doch ist es augenblicklich unm\u00f6glich, eine bestimmte Ansicht \u00fcber die Identit\u00e4t resp. Nicldridentit\u00e4! dieser Substanzen zu \u00e4ussern, da bis jetzt keine Schwefelbestimmung der Ascilesmuko\u00efdsubstanz ausgef\u00fchrt worden ist.\nAuch \\on dem unten beschriebenen Glask\u00f6rpermukoid weicht der Corneamuko\u00efd mit bedeutender Ungleichheit im Schwefelgehalt ab.\nAlso zeichnet sich der Corneamuko\u00efd von allen in dieser Beziehung bisher bekannten Mucinsubstartzen1) dadurch aus, dass es s\u00e4mmtliche an Sclnvefelreichthum*) \u00fcbertrifft, und sollte daher f\u00fcr einen der Hornhaut-Grundsubstanz charakteristischen Bestandteil gehalten werden.\n0 Mit Ausnahme von Chondromuko\u00efd.\n) Mie v. Moroehowetz zu seiner Angabe, dass die mucinarti; Substanz der Cornea schwefelfrei sei, gelangt ist. ist mir unm\u00f6glich : verstehen.","page":221},{"file":"p0222.txt","language":"de","ocr_de":"|Was nach diesem Vergleiche besonders hervorgehoben zu werden verdient, ist,dass die Mukoidstoffe der Hornhaut-(irundsubstanz und die des Knorpels nicht identifient werden k\u00f6nnen, sondern wesentlich verschieden sind: dieser Umstand an und f\u00fcr sich, abgesehen davon, dass die Knorpel-Grundsubstanz nach neueren Untersuchungen eine ihr besonders eigene Substanz, die Ghondroits\u00e4ure, enth\u00e4lt, erlaubt uns nicht, die Grundsubstanzen der Hornhaut und des Knorpels ais zwei vom chemischen Gesichtspunkte aus gleichartige Bildungen anzusehen, wozu nicht nur Job. M\u00fcller auf seinem primitiven Standpunkte, sondern auch v. Mo roch o wetz, nach der Entdeckung des ( lollagen und des \u00ab Mucin \u00bb in beiden, sich berechtigt glaubten.\nWeitere Verschiedenheiten zwischen den Mukoidsubstanzen der H\u00f6rn haut und des Knorpels traten beim Untersuchen ihrer Zorsetzungsproducte hervor. W\u00e4hrend das Chondromuko'id beim Ein wirken von S\u00e4uren oder Alkalien unter \u00e4nderen Zersetzungsproducten Albuminat in nicht unbedeutender Menge gibt, wie es auch der Fall ist mit Submaxillarismucin (Hammarsten1), gibt das Gorneamukoid bei der Zersetzung kein Albuminat, wie aus mehreren Versuchen hervorging.\nReines Gorneamukoid wurde behandelt mit: 1) ges\u00e4ttigter Barythydratl\u00fcsung w\u00e4hrend 12 Stunden bei Zimmertemperatur; 2) 5 proc. Kalilaugey 2 Tage, bei Zimmertemperatur ; 3) 5proc,Kalilauge, 14Tage, bei Zimmertemperatur; 4) kochende\n1\tproc. Kalilauge w\u00e4hrend einer Stunde, und 5) kochende\n2\tproc. Salzs\u00e4ure w\u00e4hrend einer Stunde. Beim Neutralismen der also erhaltenen L\u00f6sungen entstand niemals ein Niederschlag und im Ganzen genommen konnte weder in den neu-tralisirten L\u00f6sungen direkt, noch nachdem sie durch Dialyse Von den Salzen befreit waren, eine Substanz gefunden werden, welche durch S\u00e4uren (oder Salzs\u00e4ure und Ferrocyancalium) f\u00e4llbar war, wogegen Gerbs\u00e4ure, Quecksilberjodkalium und Salzs\u00e4ure eine reichliche F\u00e4llung ergaben.\nEine n\u00e4here Pr\u00fcfung der also erhaltenen, durch S\u00e4uren nicht f\u00e4llbaren Umwandlungs- oder Zersetzungsproducte des\nLeber das Mucin der Suhmaxillardr\u00fcse. Zeitschr. f. physiolog. Chemie, Bd. 1*2, S. 103, lsS7.","page":222},{"file":"p0223.txt","language":"de","ocr_de":"223\nCorneamuko\u00efds ist nicht voii mir vorgen\u00f6mmen worden. Nur ein unbedeutender Versuch in dieser Richtung mag angef\u00fchrt werden. Die neutralisirte Fl\u00fcssigkeit des oben angef\u00fchrten Versuchs 3, welche sich bei direct angestellter Tr ommerscher Probe als von reducirenden Substanzen frei erwies, aber*, nachdem sie kurze Zeit mit Salzs\u00e4ure erw\u00e4rmt war, eine starke Reaction gab, wurde mit Gerbs\u00e4ure im Uebersehuss gef\u00fcllt. Nachdem der Uebersehuss an Gerbs\u00e4ure mit Bleiacetat,* der Rest davon mit Schwefelwasserstoff entfernt worden war, wurde das schliessliche Filtrat, nachdem es c\u00f6ncentrirt worden war, mit verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure gekocht und mit der Tr omni e r \u2019sehen Probe gepr\u00fcft. Nicht eine Spur von Reduction zeigte sich dabei. Es ist aber klar, dass das durch Einwirkung von Alkali auf die Corneamukoidsubstanz erhaltene \u00dcmwandlungs-resp. Spaltungsproduct, welches die erste Quelle der reducirenden Substanz bildet, eine durch Gerbs\u00e4ure vollst\u00e4ndig f\u00e4llbare Substanz ist, worin auch eine Abweichung von Chondromukoid liegt, bei dessen Zersetzung der reducirende Atomcomplex in der durch Gerbs\u00e4ure unter keinen Umst\u00e4nden f\u00e4llbaren Ghon-droi'ts\u00e4ure enthalten ist.\nObgleich das Corneamuko'id erst durch v. Mo roch owe U als eine mucinartige Substanz erkannt wurde, ist es doch zweifellos, dass es bei einer fr\u00fcheren Untersuchung (1867) bemerkt worden ist.\nBruns1), welcher die M \u00fc 11 er \u2019 sehe Chondrintheorie in unver\u00e4nderter Gestalt annahm, gibt n\u00e4mlich beil\u00e4uiig an, dass er aus dem Wasserextract der Hornhaut' beim Zusatz von Essigs\u00e4ure eine im Uebersehuss schwer l\u00f6sliche F\u00e4llung erhalten hat, die er ohne n\u00e4here Beweisf\u00fchrung f\u00fcr einen Eiweissk\u00f6rper, Alkalialbuminat, erkl\u00e4rt.\nDa die Natur der Corneamuko'id ^ Substanz auf diese Weise, in Folge ungen\u00fcgender Untersuchung, nicht erkannt wurde, zog sie sich dieses Mal kein gr\u00f6sseres Interesse zu, und ihre Bedeutung f\u00fcr ein richtiges Erkennen der Grundsubstanz der Hornhaut im Ganzen wurde von Bruns \u00fcbersehen.\n*) Loc. cit.","page":223},{"file":"p0224.txt","language":"de","ocr_de":"Das Collagen.\nIn ungew\u00f6hnlich reinem Zustande erh\u00e4lt man diese Substanz durch fortgesetztes Auslaugen der Hornhaut-Grundsub-stanz mit schwach alkalischen Fl\u00fcssigkeiten, wobei die von der Bereitung des Corneamukoid \u00fcbriggebliebenen Reste zur Anwendung gelangen. Nachdem die Reste nach Extraction bei Zimmertemperatur unter \u00f6fterem Wechseln der Fl\u00fcssigkeit keine durch Essigs\u00e4ure f\u00e4llbare Substanz mehr abgaben, wurden sie durch Digestion mit dest. Wasser erst bei Zimmertemperatur, sp\u00e4ter bei 30\u201440\u00b0 G. vollst\u00e4ndig von Alkali befreit. Die rein weisse, aufgeschwollene und geleeartig zitternde Masse1) wurde durch stundenlanges Erw\u00e4rmen mit dest. Wasser bei 105\u2014110\u00b0 C. in eine klare, d\u00fcnnfl\u00fcssige, bei Abk\u00fchlung gelatinirende L\u00f6sung verwandelt, die nach Ahfiltriren eines \u00e4usserst unbedeutenden Ungel\u00f6sten Restes (der Flornhautzellen) theils direct auf ihr Verhalten zu qualitativen Reagenzen gepr\u00fcft, theils zu Lamellen eingetrocknet und in Bezug auf ihre elementare Zusammensetzung untersucht wurde.. .\nDa cs sich hier um eine in den meisten K\u00f6rpern vor-kommende Substanz handelt, deren qualitative Reactionen in jedem Lehrbuch der physiol. Chemie angegeben sind, verzichte .ich darauf, sie an dieser Stelle zu wiederholen. Es gen\u00fcgt, daran zu erinnern,-dass das aus der Hornhaut gewonnene Glutin in allen qualitativen Reactionen, sowohl den negativen wie den positiven, mit dem \u00fcbereinstimmt, was man bereits von \u2019Glutin anderen Ursprungs kennt. Dagegen schien es. mir nicht ohne Interesse zu sein, einige der analytischen Bestimmungen des Ilornliaut-Collagens resp.-Glutin? anzuf\u00fchren: .\t.\t.' \"\t;\nI* ra]>. No. I. Collagen. Die zur Extraction angewandte Fl\u00fcssigkeit :\n\u25a0 0,0.\u2019\u00bb proc. Kalilauge.\n028\u00d4 i/r I\nn toA * ! = 16,80\u00b0/0 SticktofT,\n,,/\u25a0 :\t0,1 \u00f6O \u00bb J\t\" :\n1,810 \u00bb\t= 0,31 \u00b0i0 Schwefel,\n10.731 >>\t= 0,32\tAsche.)\nM ln einigen F\u00e4llen wurde ein Tlieil davon abgenommen, um nach Alkohol- und Aetherhehandlung analysirt zu werden.","page":224},{"file":"p0225.txt","language":"de","ocr_de":"P r \u00e4 p.\tXo.\tII.\tCollagen\t. 0.\n\t\t\t0.17-2 0 638\tgr. -\n\u2022\t\t\t(0,610\t\u00bb \u201c\nP r \u00fc p.\tXo.\tIII.\tGlutin,\taus i\nmoniak)\t\thergestellt.\t\t\n\t\t\t0,1325\tgr.\n\t\t\t1,404\t\u00bb\n\t\t\t(0,488\t\u00bb\nP r \u00e4 p.\tXo.\tIV.\tGlutin.\to,o;\n\t\t\t0,148\tgi*.\n\t\t\t0,119\tV\n\t\t\t(( 1,4165\t\u00bb\nPr\u00e4p.\tXo.\tV.\tGlutin.\t0,2]\n\u2022\t\t\t0,1805\tgr.\n\t\t\t( -\t\u00bb\nPr\u00e4 p.\tXo.\tVI.\tGlutin.\tlpi\n= 17,07% Stickstoff,\n0,109 gr. = 16,97% Stickstoff, ( \u2014\t\u00bb =\u00ee 0.98 % Asche.)\nMittelwerth: 16,95% Stickstoff,\n0,30% Schwefel.\nIn recht bedeutendem Grade ist der hier f\u00fcr Collagen resp. Glutin gefundene Schwefelgehalt geringer als der,.den man allgemein in Lehrb\u00fcchern angegeben findet. So schreibt B. Gorup-Besanez1): \u00abDer Schwefelgehalt des Glutins wurde zu 0,56 \u00b0/0 gefunden \u00bb und Hammarsten in der deutschen Auflage seines Lehrbuchs: \u00abDer Leim enth\u00e4lt etwa 0,6\u00b0/0 Schwefel\u00bb.\nIn Bezug auf den Stickstoffgehalt nimmt das Hornhaut-Glutin (mit ca. 17%) die Mitte zwischen, dem Glutin der Sehnen, Hausenblase und Knochen (mit ca. 18\u00b0/) und dem Knorpel-Glutin (mit ca. 16%) ein.\nEs fehlt nicht an \u00e4lteren Angaben, dass man aus der Grundsubstanz der Hornhaut verschiedenartige Ei weissk\u00f6rper\n*) Lehrbuch der physiologischen Chemie (1878), S. 647.","page":225},{"file":"p0226.txt","language":"de","ocr_de":"ansziehen kann. So liest man in K\u00fchne V) Lehrbuch (1808) :\n\u00ab W\u00e4sserige Extrade der Cornea crithalteh sehr viel Paraglobulin, das wahrscheinlich aus den Zellen stammt\u00bb; und in Gorup-Besanez\u2019*) (1878): \u00ab Nach A. Schmidt enth\u00e4lt das Wasserextract der Hornhaut fibrin\u00f6plastische Substanz und ruft in Fibrinogen enthaltenden Transsudaten Gerinnung hervor \u00bb. B r u n s, dessen Angaben \u00fcber das Vorkommen von Alkali-Albuminat im Wasserextract der Hornhaut oben bereits behandelt worden sind, gibt ausserdem Myosin als einen Bestandteil der Hornhaut-Grundsubslanz an und verlegt dasselbe mit Bestimmtheit in die Zellen (\u00ab Hornhautk\u00f6rperchen oder Zellen \u00bb).\nWenn man die Vorsicht beobachtet, die Hornhaut-Grundsubstanz und das Epithellager jedes einzeln zu untersuchen , so braucht man nur wenige Versuche anzustellen, um \u00fcber die Unrichtigkeit der Angaben, dass die Eiweissk\u00f6rper in der Grundsubstanz der Hornhaut inch der Zellen Vorkommen, in\u2019s Klare zu gelangen; zugleich tritt der Grund dieses Irrthums deutlich zu Tage: bei fr\u00fcheren Untersuchungen ist die Nothwendigkeit, die Grundsubstanz vom Epithellager zu befreien, \u00fcbersehen worden. Durch wiederholte Versuche konnte ich mich davon \u00fcberzeugen; dass sich in dem Extract der reinpr\u00e4parirten Grundsubstanz, einerlei ob derselbe mit dost. Wasser, Kochsalzl\u00f6sung oder schwachen Alkalien her-gestellt ist, kein einziger Eiweissk\u00f6rper nach weisen l\u00e4sst oder h\u00f6chstens nur spurweise, wogegen das Epithell\u00e4ger eine reichliche Menge davon enth\u00e4lt, was nat\u00fcrlich in den Extract der ganzen Hornhaut \u00fcbergeht, wenn nicht das Epithellager vor der Extraction vollst\u00e4ndig entfernt wird8).\nUnter solchen Umst\u00e4nden ist es nicht zu verwundern, dass man der Grundsubstanz, dem am meisten in die Augen fallenden Theil, Bestandtheile zugeschrieben hat, die in Wirklichkeit dem in Folge seiner geringen Ausdehnung nicht beachteten Epithcllager zugeh\u00f6ren.\n\u2019) Lehrbuch der physiologischen Chemie (1868), S. 386.\n2)\tLoc. cit.\n3)\tDiese Bedingung ist weder von K\u00fchne, Schmidt noch Bruns angedeutet worden.","page":226},{"file":"p0227.txt","language":"de","ocr_de":"\" k\u00f6\u00bbiien also vorl\u00e4ufig die Frage \u00fcber die Eiweissk\u00f6rper in der Hornhaut bei Seite lassen, um beim Behandeln der Bestandtheile des Epithellagers darauf zur\u00fcckzukoimneii. Auch nach Chondroils\u00e4ure juchte ich mit negativem Resultat*.\nK\u00fcrzlich, beim Betrachten der HornlraUt-Grundsubslanz im Ganzen, haben wir auf zwei Proleinsubstanzen unsere Aufmerksamkeit zu richten: auf Cjollagen und Corneamukoid, von denen das erstere das histologisch nachweisbare, dichte Netzwerk \u00e4usserst feiner Fibrillen bildet; das letztere in einer concentrirten L\u00f6sung das fibrill\u00e4re Netzwerk durchtr\u00e4nkt. Dass das Corneamukoid, wenigstens zum wesentlichen Tlieil, wirklich als eine in Wasser leicht' l\u00f6sliche Alkaliverbindung auftritt, geht daraus hervor, dass es ebenso leicht in der Extractionsfl\u00fcssigkeit zu finden ist, wenn die Hornhaut mit einfachem dest, Wasser extrahirt, wie wenn sie mit einem schwachen Alkali behandelt wird.\nBei l\u00e4ngerem Kochen mit Wasser l\u00f6st sich die ganze Grundsubstanz, welche L\u00f6sung, wie M\u00fcller zuerst beobachtet hat, sich durch Reagenzen f\u00e4llen l\u00e4sst, die auf. eine gew\u00f6hnliche Leim-(Glutin-)L\u00f6sung nicht einwirken. Hier auf diese Reactionen einzugehen, w\u00e4re zwecklos, da sie in jedem \u00e4lteren Lehrbuch zu finden sind, und schon nach v. Morochowetz\u2019 Untersuchung und besonders nach der hier vorliegenden mit Bestimmtheit f\u00fcr ein Mischungsph\u00e4nomen\nerkl\u00e4rt werden k\u00f6nnen und somit das Interesse jetzt nicht mehr zu fesseln verm\u00f6gen.\nUm eine Vorstellung von dem Mengeverh\u00e4ltniss zwischen Collagen und Corneamukoid zu erhalten, wurde der Stickstoff- und Schwefelgehalt der Grundsubstanz\u2019) bestimmt. Da die beiden Substanzen n\u00e4mlich eine so grosse Verschiedenheit in ihrem Stickstoff- und Schwefelgehalt besitzen, erwies sich dieses Mittel als ebenso einfach wie zuverl\u00e4ssig:\nPr\u00e4p. No. I. 0,200 gr. = 16,04\u00b0/0 Stickstoff,\t.\n( \u2014\t* = 2,08 \u00b0(0 Asche.)\n) Die reinpr\u00e4parirte Substantia propria wurde getrocknet\u2019 pulveri sirt, und dann mit Alkohol und Aether extrahirt. \u2018","page":227},{"file":"p0228.txt","language":"de","ocr_de":"}\\rftp. No. II. 0,171 tfr. I _____\n0,1500 \u00bb J 0,8745 ,\t\u2014\n(0.111) \u00bb = P r\u00e4 p. N o. III. 0.1 S7 gr. | _ 0,1755 \u00bb I \u201d\n10.51 \" St\u00efckstol\u00ef',\n0,0511 q Schwefel, 1.07 \u00b0 \u201e Asche),\n10,25 % Stickstoff,\n1,007 \u00bb \u25a0 == . 0,05 % Schwefel. (0,015 \u00bb\t= 1,7t) \"i., Asche).\nMittel wert h: 10,21 \u00b0|0 Stickstoff,\n0.03 0f0 Schwefel.\nNimmt man den Stickstollgehalt zum Ausgangspunkt dur Berechnung/ so findet man, dass die Grundsubstanz zu\n*2,270 aus Collagen, zu 17,8% aus Corneamuko\u00efd gebildet wird; geht man dagegen vom Schwefelgehalt aus, so erh\u00e4lt man folgende Werthe: 81,2% resP* 18,8%. Die auf verschiedene Weise erlangten Werthe k\u00f6nnen so einander con-trolliren, da sie gut mit einander \u00fcbereinstimmen. Das Col-\nlagen ist also an Menge weit \u00fcberwiegend und bildet rund V5 der ganzen Grundsubstanz.\nA n h a n g. Wenn ich auch damit aus dem Rahmen der licht brechenden Medien hinaustrete, will ich doch, in Folge des engen anatomischen Zusammenhanges, in welchem die Hornhaut-Grundsubstanz und die Sehnenhaut (sclera) stehen, in gr\u00f6sster K\u00fcrze einige Versuche \u00fcber das letztere Gewebe mittheilen, besonders da eine Angabe hier\u00fcber im Allgemeinen in der Litt erat ur nicht zu finden ist. Durch Anwenden desselben Verfahrens, wie bei der Untersuchung der Hornhaut, konnte auch die Sehnenhaut in zwei Bestandteile zerlegt werden : eine Mukoidsubstanz, die wenigstens in qualitativer Hinsicht keine Abweichung von Corneamuko\u00efd zeigte, und Collagen,-das ein Glutin mit typischen Reactionen und ungef\u00e4hr demselben Sticksloffgebalt wie Corneaglutin gab.\nPr\u00e4p. I. Skleraglutin. Extractionsfl\u00fcssigkeit: 1 proc. Ammoniak. 0,216 gr. = 17,22 0,0 Stickstoff,\n(0,585 \u00bb = 1.89 \u00b0/0 Asche).\nSoweit man also aus dieser prelimin\u00e4ren Untersuchung urtheilen kann, scheint die Art der Proteinsubstanzen in der","page":228},{"file":"p0229.txt","language":"de","ocr_de":"229\nbehnenhaut dieselbe zu sein wie die der Hornhaut. In Betreff des Verh\u00e4ltnisses zwischen Collagen und Mukoid d\u00fcrfte dagegen eine Verschiedenheit insoweit herrschen, als das MukoMder Sclera in geringerer Menge vorkommt. Eine Stickstoff best im-d\u201c S\u00ab1\u00bb'\"\u201c rt n\u00e4mlich\n0,177 gr. = 16,66 Stickstoff,\n(0.6575 \u00bb = 0,84 \u00bb|\u201e Asche). .\nVorausgesetzt, dass das Scleramuko\u00efd mit dem Cornea-niu -oid identisch oder wenigstens an Stickstoffgehalt gleich\nr \u00ab/'\"If V ',P\u00ab7 fSt0,Te der Sehnenbaut sM also auf j Io Mukoid untI 87 /(, Collagen vertheilen und das Colhaen al\u00bbo ungef\u00e4hr des Ganzen ausmacheri.\n2. Das Epithellager der Hornhaut. \u2022\nDas Epithellager, welches die \u00e4ussere Oberfl\u00e4che der Jornhaut ^Meidet und das aus mehrschichtigem Pflaster-pithel gebildet wird, ist bis jetzt nicht allein niemals der Gegenstand einer besonderen chemischen Untersuchung ge-isen, sondern ist auch bei Untersuchungen der Hornhaut-\u2022rundsubstanz m einem solchen Grade \u00fcbersehen worden \u2018lass daraus wirkliche Irrth\u00fcmer entsprungen sein m\u00f6gen. \u2019\nit \u00b0hl.ie Zweifel muss man auch zugestehen, dass eine n ersuchung des Epithellagers an und f\u00fcr sich weni\u00bb In-\nSnerhielt0tdUnd-daSS * eigenUiCh nUr dadurch ***' dass s!\u00b0 8ewisse Angaben \u00fcber das Vorkommen\nEiweisskorpern m der Grundsubstanz der Hornhaut in\nneue Beleuchtung setzte.\taut ,n\nDas zur Untersuchung n\u00f6thige Material wurde beim Piapanren der Hornhaut-Grundsubstanz als Abfallsproduct in nc unbedeutender Menge gewonnen und bildete eine grau-\nVmrnn T\"?? \u2018f*' D\u00fcrCh Extraction der Masse mit 0,01 proc\n- \u2014;ak (1 cbcm. pro Hornhaut) bei Zimmertemperatur\nFiUra? Tn der.MiSChUng nach eini8en St\u00fcnden wurde ein Ntrat erhalten, das bei vorsichtigem Zusatz von verd\u00fcnn e\nfe'gsaure oder bei Einleiten von Kohlens\u00e4ure eine reichlich\nr IU\"8 gab- NaChdCm diC F\u00e4llun8 \u00abewas(:hen war' tltschrift lur physiologische Chemie. XVIII\t. -.\n10","page":229},{"file":"p0230.txt","language":"de","ocr_de":"230\nwurde sie mit so wenig wie m\u00f6glich Alkali in eine klare L\u00f6sung verwandelt, die folgendes Verhalten zeigte :\nDie L\u00f6sung coagulirte beim Kochen und gab die gew\u00f6hnlichen F\u00e4llungs- und F\u00e4rbereactionen des Eiweiss. Bei S\u00e4ttigung mit Magnesiumsulfat bei 30\u00b0 C. oder beim Zusatz des gleichen Volumens ges\u00e4ttigter, neutral reagirender Ammoniumsulfatl\u00f6sung entstand flockige F\u00e4llung und im Filtrat hiervon konnte kein Eiweiss nachgewiesen werden. S\u00e4ttigung mit Kochsalz bei Zimmertemperatur brachte eine sparsame F\u00e4llung hervor.\nDie durch verd\u00fcnnte Essigs\u00e4ure oder Kohlens\u00e4ure hervorgerufene F\u00e4llung war \u00e4usserst leicht l\u00f6slich im geringsten Ueberschuss an Essigs\u00e4ure, ebenso wie sie beim Zusatz eines Neutralsalzes, z. B. Kochsalz, Natriumacetat, augenblicklich bis auf einen sehr unbedeutenden Rest gel\u00f6st wurde. Die Coagulationstemperatur f\u00fcr eine solche L\u00f6sung (*/, ges\u00e4tt.NaCl)\nwurde bei drei verschiedenen Versuchen auf 75\u00b0, 76\u00b0 resp. 78\u00b0 C. bestimmt.\nMit Salzs\u00e4ure zu 0,2 \u00b0/0 und Pepsin versetzt ergab die L\u00f6sung unter Digestion bei 40\u00b0 G. keine F\u00e4llung (Nuclein).\nDie Stickstoffbestimmung der mit Essigs\u00e4ure ausgef\u00e4llten Substanz (0,180 gr.) ergab 15,58 \u00b0/0 Stickstoff.\nDass es sich hier um eine Globulinsubstanz handelt, ist somit klar, und was die Art derselben betrifft, d\u00fcrfte sie mit grosser Wahrscheinlichkeit f\u00fcr identisch mit Paraglobulin gehalten werden. Unter den Eiweissk\u00f6rpern des Epithellagers nimmt dieses Globulin durch seine auffallende Reichlichkeit den vornehmsten Platz ein und, da es beim Auslaugen der ganzen Hornhaut in das Extract \u00fcbergeht, kann man mit Bestimmtheit . annehmen, dass dies die Veranlassung zu den in der Litteratur befindlichen Angaben \u00fcber das Vorkommen von Paraglobu\u00fcn in der Grundsubstanz oder den Zellen der Hornhaut gewesen ist (s. S. 226).\nWurde die Epithelmasse w\u00e4hrend eines Tages mit 74 ges\u00e4ttigter Kochsalzl\u00f6sung extrahirt, so erhielt man ein Filtrat, aus welchem durch Verd\u00fcnnen mit Wasser eine \u00e4usserst geringe Menge grauweissen, fadenziehenden Schleimes von eigenth\u00fcmlichem Aussehen ausgef\u00e4llt wurde. Eine n\u00e4here","page":230},{"file":"p0231.txt","language":"de","ocr_de":"231\nUntersuchung dieser Substanz war in Folge ihrer geringen Quantit\u00e4t unm\u00f6glich zu bewerkstelligen. So viel liess sich jedoch mit Leichtigkeit feststellen, dass sie sich bei Zusatz von ein wenig Kochsalz klar l\u00f6ste, dass diese L\u00f6sung beim Aufkochen coagulirte und beim S\u00e4ttigen mit Kochsalz sich aufs Neue in grobfaserigen Flocken ausschied, wodurch es sicher scheint, dass hier ein Globulin vorliegt, welches in Hinsicht auf das Aussehen der F\u00e4llung und deren Verhalten zu Kochsalz an Myosin erinnert, wenn sich auch die Identit\u00e4t nicht feststellen liess.\nEs scheint mir unzweifelhaft, dass Bruns-) diese dem Ep,.hellager zugeh\u00f6rige Substanz unter dem Namen Myosin versteht, und, da er es vers\u00e4umt hat, das Epithellager bei der\nUntersuchung der Grundsubstanz zu entfernen, den Zellen der Grundsubstanz zuschreiben zu k\u00f6nnen meint\nBruns schreibt hier\u00fcber: \u00abDer Nachweis des Myosins, wie er wiederholt ausgef\u00fchrt wurde, geschah in folgender eise die sorgf\u00e4ltig von der Sclerotica abgetrennten und fein zerschnittenen Corneae werden mit ges\u00e4ttigter Chlornatrium-osung 4 Stunden stehen gelassen, darauf fiitrirt und mit Chlornatriuml\u00f6sung ausgewaschen. Der R\u00fcckstand wird ausgepresst, mit wenig destillirtem Wasser 24 Stunden stehen gelassen und dann v\u00f6llig klar abfiltrirt. Das Filtrat gibt mit grosser Menge destillirten Wassers einen Niederschlag der in nicht concentrirter (nicht \u00fcber 10% CINa enthaltender) Chlor-natr,umlosung und in (1 pr. Mille) salzs\u00e4urehaltigem Wasser\n\u00fcber die I Le\u2018Zte\u2122\\?ehl das Myosin allm\u00e4lig in Syntonin ub die Losung gibt einen Niederschlag mit kohlensaurem\nNatron und ist unl\u00f6slich in Chlornatriuml\u00f6sung. Ausser den,\nMyosin, das also von den Hornhautk\u00f6rperchen\nstammt, liesssich noch ein zweiter EiweissstofT nach weisen.\nDieser Ei weissk\u00f6rper stellt ein Alkali-Albumihat dar\nVerfah\terfrUeu uef0,gUnSdes VOn Bruns ^geschriebenen\nahrens habe ich beim Behandeln der vom Epithel befreiten\nmnchiSubs anz.keine Spur von \u00abMyosin\u00bb zu entd\u00e8cken ver-ocht, nicht einmal in einem Material von mehreren Hundert\nLoc. cit. ,","page":231},{"file":"p0232.txt","language":"de","ocr_de":"- 232\t, g\nHornh\u00e4uten; dagegen ist es mir bei Benutzung der ganzen Hornhaut oder des Epithels allein immer gelungen. Uebrigens geht aus Bruns eigener Darstellung hervor, dass er ebenso wenig Wie der Verfasser die Identit\u00e4t dieser Globulinsubstanz mit Myosin festgestellt haben kann, da es erst unter Benutzung eines unerh\u00f6rt reichlichen Materials m\u00f6glich w\u00e4re.\nIn dem Epithellager der Hornhaut gibt es also zwei Globulinsubstanzen. Die eine, wahrscheinlich identisch mit Paraglobulin, ist reichlich repr\u00e4sentirt, die andere, wenn sie auch infolge ihrer charakteristischen Beschaffenheit leicht nachzuweisen ist, kommt dagegen nur in \u00e4usserst geringer Menge vor.\nWenn auch diese Beobachtungen an upd f\u00fcr sich unwichtig sind, so sind sie doch insofern beachtenswerth, als\nsie deutlich zeigen, wie nothwendig es ist, bei physiologischchemischen Untersuchungen die Zerlegung der Gewebe in ein-zelne Bestandteile, soweit ihre anatomische Beschaffenheit und die zu Gebote stehenden H\u00fclfsmittel es nur irgend gestatten, zu treiben, um Missverst\u00e4ndnissen vorzubeugen.\n3. Die Deseemetische Haut.\nNachdem zwei verschiedene Lager der Hornhaut, die Grundsubstanz und das Epithellager, jedes f\u00fcr sich, behandelt worden sind, w\u00e4re es am nat\u00fcrlichsten, nun zur Betrachtung des noch fehlenden Theiles, der Descemetischen Haut, \u00fcberzugehen. Indessen verriethen, wie wir in einer folgenden Abtheilung erfahren werden, die Deseemetische Haut und die Kapselmembrane der Linse eine vom chemischen Gesichtspunkte so unverkennbare Aehnlichkeit, und haben so viel mit einander gemeinsam, dass sie am besten in einem gemeinsamen Kapitel abgehandelt werden. Auch in histologischer Hinsicht weisen sie, wie bekannt, Uebereinstimmung mit einander auf, und sind deshalb mit einigen anderen gleichartigen Bildungen zur Gruppe der sogen. Glasmembranen vereinigt worden. '\nDie Deseemetische Haut und die Linsenkapsel k\u00f6nnen deswegen am besten in einer gemeinsamen Rubrik: \u00abDie Glasmembranen der lichtbrechenden Medien\u00bb vereinigt werden, \u00fcber welche im n\u00e4chsten Abschnitt berichtet werden soll.\t'","page":232}],"identifier":"lit16950","issued":"1894","language":"de","pages":"213-232","startpages":"213","title":"Untersuchung der Proteinsubstanzen in den lichtbrechende Medien des Auges. II","type":"Journal Article","volume":"18"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:55:33.958189+00:00"}