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{"created":"2022-01-31T13:43:46.556835+00:00","id":"lit16955","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Horbaczewski, J.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 18: 341-350","fulltext":[{"file":"p0341.txt","language":"de","ocr_de":"i\nUeber die Trennung der Harns\u00e4ure von den Xanthinbasen.\nVon\nJ* llorbaczewski.\n(Der Redaction zugegangen am 19. Ju\u00bb\n..... \u00df|el.dem lNadl'VCIS0 der Harns\u00e4ure in den Organen und Hussigkeiten des Thierk\u00f6rpers wird man, bei Anwendung der jetzt zur Isohrung der Harns\u00e4ure verwendeten Methode der hdlung mit Silberl\u00f6sung, kaum in die Lage kommen\u2019 ein roduct zu erhalten, welches aus reiner Harns\u00e4ure bestehen wurde - vielmehr wird dasselbe mit einer gr\u00f6sseren oder geringeren Menge der sog. Xanthinbasen, die stete Begleiter der Harns\u00e4ure sind, abgeschieden werden. Da das Hypoxanthin und das Kossel\u2019sche Adenin in S\u00e4uren und Alkalien ziemlich eic it l\u00f6slich sind, so ist die Gefahr einer Verunreinigung des als Harns\u00e4ure abgeschiedenen Productes mit diesen Basen nicht gegeben, da dieselben bei nachheriger Behandlung der durch -ersetzung des Silberniederschlags erhaltenen L\u00f6sung mit Salzsaure (oder Ammoniak) in L\u00f6sung bleiben. Anders verh\u00e4lt hcIi die Sache mit dem Xanthin und Guanin, die weniger\nl\u00f6slich sind> als die vorgenannten zwei Basen und die daher unter Umst\u00e4nden, namentlich wenn dieselben in gr\u00f6sserer - enge vorhanden sind, zur Verwechselung oder zur Veruneinigung der Harns\u00e4ure f\u00fchren k\u00f6nnten.\n... 'f\u00b0r Kurzem haben A. Kossel\u2019), sowie dessen Sch\u00fcler 11 1 > den Umstand besonders hervorgehoben, dass beim\nb Verhandlungen der physiolog. Ges. zu Berlin 1S9293 Nr T ) fiese Zeitsehr., Bd. 17, S. filid.\nZeitschrift f\u00fcr physiologische Chemie. XVIII.\t,>\u2022\u00bb","page":341},{"file":"p0342.txt","language":"de","ocr_de":"Nachweise der Harns\u00e4ure in den Organen eine besondere Aufmerksamkeit der Trennung der Harns\u00e4ure vom Xanthin zu* gewendet werden m\u00fcsse, da das isolirte Product mit Xanthin verunreinigt sein k\u00f6nnte. Es ist jedoch klar, dass bei dei-artigen Versuchen, namentlich wenn ganz frische Organe untersucht werden, nicht nur Xanthin, sondern auch das Guanin in Betracht gezogen werden muss, da man f\u00fcr gew\u00f6hnlich kaum in die Lage kommen wird, nur Xanthin allein von der Harns\u00e4ure zu trennen, weil auch das Guanin ein steter Begleiter der Harns\u00e4ure ist. Nur in denjenigen F\u00e4llen, wo die Organe bis zu einem gewissen Grade faulten, w\u00e4re blos Xanthin (neben Hypoxanthin), welches aus dem Guanin\ndurch F\u00e4ulniss entsteht, zu erwarten.\t, ,\t^\nEine Methode, welche die Harns\u00e4ure von den Xanthinbasen sebarf zu trennen gestatten w\u00fcrde, existirt vorl\u00e4ufig nicht. Wulff hat (1. c ) zwar eine Methode ausgearbeitet, nach welcher man das Xanthin von der Harns\u00e4ure durch Ei-w\u00e4rmen mit verd\u00fcnnter Salpeters\u00e4ure trennen kann, wobei\ndie Harns\u00e4ure g\u00e4nzlich zerst\u00f6rt wird, w\u00e4hrend das Xanthin unver\u00e4ndert bleibt \u2014 es ist jedoch einleuchtend, dass dieses Verfahren allein zum Nachweise der Harns\u00e4ure nicht anger wendet werden kann, weil der Umstand, dass der als Harns\u00e4ure angesprochene Niederschlag durch verd\u00fcnnte Salpeters\u00e4ure zerst\u00f6rt wird, nicht ausreichend ist, die Identit\u00e4t der Harns\u00e4ure festzustellen, da es doch zu gewagt w\u00e4re, aus diesem Verhalten allein auf die Anwesenheit von Harns\u00e4ure zu schliesscii,\nwenn der als Harns\u00e4ure angesprochene K\u00f6rper auch mit Silber-l\u00f6sLing ausgef\u00e4llt wurde. Das Verfahren von Wulff gestatte! jedoch in einfacherer Weise als bisher das Xanthin(neben Harns\u00e4ure) nachzuweisen und kann daher mit Vortheil angewendet werden, um den Beweis zu erbringen, dass in einem gegebenen Falle die aus einem Gemische von Harns\u00e4ure und Xanthin abgetrennte Harns\u00e4ure wirklich v\u00f6llig xanthinfrei nachdem die Identit\u00e4t derselben durch alle Reactionen sicher-gestellt wurde. Bevor man jedoch in die Lage kommt, (lie Reinheit der Harns\u00e4ure zu pr\u00fcfen, muss dieselbe zun\u00e4chst isolirt werden und eine derartige Methode existirt, wie gesagt, nicht,\n.\t- r -\t\u2019 I . \u2018 \u25a0 ,","page":342},{"file":"p0343.txt","language":"de","ocr_de":"343\nI. Trennung der Harns\u00e4ure vom Xanthin.\nAnl\u00e4sslich der Discussion der Frage, ob die bei,meinen \\ ersuchen \u00fcber die Harns\u00e4urebildung im Organismus') erhaltene Harns\u00e4ure Xanthin enthalten haben konnte, welche Yermuthung von Kossel (1. c.), sowie von YVulff (I. c.) .\u00bb^gesprochen wurde, wurde die Meinung ge\u00e4ussert, \u00bblass man gegebenen Falls versuchen k\u00f6nnte, die Harns\u00e4ure vom Xanthin entweder mit Salzs\u00e4ure oder mit Ammoniak zu trennen\u2019).\nEinige in dieser Richtung angestellte Versuche ergaben nun. dass nach dem Ammoniak-Verfahren befriedigende Resultate kaum zu erzielen seien, da bei Gegenwart von Xanthin die L\u00f6slichkeit des Ammonurats bedeutend zunimmt, so dass man eine bedeutende Einbusse an Harns\u00e4ure erleidet. Als Beispiel m\u00f6gen folgende Bestimmungen dienen:\nEs wurden 0,162!\u00bb gr. Harns\u00e4ure und 0,1612 gr Xanthin in wenig Lauge gel\u00f6st, mit Wasser auf 20 ebem. verd\u00fcnnt und die heisse Fl\u00fcssigkeit mit 10 ebem. Salmiakl\u00f6sung versetzt. Nach 24 st\u00e4ndigem Stehen wurde das abgeschiedene Ammonurat abfillrirt und in der bei der Fokker\u2019schen Mc-thode der Harns\u00e4urebestimmung \u00fcblichen Weise in freie Harns\u00e4ure umgewandelt. Dabei wurden 0,1375 gr. Harns\u00e4ure <1.1. um o,0257 gr. weniger als die verwendete Menge, ge-tunden. Als bei einem anderen Versuche nur 00:>96 \u00abr Harns\u00e4ure mit 0,1488 gr. Xanthin in derselben Weise behandelt wurden, hatte sich auch nach 36 St. Stehen kein Ammonurat abgeschieden, sondern die Fl\u00fcssigkeit blieb klar Es ergibt sich daraus, dass die Abscheidung der Harhs\u00e4urc aus Losungen, die gr\u00f6ssere Xanthinmengen enthalten, nach\n(er okker scllen Methode nur eine ziemlich unvollst\u00e4ndige sem kann und es w\u00e4re daher diese Methode in solchen F\u00e4llen \u00fcberhaupt nicht zu verwenden.\nMehrere Versuche, bei denen die Trennung der\u2019Harns\u00e4ure vom Xanthin mittelst Salzs\u00e4ure durchgef\u00fchrt wurde uhrton zu besseren Ergebnissen. Es zeigte sich jedoch, dass-\n') Monatshefte f. Chemie. Juli 1889 und April 1891.\n) Uu Hois-tt eymond's Archiv 1893, S. 101.","page":343},{"file":"p0344.txt","language":"de","ocr_de":"auch bei dieser Trennung merkliche Verluste an Harns\u00e4ure .. result iron, wie z. B. der folgende Versuch lehrt:\n0,1619 gr. Harns\u00e4ure + 0,1585 gr. Xanthin wurden in wenig Lauge gel\u00f6st, die L\u00f6sung mit Wasser auf 60 cbcm. verd\u00fcnnt und kochend heiss mit 5 cbcm. conc. Salzs\u00e4ure gefallt. Nach 2\u2018/,st\u00e4ndigem Stehen wurde filtrirt etc. und es wurden 0,1758 gr. Harns\u00e4ure erhalten. Die Menge des Filtrats mit Waschw\u00e4ssern betrug 92 cbcm., die 0,0058 gr. Harns\u00e4ure in L\u00f6sung halten konnten, \u2014 es muss daher die Gesammt-menge der gefundenen Harns\u00e4ure zu 0,1516 gr. genommen werden, d. i. um 0,0103 gr. weniger, als die verwendete Menge. Bei anderen in derselben Weise nur mit wechselnden Fl\u00fcssigkeitsmengen ausgef\u00fchrten Versuchen wurden \u00e4hnliche Resultate erhalten, die in Anbetracht des Umstandes, dass man merkliche Verluste an Harns\u00e4ure erleidet, auch nicht ganz befriedigen k\u00f6nnen.\nAus diesem Grunde wurde noch ein anderes Trennungs-inittel und zwar conc. Schwefels\u00e4ure versucht. L\u00f6st man n\u00e4m-'* lieh das Xanthin in einer gen\u00fcgenden Menge conc, Schwefels\u00e4ure und verd\u00fcnnt die L\u00f6sung mit der vierfachen Menge Wasser, so bleibt dieselbe auch nach l\u00e4ngerem Stehen klar -es scheidet sich aus derselben kein Xanthin aus, w\u00e4hrend die Harns\u00e4ure bei gleicher Behandlung binnen kurzer Zeit \u00e4usfallt. Drei derartige Versuche ergaben folgende Resultate:\n1.\t04 472 gr. Harns\u00e4ure + 04459 gr. Xanthin wurden in 5 cbcm. conc. Schwefels\u00e4ure unter gelindem W\u00e4rmen gel\u00f6st, die L\u00f6sung mit 20 cbcm. Wasser versetzt und 19 St. stehen gelassen. Die abgeschiedene Harn-\ns\u00e4ure\nmit verd\u00fcnnter Schwefels\u00e4ure, dann mit Wasser\nund\nAlkohol gewaschen, wog 0,1504 gr. = +.0,0032 gr.\n2.\t0.4234 gr. Harns\u00e4ure + 0,1304 gr. Xanthin wurden in derselben Weist behandelt, jedoch wurde die Harns\u00e4ure schon nach 4*J2 Stunden ah filtrirt. Erhalten wurden 0,1150 gr. = \u2014 0,0078 gr.\n3.\t0,1222 gr. Harns\u00e4ure -f 0,1293 gr. Xanthin ebenso behandelt, di* Harns\u00e4ure nach 5\u2018f* Stunden filtrirt. Erhalten wurden 04208 gr\n'\t\u2014 0.0014 gr.\nDiefe Beobachtungen ergeben, dass unter den gegebene Versiichsbedingungen nach 19 st\u00fcndigem Stehen aus der L\u00f6sum sich auch etwas Xanthin mit der Harns\u00e4ure ausscheidet, das","page":344},{"file":"p0345.txt","language":"de","ocr_de":"345\ndagegen diese letztere bereits nach 4-5 Stunden abgeschieden ist. Die Pr\u00fcfung der gewogenen Harns\u00e4ure ergab, dass dieselbe im Versuche 1 merkliche Spuren von Xanthin enthielt und ferner dass merkw\u00fcrdiger Weise die in den Versuchen 2 und 3 erhaltene zwar mit sehr geringen, aber doch naclnveis-. baren Spuren von Xanthin verunreinigt war. Dieser Umstand war der Grund, dass das ganze Verfahren dahin abge\u00e4nderl wurde, dass die aus schwefelsaurer L\u00f6sung ausgeschiedene Harns\u00e4ure noch einmal in Lauge gel\u00f6st, die L\u00f6sung mit Salzs\u00e4ure \u00fcbers\u00e4ttigt, auf ein kleines Voliim eingedampft und die erst nun abgeschiedene Harns\u00e4ure filtrirt und gewogen wurde. IM diesem Vorg\u00e4nge erh\u00e4lt man die Harns\u00e4ure rein (xanthinfrei) und erleidet keine gr\u00f6sseren Verluste. (Dabei wird auch ein kleiner Missstand vermieden, n\u00e4mlich dass die aus schwefelsaurer L\u00f6sung abgeschiedene Harns\u00e4ure in der Regel an die Gef\u00e4ssw\u00e4nde so ankrystallisirt, dass das Entfernen derselben einige Schwierigkeiten bereitet, w\u00e4hrend das nach Ausscheidung aus der mit Salzs\u00e4ure anges\u00e4uerten L\u00f6sung nicht der Fall ist). Es wurde daher bei den folgenden Versuchen wie folgt verfahren : Harns\u00e4ure und Xanthin wurden bei HO* C. getrocknet, gewogen, in einem Platinsch\u00e4lchen in reiner conc. Schwefels\u00e4ure, von der auf je 0,1 gr. Substanz 2 ebem. verwendet wurden, unter gelindem Erw\u00e4rmen gel\u00f6st und'die L\u00f6sung mit '1er 4fachen Menge Wasser versetzt. Nach fleissigem R\u00fchren, bis sich die Harns\u00e4ure reichlich abzuscheiden begann, wurde die Fl\u00fcssigkeit 3-6 Stunden stehen gelassen. Nachher wurde die ausgeschiedene Harns\u00e4ure auf ein ganz kleines Fillerchen gebracht, zun\u00e4chst mit schwcfes\u00e4urehaltigem Wasser, dann mit Wasser allein gewaschen, der Niederschlag abermals (in demselben Sch\u00e4lchen, aus welchem demnach die Harns\u00e4ure nicht vollst\u00e4ndig entfernt werden muss) in wenig reiner Natronlauge (e natrio) gel\u00f6st, mit Salss\u00e4ure stark anges\u00e4uert und \u2022 auf einige ebem. verdampft. Nach 1 st\u00fcndigem Stehen wurde durch ein Ludwig\u2019sches Glaswollfilter filtrirt, mit salzs\u00e4ure-haltigem Wasser, dann mit Wasser, schliesslich mit Alkohol\n\u00abnd Aether gewaschen, bei 110* C. getrocknet und ge-wogen.","page":345},{"file":"p0346.txt","language":"de","ocr_de":". ;\t346\nIn dieser Weise wurden 15 Versuche ausgef\u00fchrt, deren Resultate in der nachfolgenden Tabelle zusammengestellt sind.\nIn der Tabelle sind angef\u00fchrt: Menge der verwendeten Harns\u00e4ure und des Xanthins, ferner Menge des Filtrats mit den Waschw\u00e4ssern, die hier nothwendigerweise gr\u00f6sser aus-fallen muss und daher merkliche Harns\u00e4uremengen in L\u00f6sung h\u00e4lt. Diese in L\u00f6sung bleibenden Harns\u00e4uremengen wurden unter Zugrundelegung der L\u00f6sungsverh\u00e4itnisse der Harns\u00e4ure 1:16,000 Wasser berechnet und dann als Corrector zu der gewogenen Harns\u00e4ure hinzuaddirt. In der letzten Rubrik ist die Differenz zwischen der so gefundenen und verwendeten Harns\u00e4ure-Menge angegeben.\njpy\tDie beim Versuche |\t\t\u00a9 \u2022\u00a3 \u00ab\t.|P t\tHarns\u00e4ure.\t\tGesammt-. Harn* | s\u00e4ure. gr.\t\n55 X \u00a3 u\tverwendete Menge j von\t\tVerwendet conc. Schwe s\u00e4ure eben\t\u25a00 \u00ab 1 \u2022\tGewogen. !\tim Filtrat gel\u00f6st (Correc* \u2022} tor). ! :\t\tDifferenz.\n2 !' u !,\tHarns\u00e4ure gr. \u25a0 j\tXanthin ! i/l\t\tsis ! ||\tgr. 1\t\t\tgr.\n\u00cf. j\t0.1210 !\t0,1297 !\t5 !\t77 I\t0,1112\t0,0048\t0,1160 '\t\u2014 0,0050\n2. \u00c0\t0,1174\t0,1209 1\t5\t68 !\t0,1120\t0,0040\t0,1160\t\u2014 0.0014\n3; ']\t0,1265\t0,1231\t5\t68\t0,1175\t0,0040\tj 0,1215\t- 0,0050\n4.\t0,1211\t0,1231\t5\t; 57;\t0,1183\t0,0034\t0,1217\t+ 0,0006\n5.\t0.1258\t0,1231 j 0,1249 |\t5\t| 65\t0,1170\t0,0040\t! 0,1210 '\t-0,0018\n6.\t0,0340\t\t3\tJ 50\t0,0268\t0,0030\t0,0298\t-0,0042\n\u25a0t-\t0.0325\t0.1186\t3\ti 53\t0,0244\t0,0032\t0,0276\t1-0,0049\n8.\t0,0822 0,0882\ttu Hl\t| \u2018 4\t! 64\t0,0753\t0,0038\t1 0,0791\tI\u2014 0,003t\n9.\t\t0,1236\t4\t1 60\t0,0806\t0,0036\t0,08\u00ab j! 0,1317\tj-0,0010\n10.\t: 0,1323\t0,0273\tj 4 '\t1 76\t0.1272\t0,0045\t\t1\u2014 0,0000\n11.\tj 0,1325\t0.0407\t\t71\t0,1263\t0,0043\t! 0,1306\t\u2014 0,0019\n12.\t0.1291\t| 0.1180\t! :.V* U\t| 73 : 70\t0,1200\t0,0045\t0,1245 \u25a0 \u2018V *\u2019_?\u25a0\t--0,0046\n13.\t0,1232\t\u25a0 0,1252\t5\t\t0,1141\t0,0042\t! 0,1183\t\u2014 0,0019\n14.\t! 0,1346\t0,1167\t5\t!: 65\t0,1265\t0,0040\t! 0,1305\t-\u20140,0041\n15.\t!| 0.1410 !i\t0,1321\to\tii 77 |, ;\t0,1342 !\u2022 ' \u2018 -\t1 0,0048 1 \u25a0\u25a0\u25a0:'\t1 0,1390\t\u2014 0,0020\nWie aus den mitgetheilten Resultaten hervorgeht, ist die gefundene Harns\u00e4uremenge, mit Ausnahme des Versuches Nr. 4, der fehlerhaft ist, auch nach Hinzurechnung der Cor-rectur constant etwas kleiner, als die angewandte (die gr\u00f6sste Differenz betr\u00e4gt 0,0050 gr,).\nEs war denkbar, dass dieses kleine Minus dadurch bedingt ist, dass sich in den stark sauren Fl\u00fcssigkeiten etwas mehr","page":346},{"file":"p0347.txt","language":"de","ocr_de":"347\nHarns\u00e4ure l\u00f6st, als im Wasser. Zwei nachfolgende Versuche zeigen jedoch, dass das nicht der Fall ist.\n0,125C gr. Harns\u00e4ure wurden in 5 cbcm. conc. Schwefels\u00e4ure gel\u00f6st, mit 20 cbcm. Wasser versetzt, die abgeschiedene Harns\u00e4ure nach 3 St. fdtrirt, mit schwefels\u00e4urehaltigem Wasser, dann mit Wasser gewaschen, nachher in Lauge gel\u00f6st, mit Salzs\u00e4ure \u00fcbers\u00e4ttigt, eingedampft, nach 1 St. fdtrirt, mit salzs\u00e4urehaltigem Wasser, dann mit Wasser, Alkohol und Aether gewaschen, getrocknet und gewogen. Es wurden n.1220 gr. Harns\u00e4ure erhalten. Da die Menge des Filtrats sammt Waschw\u00e4ssern 70 cbcm. betrug, so m\u00fcssen noch als Correctur 0,0042 gr. hinzuaddirt werden. Es ergeben sich demnach im Ganzen 0,12G2 gr. = + 0,000G gr. -Harns\u00e4ure..\nBeim zweiten, in ganz \u00e4hnlicher Weise angestellten Versuche wurden 0,1305 gr. verwendet und 0,1306 gr. (n>it Correctur) gefunden = +0,0001 gr.\nAus diesen Versuchen ergibt sich, dass auch in . ziemlich starken S\u00e4uren sich nicht mehr Harns\u00e4ure l\u00f6st, als im Wasser, Ls kann demnach der Grund dessen, dass bei den Trennungs-\\ ersuchen constant etwas weniger Harns\u00e4ure gefunden wurde, nur in dem Beisein des Xanthins liegen, welches offenbar die L\u00f6slichkeit der Harns\u00e4ure in geringem Grade steigert. Es w\u00e4re daher bei der F\u00e4llung der Harns\u00e4ure mit S\u00e4ure aus L\u00f6sungen, die Xanthin enthalten, noch eine Correctur anzu-bringen, die sich nach den vorstehenden Versuchen f\u00fcr je 100 mgr. Xanthin zu 3,2 mgr. berechnet, die zu der gefundenen Harns\u00e4ure hinzuzuaddiren sind. Ist die Xanthinmenge gering, so ist eine solche Correctur \u00fcberfl\u00fcssig.\nNach dem mitgetheilten Verfahren erh\u00e4lt man demnach -ganz befriedigende Resultate der Trennung der Harns\u00e4ure vom Xanthin. Die geringe Menge von Harns\u00e4ure, die mit dem Xanthin in L\u00f6sung bleibt, genirt dann bei der Xanthinbestimmung nicht viel. Die Silberverbindung des Xanthins, die aus dem ammbniakalisch gemachten Filtrate abgeschieden wird, wird in \u00fcblicherweise mit Salpeters\u00e4ure behandelt und dabei werden diese Harns\u00e4urespuren sofort zerst\u00f6rt, oder es kann aus dem mit Ammoniak neutralisirten Filtrate das","page":347},{"file":"p0348.txt","language":"de","ocr_de":"'\u25a0 348 \u25a0\t.\nXanthin mit Essigs\u00e4ure abgeschieden und nach Wulff mit verd. Salpeters\u00e4ure behandelt werden , um die Harns\u00e4ure zu\nzerst\u00f6ren... /\nDie bei den vorstehenden Versuchen abgeschiedene Harns\u00e4ure wurde in jedem einzelnen Falle auf ihre Reinheit, bzw. ob sie nicht Xanthin enth\u00e4lt, gepr\u00fcft. Mit Ausnahme des Versuchs Nr. 4, bei welchem Spuren von Xanthin nachgewiesen wurden, erwies sich dieselbe bei Anwendung des oben erw\u00e4hnten Verfahrens von Wulff als rein.\nDer Grund, dass die Harns\u00e4ure im Versuche Nr. 4 mit Spuren von Xanthin verunreinigt war, liegt darin, dass bei diesem Versuche der Harns\u00e4ureniederschlag absichtlich sehr wenig gewaschen wurde. Beim Auswaschen desselben kommt man \u00fcbrigens mit ziemlich wenig Fl\u00fcssigkeit aus \u2014 wie aus den vorstehenden Angaben hervorgeht *\u2014 man muss nur beim jedesmaligen Waschen wenig Fl\u00fcssigkeit anwenden, dasselbe jedoch recht viele Male wiederholen.\nII. Trennung der Harns\u00e4ure vom Guanin.\nDie Trennung der Harns\u00e4ure vom Guanin wurde in ganz derselben Weise wie diejenige vom Xanthin durchgef\u00fchrt. In Detroit der Details der Ausf\u00fchrung wird daher auf das im Vorstehenden Mitgelheilte verwiesen. Die erhaltenen Resultate sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengestellt:\n' i \u2022\ti : \u00a9\t| r.\t|\tDie beim Versuche ! verwendete Menge j\t\tVerwendete conc. Schwefels\u00e4ure ebera.\tx S 2 | :|| !'\u2022.!\tHarns\u00e4ure .\t\tGesummt*\t\u2014\u25a0\u25a0\t-\u25a0 \u25a0\n\t\t\t\t\t\u2022\tim Filtrat gel\u00f6st {\t\t\n. * \u2019S\tvon\t!\t\t\tm '\tGewogen. pis\t\tHam*\tDifferenz.\n* h O >\tHarns\u00e4ure gr.\tGuanin. 1 \u2022 '\u25a0 \u2022 \u25a0\t. f gr. j\t\t\t\t(Correc- j tur). '] gr.\ts\u00e4ure. UM\tgr.\n<\u2022;\t0,1175\t0,1058\t5\t\u2019 75 !\t0,1140\t0,0045\t0,1185\t1+0,0010\n\u201e1.\t0,1*223\t0,113!)\t\\M\t75.-; ;\t0,1196\t0,0045\t0,1241\t1+0,0018\n:+j\t0,1138\t0,1224\t; *. %\t60\t! 0,1102\t0,0036\t0,1138\t;+-o\n& '\t0.1397\t0.0539\t4 V\t66\t0,1360\t0,0039\t0,1399\t+ 0,0002\n5. !\t0,1282\t0,0525\t4 ;\t64\t0,1246\t0,0038\t0,1284\t1+ 0,0002\n0. J \u2022\t\u00bb V\t\u00bb\t0,0528\t0,1454\t4,5 ;\t64\t0,0504\t0,0038\t0,0542\ti+ 0,0011\n7.\t. 0.0494\t0,1371 \u25a0\t4,5\t60 y t \u25a0\t\t0,0459\t0,0036\t0,0495\t+ 0,0001","page":348},{"file":"p0349.txt","language":"de","ocr_de":"349\nAus den mitgetheilten Resultaten ergibt sich, dass auf diese Weise die Harns\u00e4ure auch vom Guanin anstandslos getrennt werden kann. Da die Filtratmenge (+ Waschw\u00e4sser) gr\u00f6sser ist, muss auch hier entsprechend der Menge des Filtrats eine Correctur der gewogenen Harns\u00e4uremenge vorgenommen werden,\nDiese erhaltenen Resultate zeigen nur insofern ein anderes Verhalten, als durch das Guanin die L\u00f6slichkeit der Harns\u00e4ure nicht gesteigert wird, was das Xanthin in geringem Grade doch bewirkt. Bei diesen Versuchen ergibt sich meistens ein geringes Plus an gefundener Harns\u00e4ure, welches offenbar nur davon herr\u00fchrt, dass die Correcturen nicht ganz entsprechend sein d\u00fcrften \u2014 wahrscheinlich l\u00f6st sich beim Auswaschen der Harns\u00e4ure etwas weniger von derselben, als wenn dieselbe mit der Fl\u00fcssigkeit durch l\u00e4ngere Zeit in Ber\u00fchrung bleibt, oder aus einer L\u00f6sung auskrystallisirt.\nDie nach der Trennung erhaltene Harns\u00e4ure wurde in jedem einzelnen Falle auf ihre Reinheit, bzw. auf den m\u00f6glichen Guaningehalt gepr\u00fcft. Man k\u00f6nnte dabei in dieser Weise vorgehen, dass man die L\u00f6sung derselben mit Silberl\u00f6sung lallen und den Niederschlag in Salpeters\u00e4ure in \u00fcblicher Weise l\u00f6sen w\u00fcrde. Die hierauf ammoniakalisch gemachte L\u00f6sung m\u00fcsste dann einen Niederschlag von Guaninsilber ausscheiden, falls der Harns\u00e4ure Guanin beigemischt w\u00e4re, denn die Harn-s\u00e4ureverbindung des Silbers wird durch Salpeters\u00e4ure zerst\u00f6rt, ln den vorliegenden Versuchen wurde die isolirt\u00e9 Harns\u00e4ure mit verd\u00fcnnter Salpeters\u00e4ure (5 :100) erw\u00e4rmt, wie es Wulff zum Nachweise des Xanthins that. Auch sehr geringe Guaninmengen, die der Harns\u00e4ure beigemischt sind, k\u00f6nnen auf diese Weise nachgewiesen werden, da die mit Ammoniak neutra-li-sirte salpetersaure L\u00f6sung mit ammoniakalischer Silberl\u00f6sung \u00ab ine F\u00e4llung, oder wenigstens eine Tr\u00fcbung gibt, auch wenn\nnur Spuren von Guanin zugegen sind, wie folgende Verbuche zeigen :\n0,1200 gr. Harns\u00e4ure +0,0025 gr. Guanin wurden mit 10 cbcm. verd\u00fcnnter Salpeters\u00e4ure (nach Wulff) behandelt. Mit Silberl\u00f6sung entstand sofort ein flockiger Niederschlag.","page":349},{"file":"p0350.txt","language":"de","ocr_de":"0,1100 gr. Harns\u00e4ure + 0,0020 gr. Guanin in derselben Weise behandelt lieferten dasselbe Resultat.\n0,1310 gr. Harns\u00e4ure + 0,0005 gr. Guanin in derselben Weise behandelt gaben mit ammon. Silberl\u00f6sung eine deutliche Tr\u00fcbung.\nDie in den obigen Versuchen isolirte Harns\u00e4ure erwies sich in allen F\u00e4llen als rein.","page":350}],"identifier":"lit16955","issued":"1894","language":"de","pages":"341-350","startpages":"341","title":"Ueber die Trennung der Harns\u00e4ure von den Xanthinbasen","type":"Journal Article","volume":"18"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:43:46.556840+00:00"}