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{"created":"2022-01-31T13:36:14.548849+00:00","id":"lit16970","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Inoko, Yoshito","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 18: 540-544","fulltext":[{"file":"p0540.txt","language":"de","ocr_de":"lieber die Verbreitung der NucieYnbasen in den thierischen\n' Organen..\n' . Ton\n\u00f6r. Yoshito Inoko1),\na. \"\u2022 Professor an der Universit\u00e4t Tokio.\n(Mitgef heilt von A. Kossel. I\n<A\u00ab,r der i houiis. h*\u00bb Abtheiliin\" \u00ablos physioloKisclu n Institut* in llerlin.)\n(D\u00ab'r Redaction zugegangen am 14. October 1893 )\n'Die. Basch, welche aus den Nucle\u00efnon hervorgehen, sind ihrer Constitution nach in zwei Gruppen zu trennen. Die in manchen Lehrb\u00fcchern noch verbreiteten Angaben \u00fcber die Bildung von Hypoxanthin aus Xanthin oder von Xanthin aus 1 lypoxanthin beruhen, wie A. Kos sei*) und E. Fischer*} wiesen haben, auf irrth\u00fcmlichen Angaben, nach den letzten ans dem hiesigen Laboratorium hervorgegangenen Untersuchungen von M. Kr\u00fcger, welche die Constitution des Hypoxanthins und Adenins auf klaren, ist es auch verst\u00e4ndlich, dass ein solcher Uebergang nicht ganz leicht stattfinden kann. Wir haben also zwei getrennte Reihen von Basen, von denen die einen (Xanthin und Guanin) in dieser Ah-\n...\" '4 -\t\u2018\t'.\t.\t' '\n'i Herr Professor Dr. Inoko wurde uns vor Abschluss der ge-phinteii Untersuchungen durch einen pl\u00f6tzlichen Tod entrissen. Wir beklagen in ihm einen begabten und zielbewussten Fachgenossen. Durch die Ver\u00f6ffentlichung dieser Analysen erf\u00fclle ich einen von dem Verstorbenen kurz vor seinem Tode gefiusserten Wunsch. A. Kossel.\n*) Di\u00ab\u00bbse Zeitsclir., Bd, 6, S. 428.\t:\n^ Her. d, deutsch, ehern, Ges.. Bd. 17, 8. 321\u00bb.","page":540},{"file":"p0541.txt","language":"de","ocr_de":"541\nliamllung als Xanlliinbaseu'j, die anderen (Hypoxanthin\noder Sarkin und Adenin) als Sarkinbasen bezeichnet worden sollen.\nDie Untersuchung \u00fcber die Verbreitung der Nuclo\u00efnbaseit in den verschiedenen Organen des K\u00f6rpers ist der erste Schritt m\u2018 Erkenntniss ihrer physiologischen Rolle. Bei dieser Untersuchung kann man zwei verschiedene Gesichtspunkte verfolgen. Entweder man sucht diejenigen Bedingungen zu pr\u00e4eisiren, unter denen in der Xanthin- wie in der Sarkinreihe die L\u00f6s-l\u00f6sung der NH-Gruppe und ihre Ersetzung durch 0, also der Uebergang von Adenin und Guanin in Hypoxanthin und Xanthin erfolgt. Oder man sucht den Unterschied in der \\ erbreitung der Xanthinreihe gegen\u00fcber der Sarkipreihe klarzustellen. Lasst sich bei einer dieser Reihen- eine bestimmte Beziehung zu physiologischen, entwicklungsgeschichilichen oder pathologischen Zust\u00e4nden der thierischen Organe nachweisen ?\nDies waren die Fragen, deren L\u00f6sung Herr Inokoin Angriff* nahm. Es war ihm nur kurze Zeit verg\u00f6nnt , sich dieser Aufgabe zu widmen, desshalb konnten seine Arbeiten aut die erw\u00e4hnten Fragen noch keine Antwort geben. * Sie m\u00fcssen aber als Vorarbeiten f\u00fcr die Untersuchung dieser wichtigen Probleme gesch\u00e4tzt werden.\nHerr Inoko versuchte zun\u00e4chst zu entscheiden, ob in dem gleichen Gebilde \u2014 den Spermatozoon \u2014 verschiedener Thiere die gleichen quantitativen Verh\u00e4ltnisse bez\u00fcglich dieser Basen vorhanden sind. Es wurden die Spermatozoon/des Stiers, des Lachses und des Ebers in den Kreis der\u2019 Untersuchungen gezogen. Die quantitative Trennung der Basen erfolgte nach den im hiesigen Laboratorium \u00fcusgearbeiteten Methoden und zwar die Trennung von Adenin imd Hypoxanthin vom Guanin durch Ammoniak (bei Wasserbadtempe-\u00eeatur), die Trennung des Adenins vom Hypoxanthin durch Pikrins\u00e4ure. Zur Bestimmung des Hypoxanthins diente das Hypoxanthinsilberpikrat. Zur Abtrennung der genannten drei\n*) Mit dem Namen .\u00ab Xanthinhasen \u00bb m\u00fcssten nat\u00fcrlich auch die 'ihrigen Deiisate des Xanthins, n\u00e4mlich Iheobromin. Theophyllin und\nf.afieln bezeichnet werden\nZeitschrift f\u00fcr physiologische Chemie. Will\n","page":541},{"file":"p0542.txt","language":"de","ocr_de":"J\n.>12\nHa.M ii vom Xanthin wurden in bekannter Weise die L\u00fcslich-keifs\\Trh\u00e4ltnisseder Silberverbindungen in Salpeters\u00e4ure benutzt.\nSperma des Stiers.\n\u20225 r1* I h Mt ro<*k immi Spermas lieferten: \u00fc.UCt:! gr. Xanthiiisilher. \u00abI. i. 0,o409 pr. Xanthin. 0,028s gr. Guanin ; 0.0333 jrf. Adeninpikrat, \u00ab1. i. 0,014 ! ui'. Adenin: 0.0873 gr. Hypnxanthinpikrat, <1. i. 0,0240 gi. Hypoyaiilhin ; 1.1209 g r. Sperma \u00abMitliiolt O.S728 gr. Tioekensi|b*dany (110\u00b0). <1. i. 77.45%.\nSpermatozoon des Eber.-. Die Spermatozoon wurden gewonnen dureh Sch\u00fctteln der zerschnittenen Nebenhoden des Ebers mit Wasser. Die w\u00e4sserige Aufschwemmung wurde \u00ablurch Daze colirt, die colirle Fl\u00fcssigkeit mit einigen Troplen Essigs\u00e4ure versetzt und centrifugirl, sodann mit Alkohol und Aether extrah-irt.\n\u2018i,942 gr. \u00abIrr hdtfrockenini Spermatozocn lieferten: O.2N30 gr. Xanthin-silhiT. \u00ab1. i. 0.1124 gr. Xanthin : 0,0102 pr. Guanin : 0.170s pr. Adeninpikrat . <1. i. 0.0040 pr. Adenin: 0.1212 pr. Hypoxantliinsilberpikral. (1, i. 0,0:tt7 ur. Hypoxanthin.\no.2209 gr. Spermatozoon gaben 0.2031 pr. Troekonriickstand, \u00abI. i. 91.94\u00b0 ,\nSpernialozoen des Lachses. Diese Spermatozoen-niasse wurde ans den Hoden des Lachses in gleicher Weise gewonnen wie die' des Ebers. Die beiden Pr\u00e4parate wurden zu verschiedenen Zeiten dargestellt und mit Alkohol und Aether ausgezogeu.\nPr\u00e4parat 1.\n0.004 pr. Spermalnzoenmasse lieferten: 0,4350 pr. Xuiitliiiisilher. d. i. 0.1727 pr. Xanthin, 0,0075 pr. Guanin, 0,2052 pr. Adeninpikrat. d. i. 0,01190 pr. Adeiiin, 0.1403 pr. HypoxaiitliinsilherpikraU d. i. 0.0392 pr. Hypoxanthin.\n1.004 pr. Spermatozoon ergaben 1,4753 pr. Trockensubstanz, d. i.S\u00abs,40n ((.\nPr\u00e4 parat II.\nt,05O3 pr. Spernialozoen lieferten: 0.4591 pr. Xanthinsilber, d.i. 0,1820pr. Xanthin, 0,0090 pr. Guanin. 0,2972 gr. Adeninpikrat. d. i. 0.1114 pr. Adenin, 0,P.\u00bb99gr. Hypoxanthinsilberpikrat. d. i. 0.0502gr. Hypoxanthin.\nIm Anschluss an diese Analysen untersuchte Herr Inoko mich ein Pr\u00e4parat von nucle\u00efnsaurem Baryt, welches ich aus den Stierhoden dargesfellf hatte. Dasselbe-gab keine BiurH-","page":542},{"file":"p0543.txt","language":"de","ocr_de":"leattion beim Erw\u00e4rmen mit Natronlauge und Kupfersulfat, war also frei von Ei woiss.\tr>\n0,850\u00ee W'* '1^ 1,ei Uu\u00b0 ^tiockueCei. nucle\u00efnsaureii- Bai vis |jHcrtt*n : OJ^O.\u00bb gr. Xniithinsilber. d. i. 0.0517 gr. Xanthin, kein Guanin, 0.0I3S gr. Adeiiinpikrat. d. Ii. O.OfHVi jrr. Adenin. 0.0000 gr. Mypux\u00e2ntlunsUlwr-pikrat. d. r 0.01GX gr. Hypoxanthin.\nWVitoio Analysen wurden an dem Pankreas des Kindes ii us\u00ab*el\u00fclirt.\t.\t\u2022\n100 j:r. tcm-lite Pankrcussuhslaux lieferten : 2.0240 gr. Xanlhinsilher; il. i. 0,S(\u00abt gi-, Xanthin, k. iti fitranin. (i.llf\u00f6 j-r. A.leimi|,ikiat, .1 i n.tih\u00e4d Jir. Adenin. O.\u00e4Sti\u00e4 jrr. 11y,,oxaj.0.iirsiIh,>r|>ikiaI. d. i. o.lwix *, Hypoxanthin,\tj,\n.(.1190 gr. feucht\u00ab* Paukrcassuhslnnz lieferten nach dein Trocknen hei HO* 2.4729 gr. Hiickstand. d. i. 27.12 \u00b0f0.\nJ)ie I {esu I tale dieser Analysen sind in der folgenden Tabelle zusammengestcllt :\t...\nI htiT'\u00bbuclit<\u2018> Orj\u00bbail.\nI'roeenle bezogen auf \u00abla* Verbal tiling Yerh\u00e4ltin.ss \u00bbKr\ntrockene Organ.\t. \u00bbK r\tImldhawn\nSarkinbaHii, r!.Ade,\u201dn \"\u201cJ1 Oiiainn) zu \u00bbK-n\nzu \u00bblen . saueratofT-\n......\"\u2022\u00ab......!\t........ 'feiKT\nai<0\" und Xaiitliiti. Letztere 1. Lotztfre J\nxaiithin. i\n'0.3521 Ii\t0.2479 \u00ab,20fiG 0,1 *205\t0.55 : | \u2022\t0.07 : 1\n(1,0590 ii\t1,9024 0,7:559 0,45 : 1\t009: I\n1*2.0074 !\t0,1807 0,0352 1.1X00 U,X9:1 \u2022 . , \u2018\t\u2022 : \u2022 '\u00fb\t0.51 : 1\nj; 2,9230\t\u25a0 '\t;\t\u2022*'..\u25a0 .\u2022 ' \u201c \u2022\t.\u2018\u00bbVJ 0,1270 0.0030 1.0X01\t0.77 \u2022 1\ti\t: 0.50: 1\n! 3.9157 \u25a0\t0,1 H35 1 .\u00ab<5 2,3055; 0,8* : 1\t(1.0(1 \u25a0 1\t\n((.7397\t- o.l 53X 0.04*20 0.27:1\t(0.05:1)\nSperma des Stiers . Xiicle\u00efns\u00e0uren aus Stierhoden . . . . Sperma des Ehers Sperma des Lachses\nNr. I........\nSperma des Lachses\nNr. II..........\nPankreas........\ni Aus der Tabelle ergibt sich folgendes:\n1. ln den untersuchten Organen sind die Xanthinbasen in gr\u00f6sserer Menge vorhanden als die Sarkinbasen, das Ver-1 mHniss beider unter einander ist ein wechselndes.\n-\u2022 Die Men\u00a3\u00b0 der sauersloffreicheren Basen (Hypoxanthin mid Xanthin) iiherwiegt in den genannten Organen \u00fcber die","page":543},{"file":"p0544.txt","language":"de","ocr_de":"; 544\nder stickstoffreicheren (Adenin und Guanin). In den Spermato-y.oen des Lachses und des Ebers erweist sich das Verhalthiss als ein constantes (2:1). In den Spermatozoen des Stiers betragt es d : iy v\u00f6llig anders ist es in dem aus der Hodensubstanz des Stiers dargestellten Nucle\u00efnsaurepr\u00fcparat. Ich werde aut* die Erkl\u00e4rung dieses Unterschiedes in einer sp\u00e4teren Abhandlung zur\u00fcckkommen. In dem Pankreas beginnt sehr bald nach dein Tode eine Umwandlung des Adenins und Guanins in Hypoxanthin und Xanthin ; da die Pankreasdr\u00fcse nicht unmittelbar nach dem Tode des Thiers untersucht war, k\u00f6nnen die hier gefundenen Zahlen in Bezug auf diese Frage nicht als massgebend betrachtet werden. V ;\nNach den Untersuchungen von Schindler*) gibt es (Irgano, in welchen nur geringe Mengen oder gar keine Xanthin-basen neben viel Sarkinbasen Vorkommen, n\u00e4mlich die Thymusdr\u00fcse und die Spermatozoen des Karpfens. DieseUntersuchungen sind von Schindler zu einer Zeit angestellt worden, wo die Methoden zur Trennung der Nucle\u00efnbasen noch unvollkommene waren. Herr lnoko hat daher die Untersuchung an den Leukocylen der Thymusdr\u00fcse wiederholt Und \u00fcberhaupt keine Xanthinbasen, sondern nur reichliche Mengen von Sarkinbasen besonders von Adenin gefunden. In der That gibt auch die aus der Thymusdr\u00fcse dargestellte Nucle\u00fcns\u00e4ure, wie ich demn\u00e4chst ausf\u00fchrlich darthun werde, nur Adenin, keine Xanthinbasen. Organe, welche keine Sarkinbasen, wohl aber Xanthinhasen enthalten, sind bisher noch nicht bekannt.\n11 Diese Zeitschrift, B\u00bbt. XIII. S. 4:3:2.","page":544}],"identifier":"lit16970","issued":"1894","language":"de","pages":"540-544","startpages":"540","title":"Ueber die Verbreitung der Nucleinbasen in den thierischen Organen. (Mitgetheilt von A. Kossel)","type":"Journal Article","volume":"18"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:36:14.548854+00:00"}