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{"created":"2022-01-31T12:45:15.364750+00:00","id":"lit16971","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Jolles, Adolf","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 18: 545-558","fulltext":[{"file":"p0545.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber den Nachweis von Gallenfarbstoffen im Harne..\nVon\t\u2019\nDr. Adoli Jolies in Wien.\n9\n(Aus drm rhciniach-mikioskopischen Laboratorium von Dr. Max uud Dr. Adolf Jollm\nin Wien.)\n(Dor Redaction zugogaugen am 20. October 1893.)\nDie physiologisch-chemische Literatur zeigt an Arbeiten \u00fcber den Nachweis von Gallenfarbstoffen im Harn einen grossen Reichthum und noch immer werden Vorschl\u00e4ge zur Auffindung dieser Gallenbestandtheile im Harne gemacht, wie die vor\nKurzem publicirten Methoden von O. Ros en hach') und H. Rosin1) beweisen.\nRosenbach hat bekanntlich bereits irn Jahre 1876 eine beachtenswerte Modification der Gmelin\u2019schen Gallenfarb-stoffprdbe empfohlen, und man musste annehmen, dass die neuerdings empfohlene Probe sich durch gr\u00f6ssere Empfindlichkeit auszeichnet.\nRosin bezeichnet in der citirten Abhandlung seine Probe als \u00abeine sehr empfindliche\u00bb, ohne jedoch dar\u00fcber Aufschluss zu geben, ob die alteren bekannten Proben an Empfindlichkeit der seinigen nachstehen und'inwieweit diese die Grenze der Empfindlichkeit zu erweitern geeignet1 ist.\nLeider finden wir in der Literatur \u00fcberhaupt fast gar . keine positiven Daten \u00fcber die Empfindlichkeit der Proben.\n') Deutsche, medicinische Wochenschrift, 18hl J\u00eer. 17.\n-) Berliner klin. Wochenschrift, 1803, S. 10\u00ab.","page":545},{"file":"p0546_0547.txt","language":"de","ocr_de":"544\u00bb\n\u00bb\ni\t\u25a0\nIrh machte* cs mir daher zur Aufgabe, die zahlreichen, bisher* in \\orschlag gebrachten Methoden auf ihre Empfindlichkeit und Eignung zum Nachweise von Oallenfarbstoffen im Harm* zu pr\u00fcfen.\nZu diesem Zwecke habe ich die bisher in Vorschlag gebrachten Proben auf ihre Empfindlichkeit gepr\u00fcft, indem ieh zu abgemessenen Mengen normalen Harnes abgemessene Mengen frischer Ochsengalle hinzuf\u00fcgte.\nAlle Versuche sind ceteris parib\u00fcs unter den gleichen Bedingungen durchgef\u00fchrt mill auch der verwendete normale Harn von denselben Personen \u2014 den Assistenten des Laboratoriums entnommen worden.\nDie im Maximum zugef\u00fcgte Gallenmenge betrug tO w/0, d. h. zu je lOO cbcm. normalen Harn wurden stets 10 ebem.\nEmpfindlichkeits\n<\u2022 u11 ii lurbHtof f. Proben.\nLiteratur\u25a0.\n!\u2022 Om\u00bb? I i h sehe IJebeischichtiing eines icterisvhen Hat*- ;i Probe.\tnes mit .Salpeters\u00e4ure.\n\u2019 \u2022 .\n-\u2022 Modification von Zusatz verd\u00fcnnter ausgekochter Sal- Siehe in Anleitung Hr ticke.\tpeters\u00e4ure und dann cone. Schwefel- zur Harnanalv\nSi,ur\u2018\u2018-\tvon F. LoebisclJ\n. II. Auflage,\nt. Modification von Hinzuf\u00fcgen einiger Tropfen Kalium-'Jahresbericht \u00fckr| Vit'ali.\tnitritlosimg und hierauf etwas ver- die Fortschritte\nd\u00fciniter Schwefels\u00e4ure.\tThierchemie Kl\nS. HO.\n{j;\t* .\u2022\t-*\t__\nt. Modification voll M. wendet statt Nitritl\u00fcsung festes Salz Zeitschrift f\u00fcr and Mas set.\tan, das er jedoch erst nach; erfolgtem lytische Chemk|\nZusetzen der Schwefels\u00e4ure zu dem Bd. lt\u00bb. S. -J\u00f6.*,. Harne hinzuf\u00fcgt.\n| \u2022 !\nModification von : Nach F. wird der Harn mit dem Zeitschrift f\u00fcr m\u00c0 Fleisch I. gleichen Volumen einer eoncenlrirten lytische Chemie] L\u00f6sung von salpetrigsaurem Natron j Bd. 15. S. 5<i_\\ vermischt und concentrirte, Schwefels\u00e4ure \u2014 ohne zu mischen \u2014 mit einer Pipette auf dem Boden des Beagensglases gebracht.\n547\n4\nOchsengalle hinzugef\u00fcgt, dann der Harn sorgf\u00e4ltig umge--clrtittclt und mit demselben die Proben d\u00fcrchgef\u00fchrt.\nDie Verwendung von gr\u00f6sseren Gallenmengen habe ich aus dem Grunde f\u00fcr \u00fcberfl\u00fcssig erachtet, weil Proben, die im Harne mit 10\u00b0/0 Galle den entsprechenden Ga lien farbs toif-Gelialt nicht sicher nach weisen lassen, die Bezeichnung als Gallenlarbstofiprobe\u00bb nicht mehr verdienen.\nZur Pr\u00fcfung der Proben wurde stets auf je 100 ebem. normalen Harn 10, 7.5, 5, 4, 3, 2, 1,5, 1 ebem. frische\nOchsengalle zugef\u00fcgt und mit' diesen galten farbs toiriialtigen Harnen die einzelnen Proben d\u00fcrchgef\u00fchrt*\t.\nBei jeder Probe sind 3 Gontrolproben gemacht worden.\nDie nachstehende Tabelle gibt die relative Empfmdlich-keitsgrenze der erw\u00e4hnten Gallenfarbstoftproben an.\nTabelle.\ni'l .\t\t: \u2022 \u2022; -vv\t4-,\t; 1 ! 1\t3 \"\ti il. i\ti 1.5 \"o. ! -\t1 u i h.\t'\u2022 ;v.\n\u2022sit i v\tpositiv\tnoch\tnegativ p )SltlV\t\u2014\t\u2014\t\t\u2014-\t\n\u25a0\u2022'i! i \\\tnoch positiv\tnegativ\t\u2014\t\t\u2014\ti \u25a0\t,,*, '\t>i. - \u25a0\t*\t4 \u2022 \u25a0\n\t\t\t\t\t\t*\u00bb %\u00ab \u25a0 i\t1 *\n\"-it i \\\tnoch positiv\tnegativ\t\u2014\t\t\t;\u2022 \u2022 i\t. - .\u00bb \u2022 .\t4 . V\t\u2022\n*sit'lv\tnegativ\t\t\t-V-\t! -\t\u2022\t__ \u2022\n\t\t\t\t\t' f. 7\u2022.\t\u2022\t.\t\n\u25a0'iliv\tnoch\tnegativ\t\t\t- \t\t\u00ab \u25a0\t\u25a0\npositiv","page":0},{"file":"p0548_0549.txt","language":"de","ocr_de":"548\n*\u00bb. Modification von j Man filtrirt den Harn und pr\u00fcft, auf\nKosen bach. , der Innenseite mit salpetrige S\u00e4ure ent bat lender Salpeters\u00e4ure.\n7. Modification von Dragendorff. !\nStatt des Filters nach Rosenbach schl\u00e4gt D. eine por\u00f6se Thonplatte vor.\nji \u25a0\ni!\nI|\n1 .\nCentralblatt t\u00fcr \u00dc medicin. Wi sch\u00e4ften 1 s7 *\u00bb.>:,]\nX. 1 Probe von Ultz-il:10 cbcm. Harn werden mit 3\u20144 cbcm. mann.\tKalilauge (1:3) umgesch\u00fcttelt und mit\nreiner Salzs\u00e4ure \u00fcbers\u00e4ttigt.\n*X\nProbe von Mare- Man f\u00fcgt 2 oder 3 Tropfen Jodtinctur\ndial.\nin einen sauren oder neutralen Harn \u2014 es resultirt eine smaragdgr\u00fcne Farbe.\nSiehe Den) \u00bbner vergleichende I'm . tersuchun\" f;j die , neueren \\\\ tlioden zum Xacifl I weise des (Jal^ f\u00e4rbst ofTes ii;.| Harne lcteik Inaugural - l)i>\n; tation lsyr\u00bb. lu pat.\nI Wiener rinuli ! PresseNr. 32.K\nZeitschrift f\u00fcr arn lytische Cliciu Bd. 8. 1SM.\n\\ Kt. Probe von \u2018\tSmith.\nr I\nAnstatt zu mischen, schlug W. (\u00ee. S m i t h Durch : A naiv sh vor, einige Tropfen Jodtinctur vor-j{ Harnes von N sichtig auf den Harn fliessen zu lassen, jj bauer mul Vo; wobei die Grenzschicht sich sch\u00f6n gr\u00fcn ' VIII. Auflage. j|; f\u00e4rbt.\tii arbeitet von Httj\nM\tft pert, S. 1\n\u25a0 . ' ' ' J\t\u2018 \"\n11. i Probe von Her- 6. sch\u00fcttelt den Chloroformauszug des || Sitzungsbericht.\nhard.\nicterischen Harns mit sehr verd\u00fcnnter | der Wiirzhiir^ Jodjodkaliuml\u00f6sung, wobei nur so we- physikalisc;h-iue nig Jod verwendet werden darf, dass einischen sich das Chloroform kaum roth f\u00e4rbt; schaft Nr. 2. setzt man etwas Kalilauge hinzu, soil entf\u00e4rbt sich das Chloroform und die;t ! Kalilauge wird gr\u00fcn.\nii\n12. Probe von Kos in. |; Man f\u00fcllt etwas von dem zu unter- Berliner klink\n!| suchenden Harn in ein Keagensglas\tWochen schri!:|\nji und giesst etwa 2\u20143 cbcm. verd\u00fcnnte j 1833, S. l(n>. t! Jodtinctur so vorsichtig in das ganz jj schr\u00e4g gehaltene Reagensglas, welches . 'j den Harn enth\u00e4lt, dass die veid\u00fcnnte Jodtinctur den Harn \u00fcberschichtet.\nSofort oder nach einer Minute 1 ritt an der Grenzschicht zwischen Harn und Jodtinctur ein grasgr\u00fcner Ring auf.\n1\n540\n! y1, \u25a0\t! 7,5 1 - .\t! ' r\u00bbi \u00ab> 1 \u2022\ta o o\u00ab\tV ' i 2 \" p.\t1.5%.\t1 ' \u2019 1%.\t|\t0.5 0.,.\nositiv\tpositiv i )\t. ! noch\tnegativ positiv I i\ti\t\t! -\ti - \t\u2022 i ;\t, i * i W\nlOsitiv\tnoch\t1\t\u2022 f ' 1 negativ !\t\u2014\t\t\t\nkativ\nositiv positiv J negativ\n\u00bbitiv positiv positiv\npositiv noch 1 negativ positiv !\nktiim\nplir-\nkelirii-\n\u00eei'\nnegativ\n.\ni \u25a0 .\n! 1\n'itiv positiv positiv positiv positiv j noch\n1 positiv\nn**g:\n1","page":0},{"file":"p0550_0551.txt","language":"de","ocr_de":"li a 11 >\u25a0 il t a r b\u00abt \u00ab> 1 f : l\u2019robe U-,\nl.it<\nLt. Frohe von\nII. Ca |\u00bb r ;i n if a.\nMan versdzt ihm Harn nach voran* Deutsche m.-.\u00ab, gegangener Ans\u00e4uerung mil Aether Zeitung 1\\\\ nmJ Chloroform (1:1), decant irt mul Durch: pr\u00fcft dann die Farbenreactionen durch centisch\u00bb* Zusatz von Brom. Bei Gegenwart von halle. IM. \\\\[ Gallenfaihstofteii smaragdgr\u00fcne Farbe. S. 151*.\n11. I\u2018rohe von\nB ost'ii har h.\n15. Frohe von Huppe rt.\nDurch vorsichtigen Zusatz einiger Deutsche met, Tropfen einer 5procentigen Chrom- sehe AV'\" 1k s\u00e4ure-L\u00f6sung soll sich galten fal bst off-\tschrill Is'i-j.s.i\nhaltiger Harn gr\u00fcn f\u00e4rben. Mehrzusalz ist zu vermeiden , da sich sonst die Fl\u00fcssigkeit braunroth f\u00e4rbt.\n~ ! .\nS\u2014 Io cbcm. Harn werden mit Kalk- Archiv lur\n1 j .\t\u2022\nmilch gef\u00e4llt,\u00ab1er Niederschlag ahlillrir;, k\u00fcnde. I \u00abI. \\> mit schwefels\u00e4urehaltigem Alkohol in und 17\u00bb.. K'T. ein Beagensglas gek\u00fchlt und die saure Fl\u00fcssigkeit, in der \u00ab1er Niederschlag enthalten ist, zum Sieden erhitzt. Bei Gegenwart von GallenfarhstolT nimmt 1 die Fl\u00fcssigkeit eine gr\u00fcne bis blaue Farbe an.\n|t*. Frohe von\nHoppe-Sey 1er\nDer Hann wird mit Kalkmilch gef\u00e4llt, Kohlens\u00e4ure zur Ausf\u00fcllung des Kalkes eingeleitet, der Niederschlag aldiltrirt und mit Wasser gewaschen. L\u00e4sstH man zum Kalkmilehniedorschlag auf den Filter massig verd\u00fcnnte salpetrige S\u00e4ure enthaltende Salpeters\u00e4ure tliessen, so entsteht die bekannte Farheuskala\nHandbuch dci j& siknl. und pr log.-ehern. Ar lyse von l> H o p p e - S \u2022*. \\. ls<\u00bb:*, s. \u00b1i\\\u00bb.\n17. Probe von Il i I g e r.\nIS. Frohe von Lew in.\nMan versetzt den gelinde erw\u00e4rmten Harn mit Ha (OH)* bis zur alkalischen Beaction. Der ahliltrirte Niederschlag wird ausgewaschen und dann zu einer kleinen Frohe des Niederschlages salpetrige S\u00e4ure enthaltende Salpeters\u00e4ure zugesetzt. Bei Gegenwart von GallenfarhstolTen sollen die bekannten Farhenreadionen entstehen.\n1 \u2022-\nL. schl\u00e4gt vor. den Harn zur Ausscheidung Von harnsauren Salzen stark ahzuk\u00fchlen, letztere nach dem Sammeln auf einem Filter und Auswaschen, in heissem Wasser zu l\u00f6sen und mit dieser L\u00f6sung die Beaction anzustellen.\nArchiv der l'lian Cie. Durch: II maceiit. Cent; halle. Bd. V S. .577.\nCcntralld.tlt l\u00fci mediciuisc Is Wissenschaft I' S. 81.\nl* .\t\t,\t\t551\t\t\t\t\nIl y l 1\t7,5%. i ' i\t5 0...\t'4 \"...\t2 \u00b0 \u2022 \u00fc-\to \u2022\u00bb\tii.\t1.5\u00ab',,.\tI \"...\t0,5 r 1\nUii\u2019tV\t\u2022\t\t\ti\t\t\t\u25a0* \u2022 \u00ab\t\n\nfcat.i.v :\n!\notiv j positiv positiv positiv positiv\nnoch negativ positiv\nbit IV\npositiv positiv I noch i negativ\npositiv\npt.iv positiv *' positiv positiv ! noch negativ V\tpositiv\nktiv","page":0},{"file":"p0552_0553.txt","language":"de","ocr_de":"552\nProb \u2022* u.\n:|i\nLitfrahir\n1U. Probe von Ein - j Der Harn wird mit dem gleichen Vo- Centralbla It f\u00fcr\nlieb.\nlumen verd\u00fcnnter Essigs\u00e4ure versetzt, nische und dann tropfenweise folgendes Hea- S,-721, 18*3. gens hinzugef\u00fcgt, das im Liter enth\u00e4lt : Charit\u00ab* - Annal 1 gr. Sulfanils\u00e4ure. 15 cbcm. Salzs\u00e4ure 11, S. IW, |s und 0,1 gr. .Natriumnilrit.\nDie entstehende dunkle Farbe geht i auf Zusatz von S\u00e4ure, am besten von Eisessig, in das f\u00fcr die Anwesenheit von Bilirubin charakteristische Violett \u00fcber.\n- I\n*20. Chloroform-\nProhe und hier auf Salpeter-\nAussch\u00fcltelung des gallenfarbstotfhal-tigen Harnes mit Chloroform und IJeberschichtung der Chloroformlosung s\u00e4ure - Nieder- jj mit Salpers\u00e4ure, \u00ablie etwas salpetrige schlag.\tS\u00e4ure enth\u00e4lt.\nFassen wir die Ergebnisse der Tabelle ins Auge, so resultirt zun\u00e4chst, dass eine Reihe von Gallenfarbstoffproben nicht einmal in mit 10\u00b0/v Galle versetzten Harnen den Gallenfarbstoff nachzuweisen verm\u00f6gen.\nHierher geh\u00f6ren tlio Proben von: Ultzmann, Capra-nica, Le win. Ehrlich und Rosen hach.\nMit der Probe des Letzteren ist. wie aus der Tabelle ersichtlich ist, die vor Kurzem in Vorschlag gebrachte Chroms\u00e4ureprobe gemeint, welche jedoch als zu wenig empfindlich ausserhalb der Reihe der Gallenfarbstoffproben zu setzen ist.\nAufTallenderweise wird diese unzuverl\u00e4ssige Probe zum Nachweis von Gallenfarbsloflen im Harne in dem neuesten Leitfadeii von L e n h a r t z1 ) vorgeschlagen.\nDie unterste Grenze der bekanntesten und wohl am meisten angewendeten Probe von Gmelin liegt bei 5\u00b0/(\n0\u00ab\nd. h. mit anderen Worten : Wenn wir die 24st\u00fcndige Harnmenge mit 1500 ehern, annehmen, so kann in dieser Menge\n*) Mikroscopie und Chemie am Krankenbett von H. Len hart z Berlin 1 SOI\u00bb. Verlag von Julius Springer.\n553\n\".5%. ;\n'\n\u2022 L\n4\t3*\n! 2 \" i r\t! 1 5 <\u00bb \u2022\" f*\u00ab\u00bb\t4. i\t1 \u00b0 1 \u00abr\tj ' . . ' o.r, \u00bb\n*\ti 4\t<\t\nFarbenringe \\ kaum sicht-' bar.\nnegativ\ni\ni\ni\nso viel Gallenfarbsloff enthalten sein, als in ti\u00fc cbcm. reiner Galle, trotzdem sind wir mittelst der Gm el in'sehen Probe nicht im Stande, diesen Gallenfarbstolfgehalt zu conslatiren.\nInteressant ist, dass die vorgeschlagenen Modilicationen der Gmelin\u2019sehen Probe, n\u00e4mlich die von Br\u00fccke, Vital i, Massel, Fleischt und Draggendorff weniger' empfindlich. sind, als die urspr\u00fcngliche Probe von Gmelin. Nur die wegen ihrer bequemen Ausf\u00fchrung beachlenswerthe Ro senil ach\u2019sehe Modification hat dieselbe Empfindlichkeitsgrenze wie die Gmelin\u2019sehe Probe; nichtsdestoweniger geh\u00f6rt sie \u2014 wie die Tabelle zeigt \u2014 ebenfalls in die Reihe \u00bb1er wenig \u00bb\u2022mpfindlichen Proben.\nWeiterhin geht aus der Tabelle hervor, dass die fc>jm i t h \u2019sein*\nProbe, auf die neuerdings Ros in aufmerksam gemacht hat,\n\u00ab\nihre unterste Grenze hei 3\u00b0/0 hat. Dieselbe Emplindlichkeiis-grenze hat also auch die sogenannte Rosin'sehe Modification, ferner die H o p p e - S e y 1 e r - und H i 1 g e r \u2018sehe Probe. Demnach verdient die von Rosin empfohlene Probe keineswegs das Pr\u00e4dicat \u00ab\u00e4usserst empfindlich\u00bb.","page":0},{"file":"p0554.txt","language":"de","ocr_de":". sil' \u00bbtcl11 _ an Empfindlichkeit sogar der II upper (\u2019schon 1\u2018robe nach, die unter den bisher vorgeschlagenen Proben al-die empfindlichste bezeichnet werden muss. Ihre unterste (\u25a0lenze liegt bei 2 */\u201e. d. h. es kann in der Harnausscheidung |.ro die - letztere mit l.-iOO eben,, angenommen - so viel tiallenfarlistoir enthalten sein, als in 22,5 cbem. reiner Ochsengalle vorhanden ist, und wir sind mittelst dieser empfindlichsten l\u2019robe nicht im Stande, diesen Gehalt an Gallenfarbstoff mil .Sicherheit zu constat iron.\nDiese Thalsache veranlasst mich nun. eine Iteihe von Versuchen zu dem Zwecke anzustellen, um eine Probe aus-limhg zu machen, verm\u00f6ge welcher auch in Harnen mit unter\nU,l \"/\u201e Galle der enlsprechende Gallenlarbstollftehalf constatiii m\u00bbnloii. kann.. W\n* M<>iiH\u2018nl<\u2022 waren \u00abs. ilie |\u00e9i den Versuchen insbe-Mindi'ir ber\u00fccksichtigt worilen mussten:\nf) lJi(\u2018 fi\u00fcglielisl vollst\u00e4ndig\" Isolirung des in der lia# | *i obe ent halt enen ( iallentarbst olles.\n-\u2022 Die F\u00e4llung des isolirten (iallenfarbstotles aut* einer m\u00f6glichst kleinen Fl\u00e4che, resp, in einem m\u00f6glichst kleinen Volumen.\nDass ; Chlnrulnrm den GallenfarbstolT aus dem Harne aufnimmt. ist eine hekannle Thidsache. Aber vergleichende llntersHchungen haben ergeben, dass beim kr\u00e4ftigen Sch\u00fctteln einer Harnprobe mil Chloroform nur ein verh\u00e4ltnissm\u00e4ssig geringer Theil des Gallenfarbstoffes exlrahirl wird, und dass verh\u00e4ltnissnmssig bedeutende Chloroformmengen - in mehreren l\u2019ortionen erforderlich sind, um ans einer Harnprol>e den Gallentarbstod m\u00f6glichst .vollst\u00e4ndig zu extrahiren.\nGleichzeitig haben vergleichende Untersuchungen ergeben, dass durch Combination von Extraction und F\u00e4llung, d. b. dureb Itehandlimg einer Harnprobe mit Cbloroform und einem geeigneten F\u00fcllmigsmitlel der Gallenfarbstofr unter gleichen Verh\u00e4ltnissen am voilsl\u00e4udigsten aus dem Harn exlrahirt wird.\nT Wie die IItipperl sclie und Hilger sche Probe beweist, -md Kalk- und Baryt wasser ganz geeignete F\u00e4llungsmillcl :","page":554},{"file":"p0555.txt","language":"de","ocr_de":"\u2022)\u00bb)\u2022)\nfur unsere Zweck\u00ab \u2022 konnte jedoch die Kalkmilch, ebensowenig w,f\u2018 das Baryt 1 ivthat in Betracht kommen, weil die durch diese Reugentien im Harne hervorgerufenen Niederschl\u00e4ge zu volumin\u00f6s sind. Auch die gleichzeitige Verwendung von Chlor-\u2019 haryuni und Schwefels\u00e4ure, welche als gute F\u00e4llungsmitfel. f\u00fcr CallentarbstotV hezeichnet werden k\u00f6nnen, erwies sich wegen der zu umfangreichen Niederschlagsmenge als unzweckm\u00e4ssig.\nI Imgcgen hat sich der hlosse Zusatz von Chl\u00f6rhaiyum iii jeder Hinsicht bew\u00e4hrt.\t\\\nMeine Versuche lehrten, dass man. wenn Harn und zuai am besten .>0 ebem. \u2014 nach vorangegangener Aris\u00e4uermig mit einigen Tropfen verd. Salzs\u00e4ure, mit Chlorbaryum in gelingen! I eberschuss und dann mit Chloroform \u2014 ca. \u00f6 ebem,_\n\\ ei setzt und hierauf .5\u20144 Minuten kr\u00e4ftig gesch\u00fcttelt wird, das Maximum an Callonfarbstof\u00ee dem zu pr\u00fcfenden Harne \u2018lurch das Chloroform und den Niederschlag zu entziehen \\ermag. Hoher\u00ab lies ist der Niederschlag verh\u00e4ltnissm\u00e4ssig gering, nachdem nur die pr\u00e4forinirte Schwefels\u00e4ure gef\u00e4llt wild. Wird das (lldoroform und der Niederschlag abpippetirt, lilfnrt und auf die Innenfl\u00e4ch\u00ab' des Killers einige Tropfen Salpeters\u00e4ure getropft \u2014 also kurz die Hosenbach*.Sehe Reaction ausgef\u00fchrt \u2014, so entstehen di\u00ab* bekannten Farben-H\u00ab'actionen und zwar je w\u00ab*iter dem engeren Ende' des Filters zu. desto sch\u00f6ner.\nDie unterste Grenze dieses Verfahrens liegt bei 1 \u00b0/o oder Niit. anderen Worten : wir haben durch unser Verfahren die Gosenbach sehe Reaction, deren unterste Grenze hei liojrt, bis auf 1 \u00b0/\u201e empfindlicher gestaltet.\t*\nAber dieses Ergebnis* befriedigte mich noch niebl, und \u2022/.war f\u00fchrte ich die noch nicht hinreichende Empfindlichkeit der Probe darauf zur\u00fcck, dass der Gallenlarbstoff noc h immer in einem zu grossen Volumen vertlieill ist und \u00fcberdies auf dem Filter die Salpeters\u00e4ure aut eine verb\u00e4ltnissm\u00e4ssrg sehr geringe Gallenf\u00e4rbstoftrnenge cimvirkt. Audi unsere \u00d9eber-\u2022schicbtungsvorsuclie mitJodtinctur haben kein belrmdigcndes Ligebniss geliefert. W ir sind aus diesem Grunde in d\u00abT Wreiso vorgegangen, \u00ablass wir das Chloroform und den Niederschlag","page":555},{"file":"p0556.txt","language":"de","ocr_de":"556\n\"I tin Reagensgtus abpippetirt und Has letztere in ein Wasser-bad von einer, Temperatur von ca. 70 bis SO* hineingestellt\nBereits nach.5 bis 10 Minuten ist das Chloroform verlaustet, worauf dann das Reagensglas herausgenommen und\n\u25a0Mln\"len \u25a0\u2022uhigzum A hk\u00fchlen stehen gelassen wird. Nach dieser Zeit haf sich der Niederschlag am Boden zusammen-geballt, so dass die \u00fcberstehende Fl\u00fcssigkeit leicht abgegossen werden kann. Der Niederschlag am Boden des Reagensglases ist selbst bei 0,1 */\u201e sehr deutlich gelb gef\u00e4rbt.\nL\u00e4sst man mm l\u00e4ngs der Glaswand des Reagensglases - bls 3 Tropfen einer cone. Salpeters\u00e4ure, die zu etwa '/ rauchende Salpeters\u00e4ure enth\u00e4lt, hiiumlerfliessen, dann beobachtet man sofort oder nach einer Minute am Boden des Gelasses die bekannten Gallenfarbsloff-Reactionen in geradezu prachtvoller Weise, wobei auch die gelbe Farbe des Niederschlages deutlich von den Farbenringen hervortritt.\nDiese Probe ist derart empfindlich, dass selbst in Harnen mit 0,2 7, Galle die Farbenringe und darunter der charakteristische gr\u00fcne und blaue Ring - sehr deutlich wahrzunehmen sind. Um in I larnen, die weniger als 0,2\u2019/ Galle enthalten, den Gallenfarbstoff constatiren zu k\u00f6nnen,\u201dist es erforderlich, 100 rbem. llarn und 10 ebem. Chloroform in Verwendung zu nehmen und. wie angegeben, die Probe dureli-zut\u00fchren. Man kann auf diese Weise 0,1 \u2022/, mit vollster Sicherheitnachweison. Somit w\u00e4re unsere Probe etwa 20 M\u00e4l empfindlicher als die Huppert sehe Probe, die unter den bisherigen Proben als die empfindlichste zu bezeichnen ist. Vif empfehlen somit zum Nachweis von Gallenfarbstoffen im Harne obige sehr empfindliche Probe in folgender Ausf\u00fchrung:\nIn einem mit einem Glasst\u00f6psel versehenen Glascylinder (ca. 2o cm. H\u00f6he und 3 cm. Durchmesser) f\u00fcgt man zu SO cbcm. Harn einige Tropfen verd\u00fcnnter HCl (10 %), Chlorbaryum im ebersclmss und 5 ebem. reines Chloroform und sch\u00fcttelt die L\u00f6sung mehrere Minuten kr\u00e4ftig durch. Alsdann l\u00e4sst man den Cylinder etwa 10 Minuten sieben, wobei sich das Chloro-torm und der Niederschlag zu Boden setzen.","page":556},{"file":"p0557.txt","language":"de","ocr_de":"\nSollten Tlieil.' (1rs Niederschlages .h in, Haine suspon-\ntut um. \\\\a? namentlich j\u00bbt*i z\u00e4hil\u00fcssigon Unmut zuweilen \u25a01er Fall ist. so gen\u00fcgt es, den Cylinder langsam einigemal\nInn und hoi zu bewegen, um den gesummten Niederschlag zu Boden zu bringen.\nNunmehr pippetirl man das Chloroform und den Niederschlag in ein Ueagensglas ah. Die geringe llariuneuge. die \u25a0lahei ebenlalls abpippolirl wird, ist f\u00fcr die Drohe ohne gelang.\nDas Beagensglas bringt man in ein Wassefb\u00e4d. welches iiul ca. 80\u00b0 erhitzt i>t.\n\u25a0Bei dieser Temperatur ist in \u25a0> bis 10 Mi.imleu das gc-sammle Chloroform verdampft. Hiera ul'l\u00e4sst man das D.eagens-glas Im- einige. .Mumien bei Zimmorloniperaliir stehen, wobei \u25a0sich der Niederschlag am II.den des Celasses zusmmiienlialll, und sich von der \u00fcberslehcmlcn Fl\u00fcssigkeit derart Iremil. dass lelzlcie leicht abgegossen wer,len kann.\nDer Niederschlag isl, wie schon erw\u00e4hnt, seihst hei.0.1 ''/ Bolle noch deutlich gelarhl.\nl-'i>.'t man mm l\u00e4ng. der(Jla-wandung :i Tropfen einer <0,1<- \u00efr>alpel ersann*. welcher rauchende Salpelersiure \u2014 etwa 13 \u2014 zugeMzt wurde. h.*rmlerll;esH*n. ijaiiii entstehen .sofort oder nach einer .Minute am Boden d<s (Jelasses die fin (iallenlai hslolT charakteristischen Farhringe. so dass seihst l)ei 0,i (\u00aballe der charakteristische gr\u00fcne und hlaue Bing noch deutlich zu selten ist.\nBei Verwendung von 100 chcm. Harn kann noch hei\n\u00b0\u2019r.o Balle '\"\u00fc Sicherheil der Ba!l\u00ab*nfarhsioffgehall \u00abonstalirt werden.\t\u2022 ,\nZeitschrift 1 \u00fcr i\u2022 liy^i* t hem o. W ill\n\u2022 \u00bb 1","page":557},{"file":"p0558.txt","language":"de","ocr_de":"V\n","page":558}],"identifier":"lit16971","issued":"1894","language":"de","pages":"545-558","startpages":"545","title":"Ueber den Nachweis von Gallenfarbstoffen im Harne","type":"Journal Article","volume":"18"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:45:15.364755+00:00"}