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Ueber die quantitative Bestimmung des Glycocolls in den Zersetzungsproducten der Gelatine

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{"created":"2022-01-31T12:53:28.028392+00:00","id":"lit16983","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Fischer, Charles S.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 19: 164-178","fulltext":[{"file":"p0164.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber die quantitative Bestimmung des Glycocolls in den Zersetzungsproducten der Gelatine.\n: von '\nCharles S* Fischer.\n(Der Redaction zugegaugen am 1(5. Januar 18tH.)\nMit der Erkenntniss der Constitution des Eiweissmoleeiils, sowie mit der genaueren Kenntniss der Zersetzungsproducte \u00eeles Eiweisses h\u00e4ngt zweifellos ein wesentlicher'-Fortschritt in\ndem Studium der Stoffmetamorphose zusammen. Aber leider bietet gerade die Bearbeitung der Albumine und Albumino\u00efde\nsolche Schwierigkeiten, dass wir trotz einiger sehr sch\u00f6nen Arbeiten bis jetzt noch relativ wenig vom Eiweiss wissen. Die interessanten Untersuchungen von Illasiwetz, Haber-m ann1) und 11 orbacze w s k i, die klassischen Arbeiten von Sch\u00fctzen borg er*) haben gewiss recht sch\u00e4tzenswertho\nBeitr\u00fcge zur Kenntniss der Proteinstoffe geliefert, aber keineswegs haben die genannten, sowie \u00e4ndere weniger bedeutende Arbeiten es vermocht, das Gebiet der Eiweissk\u00f6rper auf-zuschliessen. ,\nIn den von Illasiwetz und Habermann einerseits uiid Sch\u00fctzenberger andererseits angegebenen Untersuchungsmethoden sind bis heute neuere Methoden nicht hinzugekommen, die Anspruch auf Originalit\u00e4t machen k\u00f6nnten. Es sind allerdings Versuche publient worden, die Verbesserungen des \u00e4lteren Verfahrens bezweckten, und die beim Arbeiten mit Eiweissstoffen stets sich darbietenden Schwierigkeiten aus dem Wege r\u00e4umen wollten. Jedoch haben alle\nl) Annalen 109, 150, 159, 304.\n'*) Ann. de chimie et de nhvs., 5. Serie, 16. 1S79.","page":164},{"file":"p0165.txt","language":"de","ocr_de":"1G5\ndiese Versuche ausser einigen Kunstgriffen wenig Neues gebracht. Meute noch hat man bei den Untersuchungen mit Proteinsubstanzen fast mit allen denselben Unannehmlichkeiten zu k\u00e4mpfen, wie vor 20 Jahren. Bei den meisten Reactionen erh\u00e4lt man die bekannten Schmieren, aus denen sich nur sehr schwer einheitliche K\u00f6rper in beachtenswerthen Mengen gewinnen lassen. Es d\u00fcrfte feststehen, dass infolge dieser Schwierigkeiten in vielen F\u00e4llen die Zersetzungsproducte der Eiweissk\u00f6rper schon bei der qualitativen Pr\u00fcfung sich nicht alle mit Sicherheit constatiren lassen.\nEs d\u00fcrfte daher gewagt sein, heute schon Theorien \u00fcber die Constitution des Eiweissmole\u00e7\u00fcls aufzustellen. Die Hypothesen, die auf diesem Gebiete aufgestellt worden sind , so sinnreich sie sein m\u00f6gen, gen\u00fcgen nicht, diese Constitution zu erkl\u00e4ren. Ehe es m\u00f6glich sein wird, sich eine Vorstellung \u00fcber die Structur des Eiweissmole\u00e7\u00fcls zu machen, muss man die Zersetzung desselben nicht nur in qualitativer Hinsicht kennen, es wird bei dem wahrscheinlich h\u00f6chst complicirten Bau des Molec\u00fcls auch noting sein, auf quantitative Bestimmungen der Reaclionsproducte Gewicht zu legen. Schon Sch\u00fctzenberger war dieser Ansicht. Er arbeitete darauf hin, die bei der Zersetzung der Albumine entstehenden K\u00f6rper, wenn m\u00f6glich der Menge nach, zu bestimmen, und er scheint dies, was die fl\u00fcchtigen Theile betrifft, auch erreicht zu haben. Dagegen ist es ihm sowie sp\u00e4teren Forschern nicht gelungen,, ihr die Bestimmung der krystallisirbaren Substanzen eine brauchbare Methode zu erfinden.\nAber auch abgesehen von der rein chemischen, von der theoretischen Frage \u00fcber die Constitution, ist es doch zweifellos f\u00fcr die physiologisch-chemische Forschung, f\u00fcr das Studium des allgemeinen Stoffwechsels von bedeutendem Interesse, zur quantitativen Ermittelung der bei der Zersetzung der-Proteink\u00f6rper entstehenden Stoffe ein anwendbares Verfahren zu besitzen. Nur dann wird man die hier in Betracht kommenden Umwandlungen in den Geweben mit Erfolg studiren k\u00f6nnen.\nZun\u00e4chst muss es allerdings fast unm\u00f6glich erscheinen, alle entstehenden Producte der Menge nach bestimmen zu\n\u00bb","page":165},{"file":"p0166.txt","language":"de","ocr_de":"m\nk\u00f6nnen. Wie schon oben gesagt, ist dies f\u00fcr die fl\u00fcchtigen Productu von Sch\u00fctzen berger gemacht worden, Dagegen muss es zweifelhaft erscheinen, dass der von ihm angegebene Weg, die festen krystallisirbareri Substanzen zu bestimmen, zum Ziele f\u00fchrt. Das Wesen seiner Methode beruht darin, (lass die -durch S\u00e4uren und Basen aus den Eiweissk\u00f6rpern erhaltenen \u00ceVoducte auf dem Wege der fractionirten Krystalli-sation getrennt werden sollten.\nWie unzuverl\u00e4ssig diese Art der Untersuchung ist, wird Jeder gemerkt haben, der sich eingehend mit derartigen Arbeiten besch\u00e4ftigt hat.\t!\nMan erh\u00e4lt stets dicke, schmierige Massen, aus denen die krystallisirbareri K\u00f6rper nur sehr langsam und \u2014 was das Unangenehmste ist \u2014 nur sehr unvollst\u00e4ndig auskrystalli-siren. Die hierbei entstehenden Verluste gestatten nicht, von einer quantitativen Methode zu sprechen.\nDass man dieser Methode der fractionirten Kristallisation wohl kaum vertrauen kann, ergeben die abweichenden Resultate, welche die verschiedenen Forscher bei der \u00ab quantitativen \u00bb Bestimmung des Leucins in den Zersetzungsproducten des Kiweisses erhalten haben. Habermann und Hlasiwetz\u2019) finden an Leucin 26 \u00b0/0 von der angewandten Eiweissmenge, Horbaezewski*) kommt zu 16\u00b0/0 und endlich Gmelin3) nur 2*/* bis !l0/0 gan z reine Substanz \u2014 also gewiss recht verschiedene Ausbeuten.\nAus den angegebenen Zahlen ist ersichtlich, dass die Verluste sich bis auf 20% belaufen k\u00f6nnen und ich habe mich durch zahlreiche Versuche davon \u00fcberzeugt, dass solche Verluste absolut unvermeidlich sind, wenn man darauf ausgehen will, die K\u00f6rper in reinem Zustande zu erhalten.\nDie fractionirte Krystallisation kann man recht gut dazu verwenden, die verschiedenen Zersetzungsproducte nach-zuweisen, aber um dieselben quantitativ zu bestimmen, m\u00fcssen andere Methoden erdacht werden.\n*) Annalen lfi9, 1.50.\n.\t'*) Sitzungsbericht der Wiener Academie,\n3) Dissertation T\u00fcbingen 1801.","page":166},{"file":"p0167.txt","language":"de","ocr_de":"107\nZun\u00e4chst allerdings handelt es' sich nur um die Bestimmung einer einzigen Substanz, um die des Glycocolls.\nDie Anregung zu meinen Versuchen gaben die Arbeiten von Baumann und Udr\u00e4nszky1) \u00fcber die Darstellung von Pt omainen durch Pankreasf\u00e4ulniss der Ei weissk\u00f6rper. Die von den genannten Forschern benutzte Ueberf\u00fchrung von l\u00f6slichen Diaminen in unl\u00f6sliche Benzoylverbindungen ist allgemein bekannt. Schon fr\u00fcher hat Baum*) angegeben, dass ( Ilycocoll mit Benzoylchlorid und Natronlauge behandelt glatt mul quantitativ in Hippurs\u00e4ure \u00fcbergef\u00fchrt werden kann. Ps lag desshalb nahe, zu versuchen, ob nicht das (ilycocoll auch in den /ersetzungsproducten der Eiweissk\u00f6rper durch\nUeberf\u00fchrung in Hippurs\u00e4ure quantitativ bestimmt werden k\u00f6nne.\nFreilich beziehen sich meine Untersuchungen vorl\u00e4ufig nur-auf Gelatine. Aber da die Annahme, dass die Eiweiss-\nk\u00f6rper bei der Zersetzung kein Glycocoll geben, bis jetzt nicht mit Sicherheit bewiesen ist, so k\u00f6nnte zur Entscheidung dieser Pr\u00e4ge das vorgeschlagene Verfahren von Wichtigkeit sein.\nIch gebe gerne zu, dass auch die folgende Methode vorl\u00e4ufig noch kleine M\u00e4ngel zeigt, doch d\u00fcrften di\u00e8se durch weitere Versuche bald ausgemerzt sein.\t-\nZur Zersetzung der Gelatine benutzte ich das von Ha her mann und H la. si wetz vorgeschlagene Verfahren1), \u00ab\u00bbline aber zu der urspr\u00fcnglichen salzsauren L\u00f6sung Zinn-< lilor\u00fcr zuzugeben.\t*\nDes Letzteren haben sich die genannten Forscher bedient, um die dunkle Farbe der L\u00f6sung zu vermeiden. Diese dunkle Parbe tritt allerdings ohne Benutzung von Zinnchlor\u00fcr immer auf, aber ich habe dies bis jetzt nicht als einen besonders .grossen Nachtheil empfinden k\u00f6nnen, da die Braunjarbung im Verlauf der weiteren Verarbeitung des Reaclionsproductes wieder verschwindet. Bei der Behandlung der tiefbraunen salzsauren L\u00f6sung mit Bleioxyd setzt sich der Farbstoff fest\n1) berichte 18S8, *2744. Zeitschr. f. physiol. Chem., IM. XIII, *> Zeitschr. f. physiol. Chemie. IM. IX, S. i\u00ab>>,\n;i) Annalen 10!), 150.\nS. 502.","page":167},{"file":"p0168.txt","language":"de","ocr_de":"auf das abgeschiedene Bleioxychlorid ab; die von Letzterem getrennte Fl\u00fcssigkeit erscheint vollkommen klar und nur ganz schwach gelb gef\u00e4rbt. Andererseits ist aber die Anwendung von Zinnehior\u00fcr desshalb nicht zu empfehlen, weil durch das Ausf\u00e4llen des Zinns mittelst Schwefelwasserstoff das Abfiltriren des Schwefelzinns, Eindampfen des Filtrats die Anzahl der Operationen sich betr\u00e4chtlich vermehrt und die Gefahr f\u00fcr Verluste gr\u00f6sser wird.\nAus demselben Grunde ist es auch angezeigt, nur mit relativ geringen .-Quantit\u00e4ten zu arbeiten, da bei zu grossen Niederschl\u00e4gen und zu grossen Fl\u00fcssigkeitsmengen das Filtriren. Auswaschen, Eindampfen in unhandlichen Gefassen vorgenommen und das ganze Operiren zu umst\u00e4ndlich werden muss. Auf Grund vieler Versuche halte ich die Anwendung einer Menge von ca. 50 gr. f\u00fcr sehr geeignet. Ich m\u00f6chte betonen, dass nat\u00fcrlich bei allen Operationen auf das Peinlichste \u00abquantitativ\u00bb gearbeitet werden muss, dass die W\u00e4gungen genau, das Filtriren. Auswaschen und Eindampfen ebenso exact ausgef\u00fchrt werden m\u00fcssen, wie man dies bei anorganischen JBeslimmungen gew\u00f6hnt ist.\nIch will nun in Folgendem den Gang der Analyse genau \u2022\u2022 beschreiben.\nIn einem f>00 cbcrn. fassenden Rund kolben bringt man ca. gr. (genau abgewogen) zerkleinerte reine Gelatine unter best\u00e4ndigem Umsch\u00fctteln allm\u00e4lig mit 100 cbcrn. Wasser zusammen. Die erweichte und aufgequollene Masse versetzt man mit 100 cbcrn. einer conc. Salzs\u00e4ure, indem man so lange mnscli\u00fcttelt, bis vollst\u00e4ndige L\u00f6sung eingetreten ist. Man\nkorbt alsdann ununterbrochen 72 Stunden\nig am R\u00fcckfluss-\nk\u00fchler, wobei gegen Ende der Operation wegen eintretonden Stossens vorsichtiges Erhitzen geboten ist.\nDas Reactionsproduct wird in einer Porzellanschale aut\ndem Wasserbad zur Neutralisation der Salzs\u00e4ure unter be-\nst\u00e4ndigem Umr\u00fchren so lange mit in wenig Wasser suspendir t en i. fein zerriebenem Dleioxyd versetzt, bis die Fl\u00fcssigkeit neutral-\u2022 oder besser schwach alkalische Reaction zeigt. Beim langsamen Erkalten setzt sich der Niederschlag gut ab. H\u00e4ufig","page":168},{"file":"p0169.txt","language":"de","ocr_de":"IG!)\nnimmt allerdings die Masse in lauwarmem Zustande eine z\u00e4he, teigige Konsistenz an, beim vollst\u00e4ndigen Erkalten jedoch wird auch m diesem Falle die Substanz br\u00f6cklig, sodass sie unter der Fl\u00fcssigkeit gut zerrieben werden und sich zu Boden senken kann. Die \u00fcberstehende kalte Fl\u00fcssigkeit trennt man mittelst Decantation durch ein kleines Filler von dem abgeschiedenen < xjchlond; man digenrt dieses in der Schale \u00f6fters mit kaltem\n, aSS<;r\u20191 a,sst\u2018)ron ^'cderschlag sich immer m\u00f6glichst absetzen, decantirt die Waschwasser durch das Filter und sp\u00fclt schliess-hch den ganzen Niederschlag auf dasselbe. Nachdem man vollst\u00e4ndig hat abtropfen lassen, entfernt man das.in G\u00fcstin\" gegangene Bleisalz durch Schwefelwasserstoff, filtrirt vom Niederschlage ab, w\u00e4scht diesen gut aus und dampft Filtrat mit Waschwasser auf dem Wasserbad soweit ein, bis sich eine Krystalllmut bildet und die Menge der Masse ungef\u00e4hr o cbcm betr\u00e4gt. Dieses aus den Zersetzungsproducten der Gelatine bestehende Gemisch wird nun in lfiproechtiger \u00fcbersch\u00fcssiger Natronlauge gel\u00f6st, und zwar hat sich ei-eben dass am Besten ungef\u00e4hr das siebenfache Volumen vom hrystallbrei an Natronlauge angewandt wird. Unter diesen Verh\u00e4ltnissen l\u00f6st sich das Gemenge der Amidos\u00e4uren zu einer hellgelben, klaren Fl\u00fcssigkeit auf.\nIn einem mit Korkpfropfen gut versehliessbaren Cylinder.\n'l.1 ungcfalu> (,as doppelte Volumen von der in Bede stellenden \u25a0\"Hing fasst, wird letztere mit Benzoylchlorid versetzt Bei Anwendung von 50 gr Gelatine gen\u00fcgen 25 ebern. des -londs. Es ist dieses in kleineren Portionen von ungef\u00e4hr a 'hem. unter best\u00e4ndigem Umsch\u00fctteln der Fl\u00fcssigkeit zu-zugeben. Zuerst verschwindet der Geruch. des Bcnzoyl-r iloruls rasch, w\u00e4hrend gegen Ende der Operation das Gcagens nur langsam und schliesslich gar nicht mehr zersetzt hi werden scheint. Bei normalem Verlauf des Processes\ndie\u00e4er circa cillR Stande.. Zuweilen scheiden sich lie, !,,-r \u2018'\u00abaction in der stark alkalischen Fl\u00fcssigkeit harzWe \"\u2022\"ine Massen ab, welche wohl die Benzoylverbindungen des \u25a0'\"eins und der Glutamins\u00e4ure vorstelien. Diese llarz-\u2022'd,sonderong wirkt aber in keiner Weise st\u00f6rend, '","page":169},{"file":"p0170.txt","language":"de","ocr_de":"Es ist .selbstverst\u00e4ndlich, dass bei Untersuchungen vun anderen Prote\u00efnsubstanzen durch Control Versuche festgestellt werden muss, in welchen Mengen das Benzoylchlorid zur Anwendung zu kommen hat, um die vollst\u00e4ndige Ueber-f\u00fclirung des Glycocolls in Hippurs\u00e4ure zu bewirken. Die Angaben beziehen sich vorl\u00e4ufig nur auf die Zersetzung von Gelatine.\nIst die Einwirkung des Benzoylchlorids beendet, so s\u00e4uert mart mit concentfirter Salzs\u00e4ure stark an und sch\u00fcttelt (lie aus den Natriumsalzen freigemachten Berizoylverbindungen mit Essig\u00e4ther so lange aus, bis dieser beim Verdunsten keinen R\u00fcckstand mehr hinterl\u00e4sst. Man benutzt hierbei\nimmer denselben Aether, indem man ihn direkt nach jeder Extraction abdestillirt. Um nicht zu oft aussch\u00fctteln zu m\u00fcssen, ist der Aether jedesmal m\u00f6glichst vollst\u00e4ndig mit einer Pipette abzuheben. Die Anwendung des Essig\u00e4thers anstatt des gew\u00f6hnlichen Aethers ist desshalb zu empfehlen, weil dieser die 11ippurs\u00e4ure nur schwer aufzunehmen im Stande ist, und in Folge dessen erstens das Aussch\u00fctteln viel l\u00e4ngere Zeit beanspruchen w\u00fcrde und ausserdem auch die Extraction kaum eine vollst\u00e4ndige sein d\u00fcrfte.\nIst die Aussch\u00fcttelung beendet und l\u00e4sst man die letzten Reste des Essig\u00e4thers auf dem Wasserbade vollst\u00e4ndig verdunsten, so erh\u00e4lt man schliesslich eine dicke, braune, syrup-artige Mischung von Hippurs\u00e4ure, Benzoes\u00e4ure und den Benzoyl Verbindungen der anderen hier in Betracht kommenden Amidos\u00e4uren. Die Versuche, aus diesem Gemenge durch Krystallisation die Hippurs\u00e4ure abzuscheiden oder die Benzoes\u00e4ure durch Auskochen mit Petroleum\u00e4ther zu entfernen, sind als gescheitert zu betrachten.\nIm ersten Falle krystallisirt entweder gar keine Hippurs\u00e4ure oder nur eine ganz geringe Quantit\u00e4t derselben aus, w\u00e4hrend bei der Extraction mit Petroleum\u00e4ther die Benzoes\u00e4ure nur durch anhaltendes Kochen am, R\u00fcckflussk\u00fcliler in beinerkenswerthen Mengen aus der dicken schmierigen Masse zu gewinnen ist. Die letztere Operation w\u00fcrde ein\u00ab 11 solchen Zeitaufwand beanspruchen, dass sie bei der Aus-","page":170},{"file":"p0171.txt","language":"de","ocr_de":"171\n\n\u00e4Ss jr1\u201c- Wm*\nUll(i\tdaS7Crha\"en dCr HiPl)UrSi\"lure einer,cils\n.\u201e. Tr B , T .^ererseits gegen Chloroform sein- -ml ennting der beiden Substanzen benutzt werden.\nA,'s wnem Gemisch der S\u00e4uren zieht Chloroform fiber-\n!T.C ien,<, C lnel1 <bo Ben?-o\u00f6s\u00e4nre aus, w\u00e4hrend das Benzovl-fdjcocoll fast quantitativ zur\u00fcckbleibt Aus einer i \u2022\t>\ntt <*\t-\u25a0 ..\u00abci, iS; s\u00e4:\n'\"rrrnach und nach beina|,e ^\u00ab1\n\"\"hrernl die Benzoes\u00e4ure ganz in L\u00f6sung bleibt.\t\u2019\nAul diesen Thatsachen gr\u00fcndet sich die weitere Beh-.nd-ung unseres Reactionsproduktes. Die nach der \\hu\u00f6\n7o|bfrf!ettl,erS llilltcr,jl0iben,lc syupartige Masse wird'hn voi f l r\u201c Zlc,nlich gossen Ueberschuss (100 eben.) \"\t\" \u00b0bei 6ine\tklare l\u00ce\u201e\nxr \u201c r - r-, ** \u00bb** u\u00e4\n- nS e,nigCr Zeit be\u00abinnl die llippur-,Mch 8 fe,nes wewes Pulver abzuscheiden Die Aus -el.eidung ist nach 2* Stunden beendet.\nMittelst S\u00e4ugpumpe wird die Chloroform-L\u00f6sung durch\neines, getrocknetes und gewogenes Filter liltrirt das\n8cl,\u00abl\u201e \u201e J\nmH m Chloroform so lange rasch nachgewaschen, bis der\nt Tro*\u2122\nn'^esVtn-tri,\u00d6U T ?*\tSSuvl\u00cf\n\u25a0\u00c4 \u00e4 is\u00e4c ,t\n\u25a0' ; ! ls,rens aus holsscm Wasser bedarf, um sich in den h \u00eeonsten vollst\u00e4ndig ausgebildeten Krystallen abzuscheiden.\n\u00ab war zu erwarten, dass sich aus der Mutterlauge\n,\u00abrrn\u2019 dhurdi'vei,eren\ndurch Concentration noch S\u00e4ure gewinnen lassen w\u00fcrde \u2018\u20197\\a, e *\"\tZwecke angestellten Versuche erwi!-sen\n' 'JlfrUchtl0S- S\u00b0gar vo|lst\u00e4ndiges Eindampfen der L\u00f6sung\n\u25a0 \u201c-hritt f\u00fcr physiolo^isclie chfrorp. XIX.\tf*\n<1","page":171},{"file":"p0172.txt","language":"de","ocr_de":"172\nund mehrmalige Wiederholung der ganzen Operation \u2014 wobei ganz verschiedene Mengen Chloroform zur Anwendung kamen \u2014 f\u00fchrten zu keinem Resultat.\nAuch auf Zusatz von Petroleum\u00e4ther, indem Hippurs\u00e4ure ja ganz unl\u00f6slich ist, zur L\u00f6sung in Chloroform fiel kein Benzoylglycoc\u00f6ll mehr aus, nur setzten sich hierbei die anderen S\u00e4uren als harzige schmierige Massen zu Boden.\nEs dr\u00e4ngt sich selbstverst\u00e4ndlich die Frage auf: Wird durch die Gegenwart der bei der Zersetzung der Gelatine ausser Ilippurs\u00e4ure entstehenden S\u00e4uren die Ausbeute an jener nicht wesentlich beeinflusst? ;\nZur Beantwortung dieser Fiage schien es mir angezeigt, nach zwei Richtungen hin Versuche anzustellen; erstens musste untersucht werden, ob nach Entfernung der eventuell st\u00f6renden K\u00f6rper die besprochene Methode dieselben Resultate lieferte und zweitens musste das Verhalten dieser K\u00f6rper in reinem Zustande, also bei Abwesenheit von BenzoyIglycpcplK gegen die in Betracht kommenden Reagentien gepr\u00fcft werden.\nDie diesbez\u00fcglich angestellten Versuche ergaben f\u00fcr die -Methode g\u00fcnstige Resultate.\nEiessen wir nach der Salzs\u00e4urespaltung die Glutamins\u00e4ure vollst\u00e4ndig auskrystallisiren und behandelten dann die glutamins\u00e4urefreie Substanz genau so, wie oben angegeben, so erhielten wir dieselbe Ausbeute an Hippurs\u00e4ure wie fr\u00fcher.\nAuch \u00e4nderten sich die Zahlen nicht, wenn leucinfreie Pr\u00e4parate der Analyse unterworfen werden.\nEs war fernerhin nicht unm\u00f6glich, dass die Bchandung mit Essig\u00e4ther zu Esterbildung Veranlassung geben und dadurch die Entstehung der Schmieren bewirken k\u00f6nnte.\nMir gelang es jedoch nie, Glycocollester in dem Essig- . \u00e4therauszug nachzuweisen.\n* Ausserdem erhielt ich bei Benutzung von absolutem, alkoholfreiem Aether genau dieselben schmierigen Produkt, wie bei Anwendung von Essig\u00e4ther.\nEhe ich die Versuche bespreche, die angestellt worden sind, um das Verhalten von reinem Leucin und reiner Glutamin-","page":172},{"file":"p0173.txt","language":"de","ocr_de":"173\ntTirhV'Z mn :\u00b0TCl,lage\"en Metbode zu WMtaiiien, \" 'Ch d,e Resultate der ausgef\u00fchrten Analysen miltheilen.\n\u2022 \u2022 \u2022\nVersuch I.\nC.elatine . . . .\nWasser ....\nSalzs\u00e4ure conc.\nNatronlauge (10%)\nBenzoy Ich lorid Hippurs\u00e4ure. gefunden Daraus Glycocoll auf Gelatine berechnet\n\u2022 \u2022 \u2022 \u2022\nVersuch II.\nGelatine ....\nWasser ....\nSalzs\u00e4ure, conc. .\nNatronlauge (10%)\nBenzoylchlorid .\nHippurs\u00e4ure, gefunden Daraus Glycocoll auf Gelatine berechnet\n\u2022 \u2022 \u2022\n\nGelatine\nWasser\nVe\nSalzsi\niure. conc.\nsuch III.\n\u2022 * . \u2022\n\u2022 \u2022 *\n50 gr. loo chcm. 100 *\n:m *\n25 % ^09^7 gr.\nm \u2022 ti.\n50 gr. lOOcbcni. 100 >\u2022\n350\t\u00bb\n25\t\u00bb\n4.7771 gi\\ '3,98%;\n40.90 gr. 100 chcm. 100 . > 350\t\u00bb\nNatronlauge (10%) .\nBenzoylchlorid\nHippurs\u00e4ure, gefunden ................ -,\nDaraus Glycocoll auf Gelatine berechnet .\t\u2019 3,5i\u00ab: **\u2019\u25a0\nVersuch IW\nGelatine . .\nWasser .\nSalzs\u00e4ure, conc. .\nNatronlauge (10 \u00b00) .\nBenzoylchlorid\nHippurs\u00e4ure, gefunden............... 4 3.051\nDaraus Glycocoll auf Gelatine berechnet :\t3,71'-\n40,50 gr. 100 chcm. 100 \u00bb 350\t\u00bb\n25 \\\nDa die Hippurs\u00e4ure nicht absolut unl\u00f6slich in Chloro-\n80 .1,abc idl \u00ab\u00abni\u00ab\u00ab Versuche gemacht, um zu\n' 1111 c.n, ob fur diese Resultate vielleicht kleine Correctionen\noitzubringen sind.\n0,2047 gr. Benzoylglycocoll wurden mit 30 chcm. Cl.loro-Ubergossen und 21 Stunden im gut verschlossenen","page":173},{"file":"p0174.txt","language":"de","ocr_de":"Kolben stehen gelassen. Der ungel\u00f6ste Rest wurde gewogen und es ergab sich, dass 0,0310 gr. in L\u00f6sung gegangen sind, was einer L\u00f6slichkeit von 0,1030 gr. in 100 cbcm. Chloroform \u2022 utspricht. Ein zweiter Versuch ergab die L\u00f6slichkeit von 0,1131 gr. in 100 cbcm. Chloroform.\nDa auch durch das Waschchloroform kleinere Mengen der Benzoylverbindung in L\u00f6sung gegangen sind, so wurde auch die approximative Bestimmung der Quantit\u00e4t versucht. 0,00175 gr. Hippurs\u00e4ure wurden auf ein Filter gebracht und mit i\u00fc cbcm. Chloroform \u00fcbergossen. - \u2018\nDas in einem abgewogenen Bechergl\u00e4schen aufgefangene Filtrat wurde aut dem Wasserbade zur Trockne verdampft. Das Gewicht des R\u00fcckstandes gab an, dass von 100 cbcm. Chloroform auf diese Weise 0,0515 gr. Hippurs\u00e4ure aufgenommen worden waren ; ein zweiter Versuch ergab die\nZahl 0,0500.\nEs l\u00e4sst sich demnach so mit Leichtigkeit, wenn es sich um absolute Genauigkeit handelt, eine entsprechende '.Correction; anbringen. .\nA nal y se der gefundenen Hippurs\u00e4ure.\n1 ) Hij\u00bbi\u00bburs;iiire . .\t.\t.\t\u2022\t\u2022\t\u2022\t\u00f6,k20O5 gr.\n' Stickstoff . . .. . .. \u2022 ... 14,2 cbcm; .\n\u00bb Procent\t.\t.\t.\t.\t.\t7,81 \u00bb\n' V\t\u00bb Theorie . . 7,82 \u00bb\nHippuivfmre . .\t.\t.\t.\t.\t.\t0,3361 gr.\nStickstoff ... , . . . . 23,2'cbcm*\n\u00bb Procent.\t.\t.\t...\t.\t7,CS \u00bb\nHippurs\u00e4ure\t4\t.\t.\t\u25a0\t.\t.\t0,1030\tgr.\ngefunden . . ... . 0,4*230 \u00bb\nG.\tProcent\t.\t.\t\u2022\t\u2022\t\u2022\t\u2022\t\u2022\t50.74\nH.\tgefunden\t.\t.\t.\t.\t.\t.\t\u2022\t0,003*2 gr.\nH. Proceiit\tv>s \u2022 ' > . \u2022: 5,o3\nEs ist oben erw\u00e4hnt, dass zur Gontrolle der Methode amh 'Versuche mit den neben dem Glycocoll bei der Zersetzung sieh bildenden S\u00e4uren angestellt wurden. Hier k\u00f6nnen meines Erachtens nur Glutamins\u00e4ure und Leucin Interes-","page":174},{"file":"p0175.txt","language":"de","ocr_de":"beanspruchen, .la die von Drechsel')'.beobachteten Lysin, Lysatin und Lysalinin sowie die von Schulze*) erw\u00e4hnte' Phenylpropions\u00e4ure in zu minimalen Mengen auftreten um\nhier in Betracht kommen zu k\u00f6nnen;\t'\nDa die Benzoylverbindungen von Glutamins\u00e4ure sowohl wie von Leucin wenig untersucht Worden sind, \u2014 die von Destrem\u2019) mit Leucin ausgef\u00fchrten Experimente scheinen nicht besonders grossen Erfolg gehabt zu haben \u2014 so schien es nicht werthlos zu sein, das Verhalten derselben zu studiren.\nIch habe desshalb die beiden S\u00e4uren in reinem Zu-Stande dargestellt und sie, wie oben beschrieben, der Analyse unterworfen.\t\u2019\nf\u00fcnf Gramm reine in \u00fcbersch\u00fcssiger, zehnprocentiger Natronlauge gel\u00f6ste Glutamins\u00e4ure wurden unter best\u00e4ndigem L insch\u00fctteln mit Bcnzoylchlorid so lange in kleinen Portionen versetzt, bis der Geruch des letzteren nicht mehr verschwand. Nach dem Ans\u00e4uern mit Salzs\u00e4ure wurde mit reinem Aether aiisgesch\u00fctlolt, der Aether m\u00f6glichst vollst\u00e4ndig abdeslillirt und die letzten Reste desselben durch Erhitzen auf dem Masserbad verjagt. Durch l\u00e4ngeres Auskochen des Extrades am R\u00fcckflussk\u00fchler mit Petroleum\u00e4ther konnte die Benzoes\u00e4ure vollst\u00e4ndig entfernt werden; es hinterblieb eine dicke dunkelbraungef\u00e4rbte, in kaltem Wasser unl\u00f6sliche, in heilem W asser und Alkohol dagegen l\u00f6sliche Masse, die in keiner Meise zum Krystallisiren gebracht werden konnte..\nDie L\u00f6sung in viel heissem Wasser schied beim Erkalten den K\u00f6rper wieder als Oel aus, w\u00e4hrend er von Chloroform so leicht aufgenommen wurde, dass er noch mit ganz geringen \u2022 lengen desselben eine ganz homogene Fl\u00fcssigkeit bildete, aus der keine Spur eines festen Productes z\u00fc erhalten War.\nAehnliche Resultate erhielt ich bei der Untersuchung von Benzoylleucin. Das aus Gelatine nach den Angaben von Illasnvetz und Haberniann*) dargestellte Rohleucin wird\n. i ,liSllZU\"gSl,ericllt ller s\u00e4chsischen Gesellschaft ,1er Wissenschaft\u2122 April 1889 un,I 1811-2, Seite 115.\n\u2022) Zeitschrift f\u00fcr physiologische Chemie. Bd. IX, t;:;. \u2022\n3)\tBulletin de ta Soci\u00e9t\u00e9 chimique. Bd. .\u201810. S. T,ill.\n4)\tAnnalen 1 G'J, 150.\t. \u2019 '\t*","page":175},{"file":"p0176.txt","language":"de","ocr_de":"176\nzur Reinigung zun\u00e4chst durch Absaugen und Abpressen auf Thonplatten m\u00f6glichst getrocknet und dann am Ruckflussk\u00fchler mit wenig ammoniakalischem Alkohol gekocht , bis L\u00f6sung eingetreten.\t. :v' V ;;;\nEs wird dann die heisse Fl\u00fcssigkeit unter Benutzung von S\u00e4ugpumpe und Heisswassertrichter filtrirt. Beim Ab-k\u00fclden scheiden sich aus dem Filtrat kuglig gestaltete, gelbliche, anscheinend amorphe Massen ab, die durch Filtration und Abpressen von der Mutterlauge befreit werden. Diese, in wenig heissem Wasser aufgel\u00f6st, werden durch heisse Kupfer--acetatl\u00f6sung in Kupferleucin \u00fcberf\u00fchrt und zwar wird von dem Reagens so lange zugesetzt, bis die Fl\u00fcssigkeit tief blau * erscheint. Schon in der Hitze scheidet sich die Kupfer^ Verbindung des Leucins gr\u00f6sstentheils in hellblauen Schuppen ab. Aus der Mutterlauge lassen sich noch betr\u00e4chtliche Mengen der Verbindung gewinnen, indem man auf dem Wasserbad unter Umr\u00fchren zur Trockne verdampft. Den fast schwarzen Trockenr\u00fcckstand behandelt man mit kaltem Wasser, wobei das Kupferleucin ungel\u00f6st bleibt. Dieses wird in ein wenig heissem Wasser suspendirt, durch Schwefelwasserstoff zersetzt und das Filtrat vom Schwefelkupfer zur Trockne verdampft. Durch heissen ammoniakalischen Alkohol in L\u00f6sung gebracht, erh\u00e4lt man beim Erkalten das Leucin als kleine, perlmuttergl\u00e4nzende Schuppen im Zustande der Reinheit.\nWerden von diesem reinen Product 5 gr. in der oben beschriebenen Weise behandelt, so erh\u00e4lt man auch hier einen dicken hellgelben Syrup, der sich gegen L\u00f6sungsmittel genau so verh\u00e4lt, wie die Verbindung der Glutamins\u00e4ure, ln heissem Wasser, Alkohol und Chloroform ist er leicht l\u00f6slich und es kann aus diesen L\u00f6sungsmitteln kein krystal\u00fcnischer K\u00f6rper abgeschieden werden.\nIch beabsichtige, sowohl diese als auch die bei der Behai ullung der Glutamins\u00e4ure erhaltene einem genaueren Studium zu unterwerfen. _\nJedenfalls glaube ich mit Recht die Annahme aussprechen zu d\u00fcrfen, dass die Gegenwart von Leucin und Glutamins\u00e4ure","page":176},{"file":"p0177.txt","language":"de","ocr_de":"177\ndie Resultate bei meinem vorgeschlagenen Verfahren nicht beeintr\u00e4chtigen wird.\nIch habe schon oben erw\u00e4hnt, dass die besprochene Methode nicht ganz einwandfrei ist, dass auch sie kleine M\u00e4ngel besitzt; jedoch wird sie schon so, wie sie ist, f\u00fcr physiologische Untersuchungen gewiss recht gute Dienste zu leisten im Stande sein. Trotzdem wird es nat\u00fcrlich mein Bestreben sein, sie zu verbessern und wenn m\u00f6glich zu vereinfachen.\nDas Vorkommen der Amidoessigs\u00e4ure im thierischcn Organismus ist keineswegs vollst\u00e4ndig untersucht, und da die Constatirung und wenn m\u00f6glich die quantitative Bestimmung derselben in den verschiedenen Organen von zweifellos grossem Interesse f\u00fcr das Studium des Stoffwechsels ist, so wird man\nwohl der Methode in Zukunft einige Aufmerksamkeit zuwenden k\u00f6nnen.\t\u2022.\t.<\nWas die Art und Weise der Bearbeitung der Organe anbelangt, so w\u00fcrde ich Vorschl\u00e4gen, das betreffende Organ in m\u00f6glichst frischem Zustande zu zerkleinern, mit Wasser\naltezuziehen und das Fett durch Chloroform zu entfernen, Di.e eingedampfte w\u00e4sserige L\u00f6sung w\u00e4re dann mit Natronlauge zu versetzen und mit Benzoylchlorid in der oben besprochenen Weise zu behandeln.\nIch glaube, dass die Untersuchung der Muskeln in diesem Sinne interessante Ergebnisse zu verzeichnen haben wird. I einer k\u00f6nnte vielleicht die bisher von Einigen gemachte Annahme, dass das Clycocoll als Vorstufe f\u00fcr die Harns\u00e4ure-hildung im Organismus zu betrachten sei, durch die quantitative I ntersuchung ihre Best\u00e4tigung erfahren.\nDie Frage, ob es wirklich die wahren Ei weissk\u00f6rper beim Behandeln mit Basen und S\u00e4uren gar kein Clycocoll liefern, ist fr\u00fcher besprochen worden.\nEs wird gewiss lohnend sein, in dieser Richtung eine Leihe von Pr\u00fcfungen anzustellen, und besonders interessant k\u00f6nnte die Untersuchung des Serumalbumins sein. Nicht","page":177},{"file":"p0178.txt","language":"de","ocr_de":"des Leims sein, ich halte es f\u00fcr m\u00f6glich, dass wir so einen Einblick in die Natur des Verdauungsprocesses bekommen.\nAuch die Untersuchung der Nucleinbasen, welche be* kanntlieh \u00fcberall im Organismus als intermedi\u00e4re Producte hei der HarnslofTbildung auftreten und bei der Zersetzung Glycocoll geben, wird gewiss zu interessanten Ergebnissen f\u00fchren. ;:-\nWas schliesslich die Albumino\u00efde selbst anbetrifft, so werden hier hei der Untersuchung vor allen Dingen K\u00f6rper wie Eiastin, Kreatin, Conchiolin, Fibroin und Spongin in Betracht kommen m\u00fcssen.\nDiese Untersuchungen wurden im cliemisch-physiologischen Universit\u00e4ts-Laboratorium zu Strassburg auf Anregung des Herrn Prof. Dr. Hoppe-Sey 1er' ausgef\u00fchrt. Es sei mir gestattet, an dieser Stelle meinem hochverehrten Lehrer f\u00fcr dessen steten Rath und Beistand meinen bleibenden Dank auszusprechen. .\t/.","page":178}],"identifier":"lit16983","issued":"1894","language":"de","pages":"164-178","startpages":"164","title":"Ueber die quantitative Bestimmung des Glycocolls in den Zersetzungsproducten der Gelatine","type":"Journal Article","volume":"19"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:53:28.028398+00:00"}

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