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{"created":"2022-01-31T12:41:38.691574+00:00","id":"lit16996","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Schmitz, Karl","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 19: 401-410","fulltext":[{"file":"p0401.txt","language":"de","ocr_de":"Die Beziehung der Salzs\u00e4ure des Magensaftes zur Oarmf\u00e4ulniss.\nVon\nIh\\ med. Karl Schmitz, appr. Arzt aus K\u00f6ln.\n(Aus dem Laboratorium von Prof. Baumann in Freiburg i. B.) '\n(Der Redaction angegangen am 4. April 1804.)\nDass die f\u00e4ulnisswidrigo Wirkung des Magensaftes durch seinen Gehalt an freier Salzs\u00e4ure bedingt wird, ist schon lange bekannt. In neuerer Zeit ist von verschiedenen Seiten der Versuch gemacht worden, zu ermitteln, ob und in wie weit die F\u00e4ulnissprocesse im Darm eine nat\u00fcrliche Einschr\u00e4nkung durch die Salzs\u00e4ure des Magensaftes erfahren.\nK\u00e4st1 * * * *) war der erste, welcher zur Beantwortung dieser Frage die Bestimmung der Aetherschwefels\u00e4uren im Harn mit und ohne Ausschaltung der Magensalzs\u00e4ure verwerthete. Dabei ergab sich, dass bei jeder l\u00e4nger dauernden Ausschaltung der freien S\u00e4ure des Magensaftes (durch Neutralisation mit doppclt-kohlens. Natron resp.kohlens. Kalk) eine Steigerung.der Aether-schwefels\u00e4ureausscheidung, d. i. der Darmf\u00e4ulniss, eintrat.\nZu \u00e4hnlichen Resultaten gelangte Stadelmann*) bei seinen Untersuchungen \u00fcber den Einfluss der Alkalien auf den Stoffwechsel.\nGegen die Beweiskraft der von K\u00e4st und von Stadelmann8) ungestellten Versuche hat v. Noorden den Einwand\nl) Ueber die quantitative Bemessung der \u00e4ntiseptischen Leistungen\ndes Magensaftes, Festsclir. z. Er\u00f6ffnung des N. A. K. Hamburg 18811.\n\u2022) t eher den Einfluss der Alkalien auf den- menschlichen Stoff-\nwechsel, Stuttgart 1890.\ns) Zeitschrift f\u00fcr,klin. Med., Hd. 17.","page":401},{"file":"p0402.txt","language":"de","ocr_de":"erhoben, dass durch die Einf\u00fchrung grosser Mengen von Alkalien in den Magen und Darm ver\u00e4nderte Bedingungen hii die Bildung und Resorption von F\u00e4ulnissproducten im Darm hergestellt w\u00fcrden. Durch Beobachtungen an Kranken, hei welchen so gut wie vollkommene Anacidit\u00e4t des Magens bestand, wobei eine Vermehrung der Aetherschwefels\u00e4uren im Harn nicht constat\u00e2t wurde, gelangte er zu dem Schl\u00fcsse, dass die Magensalzs\u00e4ure mit der Desinfection des Darmes nichts zu tlrnn habe.\nZu gleicher Zeit mit K\u00e4st hatte auch Wasbutzki\u2019) Versuche in F\u00e4llen von pathol. verringerten Salzs\u00e4uregehalt des Magens angestellt und war hierbei zu \u00e4hnlichen Resultaten gelangt, .wie der erstgenannte Autor. In letzter Zeit hat sich besonders Biernacki mit Untersuchungen in dieser Richtung belasst und speciell in Nierenleiden, welche mit einer gest\u00f6rten Magensecretion einhergehen, die Ausscheidungsverh\u00e4ltnisse der F\u00e4ulnissproducte im Harn studirt und hierbei gefunden, dass bei Mangel an Salzs\u00e4ure eine gesteigerte Darmf\u00e4ulniss statt-lindet, und eine Aenderung der letzteren proportional dem ver\u00e4nderten Gehalt des Magens an freier Salzs\u00e4ure verl\u00e4uft. Wurde diese St\u00f6rung der Magenreaction durch Zufuhr von Salzs\u00e4ure gehoben, so wurden auch die Ausscheidungsver-h\u00e4ltnisse jder aromatischen Producte im Harn wieder der Norm gen\u00e4hert.\nHiermit hat Biernacki*) also die nahe Beziehung, der Magensalzs\u00e4ure zur Darmf\u00e4ulniss in unanfechtbarer Weise test gestellt . \u2022\nNoch deutlicher ergeben sich diese Verh\u00e4ltnisse aus Mester's Untersuchungen5) \u00fcber \u00abMagensaft und Darm-l\u00e4ulniss\u00bb. Den Ausgangspunkt zu seinen Untersuchungen bildeten die Beobachtungen von G\u00e4hn* welcher gezeigt hat, dass durch Entziehung des Chlornatriums in der Nahrung die\n') Feber \u00ablen Kinfluss von MagemiiUirunjren auf die F\u00e4nlniss-voiy\u00e4npe im Dannkanal. Archiv tur exp. Path. u. Pharmac,, Hd. ii).\n*) D. Archiv f. klinische Med.. Li\u00ab], it*.\n) 1 eher Magensaft und Darmf\u00e4ulniss. Acadenvische Habilitationsschrift. Breslau 1 St*.0,.","page":402},{"file":"p0403.txt","language":"de","ocr_de":"Ausscheidung des Chlors nicht nur iin Harn,\" sondern au\u00ab h in anderen Secreten, nainentlidi im Magensaft, aufg\u00ab\u2018hoben v iid. Diese Erfahrung, durch Entziehung von Kochsalz in d*>r .Nahrung die Quelle der Salzs\u00e4urehildung im Magen au! < in.\u2018 so bequeme und einfache Weise aiiszuschalton, machte \u2022M ester zur Grundlage seiner Versuche und begegnet durch diese\\ersuchsanordnung dem von v. Noorden K\u00e4st gegen-\u00fcber erhobenen Ein wand.\tr\u2018\nMesler verf\u00fctterte Fleisch, welches entchlort und, da \u20187 ,)\u00fci l}'o\u00e0v'\" Process seinen Gehalt an Bact\u00e9rien gr\u00f6ssleutheib euigeb\u00fcsst hat, durch Liegen an der Luft wieder, Microorga-msmen aufgenommen hatte. Hierbei zeigt sich nun ein wesentlicher Einfluss auf die DarmfaiiIniss. DieseibJ ert-d.rt eine bedeutende Zunahme bei dieser Ausschaltung des Chlors erreicht aber wieder die Norm oder geht sogar unter dieselbe, wenn aufs neue Kochsalz zugeluhrl wird. Durch diesen vollkommenen einwandsfreien Versuch hat die schon von KaWt,\n\u25a0 tadelmann, Biernacki u. A. vertretene Ansicht von der zwischen Salzs\u00e4ure \u00ables Magensaftes und Darmfaulniss bestehenden Beziehung eine werlhvolle Best\u00e4tigung erhalten.\nBevor Mester\u2019s Arbeit erschien-, suchte ich auf Veranlassung von Herrn Brof. Baumann auf einem andern Weg,*\neine L\u00f6sung dieser Frage durch einen ebenfalls eiiiwandsfroieii \\ ersuch zu erreichen.\nIch ging dabei von dem. Gedanken aus, dass, wenn wirklich die Salzs\u00e4ure des Magensaftes die Barmf\u00e4nlniss beeinfluss!diese bei llyperacidit\u00e4t des Magens vielleicht \u2022\u2022.ein\u00bb* noch gr\u00f6ssere, also unter die Norm gehende Einschr\u00e4nkung, erfahren k\u00f6nne, dagegen nicht m\u00fcsse, weil die zur maximalen Wirkung aut die Darml\u00e4uhiiss erforderliche Menge bereit~ mit dem normalen Gehalt des Magensaftes an Salzs\u00e4ure gegeben sein kann. Traf die erstgenannte Vermulhung zu, so war damit auch der directe Beweis f\u00fcr die D\u00e9sinfection, des Darmes durch die Salzs\u00e4ure des Magenseerets erbracht., vertief der Versuch dagegen negativ, so konnte allerdings auf \u00ablas Gegentheil -- aus dem oben ang\u00ab\u2018f\u00fclirten Grunde \u2014 nicht geschlossen werden.","page":403},{"file":"p0404.txt","language":"de","ocr_de":"404\nl< li bediente mich bei meinen Versuchen als Massstab hu- die Darmf\u00e4ulniss der quantitativen Bestimmung der Aether-sebwefelsuuren im [lain mit besonderer Ber\u00fccksichtigung der absoluten Mengen der letzteren.\nIch stellte meine Versuche zun\u00e4chst an einem Hunde an dem vom 8.-1\u00ab. Eebr. t\u00e4glich 14 eben.. Normalsalzs\u00e4ure \u2014 ca. 7. gr. reiner HCl per Schlundsonde in den n\u00fcchternen Magen Morgens um 10 Uhr zugef\u00fchrt wurden. Gleich hinterher erhielt der Hund '/, L. Milch, Nachmittags um 5 Uhr 1 Pfund l\u2019ferdetleisch. Das Gewicht des Hundes betrug vor und nach d\u00ab\u2018in Versuche 10 Pfund.\nals BaSO, pro die. Go-..\t\u2022\u2014 saiuint-\n\u201eltu\tA.\t\u201c\u2022\t\u2022c\u00fcwolol-\n\u00abepaartor\taus\tgepaarter N'a,,rt*:\nSulfaten. Sc,W\u2018M* Sulfaten.\t1>P0 ,U*\n____\t\u2022s\u00e2\"r<*.\ts\u00e4ure.\nMonat. Ta/. M.-nj\u00bb.-,\nBtunerkunucu.\n(if'W.\nFel uv\nfi\ns\n10 11\n1-2\nIM\n5oo\nUM)\n545\nr>;{<)\nMSI)\n700\n400\n330\n420\n1t 070 IM 370 v n; :,oo\n10M0\t0.2M2\t0,020\t2,320\t!\t0,200\t2.520\tll.tj\n10t?\t0,7M\u00bb;\t0,047\t2,004\t{\t0.100\t2,083\t10 4\n1027\t0,4351\t0,0205\t-\t|\t0,288\t-\t15,7\n1 0,2223\n1020\t0,505\t0.0252\t2,0574\t0,205\t2,0224\t0 04\n1022\t0,320\t0.0183\t2,40371\t0.1651\t2.5688\t17,5\n1020\t0,2033\t0,0181\t2,8402\t0,253 t\t3,0000\t11,3\n1010 0,247s 0,0317 1.0824 1 0.2530 - 2.2300\t7,82\n1030 0,4745 0,025 ! 3,131 ;j 0,105\t3,200\tls\u2019o r\nI02u\tO.tO/4\t0,0310\t3,0200\t0,205\t4,1016\t14,8\n1021\t0,2035\t0,0155\tM.5300\t0,2077\t3.7380\t17.0\n1021\t().313t\t0,020\t2.3160\t0,102\t2,5080\t12,0\n1002\t0.220\t0,O2t7\t2.303\t0.217\t2.61\t0 5\nXornialta^e. Mittelwert li.\nEin Einfluss der von aussen zugef\u00fchrten Salzs\u00e4ure auf \u2022 lie Parmf\u00e4uhiiss geht aus diesen Zahlen absolut nicht hervor. Der normaler W eise ausgeschiedenen im Mittel 0,2223 gr. hei ragenden Menge der Aelherseliweiels\u00fciire (als BaS04)'steheu l'd Einfuhr von Salzs\u00e4ure 0,2i>:57 gr. im Mittel gegen\u00fcber, also nahezu gleiche Wert he.'\nAuch die einzelnen Schwankungen sind sehr gering und eigentlich nur am \u00fc. und 9. vom Mittelwerth etwas abweichend.","page":404},{"file":"p0405.txt","language":"de","ocr_de":"4or,\nDio \\ oi h\u00e4ltnisszahlen von A ; li sind bedeutend gr\u00f6sseren Schwankungen unterworfen, jedoch sind ihre Mittelwerte auch nahezu gleich, sie betragen f\u00fcr die Normal best imnunYgen 14, 57 f\u00fcr die Salzsauretage 13,00.\nTabelle II.\n, Schwefels\u00e4ure als Schwefels\u00e4ure\nDutum.\t\tHarn.\t\tBaSOj in 50 ebciu.\t\tals Da SO,\t\tGesammt-\t\n\t\t\t\tHarn.\t\tin <ler Tajicsmeuge.\t\tschwcfel-\t\n\t\t\t\t\\\tB.\tA. aus Sulfaten.\tB.\t\tA\nM<>nat.\tTa\u00ab.\tMen\u00abe.\tGew. -\taus Sulfaten.\taus gepaarter Schwefel- s\u00e4ure.\t\taus. gepaarter Schwefel- s\u00e4ure.\t. \u2018\tli alsBa SOi ]>ri) \u00ablie.\tB.\n\t19.\t670\t1027\t0.238\t0,032 ii\t4,7412\t0.2168 i\t4,958. 41\t10.6'\n\u00bb\t\u202220.\t410\t1027\t0,3152\t0,0262\t2.5864\t0.2090\t2,796\t12.0\n>\u00bb\t21. |\t3s:>\t1030\t0,3610\t0,0285\t2.7942\t0,2198\t3,014 ;)\t12,7\n\u00bb\t\t470\t1029\t0.4210\t0,0315\t3,9519\t0,2961!\tim |i 3.!ltfc ]|\t13.0\n\u25a0 \u00bb. .\t23.\t410 \u25a0\t1031 .\t0,415\t0,033\t3,6455\t0.2965\t\t12.6\n\u00bb\t2 t. 1 !\t71\u00ab\t1021\t0,3262 \u2019\t0,0193 - >5 . \u00fc\t4.6249\t0,2741 \u00ab\t4,899 ]j \u25a0 8\t16,9\nDer Hund bekommt jeden Tag 2 cbein. conc. LICI in 4 Kapseln, 2 Morgens zwischen dem Fleisch, 2 Nachmittags mit der Milch eingegeben.\t*\nDie Verabreichung in Kapseln sollte den Zweck haben, die Resorption der Salzs\u00e4ure zu verz\u00f6gern, damit sie im Dann ihre Wirkung besser entfalte.\t' ,\nDoch zeigt sich auch bei dieser Yersijchsanordnung kehrn Beeinflussung der Eiweissf\u00e4ulniss durch die Salzs\u00e4ure. Der Mittelwerth der absoluten Menge der Aetherschwefels\u00e4ure ist >ogar hier noch h\u00f6her als im vorigen Fall und betr\u00e4gt 0,25*2. Der Miltelwerth f\u00fcr die Yerh\u00e4ltnisszahlen erreicht knapp 13,0, welcher also mit dem fr\u00fcher erhaltenen nahezu \u00fcberein^timml. Das Gewicht des Hundes war vor und nach dem Versuch 10 Pfund.\n1 *. \"\nIm folgenden Versuche wurde nun die Nahrung des\nHundes gewechselt. Er bekommt f\u00fcr die Folge statt des Pferdefleisches 1 Pfund Hundekuchen in einem Liter Wasser gekocht. Letzteres geschah, um die in der Nahrung etwa enthaltenen F\u00e4ulnissbacterien zu t\u00fcdten und so ihren Einfluss zu beseitigen. Zu letzterer Annahme waren wir gelangt","page":405},{"file":"p0406.txt","language":"de","ocr_de":"m\n\u2022 lurch die Angabe R o v i g h i \u2019 s\u2019), dass bei Hundekuchenf\u00fctterung gegen\u00fcber der Fleischnahrung eine gesteigerte Darmf\u00fculniss statt f\u00e4nde. Der Resultat dieses Versuches enth\u00e4lt folgende Tabelle. Die Salzs\u00e4ure wird dein Futter beigemischt.\nTabelle UI.\nHat um\nHarn.\nSchwefels\u00e4ure uIm BaSO, in r.n eben\u00bb, llarn.\nSchwefels\u00e4ure als BaS\u00ab \u00bb4 pro \u00ablie.\nA.\nB.\nSpec.\ta\u00abs\nMonat.. Taj. Menne.\taus Aether*\n|\tSulfaten s\u2018Sulfaten.\nsaure.\t* saure\nA.\naus\n(?e-\n'itinnit-j;\tschwele!*\naus\ts\u00e4ure\nAether- als BaSO, Schwefel- pr,, ai.-.\nA\nB.\nZusatz\nzur Nuhrunn.\nMai\t17. ls.\t205\t102 s\t0.1202 0,0712\t0,1082'0,2788\t0,770\t1,98\t2 ii. 1 dum.\nft\tln. :\t200\t1012\t0.170 ! 0,101\t0.7021 jO.lt 70\t1,120\t1,02\t1 dmn.\n\t*2< >.\t120\t1000\t0.10!\u00bb ; 0.112\t0,2-22\t0,222 i\t0.077\t0.70\t1 dum.\n\u00bb\t21.\t100\t1002\t0.171 | 0.000\t0,102 0,1! \u00bb2 ;\t0.701\t1,575\t0 dicm.\n\t\u2018J'J\tHO\t|(\u00bb7o\ti.\tid\t. \u2022\t- -! -\t\t '\t\t0 flu tu.\n\t22.\ti:io\t1\u00dc7I\t0.1070 o.l es\t0,2712 0.2SOS\t( 1,575\t0.07\t\u00ab1 dum.\n\t21\t170\t1022\to,o l\u00fcO 0,0.72 i\t0,1 < iss 0,17s*>\t0,217\t0,018.\t<> d\u00bbnu.\n\t27.\t200\t102!)\tO.OOSO 0.0S02\t0.2712 0.220S\t0.5! )7\to,s75\t\n\t20.\t14)0\t1022\t0,072.1 0,0220\t0.5S 10 0,2008\t0,8118\t2.21\t1\n\t27.\t10.7\t1071)\t0,24)0\t0.120\t0.1100 0.207\t0,081(1\tj\t\u2022\n\t20.\tj 1\u00ab Hl #\t1020\t0,1770 0.121\t0,7220 0.10.72\t0.7 l^s\t0.1 '\t> Salzdiuiv\n\t:;o. |\t2Sf>\t102.7\to.ll >2 00\u00ab \u00bb02\t0,002 0,2,20\t0.00!)\t1.073 1\ti\ti neli r.\n\t\u2018II;\tls.\u00bb\tnun\t0.027\t0.025\t0,1207 0,0027\t0.222\tUl |\t\n-Ituii.\t1.\t217\t1072\t0,| sgi o.ossS\t0,702\t0.2.S1S\t0.171s\t2.005\t1\n\t2\t200\t102,s\t0.002.0 0,0170\t0.2711 0,1001\t0.50 iS\t1,00\t\nAuch aus dieser Versuchsreihe l\u00e4sst sich eine Wirkung der Salzs\u00e4ure auf die Ausscheidung der Aethersehwelcls\u00e4ureii nicht erkennen. Die Mit telwerllie betragen von 17.\u20142E, wo Salzs\u00e4ure gegeben wird, 0,28n gr., vom 25.\u201431., w\u00e4hrend welcher Zeit die Salzs\u00e4ure weggelassen wird, 0,255 gr. Es bestellt also zwischen diesen beiden Wcrthen eine nur uu-hedeulende Differenz. die weiter keine Beachtung verdient. Auffallend ist hier die int Allgemeinen sehr niedrige Ver-h\u00e4llnisszahl von A : R, welche nach Rovighi\u2019s Ansicht eine Vermehrung der Darin faulniss bedeuten w\u00fcrde. Vergleichen wir aber die absoluten Mengen der Aetherschwefels\u00fcu|*en ain dieser Tabelle mit den vorherigen und der folgenden, so finden\n') Dies\u00bb* Zeitschr., IUI. I\u00ab:. s.","page":406},{"file":"p0407.txt","language":"de","ocr_de":"\u25a0107\nwir nur geringe Abweichungen, wie. folgende Zusammen-Stellung lehrt.\n\tTabelle I.\tTain11.\u25a0 II. Taln llo Ul. Tabelle IV.'\nDuiflisdinittsworlli der Xnr- mnlhcstiinnniiigeii\t\t\t~~\t0.255\t0.2505\nHiirchsclinittswiTtli bei Salz-\t.\t\nstUire/.tifulir . .\t0,2257\t0,252\t0.280 '\to,2tot\n\tI\u2019ferib tleise\tlitiitt.-niim. HiiiHl.kuih.iiF'ttbrmig.\n\u00b0\t...\u25a0\t.MJimi letugiicn\neine toi ge der durch \u00ablie Art der Nahrung bedingten yer-\nminderten Sclnvels\u00e4iircau*sclieidung, deren Durchsehniltswoifh bei Fleisclinahrung :{,() 1 \u00ab.\u00bb gr. (Tab. I, 0.-^ 17 ), bei llur.de-kiiclienf\u00fcttorung dagegen nur 0,S524\u00f6 gr,in Form von liaSO ^ 1 ab- IV, .liini bis I. Juli) betrug..\nDer Hund wird im folgenden Versuch mit I lTund Hundekuchen in einen Liter Wasser aufgeweicht (niehl ge-koclit) gef\u00fcttert. Das Gewicht des Ihindes ist\t|>|\u00efnid\nund bleibt w\u00e4hrend des ganzen Versuches nahezu constant.\n\tTabelle IV.\nSchwefels\u00e4ure als 1,11,1\tHarn. lia S04 in \u00e4n dioni.\nllarn.\nSchwefels\u00e4ure als\nHa SO,\t(if-'\nin (l<-r Tag'fsniciig'c. samint-\nM n Ta\u00ab.\tMen\u00ab\u00bb*.\tS]nc. (\u00bbew.\tA. ans Sulfaten.\tli. ans Aether- [ Sflivvet'.'I- S\u00fcur|\tA. aus Sulfaten.\tii. aus Aether- Schwefel- s\u00e4ure.\tsrhwftel s\u00e4ure als 13a Kl \u00bb l\u00bbr\u00ab > <lie.\n\u2022111:,i. 2-j,\t1000\t1013\t0.0414\t0.021\t0.807\t0.424\t1.521\n25.\t520\t1000\t0.0555\t0,01\u00ab\t0.552\t0.1\u00ab\u00ab\t0,718\n24.\t700\t1000\t0.0267\t0,015 ,!\t0.57\u00ab\t0,182\t0.558\n2).\t825\t1015\t0.051\u00ab\t0.018\u00ab\t0.275\t0.507\t0.582\n26.\t\u00ab50\t1015\t0.0582\t0,0108\t0,75\u00ab\u00ab\t0.218 t\t0,075\n27.\tiio\t1017\t0,05 t\t0,050\t0.1t\u00ab\t0.215\t0.680\n2S.\t7\u00ab0\t1011\t0.0562\t0,0155\t0,550\t0.205\t0.755\n20.\to X 1\t1010\t0,0511,\t0,0182\t0.502\t0.201\t0,705\u00ab\n50.\t/OO\t1011\t0,0585 1\t0,0105\t0,5442\t0,265\tO.S072\n\u2022''ni.\t1,\t650\tloi i\t0,0588\t0.0187\t0.5015\t0.213\t0.215\nA\nn.\nSalzs\u00fcn rez ut uhr.\n-.11\n5.5\n2.05 2.8-5, to\ni\u00df\n2.7\n1,72\n1.0\u00ab\n2,10\nXornial-bestiiiiiniiirgen.\n, \u00abchnn.coiir. HC.I\n\u25a0\u00ab\t*\u2022\t\u00bb\t*\n4\u00bb\t\u00bb\t\u2019 \u00bb,\t>\nt \u00bb \u25a0\t\u00bb\t>\t*\n.\u00ab\t*\t>\nAuch aus diesem Versuche geht keinerlei Beeinflussung d**r Darmtiiulniss durch \u00fcbersch\u00fcssige Salzs\u00e4ure hervor. Der* Mittelwerth der Xormalbestimmungen betr\u00e4gt. 0,:>.>95, der hei Salzs\u00e4urezufuhr 0,2494. Es ist also vollst\u00e4ndig gleichg\u00fcltig,","page":407},{"file":"p0408.txt","language":"de","ocr_de":"408\noh wir hei unseren Versuchen mit Salzs\u00e4urezufuhr gekochten oder bacterienfreien oder ungekochten Hundekuchen w\u00e4hlen. Ein grosser Gehalt von F\u00e4ulnissbactcrien kann also selbst nicht Ursache der verst\u00e4rkten Darmf\u00e4ulniss sein.\nZur Coiftrole wurden von Zwieback, gew\u00f6hnlichem Weiss-hmd und Hundekuchen Plattenculturen angelegt. Hierbei zeigte sich eine nahezu vollst\u00e4ndige Uebereinstimmung zwischen dem Bacteriengehalt des Zwiebacks und dem des Hundekuchens, von denen der erstere bekanntlich sehr geringe Mengen an Batterien enth\u00e4lt.\nDas Thierexperiment hatte demnach, wie aus dem vorhergehenden Versuch erhellt, keine Einschr\u00e4nkung der Darmf\u00e4ulniss bei Zufuhr von Salzs\u00e4ure ergeben. \u2014 Ich ging deshalb zu Versuchen an Menschen \u00fcber, und stellte diese an mir an, um mir eine m\u00f6glichst genaue Ausf\u00fchrung derselben zu sichern. \u2014 Ich schicke voraus, dass ich nie an Magenst\u00f6rungen gelitten habe, und somit vollst\u00e4ndig normale Bedingungen Vorlagen.\nTabelle V.\nDatum.\tHarn. ' \u25a0\t\tSchwefels\u00e4ure als Da SO\u00bb in 50 ehern. Harn.\t\u201d Schwefels\u00e4ure als IJa SO\u00bb pro die.\t\t* Ge- sarnmt-\ti \u25a0\ti i : \u2022 . i\nMonat.\t. ' . \u2018 , 1 \u00bb. , SlHM\\ T\u00bbtt. M\u00abi\u00abe. ! Gew. '\t,\t!\u25a0\u25a0'\tB. A\t1\taus aus\tAether- Sulfaten. s< hwo,'el-saure.\ti \t A. aus | Sulfat\u00ae!).\tB. aus Aethor-schwefel-s\u00e4 uro.\tSchwefels\u00e4ure als Ba SO\u00bb pro die. f.\tA H. \u25a0 :\tBemerkungen. \u25a0\nJuli. \u00bb\t10.\t1185 1022 11.\t- \u2014\t0,0242\t\u2014\u25a0\t0,573\t\u2014\t: I\t\\ 1\n\u00bb * \u00bb\t12 1.510 1022 13. looo 1027 11. 1770 1015 15.\t\u2014\t\u2014 0.0208 \u2014\t0,0295 \u2014\t0.0192\t\t0,545 0,590 0.68()\t\u2014\tI..\t. I ~ \u2022 i ; <\tj Normalta^e.\n>\t\t\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\tAm Abend d. 15. 20 Tr\nV V \u00bb V V . V\t10. 1100 1022 17. 2000 1015 ls 1550 101 <; is. 2450 1012 10. 1550 1020 20 1420 1022\t0,021 \u2014\t0,0098 0,2078 0.01155 0,1440 0.0OSS -\t0.0132 . \u2014 0,020\t. \t. 6,442 7,459\t0.462 0.392 0,418 0.431 0.409 0,568\t6,860 7,890\tr\t\u00ef \u00ef\t! - ! 15.4 16.4\tlOproc. Salzs\u00e4ure. Morg., Mitt.,\tAbends loT: *\t11- \u2022\tf\u00bb\t- **\tfl\t** n\tft\tm\t\u2022 Am Abend vorher tciii\" >\u00bb\u2022\n\u00bb v \u2018\t21. 1050 1020\t*- ] 0.0225 [\t\\\t1 ' \u25a0 0,4725\t\t\t\t\ts\u00e4ure. 50 Tropf. Salzs\u00e4ure, a t\n\t\t1 \u25a0 \u25a0 ' : V\t' \u25a0 -i\t\u25a0 \u00ef - . ' . \u2019/.i../\t\u25a0\u25a0\u25a0\t\u25a0\ti q\t\u2022 . 1\tj\t\tversebied. Mahlzeitci: ' t heilt.\nt\n","page":408},{"file":"p0409.txt","language":"de","ocr_de":".1\n409\n. , . 'V le \"''r,nunrnehr aus (ler letten Tabelle ersehen k\u00f6nnen bt jetzt eine deutliche Abnahme der Aetherschwefels\u00e4uren im\u2019 llarn sichtbar, die, wenn wir den h\u00f6chsten Xormalwerll. und ilen niedrigsten Werth bei Salzs\u00e4urezufuhr einander gegen\u00fcber-steilen, mehr wie 40\u2022/. betr\u00e4gt, im Verh\u00e4ltnis*- zum Durch-schn.ttswerth der Normalbestimmungen aber immer noch ca. 34\u00b0/\u00bb ausmacht.\nVergleichen wir den Gosanmddurchschnitt vom 10.-14 mit dem vom 16.- 22. exclus. Bestimmung vom 21., so finden' wir fur den erslcren 0,597 gr\u201e f\u00fcr den letzteren 0,431 was also ungef\u00e4hr noch ca. 28 7, ausmacht.\t\u2022\nEs liefert dieser Versuch also den Beweis, dass durch Hyperacidital des Magensaftes heim Menschen eine noch ausgiebigere Einschr\u00e4nkung der Darmfaulniss stattfindet, als dies schon normaler Weise geschieht.\nTragen wir uns nun, warum beim Hundeextterinient der beim Menschen festgestellte nicht unbedeutende Ausschlag >oi .alzsuurezufuhr nicht eingetreten ist, so m\u00fcssen wir die r larung daf\u00fcr darin suchen, dass beim Hundemagen bereits eine Hyperacidit\u00e4t normaler Weise besteht, die hinreichend id um eine maximale Wirkung auf die Darmfaulniss aus-zuuben. Wir machen ja auch in unserem letzten Versuche am Menschen die Erfahrung, dass eine Steigerung der Salz-saurezufuhr nicht im Einklang steht mit der Menge der im larn ausgeschiedenen F\u00e4ulnissprodukte, d. h. die letzteren nehmen nicht mehr weiter ab, wenn.bereits eine gewisse Menge von Salzs\u00e4ure zugef\u00fchrl ist. Wir brauchen ja nur die Bestimmung von. 16.-20. zu vergleichen mit der vom \u00bb-> Be. der letzteren wurde nahezu die doppelte Quantit\u00e4t Salzs\u00e4ure eingenommen, ohne dass hiermit eine noch gr\u00f6ssere . n\u00ae nie ^\u00b0r Aetherschwefels\u00e4ure verbunden gewesen w\u00e4re bn Gegentheil \u00fcbersteigt dieser Werth die bei den fr\u00fcheren Bestimmungen erhobenen Werthe. Diese Erfahrung liefert also m \u00dcbereinstimmung mit der bekannten Thatsache, dass \u20181er Hundemagen einen gr\u00f6sseren Ueberschuss an Salzs\u00e4ure \u00bbesitzt als der menschliche Magen, die Erkl\u00e4rung f\u00fcr die","page":409},{"file":"p0410.txt","language":"de","ocr_de":"410\ng\u00e4nzlich fei il finie Uebereinstimmung des beim Hund und des beim Menschen unbestellten Versuches.\nZum Schl\u00fcsse m\u00f6chte ich Herrn Prof. Baumann f\u00fcr sein liebensw\u00fcrdiges Entgegenkommen und seine Unterst\u00fctzung bei meinen Arbeiten meinen herzlichsten Dank an dieser Stelle abstatten.","page":410}],"identifier":"lit16996","issued":"1894","language":"de","pages":"401-410","startpages":"401","title":"Die Beziehung der Salzs\u00e4ure des Magensaftes zur Darmf\u00e4ulniss","type":"Journal Article","volume":"19"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:41:38.691579+00:00"}