Open Access
{"created":"2022-01-31T16:30:13.329858+00:00","id":"lit17002","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Winterstein, E,","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 19: 521-562","fulltext":[{"file":"p0521.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntniss der in den Membranen der Pilze enthaltenen\nBestandtheile.\nI. Ab h a n d I u n\nrr\ntv\nVoll\nE. Winterstei\u00bb.\nul,'\"'alo'imu **\th. Zut!-ij.i\n(\u00fc< r liOtlac-Uou zu^aiitf.-n am !\u2022. Mai Imm.j \u2022\n\u00bb \u2022 \u00bb \u2022 <* . *\nObgleich \u00fcber die Zellmembranen der Pilze <clion V(, - Im dene l nlersuchungen angestellt wurden sind, so besitz.-\nwo doch Zur Zeit keine gerumen Kenntnisse \u00fcber die ebunisela\nbestiindll.eijc dieser Zellwundnngen. Es seinen dessbalb wol\nw\u00fcnschenswert^ eine diesbez\u00fcgliche rnfersuehung in An-ri\nncJ,n'^ni \u00abnisomebr als durch die Untersuchungen vo\nc- xu 1 zo ) und H. Heiss\u2019) dargethan worden ist, da-\n-iK-je-nige Substanz, welche die Botaniker schlechtweg al\n1 '\u2022\u00fculose bezeichnet haben, kein einheillieber K\u00f6rper ist nn\n,;ia1n ,da ier f\u00f6r 'bt\u201c Grundsubstanz der Pilzmen.brahcn etwa \u2022Vt iijiliclies erwarten durfte.\nEingangs dieser Arbeit scheint es zwe\u00e7km\u00fcssk eine \"i'Zen historischen feberblick \u00fcber die bisher \u00fcber diese\n' \u2022'\u2022\u00bblianilln.ig, IW. H. s. ,m7;\t,u,|,s ....\t,\u201c\u2018l\n,\t,,U.V..... ,lcr t\u00fcservlwllulose. ba.wlwirtl,sel.attliehe .1,1,,\n1\t'!\u2022 1)11. 1>, >. t I 1.\n/-\u2022 os, !irm tur |>lijsiologi.sv}ic t In nuo. \\l\\.\t,\n*\t. I i","page":521},{"file":"p0522.txt","language":"de","ocr_de":"Gegenstand gemachten Untersuchungen und den dabei gewonnenen Resultaten zu geben.\nAls einer der ersten, welcher sich mit der chemischen Beschaffenheit der Pilze besch\u00e4ftigt hat, darf wohl M. Bra-connot1) bezeichnet werden. Derselbe gibt an, dass alle Pilze eine und dieselbe Grundsubstanz enthalten, welche den Hauptbestandteil derselben ausmachen. Diese Substanz, welche nach Entfernung fremder Bestandteile, durch Extraction der Pilze mit kochendem Wasser und verd\u00fcnnter Lauge, als eine mehr oder weniger weisse, weiche, elastische, geschmacklose Masse zur\u00fcck bleibt, bezeichnet Braconnot mit dem Namen Fungin. Dasselbe gibt bei trockner Destillation empyreumalische, sauer reagirendc Fl\u00fcssigkeiten, von verd\u00fcnnten Alkalien wird es nicht angegriffen, mit verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure erw\u00e4rmt gibt es eine Gallerte.\nNachdem Pay en durch seine grundlegenden Arbeiten nachgewiesen hatte, dass in den Zellwandungen der Phanero-gamen eine Grundsubstanz von der Formel C6Il10O5 enthalten ist, welche die von II. vod M\u00f6hP) beobachtete Blauf\u00e4rbung mit Jod und Schwefels\u00e4ure zeigt, zog er auch einige Kryptogamen in Bereich seiner Untersuchungen5). Bei der Elementaranalyse einiger Pr\u00e4parate, bei deren Darstellung er die Ausgaugs-matcrialien mit Aether, Alkohol, S\u00e4uren, Lauge extrahirte, erhielt er folgende Resultate4) :\nI'i\u00e4j\u00bb. aus Agaricus eduli \u00a7. ; u,52 n!((.\nH . \u25a0. \u25a0 0,07 \u00bb\n0 . . 48,81 \u00bb\nPr\u00e4p. aus Boletus igniarius: C\t43,40 <V\nH . \u25a0 B?11 \u00bb\n0 . . 50,49 \u00bb\nDa diese Zahlen ziemlich gut auf die Formel C6Il10O, stimmen, schliesst Pay en, dass das von Br\u00e4connot auf-gestelite Fungin nicht bestehe, sondern, dass sich aus den Pilzen durch zweckm\u00e4ssige Behandlung derselben Cellulose .gewinnen lasst;\n*) Journal de Physique, 1811, T. 73, S.\n-) Vermischte Schriften.1840, XXV.\n\u2022 J Annales des sciences naturelles, Serie 2, T. II, p. 41. 4) M\u00e9moire sur les d\u00e9veloppements des v\u00e9g\u00e9taux.","page":522},{"file":"p0523.txt","language":"de","ocr_de":"523\nZu \u00e4hnlichen Resultaten gelangte Froniber?') hei Analyse eines aus Agaricus albus, nach der von Pay en ,lI1r\u00a3c ebenen \\\\ ciso, dargostclltcn Pr\u00e4parats :\nv.\nH\no\n(\u00bb,27 >\n\u25a0IS,4\") \u00bb\nEin Pr\u00e4parat, welches'wiederholt mit den oben angegebenen Mitteln behandelt worden war,-lieferte ihm folgende Zahlen:\t.\t\u2019\n. 4-3.050 H . . .\t\u00bb\nO\nWM\nAehnliche Ergebnisse erhielten auch J. Schlossbcrger und 0. Doepjiing'). Die Pr\u00e4parate, welche sie zur Analyse verwendeten, waren durch Behandlung der zerkleinerten Aus-gangsmaterialien mit heissein Wasser, verd\u00fcnnter Kalilauge,\nSalzs\u00e4ure und Alkohol dargestellt. Sie erhielten folgeinl\u00e8 Resultate:\t1\t' r\nPolyporus fomentarius. Polyponts drstrnctor.\nM iE i.\nDaedaloa \u00abjucrcina.\nII.\n\u25a0tlv\nI.\nII.\nC\nII\n(I\n(1,80\nn/A io\t\u00b0/(l ;\t\tir\u00bb.r\u00bbs\t40.4h\n\u00bb\t0.84 \u00bb\th.hh \u00bb\tG.fri \u00bb\t\u00df.,\u201827 v\th.:w\n\t......\t\u2022 j\t\u25a0 i\t\u25ba\t\u00ab\nAuch Kaiser3) hat f\u00fcr ein aus Amanita muscaria \u00e4hnliche Resultate erhalten.\t\u2022\nObgleich man nach diesen Untersuchungen annehmen musste, dass die chemische Zusammensetzung der Gruud-sitbstanz der Pilzmembranen eine \u00e4hnliche sei wie diejenige der Cellulose der Phanerogamen, so ergab sich doch, dass die Zellmembranen der Pilze auch nach Behandlung mit Kalilau-e und darauffolgendem Digcriren mit einem Gemisch von Kaliuin-\n- V!U.lder.\u2019 AllBem('il\" l\u2019tnsiologisclie Chniiir; Hraunsclhrag 1851 - M; bclieikundijje Onderzockinjren, Deel, II, j)t .>2.\n') Annalen der Chemie n..Pharm., IM. Wl, s. loh.\n3J De Bary, Morphologie und Biologie der Filze und Flechten.","page":523},{"file":"p0524.txt","language":"de","ocr_de":"chlorat und Salpeters\u00e4ure, die f\u00fcr Cellulose charakteristische Blauf\u00e4rbung mit Jod und Schwefels\u00e4ure nicht zeigten *) und dass sie sich auch in den meisten F\u00e4llen als unl\u00f6slich in Kupferoxydammoniak erwiesen. De Bary*) unterschied daher jene Grundsubstanz als eine besondere Form der Cellulose und bezeiehnete sie als PiIzceUulose.\nZur Erkl\u00e4rung des abweichenden Verhaltens der Pilz-celluiose nimmt Dippel3) an, dass der Zellstoff bei den l'il'/.\u00ab nil I einem sozusagen ru d im en t\u00fcren Zustande bleibt, indem nach seinen Beobachtungen auch die Membranen ganz : junger Zellen der Plianerogamen die Zellstoffreaction nicht zeigten. j\tj\nEs ist bekannt, dass Frerny4) bei seinen Untersuchungen d**r Zellwand!iestandtheile zum Resultate gelangte, dass die Grundsubstanz der Pflanzengewebe keine einheitliche ist und dass man die Existenz mehrerer Cellulosen anzunehmen habe. Die am Gewebe des Champignons gemachte Beobachtung, dass dasselbe auch nach Einwirkung von Salzs\u00e4ure in Kupfer-oxydammonink unl\u00f6slich ist, veranlasste ihn zur Aufstellung einer besonderen Modification der Cellulose der Pilze, welche \u2018 er M etacellu]ose nannte. ..\t:/\nGegen die Annahme einer besonderen Modification der Cellulose bei den Pilzen trat C. Richters) mit Entschiedenheit auf. Derselbe machte die Beobachtung, dass ein Polv-porus (einer nichtH\u00e4her bestimmten Species), ferner Polyporns foiiu'iilarius, welche mit Aether, Alkohol, heissein Wasser und S\u00e4uren und dann mehrere Wochen mit 7\u2014Sproc. Lange behandelt worden waren, die Blauf\u00e4rbung mit Chlorzink-\n1 ) Yer<d. S <\u2022 h a c li t , die; Pllanzenzelle 1852, S. t\u00bb.\n?) Oe Har y, Morphologie -und Biologie der Pilze und Flechten,\n' b\u00ab,i|/i^\u00ee 1881, S. 9.\t\u25a0\t.vV'; '\t*\t,\nDas Mikroskop 11, S. 1\u20148, (1. B ) ch ter (vergl. unten) hat jedoch Lo /ri^ri. \u00ablass die ZellsfofTreadion eintritt, wenn man die Gewebe mit Sal/.-\u00e4ure oiler Kalilauge behandelt.\t-r\u00ff\n') Jahresbericht 59, S\u2019. 529.\n) Beil l iiere zur genaueren KCnutniss der chemischen Beschaffenheit <! \u2022!\u2022 Zellmembran hei den Pilzen. Silzungslierielite der Acadenii\u00ab* \u00ab1er, Wi'Senseh: zu Wien. Bd. S3, I. S. PH. ,","page":524},{"file":"p0525.txt","language":"de","ocr_de":"5\u00a3>5\n\u2022 ; i\t\u2019\n.iod zeigten, liei Daedalea quercina und Mutterkorn, welche l\u00e4ngere Zeit in Kalilauge gelegen hatte, constatirte Richter V lolettf\u00e4rbung mit Chlorzinkjod. Desgleichen gelang ihm. die Reaction auch hei Agaricus campestris, der im frischen Zustand Wochen mit Kalilauge in Ber\u00fchrung gewesen war, w\u00e4hrenddem der getrocknete Pilz bei gleicher Behandlung keine Zellstotfreaction gab und die Reaction auch nach Kochen frischer St\u00fccke des erw\u00e4hnten Pilzes mit Kalilauge ausblieb. Dieser Umstand soll nach Richter's Ansicht darauf hindeuten, \u00abdass das nunmehr coagiilirfe Eiweiss sowohl der Zerst\u00f6rung durch Kali, als der Einlagerung von Jod m die Zellmembran Widerstand leistet')\u00bb. Richter spricht sich am Schl\u00fcsse seiner Abhandlung dahin aus, dass eine ilzcellulose im Sinne De Bary s nicht existire, da es ihm gelang, bei einer Anzahl von Pilzen, deren Untersuchung den genannten Forscher zur Aufstellung der Pilzcellnl\u00f6se voran lasst e, die Reactionen des gew\u00f6hnlichen Zellstoffs zu erzielen. Die Pilzcellulose ist nach seiner Aussage nichts anderes als gew\u00f6hnliche Cellulose mit fremden Boimenguimcn i m erster Reihe m\u00f6glicherweise Eiweissk\u00f6rper). Trotz dieses Befunds h\u00e4lt De Bary in seiner II. Auflage seines Werkes\n\u00abMorphologie und Biologie der Pilze\u00bb die liezeichnum\u00ab Pilz'-follulo.se aufrecht8).\t*\nAn die Fragte, ob die Membranen der Pilze eine ein-hodhebe Substanz sei, trat wohl zuerst F\u00fcistin\"?) heran Derselbe gelangte auf Grund der verschiedenen F\u00e4rbmms-erscheinuiigen mit Jod zum Resultat, dass die Schlauchmembran der Verrucarien aus 2 isomeren in verschiedener . h nge vorhandenen Verbindungen, von denen eine mit Jod-\u00abasser durch eigenth\u00fcmliche Einlagerung von Jod roth gef\u00e4rbt wahrend die andere infolge anderer Anordnung dies oiime-lagerten Jods sich bl\u00e4ut. Die definitive F\u00e4rbung ist das resul-tuende der Farben zweier Verbindungen und ist je nach dem leberwiegen der einen oder anderen.eine rothe oder blaue.\n\u2019) Hichter, loc. cit, S. 507.\t*\n-) Loc. cit., S. lt.\nBotanische Zeitung 1808, S. 601.","page":525},{"file":"p0526.txt","language":"de","ocr_de":"Auch von W. Hoffmeister\u2019) liegen Untersuchungen \u00fcber diese Frage vor. Da derselbe nach der von ihm beschriebenen Methode aus zerriebenen Pilzen (Boletus edulis) nicht zu flltrirende, dickschleimige Massen erhielt, schlug er zur Isolirung des Zellstoffs aus genanntem Material folgenden Weg ein : Die unentfetteten, unzerkleinerten Pilze wurden mit einer kaltges\u00e4ttigten L\u00f6sung von Kaliumchlorat \u00fcbergossen und in das Gemenge allmalig kleine Mengen Salzs\u00e4ure zugefugt, bis die Pilze weiss erschienen, darauf wurden sie ausge-waschen und mit kaltem Ammoniak behandelt. Er erhielt auf diese Weise hornartige Massen, welche noch 2\u00b0/0 Stick -stolf enthielten. Der gr\u00f6sste Theil des erhaltenen Pr\u00e4parats l\u00f6ste sich in 5 proc. Natronlauge auf; aus dieser L\u00f6sung wurde auf Zusatz von Salzs\u00e4ure und Alkohol eine lockere, volumin\u00f6se Masse erhalten. Der in Natronlauge unl\u00f6sliche Theil l\u00f6ste sich vollst\u00e4ndig in Salzs\u00e4ure auf ; aus dieser L\u00f6sung wurde auf Zusatz von Wasser ein stickstofffreier K\u00f6rper von der Formel Cl3IT\u00e4\u00e4O10 erhalten. W. Hoffmeister unterscheidet so eine pul vorige und eine volumin\u00f6se Form dos Zellstoffs des Steinpilzes. Keine Form der gewonnenen Pilzfaser gab (lie Blauf\u00e4rbung mit Jod und Schwefels\u00e4ure und es erwiesen sich alle in Kupferoxydammoniak unl\u00f6slich. Als spoeifische charakteristische Eigenschaft fur die Steinpilzcellulose hebt Hoffmeister ihre L\u00f6slichkeit in Salzs\u00e4ure und die vollkommene L\u00f6slichkeit in Natronlauge hervor und gibt dieses Verhalten als wichtiges Unterscheidungsmoment an, welches ihr der gew\u00f6hnlichen Cellulose gegen\u00fcber eine Sonderstellung anweist. :\t'\nDie bisher gemachten Angaben beziehen sich auf die h\u00f6heren Pilze. Ueber die Untersuchung niederer Pilze besitzen wir nur wenige zuverl\u00e4ssige Angaben. Die \u00e4lteste diesbez\u00fcgliche Angabe findet sich in der \u00ab Allgemeinen Physiologie von Mulder8)\u00bb. Derselbe sagt,! die Ilefecellulose ist eine be-sondere, mit der gew\u00f6hnlichen Cellulose nicht zu verwechselnd\u00ab*\nDie .Rohfaser ur\u00e7d einige Formen der Cellulose. Landwirth-schaftl. Jahrb\u00fccher 1S88, S. 239.\n') Loc. eit., S. 315. Sehei kundige Onderzockingen, Deel. II, S. 109.","page":526},{"file":"p0527.txt","language":"de","ocr_de":"527\nSubstanz, welche durch Jod und Schwefels\u00e4ure braun f,o-i'\u00e4rbt wird.\nAuch J. Schlossberger1) besch\u00e4ftigte sich mit der Zellmembran der liefe. Es gelang ihm, aus der Hefe durch wiederholte Behandlung mit Kalilauge und Essigs\u00e4ure eine Substanz zu isoliren, welche noch 0,5 \u00b0/0 Stickstoff enthielt und mit Jod gelb gef\u00e4rbt wurde; dieselbe stimmte in ihrer Zusammensetzung mit derjenigen der gew\u00f6hnlichen Cellulose liberein, wie aus nachstehenden Zahlen zu ersehen ist:\nI.\n. . 10,01 \\\nH. . .\t\u00bb\n\u00bb.\nr\u00bb,87 *\nNach diesem Befund spricht Schlossberger aus, dass die Grundsubstanz der Zellmembranen der liefe in ihrem chemischen Charakter mit der gew\u00f6hnlichen Cellulose \u00fcbereinst innnt.\nNach N\u00e4geli und L\u00f6w) wird die Membran der Bier-hele (Saccharomyces Cerevisiae) durch wiederholtes Kochen mit Masser in einen Schleim \u00fcbergef\u00fchrt, welcher, bei 110\u00b0 getrocknet, eine der Formel CGII10Ot.H,O entsprechende Zusammensetzung besitzt.\n\\ on N\u00e4geli3) besitzen wir auch eine weitere Untersuchung \u00fcber die Essigmuttermembran (Mycoderma uccti). Er konnte aus der Essigmutter durch Behandeln derselben mit Natronlauge und Salzs\u00e4ure eine r\u00f6thliche, h\u00e4utige Masse iso-liien, \u00abeiche sich in Kupferoxydanimoniak langsam l\u00f6ste und mit Schwefels\u00e4ure in Zucker umgewandelt wurde. '\nW. Hoffmeister*) konnte aus einem selbstgez\u00fcchtcten Bacillus durch Digeriren mit Kaliumchloral und Salzs\u00e4ure und darauffolgender Behandlung mit Ammoniak uiid Natronlauge\nV Annalen \u00e4. Chen. u. Pharm., IW. 51, S. *7. ('eher die Natur \u2022l'T Hefe.\t\u2022.\n*\u00bb Journal t I*'\"'kt. (them,, X. Folge, 1K7S, \u00bb. m. Vet)Cr ,Ke nn>che Zusammensetzung der Hefe.\nKoc. cit., S. \\22.\t-\n4j Loc. cit.","page":527},{"file":"p0528.txt","language":"de","ocr_de":"KZ\n28\nkleine Quantit\u00e4ten einer Substanz isoliren, welche die Cellulose-r\u00e9action \"ab.\nln einer Arbeit neueren Datums gibt M. -'.Br^Ayn!): an, (la\"s (li,\u2018 Membranen eines rein gez\u00fcchteten Essigferments] des Bacterium xylinums, aus Cellulose bestehen. Dieselbe soll \u00ablurch Schwefels\u00e4ure in eine Zuckerart \u00fcbergef\u00fchrt werden. Da diese Zuckerart die Polarisationsebene nach rechts ab-hajkt und alkalische Kupferl\u00f6sung eben so stark reducirt wie Traubenzucker, h\u00e4lt Brown das Inversionsproduct dieser : Cellulose .f\u00fcr; Dextrose.\tS\n& Sa I kowski -) erhielt aus den Zell Wandungen der Hefe durch Behandlung derselben mit einer Reihe von Reagentien, unter denen jedoch die S\u00e4uren ausgeschlossen waren, eine Substanz, welche mit verd\u00fcnnten S\u00e4uren einen rechtsdrehenden, g\u00e4hrmigsf\u00e4higen Zucker liefert. Da diese Substanz im Ver-lialten gegen verd\u00fcnnte S\u00e4uren vollkommen verschieden von der gew\u00f6hnlichen Cellulose ist, schl\u00e4gt der Genannte vor, dieselbe mit dem Namen Mem bran in zu bezeichnen.\n; Kurz vor meiner in den Berichten der deutschen botanischen Gesellschaft gemachten vorl\u00e4ufigen Publikation 3) \u00abliebet die Pilzcellulose \u00bb erschien eine Abhandlung von E. Gilson1); iu derselben erkl\u00e4rt der Genannte auf Grund von Versuchen, welche er mit Mucor vulgaris, Thamnidium vulgare, Agaricus campestris und einem nicht genau bestimmten Pilz angestellt li\u00e2t, dass die Membranen der Pilze wahrscheinlich keine Cellulose enthalte, oder dass doch, falls letztere vorhanden ist. sie sich in einem Zustand vorfindet, welcher verschieden ist von demjenigen, in welchem man sie in den Membranen der anderen Vcgetabilien antrifTt.\n>ei noch erw\u00e4hnt, dass A. Tsclurch in seinem Handbuch der angewandten Pflanzenanatomie die die Gellulose-\n') 1W- d* deutsch. ohem. Gesellsch. 10, Keferate S. 403. Chemical Suviely Issu. I, S. 4.L> und 1**7, I, S. \"\n) \u00e4 oi handlungen der Physiologischen Gesellschaft zu \u2018 Berlin \u25a0\u25a0 1SSU-90, Nr. H '\t\u25a0\t\u2019\n3) Bd. XL S. Hl.\n\u25a0) I\u00abi cristallis\u00e2t ion de la cellulose et la composition chimique d\u00e9 lu membrane cellulaire v\u00e9g\u00e9tale. Extrait de la revue. La Cellule t. IX.","page":528},{"file":"p0529.txt","language":"de","ocr_de":"529\nreaction gebende Grundsubstanz der Pilzmembranen mit dem .Virnen Mvcin bezeichnet1).\nKurze Zeit nach meiner oben erw\u00e4hnten Publikation\nZlVblr d'C v t D,'CyfUSS cine Arbeil\tdem Titel\nber da.\u00bb \\orkommen von Cellulose in liaeillen, Sehimniel-\nund anderen Pilzen \u00bb *). Ausgehend von dem Gedanken, dass\ndie von veisclnedenen Forschern erhaltenen Resultate be/fl..-\nHrb der Grundsubstanz der Pilzmembran desshalb nicht ein-\nvuif\u00bb .ei sind, weil dieselben die zur Untersuchung benutzten\nObjecte ungen\u00fcgend von anderen, den Zellwandungen nicht\nangel,origen Stoffen befreit halten, verwendet I) re y fuss\nzur solirung der Cellulose aus Pilzen und ilaclerie\u00ab die von\n' nPv,et\". ? \u00b01' m tllescr Zeitschrift l> in Vorschlag ge-braclitc Methode. Es gelang dem Genannten, nach diesem \\ ei fahren aus einigen Pilzen und Bact\u00e9rien Substanzen zu\nisuliren, welche siel, in Kupferoxydammoniak und Schwefel-'$aure l\u00f6sten.\nDie mit Wasser verd\u00fcnnten L\u00f6sungen, der gewonnenen Mparate in Schwefels\u00e4ure gaben nach dem Kochen und l.iitternen der S\u00e4ure Fl\u00fcssigkeiten, welche die Fel,Mn.-'sehe .'.sung reducirten und mit essigsaurem Phenylhydrazin Osazone n lerlen, welche unter dem Mikroskop das Aussehen ,le\u00bb\n1 extrosazons zeigten; auf Grund dieser Versuchsergebnisse\nI'!\"* rPyfuss\u2019 llass ,lil\u2018 \u2022\u00bbei Hydrolyse entstandene /nckerart Traubenzucker ist und dass s\u00e4himlliche zur Unlc-Huhung gekommenen Pilzarten, sowohl die h\u00f6heren, grosse ^'verb\u00e4nde bildenden, als auch besonders jene kleinden Lebewesen, die Bact\u00e9rien, Cellulose enthalten und zwar\n\"(: E\\sphuli!c\u2019va'1'1*\u00bb cenuiose, d. i,. sold,,.,\n' ( sich in \\ erdunnter Minerals\u00e4ure nicht l\u00f6st.\nDer nn \\ origen gegebene historische Ueberblick lii-sl H \u2019onnen dass trotz der grossen Anzahl der vorliegend\u2122 \u25a0\\ibeiten die frage nach der Natur der in den Membranen\n') Suite llil.\n\u25a0) Diese Zeitschrift, B\u00abl. 18, S. 338.\n') IW. 13, S. st. letter die Bildung von Hnminsu),\u00bbUnzen.\n4","page":529},{"file":"p0530.txt","language":"de","ocr_de":"tier Pilze sich vorfindenden Bestandtheile keineswegs beantwortet ist, Ich habe mich daher veranlasst gesehen, diesen G egenstand einer erneuten Untersuchung zu unterziehen.\nAls Material f\u00fcr meine Untersuchungen verwendete ich folgende Objecte: Boletus e d u 1 i s (Steinpilz), A g a r i e u s campes tris (Champignon), Cantharellus cibarius (Pfifferling), More he 11a esculent a (Spitzmorchel), Poly-p o rus o ffic in a lis (L\u00e4rchenschwamm), P\u00e9nicillium glau-cum, Botrytis, einen nicht genauer bestimmten Boletus und einen Lac ta ri u s unbekannter Species.\nEs sei gleich hier bemerkt, dass ich die von mir dargestellten Pr\u00e4parate nach dem Vorg\u00e4nge de Bary\u2019s1) als P i 1 z c eil ul o s e bezeichnen will.\t,\nIm Folgenden mache ich nun zun\u00e4chst Mittheilung \u00fcber die Art und Weise, in welcher ich die aulgez\u00e4hlten Objecte verarbeitete.\nDarstellung der Pilzcellulosepr\u00e4parate.\nDie meisten der von mir benutzten Objecte Wurden voi-\nder Verarbeitung getrocknet und zerkleinert, verarbeitete ich im frischen Zustand.\neinige\n(gegen\nDie Darstellung der Pr\u00e4parate geschah nach zwei ihrem Wesen nach ganz verschiedenen Verfahren. Erstens durch Behandlung der mit verschiedenen Extractionsmitteln be-\nhandelten Materialien mit einem Oxydationsgemisch, als solches kam entweder das F. Schulze\u2019sche Reagens oder das in neuerer Zeit von W. Hoffmeister*) empfohlene Gemisch von Kaliumchlorat und lOproc. Salzs\u00e4ure in Anwendung.\nZweitens verfuhr ich nach der von F. Hoppe-Sey 1er3) in dieser Zeitschrift beschriebenen, sp\u00e4ter auch von G. Langd und J. \u00dcrey-fuss5) benutzten Methode, Welche darin besteht, dass die zuvor mit verschiedenen Extractionsmitteln ersch\u00f6pften\n') hoc. eit. -\u2019) Loc. eit.\ns) Loi*. eit.\t.\n\\) Zur quantitativen Bestimmung der (lellnlose, J3J. 11, S. iS \u2022') Loc. eit.","page":530},{"file":"p0531.txt","language":"de","ocr_de":"531\nMatw ialien mit Kalihydrat unter Zusatz von etwas Wasser eine Stunde auf 180\u00b0 erhitzt werden; dass inan sodann aus der Schmelze die Cellulose gewinnt, indem man die letztere mit Wasser behandelt, die L\u00f6sung mit Schwefels\u00e4ure nahezu nou-tralisirl und die dabei ungel\u00f6st bleibende Cellulose auf ein Filter sammelt.\t\u25a0\nAlle die oben erw\u00e4hnten Pilze wurden, um sie der Einwirkung der Oxydationsgemische oder der Kalihydrate zug\u00e4nglicher zu machen, vorher mit Aether,; Alkali, Wasser und verd\u00fcnnten warmen S\u00e4uren extrahirt, diese Vorbereitung war f\u00fcr die getrockneten Pilze die gleiche. Auch die Behandlung der dabei verbliebenen R\u00fcckst\u00e4nde war bei den verschiedenen Materialien im Wesentlichen dieselbe. Da aber die verschiedenen Objecte sich nicht genau gleich verhielten, so ist es n\u00f6tliig, im Folgenden einige Angaben dar\u00fcber zu machen, wie in den einzelnen F\u00e4llen verfahren wurde. Im Folgenden beschreibe ich nun die Darstellung der Pr\u00e4parate aus Boletus edulis. In Bezug auf die anderen Pr\u00e4parate- kann ich mich kurz fassen, ist nur n\u00f6tliig anzugeben, inwieweit bei diesen Objecten von der bei Boletus edulis angegebenen Methode ab-gewichen wurde.\nI. Boletus edulis'). Der Pilz wurde zuv\u00f6rderst, um ihn leichter pulverisiren zu k\u00f6nnen, l\u00e4ngere Zeit bei einer Temperatur von circa GO\" getrocknet, dann in einem M\u00f6rser grob zerstossen Und schliesslich auf einer M\u00fchle fein gemahlen ; das Pulver wurde nun zun\u00e4chst in der K\u00e4lte mehroremaN nut Aether extrahirt und darauf in einem Tgrner\u2019sehen Apparat m\u00f6glichst vollst\u00e4ndig entfettet\u2019). Das entfettete Pulver 'Milde nun in einem mit R\u00fccknussk\u00fchler versehenen Kupferkessel mehrere Stunden mit 80-90 proc. Alkohol gekocht, der dabei entstandene braun gef\u00e4rbte Extract abiiltrirt und der bei dieser Extraction verbliebene R\u00fcckstand durch Ab-\n9 Ich erhielt diesen Pilz in .1 verschiedenen Portionen im pe-! \"\u00bb\u2018kneten Zustande von einem Handelshatise in Moskau.\n\u25a0) Aus dem \u00e4therischen Estract habe.ich eine in \u00bb,\u2019idei,gl\u00e4nzenden \u25a0'.\u2018dein krj-stalhsirende Substanz abscheiden k\u00f6nnen, die in ihrer Zu-\u00ee.uiiniensetzung und Eigenschaften den Cholesterinen nahesteht","page":531},{"file":"p0532.txt","language":"de","ocr_de":"priesen vom Alkohol befreit und darauf noch einige Male auf aiigegebene Weise extrabirt und zuletzt noch mit 60 proc. Weingeist ausgekocht. Das so vorbereitete Pulver wurde sodann in mehrere hohe Cylinder vertheilt, erst einige Male mit lauwarmem und darauf so lange mit kaltem Wasser durch .-Decantation'ausgewaschen, bis die Fl\u00fcssigkeiten farblos wurden. Auf diese Weise gelang es, den gr\u00f6ssten Tlieil eines braunen Farbstoffs zu entfernen. Behufs Entfernung der Eiweissstoffe wurde das Ungel\u00f6ste sodann mit kalter 1 proc. Natron- oder Kalilauge unter st\u00e4ndigem Umr\u00fchren in Ber\u00fchrung gelassen, darauf mit W asser durch Decantation ausgewaschen und auf angegebene Weise noch einmal mit lf/\u00c4\u20142proc. Lauge digerirt, nachdem das Alkali durch Auswaschen vollst\u00e4ndig entfernt \\yorden war, wurde der bei dieser Behandlung verbliebene Blickstand mit sehr verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure in der K\u00e4lte l\u00e4ngere\nZeit digerirt, um die Aschenbestandtheile noch m\u00f6glichst zu entfernen. /.\nDie auf solche Weise vom Fett, Farbstoffen, l\u00f6slichen Kohlenhydraten und sonstigen Stoffen befreiten R\u00fcckst\u00e4nde, welche etwa 30\u00b0/0 vorn Gewicht des Ausgangsmaterials betrugen, mussten der Hauptsache nach aus den Zellwandungen lb r verwendeten filze bestehen und konnte demnach vielleicht noch andere Zellwandbcstandtheile einscldiessen.\nIch versuchte nun zuerst die in verd\u00fcnnten S\u00e4uren l\u00f6slichen Best and theile der Zellmembranen, die I lemicellulosen, zu entfernen; zu diesem Zweck digerirle ich den oben erw\u00e4hnten R\u00fcckstand mit 21/- proc. Schwefels\u00e4ure einige Stunden auf dein Wasserbade, hierbei bildete sich eine ausserordentlich schleimige, dickfl\u00fcssige Masse, welche erst nach dem Verd\u00fcnnen mit grossen Quantit\u00e4ten von Wasser vom ungel\u00f6sten Theil des R\u00fcckstandes durch Filtriren getrennt werden konnte ; ohne dtp N\u00e4heren hier zu erw\u00e4hnen, will ich jetzt schon bemerken, dass ich aus dieser schleimigen L\u00f6sung einen Stoff abscheiden konnte, welcher als ein Kohlenhydrat angesehen werden kann ; dasselbe bildet wahrscheinlich den Bestand the il der schleimigen Pilzrnembran *).\nl) 0c Hary . Morphologie und Biologie der Pilze, S. 10.","page":532},{"file":"p0533.txt","language":"de","ocr_de":"Ob daneben noch Zellwandbestandtheile vorhanden waren die durch heisse verd\u00fcnnte Minerals\u00e4uren leicht gel\u00f6st und invert irt werden, weiss ieli nicht; die von der schleimigen Fl\u00fcssigkeit gelrennten Fl\u00fcssigkeiten enthielten zwarGlucosen, dieselben konnten aber durch partielle Inversion des erw\u00e4hnten Kohlen-li yd rats entstanden sein.\nDer vom Schleim getrennte und bis zur neutralen ltoac-Imn mit kaltem Wasser ausgewaschene R\u00fcckstand wurde vor dem Trocknen mit Alkohol und Aether behandelt und nach dem Trocknen ein Theil nach dem Mucerationsverfahren von F. Schulze, ein anderer Theil nach Hoffmeister behandelt. Im ersten Falle \u00fcbergoss ich denselben mit der Id lachen Menge Salpeters\u00e4ure vom spezifischen Gewicht I l)V selzle allm\u00e4lig 0,8 Theile Kaliumchlorat hinzu und licss\u2019di\u00e8 Mischung 14 l\u00e4ge bei Zimmertemperatur stehen. Es halte sich hierbei eine schleimige, hellgelbe Masse gebildet, welche auf Zusatz von Wasser ausserordentlich aufquoll und desshalb erd nachdem ich dieselbe in mehrere hohe Cylinder verthoilt\u2019 dmdi Decantation ausgewaschen werden konnte. Ich will hiei bemerken, dass das Auswaschen so grosser Quantil\u00e4len von Materialien, wie ich sie verarbeitete, eine ausserordentlich m\u00fchsame lind langwierige Operation ist ; es gelang erst ha,4, l\"--11- Tagen, die Fl\u00fcssigkeit vollst\u00e4ndig von der S\u00e4ure zu befreien. Nachdem dies geschehen war, digerirte ich den Itijek-dand, ohne ihn vorher zu trocknen, mit verd\u00fcnntem Ammoniak , Munde bei 0(1\u00b0 (50 ebem, concentrirtes XU, auf 1 Liter) Das Ammoniak wurde sodann durch Auswaschen mit kaltem'\n\":,sser entfeint> eben soviel Zeit und Geduld erforderte das Enlfern(>n der S\u00e4ure\u2019). Nachdem min das Ammoniak ausgewaschen war, brachte ich die volumin\u00f6se, schleimige _ '\"e au* \u00b0'n Tillrirtuch, wusch mit etwas verd\u00fcnnter Salz-ance aus, um die Aschenbestandthcile zu entfernen, lind ahergoss den Fiiterinhalt sodann einige Male mit dcstillirtem \u2022\\asser, behandelte darauf mit 95proc. Alkohol und Hesse nuu \" Masse einige Tage unter absolutem Alkohol stehen*),\n) Die Massen sind ausserordentlich quellhar und sclileimij:.\n-j Diese Behandlung ist indlii-, nm eii, 'leicht- pnlv.\u2019iisirbare. . \"nal zu erlialten.","page":533},{"file":"p0534.txt","language":"de","ocr_de":"darauf wurde vom Alkohol abgepresst und mit absolutem Aether ausgewaschen und seidiesslich \u00fcber Schwefels\u00e4ure getrocknet. \u25a0'\nEinen anderen Theil des erw\u00e4hnten R\u00fcckstandes verarbeitete ich, wie bereits oben gesagt, nach der Ho fini eist er\u2019schen Methode wie folgt : Der R\u00fcckstand wurde mit Salzs\u00e4ure vom specifischen Gewicht 1,05 zu einem dickfl\u00fcssigen Brei anger\u00fchrt und zu dieser Mischung soviel Kalium* chlorat hinzugef\u00fcgt, dass ein Theil ungel\u00f6st blieb; nach 24 Stunden vvar die Masse durch und durch gelb geworden, sie wurde nun in der oben angegebenen Weise von der S\u00e4ure befreit. Auch hier traten wieder die gleichen Schwierigkeiten auf, sodass W. Hoffmeister angibt, man k\u00f6nne Cellulospr\u00e4parate auf diesem Wege \u00fcberhaupt nicht gewinnen; wenn ich dieses nicht als zutreffend anerkennen kann, so ist es doch richtig, dass die Darstellung der Pr\u00e4parate sehr viel M\u00fche macht. Die von der S\u00e4ure befreite weisse Masse wurde wie angegeben mit verd\u00fcnntem Ammoniak behandelt und im fiebrigen so Vorfahren wie im ersten Falle.\nII. Po 1 y por us o ffic in a 1 is. Anfangs verwendete ich ein von einer hiesigen Droguenhandlung im gemahlenen Zustand geliefertes Object. Die Vorbereitung geschah nach dem bei Boletus beschriebenen Verfahren. Der bei Extraction mit den verschiedenen Agentien verbliebene R\u00fcckstand wurde zuerst nach dem Macerationsverfahren von F. Schulze ver-\narbeitet, darauf wie angegeben mit Ammoniakfl\u00fcssigkeit he handelt, da aber das gewonnene Pr\u00e4parat trotz dieser Behandlung noch dunkel gef\u00e4rbt war, digerirte ich dasselbe noch einmal mit Kaliumchlorat und 10 proc. Salzs\u00e4ure und behandelte nach dem Entfernen der S\u00e4ure mit Ammoniak wie angegeben und verfuhr im Uebrigcn wie im ersten Falle\u00ab\nDa ich aber nicht ganz sicher war, ob dem k\u00e4uflichen, gemahlenen Product nicht llolztheilchen beigemengt waren, verschaffte ich mir ein grosses Exemplar des genannten Pilzes,\ntrennte die \u00e4ussere braune Partie ab und verwendete nur das ganz weisse homogene St\u00fcck, welches nicht von Wurzeln oder llolztheilchen durchsetzt war. Dieses Product verhielt","page":534},{"file":"p0535.txt","language":"de","ocr_de":"535\nsich wesentlich anders: Der bei Behandlung mit Aether, Lauge und Saure verbliebene R\u00fcckstand war schon nach ISst\u00fcndiger Maceration mit Kaliumchlorat und loproc. Salzs\u00e4ure durch und durch gelb geworden und nach dem Auswaschen mit Wasser und Behandeln mit Ammoniakfl\u00fcssigkeit erhielt ich ein nur wenig gef\u00e4rbtes Pr\u00e4parat.\nIII. Agaricus campestris,. Morchella escirlenta*) und die beiden anderen nicht genauer bestimmten Lact\u00e4rius und Boletusarten *) wurden genau so wie bei Boletus edulis vorbereitet und die verbliebenen R\u00fcckst\u00e4nde mit dem Honni eist ersehen Chlorgemisch 24\u201430 Stunden in Ber\u00fchrung gelassen und im Uebrigen wie bei Boletus angegeben behandelt.\nIV. Eine Portion von Agaricus campestris wurde auch im Hinblick auf die Angaben Richter\u2019s, nach welchen die Membranen des im frischen Zustande mit Kalilauge l\u00e4ngere Zeit behandelten Pilzes mit Chlorzinkjod blau gef\u00e4rbt werden, w\u00e4hrend solches bei getrockneten nicht der Fall sein soll, im frischen Zustand verarbeitet. Ich verfuhr dabei folgender-massen : 450 gr. des frischen Pilzes wurden, um die \u00e4usserlich anhaftenden Sandpartikelchen zu entfernen, mit Wasser abgesp\u00fclt, darauf mit einem Messer in kleine St\u00fccke zerschnitten.\nLetztere \u00fcbergoss ich mit ca. 1,5 Liter Oproc. Kalilauge und licss das Gemenge 1 Woche bei Zimmertemperatur stehen, darauf wurde die alkalische Fl\u00fcssigkeit durch Glaswolle vom R\u00fcckstand abfiltrirt und letzterer noch einmal mit der gleichen Menge Lauge angegebener Concentration 1 Woche digerirt, darauf verd\u00fcnnte ich mit 3 Liter Wasser und Hess noch mehrere Tage stehen, dann wurde mit kaltem Wasser durch Decantation ausgewaschen und die verbliebene Masse,, ohne sie vorher zu trocknen, nach Hoffmeister behandelt3), nachdem die S\u00e4ure durch Auswaschen vollst\u00e4ndig entfernt worden war, digerirte ich den R\u00fcckstand mit Ammoniakfl\u00fcssigkeit '120 ebem. concentrates Ammoniak auf 1 Liter) 1 Stunde\n') I>iese Objecte lieferte mir eine hiesige Delieatessenhandlung *) Dieselben batte ich selbst gesammelt.\n3) Da die Massen ausserordentlich wasserhaltig waren, wurde in -em Falle eine S\u00e4ure vom specif. (Jewicht 1,12 angewendet.","page":535},{"file":"p0536.txt","language":"de","ocr_de":".\t: ,1, r vom Ammoniak zuerst durch Decantation\ndann auf emem Fitter durch Auswaschen mit Wasser befreite\nR\u00fcckstand wurde, um noch Aselienbcstandtheile zu entfernen mit verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure \u00fcbergossen, darauf mit dcstillirtem\u2019 Wasser ausgewaschen. die vom Wasser abgepresste Masse mit\n\u2022\ta|\u00abio(, Alkohol einige Male ausgezogen und schliesslich noch unter Aether gebracht.\nV. Peinc111ium g 1 aneum. Da es f\u00fcr meine Zwecke muer grosseren Quantit\u00e4tdes Ausgangsmaterials bedurfte be-leitete ich mir zun\u00e4chst in bekannter Weise eine Reincnltur imd \u00fcbertrug dieselbe in eine grosse Anzahl 2-Literkolben\nwelche mit sterilisirter N\u00e4hrl\u00f6sung beschickt waren '). Als nach\nmehrwoehentlichem Stehen der Pilzrasen nicht mehr zunahm\nAvunle dt\u00e8 unter demselben stehende N\u00e4hrl\u00f6sung durch frische 'leiilisirte ersetzt. Es gelang mir auf diese Weise im Laufe\n\u2022\u2022miger Monaten eine f\u00fcr die Darstellung gen\u00fcgende Quantit\u00e4t\n\u2022\tes genannten Pilzes zu z\u00fcchten. Ich wusch denselben, um\n\u2022\tio m der N\u00e4hrl\u00f6sung enthaltenen Kohlenhydrate und sonst ige\n> olle zu entfernen, sehr oft mit destillirtem Wasser aus\nDer mit etwas verd\u00fcnntem Alkohol behandelte Pilz Wurde\nmm so v-rarludtet, wie bei Boletus edulis angegeben. Die Umstellung des Cellnlosepr\u00e4parats geschah nach dem Holf-meiste r'scheu Vorfahren ; die Digestion mit dem Chlorgemisch\nmusste aber \u00d6 Tage fortgesetzt werden, ehe die Masse \u00bbclb geworden war./\nVI. Botrytis. Zuerst wurde auch wieder eine Roinculliir dai gestelll und dann z\u00fcchtete ich mir eine gr\u00f6ssere Quantit\u00e4t dieses Pilzes, wie bei P\u00e9nicillium angegeben, und behandelte ilciiselben im \u00fcebrigon, wie unter V gesagt worden ist.\nZusammensetzung und Eigenschaften der Pilzcellulosc-\n; - : \u25a0Pr\u00e4parate. '\u25a0\n. Cnn man ilac*1 flen oben beschriebenen Methoden\nt.cllu|ose aus Plianerogamen darstellt, so erli\u00e4lt man Pr\u00e4paralc,\nfls ^hri8sungcn verwendete ich in den meisten F\u00e4llen Sieb-xti.ict oder Abkochungen von getrockneten Pflaumen ; in einigen Ffill-n Um mich die von K. \u00abchillze (diese Zeitschrift. Bd 10, S. 138J unter \u2018lls,,z von Itoluziicker in AnwpmJunif.","page":536},{"file":"p0537.txt","language":"de","ocr_de":"537\nnie von mir dargestellten Pilzcellulosenrinnrai u-besessen wesentlich andere Eigenschaften-h,ng!\u2018gcn Kii|\u00bbfomydammoniak ,\u201er\t\u00e0a, \u201c\n\u25a0gSSSSSSS\u00e4S'\n' anger Einwirkung der Reagentien r\u00f6thlich gef\u00e4rbt'\n5 lOnr t\" SICl,' ZUm gr\u00b0SSe\" Theil \u00ab kalter verd\u00fcnnter o-lOprocentigcr Lauge. In G0-70nrocenlmer kZT 7\nd\u00fcnnt rn t \"I' SChnel,er ab gew\u00f6'*nliche Cellulos e '\ni S itma\u00dfrDi^0h,ing\u2019SChe L\u00d6SU\"g \u25a0\neKCl1\u2019 beim Destilliren mit 10procent\n\u00ab*\u00bb >1\u00ab\u00bb,\u2122 J SS,\t\u201c\nCr\u00ab\tt\"\"\u201c*' il\u201d ............\u25a0.....i'.ij, Pa.\n\u00abOlden ist Allerdings gibt W. Hoffmeister an, daraus\no etus edid's durch Behandlung mit Kaliumchlorai und Salz\ns i Hoff Ce,,U rPriiparat erhaUen hal- Elches noch^\n; \".tk5tofr umschloss, aber offenbar legt er diesem p i j\nJeme Bedeutung bei und will sogar ein sUckstofffreS Pr\u00e4 lat ''-\"tSst^i.t^^^;^ b-Beh\u00e0ndlung\nsursit r\n''Ingen, ein stickstofffreies Pr\u00e4parat zu erhalten.' Ein l \u00a3\n) Dip Furfurolausbeuto l\u00bbcitrutr 1_\u2022> \u00b0!\nS Loc, cit.\tb \u201c ,M\nZeitschrift liir physiologisch? Chemie. XIX.\n*\u00bbw\u00bb","page":537},{"file":"p0538.txt","language":"de","ocr_de":"538\ngetolltes Pr\u00e4parat gab bei der Stickstoffbestimmung nach Kjeldahl folgendes Resultat:\np,;i940 gr-S\u00fchstanz gaben 0,0182 gr. N = i:t cbcm. normaler Am-\nmoniakfl. Daraus berechnet sich ein Gehalt von 4,02 \u00b0/0N.\nDie Elementaranalyse meiner Pr\u00e4parate f\u00fchrte ich fol-gendermasseh aus. Die l\u00e4ngere Zeit im Exsiccator gestandenen und dann \u2014 um sie vollst\u00e4ndig vom Alkohol zu befreien \u2014 einige Stunden bei GO\u2022 getrockneten und schliesslich wieder lufttrocken gemachten Pr\u00e4parate') verbrannte ich mit Kupferoxyd im beiderseitig offenen Rohr im Luft- beziehungsweise Sauerstoffstrom, wegen des Stickstoffgehalts wurde eine Silberoder reducirte Kupferspirale vorgelegt. Da alle Pr\u00e4parate Asche enthielten, so hielt ich es Anfangs f\u00fcr n\u00f6thig, den zu verbrennenden Substanzen im Schiffchen ein wenig Bleichromat zuzusetzen. Da ich mich jedoch sp\u00e4ter \u00fcberzeugte, dass die Asche fast nur aus Kiesels\u00e4ure bestand und frei von Kohlen-s\u00e4ure war, so habe ich diesen Zusatz bei der Analyse einiger Pr\u00e4parate unterlassen; ich fand ferner, dass die Asche in den aus Agaricus campcstris und Cantharellus cibarius dargestellten Pr\u00e4paraten sich nicht in gleicher Vertheilung befand, sodass verschiedene Portionen eines aus dem gleichen Gl\u00e4schen herausgcnon.monen Pr\u00e4parats verschiedene Aschenmengen liinterliessen; um einen diesem Umstand entspringenden Fehler zu vermeiden, habe ich bei einigen der sp\u00e4ter ausgef\u00fchrten Analysen die im Schiffchen zur\u00fcckgebliebene Asche von der angewandten 1 rockensubstanz abgezogen. Die Resultate wurden dann in bekannter Weise auf wasserfreie Substanz um-gerechnet.\t\u25a0\nDie Stickstoffbestimmungen f\u00fchrte ich in den meisten Fallen nach der Kjeld ah 1\u2019sehen Methode aus. Behufs Contr\u00f4le machte ich eine Reihe Stickstoffbestimmungen nach der volumetrischen Methode.\n. , ') 'crwcmlet man ein hifttroctenes l\u2019r\u00fcparat f\u00fcr die Analyse, so \u00bbViril ein Fehler vermieden, welcher dadurch verursacht werdet) kann,\n' *\u201d ,\u2019ei l00\u201c n\u00b0eh h\u00f6heren Temperaturen getrocknete Substanzen \u25a0\t;v\",'l'*r \"aseer anziehen; letzteres kann n\u00e4hrend des Abw\u00e4gens\n,,n\u201d Winringens in die Verbminungsr\u00f6lire erfolgen.","page":538},{"file":"p0539.txt","language":"de","ocr_de":"539\nCellulose aus Boletus edulis narh Pr c u i dargestellt:\tnach Fr. Schulze\ni \u00c4 tSz ~bxrer- i40 und \u00b0-wo^ w\no,*m i, co;\tTrorkensuMan2 \u2022*\u00bb\n10 SS gr.\t^\u00abnsubstanz gaben\nf) 1 gr. Trockensubstanz gaben 0,0300 gr N = 07 n 1, v ' *\u2022\n' Sc\u201eT,r0Ck,\u201cnSUl,st;,nz \u00ababen 0,0385 gr. N = 27 5 . \"^*\u2022'5 e) 0,40892 gr. Trockensubstanz gaben\nN-GehAaltS:d,eSCn b*\"*1\"\u201c1 Sich ^der C-,\" H- und\nCellulose aus Boletus edulis nach W Hoff merster dargestellt:\ta vv* Hofi*\ni SS\u00c4rt\u00fc? * /*\u2022? H .\u00ab** w\nO.OSOfi gr. CO, und 0,2*70 gr. H.'ft\tTr0ctensuh9tan* \u00ab\u00bb''en\nb) SS-\u00abS7',e*,r Trockensubstanz gaben \u2022') 1 gr. Trockensubstanz gab 0.0365 er N \u2014 oe i .\n'll 1 g'-. Trockensubstanz gab 0,03612 gr'. K = as'.Scbcm.' s\u00d6Z'fn'\nA\u00abs diesen Zahlen berechnen sich fofeende Resuhail:\nG\nH\nN\n1\tI. \u2022\t' \u25a0 n.\t|-\n! 44,82 \u00b0/0\t44,36 \u00b0!0 r\n6,23 \u00bb\t6,32 \u00bb\n!\t3,65 \u00bb\t3,61 \u00bb\nMittel.\n44,50 \u00ae/# 6,27 \u00bb 3,33 \u00bb\nme\nPruparat aus Polyporus off. nach W Hoff \u00bbster dargestellt:\t*v. iiolt-\n\" \u00c4S r\u201c\"'\"\t\u00bbm I co,\nund\ngahen 0,3300 gr; CO, und","page":539},{"file":"p0540.txt","language":"de","ocr_de":"540\nCl 0,98a gr. Trockensubstanz gab 0,070 gr. N = 5 cbcm. %0 Norm.-XH3. <\\) 0,9S3gr. Trockensubstanz gab 0,0072 gr. N = 4,8 cbcm. V,\u00abXorm.-XH3.\nAus diesen Zahlen berechnen sich folgende Resultate:\n\tI.\tn.\tMittel.\nc .\t.\t43,05 %\t43,Wi\t\nFl . . .\t6,48 \u00bb\t0,45, \u00bb\t0,40 \u00bb\nX . . . ,\t0,71 \u00bb\t0,09 \u00bb\t0,70 \u00bb\nPr\u00e4parat aus Polyporus durch Behandlung mit Schulze\u2019schein und Hoffmeister\u2019schein Oxydationsgemisch dargestellt :\na) 1\ngr. Trockensubstanz gab 0,02630 gr. X * 18,9 cbcrn. 'i10 Xorm.-XH3.\nb)\n1 gr. Trockensubstanz gab 0,02576 gr. X = 18,4 cbcm. % Norm.-XH3. Daraus berechnet sicli ein D\u00e9liait von 2,00% X.\nPr\u00e4parat aus Lactarius unbekannter Species nach W. Hoffmeister dargestellt:\n1. 0,6248 gr. Substanz gaben 0,0142 gr. H.20 und 0.015 gr. Asche.\nai 0,3908 gr. Substanz = 0,3720 gr. aschenfreier Trockensubstanz gaben 0,5728 gr. CO., und 0,2308 gr. H,0.\nb, 0,41.3 t gr. \u2022Substanz = 0,4418 giv aschenfreier Trockensubstanz gaben 0.079 gr. CO., und 0,2754 gr. H,,0.\nAus diesen Zahlen berechnen sich folgende Resultate:\n\tj : I. \u25a0 -\tII.\tj\tMittel.\nc\t.\t. II\t. . . !\t41,92 % B,S7 .\t41,91 % 9,92 \u00bb\t1\t41,91% 0,89 \u00bb\nHellulosepr\u00e4parat aus Cantharelius cibarius nach W. Hoffmeister dargestellt:\nai 0,3340 gr. asebenfreier Trockensubstanz gaben 0,5500 gr. C02 und 0,2100 gr. 1\u00c7O.\nbi 0.4130 gr. aschenfreier Trockensubstanz gaben 0,0816 gr. CO., und 0.2490 gr. FL 0.\nc) o,9.\u00bb22 gr. I rockeusubstanz gaben 0,0206 gr. 19 cbcm, 1!10 Xorm. dl 0,9322 gr. Trockensubstanz gaben 0,02032 gr- X = 18,8 cbcm. ei 0.4*00 gr. Trockensubstanz gaben 13,S cbcm. Cas bei 18\u00b0 und 722\nNH,.-\nNHj.\nnun.","page":540},{"file":"p0541.txt","language":"de","ocr_de":"541\nAus den vorstehenden Zahlen berechnen sich folgende Resultate:\n\t\t\t\t\n\tI.\tII. \u2022\tIII. *\tMittel.\nc . , .\td4.U0\t44,84 %\t_ \u2022\t4 t,87\nH . . .\t6,98 \u00bb\t0,73 \u00bb\t.\t6,85 \u00bb\nX ,. d ;\t; 2,82 \u00bb \\\t2.85 > ..\t\u2018{ IV' \u2022t,IO |0 '\t2,97 \u00bb\nPr\u00e4parat aus Agaricus cam pest ris nach W. Hoff-\nmeister dargestellt:\na) 0,3178 gr. Trockensubstanz aschenfrei in Heelinunir <\"r\u00e8set7t traben wm gr. CO, und 0.300t\u00bb gr. H, 0.\t'\nI\u00bb) 0,3130 gr Trockensubstanz aschenfrei in Rechnung gesetzt \u00abMben 0,5121 gr. C02 und 0.1894 gr. H,0.\nc> \u00b0>-<80 gr. Trockensuitstanz gaben 0,6 cbcm. (Jas bei 23,5*' und 722 nun.\nAus den vorstehenden Zahlen berechnen sich folgende Resultate :\t\\\nL\t|\tII. . \u25a0\t\tMittel.\nc . . . j\t11.08 \u00b0 0 i 11,56%\t: H,32 \u00abv\nP \u2022 \u2022 \u2022 Ii 6,58 \u00bb\t6,71 \u00bb\t\t6,61 \u00bb\nV j\t3,58 \u00bb\t!\t\u2014 .\t\u25a0 \u25a0\t\u25a0 j\t3,58 v- \u2022\nPr\u00e4parat aus Botrytis nach W. Hoffmeister dargestellt:\n1. 0,2010 gr. Substanz gaben 0,0081 gr. 11., O und 0,0018 gr. Asche.\n\u00ab0 0.35-0 gi. Substanz = 0,3363 gr. ITockensubstanz aschenfreiin Rech nung gesetzt gaben 0.5220 gr. CO., und 0,2078 gr.- H, O.\nb) 0,3865 gr. Substanz = 0,36830 gr. Trockensubstanz asclrenfrei ii Rechnung gesetzt gaben 0,5650 gr. CO, und 0,2350 gr. H, p.\ncj 0,3052 gr. Substanz - 0.2882 gr. Trockensubstanz gaben 10,1 ebem Gas hei 20\u00b0 und 720 mm.\nAus den vorstehenden Zahlen berechnen sich folgende Resultate:\n'\ti\tI.\tii. \u25a0\tMittel.\nc\t!| V4\t#\t,\t,\t1\u2019\t12,33%\t41,84\",,\t4-2,08 \u201c \u201e\nH . . .\t6,50 v\t6,16 \u00bb\t6,33 x\nX . . . |\u2018 ,ji\t3,90 \u00bb \u25a0 - -\t.\t\u2019 3,90 *","page":541},{"file":"p0542.txt","language":"de","ocr_de":"542\nCellulosepr\u00e4parat aus Morchella esculenta nach W. Hoffmeister dargestellt:\na)\t0,5 gr. Substanz gaben 0,01232 gr. N = 8,S cbcm. NH3 (l'xo Norm.)*\nb)\t0,5 gr. Substanz gaben 0,01232 gr. N = 8,8 cbcm. lfio Norm.-NH\u00e4. Daraus berechnet sich ein Mittel an Stickstoffgehalt von 2,46 \u00fc 0.\nCellulosepr\u00e4parat aus P\u00e9nicillium glaucum vermittelst des H of fmeis ter \u2019 sehen Oxydationsgemisches dargestellt :\na)\t0,080 gr. Trockensubstanz gaben 0,03108 gr, N =\u25a0 22,2 cbcm. \u2019(to Norm. NHS.\nb)\t0,400 gr. Trockensubstanz gaben 0,01680 gr. N = 12 cbcm. l|10 Norm.-NH\u201e. Daraus berechnet sich im Mittel ein Gehalt von 3,30 %.\nCellulose aus ungetrocknetem Agaricus campes tris vermittelst des Hoffmeister\u2019schen Oxydationsgemisches dargestellt :\na)\t0,4820 gr. Substanz gaben 0,0182 gr. N = 13 cbcm. \u20181% Norm.-NH3.\nb)\t0,4820 gr. Substanz gaben 0,0182 gr. N = 13 cbcm. V10 Norm.-NH3. Daraus berechnet sich ein Gehalt von 3,78 \u00b0/0 Stickstoff.\nUeberblickt man diese Resultate, so sieht man, dass s\u00e4mmtliche von mir dargestellten Pilzcellulosepr\u00e4parate noch betr\u00e4chtliche Mengen Stickstoff einschlossen, dass aber der Stickstoffgehalt ein schwankender war. Am niedrigsten war derselbe bei einem aus Polyporus offic. dargestellten Pr\u00e4parat, welches nur noch 0,7 \u00b0/0 N einschloss, w\u00e4hrend die aus den anderen Objecten erhaltenen Pr\u00e4parate nahezu 4\u00b0/0 N enthielten. Auch der Gehalt der Pr\u00e4parate an Kohlenstoff und Wasserstoff war ein schwankender.\nIch musste mir nun zun\u00e4chst die Frage vorlegen, ob der in den Pilzcellulosepr\u00e4paraten von mir Vorgefundene Stickstoff darin noch in Form von Eiweiss vorhanden war. Die Behandlung, welcher ich die auf feinste gepulverte Objecte behufs Darstellung der Cellulosepr\u00e4parate unterworfen hatte, n\u00e4mlich die Extraction mit verd\u00fcnnter Natronlauge und die darauffolgende Behandlung mit Ammoniakfl\u00fcsbigkeit, gen\u00fcgen ja bekanntlich bei der Darstellung von Cellulosepr\u00e4paraten aus Phanerogamen, um die Eiweissstoffe bis auf einen mini-","page":542},{"file":"p0543.txt","language":"de","ocr_de":"543\nmalen, gar nicht in Betracht kommenden Rest zu entfernen und es ist mein einzusehen, warum bei den Pilzen die\u2019 rotemstoffe d.escr Behandlung sollten widerstehen k\u00f6nnen.\n\u201en I -,a'S-m dcr '1'hat in l,en von mir dargestellten Pilz-c ulosepraparaten nur nocli minimale Mengen von Prote\u00een\n\"i. Tr\u201d i;.\u201c\"\u2019 r \u00ab*\u00ab*\u2022 a\u00e4\n, , \u00b0 ;\th .\u201c denselben nur Spuren von Phosuhor\nund Schwefel nachweisen konnte1). 2 Weiter konnte ;\u201ei i\nkeine Eiweissreaction mit Mi,lo\u201e,\u00dc^\n. Die vermittelst 70proc. Schwefels\u00e4ure hergestcllten und dann\neuer in s\u00e4um noch in neutraler Fl\u00fcssigkeit Niederschl\u00fcm.\nTanntn)1 rar En\u2018en \u2122'U?gSmitteln (Plmsphorwolframs\u00e4ure,\nI annul) fui Eme.ssstoffe*). 4. Auch das Verhalten gegen\nkochende Laugen beweist, dass der Stickstoffgehall ncht uf\nfiweissstoffe zur\u00fcckzuf\u00fchren ist; durch Kochen mit 5p,t,c\nund Oproc. Lauge konnte ich nicht mehr als einen geringen\nBruch hei1 der stickstoffhaltigen Substanz herausbringen Ueber d.e Details der diesbez\u00fcglichen Versuche theile ich Folgendes mit:\ngr. Pilzccllulose aus Boletus edulis nach dem Hoff-neis 1er sehen Verfahren dargestellt, wurden mit 200 eben\nkocht^und8'1 ieUgh' VSU\"K\u20180n am L'0Dig\u2019schen K\u00fchler ge-\n7 xlrn, Sc\u00cewef 1 \u00dcbergehem,e\tin 5 eben.\n. Schwefels\u00e4ure eingeleitet, nach Beendigung des\nKochens wurden W rhem \u2018/\taes .\nbraucht Fe ~\t\u2019 Ao ^01 ni.-Ammoniakfl\u00fcssigkeit ver-\ni Ti\tarcn ^so nur 0,007 gr. oder 0,14\u00b0/ Stickstoff\noim \\on mmoniak ausgetrieben worden.' Der\u00b0bei dieser\n***\u201c~\tnun. \u00ab t\u201ch\nXSSrS\u00efJr- \u2018\u00bb\u2018\u00c4\u00c4\njeweilen 1 J mit \\I f , ' lNachwe,s von Schwefel und Phosidmr Sclnvefels\u00e4uie und P^hors\u00e4^^ ^\neiiveiss so behandelte tlZ!Cellulose und Pflanzern schl\u00e4ge.\t\u2019\t' 1C1\u2018 \"nt 1 hosplionvolfiiunsfiure starke .Nieder-","page":543},{"file":"p0544.txt","language":"de","ocr_de":"\u2022J*-*\nDecantation, dann auf dein Filter vollst\u00e4ndig ausgewaschen '.'! <,,'msolbe\u201c der Stickstoff hach Kjeldahl bestimmt: '\u2022^rhcn 11 \u2022' Zl\tX\u2019\t\"ie\tau\u00e4\tnachstehenden Zahlen zu\n*U',S\u2018\u201c\"Z gab\u2122 0,0292\u00ab gr. X = 20,9 cbcm. \u25a0/,\u201e Norm NH,.\n0,, gr. Substanz gaben 0.02912 gr. X = 20.S\tX\u201erm.-XH,.\nF J'i Ej\" P\u00fczcelluloseapparat aus Boletus edulis nach dein - r. Sc hulze schein Macerationsverfahren dargestellt gab bei Ull< ,\u201deni 0c^cn niit oproca Kalilauge auch nur 0,1^\u00b0/ X\nDer verbliebene R\u00fcckstand enthielt 5,007, N. \u2019\t'\ngr' Subslanz val'vn 0,028 gr. N = 20 eben,. ' Xorm.-XH,.\ni i \u2022 Elno,) Ec'v0is f\u00fcr die ausserordentliche Widerstandsf\u00e4higkeit der stickstoffhaltigen Substanz gibt auch die That-\nVorfahr\u2122\nr 1,1110 P'lzcelluloscpraparate stickstoffhaltig waren. Ein Piapa,at aus Boletus edulis nach diesem Verfahren darge-^<\u2018s!ollt enthielt im Mittel 5,09% N.\nS\u00e4\tgaben 0,02881 gr. X = 20.\u00abchcm. Xnrni.-Xlt,.\nEin Praparat aus Agaricus campestris enthielt 4,55\u00b0/, N.\ntgr. Substanz rrab O.llir,:, X - 0g.r, eben,. \u2022 | Xorm.-XH,.\u2019 fffl\nEin Pr\u00e4parat aus Cantharellus cibarius enthielt 4,58 \u00b0/0 X, \u00a7i Sl\",sta,lz gaben 0,0219 gr. X = 17,8 ebnn. XU,.\nAlle diese Versuclisergebnisse machen es zweifellos, dass m den von mir dargestellten Pilzcellulosepr\u00e4paraten Protein-\u25a0\u25a0\t\u25a0 nur noch m einer minimalen, gar nicht in Betracht\nkommenden Quantit\u00e4t enthalten sein konnten, ebensoweni\u00bb aher kann man annehmen, dass die Pr\u00e4parate Nucle\u00efn und Plastin einschlossen, denn diese stickstoffhaltigen Verbindungen sind bekanntlich l\u00f6slich in Alkalien.\tfc\n.. T,dl habe nun noch versucht, einigen Aulschluss \u00fcber \u00abhe -Natur der stickstoffhalligen Substanz zu gewinnen. Zu diesem,; Zwecke stellte ich folgenden Versuch an: 5 gr. Pilz-\ncellulose aus Boletus edulis nach dein Uoffnieister\u2019scn. Verfahren dargestellt, wurden mit 20 gr. ca. OSbroc. Schwefe","page":544},{"file":"p0545.txt","language":"de","ocr_de":"545\ns\u00e4ure zusanimengebracht, die Mischung 24 Stunden stehen gelassen, die hierbei entstandene dickfl\u00fcssige L\u00f6sung mit Wasser verd\u00fcnnt, von den geringen Mengen des Ungel\u00f6sten abfiltrirt und das Filtrat auf 200 cbcm. gebracht. 40 gr. dieser L\u00f6sung = 1 gr. Substanz wurden nun mit concen-trirter Lauge l\u00e4ngere Zeit erhitzt und das Destillat in Utrillo Schwefels\u00e4ure aufgefangen. Hierbei waren 1 ,G \u00b0/0 N in Form von Ammoniak abgespalten worden.\na)\t40 cbcm. L\u00f6sung = 1 gr. Substanz gaben 0,01388 gr. X == 9,9 cbdn. % Norm.-XHg.\nb)\tDie gleiche Menge gab 0,01274 gr. X = 9,2 cbcm. >'|0 Xorin.-XH:(.\nNach 2 st findigem Kochen gaben 4o cbcm. der L\u00f6sung 0,01G25 gr. N = 11,0 cbcm. % Norm.-NH,. Es waren also auch nach 2 st findigem Kochen mit sehr concentrirter Lauge mu 1,02 /0 N in form von Ammoniak ausgetrieben worden. Das Ammoniak bildet sich aber nicht beim L\u00f6sen der Substanz in Schwefels\u00e4ure, sondern wird erst unter dem Einfluss der Lauge gebildet. Dies beweist noch folgender Versuch : 40 cbcm. der erw\u00e4hnten L\u00f6sung wurden mit Natriumcarbonat nahezu\nneutralisirt und dann unter Zusatz von Magnesiumoxyd und Wasser destillirt, hierbei war in die vorgelegte Schwefels\u00e4ure, kein Ammoniak \u00fcbergegangen. Diese Versuche beweisen also, dass die stickstoffhaltige Substanz ausserordentlich widerstandsf\u00e4hig ist und dass dieselbe nur ganz allm\u00e4lig durch kochende Laugen in Ammoniak \u00fcbergef\u00fchrt wird.\nAls Abschluss \u00fcber die Eigenschaften der Pilzcellutosc-pi\u00e4parate sei noch erw\u00e4hnt, dass dieselben beim Kochen mit verd\u00fcnnten S\u00e4uren st\u00e4rker angegriffen werden, als Cellulose aus Phanerogamen. Die Ausf\u00fchrung der diesbez\u00fcglichen Versuche geschah in folgender Weise: Eine abgewogene Menge lufttrockner Substanz, deren Feuchtigkeitsgehalt durch Aus-\ntiocknen bei 10a bestimmt worden war, wurde in einem 500 cbcm. fassenden Erlenmeyer-Kolben eine Stunde mit -00 cbcm. 17* proc. Schwefels\u00e4ure am R\u00fcckflussk\u00fchler gekocht, das Ungel\u00f6ste nach Erkalten der Fl\u00fcssigkeit auf ein bei 105\u00b0 getrocknetes und gewogenes Filter gebracht und der R\u00fcckwand auf dem Filter bis zum v\u00f6lligen Verschwinden der","page":545},{"file":"p0546.txt","language":"de","ocr_de":"546\nSchwefels\u00e4ure ausgewaschen. Das Filter wurde nun sammt\nInhalt hei 195 bis zum constanten Gewicht getrocknet und nann gewogen.\nAusser der bei dieser Behandlung erfolgenden Gewichts-abnahme meiner Pr\u00e4parate suchte ich noch die Zuckermenge, welche aus dem bei Einwirkung der verd\u00fcnnten Schwefel-saure in L\u00f6sung gegangenen Anlheil der Cellulose sich bildete, zu bestimmen. Zu diesem Zwecke wurde das Filtrat nebst den ersten Antheilen des Waschwassers auf 150 ebem eingeengt und diese Fl\u00fcssigkeit behufe Vollendung der Verzuckerung\nnoc i Aseiteie 2 Stunden gekocht, dann mit Natronhydrat neu-\nrahsirt und die Zuckermenge nach der Allihrt\u2019schen Methode\nbestimmt. Es zeigte sich, wie im Hinblick auf den StickstolT-\nf ha\u00ab zu erwarten war, dass die in dieser Weise gefundene\nDextrosemenge in keinem Falle diejenige Quantit\u00e4t so gross\nwar, wie die Gewichtsabnahme der Substanz beim Kochen mit S\u00e4uren.,\nBoletus eilulis Cantharellus cibarius . l\u2019olyporus officinalis Agaric\u00fcs campestris\n.\t. Ai,aly tisc|,e Belege. Cellulose aus Boletus. 0,0388\u00ab\nSubstanz gaben 0,1480 gr, 11,0. a) 1 gr. Substanz = 0,7061 gr Trocken\no rsen\"2 r-'T/\u2019-'f!fcx RnckslaMd' '\u00ab'\u2022 k'\"iehe Substanzmenge gal\n, > Ml gr. Kuckslaiul. Bei der Bestimmung der Gbuosen erhielt ich folgehtb\nY\u20190940 ^' Cu = gr- Dextrose, b) 0,0900 gr. Cu = 0,04oH pr, Dextrose.\t\u25a0\t\u25a0:\u25a0 \u25a0 \u25a0 \u25a0\nff'!.a!\"S'\\ *US faB1 harc) 1 \"\u00bb\u2022 ftW\u00bb gr. Substanz gaben 0 7-^\t' o, , .a) ! Br' S,,b!lanz = 0,939-2 gr. Trockensubstanz gaben\nHflck \u201eTi 1*\u00bb ',' h) Dle gIeiche Sllbstanzn|enge gab 0,7500 gr. ai n <\u00ab. '\t!'e '\u2019,;frraung der Gincosen gab folgende Resultate:\nBextr\u00eewe ^\t\u201c = \u00b0l098* Dextrose, b) 0,1810 gr. Cu = 0,0942 gr.\nCellulose aus Agaric ns campestris. 0,9200 er. Trocken-sulstanz gaben 0,7040 gr. RflcksUnd. b) Die gleicbe Substanzmenge gab 0.1/. i gr. Rucksland. Hie Bestimmung der Glucosen gab folgende Zahlen:","page":546},{"file":"p0547.txt","language":"de","ocr_de":"547\nWie ich in einer fr\u00fcheren Arbeit gezeigt\") erleirtim a-\nparatee^eI^1^leIcherPB^andUun^neine,:,^eivibhisa]Smh*^^^>r^,i\"\nPilzcellulose nach W. Hoffmeister aus\nBoletus edulis\n\u25a0 * \u25a0 \u2022 (\u2022antharellus cibarius .\nVerlust durch <r>j)roc.\n12,72%,\nUntersuchung der bei der Hydrolyse der KUeell\u00fciose\nentstehenden Products.\nich \u00ceP\u00bb B\" ,\"\u201delilrn*l\u201c\"e *\u00ab* \u00e4s i u nl\n\u2014*\u2014 *\nIni Hinblick aut die von der gew\u00f6hnlichen rnii\u00bbi iS * CU = 0>0926 *\t\u00bb> \u00abW\u00bb * f* = 0,0973 gr.\ntkJZZ'\u00efzi m\u00e4r: :,f; &***\u00bb=w\u00bb*.\nC,\"ieltcf,e Zahlcn :\t2 = o!l0^^\u201c D0e,Sn\"n\u201c,,g\nSubstanz gaben\u201c0,6302^Racfelaml' **' S\u201cbS\u201cM\u201c \" \u00b0\u20197871 \u00abr- Trockc1?-Trockensubstanz gabei^OJlttS^RnlkstenJ ' \u00fcle Bm*\"* \u00b0*\t**\n) Diese Zeitschrift, Bd. tfi, S. 391.\t/","page":547},{"file":"p0548.txt","language":"de","ocr_de":"548\nenvarten, dass die Hydrolyse derselben nicht so glatt verlaufen w\u00fcrde, wie bei gew\u00f6hnlicher Cellulose. Dieser Erwartung entsprach auch das Ergebnis; bei der Hydrolyse ind Schwefels\u00e4ure lieferten mir die f\u00fcr diesen Zweck verwendeten Pr\u00e4parate Fl\u00fcssigkeiten, welche neben Glucoseh Essigs\u00e4ure und eine stickstoffhaltige Substanz erschlossen.\n^ Ich f\u00fchrte die Hydrolyse aller Pr\u00e4parate in gleicher eise aus. In Folgendem beschreibe ich zun\u00e4chst das Ergehniss welches ich bei den aus Polyporus olflc. dargestellten Pr\u00e4paraten erhielt. v\t,\nMM Das 5etr\u00b0ckneto Pr\u00e4parat wurde mit der 4 fachen Menge 7 !,roc- Schwefels\u00e4ure \u00fcbergossen, wobei es sich im Verlauf mehrerer Stunden verfl\u00fcssigte. Das Gemisch w\u00fcrde nach -\u2666M\u00fcndigem Stehen mit so viel Wasser verd\u00fcnnt, dass die hnsimg ca. 3 / Schwefels\u00e4ure enthielt und darauf 4 Stunden\nam Huckflussk\u00fchler gekocht, nach Beendigung des Kochens wurde die Fl\u00fcssigkeit mit Barythydraf nahezu neutralisirt und die vom ausgeschiedenen \u00dfarymusulfat getrennte, schwach sauer rcaguende Fl\u00fcssigkeit zum Syrup eingedampft, letzterer m\" !h\u00bbproc. Alkohol in der W\u00e4rme ausgfezogon, wobei ein brauner R\u00fcckstand hinterblieb, welcher 5,047 X enthielt\u2019) Ih r gewomiene alkoholische Extract lieferte beim Verdunsten ii >e( Schwefels\u00e4ure Krystalle, welche noch einmal aus Weingeist umkrystallisirt folgende Eigenschaften besassen : Die w\u00e4ssrige L\u00f6sung war rechtsdrehend; eine solche L\u00f6sung, welche\nin \u00dc0 ehern. 0,72-\u00bb gr. Trockensubstanz enthielt, drehte im\n-Omm-Rohr bei Zimmertemperatur 23,1 \u2022 S.-V.*) nach rechts. Aus diesen Zahlen berechnet sich [a]D = 48,38\". Bei der R\u00fchrung mit Hole gaben 0,1 gr. dieser Krystalle 15,2 ebem. Gas, wahrend die. gleiche Menge von reinem Traubenzucker unter gleichen Versuchsbedingungen 16 ebem, gab\"). Das in bekannter Weise durch Erhitzen mit essigsaurem Phenyl-\n\u25a0\tH\u00fcckstaud gab 0,0154 gr. N = lj ebem. \u2022(,\u201e Norm.-NH,\nn !v lf-,Rfwkslan\u2018J ?*>> 0,0108 gr. N = 12 ebem. V No\u00f6n.-NH,.\n) Oie Dielmng \u00abar anf\u00e4nglich h\u00f6her, es war also Birotation vor-handln.\t.\t_\n\u2022\u25a0 \u00ef^*1\u2019 ^ ersuch wurde nach der Vorschrift von Stone und Tollen ~ ausgef\u00fchrt. Ann. d. Chem. u. Pharm. 2411, \u00a7. 25t).","page":548},{"file":"p0549.txt","language":"de","ocr_de":"519\n\u00e4: \u00a3\u00bb,*\u2022*\u00ab\u00bb w\u00bb; z\n*>\u00bb b,k\u201en\u201elm i,hzz y\u00ef.yjT\u00bb**\u00ab\nsaures Silber isoliren\ti . Un.t Po^ens zucker-\nim Letzteren identificir't tch h- nTV C,l\u00b0 S,,berbesiimmung \u25a0 mcuncirt. ich erhielt folgende 7>ihl<>n. \u00ab\u2022\u2022<,/>\n\u00ab.ekersaures Silber gaben 0,0010 gr Ag I 5 \u00efv I ,f' H'eone verlangt 60,94*/. Ag i,\u201e zu^anrcn ^\t^\nn.eisfeU,t\u00cee!,trWdr0lT> ^ ^ %* ^ ^n-\ni\u00bb der gleichenw\u00ef!\u201c\u25a0'tlm'\u00ee?fe,lt,'n\terhielt ich\nDrehungsverm\u00f6gen'dem\tZuck^ *W\nans folgenden Dit,.., - bf ktT sebr n\u00abhe steht, wie\nSubstanz drehten bei 7imT\u00b0 1\u00b0\" 'Sl ' \u00b0\u2019i22\u00b0 gr' Tro'ken-IWS-VnacI, 7;ll\"\u201c*m|\u00bb-M\u201er Im \u00dcOIWIIol,,\ntt\u201c1\t\u00ab\" \u25a0\"\u25a0***\u00bb\nII.-4\u201c d'S p\u00ab\u201cr \u201c\u00bb\t. *\u00bb \u00abw\n.lim\u00ab\nbsclie Drehungsverm\u00f6gen nicht ganz auf T gefundene sr*eci-M *\u00ab Abweichung \u201eich, \u201e EZ\u00a3/TT*\u201c\u2018.*\u00bb \u2022len anderen Ergebnissen ins Gewicht n \u2019lc i\u201eT ,mge Mengungen zuritckgcf\u00fchrt\t* \u2018T?**\nAgaricn!\t^ T, e<lu,is \u2022\ndargestellten Pilzcellulosepr\u00e4parate k\u00f6nnt\tV<'''fabrt\u201c\"\ni>(\u2018schriebenen Methodo to n l \u00b0 1(1 nac*h der oben \u2022..\u00bb -\n^\u2022wonnene weiWktirro r \u25a0 P \u2019 a a s ,Qh die zuerst wieder mit 95 proc AIkolio|U nf0\"\toib,ll,nsle\u2018e und\nCrystallisation z\u00ef brintud\u00dc T\"*\u2019 0rhielt.icb keine zur\nRroducte hinterliessen \u00b0boi 1 ^ T *'\u2022 Auch (,iese Inversons-\nIbaksl\u00e4nde, welche sickstotrirdf * raC,IOn 'nit Alkobo1 braune\nl\u2019\u00b0letus edulis\t\u00bb****+>\u00ab aus'\n.\t\u00b0MJ lN >\u25a0' \u00ab Elches ans Agarics\ni l^gr.Kuckstand gabonO.O/Slirr X.= Tfl/.L\u25a0 . v\n') lour. R\u00fcckstand gaben 0,07:28gr. X = !>>cbcn! * \u2018 \u2019 y \u2122'' v!!'*\n*\t-uu,n- iv, Aomi.-Mf","page":549},{"file":"p0550.txt","language":"de","ocr_de":"\u00abampestris 3.50 \u00b0/# X\u2019j, Dass aber diese Syrupe Dextrose eiaschlossen, gebt aus ihrem Verhalten bei der Oxydation mit Salpeters\u00e4ure und aus dem Schmelzpunkt des in bekannter Weise dargestellten und aus Weingeist umkrystallisirten Osa-zons hervor ; ferner g\u00e4hrten die mit Hefe zusammengebrachten L\u00f6sungen ebenso schnell wie Traubenzucker*).\nDas aus dem bei Hydrolyse des ersten Pr\u00e4parats, vergleiche oben ; gewonnene Product gab ein Osazon, welches bei 201,5\u00b0 schmolz. Bei der Oxydation entstand zuckersaures Silber, wie aus nachstehenden Zahlen ersichtlich: 0,0490 gr. Silbersalz gaben 0,0250 gr. Ag oder 51,02\u00b0/\u00ab. Die Theorie verlangt 50,94\u00b0/\u00ab.\t; \u00ffr\nDas aus dem zweiten Pr\u00e4parat gewonnene Osazon schmolz bei 198\u00b0.\nEs schien nun auch w\u00fcnschenswert^ die Quantit\u00e4t der bei Hydrolyse der Cellulosepr\u00e4parate gebildete Glucose zu bestimmen. Es war nat\u00fcrlich von vornherein zu erwarten, dass dieselbe eine betr\u00e4chtlich geringere sein w\u00fcrde, als diejenige Menge, welche bei der Inversion gew\u00f6hnlicher, aus Phanerogamen dargestellter Cellulosepr\u00e4parate gebildet w\u00fcrde; diese Vermut hung wurde durch die nachstehenden Versuchsergebnisse best\u00e4tigt. Ueber die diesbez\u00fcglichen Versuche ist Folgendes anzugeben : Abgewogene Substanzmengen (gew\u00f6hnlich 1 gr. Trockensubstanz) wurden mit ca. 5 gr. 70 proc. Schwefels\u00e4ure anger\u00fchrt, das Gemenge 12 Stunden stehen gelassen, die d\u00fcnnfl\u00fcssig gewordene Masse mit Wasser Verd\u00fcnnt, von dem geringen Antheil des Ungel\u00f6sten abfillrirt, die mit 200 cbcni. Wasser verd\u00fcnnte L\u00f6sung wurde sodann 3\u20144 Stunden am R\u00fcckflussk\u00fchler gekocht und in einem aliquoten Theil derselben die Glucosemenge nach All ihn ausgef\u00fchrt. Die Resultate habe ich so berechnet, als ob nur Dextrose Vorgelegen hatte.\nI. Pr\u00e4parat aus Boletus edulis nach dem Macerations-verfahren von F.r. Schulz e dargestellt. Angewendet 1 gr\n\u2019) 1 ^rr. R\u00fcckstand |ah 0,0350 ^r. X = 25 cbcni. 110 Norm.-NH\n2) Bei* den anderen Froducten habe ich diesen Versuch nicht au*'* gefuhrt.","page":550},{"file":"p0551.txt","language":"de","ocr_de":"551\n= 0,847 gr. ascbenfreie Trockensubstanz. 200'cbcm.Fl\u00fcs%-k(\u2018it, je 20 cbcm. gaben:\na) 0.274 gr. Cu ^ 0,14*2-gr. Dextrose.\n1>I 0,258 gr. Cu = 0,1335 gr. Dextrose,\np .. A','\\(fer ,Daton berechnot sich, dass das gesammte Praparat bei der Hydrolyse 65,19 \u00b0/0 Cducose gab.\nII. Pr\u00e4parat aus Polyporus officinalis nach dem Hoff-\n,\u201ce\u00c0nloor\u2019SChCn Verfal,ren dargeslellt. . Angewendet 1 gr. - 0 983 aschenfreie Trockensubstanz. 300 cbcm. Fl\u00fcssigkeit 50 cbcm. davon gaben :\na) 0,298 gr. Cu = 0,1554 gr. Dextrose.\nI.) 0,290 gr. Cu = 0,1543 gr. Dextrose.\nDieses Pr\u00e4parat gab demnach 94,72\"/# Glucose.\nHI. Pr\u00e4parat aus Agaricus campestris. Angewendet'\ngr*1'T . 1 gr* aschenfl*eie Trockensubstanz. 200 cbcm. Fl\u00fcssigkeit, je 50 cbcm. davon gaben :\na)\t0,1242 gr. Cu = 0,0(5.32 gr. Dextrose.\nb)\t0,1264 gr, Cu = 0,0644 gr. Dextrose.\nDieses Praparat gab demnach 59,13\u00b0/0 Glucose.\nIV. Pr\u00e4parat aus.Morchella esculenta nach dem Hoff-meist er\u2019sehen Verfahren dargestellt. Angewendet 1 gr.\n0,930 gr. aschenfreie Trockensubstanz. 250 cbcm. Fl\u00fcssi-keit, 55 cbcm. davon gaben :\naj 0,2200 gr. Cu == 0,1132 gr. Dextrose, b) 0,2214 gr. Cu = 0,1139 gr. Dextrose. .\nCO 10?aGlucobsereChnel ^ Pr\u00e4pmi bei dcr Hydrolyse\nirr V\u2018 Praparat aus Cantharellus cibarius, zweimal mit haliumchlorat und lOprocentiger Salzs\u00e4ure behandelt An-gewendet 1 gr. = 0,9322 gr. aschenfreie Trockensubstanz 1.0 cbcm. Fl\u00fcssigkeit, 50 cbcm. davon gaben:\na) 0,1950 gr. Cu = 0,100 gr. Dextrose, a) 0,1980 gr. Cu = 0,1015 gr. Dextrose.\nDaraus berechnet sich, dass dieses Pr\u00e4parat bei der Hydrolyse 64,86\u00b0/0 Glucose gab.","page":551},{"file":"p0552.txt","language":"de","ocr_de":"\u201c IV. Pr\u00e4parat aus Botrytis nach dem Hoffmeister-schen Verfahren dargestellt. Angewendet 0,5 gr. Substanz.\n\u2014 0,4150 gr. aschenfreie Trockensubstanz. 200 cbcm. Fl\u00fcssigkeit, 50 cbcm. davon gaben :\na) 0,1:230. irr.' Cu = 0,05:20 gr. Dextrose.\n1-0 0,1230 gr. Cu* \u2014 0,0626 gr. Dextrose.\nDieses Pr\u00e4parat gab demnach 60,82 \u00b0/0 Glucose.\nln einer fr\u00fcheren Arbeit1) habe ich gezeigt, dass man hei der Inversion eines aus Lupinenschalen dargestellten Cellulosepr\u00e4parats 03,80 % der theoretisch m\u00f6glichen Menge Dextrose erhalten kann. Vergleicht man die eben mitgetheilten Resultate mit dieser Zahl, so sieht man, dass die aus sammt-liehen Pilzcellulosepr\u00e4paraten bedeutend von jener Quantit\u00e4t ab weichen; es ist ferner noch darauf aufmerksam zu machen,; dass jenes Pr\u00e4parat aus Polyp\u00f6rus officinalis, welches nur 0,7 \u00b0/0 Stickstoff einschloss, die gr\u00f6sste Ausbeute an Glucose lieferte. .\nAls ich die bei Hydrolyse der genannten Pr\u00e4parate von der Schwefels\u00e4ure befreiten Zuckerhaltigen Fl\u00fcssigkeiten zur Sy rupconsistenz eindampfte, bemerkte ich einen Geruch nach Essigs\u00e4ure, die vermittelst kochenden Weingeistes gewonnenen Extrade rochen stark nach Essig\u00e4ther, es lag also der Gedanke nahe, dass aus den Pr\u00e4paraten bei der Hydrolyse Essigs\u00e4ure gebildet wird, dass dies in der That der Fall war, geht aus folgender Versuchsreihe hervor. Ich loste wieder eine abgewogene Menge Substanz in 70proc. Schwefels\u00e4ure, filtrirte die mit Wasser verd\u00fcnnte L\u00f6sung vom geringen R\u00fcck\u00ab stand ab und destillirte die Fl\u00fcssigkeit bei kleiner Flamme am Liebig\u2019sehen K\u00fchler bis auf ein kleines Volumen ab. Das Destillat wurde in der W\u00e4rme mit Bapyurncarbonat neutral isirt, die L\u00f6sung eingedampft und zu\u00fc Krystallisation hingestellt. Ich erhielt auf diese Weise ein Salz, welches das Ansehen des Baryumacetats besass und auch im Baryumgehalt mit demselben \u00fcbereinslimmte. Mit Alkohol und concentrator . Schwefels\u00e4ure erw\u00e4rmt gab dasselbe Essig\u00e4ther. Im Folgenden\n1 ) Lan\u00ab1\\virthschat'lliclK\u2018 Versuchsstation, Bit. il, S. 375.","page":552},{"file":"p0553.txt","language":"de","ocr_de":"gebe ich nun die Zusammenstellung der bei Hydrolyse der Pr\u00e4parate entstandenen Quantit\u00e4ten an Essigs\u00e4ure.\nI.\tAngewendet ein Pr\u00e4parat aus Boletus edulis;\u20192 gr. = 1,604 gr. asclien- . freie Trockensubstanz gaben 0,4502 gr. Baryumacetat ; daraus berechnet sich, dass dieses Pr\u00e4parat bei der Hydrolyse 12,52% Essigs\u00e4ure lieferte. Die Baryumbestiinmung in diesem Salze gab folgendes Besultat: 0,4502 gr. Substanz gaben 0,4182 gr. Baryumsulfat = 53,55%. Die Theorie verlangt 53,80 % Baryum im B\u00e4rymnacetat.\nII.\t1 gr. eines Pr\u00e4parats aus Polyporus off. gab 0,0210 gr. Baryum-salz; dasselbe lieferte also bei der Hydrolyse 1,06% Essigs\u00e4ure'.\nIII.\tPr\u00e4parat aus Agaricuscampestris. 1 gr. Substanz .gab 0,1600 gr.\n. Baryumacetat; daraus berechnet sich, dass dieses Pr\u00e4parat bei der\nHydrolyse 9,09% Essigs\u00e4ure lieferte, Die Baryumbestimmung im vorliegenden Salz gab folgende Zahlen: 0,1400 gr. Baryuinsulfat \u2014 5:3,54 % Ba.\nIV.\t0,5593 gr. eines Pr\u00e4parats aus C a n t h a r e 11 u s lieferten 0,0082 gr. Baryumsalz. Dieses Pr\u00e4parat gab demnach 8,00 % Essigs\u00e4ure.\nV.\t0,598 gr. eines Pr\u00e4parats aus Morchella esculenta gaben 0,111 gr. \u2022 essigsaures Baryum. Daraus berechnet sich, dass dieses Pr\u00e4parat 8,58 % Essigs\u00e4ure lieferte.\nVI.\t0,4012 gr. eines Pr\u00e4parats aus Botrytis lieferten 0,0580 gr. Baryum-salz. Dieses Pr\u00e4parat lieferte demnach 8,89 \u00b0/0 Essigs\u00e4ure.\nAuch aus diesen Resultaten geht hervor, dass sich das Pr\u00e4parat aus Polyporus wesentlich anders verhielt \u2014 dasselbe lieferte nur wenig Essigs\u00e4ure..\nSchlussbetrachtungen \u00fcber die Pilzcellulose.\nAus den im Vorigen gemachten Mittheilungen ist zu; ersehen, dass s\u00e4mmtliche von mir nach , den verschiedenen1 Methoden dargestellten Pilzcellulosepr\u00e4parate betr\u00e4chtliche Mengen Stickstoff einschlossen und dass dieser Stickstoff nicht in Form von Proteinstoffen (EiweUssubstanzen, N\u00fccle\u00efn etc.) vorhanden waren, dass dieselben ferner bei der Hydrolyse neben einer stickstoffhaltigen Substanz Essigs\u00e4ure und Traubenzucker ^ vielleicht daneben auch noch andere Glucosen, lieferten.\nEs ist nun zun\u00e4chst die Frage zu stellen, ob trotz des eigentlichen Verhaltens meiner P\u00eflzcellulosepr\u00fcparate der Hauptbestandteil derselben, eigentliche Cellulose war, welche nur durch die Anwesenheit einer stickstoffhaltigeil Substanz tin-\nZeitschrift f\u00fcr physiologische Chemie. XIX.\t39","page":553},{"file":"p0554.txt","language":"de","ocr_de":"554\nbekannter Art verhindert wurde, die gew\u00f6hnlichen CeHulose-actionon zu geben1).\nDiese Frage glaube ich verneinen zu m\u00fcssen und zwar aus folgenden Gr\u00fcnden :\t^\n1.\tAus einem solchen Gemenge hatte doch wohl Kupfer* oxydammoniak die eigentliche Cellulose ausziehen m\u00fcssen. Allerdings ist bekannt, dass in manchen F\u00e4llen die Cellulose aus den Membranen durch Kupferoxydammoniak nicht direct aufgel\u00f6st werden kann; man weiss aber auch, dass alle nach den im Vorigen beschriebenen Methoden aus Phanerogamen dargestellten Cellulosepr\u00e4parate in Kupferoxydammoniak l\u00f6slich sind und es Ware demnach zu erwarten gewesen, dass den nach den gleichen Methoden aus Pilzen dargestellten Pr\u00e4paraten, wenn dieselben aus einem Gemenge von Cellulose und einem stickstoffhaltigen K\u00f6rper bestanden h\u00e4tten, durch Kupferoxydammoniak die Cellulose h\u00e4tte entzogen werden k\u00f6nnen.\n2.\tIn kalter TOproc. Schwefels\u00e4ure l\u00f6sen sich jene Pr\u00e4parate ebenso leicht als gew\u00f6hnliche Cellulose5) und man kann nicht wahrnehmen, dass hierbei sich ein stickstoffhaltiger K\u00f6rper abscheidet, auch ist es mir nicht gelungen, aus der mit Wasser verd\u00fcnnten L\u00f6sung durch F\u00e4llungsmittel einen stickstoffhaltigen K\u00f6rper zur Ausscheidung zu bringen. Auch in einem Gemisch von concentrator Salzs\u00e4ure und Chlorzink l\u00f6sen sich die Cellulosepr\u00e4parate allm\u00e4lig auf, ohne dass eine stickstoffhaltige Substanz abgeschieden wird. Allerdings bleibt in beiden F\u00e4llen ein ganz geringer R\u00fcckstand, das gleiche beachtet man auch bei Cellulosepr\u00e4paraten aus Phanerogamen3).\n3.\tWenn man die Pilzcellulosepr\u00e4parate mit kalter 5 proc. Natronlauge behandelt (wobei ein Theil in L\u00f6sung geht) und' den dabei ungel\u00f6sten Antheil mit concentrator Salzs\u00e4ure \u00fcbergiesst, so l\u00f6st sich letzterer auf. Die klare durch Glas-\" olle filtrirle L\u00f6sung gibt auf Zusatz von Wasser einen\n*) Vergleiche die von H i c h t e r ausgesprochene Anschauung.\n*) Die Pr\u00e4parate l\u00f6sen sich viel schneller als gew\u00f6hnliche Gellit-lost\u00bb auf.\tv\n*) Vergl. F. Flechsig,,, diese Zeitschrift, Bd. 7, n. 523.","page":554},{"file":"p0555.txt","language":"de","ocr_de":"555\nNiederschlag; derselbe enth\u00e4lt noch ungef\u00e4hr ebensoviel Slick-\n! H 7 , UrSpr\u00dcnglicl,e Pr\u00e4parat \u00ab*>\u00ab1 8*1 wie dieses bei del Hydrolyse einen die Fehling\u2019sche L\u00f6sung reducirenden\nucker; aus diesem Niederschlag kann sogar bei anhaltendem Djnren durch 2'/lProc. Natronlauge die Stickstoff!,a\u00a3 Substanz auch nicht extrahirt werden').\n4 Wenn man gew\u00f6hnliche Cellulose mit circa 70proc -ehwefelsaure behandelt, die S\u00e4ure sodann durch Auswaschen mit Wasser entfernt, so bildet sich bekanntlich ein gallertartiger K\u00f6rper das Amyloid, welches durch Jod blau gef\u00e4rbt wird; der\nr ..\u2018C 16 ' Crf,cl' gab hel den von mir dargestellten Pilzcelhdose-Pr\u00e4paraten ) allerdings auch eine Gallerte, aber dieselbe wurde durch Jod nicht blau gef\u00e4rbt.\nIch habe also \u00fcberhaupt kein Mittel finden k\u00f6nnen denjenigen Antheil der Pilzcellulosepr\u00e4parate, welcher 1, 2 Hydrolyse Zucker gibt, von der stickstoffhaltigen Sub tan\n\" re,'nC\"; cfst die hei Hydrolyse entstandenen Spaltung\"\" pioducte lassen sich trennen.\t&\nGest\u00fctzt auf diese Versuchsergebnisse glaube ich die oben gestellte Frage verneinen zu m\u00fcssen. Ich Ste ' 2\nubeifuhrbare Atomcomplex sich in chemischer Verbindung md einer stickstoffhaltigen Gruppe vorfand. Es ist denkta? dass ebenso wie in verholzten Pflanzengeweben die Cellulose sich in chemischer Verbindung mit gew\u00f6hnlich stickstofffreien \u00abmkrustirenden Stoffen \u00bb vorfindet und in Folge dessen in Inen Eigenschaften ver\u00e4ndert ist, hier ein s.ickstoffha g r Kor,,er als inkrust.rende Substanz mit der Cellulose auftS wo e. frei,ich ein Unterschied darin liegt, dass die en\u00cf \u2019 Mdtel, durch welche die inkrustirende. Substanz bei den Phanerogamen entfernt werden kann, hier nicht wirksam \"aren. Allerdings ist noch nicht bewiesen, dass die dieser\nCl\"\";S **\u00bb*\u25a0\u00bb* dieser Be-il 1 \u00b0v \u2019\tTrockensubstanz. galten ObftfG irr k\n- 11 <1,0.11. ,;10 Xorm.-XH,. ),) Ein Pr\u00e4narat a \u2022\tfe ' K\nWilliielt. nach <lieSer \u00fceha, dlung *V-T \u00d4- T\"*\n0,01730 gr. X = 1** c.,cm. T ^-XH ^\n\u00abI *","page":555},{"file":"p0556.txt","language":"de","ocr_de":"556\nAnschauung entsprechende Annahme, dass der in der Pilz-V cellulose enthaltene stickstofffreie Atomcomplex, welcher bei der Hydrolyse Glucose liefert, mit der gew\u00f6hnlichen Cellulose identisch ist, aber Letzteres kann doch nicht f\u00f6r unm\u00f6glich und nicht einmal fur unwahrscheinlich erkl\u00e4rt werden. Denn bekanntlich geben die Zellmembranen mancher Pilze oder gewisser Theile von solchen1) Blauf\u00e4rbung mit . Jod und Schwefels\u00e4ure und scheinen demnach wirklich einen mit der gew\u00f6hn-lichon Cellulose identischen K\u00f6rper zu enthalten. Es ist denkbar, dass die aus den obengenannten Objecten dargestellten Pilzcellulosepr\u00e4parate einen mit der gew\u00f6hnlichen Cellulose \u00fcbereinstimmenden stickstofffreien Atomcomplex einschlossen, welcher aber durch seine Verbindung mit diesem stickstoffhaltigen Stoff andere Eigenschaften erhalten hat.\nPa nun, wie oben erw\u00e4hnt worden ist, allem Anschein nach gew\u00f6hnliche Cellulose Vorkommen kann, so ist die oben vph mir gemachte Schlussfolgerung, nach welcher die von nur dargestellten Pr\u00e4parate kein Gemenge von gew\u00f6hnlicher Cellulose und einem stickstoffhaltigen K\u00f6rper gewesen sein k\u00f6nnen, nicht so zu verstehen, als ob nicht auch diese Pr\u00e4parate neben eigentlicher Pilzcellulose geringe Mengen von gew\u00f6hnlicher Cellulose eingeschlossen haben k\u00f6nnen.\n^un ist freilich noch zu bemerken, dass die bei der Elementaranalyse der Pilzcellulosepr\u00e4parate erhaltenen Zahlen nicht daf\u00fcr sprechen, dass die Pr\u00e4parate homogene Substanzen waren, auch lassen sich die Differenzen, welche sich zwischen verschiedenen Pr\u00e4paraten in der Zusammensetzung zeigten, wahrscheinlich nicht durch die Annahme erkl\u00e4ren, dass Gemenge einer einheitlichen Subsfanz (Pilzcellulose) mit geringen Quantit\u00e4ten eigentlicher Cellulose vorlag. Es ist im Gegentheil wahrscheinlich, dass die Grund-subslanz verschiedener Pr\u00e4parate aus verschiedenen Stoffen sich zusammensetzte. Besonders auffallend ist der Unterschied im Slickstoffgehalt zwischen dem aus Polyporus und den aus anderen Objecten dargestellten Pilzcellulosepr\u00e4paraten. Im Hinblick auf diesen grossen Unterschied scheint es fast, dass\n\u25a0 V t)e Hary, lue. eit.. Seite \u00ceJ.","page":556},{"file":"p0557.txt","language":"de","ocr_de":"557\ndie Grundsubstanz der aus Polyporus dargestellten Pilz-\ncelluloso von derjenigen aus anderen Objecten dargestellten verschieden war.\nWie stimmen nun mit den im Vorigen ausgesprochenen Anschauungen die Ansichten \u00fcberein, die man aut Grund des mikrocnemischen Verhaltens ausgesprochen hat. Darauf ist zu antworten, dass in einigen Punkten Uebereinstimm\u00fcng statt-fmdet, in anderen dagegen nicht. Was zun\u00e4chst die Arbeit uehter\u2019s betrifft, so konnte derselbe zwar bei einigen Objecten die Cellulosereaction mit Chlorzinkjodl\u00f6snng erhalten, bei an-deren hingegen gelang dies nicht. Er sucht dies durch die Annahme zu erkl\u00e4ren, dass Eiweissstoffe in die Membran eingelagert seien und dadurch die Reactionen verhindern. Diese Annahme aber kann nicht f\u00fcr richtig erkl\u00e4rt werden, denn die von nur dargestellten Pr\u00e4parate, welche jene Reaction gleichfalls nicht gaben, enthielten zweifellos keine Eiwcissslofle. Dass einige Pr\u00e4parate partiell die F\u00e4rbung gaben, was mit den Angaben R'chter's \u00fcberoinstimmt, habe ich oben mitgetheiU (vergl.\no3\u00b0- \"enn aber auf Grund dieser Beobachtungen auch zugegeben werden muss, dass die Pilze in einigen Theilen direr Membranen eigentliche Cellulose enthalten, so kann doch ich ter s Annahme, dass diese Membranen aus eigentlicher Cellulose best\u00e4nden und dass. Letztere nur dcsshalb die gew\u00f6hnlichen Reactionen nicht geben, weil sie Beimengungen enthalten, nicht als zutreffend erkl\u00e4rt werden ; es geben demnach R\u2018eh ter\u2019s Beobachtungen keinen gen\u00fcgenden Grund, die Existenz einer besonderen Pilzcellulose, wie sie von de Bary angenommen wurde, zu verwerfen.\nIn gewisser Uebereinstimm\u00fcng mit den von mir erhaltenen Versuchsergebnissen und den daraus gezogenen \u2022 chlussfolgerungen stehen die Beobachtungen, welche L Mangin) \u00fcber das mikrochemische Verhalten der Membranen\n< er ilze macht \u2014 Angaben, auf die ich weiter unten zur\u00fcck-kommen werde.\n') Observations sur la constitution de la membrane chez les chan pignon*. Coinpt. rend. 1893, CXVIII, Nr. 23, S. SI G.","page":557},{"file":"p0558.txt","language":"de","ocr_de":"lieber die durch verd\u00fcnnte S\u00e4uren in L\u00f6sung zu bringenden Bestandteile der Pilzmembranen.\nEs ist bemerkenswert!!, dass man aus den die Membranen einschliessenden R\u00fcckst\u00e4nden, welche bei Behandlung der feingepulverten Pilze mit Aether, Alkohol, Wasser verd\u00fcnnter Lauge und sehr verd\u00fcnnter kalter S\u00e4ure zur\u00fcckbleibt, sich durch heisse verd\u00fcnnte Schwefels\u00e4ure Kohlenhydrat aus-ziehcn kann, welche wohl kaum etwas anderes sein k\u00f6nnen, als Bestandteile jener Membran. Im Folgenden beschreibe ich ein aus Boletus edulis dargestelltes Kohlenhydrat solcher Art, sowie auch die Ergebnisse, welche ich bei gleichem Vorgehen an Polyporus erhielt.\nBolet us edulis. Der fein gemahlene Pilz wurde, wie auf S. 531 beschrieben, mit Alkohol Aether und Lauge ex-trahirt, den dabei verbliebenen R\u00fcckstand digerirte ich l\u00e4ngere Zeit in der W\u00e4rme mit 21/* procentiger Schwefels\u00e4ure ; es bildete sich hierbei nach einiger Zeit eine dickfl\u00fcssige, schleimige L\u00f6sung, die beim Erkalten zu einer Gallerte gestand. Um nun die Substanz, welche diese Erscheinung bedingte, vom ungel\u00f6sten Theil des R\u00fcckstandes zu trennen, verd\u00fcnnte ich die Fl\u00fcssigkeit, um sie fdtrirbar zu machen, mit viel Wasser, goss sie noch warm auf ein Seihtuch und liess das tr\u00fcbe, gelb gef\u00e4rbte Filtrat einige Zeit in grossen Cylindern stellen, hierbei setzten sich die in Suspension gehaltenen feinen Theilchen zu Boden, die \u00fcber dem Bodensatz sich befindende klare L\u00f6sung wurde nun abgehebert und auf dem Wasserbade bei gelinder W\u00e4rme eingeengt *), durch vorsichtiges Zufliessenlassen von 90\u201495procentigem Alkohol zu der coincent rirt en Fl\u00fcssigkeit bewirkte ich die Ausscheidung einer compacten Gallerte, welche sich nach einigem Stehen auf der Oberfl\u00e4che ansammelte und leicht von der Fl\u00fcssigkeit getrennt werden konnte. Diese Gallerte wurde nun behufs Entfernung der Schwefels\u00e4ure mit verd\u00fcnntem Alkohol wiederholt ausgewaschen , darauf mit absolutem Alkohol und Aether behandelt und im Exsiccator getrocknet. Das so gewonnene\n*) Die Substanz wird nur ausserordentlich langsam invertirt.","page":558},{"file":"p0559.txt","language":"de","ocr_de":"559\nProduct stellt eine weisse, bis hellgelbe amorphe, feinfaserige Masse dar, welche sich allm\u00e4lig in oprocentiger Kalilauge l\u00f6st. Blei-, Zink- oder Aluminiumsalze fallen aus dieser L\u00f6sung keine Gallerte, wohl aber Alkohol; in Kupferoxyd-ammoniak ist sie nicht l\u00f6slich. Verd\u00fcnnte Schwefels\u00e4ure bildet bei l\u00e4ngerem Kochen eine schleimige L\u00f6sung und bewirkt nur nach sehr langem Kochen eine Inversion; Chlorzinkjod oder Jod und Schwefels\u00e4ure f\u00e4rben die Substanz gelb, durch Behandeln mit einem Gemisch von Kaliumchlorat und Salzs\u00e4ure vom specifischen Gewicht 1,05. und darauffolgendem halbst\u00fcndigem Digeriren mit verd\u00fcnntem Ammoniak bei G0\u00b0 wird sie vollst\u00e4ndig gel\u00f6st. Ob diese Substanz optisch activ ist, habe ich bisher nicht entscheiden k\u00f6nnen, da die alkalischen L\u00f6sungen opalisiren und gef\u00e4rbt sind; die gewonnenen Pr\u00e4parate enthielten geringe Mengen Stickstoff.\nUm nun die Elementarzusammensetzung des in Rede stehenden K\u00f6rpers zu ermitteln, behandelte ich einen Theil der von mir dargestellten Pr\u00e4parate mit sehr verd\u00fcnnter Kalilauge, entfernte dieselben durch Auswaschen mit Wasser, behandelte den R\u00fccksland wieder mit Alkohol und Aether\u2019). Die bei 105\u00b0 getrocknefc Substanz wurde im beiderseitig offenen Rohr, im Luft- beziehungsweise Sauerstoffstrom Verbrannt. Ich erhielt hierbei folgende Resultate:\n;i) 0,2144 gr. Trockensubstanz galten 0,3370 gr. C02 und 0,13406 gr. ILO.\nI>) 0,1377 gr. Substanz gaben 0,225 gr. CO, und 0,0810 gr. H* O.\nAus diesen Zahlen berechnet sich ein Gehalt von:\nI\ti.\tli. \u2022\tMittel,\nc\t.\t.\t. ; H\t.\t.\t. j\t44,61 % 6,28 \u00bb\t44,52 \u00b0l0 6,05 \u00bb\t44,56% 6,16 \u00bb\nDiese Zahlen stimmen ziemlich gut auf die Formel\n(Vi,0o6.\n]) Durch diese Behandlung, welche allerdings mit grossem Verlust -in Substanz verbunden war, konnte ich ein nur wenig gef\u00e4rbtes, nahezu -iickstofTfreies Pr\u00e4parat erhalten.","page":559},{"file":"p0560.txt","language":"de","ocr_de":"560\t:\nEs schien nun angezeigt, \u00fcber die bei der Hydrolyse entstehenden Glucosen dieses K\u00f6rpers Aufschluss zu gewinnen. Zu diesem Zwecke wurden10 gr. Substanz mit 40 gr. 65 proc. Schwefels\u00e4ure zusammengebracht, der hierbei entstandene dickfl\u00fcssige Syrup nach 24 Stunden mit 1 Liter Wasser versetzt und die Fl\u00fcssigkeit gekocht, die vermittelst Barythydrat von der Schwefels\u00e4ure befreite Fl\u00fcssigkeit wurde vorsichtig auf dem Wasserbade eingeengt und der Syrup mit 95 proc. Alkohol ausgezogen. Der weingeistige Extract wurde zur Verdunstung hingestellt; nach einigen Wochen hatten sich Krystalle abgesetzt, welche, wiederholt aus 95 proc. Alkohol umkrystal-lisiit, das Verhalten des Traubenzuckers zeigten\u00bb wie aus folgenden Versuchsergebnissen zu schliessen ist. Eine w\u00e4ssrige L\u00f6sung, welche in 10 cbem. 0,5612 gr. enthielt, drehte nach \u00ee\\ Stunden bei Zimmertemperatur im 200mm-Rohr 15,9\u00b0S,-V. nach rechts, daraus berechnet sich [a]D = -f 48,93\u00b0. Das specifische Drehungsverm\u00f6gen reines Traubenzuckers betr\u00e4gt in 10proc. Losung + 52,74\u00b0 in verd\u00fcnnterer L\u00f6sung etwas niedriger; die Abweichung der von mir gefundenen Zahl ist aber nicht so bedeutend, dass sie nicht auf eine geringe Menge von Nebenproduclen zur\u00fcckzuf\u00fchren w\u00e4re ; leider war ich nicht im Besitz einer gr\u00f6sseren Quantit\u00e4t Zuckers, um denselben noch aus Aethyl- beziehungsweise Methylalkohol um-zu k ry stall is iren, den n erst dadurch gelingt es bekanntlich, ganz reine Dextrose zu erhalten. Ein Theil der erhaltenen Krystalle nebst dem von den Krystallen abgepressten Syrup oxydirte ich nach der Vorschrift von Gans und Tollens mit Salpeters\u00e4ure, f\u00fchrte das OxydationSproduct in das Kaliumsalz \u00fcber und stellte aus letzterem das Silbersalz dar. Bei der Silberbestimmung in demselben erhielt ich folgendes Resultat: 0,0408 gr. zuckersaures Silber gaben 0,02050 gr. Ag \u2014 50,03 \u00ae/0. Das in bekannter Weise dargestellte Osazon schmolz bei 200,5 \u00b0. Bei der G\u00e4hrung mit Hefe gaben 0,1 gr. Substanz 13,8 ebem. Gas, eine gleiche Quantit\u00e4t reinen Traubenzuckers gab 15 cbcin. Gas.;\u25a0;--vV;/'V;\tt\u00efV\nSoweit ich aus der mir zug\u00e4nglichen Litteratur ersehen konnte, liegen keine Angaben \u00fcber ein derartiges Kohlen-","page":560},{"file":"p0561.txt","language":"de","ocr_de":"561\nh) drat vor ). Ich schlage desshalb vor, dasselbe einstweilen als Paradextran zu bezeichnen. Es ist sehr wahrscheinlich dass dieses Kohlenhydrat den Hauptbestandteil der \u00abschleimigen oder gelatin\u00f6sen Pilzmembran\u00bb ausmacht, f\u00fcr Helclie schon de Bar y vermutete, dass dieselben aus, der Cel ulose nahestehenden, Kohlenhydraten bestehen. Durch die vorliegende Untersuchung ist wohl bewiesen, dass diese Ver-imithung keine irrige war.\nPolyporus officinalis. Auch dieses Object enthielt\ncm leicht in heissen verd\u00fcnnten S\u00e4uren l\u00f6sliches Kohlenhydrat dasselbe ist leichter invertirbar als die im Vorigen beschrieben.\u2019 Substanz. Ich verfuhr folgendermassen: Der bei Extraction mit Aether, Alkohol und Laugen verbliebene R\u00fcckstand wurde au dem Wasserbadc mit einer grossen Quantit\u00e4t 2 '/ proc Schwefels\u00e4ure mehrere Stunden digerirt, die entstandene L\u00f6sung fillrirte ich vom Ungel\u00f6sten ab und kochte die Fl\u00fcssigkeit behufs vollst\u00e4ndiger Inversion noch 3 Stunden am R\u00fcck-flussk\u00fchler, die vermittelst Barythydrats von der S\u00e4ure befreite zuckerhaltige Fl\u00fcssigkeit wurde vorsichtig auf dem Wasserbade eingedampft und der dabei verbliebene Syrup mit 93 proc. Alkohol in der W\u00e4rme ausgezogen und zur Verdunstung Uber Schwefels\u00e4ure gebracht; nach mehreren Wochen hatten S'ch Krystahe ausgeschieden, welche aus Weingeist umkrystal-hsirt die Eigenschaften der Dextrose zeigten. Bei der Oxydation mit Salpeters\u00e4ure entstand Zuckers\u00e4ure. Die'Silberbestimmung im letzteren gab folgendes Resultat: 0,1 =>00 m-Silbersalz gab 0,0605 gr. Ag = 50,41\u00ab/, Das Osazon,'in bekannter Weise dargestellt, schmolz bei 202\u00ab. Bei der G\u00e4hrmm mit Hefe lieferten mir 0,1 gr. Substanz 13,9 ebern. CO , die gleiche Quantit\u00e4t reinen Traubenzuckers gab 14,5 (bei gleichen Versuchsbedingungen), also liegt Traubenzucker vor.\n\u2022) Nach Boudier (Die filze, Th. Husemann, Herlin 1WI7, \u25a0n hallen verschiedene Hutpilze einen dem Flohsamen \u00e4hnlichen Stoff \u00ab chen er Viscosin nennt. Champignon hat in einem unterirdischen\u2019 Hz-Fouhling aus China eine Substanz von der Formel C.;\u201e H,\u201e O,, auf-gefunden, welche, mit verd\u00fcnnter S\u00e4ure behandelt, eine die FehlinK\u2019sche I-osung reducirende Fl\u00fcssigkeit liefert. Die Ptlanzelistofle. Husen,am,\nJol.","page":561},{"file":"p0562.txt","language":"de","ocr_de":"Es darf wohl angenommen werden, dass dieses durch verd\u00fcnnte Sauren in L\u00f6sung zu bringende Kohlenhydrat ein Bcstandtheil der Membranen dieses Pilzes ist. Bekanntlich bezeichnet E. Schul ze1) die durch heisse verd\u00fcnnte S\u00e4uren leic ht in L\u00f6sung gehenden Bestandteile der pflanzlichen Mem-braneu als Hemicellulosen \\ es darf wohl nicht als uninteressant bezeichnet werden, dass auch die Membranen der Pilze solche Hemicellulosen einschliessen.\nDie anderen Objecte, welche ich in Bereich meiner Untersuchung gezogen hatte, ergaben beim Kochen mit verd\u00fcnnter Schwefels\u00e4ure ebenfalls grosse Quantit\u00e4ten glucose-haltiger Fl\u00fcssigkeiten, doch habe ich dieselben bis jetzt noch nicht zur Kryslallisation bringen k\u00f6nnen. Dieselben gaben beim Erhitzen mit essigsaurem Phenylhydrazin Osazone, welche bei 200\u2014202\u00b0 schmolzen und es ist wahrscheinlich, dass diese Syrupe Traubenzucker einschliessen.\nDiese Resultate gewinnen an Interesse, wenn man die Ergebnisse, welche Mangin bei Untersuchung der Pilzmembranen auf mikrochemischem Wege erhalten hat, mit meinen Resultaten vergleicht. Derselbe gelangt zum Schluss, dass diese Membranen aus Pectink\u00f6rper, Cellulose und Callose bestehen; es ist m\u00f6glich, dass die ersteren mit den von mir gefundenen Hemicellulosen \u00fcbereinstimmen. Die Cellulose habe ich, wie schon mitgetheilt, auch mikrochemisch nach-weisen k\u00f6nnen, was die chemische Natur der Callose betrifft, welche L. Mangin auch in den Sieb r\u00f6hren der Phanerogamen nachgewiesen hat, l\u00e4sst sich aus den vorliegenden Angaben noch nichts sagen.\tSJS\u00e4S\n0 Diese Zeitschrift, -Bit, 16, S. CS7.\t.","page":562}],"identifier":"lit17002","issued":"1894","language":"de","pages":"521-562","startpages":"521","title":"Zur Kenntniss der in den Membranen der Pilze enthaltenen Bestandtheile. I. Abhandlung","type":"Journal Article","volume":"19"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:30:13.329864+00:00"}