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{"created":"2022-01-31T13:52:40.181338+00:00","id":"lit17011","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Lilienfeld, Leon","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 20: 89-165","fulltext":[{"file":"p0089.txt","language":"de","ocr_de":"m\nUeber Blutgerinnung.\nVon\nLeon Lilienfeld. %\n(Aus der chemischen Abtheilun\u00ab des physiologischen Instituts in Berlin.) (Der Redaction zugegangen am 22. Juni 1894.)\nEinleitung.\nTrotz der ausserordentlich grossen Anzahl von Arbeiten bew\u00e4hrter Autoren aus \u00e4lterer und neuester Zeit herrscht auf tlem Gebiete der Lehre von der Blutgerinnung eine schwer zu bew\u00e4ltigende Verwirrung, aus der sich ein Uneingeweihter schwerlich herausfinden wird. Es gibt heutzutage so viele Theorien, die sich schnurstracks widersphechen, so viele 4 Beobachtungen, die miteinander gar nicht in Einklang zu bringen sind, manche Theorien sind derart complicirt, dass von einer Orientirung (im wahren Sinne des Wortes) ah der Hand der mannigfaltigen Einzelforschungen gar nicht die Bede sein kann.\nIm Folgenden unternehme ich nicht nur eine Berichterstattung \u00fcber meine die Blutgerinnung betreffenden Versucht* zu liefern, sondern die bisherigen wichtigen Experimente an \u20181er Hand der meinigen oder mit H\u00fclfe der ineinigen zum","page":89},{"file":"p0090.txt","language":"de","ocr_de":"ou\nAufhau einer einheitlichen Theorie zu verwerthen und <o vielleicht die Verwirrung zu bannen und die GomplicirtJieit in Einfachheit \u00fcberzuf\u00fchren.\nDer \u00e4ussere Weg, den ich zu diesem Ende einzuschia-, n gedenke, besteht in erster Linie in der Behandlung der Blut-gei innungstrage nach drei von einander vorl\u00e4ufig als unabh\u00e4ngig zu betrachtenden Richtungen, also in einer Trennung'de* Materials in L einen chemischen, i>. einen mikrophysiologischen 3- cinen pliysiologisch-physikalischen Theil.\nDer erste Theil soll sich mit der Frage befassen: welch, chemischen Stoffe des Blutes liefern das Fibrin und was geschieht mit diesen Substanzen, indem sie Fibrin bilden?\nStammen die zum Substrat der Faserstoffbildung zu-saimnentrctenden Substanzen aus dem Blutplasma oder den oiganisirten Elementen des Blutes? Oder mit anderen Worten: in wieferne betheiligen sich die Leukocyten, die rothen Blutk\u00f6rperchen und die Pl\u00e4ttchen an der Fibrinentstehung?\nDer zweite Theil wird das Problem behandeln: aus welchem Theile der Leukocyten stammen die zur Fibrinbildmr n\u00f6tbigen Stoffe?\nDer dritte Theil soll die Frage zu l\u00f6sen suchen: wess-wegen bleibt das Blut innerhalb der lebenden Refasse fl\u00fcssig, w\u00e4hlend es beim Austritt aus denselben gerinnt, oder mit anderen Worten: welche ist die von Br\u00fccke entdeckte, von Lister, Hunter, Hewson, Fredericq best\u00e4tigte Beziehung der lebenden Getasswand zu dem Blutgerinnungs-\nvorgange resp. zum Fl\u00fcssigbleiben des Blutes im lebenden Thiere ?\nDer chemische Theil.\nI. Geschichtlicher Ueberblick.\nIcli \u00fcbergehe hier die \u00e4ltesten, l\u00e4ngst widerlegten Theorien, wonach die Blutgerinnung ausserhalb des Organismus auf der Einwirkung des atmosph\u00e4rischen Sauerst oil's, oder auf dein Entweichen von Kohlens\u00e4ure (Scudamore), oder auf dem","page":90},{"file":"p0091.txt","language":"de","ocr_de":"91\nEntweichen von Ammoniak (Richardson) beruht. Br\u00fccke\u2019) zeigte, dass bei der Blutgerinnung weder etwas, hinzutritt, noch wegkommt, dass das Festwerden des Blutes nicht aut' einem Temperaturwechsel beruhe, auch nicht darauf, dass ' im Blute etwa eine \u00fcbers\u00e4ttigte L\u00f6sung vorliegt, die ausserhalb des Organismus erstarrt, dass mit einem Worte sich f\u00fcr das Unl\u00f6slich werden des Fibrins die gangbaren Ursachen nicht verwerthen lassen. Fernerhin hat Br\u00fccke durch seinen bekannten Versuch den Nachweis erbracht, dass jener K\u00f6rper oder jene K\u00f6rpergruppe, die bei der Gerinnung Fibrin liefert, im Blutplasma als ein durch W\u00e4rme coagulirbares. Eiweiss vorhanden sei. Beinahe bis an das Ende des XV11I. Jahrhunderts glaubte man n\u00e4mlich, der Blutk\u00fcchen bestehe aus agglutinirten K\u00f6rperchen. Hewson*) war der Erste, welcher in der Blutgerinnung eine Absonderung einer gewissen Substanz aus dem Plasma, die man jetzt Fibrin nennt, erkannte. Denis3) s\u00e4ttigte Blutplasma mit Kochsalz und erhielt so einen Eiweissk\u00f6rperniederschlag, welcher nach naehheriger Aufl\u00f6sung in verd\u00fcnnten Salzl\u00f6sungen spontan gerann. ; Diese Muttef-substanz des Fibrins nannte Denis Plasmin. Al. Schmidt hat in dem \u00abPlasmin\u00bb ein Gemenge erkannt und hat es in seine Bestandteile zerlegt : beide sind Globuline und Schmidt gab ihnen den Namen Fibrinogen und fibrino-plastische Substanz. K\u00fchne4) nannte letzteren K\u00f6rper Paraglobulin, Weyl\u00b0) aber Serumglobulin. Al. Schmidt\u2019s Grundexperiment, welchem zufolge Blutserum resp. defibrinirtes Blut in Transsudaten und Exssudaten, im Allgemeinen in einer ganzen Reihe von K\u00f6rperfl\u00fcssigkeiten, welche nicht spontan gerinnen, Faserstottgerinnung hervorruft, ward zum Ausgangspunkt einer ganzen Reihe von Experimenten, welche schliesslich Al. Schmidt zu einer Theorie f\u00fchrten, die kurz gefasst folgender massen lautet: Das Fibrinferment, ein Decompositions-product der Leukocyten, bewirkt die Fibringerinnung, indem\n') Br\u00fccke, Virchow\u2019s Archiv P2.\n*\u00bb Hewson\u2019s Werke, herausgegehen von (iulliver, S. v2UfT.\na) Denis, M\u00e9moires sur le sang, Paris 1880:\n4) K\u00fchne, Lehrb. <1. physiol.Chemie, S. 171.\n'') Weyl, Zeitschr. phvsol. Chemie, Bd. I (1877), S. 77.","page":91},{"file":"p0092.txt","language":"de","ocr_de":"\u00b0S l0\" Zusammentritt des Serumglobulins mit dem Fibrino\u00bb\u2122 zu Fibrin veranlasst. Die K\u00f6rperfl\u00fcssigkcilen. welche Scbmi.ii bo, seinen Forschungen benutzt hat, zerfallen nach diese\u00ab forscher in solche, welche beide Globuline, aber kein Fibrin ferment enthalten ; diese nennt S c h mi dt proplastische Fl\u00fcsd-\ni.nnnttln?ne \u20220k',t\u2018 !?e'Vinn\u2018 man 8m beS,en dadurch-man Blut einer concentrirten L\u00f6sung von Mg SO, auffii.ri\nnar: i vollbrachler Abschleuderung oder Senkung der rolle,\nBlutk\u00f6rperchen das Plasma abhebt, ftltrirl und im Vacuum\nober ll,SO, zur Trockne bringt und den R\u00fcckstand pulv\u00e9ris\u00e2t\nDer pulverige R\u00fcckstand l\u00e4sst sich beliebig lange aufbewahren\nund durch Aufl\u00f6sen eines Theiles desselben in 7,5 Theil.-n\nWasser erh\u00e4lt man eine proplastische Reactionsfl\u00fcssigkcjl\nwelche weder auf Zusatz von Wasser noch f\u00fcr sich allein'\nnoch auf Zusatz von Leukoeyten oder anderen Zellen, dago-mu'\nnur.aul Zusatz von freiem Fibrinferment gerinnt. Viele\nKorperflussigkeiten sind proplastischer Art.\nAusserdem finden sich gerinnungsf\u00e4hige K\u00f6rperfl\u00fcssm-kcten, welche auf Zusatz von Fibrinferment allein nicht gerinnen, deren Gerinnung nur durch Zusatz von Fibrinfernicnt \u2022md .Serumglobulin, herbeigef\u00fchrt wird. Diese Fl\u00fcssigkeiten enthalten also vom Gerinnungssubstrat nur das Fibrinogen und Schmidt nennt sie deswegen fibrinogene Fl\u00fcssigkeiten.\nEine dritte von AI. Schmidt angegebene und h\u00e4ufig benutzte Reactiwsfl\u00fcssigkeit ist das kalt filtrirte Pferdeblul-plasma, welches durch rasche Abk\u00fchlung des Blutes auf 0' schnelle Senkung der rothen Blutk\u00f6rperchen, Abgiessen do\u2019\nI iasmas und Filtration desselben bei 0\u00bb gewonnen wird. Das so gewonnene Plasma gerinnt nicht nur auf Zusatz von Fibrin-ferment, aber auch auf Zusatz von Leukoeyten allein und anderen Zellenarten \u2014 im Gegensatz zu den proplastischen' nnd fibrinogene\u00bb Fl\u00fcssigkeiten.\n... . |Vlr verdanken also AI. Schmidt folgende drei Reactions-ilussigkeiten :\n1. Proplastisrhe Fl\u00fcssigkeiten (MgSOrPlasina,\n1 raus- und Exsudate). Gerinnen auf Zusatz von Fihrin-ternient und nur freiem Fibrinferment.","page":92},{"file":"p0093.txt","language":"de","ocr_de":"O\n\u2022 i.\nFibrinogene des Pferdes).\nFl\u00fcssigkeiten (z. B. Liquor pericardii Gerinnen auf Zusatz von Fibrinferment\nund Serumglobulin, weil sie blos Fibrinogen enthalten. Kalt filtrir t es Pferdeblutplasma. Gerinnt schon auf Zusatz von Leukocyten, selbstverst\u00e4ndlich um so leichter mit Fibrinferment.\n\\\\ oraut beruht nun der Unterschied der proplastischen Fl\u00fcssigkeiten von dem kalt filtrirten Pferdeblutplasma, dass beide Fibrinogen und Serumglobulin enthalten, w\u00e4hrend die ersten nur auf Zusatz von Fibrinferment, das letztere dagegen auch auf Zusatz von Leukocyten gerinnt? Nach AL Schmidt soll das kalt filtrirte Pferdeblutplasma neben Fibrinogen und Serumglobulin auch Stoffe enthalten, welchen die Eigenschaft zukommt, das in den Leukocyten enthaltene Zymogen des Fibrinferments in letzteres \u00dcberzufuhren, Stoffe, die den proplastischen Fl\u00fcssigkeiten fast vollst\u00e4ndig fehlen.\nDiese drei Fl\u00fcssigkeitsarten und die Fibrinfermentl\u00f6sung \u2014 bereitet durch Stehenlassen des Blutserums mit dem 15\u201420fachen Volumen starken Alkohols, Abfdtriren und Trocknen des Niederschlages und jeweilige Extraction desselben mit Wasser \u2014 bilden die Grundlage der Methodik, welche Al. Schmidt und seine Sch\u00fcler beim Studium der extravascularen Gerinnuugser-sebeinungen verfolgten. Es sei mir verstattet, die wichtigsten Resultate der langj\u00e4hrigen Untersuchungen der Dorputer Schule lierauszusch\u00e4len und hier kurz anzuf\u00fchren. Ich will hier manche chronologisch \u00e4ltere Untersuchungen anderer Forscher absichtlich \u00fcbergehen, um die Schmidt\u2019sehen Anschauungen einheitlich darstellen zu k\u00f6nnen. Dies geschieht ohne Schaden f\u00fcr die Sache, weil ja Schmidt immer weiter in der einmal angefangenen Pachtung seine Untersuchungen fortsetzte und 'ich wenig um die immerhin bemerkenswerthen Errungenschaften Anderer bek\u00fcmmerte (Beispiel : Einwirkung der Kalk->ulzc auf die Gerinnung u. s. w.)\nDer biologische Schwerpunkt der Theorie von Alex. Schmidt ist die Klarlegung der Beziehungen der Leukocyten ;*m* Blutgerinnung. Der Erste, welcher auf einen Zusammenhang der Blutgerinnung mit den Leukocyten hingewiesen hat,","page":93},{"file":"p0094.txt","language":"de","ocr_de":"94\nwar Beale'). Dieser Forscher beobachtete, dass w\u00e4hren) der Blutgerinnung sich von den Leukocyten kleine K\u00f6rn,.,-abl\u00f6sen, welche sich in Fibrin unnvandeln sollen. Auch Mantegazza\u2019) ist der Anschauung, dass die Leukocyten in Ber\u00fchrung mit Fremdk\u00f6rpern einen coagulirend wirkend, n EiweissstofT Ausscheiden, der im Stande ist, das Fibrinogen \u2022les Blutplasmas in Fibrin umzuwandeln, Das Verdienst ab, i diese Beziehungen n\u00e4her zu studiren und auszubauen, geb\u00fclu i Schmidt und seinen Sch\u00fclern. Die Beweise, welche Schmidt und seine Sch\u00fcler f\u00fcr die thats\u00e4chliche Betheiligung der Leukocyten an der Faserstoffbildung erbracht hat, sind folgende:\n'\u2022 'Vr,l,rc'\"d auf 0\u201d abgek\u00fchltes Pferdeblutplasma (von rolhen Blutk\u00f6rperchen befreit) unfiltrirt schnell geiimd, wenn mau es in Zimmertemperatur bringt, gc\u2019iiimf os filtrirt erst nach Stunden, ln gek\u00fchltem Pferdeblute, in welchem die K\u00f6rperchen Zeit haben, sich zu senken, schichten sich die Lenk,,-cy len zu ohorst auf die S\u00e4ule der rolhen Blutk\u00f6rperchen, bleiben aber auch vertheilt in den tieferen Plasnia-schichlen. Wenn nun Gerinnung eintritt, so kann man nach Schmidt beobachten, dass sie in denjenigen Schichten des Plasmas am ausgiebigsten und vollkommensten stattfindet, in welcher sich die meid\u2122 Leukocyten befinden.\nf Porch starke und rasche Abk\u00fchlung kann man den Zerfall der weissen Blutk\u00f6rperchen verz\u00f6gern und ihn >o, wenn man das Blut langsam gerinnen l\u00e4sst, in\nseinen einzelnen Stadien alhn\u00e4lig verfolgen. Im erden\nAugenblick seiner Ausscheidung schliesst der Faserstoff des Blutplasmas die noch nicht zerfallenen Leukocyten ein ; dieselben zerfallen aber bald zu K\u00f6rnerhaufen, auch diese schwinden nach und nach, w\u00e4hrend der Faserstoff immei sichtbarer wird und deutlich an Masse zunimint. kodli' 1' ''eilt man nur Faserstoff und keine Leukocyten.\n') b. s. Heule: On the germinal matter of the blood wliit remarks' upon the formation of fibrin. Transactions of the microscop. soe. of Lon-don I SUT, Vol. XII, X. S., p. i/ff.\n9 M\u201eloschoil's Untersuch, zur Naturlehre, XI, 187\u00ab.","page":94},{"file":"p0095.txt","language":"de","ocr_de":"4.\tEin Sch\u00fcler S c h m i d t \u2019s, S e in in e v' )., hat ebenfall-j direkte Beobachtungen \u00fcber den Zerfall der weissen Blutk\u00f6rperchen im Amphibien- und Vogelblut angestellt.\n5.\tvon Samson 11 i nun eis tj er na\u2019) zeigt, dass, das schnelle Gerinnen des gefrorenen und wiederaulge-thauten Plasmas, auf einem Untergang der Louko-cyten beruht.\n(>. HeyIs) stellte durch Zahlungen der Leukocyten vor und nach der Gerinnung die wichtige Thatsache fest, dass w\u00e4hrend der Gerinnung 71,3 \u00b0/w der vor der Gerinnung dagewesenen Leukocyten, dagegen nur 1,0\u20142,4 \u00b0/0 der rothen Blutk\u00f6rperchen bei diesem Vorgang verschwinden.\nDiese und viele andere Beweise, die ich hier nicht auf-\nz\u00fcltlcn will, f\u00fchrten nun Schmidt zu der Ansicht, dass ein\nlliats\u00e4chlicher Zusammenhang der Blutgerinnung und der\nLeukocyten besteht.\n*\nDiese biologisch bedeutende und interessante Errungenschaft der Schmidt 'sehen Lehre erfuhr eine sch\u00f6ne Erweiterung durch die Untersuchungen seines Sch\u00fclers Rauschenbach*). Dieser Forscher f\u00fchrte den Nachweis, dass die Be-\n% \u2022*\nZiehung des Gerinnungsvorgangs zu den Leukocyten zwar eine tliats\u00fcchliche. aber keine specifische ist, weil das Protoplasma \u00fcberhaupt die F\u00e4higkeit besitzt, im kalt filtrirten Pferdeblut-plasnia Faserstoffgerinnung einzuleiten. Alle Gellulargebilde, die* Bausch en bach in den Kreis seiner Untersuchungen zog, also Lymphdr\u00fcsenzellen, Eiterzellen, die lymphoiden Zellen aus der Pericardial- und der Peritone'alfl\u00fcssigkeit des Pferdes, die durch Waschen mit Wasser vom Blutfarbstoff\nl) Sem me r, Leber die Faserstoffbildung im Amphibien- und Vollblut. Inaug.-Diss., Dorpat 1874.\n-) v. Samson Himmelstjerna: Experimentelle Studien fiber \u00abLs Blut u. s. w\u2018. Inaug.-Diss., Dorpat 188\u00ceI.\nHeyl: Z\u00e4blungsresultate. betreffend die weissen und die rot Um Blutk\u00f6rperchen. Inaug.-Diss., Dorpat 1882.\n4) H a u sch en hach : Ueber die Wechselwirkungen zwischen Bi otoplasma und Blutplasma. Inaug.-Diss., Dorpat 1882.","page":95},{"file":"p0096.txt","language":"de","ocr_de":"96\nbefreiten \u00abStromata\u00bb - wie ich sp\u00e4ter zeigen werde, handelt-sich hierbei gerade nicht um Stromata \u2014 der rothen Vogtf. blutk\u00f6rperchen, die Hefezellen, Spermatoz\u00f6en und Protozoen aus dem Froschmastdarm wirkten auf das filtrirte Pfer |t., blutplasma ganz ebenso wie die Leukocyten, d. h. erzeugten darin Gerinnung und erh\u00f6hten die Fibrinmenge. F\u00fcr'die folgenden Auseinandersetzungen von grosser Wichtigkeit ist die Beobachtung Rauschenbach\u2019s, dass in quantitativer Hinsicht hierbei betr\u00e4chtliche Unterschiede zur Geltung kaiin u; die intensivste Einwirkung als Gerinnungserreger zeigten die Spermatoz\u00f6en. Rauschenbach stellte auch die Thatsadie lost, dass die Zellen als solche auf proplastische Fl\u00fcssigkeiten (z. B. Salzplasma) vollst\u00e4ndig unwirksam waren, dass aber ihr Wasserexlract auch in proplastischen Fl\u00fcssigkeiten Fibrin-hildung hervorriefen. Diese w\u00e4sserigen Extrade werden um so wirksamer, je l\u00e4nger das Wasser eingewirkt hat. Gruh-mann1) fand, dass auch pflanzliche Protoplasmafbrmen (verschiedene Schimmel- und Spaltpilze) dieselbe Einwirkung auf kalt filtrirtes Pferdeblutplasma zeigen.\nWenn ich nun die wichtigsten Beobachtungen Schmidts \u00fcber das Fibrinferment anf\u00fchre, so w\u00e4ren es folgende:\nDas Fibrinferment kann zu wiederholten Malen Gcrin-nu ngen herbeif\u00fchren.\nDie Wirksamkeit des Fibrinferments wird durch Kochen seiner L\u00f6sung zerst\u00f6rt.\nIm festen, trockenen Zustande (als gepulverter Alkoholniederschlag) vertr\u00e4gt es viel h\u00f6here W\u00e4rmegrade, als in w\u00e4sseriger Aufl\u00f6sung.\nEine Temperatur von 37-40\u00b0 beg\u00fcnstigt seine Wirkung in hohem Maasse.\nK\u00e4lte verz\u00f6gert seine Wirkung in hohem Maasse; seine L\u00f6sung erleidet aber durch Gefrieren keine Einbusse an Wirksamkeit.\n*) W. (f rohinanii: Leber die Einwirkung der zellenfreien lllut-plasmas auf einige pflanzliche Mikroorganismen. Inaug.-Diss., Dorpat l\u00bbi.","page":96},{"file":"p0097.txt","language":"de","ocr_de":"97\nKleine Uebersch\u00fcsse an Alkalien oder S\u00e4uren Unter- I dr\u00fccken seine Wirkung welche aber beim Neutralisiren wieder Iirrgestellt werden kann. Gr\u00f6ssere Mengen von Alkalien und Sauren zerst\u00f6ren das Fibrinferment vollst\u00e4ndig.\nKleine Mengen von Neutralsalzen unterst\u00fctzen die Wirkung \u2022les Fibrinferments, grosse Mengen hemmen sie.\nDas Fibrinferment ist im Blutserum gel\u00f6sT^nthalten.\nDas aus der Ader direct in Alkohol.fliessende Blut gi'ht einen Niederschlag, welcher ein fast vollkommen unwirksames Wasserextract liefert, es enth\u00e4lt also keine zu ber\u00fccksichtigenden Mengen von Fibrinferment (Jakowicki').\nNachdem Al. Schmidt als feststehende Thatsache an-iiinimt, dass das Fibrinferment ein Zerfallsproduct der Leukozyten ist, in denselben aber nicht als solches, sondern als Zymogen enthalten ist, befasst er sich in seinen neuesten Arbeiten mit der Frage: welche Stoffe des Blutplasmas und Zellprotoplasmas sind es, die das Zymogen in das Fibrinterment \u00fcberf\u00fchren, oder \u2014 wie er sich ausdr\u00fcckt \u2014 das Fibrinlerment von seiner unwirksamen Vorstufe abspalten V Die ersten diesbez\u00fcglichen Versuche wurden auf Veranlassung von Schmidt von J. v. Samson Himmelst jerna*) und Xauck3) ausgef\u00fchrt. Diese pr\u00fcften eine ganze Reihe verschiedener, ziemlich willk\u00fcrlich gew\u00e4hlter Stoffe, aut ihre Einwirkung auf filtrirtes Pferdeblutplasma, Denis\u2019sche Plasmin-l\u00fcsung und Gallensalzplasma. Hierbei stellte sich heraus, dass alle Stoffe, die sie untersuchten, also Lecithin, Hypoxanthin, Leucin, Glycin, Taurin, Kreatin, Xanthin, Guanin, Harns\u00e4ure, Harnstoff, mit Ausnahme des Harnstoffs in bestimmten Mengen \" ** ksam, also gerinnungsbeschleunigend (nicht erregend) waren. Man erzielt aus der Zusammenstellung der Reactionsfl\u00fcssig- ' keiton und der Wahl der Substanzen, die Schmidt alle\nDA. Jakowicki: Zur physiol. Wirkung der Bluttransfusion. hiaug.-Diss., Dorpat 1875.\nD J. v. Samson Himmelst jerna: Feber leuk\u00e4misches Blut,\nBeobachtungen Tiber Entstehung des Fibrinferments. Inautr-Diss. f'orpat 1885.\n) L. c.\nZ- iuehrift f\u00fcr physiologische Chemie. XX.\t7\n's\t\u25a0\t\u25a0\t' \u25a0\t'","page":97},{"file":"p0098.txt","language":"de","ocr_de":"08\nI\nals I Tod ucf e der repressiven Metamorphose der Ei weissk\u00f6r j,r bezeichnet, dass eine Schlussfolgerung aus diesen Versuch i, eigentlich nicht zu ziehen ist. Ein wichtigeres Resultal \u00bb\u25a0;-gaben die Versuche, die Schmidt selbst angestellt hat. }> e\\lrahirte Gellulargebilde mit Alkohol und fand, dass in ,!n, Alkohol Stotre \u00fcbergehen, denen die F\u00e4lligkeit zukommt, i,,, filti irten Pterdeblutplasma Gerinnung zu erzeugen. Aussen hin >ind diese Stoffe, zymoplastische Substanzen \u2014 wie Schmi.lt >i(\u2018 bezeichnet \u2014 im Stande, ein Serum, welches durch langes Stehen an der Luft oder Dialyse vollst\u00e4ndig unwirksam gemacht worden ist, wieder hochgradig wirksam zu machen. Hieraus zieht Schmidt den Schluss, dass nach Zerst\u00f6rung des t ibrinfermentes in dem Serum noch grosse Mengen seines Zymogens (Prothrombin) Zur\u00fcckbleiben, welche durch die zymoplastischen Substanzen in Fibrinferment (Thrombin) \u00fcbor-get\u00fchrt werden und so dem Serum seine gerinnungserregend' u Eigenschaften in erh\u00f6htem Maasse wiedergeben.\nAlso die Theorie von Schmidt: Die Blutfl\u00fcssigkeit enth\u00e4lt urspr\u00fcnglich nur zwei Eiweissk\u00f6rper, das Albumin und die fibrinogene Substanz. Von dem Moment des Antrittes des Blutes aus dem K\u00f6rper zerfallen die weissen Blutk\u00f6rperchen, die Zerfallsproducte l\u00f6sen sich in der Blutfl\u00fcssigkeit auf und eines derselben ist das Serumglobulin. Die and!\n\u25a0Ten\nsind die zymoplastischen Substanzen und das Zymogen nes !\u25a0 ibrinfermentes, das Prothrombin. Nun f\u00fchren die zymoplastischen Substanzen das Prothrombin in das Fibrinfernuiii filier, welch letzteres nun bei Gegenwart kleiner Mengen von Neutralsalzen den Zusammentritt des Fibrinogens und Serumglobulins zu Fibrin veranlasst.\nEinen bedeutungsvollen Wendepunkt in unserer Frage k-deuten die Untersuchungen HammarstenV). Hammarsl. n war der Erste, welcher eine reine Fibrinogenl\u00f6sung, der kein Serumglobulin beigemengt war, dargestellt hat, um sich ein sicheres Lrtheil \u00fcber die Bedeutung des Serumglobulins f\u00fcr\n\u2019) o. Ha in ma r ste n: Untersuchungen \u00fcber die Faserstoffe Upsala 1875.\t*\n\ni","page":98},{"file":"p0099.txt","language":"de","ocr_de":"no\nijjo Gerinnung zu bilden. Seine Methode berftht darauf, dass ans .filtrirtein Bittersalzplasma das Fibrinogen durch. Zusatz ,l, s gleichen Volums ges\u00e4ttigter Kochsalzl\u00f6sung ausf\u00e4llt, filtrirt, in verd\u00fcnnter Kochsalzl\u00f6sung l\u00f6st, wieder mit ges\u00e4ttigter Kochsalzl\u00f6sung lallt und diesen Process drei bis vier Mal wiederholt. Schliesslich kommt er zu einer Fibrinogenl\u00f6sung, welche von Serumglobulin befreit ist. Hammarsten zeigte nun, dass diese reine serumglobulinfreie Fibrinogenl\u00f6sung mit sernm-globulinfreier Fibrinfermentl\u00f6sung vermischt einen typischen, echten Faserstoff liefert. Dadurch war bewiesen., dass das Serumglobulin zur Faserstoffbildung nicht erforderlich ist. Nichtsdestoweniger stellte sich, aber heraus, dass das Serumglobulin einen beg\u00fcnstigenden Einfluss auf die Blutgerinnung auszu\u00fcben im Stande ist. Aber ebenso bef\u00f6rdernd wirkt auch Calciumchlorid, mit Blutserum behandeltes Casein und viele andere Stoffe. Die Einwirkung des l'araglob\u00fclins stellt sich Hammarsten folgendermassen vor1;. \u00abDas Fibrin kann in dem Augenblicke seiner Entstehung durch gewisse Stoffe, unter denen das Alkali und die Salze bisher bekannt sind, in L\u00f6sung gehalten werden, und in dem Maasse, wie diese Stoffe durch Zusatz von Serum* globulin gebunden werden, muss wegen des Mangels an den ii\u00f6tlagen L\u00f6sungsmitteln, eine gr\u00f6ssere Menge des gebildeten Faserstoffes ausgeschieden, d. h. die Gewichtsmenge des Faserstoffes vermehrt werden\u00bb.\nEinen dem Standpunkt der Dorpater Schule gerade entgegengesetzten nimmt Wooldridge ein. Dieser Forscher ifuignet vollst\u00e4ndig die Betheiligung irgend welcher. Form-elomente an der Blutgerinnung und versucht den Nachweis zu f\u00fchren, dass das Blutplasma f\u00fcr sich allein sch\u00f6n afles enth\u00e4lt, was zur Gerinnung n\u00f6thig ist. Wooldridge operirt zum gr\u00f6ssten Theile mit Peptonplasrna. Schmidt-M\u00fchlheim1) und Fa no3) n\u00e4mlich haben gefunden, dass, wenn\n\u2019) l,c, S. 127.\n\u25a0j Schmidt-M\u00fchlheirn: Du Bois-Heym. Arcli. 1830,\nl) Fa no: Du Bois-Hey m, Arch. 1881.","page":99},{"file":"p0100.txt","language":"de","ocr_de":"100\nman einem Hund in die Blutbahn eine Peptonl\u00f6sung (wahrscheinlich handelt es sich hierbei um Albumosen) im Ve, hullmss von 0,3 gr. Pepton auf 1000 gr. K\u00f6rpergewicht injicirt das darauf gelassene Blut fl\u00fcssig bleibt. Das nach Abschlem derung der K\u00f6rperchen abgehobene Plasma solchen BluU bildet nun die Methodik f\u00fcr die Gerinnungsversuche Wool,!-\nT i <1 ge\u2019 s.\nDie Beweise, welche Wooldridge gegen die Betheiliguir der l.eukocyten und anderer Formelemente an der Bluteerim nung ins Feld f\u00fchrt, sind folgende:\tV\nDie Abk\u00fchlung, welche die Grundlage der bekannt,\u25a0\u201e Versuche Schmidt\u2019s, die. die Betheiligung der Leukocylen beweisen sollen, bildet, ist f\u00fcr das Blut kein indifferenter Fin-grill. Dadurch entfernt man eine Substanz, das A-Fibrino\u201een welche durch starkes Abk\u00fchlen niedergeschlagen wird. Dieses' A-l ibrmogen ist derjenige K\u00f6rper, welcha- dem Plasma die F\u00e4higkeit der Gerinnung verleiht. Peplonplasma ist, wenn\nl,'fen K\u00f6r|\u00bber enth\u00e4lt, durch Durchleiten von Kohlens\u00e4ure Verd\u00fcnnen mit Wasser, Filtriren durch eine Thonzelle, Neutralisation mit Essigs\u00e4ure zum Gerinnen zu bringen. H ab,.r .las A-Fibrinogen durch Abk\u00fchlung entfernt, dann gerinnt das I eptonplasma auf diese Eingriffe hin nicht. Wenn mm zum Plasma das A-Fibrinogen wieder zugesetzt wird, dann erlangt es wieder die F\u00e4higkeit, mit CO, u. s. w. zu gerinnen. Ebenso wie A-Fibrinogen wirkt Lecithin. Nachdem aber A-G ibrmogen oder Lecithin auf das Ham mars ten\u2019sehe G ibrmogen keine gerinnungserzeugende Wirkung aus\u00fcbt, muss Wooldridge\u2019s Ansicht nach im Plasma ein anderes Fibrinogen existiren - das B-Fibrinogen. Das Peptonplasma gerinnt nicht mit Fibrinferment - das daraus gewonnene Ham mar st en\u2019sehe Fibrinogen oder C-Fibrinogen gerinnt damit; auch in dieser Thatsache findet Wooldridge eine St\u00fctze f\u00fcr seine Anschauung. Das B-Fibrinogen ist die Mutter-snbstanz iles C-Fibrinogons. Die Gerinnung soll nach Woold-' r i d g e aul einer Wechselwirkung zwischen A- und B-Fibrinogen beruhen. Dabei soll eine Abgabe von Lecithin von dem A-Fibrinogen und eine Aufnahme desselben durch das B-Fibri-\ni.","page":100},{"file":"p0101.txt","language":"de","ocr_de":"101\n\u201eogen stattfinden. Ausser den beiden Stollen, die Wooldridge ;il~ A- und B-Fibrinogen bezeichnet und die er aus dem Blutplasma erhielt, stellte er aus Hoden, Lymphdr\u00fcsen; Thymus, rotlien Blutk\u00f6rperchen, Gehirn, Chvlus Stoffe dar, welche er als GewCbsfibrinogcne bezeichnet, welche in verd\u00fcnnten Sauren unl\u00f6slich sind. Diese Stoffe bewirken nicht nur Gerinnung in cxtravascul\u00e4ren Peptonplasma, sondern sie rufen auch, in ,|,>n Kreislauf eingespritzt, ausgedehnte intravasculare Gerinnungen hervor. Bei diesen Gerinnungen verschwinden die .Stoffe als solche. Da diese Stoffe auf Salzplasma und reine Fibrinogenl\u00f6sung unwirksam sind, so enthalten sie kein Fibrinferment. Sie enthalten aber Lecithin, welches ihre Wirkungsweise bedingt. Das Fibrinferment ist ein Gerinnungsprodur t, aber kein Gerinnungserzeuger.\t' , \u2022\nDie Resultate der intravascul\u00e4ren Injection der Leuko-cvlen, welche die Schmidt\u2019sehe'Schule erhielt, muss man dem (lewebssaft zuschreiben, mit welchem sie verunreinigt waren; denn gewaschene Leukocyten sind ganz wirkungslos.\nDie Gewebsfibrinogene sind keine 'Zellen--hcstandtheile, sondern Bestandtheile der Inter-eeHularfl\u00fcssigkeit \u2014 also ist ihre Einwirkung nicht auf die Lymphocyten oder andere Zellen zu beziehen.\tr\nEinen wichtigen Fortschritt in der Blutgerinnungs-forschung bilden die Untersuchungen, welche eine Beziehung der Blutgerinnung zu den Kalksalzen zu Tage f\u00f6rderten. Schon Virchow1) hat im Jahre 1840 darauf hin gewiesen, dass der Faserstoff regelm\u00e4ssig phosphorsauren Kalk neben phosphor-saurer Magnesia enth\u00e4lt. Virchow nimmt an \u2014 merkw\u00fcrdigerweise ist diese historische Thatsache von allen For-\u25a0.scliern unber\u00fccksichtigt\u2014, dass der Kalk in einer bestimmten chemischen Verbindung mit dem Faserstoff steht, \u00abkalkerde und Magnesia kommen im Blut nicht frei vor, sondern sind an die Proteinsubstanzen (Faserstoff, Eiweiss, K\u00e4sestoff) chc-\nb Zirchow: lieber die chemischen Kigenscliaften des Faserstoffs. Z' iwrlir, f. ration. Medicin., 1846, S. 262ff.","page":101},{"file":"p0102.txt","language":"de","ocr_de":"KL'\nmisch gebunden ..1). Auch Br\u00fccke\u00bb) hat gefunden, das. (,i,\nAsche des Fibrins immer kalkhaltig ist.\n\u00fc 1,11 Jahrt\u2018 5875 fand nun laminarsten\u00bb) das , von Calciumchlorid einem Gemenge von Vibcin,,\n\u00ab \u00bb.mon, di, GeSuUun, |\u201e hohem mLXI, ' ' und die Fibimziffer betr\u00e4chtlich erh\u00f6ht.\t*\nFreund\u00bb) findet die ganze Ursache der Gerinnung darin dass s.cl, unl\u00f6slicher phosphorsaurer Kalk abscheidet, wob,!\nk\u00f6rn \" l' T rihCr, der Bll\"fl\u00fc\u00e4si-kcit gel\u00f6sten Envoi\u00ab, korper unl\u00f6slich wird und sich als Fibrin abscheidet. Es\nduel, Adh\u00e4sion der Blutfl\u00fcssigkeit an die Wand des Gelass,.\n\", \"e chem das B|nt aufgefangen wird, aus den Formelenicnten phosphorsaures Alkali in das kalksalzhaltige Plasma \u00fcbergehe,' und. dann soll nun Calciumphosphat gebildet werden Wem, mnrso viel Calciumphosphat entsteht, dass das Mediun,\nFht'i\u00fc\u00dc n\t/'anSSU<lat 0der eine andcle gerinnbare\nl 'R t , ' 'r'1! niC ir lm Stande 'st, die ganze Menge Calcium: Phosphat aufzul\u00f6sen, so wird nach der Theorie von Freund\ndie Ausscheidung des \u00dcberschusses einen Anstoss gehen ,.......\nUnloshchwerden eines Theils der Ei weissk\u00f6rper, d. h. sie wird (lenniiung hervorrufen.\t,\nt.reen ) fand, dass in Bittersalzplasnia die Gerinnung !\t\u201eZusatz von Fibrinferment, durch eine Calciu,,,-\n!\t. und w'e Billgor und Sainsbury8) fanden\nauch durch eine L\u00f6sung von Ca CI,, Sr CI, und BaCI -hervorgerufen werden kann.\t*\nsh-h ftfe l,Cf\"(leres Verdienst um diese Frage erwarben .\t* ,us u,ld Pages'), welche den Nachweis f\u00fchrten,\ndass d,e Anwesenheit der Kalksalze f\u00fcr das Zustandekommen r. der Blutgerinnung ein unbedingtes Erforderniss ist. Sie\n\u2019 ) L. <\u2022\u201e S. '27\u00b1\n\u2018>L.e.\n1 L. c.\n41 F1 e 1111 (1 : Me(1- Jahrb., Jahr- 1S88. S.\n\u00bb r ue ii : Journ. of physiol. Vol. VIII, S. 354,\n) It inj: er und Sainsbury: Ebendaselbst. Vol. XI S. 3G!>\n\u2018J A r t b us und Imag\u00e9s:","page":102},{"file":"p0103.txt","language":"de","ocr_de":"103\nlinjjvii das aus der Ader Messende Blut in einer lproe. L\u00f6sung von Kaliumoxalat \u2014 sie verwendeten auch andere Kalksalze f\u00fcllende Substanzen, wie Fluoride und Seifen \u2014 (1 Theil lproe. Kaliumoxalatl\u00f6sung auf 10 Theile Blut)' und fanden dabei, dadurch das Blut seine Gerinnbarkeit verliert, ohne dass ,,j,i gesteigerter Gehalt an Neutralsalzen als gerinnungsver-liimlerndes Moment in Rechenschaft kommt. Setzten sie nun /um Blut, welches auf diese Weise fl\u00fcssig gemacht wurde,\n\u00bb ine entsprechende Menge Ga CI, hinzu, so gerann es binnen kurzer Zeit zu einem derben Kuchen. Sie ziehen daraus den . Sliluss: Die Fibrinbildung erfordert das Zusammenwirken dreier Substanzen: einer fibrinogenen Substanz, einer fibri no-plastischen Substanz und des Fibrinfermentes; die fibrinoplasti-sdie Substanz ist jedoch nicht das Serumglobulin, sondern riue Kalkverbindung Sie vergleichen die Fibrinbildung mit dt r Gase\u00efngerinnung. \u00abLa coagulation du sang est une cas\u00e9ification; La fibrine est un cas\u00e9um\u00bb.\n\u2022 ...\nUeber die Einwirkung der von mir aus den Leukocyten dargestellten Substanzen auf die Blutgerinnung im extravascul\u00e4ren Blute.\nA. Die Zellkernsubstanz, das Nucleohiston.\nDie citirten Untersuchungen Rauschen bach\u2019s haben biologisch der Lehre von der Blutgerinnung einen weiten ( b.sichtskreis verliehen. Indem er bewies, dass nicht nur die Leukocyten, sondern \u00fcberhaupt alle protoplasmatischen Gebilde Tr\u00e4ger von Substanzen sind, die die F\u00e4higkeit besitzen, in kalt liltrirtem Pferdeblutplasma und proplastischcn Fl\u00fcssigkeiten Faserstoff zu erzeugen, verlieh er der Blutgerinnungsfrage eine viel allgemeinere Bedeutung. Er constatirte, dass Zellen jeder Art kalt filtrirtes Pferdeblutplasma zum Gerinnen*, bringen, dass ihr Wasserextract auch proplastische Fl\u00fcssigkeiten zum Gerinnen bringt.\nUnbeantwortet blieb die Frage; welcher Stoff der Zelle f\u00fchrt das Fibrinogen in Fibrin \u00fcber?","page":103},{"file":"p0104.txt","language":"de","ocr_de":"104\n\u201celM gefunden zu haben r>a\u201e ,'en, ac i sc,len Arhc\u00eei \u2022lie Gerinnung hervorrufenden \u201c.\"SChenbjach \u00bbhielt ein,,,\nBlutk\u00f6rperchen des Huhnes mit \u00b0kohl \u2019 T 61 <lie rol,'MI behandelte und den hierbei r\u00e9 .^\u00ab\u2019altigem Wasser\n** -Tt\u00c4in *T\nliWk\u00f6rp\u00ab,.,,, in *, I,X\u00ef ,\"T \u00abta\n'\u201cl \u00bb\u00bb\u00ab' refill' je*ta |\u201e d'w a\u201ed \u00ee'n , m *faseriges Gebilde\u00bb\u2019) anli\u00e4wrt bl, h k \u2019 f,cn 1,0,11 Wiederholung dieses Vprcmd\ta^c rnic 1 1)01 <i< r\nAnschauung \u00fcbeJugt V\u00b0\" ** \u00dfich%M me.....r\n\u25a0;... \u00c6! STiTS 7 th\ndass es unter allen von ihn.\t,, \u2018 iHutsacli.'.\nkein einziges gab, \u00ab welches in sei/eMVirtun^ufT'TP*\nTints*1 ! ?Crmaloziien gleichgekommen w\u00e4re\u00bb\u2019) 5, f\n\u00c4 r Ttsrr p\u00fc nicw \u00bb \u00a3\nGrade \u00fcber den Nullpunkt erhoben h\u00fcueeL'\u00cfe0%.\nrar!ht.eiVeimutlnm\u00e9 \u201c\u00efsAnfang einen *33 protoplasmatisehen Gebilde 1\t\u2018 ' 7 Nucle\u00efn\u2122chthum \u00ab1er\nm\u00e4nnlichen Sexualzellen sind. Miesch h r ?!\nGehalt \u00ab1er Lachspermatoz\u00f6en an Nucleins\u00e4ure Pr*3/ ^ 7*\nak 7.\u00bb\u00bb/\u201e der Gesammtmenge der Sn\u00e9rm m l? n\nenthalten die Sperma,ozZl^Hr^t\t^ ^\n\u00bb u d - keine einzige Substanz W\u00bbU. \u2022 J * angenom\"\"\u2019\"\naanz, welche sie von anderen Zell-\n, Gest* z\u00e9i\u00e9srhrift'is^'sMr Pe,\u2019t<Wart*\u00bb*n\t\u00ables Zellk-m-\n*) b. r., 8. 07.\n*\u00abr\t\u00c4 Wirhelthiere. Ei,, Beim,\u00ab\nHasel, VI. Hell, 1874.\t\u2018\t\u00b0 deP ,iaturforsc,^nden Gesellschaft i,","page":104},{"file":"p0105.txt","language":"de","ocr_de":"105\n\u2022u len unterscheidet und auch keine weder prim\u00e4re .noch secun-,ifire Bestandtheile in gr\u00f6sserer Menge als andere Zellen auf-/IIweisen. Ich war also gezwungen, schon von vornherein die Vermuthung zu hegen, dass dieses starke coagulative Verm\u00f6gen der Spermatoz\u00f6en, welches sogar dasjenige der Leukozyten in erheblichem Maasse \u00fcbertraf, auf ihrem hohen Nuclein-halte beruht.\nOb eine Beziehung der Nuclemsubstanzen der Leukocyten zu der Blutgerinnung thats\u00e4chlieh besteht, dar\u00fcber konnte nur die Reindarstellung derselben aus den Leukocyten und \u25a0Pr\u00fcfung derselben auf ihr coagulatives Verm\u00f6gen entscheiden.\nZu diesem Ende unternahm ich eine chemische Analyse der Lymphocyten aus der Thymusdr\u00fcse und den Lymph-dl\u00f6sen, deren Ergebnisse in einer Arbeit in derselben Zeitschrift niedergelegt sind*). Da wir zur Zeit \u00fcber keine brauchbare Methode zur Isolirung der Leukocyten direct aus dem Blut verf\u00fcgten, musste ich mich mit den leicht zu beschaffenden\nLymphocyten begn\u00fcgen, umsomehr, als zu erwarten war, dass sie chemisch \u00e4hnlich oder gleich zusammengesetzt sind wie die Blut leukocyten.\t\u2014\nBei meinen mit den nach einer anderen Ortes*) an-gebenen Methode isolirten Lymphocyten angestellten Untersuchungen stellte sich heraus, dass der Zellkern derselben aus einer Substanz besteht, welche der Repr\u00e4sentant einer vollst\u00e4ndig neuen Gruppe von Substanzen im Thierk\u00f6rper ist.\n1 Moser K\u00f6rper, das Nucleohiston, ist \u2014 wie schon der Name besagt \u2014 eine Verbindung eines basischen Ei Weissk\u00f6rpers, des . Ilistons mit einem sauren Nucleoproteid, dem Leukonuclein. Ba es f\u00fcr das Verst\u00e4ndniss der folgenden Versuche und Schl\u00fcsse eine grosse Erleichterung darstellt, erlaube ich mir, an der Hand j des folgenden, gem\u00e4ss den neuesten Untersuchungen A. Kossel\u2019s und A. Neumann\u2019s*) etwas modi-'\nb Leon Lilienfeld: Zur Gheinie der LeukocytenBd. XVIII, Ibft:, und G, S. 473 ff.\n\u25a0) Lilienfeld, 1. c., S. 474.\nBor. d. deutschen ehern. Gesellschaft, \"NXVII. .S. -JiMT),\nI","page":105},{"file":"p0106.txt","language":"de","ocr_de":"100\nfieirten Schemas') den Abbau des Nucleohistons zu seiu.-i, Bestandtheilen ins Gedachtniss zu rufen :\nVucleohiston\nin Wasser l\u00f6slich,zerf\u00e4llt hei IMiainllunj' mit Sulzsaure \u00ab\u00bb1er B;t(Olflx oder La (OH).,\n\u25a0in\nIl i s t o n \u2022\u2022ine hiwrisslmse\nLon kon ii c l e i n \u2018\u2018ine S\u00e4ure, in Mineials\u00e4uren l\u00f6slich, zerf\u00e4llt hei der He-handlunfr mit starken Alkalien\nin\nK i w e i s s\tAde n y 1 s \u00e4 u re (Xudems\u00e4mv,\nzerf\u00e4llt heim Erhitzen mit Minerals\u00e4uren unter Bi-Idunjr von organischen Substanzen (Ad\u00bb--nin, rii\u00ffmin, L\u00e4vulins\u00e4ure) iiinl Phosphors\u00e4ure.\nLTm ganz kurz darauf hinzu weisen, wird das Xudeo-hisfon durcii Extraction der betreffenden Zellen mit Waso, Fiillen mit Essigs\u00e4ure und weitere Reinigung durch mehr-laches L\u00f6sen in verd\u00fcnntem Alkali und Wiederausf\u00e4llen dar-geslollt. Seine Zusammensetzung ist G == 48,40\u00b0/ , R '== 7\"\nN = 10,80\u00b0/,, P = 3,025 \u00b0/0, S = 0,701 \u2022/,.\t\u00a3\nDas Nucleohiston ist eine sehr verbreitete Substanz. Ich habe sie in den LympJiocyten der Thymus- und der Lymph-driisen, in den Milzzellen, den Ilodenzellcn, den unreifen Karpfenspermatoz\u00f6en, dem D\u00fcnndarmepithcl nachgewiesen.\nZur Klarstellung der Blutgerinnungsversuche ist von Wichtigkeit, dass schon Rauschenbach*) und Wooldridge1) duit h Extraction vieler Organe mit Wasser und S\u00e4uref\u00e4llung Substanzen gewannen, \u00fcber deren Eigenschatten sie jedoch gai keine Angaben machen und deren chemische Natur ihnen\n') L c., s. 4s;i.\n*1 L. c.\nl) h'i Bois Hovin. Arch.","page":106},{"file":"p0107.txt","language":"de","ocr_de":"107\nunbekannt ist. Wooldridge erkl\u00e4rt sein \u00abGewebsfibrinogen\u00bb. t\u00fcr ein Gemenge von Lecithin mit Eiwciss. Es unterliegt kt inem Zweifel und ich habe mich zu wiederholten Malen tiber-zeiH, dass der gr\u00f6sste Theil des sogen. \u00abGewebsfibrinogens\u00bb von Wooldridge aus Nucleohiston besteht, was.\u2014 wie wir' werden \u2014 zur Richtigstellung seiner Versuche und Schlussfolgerungen von eminenter Bedeutung ist.\nIch \u00fcbergehe nunmehr zu den Versuchen \u00fcber die Einwirkung des Nucleohistons auf das extravascul\u00e4ro Blut und die aus demselben gewonnenen, hier in-Betracht kommenden Eiweissstoffe. Ich untersuchte die Einwirkung\u201c des Nucleohistons: 1. auf kalt fdtrirtes Pferdeblutplasma* 2. auf Schmidt\u2019s lUactionsfl\u00fcssigkeit, 3. auf Il\u00f6hlentl\u00fcssigkeiten des Pferdes,\nI. auf nach Ham mars ten bereitete reine Fibrinogenl\u00f6sung, 5. auf Peptonplasma.\nBei all\u2019 diesen Versuchen zog ich ausser der Controll-piobe als solchen noch immer diejenigen Gerinnungserreger ; in das Experiment* welches bekannterma\u00dfen die betreffende Ucactionsfl\u00fcssigkeit am schnellsten zur Gerinnung bringt. \u2022\n/. Nucleohiston und kalt Jiltrirtes Vfc rdehlutplasma.\nV- i>noli I. a) lcbem. einer 3,75proc. Nucleohistoni\u00f6sung voirneutralei Reaction (aus Thymus) mit 8 chciu. kalt liltrirtem Pferde-Blutplasma von 0\" vermischt. Ks entsteht ein Niederschlag. ln 1 Minute tritt t vollst\u00e4ndige Gerinnung ein ; die Temperatur hat noch keine 4\"(1. erreicht, h) Gontrollprobe. 8 chcm. kalt tiltrirtes Pferdeblut plasma sich allein hei Zimmertemperatur \u00fcberlassen.. Gerinnt erst nach i*|2 Stunden.\nQuantitative Fihrinhestimrnung in beiden\nProben.\nPlasma, rein.............0.44 n|0 Fibrin,\nPlasma mit Nucleohiston . 0,7.3 \u00b0|0 Fibrin.\nV**r<uch II. a) 5 chcm. einer 3,75proc. Nucleohistoni\u00f6sung von neutraler Reaction werden mit 8 chcm. kalt liltrirtem Pterdeblut-plasma von 0\u00b0 vermischt und in Zimmertemperatur gestellt. Es bildet sich ein massiger Niederschlag; der sich gut zu Boden setzt. D i e G e r i n n u u g b I e i b t g a n z a u s. b) Gon troll probe. 8 chcm. desselben Plasmas sich allein bei Zimmertemperatur \u00fcberlassen. Beginn der Gerinnung nach 1 Stunde.","page":107},{"file":"p0108.txt","language":"de","ocr_de":"f\u00fcr .\tT,' ' 0,'s,uchen hervor, dass das Nuclcohid,,,,\nPf 1\u00bb ! !\"i h\u00b01W\" MaaSSt\u2018 dic fierinming dos kaltfiltrirt.ii Pfordeb utplasmas beschleunigt und die Fibrinmonge um\nBetrach.hclms erh\u00f6ht, wenn es in kleinen Mengen zum P|asi\u201e!\ngeugt \u00bbml In grosseren Mengen dagegen wirkt es direct\ngerinnungswidrig.\tnffw}\nII. Nucleohiston und proplastische Fl\u00fcssigkeiten Boi den Versuchen mit Nucleohiston und proplastisch,,,\njt\u00ee*- *\"\t*\u00bb *\u00bb\n. U( leohiston : 1. keine Gerinnung hervorruft, 2. die mit eine,,, anderen Erreger eingeleitete Gerinnung um ein Betr\u00e4chtliches veraycrt Hierbei beobachtete ich die wichtige I a sa che, dass der Zusatz des Nucleohistons /U Salzplasma (Schmidt\u2019s Reactionsfl\u00fcssigkeit)\n\u00ab... e..n.,,ne,\u201e. mni\t7!\nI lerdes immer die Bildung eines massigen Nieder^\nSchlages veranlasst, welcher sich gut zu Boden\ntcrsiiil, l. a) a ehern. Sc IT scher Iteactionsfliissigkcit ||*.tvi,(,\n( alzplasiua) (lurch A.ill\u00f6sen des Trockenr\u00fcckstandes von MgSO, l>|;o,\u201ea m Wasser (1: 7.\u00f6)| Werden mit SK) eben,, einer kr\u00e4tli riniinlermenllosung versetzt. Gerinnung in Mi-nuten.\n1\u00bb) IVrbeni. Schmidt\u2019scher Reactionsnilssigkeit mit 20 chan.\n\u00ae\"l7' 1 ,,roc* ^leohistonl\u00f6sung versetzt. Bildung eine Niederschlages. K e i n e Ge ri n n u n g.\nf) :\u00bb ehern. Schmidt\u2019scher KeactUmsflflssigkeit mit 20 oben,. \u20221er erw\u00e4hnten Fihrinfermentl\u00f6sung und Gehern, einer vtproe. Xucleohistonl\u00f6sung. Niederschlagbildung. rinnung nach 5 Stunden. - Die Mischung enth\u00e4lt D.S |\u201e Nucleohiston.\nVersuchll. a) Wehen, klare, von deren Zellen durch die Cent.il,,\nHnssPkeit t \u00abT PCTitO,,ei,ln0sSi\u00abkeil vom Pferde mit 5 cl,<,u. r I.) 1 IIin.1erSerum. Gerinnung nach 35 Minuten.\n\u25a0r ,\t'* 10 cl,,'ni- l,essell\u2019e\" bi'iuor peritonei mit r. cbfm. einer-\ninperalnr fpioc. Nucleohistonlteung. Keine Gerinnung.'-Niederschlagbildung.\n< J 10 Chcm. derselben PeritoneelflOssigkeit mit 5 ehern, einer * ^\"cleoiiistonl\u00f6sung und 5 eben,, desselhei, Binder.-serums. Cf e r i n n u n g u a c h G S1 u u d e n.\nTemperatur\n!G\u00b0","page":108},{"file":"p0109.txt","language":"de","ocr_de":"109\nV, T'if li III. a) 50 eben). Liquor pericardii vom Pferde mit \u201825 ehern, einer ,-Liquor\tkr\u00e4ftigen Fibrinfermentl\u00f6sung aus Rinderserum versetzt,\npericardii.) Oer in nun g na eh 40 Minuten. .\nb)\t50 ebem. derselben Pericardialfl\u00f6ssigkeit mit 25 ehern, einer lproe. Xucleobistonl\u00f6sung versetzt. Xiederschlaghildung-Keine G e r i n n u n g.\nc)\t50 ebern. derselben Pericardia lfiiissigkeit mit 10 ebem. einer 5proc. Xucleobistonl\u00f6sung und 25 ebem. derselben Fihrin-fennentl\u00f6sung. Xach 6 Stunden noch keine Oerin liung. Oie Gerinnung trat w\u00e4hrend der Xacht. ein.\nZu demselben Ergebniss f\u00fchrte ein Versuch mit einer leinen Fibrinogenl\u00f6sung.\nVersuch IV. a) 10 ebem. einer reinen nach Ha m nia rsten .bereiteten (Heine Fibrinogenl\u00f6sung mit 10ebem. Fibrinfermentl\u00f6sung. Ge-Kiltrinogen- rin nun g nach 5 Stunden.\nlosuug.) j,) jo ebem. ,Jer reinen Fibrinogenl\u00f6sung mit 10 ebem. einer 1 proe. Xueleohistonl\u00f6sung. Bildung eines massigen Nieder-selilages. Keine Gerinnung.\ne) 10 ebem. der reinen Fibrinogenl\u00f6sung mit lOcbcm. Fibrinferment und 2 ebem. einer 5 proe. XncleohistoiiL\u00f6sung. Gerinnung nach 5 Stunden.\nZu einem vollst\u00e4ndig entgegengesetzten Resultate f\u00fchrten nun die Versuche mit Peptonplasma. Hierbei n\u00e4mlich stellte cs sich heraus, dass das Peptonplasma mit Fibrin f e r ment nicht gerinnt, dass dagegen Nueleohiston nicht nur die Gerinnung nicht verz\u00f6gert, sondern sie selbst ein-Ieit et.\t;\nVersuch V. a) 15 ebem. Peptonplasma \u2014 (gewonnen durch Injection (Pepton-\teiner lOproc. L\u00f6sung von Gr\u00fcbler\u2019schein Peptori im\nplasma.)\tVerh\u00e4ltnis 0,3 gr. Pepton zu 1000 gr. K\u00f6rpergewicht in\u2019\ndie Jugularis, Verblutung des Thieres aus der Carotis und Absciileuderung der Formelemente durch die Centrifuge) \u2014 mit 15 ebem. einer kr\u00e4ftigen Fihrintermentl\u00f6simg. Keine Gerinnung.\nb) 15 ebem. desselben Peptonplasmas mit 15 ebem. Nuclco-histonl\u00f6sung (Procentgehalt nicht genau bestimmt). Entstehung eines grossen XiederSchlages. Gerinnung nach 10 Minuten.","page":109},{"file":"p0110.txt","language":"de","ocr_de":"110\nDass das zu diesem Versuche benutzte Fibrinfeim,. ,! wirklich wirksam war, erhellt aus folgendem Experiment:\n<\u2022: 3.:, Hh-iii. Schmidt\u2019s lteactioiisflilssigkcit mit Ji, cl.e,,,. derselben 111>\u25a0'.!|]f<-rmei11 lr>siin<r. Gerinnung nach IS Minuten.\nAus diesen Versuchen ergibt sich: Das reine Nude,,. lnslon besitzt die ausgesprochene F\u00e4higkeit de,, proplasl iseheti Fl\u00fcssigkeiten ihre Proplasticil\u00e2t zu wahren, d. h. die Gerinnung in den juoplasti-schen und fi lui no gelten Fl\u00fcssigkeiten stark zu verz\u00f6gern. Dagegen ruft das Nucleohiston in kalt tiltrirtcm Pferdeblut plasma und Peptonplasm,, unweigerlich Gerinnung hervor \u2014 in Ersterei\u201e \u201e,,'r l\"\u2019i richtig getroffenem Mengenverh\u00e4ltniss.\nSchon dieses merkw\u00fcrdige Verltalten legte den Gedanken nahe, dass im Nucleohiston eventuell zwei Stoffe vorhanden sind, von welchen der eine die Gerinnung verhindert res\u00bb, verz\u00f6gert, der andere die Gerinnung hervorruft resp. beschleunigt. Die darauf angelegten Versuche best\u00e4tigten es \u201eml gaben auch Aulkl\u00e4rung dar\u00fcber, warum das eine Mal die eine, ilas andere die andere Wirkungsweise zur Geltung kommt.\nDie Versuche, welche eine Etappe zur Aufkl\u00e4rung ' dieser Verh\u00e4ltnisse vorstellen, sollen jetzt folgen.\nDieselben Versuche mit Nucleohisl on, welches mit Kalkhydrat oder Baryiiinhydrat behandelt war.\n\\mleahtalon in Ha, OH)., gel\u00f6st mul kalt /iltnrles l\u2019fmleblutplasiea.\nV\" i sac I, I. al ln ehern, kalt littrirlcs l'lerdeblut|daona and 3 eben., ein\u00ab *2|>ro<\\ Xiieleohistonl\u00f6sung in Ba (OH)s gel\u00f6st itml mit\nEssigs\u00e4ure neutralisirt. In 3 Minuten vollst\u00e4ndige Ge rin n u n g.\nI\u00bb) ControlIprob\u00e9. 10 ehern, desselben Plasmas sich allein hei Zimmertemperatur \u00fcberlassen.. Gerinnung n.tcli - Stil n d en.\nVersuch II. a) 10 cl,cm. kall \u00abKrilles Pferdeblutplasma und li cbem. einer\n\u00bb|||\u00bbC. Nucleoliistoiil\u00fcsung in Ba (Olt), gel\u00f6st, (ierinumig nach i Minuten.\nh) Con trollprobe. 10 chcin. desselben Plasmas sich 'allein fiberlassen. G e r i n n u n g n a c h 1 Stunde n/","page":110},{"file":"p0111.txt","language":"de","ocr_de":"Ill\nAus diesen Versuchen geht hervor,das- die Bchandltmg Nncleohistons mit Baryumliydrat sein\u00ab' Eigenschaften dein kalttiltrirlen Pferd oblut plasma gegen\u00fcber ver\u00e4ndert. Dieselbe . Meii>fe. welche fr\u00fcher gen\u00fcgte, um dem Plasma seine spontane Gerinnbarkeit zu rauben, rufen jetzt selbst in dem Plasma intensiv Gerinnung hervor. Noch deutlicher wird diese Ein-wirkung des.Baryumhydrats und Aet/.kalks bei folgenden Vor-^ii, hen mit proplastischen und tihrinogenen Fl\u00fcssigkeiten.\nDie X ucl eoh i st on 1 \u00f6s u n gen wurden folgendermaassen Vor-bt handelt. Zu der L\u00f6sung des Nncleohistons wird Kalkwasser \u00c4iigesetzt, sehr vorsichtig, so lange ein Niederschlag entsteht. Kin Ueberschuss und ein zu Wenig sind strengstens zu vermeiden. D\u00e7r entstandene Niederschlag setzt sich gut zu Boden. In die \u00fcberstehende Fl\u00fcssigkeit wird Kohlens\u00e4ure, eingeleitet, vom CaC03 abfi(trirt und das Filtrat zu den nun folgenden Versuchen verwendet. Der Procentgehalt des gel\u00f6sten Stotles w\u00fcrde durch Eindunsten in gewogener Platinschale und W\u00e4gen bestimmt.\t'\nMit Ca(f)H)., behi nul eit es Xiteleoh ht uh und jtroplast isrhe Fl iissitfir it tu.\nV.T'iicli I. a) 1 chcm. Schmidt'scher Beactionsfliissigkeit mit chcm.\n\u2022 >;<I/']>hisin;<.)\teiner ungef\u00e4hr 1 proc. L\u00f6sung der Substanz, welche aos\ndem Xucleohiston durch Behandlung mit Ca(OH)2 ent-sland. (Je rinul nach 40 Minuten. Keine Xieder-schlaghildung.\t\u2019\nh) Controllprobe I. 4 ehern. Sc Inn i d t 'scher Heactions-fl\u00fcssigkeit mit ti\u00f6 chcmi destill. Wassers, Keine Ge-\nrinnung.\nc)\tControllprobe II. 4 chcm. Schmidt'scher Beactions-\nfl\u00fcssigkeit mit \u00dcOcbcm. einer ungef\u00e4hr gleich eoneentriricu L\u00f6sung von CaS04 wie hei a) in Bezug auf den Ca-Ge)ialt. (Bestimmt durch Titration mit Hs P04 und ITieriolplitalcm. Die Bestimmungsmethode isl zwar ungenau \u2014 aber \u2019f\u00fcr vorliegende Zwecke ungen\u00fcgend). . Denn innig nach h Stunden.\t\\\nd)\tCoutrollprobe MI. 4 chcm. Sch mi d t'scher Beactions.\n. Rossigkeit und 30chcm Kibrinfermeiitl\u00f6sung. Gerinnung\nnach 30 Minuten.\nLr>uch II. a) \u00f60 chcm. klare Pe r i ton ea 1 fl us s ig k eit und t>0 chcm. einer 1 Li<juor\t1 proc. L\u00f6sung der hei der Behandlung des Xucleohistous\nperitonei.) mit Ca (OH)\u00ab entstandenen Substanz. Gerinnung nach 1 Stunde 30 Minuten.","page":111},{"file":"p0112.txt","language":"de","ocr_de":"I. 50 cbcm. derselben PeritonealltW- , \"ut \u201c0chtm- Wasser. Keine Gerinn ung\n<\u2022) Ite.lrullprob. III. 50 cbcm. derselbe,, Peritceallbbd-, i\",til) eben,. Wasser und einigen Tropfe, gproc. tj'pp. Lommi^. Keine Gerinnung.\n\u2022I, Go,.trollprobe IV. 50 eben, derselben IVritoneidlbWi fc-ii\nMinnie,T Ferm\",,UflSUI\u2018- m\u25a0>\u00ab'\u25a0\u00bb\u00ab naetl\n\\' isu, l, III. a) Kleben. Perieardialllflssigkeit\nt\n(laicjuor (|\u00bb*rieardii.)\nvom I'leide nul\nder ni. I. und II. Versuch benutzten durch \u00ab:a(OHhY\u201c: .Wleohiston gewonnenen L\u00f6sung, \u00ab e r i n \u201e \u201e \u201e g \u201e\u201eU \u20184 Munden,\t*\n!\u2022) Controllprobe I. l\u00fc eben, derselben Poricardealfl\u00fbssi-w und a eben, dest, Wasser. K e i n e G e rinn,, u g. '\n'\u25a0) Controllprobe III. l\u00fc ehern. Liquor pericardii und \u00f6 ob, asser, den, einige Tropfen i proc. CaC'.-L\u00f6<un\u00ab 2\u201e gesetzt wurden. K e i n e (i e r i n \u201e u n g.\ndl Controllprobe IV. 10 eben,. Liquor pericardii und 5,1,\u201e\u201e Fib,nife,mentlosung. Gerinnung nach 1 Stunde.\nMit Ca(0Uj2 behe,miettes S\u2019ueleohiston \u201eml reine FibriHoyenlSsun,,.\n\" ' M\"'h-\t'l) ;J\u00b0 Cbcm- reiller Fibrinogen l\u00f6sung mit 15 eben, der 1\nLosung de,-Substanz, welche aus dem Xucleobiston durch U(OH| gewonnen wurde, vermischt. Gerinnung \u201e.\u201ed,\nb) Controllprobe I. :i0 ebon, einer Fibriuogenl\u00f6sung mit lo cbenn Wasser, welchem einige Tropfen einer tproc. U -'L\"s'\u2018\"g zugesetzt wurden. Keine Gern,\u00ab,,u--.'I Controllprobe II. .#1 ehern, reiner Fibrinogenl\u00f6sung und L,cbcm. Fibrinfermentl\u00f6sung. Gerinnung nach :i\u00f6 Minuten.\n_ (Aus diesen Versticbeu ergibt sich die Thatsache, dass\nk , (v *\u2019 mit \"elche,n ich dieselben Resullatb ' U hab<v (,as ^ucleohiston, welches f\u00fcr sich die Gerinnwn-\nllen proplastischen und fibrinogenen Fl\u00fcssigkeiten bedeutend m lagert, geschweige denn hervorruft, in einen K\u00f6rper verwandeln, der m denselben Reactionsfl\u00f6ssigkeilen unweiger-moi raserstoflgennnung hervorruft.\nWorin besteht nun die durch Aetzbaryt oder Aetzkalk dun aNucleohiston gesetzte Ver\u00e4nderung? Folgende Timt-","page":112},{"file":"p0113.txt","language":"de","ocr_de":"113\nsarhe schien auf den ersten Blick eine Antwort auf diese frage zu liefern.\nWenn man zu einer Nuclcohistonl\u00f6sung Katkwasser ; zusetzt, so entsteht ein Niederschlag, welcher bei weiterem Zusitz von Kalkwasser theilweise verschwindet, um daun hei noeii weiterem Zusatz wieder zu erscheinen. Wenn man hum \u00abh-n zuerst gebildeten Niederschlag auf einem Filter sammelt und untersucht; so ist es ein Leichtes, sich zu \u00fcberzeugen, dies .er aus Histon besteht \u2014 d. h. aus einer Kalkverbindung des 1 listons. L\u00f6st man den Kalkniederschlag in Salzs\u00e4ure und f\u00fcgt Ammoniak hinzu, so entsteht eine flockige F\u00e4llung, der K\u00f6rper gibt in der K\u00e4lte Biuretreaction, ist nach statt-gehahter Reinigung phosphorfrei, k u r z u m das Kai k w a s s e r hat von Nucleohiston das Histon abgespalten. Das lli>ton geht nun bei weiterem Zusatz von Kalkwasser in L\u00f6sung und der bei noch weiterem Zusatz von Kalkwasser auftretende Niederschlag ist kein Histon mehr, sondern das Kalksalz des zweiten Spaltungsproductes, des N u eiern s, welches in grossen Kalkwassermengen unl\u00f6slich ist.\nAuch Ba(OH)8 spaltet das Nucleohiston,'aber in ausser-iich anderer Wreise. Es entsteht bei Zusatz von Barytwasser m gel\u00f6stem Nucleohiston ern Niederschlag,. der jedoch nicht \u2022au> Histon, sondern dem Barytsalz des Nucleins besteht. Das llidon geht bei der Spaltung durch Ba(OH), sofort in\u2019s Filtrat, aus welchem es als Baryumverbindung durch Alkohol aus-ffrfallt werden kann.\nNach diesem Befunde lag es nahe, daran zu denken, (1a>> die Einwirkung des Aetzkalks und Aetzbaryts auf das Nucleohiston, welche demselben gcrinnungserregende Eigen* '\u00abhaften verleihen, darauf beruht, dass das Nucleohiston gehalten wird und so die gerinnungserregende Componente \u2014 Nuclein oder Histon \u2014 seine Wirksamkeit frei entfalten kann.\nEs trat also die Nothwendigkeit an mich heran, die Mtleii Spaltungscomponenten des Nucleohistons \u2014 das Leuko-Muclein und das Histon \u2014 jede f\u00fcr sich auf ihre gerinnungs-\n\u2022TM-igenden Eigenschaften zu pr\u00fcfen. Ich begann mit dem\nNu* lein.\n^ .tsehrift l\u00fcr i>ljysiol<-gische Chemie. XX.\nN","page":113},{"file":"p0114.txt","language":"de","ocr_de":"lit\nII. Louk on u dein und Gerinnung.\nDas Leukonuclein lasst sich auf vielfache Weise v!..;i Xucleohiston abspalten.\n1. Durch Behandlung des Nucleohistons mit Ba/Olt oder Ca (Oll),, was icli oben beschrieben habe.\n1. Durch verd\u00fcnnte Sal/.s\u00e4ure. Behandelt man Xiu ! > histon mit verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure (8 ebem. rauchend.-,-IICl auf 1000 ebem. H,0), so bleibt das Leukona.-!* d, ungel\u00f6st zur\u00fcck, w\u00e4hrend das Histon in L\u00f6sung Mit. Durch mehrmalige Extraction mit 0,8\u00b0/0 HCl, L\u00f6sung in verd\u00fcnntem'Alkali und Wiederausf\u00e4llung mit Sni,. Behandeln mit Alkohol und Aether kann man das Lenke-nuclein rein gewinnen. Dieses ist l\u00f6slich im Uebersctmx von IICl, unl\u00f6slich, oder schwer l\u00f6slich in Was-i-i-.\n:L Durch Behandeln des Nucleohistons mit kochend*m Wasser. Hierbei geht das Xuelei'n in L\u00f6sung tuet kann, nach Concentration derselben auf dem Wass. r-bade durch Alkohol oder verd\u00fcnnte Salzs\u00e4ure an-gef\u00e4llt werden. Dieses Xuelei'n ist l\u00f6slich in Wasser und \u00fcbersch\u00fcssiger Salzs\u00e4ure.\n4. Durch Behandeln des Nucleohistons mit Alkalien. L\u00e4sst man Xucleohiston in m\u00e4ssig starker (10\" ) Natronlauge einige Stunden stehen und f\u00fcllt dann mit S\u00e4ure, so bekommt man ebenfalls ein Xiulc\u00efn, welches in \u00fcbersch\u00fcssiger HCl, nicht aber in Wnr.-i-l\u00f6slich ist.\n\u00f6. Durch k\u00fcnstlichen Magensaft. Behandelt man Nu< l< \u00ab\u00bb-histon l\u00e4ngere Zeit mit Pepsin-Chlorwasserstoffsaiiiv im Br\u00fctofen bei 37\u201440\u00b0, so bleibt ein ungel\u00f6ster\" R\u00fcckstand zur\u00fcck, welcher ebenfalls aus Nuclein besteht. Dieses ist jedoch weder in Wasser noch \u00fcl\"-r-sch\u00fcssiger Salzs\u00e4ure l\u00f6slich.\nObzwar nun die nach verschiedenen Methoden aus drin Xucleohiston gewonnenen Nucleme verschiedene L\u00f6slichkeits-Verh\u00e4ltnisse zeigen, so stimmen sie alle in ihrer Element u* Zusammensetzung genau miteinander \u00fcberein. Ihr Phosphor-gehalt schwankt zwischen 4,7 und 4,99 \u00b0/\u00fc.","page":114},{"file":"p0115.txt","language":"de","ocr_de":"115\nZn den gleich zu besprechenden Gerinnungsversuchen benutzte ich das Leukonuclein 2, welches aus dem Xucleo-liidoii durch verd\u00fcnnte Salzs\u00e4ure gewonnen wird. In Anwendung kamen neutrale L\u00f6sung ganz reiner, zuvor analysirter Pr\u00e4parate.\nLeukonuclein und kalt \u00dfftrirtes Ffcnlehfntjdasnia.\nV\"a) 7 cbcm. kalt filtrirtes Pfordehlutplasma mit 1 chcm. einer -Proc* Keukoniicle\u00efnlosiiiig vorsetzt, Ge rinn nt nach\n8 Minuten. \u2014 Die Temperatur hat noch keine 10\u00b0 erreicht.\nI\u00bb) Gontrollprobe. 7 ehern, kalt filtrirtes Pferdeblutplasma tiir sich allein hei Zimmertemperatur stehen gelassen. Gerinnung nach l'!s Stunden.\nSchon dieser V ersuch lehrt, dass das gerinnungserregende, coagulative Verm\u00f6gen des Nucleohistons durch die Abspaltung ,le' ,,islons nicht verloren gegangen ist. Dass es aber die Spaltung allein nicht ist, welche hei der Behandlung des Nucleohistons mit Ca (OII), und Ba(OH), aus einer gorinnungs-widrigen eine gerinnungseinleitet ende Substanz erzeugte, lehrten folgende Versuche.\nVors il ch I. '>,dz|\u00bblasma.)\nL ukouuclnu und projd attische Flnxtiffkeiten.\na) 3 chcm. Schmidt'scher Heaelionsfl\u00fcssigkeit werden mit -0 chciu. einer 1 proc. lieiikonucleuil\u00fcsu\u00fcg versetzt. Killst eh un g eines massigen, sich .gut zu Hoden se t z e n d e n X i edc rsc h 1 a ge s. K ei n e G e riiiuii n g. h) 3 chcm. Schmidt\u2019scher Heactionsflussigkeit mit *20 chcm. einer kr\u00e4ftigen Fihrinfernimtl\u00f6siing. Gerinnung' in 25 M inu t en.\n'\u2022osuch II. dVritoneal-H\u00f6s>igkeit.)\nc) 3 chcm. derselben Heaelionsfliissigkeit mit 20 ehern, derselben Fermentlosung und 5 cbcm. einer 3 proc. Leueo-nucle\u00efnlosung. Gerinn u n g i n 25 M i n u te n.\na) 25 cbciii. klare Peritonealfl\u00fcssigkeit mit 12 chcm. einer 1 proc. Leukonuele\u00efnlosung. Massige r X i e d e r s c h I a g. Keine Gerinnung.\nh) 25 chcm. derselben Peritonealfl\u00fcssigkeil mit 12.cbcm. einer Fihrinfermentlosung. Gerinnt nach 1 .Sti'inaR\nc) 25 chcm. derselben Peritonealfl\u00f6ssigkeit mit 12 ehern. 1* ihrinfernientl\u00f6sung und 5 chcm. einer 3 proc. Louko-nucle\u00efnlosung. Ge r i n nt u a c h 55 M i n u t e n.","page":115},{"file":"p0116.txt","language":"de","ocr_de":"110\nW'iichlU. 11) 10 ehern. Liquor pericardii Vom Pferde und r, , ll-i'INor proc. Leukouticle\u00efnliisung. Entstellung eine, pericardii, t schlaues. Keine Gerinnung.\n10 chcm- Jers^lhen lVrio.irdialflrissifrk. it vom Pf,.,.,|,. , . odKim. der Fihrinlermentlr,s,,ng. Gerinnung \u201e\nO HP d,cm |.i,|,,\u201er pericardii mit 5 chcm. Fihrinlen,ic,\u201e und -ehern, iproc. Leukonncle\u00fcil\u00f6sung. (ierioim, nach \u00db0 Minuten.\nZu dem gleichen Resultate f\u00fchrte eh, Versuch mit\nHbrinogenl\u00f6sung.\t*\nVersuch. \u00bb, in ehern, einer reinen nach Hammarsten dargestelli..,, r iminogenlosung und 10 chcm. einer 1 proc. Leukonorlem losung. Bildung eines Niederschlages. Kein, tierin iiung.\n1,1 * , Wm- ,ler 'em\u00ab Fihrinogenl\u00f6sung und Io c|\u201e b ibrinlerment. G e ri n n u ng n a c h\tM i n u 1e n.\n<) sJO chcm. der reinen Fibrinogenl\u00f6sung, 10 chcm. Fibrin-ennent und 3 chcm. 3 proc. Leukonu'cle\u00efnl\u00f4sung. Km ( -\n*1 * '! \" \"\u00bb * ' \u201c e s Xi \u00ab '1 e f s \u00ab h I a g c s. Gerinn n \u201e , nach 20 Minuten.\nZu einem anderen Ergebnis\u00ab leitete ein Versuch 'mit Leukonucle\u00efn und Peptonplasma.\nv CI S u c h. 10ehern. Peptonplasma vom Hunde mit 5clicm. einer ln,..\nLcukonucleTiil\u00f6sung. Gerinnung nach 10 Minuten \u2014 Vorherige Bildung eines Niedersch la-es\nAus diesen Versuchen geht hervor* dass es nicht die .Spaltung des Nucleohistons ist, welche bei der Beliandliiii-desselben mit Kalkwasser oder Barytwasser ihm coagulai ive-vermogen verleiht. Dass aber die Abspaltung des Itislons \u2022\u25a0inen ausserordentlich wichtigen Einfluss aus\u00fcbt, das beweise,, the Versuche, in welchen das LeukonucleTn zu spontan gerinnenden Mischungen von proplastischen oder fibrinogenen Fl\u00fcssigkeiten zugesetzt worden ist. W\u00e4hrend n\u00e4mlich das Nudeohiston die Gerinnung derselben deutlich verz\u00f6gerte, \u00fcble\n\u00ablas l.eukotiuclem gar keinen qualitativen Einfluss auf die G rinnung aus.\nDurch die Abspaltung des Histons verlier also das Xucteoliiston seine gerinnungslicmmend\nI it\"","page":116},{"file":"p0117.txt","language":"de","ocr_de":"117\nEigenschaft \u2014 es entsteht aber ein Nucleinwel-r 1res f\u00fcr sich keine coagulatives Verm\u00f6gen- besitzt.\nEs liegt selbstverst\u00e4ndlich nach diesen Experimenten nahe, die gerinnungshemmenden Eigenschaften des Nucleohistons seiner Componente demHiston zuzuschreiben. Wir werden sp\u00e4ter scheu, dass sich dies\u00ab.* Annahme durch das Experiment best\u00e4tigt.\nWenn also die Versuche mit freiem Leukonucle'in auch einen wichtigen Schritt in der Erkl\u00e4rung der gerinnungs-lieinmomlon Eigenschaften des Nucleohistons bedeuten, so erkl\u00e4ren sie dennoch die Thatsachc nicht, dass Aetzkalk und Act/.haryt aus dem Nucleohiston einen Gerinnungserreger machen. Die zun\u00e4chst in Erw\u00e4gung zu ziehende Erkl\u00e4rung w\u00e4re also diejenige, dass das Nucleohiston resp. seine Compounde das Leukonucle'in als solches unwirksam, als Kalk-verhindung dagegen wirksam ist \u2014 eine Annahme, welche vom P\u00f6kel haring gemacht worden ist. Diese Annahme erwies sich als v\u00f6llig unhaltbar, wie folgende Versuche zeigen.\nWie schon erw\u00e4hnt, fiel es mir auf, dass wohl das Xueleohiston, als das Leukonucle'in in allen Reactionsfl\u00fcssig-keiton, die in Verwendung kamen \u2014 also im kalt filtrirten lHerdeblutplasma, in proplastischen und fibrinogenen Fl\u00fcssigkeiten, und im Peptonplasma massige, sich gut zu Boden >tzmde Niederschl\u00e4ge erzeugte. Diese meine Beobachtung hat mich zu einer Reihe von Experimenten veranlasst, welche die Sachlage aufgekl\u00e4rt haben.\nEs hat sich n\u00e4mlich ergeben, dass die durch \u00ablie Xucle\u00efnsubstanzen in allen Fibrinogen enthaltenden Fl\u00fcssigkeiten, ohne R\u00fccksicht auf ihre fustige Beschaffenheit erzeugten und gewaschenen Riederschl\u00e4ge einen K\u00f6rper darstellen, welcher die Eigenschaft besitzt, mit Kalk- oder Baryt->alzon ohtie anderen Zuzatz allein zu gerinnen.\nl\nE x p e r i in e n t e 11 e H e 1 e g e :\nI. Nucleohiston.\n>iilzplasma. Zu 15 ebem. Schmidt\u2019scher Heactionsfiiissigkeit u ii'1 e*ne ;>proc. Nucleohistonl\u00f6sung so lange zugesetzt , bis noch Niederschlag entsteht. Derselbe wird schnell auf einem Filter ge-","page":117},{"file":"p0118.txt","language":"de","ocr_de":"Ils\nxirmiielt, mit kaltem Wasser gewaschen, vom Filter .-enonm. verd\u00fcnnter \u00absung gel\u00f6st und 2 Tropfen G prie, ffif\u00bb /iigex'tzt. Gerinnung nach i>0 Minuten.\t\\ '\n\u00bb. K! \u00ab I iu... \u00ab x a 1. t p I as ,n a. Aus 150 ehern. KaliumuxalatplasmaA,.,. u\"\"\u2018 W\"'1 ,l\"lcl1 Xuelfolnslontflsun;? .1er 'betreffende .\\ieder'.wli| -vr.y . gesammelt, gewaschen, in verd\u00fcnntem \\a,f:(), gel\u00fbs, \u201e\u201e1\n*\t,ler L\u00f6su\"K * Tropfen \u00fcproc, Cr CI, - L\u00f6sung rui'elil'M\n(.ennnung nach 45 Minuten.\t'\n,,L \u2018\u2019^^\u2018\u201c^Iflussigkeit, ebenso behandelt, t eben, ,1er L.Vlin j? * uc,f\u2018\u00b0,,J\u00abt\u2018\u00bbnmedersch!ages mit einigen Tropfen G pro,-. (',}n : Losung versetzt, G e r i n n u n g n a c h 40 M i n t e n.\nIV.\tLiquor pericardii ebenso behandelt. G ebern, der L\u00f6<u\u201e r Nucleoh.stonniederschlages mit :i Tropfen Gproc. Ca CL-L\u00f6sun^. ' <;>. nnnung nach einer halben Stunde.\nV.\tat Heine Ki hri nogen l\u00f6s\u00bb ug. d()ehern, einer reinen .........\nfosung mit einer d-iproc. Xucleohistonl\u00f6sung ausgef\u00fcllt, Vi\u00ab|,,. sedag gesammelt, gewaschen, in XafCO, gel\u00f6st. Zu Sehen,\nI.\u00f6sung3 Iropfen fipruc. (iiCh-lalsung. (ierinnung nach ........\nlia Iben Stunde.\nh) Controllprohe. 10 chcmrdeiselhen Kjhrinogenl\u00f6sung mit :t Tr\u201e,,iw, t\u00bbpioc. CaLl.,-L\u00f6sung. Keine Gerinnung.\n-5 Dasselbe Resultat, nur mit viel k\u00fcrzerer (ieiiii-nuugszeit, ergaben die Versuche mit Leukonuclein. Da die Experimente mit der reinen Fibrinogenl\u00f6sung die weitaus wichtigsten sind, beschr\u00e4nke ich mich auf die Anf\u00fchrung ,1\u00ab Letzteren :\nVersuch. a) Webern. reiner Fibrinogenlosung aus Hundeblut werden mit einer schwach sauer reagirendan L\u00f6sung von Leukonmlem gef\u00e4llt , der entstandene Niederschlag auf einem Filter g,;. sammelt und schnell mit kaltem Wasser ausgewaschen, bei Niederschlag wird vom Filter genommen und in lfrlicm.\n\\ erdunnter Sodal\u00f6sung gel\u00f6st. 4 ebem. dieser L\u00f6sung mit \u2022> Tropfen Gproc. Ca Cla-L\u00f6sung. Gerinnung nach 5 .Minuten.\nbl Gon troll probe. lOebein. reiner Fibrinogenl\u00f6sung mit Troptni Gproc. CaChj-L\u00f6siing versetzt. Keine Gerinnung.\nWichti- War nun die Frage, ob auch beim Abbau de. Nucleins zur Xude\u00fcnsauro, also zuni eiweissfreien Spaltuugs\u00ab product des Xucleohistons, diese merkw\u00fcrdige Eigenschaft nkht votieren geht, d. h. ob auch die eiweissfreie Nuekfu-saure aus dem Fibrinogen einen K\u00f6rper lieraustallt, welcher","page":118},{"file":"p0119.txt","language":"de","ocr_de":"110\nc, Ik in f\u00fcr sich ohne Zuh\u00fclfenahme irgend einer anderen Siiiidaiiz mit Kalksalzen gerinnt. Die daraufhin gerichteten V. ivliehe liaben ergeben, dass die Xuclei'ns\u00e4iire ebenso und ntj.h intensiver wirkt wie die vorher erw\u00e4hnten Xucleo-j.\u00ef'.ile\u00efde, d. h. die Xucle\u00efns\u00e2ure f\u00e4llt aus Fibrinogenl\u00f6sungen .iiif Substanz, welche noch schneller mit Kalksalzen ge-\n-l\niiniit, wie die vorausgegangenen durch F\u00e4llung mit Xucleo-liVti.m und Leukonucle\u00efn erhalten. Die zu diesen Versuchen verwendete S\u00e4ure verdanke ich der grossen G\u00fcte des Herrn Prof. Kos sei. Sie stammte aus den Thymuslymphocyten.\n\\\\-I -Hc li. a> .\u2018\u00bb0 cbcm. reiner Kibiinojrenl\u00f6sunjj werden mit Nucleins\u00e4ure versetzt, so lange ein Niederschlag entsteht. Der.Niederschlag wird gesammelt, schnell gewaschen und in verd\u00fcnnter Xa,C03 gel\u00f6st. Zu 5 ehern, der L\u00f6sung werden 4 Tropfen (iproe. CaLL-L\u00fcsung zugesetzt, t\u00eeerinnt nach 1 Minute zu einem festen Kuchen, h) \u2022> ehern, der urspr\u00fcnglichen Kihrinogenl\u00fcsung uiid 4 Tropfen tiproc. CaCl2-L\u00f6sung. Keine (ferinuuiig.\n\u00e0 Diesen Versuch habe ich viele Male wiederholt und jedes Mal setzte mich die schnelle, fast momentane Gerinnung des Nihieltls\u00e4ureniederschlages, den man aus Fibrinogen gewinnt mit Kalksalzen, in Erstaunen.\nBei der Ausf\u00fchrung dieser Versuche muss man jedoch auf einige Einzelheiten R\u00fccksicht nehmen, welche ihr Gelingen bedingen. Diese sind : 1. schnelle Operation, \u00b1. der enl-daiKlene K\u00f6rper darf nicht zu lange mit XatC03 in Ber\u00fchrung bleiben, denn in alkalischer L\u00f6sung auf bewahrt, verliert er schon Uadi li> Stunden seine F\u00e4higkeit, mit Kalksalzen Fibrin zu geben.\nWenn ich nun das wichtige Ergebnis* dieser Versuche i'-iimire:\nDer Hauptbestandtheil des Leukocytenkerns, das Xucleohiston, besitzt zwei entgegengesetzte Eigenschaften: 1. eine gerinnungshemmende, i ein\u00bb* p i innungserregende, die zweite nur unter ganz bestimmten Bedingungen.\nDurch Abspaltung des Histons geht die ge-f i n n u n gs h e ni m e n d e E i g e n s c h a ft des X u c 1 eo h is to ns verloren.\t1","page":119},{"file":"p0120.txt","language":"de","ocr_de":"120\n. J k'lydral und Baryumhydral spalten ,i,\n. \"n al* und bewirken, dass das zweite Sn l\nungsproducl Leukonuclein bei Gegenwart Act/.kalk und Aetzbaryt in Fibrinogenl\u00f6sun- ,'\nDas freie Leukonuclein ruft keim* c( \u2022 \u2022\u2018\"\u00bbtren in Fibrinogenl\u00f6sungen hervor '\n\u2018 au,\tf; r-b allein, \u201eWh\nh\u00fc''iVeVla\u00fcf8e\u2018rTr0,r,f0n V\u00b0n Calciun>c,bloridi\u00f6sul'' , ' , r elnes kurzen Zeitraumes, zu einen, lester, Faserstoffkuchen gerinnt.\n... D,W fe'anz \u2022Merkw\u00fcrdige Thatsache, dass das nael, der aiumarsteir.seben Methode gewonnene, durch gesailbu,. oc \u00abSalzl\u00f6sung gef\u00e4llte Fibrinogen mit Kalksalzen vollst\u00e4ndi g \u00abKumnbar wahrend der aus demselben Fibrinogen mit life der Aucleinsubstanzen gewonnene K\u00f6rper durch ein uenig Cale,umchiorid oder Caleiumsulfat sofort zum Gerinne,, gebracht werden kann, erkl\u00e4rt nun die vorangegangenen \u2022 puni,ente, l,e, welchen das Leukonuclein f\u00fcr sich keine\n-\u00abmnung erzeugte in Kalkwasser oder Barytwasser gel\u00f6st \u00abhe Gerinnung emleitele.\nDie NucleVnk\u00f6rper erzeugen aus dem Hani-marsle,, sehen Fibrinogen eben einen K\u00f6rper welcher f\u00fcr sich nicht gerinnt, dagegen mit Kalk-' aizen vermengt typischen Faserstoff liefert. Die \u00abdensda der diesbez\u00fcglichen Einwirkung der Nuclemstollk \u00ab\u00bbI \u00abhrect abhang,g von der Abbaustufe des Nucleohist\u201en>\n\u00ab\u2022 h \u00bb I\u00ab, tens, tat wuchst mit dem Reichthum der Abbate lioducte an Nuclems\u00e4ure und erreicht ihr Maximum bei der A u le,\u201esaure selbst. Damit will ich sagen, dass der Nucleo-juslonniederschlag, den man aus Fibrinogen erh\u00e4lt, mit Ca\u00ab angsamer gerinnt als der Leukonucleinniederschlag und die- r wieder langsamer als der Xucle\u00efns\u00e2ureniederschlag, welcher","page":120},{"file":"p0121.txt","language":"de","ocr_de":"-I\u00bb\"\u00bb im Verlauf eines Sekunden z\u00e4hlenden Zeitraumes mit Ga CI. typischen Faserstoff liefert. Wir werden bald sehen, worauf diese Verh\u00e4ltnisse beruhen.\nn u s T h r o in b o s i n und die Gerinnung\nEs tritt also die wichtige Frage heran: Worin besieht die Einwirkung der Nucle\u00efnsubstanzen auf das Fibrinogen? E' sofern ich ersehe, drei M\u00f6glichkeiten in Betracht zu ziehen. 1. Entweder existirt das Fibrinogen in zwei Moditi-cationen, einer durch Kochsalz und einer durch Nucle\u00efiistoffe gef\u00e4llten, von welchen die erstere zur Umwandlung in Faser-stnlV ausser des Kalksalzes noch des Fihrinlermenles bedarf, w\u00e4hrend die letztere schon mit Kalksalzen allein gerinnt, oder -\u2022 \u2022* entsteht eine Verbindung von Nuclein resp. Nucle\u00efn--\u00e4ure mit Fibrinogen, welcher die Eigenschaft der Gerinnbare bil mit Kalksalzen zukommt oder 3. es wird durch die Xmlejiik\u00f6rper ein die Gerinnbarkeit des Fibrinogens mit Kalk\u00fcl bindungen verhindernder K\u00f6rper abgespalten.\nDie Entscheidung dieser Frage erm\u00f6glichte mir folgenden\nfli funtl :\t. \u2019\nDieselbe Umwandlung wie mit Nucleinsuh--liinzen erleidet das Fibrinogen auch bei Beliand-!\u00bbng mit Essigs\u00e4ure. Ich erhielt aus reinen Fibrin\u00f6gen-l\u00f6simgen, welche weder f\u00fcr sich noch durch, Zusatz von Kalksalzen gerannen, mittelst Essigs\u00e4uref\u00e4llung immer einen Niederschlag, welcher in verd\u00fcnnter Sodal\u00f6sung gel\u00f6st, nach Hinziif\u00fcgung einiger Tropfen einer 5proc. Ghlorcalciuml\u00f6sung 11,1 Verlauf eines ausserordentlich kurzen Zeitraumes, beinahe explosionsartig gerann. Diesen, mit Essigs\u00e4ure gef\u00e4llten K\u00f6rper, welcher sich als identisch mit dein durch Nueleink\u00f6rpor gef\u00e4llten erwies, will ich fortan als Thromhosin bezeichnen.\nDiese Thatsache, welche ich schon fr\u00fcher pufdicirt habe\u2019),\n14 lni,,lei''veile von .1. J. Frederikse\u2019) vollkommen hesl\u00e4fi-t worden.\tr\n) Leon Lilienfehl: Weitere Beitr\u00e4ge zur Kenntniss \u00bb1er Blut-f iiniiufc. \\erhandl. <1. physiol Gesellschaft. Sitzung vom il. Juli ISO:\u00bb.\nJ) Diese Zeitschrift, Bd. XIX, Heft \u00bbJ. S. 1.7.*.","page":121},{"file":"p0122.txt","language":"de","ocr_de":"Schon damals, als ich diesen Befund publicise, bemerkte ich ausdr\u00fccklich, dass ich nach einigen vorl\u00e4ufigen Versuch\u00bb-u/ b.-i welchen ich fand, dass nach AbO\u00ce.triren des Throinbusius im Filtrat immer kleine Mengen von Eiweiss naehzuwoixi, waren, zu der Annahme neige, das Fibrinogen werde dunh die Essigs\u00e4ure gespalten in eine Substanz, welche mit Ga-Salzen * Faserstoll liefert und eine andere Substanz, welche die (i\u00e7-rinnung verhindert.\n1 huts\u00e4chlich konnte ich diese Annahme best\u00e4tigen. Kh land, dass die vom Thrombosin abfiltrirte Fl\u00fcssigkeit noch geringe Mengen eines Eiweissk\u00f6rpers in L\u00f6sung h\u00e4lt, welchen irh nach folgender Methode isolirt habe. 100 ebern. reiner nach Main mar sien bereiteter Fibrinogenl\u00f6sung werden mit 's Normalessigsaure versetzt, so lange ein Niederschlag ent-stcht. Das ausgef\u00e4llte Thrombosin wird auf einem Filter gesammelt, und mit kaltem Wasser zweimal nachgewaschen. Da< sauer reagirende Filtrat wird durch Zusatz der berechnen Menge Natronlauge neutralisirt und nacldier auf dem Wasserbade aut die H\u00e4lfte seines Volumens eingeengt, .letzt setze ich zu der concentrirten Fl\u00fcssigkeit das 4 fache Volumen Alkohol hinzu, wobei das in L\u00f6sung gewesene Kochsalz und Natriumacetat zum gr\u00f6ssten Theil herausf\u00e4llt. Der Koclisalz-uml Natriumacetat-Niederschlag wird nun abgesaugt und \u00bblas Filtrat wieder eingeengt. Nachdem der Alkohol vollst\u00e4ndig verschwunden, wird die w\u00e4sserige Fl\u00fcssigkeit noch weiter hi- auf ein ganz kleines Volumen abgedunstet und durch Zusatz des vierfachen Volumens Alkohol und Aether gef\u00e4llt.\nEs entstellt (\u2018in Niederschlag, welcher auf einen Filter gesamt-, molt, mit Alkohol und Aether nachgewaschen und getrocknet sich als eine mit Kochsalz verunreinigte Albumose erweist. Die Substanz ist in Wasser l\u00f6slich und gibt in der K\u00e4lte Biuretreaction mit violettrother Farbe. Es ist ja freilich die M\u00f6glichkeit nicht ausgeschlossen, dass die auf diese Weise-erhaltene Substanz nichts Anderes als ein Umwandlungsproduct des urspr\u00fcnglichen Fibrinogens, das durch Essigs\u00e4ure nicht vollkommen ausgef\u00e4llt wurde, ist. Es ist noch eine. M\u00f6glich*-keil vorhanden. Bekanntlich hat Hammarsten die Beobadi-","page":122},{"file":"p0123.txt","language":"de","ocr_de":"I2J\ntnii(-r gemacht, dass sowohl bei der Hitzeeoagulation, als bei ,1,1* Faserstoffgerinnung sich vom Fibrinogen ein globulin-artiger K\u00f6rper abspaltet, das sogenannte Fibringlobulin, welches, l\u201e i r,5\u00b0 eoagulirt. Nun hat J. J. Frederikse in seiner obenerw\u00e4hnten Arbeit auf der von mir gemachten Entdeckung des Tl.noinbosins und meiner Annahme, das Fibrinogen werde bei di r Essigsaureeinwirkung in Thrombosin und einen geriunungs-widrigen K\u00f6rper gespalten, fussend in der Richtung meines (irdankenganges Experimente angestellt und hierbei gefunden'), dass die von dem durch Essigs\u00e4ure ausge tall ten Thrombosin ahliltrirte Fl\u00fcssigkeit neben Spuren von unver\u00e4nderten Fibrinogen noch eine Substanz enth\u00e4lt, welche bei (\u00bb5\u00b0 eoagulirt. Es liegt nahe, daraus den Schluss zu ziehen, dass die Essig-s\u00e4meeinWirkung darauf beruht, dass das Fibrinogen in das Thrombosin einerseits und das Fibringlobulin andererseits gespalten wird. Es w\u00e4re also noch m\u00f6glich, dass der von mir erhaltene albumoseartige K\u00f6rper ein Umwandlungs- resp. Zersetzungsproduct des gebildeten Fibringlobulins \u00ablarstellt.\nDie Frage konnte ich nur insoferne entscheiden, dass \u00abl'T von mir erhaltene albumoseartige K\u00f6rper kein von der Essigs\u00e4ure unausgef\u00e4lltes Fibrinogen ist. Zu dies\u00e9in Rohufe erhitzte ich das Filtrat, bevor ich die weiteren Operationen damit ausf\u00fchrte, l\u00e4ngere Zeit auf 00\u00b0, und filtrirte nachher von dem entstandenen minimalen Niederschlage ab. Zu Anfang geht der Niederschlag, wenn man eine opalescirende Tr\u00fcbung so nennen darf, mit durchs Filter; durch mehrmaliges-Zur\u00fcck-gii ssen des Filtrats aufs Filter bekommt man schliesslich doch ein annehmbar klares Filtrat. Dieses in der oben beschriebenen ^'ise weiter behandelt, gab auch den erw\u00e4hnten wasserl\u00f6slichen K\u00f6rper.\nIch wollte noch entscheiden, ob \u2014 wie Frederikse itngibt \u2014 im Filtrat vom ausgef\u00e4llten Thrombosin Fibrin-globulin nachweisbar ist. Zu diesem Ende erhitzte ich wieder das essigsaure genau neutralisirte Filtrat l\u00e4ngere Zeit auf 00\u00b0, tillrirtc von den jetzt ausgeschiedenen Resten unver\u00e4nderten\n) L. <*., S. p;i.","page":123},{"file":"p0124.txt","language":"de","ocr_de":"fibrinogens ab und erw\u00e4rmte das Filtrai auf 65\u00b0. Hierbei \u00ab\u2022rlMcIl ich Resultate, welche mir keine sicheren Schl\u00fcsse \u2122 .'eben erlauben. Das eine Mal n\u00e4ndich erlnelt ich thats\u00e4c.....\n\u00b0 , <leu,J\" he Tr\u00fcbung, das andere Mal blieb die Huss.gkeit be. C,., ganz klar, wieder ein Mal bekam sie bei\nmir eiue \"anz zartc Opaiescenz. Wenn man in Betracht ,'a;s,\"acl! Hammarstei, das bei 65\u00bb coagulironde k ibi inglobulm ein Drittel seiner Muttersubstanz des Fj|,rj.\niingens ausmachen soll, so muss man zugestehen, dass die\nErgebnisse meiner Experimente eher negativ als positiv \u00ableulen sin<l.\nln Folge dieser zweifelhaften Resultate bin ich absolut nicht im Stande, eine reife Entscheidung zu treffen, ob der von amr im essigsauren Filtrate nachgewiesene albumosearti-c Noll ein Derivat <les Fibringlobulins ist, oder eine selbstst\u00e4ndige Substanz. Die Thatsaehe steht aber fest, dass \u201each Ausf\u00fcllung des Thrombosins ins Filtrat ein eiweissartiger, in Wasser l\u00f6slicher K\u00f6rper \u00fcbergeht. Allerdings sind die Mengen dieser Substanz ausserordentlich gering.\nEs handelte sich zun\u00e4chst darum, zu entscheiden, ..I. diese Substanz thats\u00e4chlich die Eigenschaft besitzt, die Gerinnbarkeit des Thrombosins mit Kalksalzen zu verhindern. Bei \u00ab1er geringen Ausbeute an dieser Substanz und der nicht unbetr\u00e4chtlichen Schwierigkeit, sich grosse Mengen von reiner r ibrinogenl\u00f6sung zu verschaffen, musste ich mich auf zwei Versuche beschr\u00e4nken. Die albumose\u00e4hnlicheSubstanz wurde m diesen Versuchen aus 400 cbcm. einer ziemlich concen-Irirten Fibrinogenl\u00f6sung gewonnen. Der getrocknete Alkohol-Aelherinederschlag wurde in Wasser gel\u00f6st.\nVcrsucli I. a) 3 i hcra. Throinbusiiil\u00f4siuig mit 1 et,cm. der taTsung des allMimoseailigen K\u00f6rpers und 3 Tropfen 5proc. CaCI.-I.\u00f6siin- vermischt. Keine Gerinnung.\nI\u00bb) Controlprobe. :) ehern, derselben Thrombosinl\u00f6suntr mit 1 ehern, dest. Hs 0 und 3 Tropfen 5proe. Caa.-L0s.m-. Gerinnung nach 5 Minuten.\n\\ersuch II. a) i.\u00bb ehern. Thombosinlosung mit 1 ehern, der Losung der a Ihn moseartigen Substanz und 2 Tropfen oproc. CaCI,-L\u00f6suiig. Keine Gerinnun\nr \u2022","page":124},{"file":"p0125.txt","language":"de","ocr_de":"!>) Cohtrollprobe. - cbcm. <l\u00bbTsclb\u00bb>n Thrombosiulnsuni? mit leben), \u00bblest ill. Wassers und 2 Tropfen 5 pme. CaCI*-L\u00f6sung, (\u00eee r i n n t nach b M i n u t e n.\nEs stellte sich bei einem dritten Versuch, den ich leider aus Mangel an Substanz nicht in der Lage war, zu wieder-\" holen, dass die albumoseartige Substanz auch die F\u00e4higkeit besitzt, der Gerinnung der proplastischen Fl\u00fcssigkeiten mit anderen Gerinnungserregern z. B. dem Fibrinferment entgegen-zuwirken, d. h. sie betr\u00e4chtlich zu verz\u00f6gern.\n\\et Hioh III. a) cbcin. Sc lim id lieber Heactionsllfissigkeii mit 15cbcm.\nFibrinfermentlosung vermischt, (ierinnt nach dO Minuten.\t\u25a0\nb) 2 ehern, derselben Heactionsflflssigkeit mit lr/ebcm. derselben Fibrinfermentl\u00f6sung und 1,5 cbcm. der alhumose-ai tigen Substanz. Beginn der fieri nnnng, nach t\u00bb Stunden.\nWir gelangen demnach zu dem wichtigen Ergehniss: Ou ich die Essigs\u00e4ure wird aus der reinen Fibri-nugenl\u00f6sung, die mit Kalksalzen ungerinnbar ist, '\u2022ine Substanz, das Thrombosin ausgcf\u00e4llt, welche mit Kalksalzen in k\u00fcrzester Zeit typischen Faser- J slofl' liefert. Ins Filtrat geht eine ei weissartige, in Wasser l\u00f6sliche, die Biuret reaction in der K\u00e4lte gehende Substanz, welche die Gerinnbarkeit des Thrombosins mit Kalksalzen verhindert und auch \u00fcberhaupt gerinnungshemmende Eigenschaften besitzt.\nEs tritt nun die Frage an uns heran, ob die Essigs\u00e4ureeinwirkung auf das Fibrinogen in ihrem Verlauf und ilirein Ergebniss identisch ist mit derjenigen Einwirkung, welche man durch F\u00e4llung der reinen Fibrinogenl\u00f6sungen mit den Xude\u00efnsubstanzen aus Leukocytcn, also Nucleohiston, Leuko-nuclein, Nuclcfns\u00e4ure erzielt Wir haben gesellen, dass, wenn 1111111 zu einer Fibrinogenl\u00f6sung eine resp. Nucleinsubstanz \u00abi>*tzt, ein Niederschlag entsteht, welcher in verd\u00fcnntem\" Alkali gel\u00f6st durch Zusatz eines Kalksalzes in kurzer Zeit Faserstoff liefert. Es fragt sich also, ob auch hierbei aus der","page":125},{"file":"p0126.txt","language":"de","ocr_de":"Fibrinogcn lusting Throml>o?in ausgefallt wird und in? Filtct die oben beschriebene albumoseartige Substanz \u00fcbei>|if? Ks k\u00f6nnte ja, und das ist nach allein bisher bekannten das Wahrscheinlichste, beim Zusatz von Nucle\u00efns\u00fcure, welche j;i doch das wirksame Princip der Nudeinsubstanzen darst\u00ab l!t. uie wir gesehen haben, zur Fibrinogenl\u00f6sung eine Verbinduu\u00bb des Fibrinogens oder Thrombosins mit Nucle\u00efns\u00fcure, auslallen nicht aber das freie Thrombosin. Es ist ja aus den Untersuchungen Alt man n s und KosseUs zur Gen\u00fcge bekannt, dass Nucle\u00efns\u00fcure in saurer L\u00f6sung Eiweiss. f\u00fcllt, nicht aber als solches, sondern als Verbindung mit Nucle\u00efns\u00fcure, abo als eine Art Nuclein.\nErstaunlicherweise liegt die Sache beim Fibrinogen anders, hie Nucle\u00efns\u00fcure resp. die Nudeinsubstanzen F\u00fcllen aus dem Fibrinogen keine nucle\u00efnsauren Eiweissverbindungen, sondern <las freie Thrombosin \u2014 verh\u00fcll sich also ganz wie die Essi-\ns\u00fcmv. Es kommen hier also nur die sauren Eigenschaften der Nucle\u00efns\u00fcure zur Geltung.\nFolgender Versuch m\u00f6ge dies illustriren :\nZ\" l\u00fcUclH-fi\u00bb. reiner .nil KalksaIzen ungeriimbarer Fibrinogen be.m,: \u25a0kis IliimleMul wird Nucle\u00efnsaure aus Thymus, die ich der Gut,'-Item. Professors Kessel verdanke, in Wasser mit stark saurer lleacljon gel\u00f6st solange zugesetzt, als noch ein Niederschlag ent-telit. ],' r ciitslanden\u00e8 Niederschlag wird auf einem Filter gesammelt und mehren* Male mit kaltem Wasser nachgewascheitfm\u00e2c\u00ef\u00efher wird rl\u00bbi Niederschlag vom Filter genommen und zwischen Filtrirpapin gut abgepresst. Der Niederschlag wird in mehrere Theile getheill.\na) Hied I wird in verd\u00fcnntem Natriunicarhonat aufgel\u00f6st und zu .!\u2022*.-L\u00f6sung werden ein Paar Tropfen 5 proc. CaCl.-L\u00f6sung ziig\u00e8l\u00fbgl; Die Mischung gerinnt nach ii Minuten zu einem derben Fihrmkm licn.\nI\" Theil II wird in ganz verd\u00fcnnter, etwa 0,4proo. Salzs\u00e4ure aufgeKM mid dazu das doppelte Volumen Pepsinsalzsaure aus Schweinemageu zugesetzt und iu \u00ableu Brutschrank gestellt. Bis zur Beginnenden\nhiulmss, also etwa 14 Tage nach dem Beginne des Versuchs, M-ibt die-Fl\u00fcssigkeit klar.\nIlieil III wird zur Phosphorreaction verwendet, also mit Soda ut Salpeter verascht. Schmelze in Salpeters\u00e4ure gel\u00f6st und Ammoiiiiaii-inolyhdut zngesetzt und erw\u00e4rmt. Es entsteht absolut kein Niederschlag von Phusphormolvbduisfuife.\nc)","page":126},{"file":"p0127.txt","language":"de","ocr_de":"Daraus or pi ht sich also, dass dir Nuclo\u00efu-iiiirr aus der F i brinogen l\u00f6s ting weder uuclein->ail res F ihr i no g e n noch n u c 1 e \u00ef n saures T11 r \u00abDu b o > 111 l \"i |lt. Abgesehen von der Wichtigkeit dieser Thatsaehe* f\u00fcr ,|i.' ljlutgeriimungslehre ist das, meines Wissens, der erste |tjs jetzt bekannte Fall, in welchem Nucieins\u00e4ure aus. einer. 'Eiweissl\u00f6sung kein nucleinsaures Ei woiss, sondern freies Kiweiss f\u00e4llt.\nEs fragt sich noch, ob auch in das Filtrat, welches nach der Ausf\u00fcllung des Thrombosins mit Nucieins\u00e4ure erhalten wird, der albumosearsige K\u00f6rper ubergeht. Um die>e frage zu entscheiden, dampfte ich das Filtrat auf die H\u00e4lfte ein. f\u00e4llte die \u00fcbersch\u00fcssige Nucieins\u00e4ure und das gel\u00f6ste Kochsalz'durch Zusatz von 1101 und viel Alkohol, filtrirte, dampfte das Filtrat weiter ein und f\u00e4llte nun die eingeengte Fl\u00fcssigkeit mit Alkohol und Aether. Wieder bekam ich eine Substanz, welche in Wasser leicht l\u00f6slich war und die Biurel-icaction in der K\u00e4lte gab. *\nBevor ich weiter gehe, will ich noch auf einen Schluss hin weisen, zu welchem die soeben beschriebenen Versuche d<iccI f\u00fchren. Wie ich schon in der Einleitung erw\u00e4hnt habe, war Ham mar st en der erste, welcher durch exacte Versuche nachwies, dass das Serumglobulin kein absolut noth-wendiger Begleiter der Gerinnungserscheinungen ist, d. h. da.~s auch eine reine Fibrinogenl\u00f6sung, welche kein Serumglobulin enth\u00e4lt, mit einer reinen serumglobulinfreien Fibrinfernmnt-l\u00fcsimg Fibrin liefert. Alexander Schmidt leugnet jedoch in seiner letzten Arbeit die Beweiskr\u00e4ftigkeit' der H a nun a r-ston\u2019sehen Versuche, indem er behauptet, dass die Methode der F\u00e4llung des Fibrinogens durch das gleiche Volumen kalt ges\u00e4ttigter Kochsalzl\u00f6sung keine scharfe und zuverl\u00e4ssige Trcnnungsmethode der beiden Blutglobuline darstellt. Durch <iie Ausf\u00fcllung des Thrombosins mit Essigs\u00e4ure, die idi ange-'vendet habe, kommt man aber sicher zu einem vserumglobulin-^freien Pr\u00e4parat; icli habe mich durch eine ganze Beilie von Versuchen \u00fcberzeugt, dass die zur Ausf\u00e4llung des Tlrrom-1\u00ab>sins n\u00f6thige Mengt* von Essigs\u00e4ure gen\u00fcgen w\u00fcrde, um","page":127},{"file":"p0128.txt","language":"de","ocr_de":"f\u00fcsse,'\u00b0 s\u00ab\u00bb\"*l\u00bbbulinmengen in L\u00f6sung z\u201e . V'\t!l\"t\"u\u2018nr'e' aus (1er das Fibrinogen \u00bbe\\vw \"\"\nZur Illustration diene folgende^ vCiM\nAm- / \u00bbo c-Ik-,,,. Oxiilatplasirm vom Hunde wir\u00ab] nach der Hu.\n^ *\u00ab -ine Filii-iiiogi'ii da\u00ab!' JZT'r M.nnogenl.Vmr\u00e7 \u201ei,,i ,ias Tlm,inb.,sin mit Xormale '\nwelches aus Hinderhlift^eriiin nich ili*r n\tr \"\u2022\"\u2022sM'uiiu,'\nin..,, \u00abiis\u00ab\u00ab rcarr ^\nM\"<\u2018ntitative\u201e Bestimmungen Kn\u00f6chern Ph\ta 's 1 \"n '\n******! m m US Nlnr aur \"a\nNarlHlen. nun. wie wir gesehen haben, das Thrombi <\" Kalksalzen typischen Faserstoff liefert, so bereehthd..\n, -Tl Z einel' Best\u00e4ti\u00abunn\tHam mars ten Velu H\n'^bez\u00fcglichen Versuche im vollen Umfange also zu ,i\nESST ?-*\u2022* \u201c 'oTL-aAt;\n. \u201e B\u201d'wn,ch nan 'veiler \u00abehe. tasse ich der Ueber-irht\n/.lannrnm 8CbmSSe S \u201c ang#rlen Versuche kurz\nOieXucIe\u00fcnsubstanzcn der Leukocy ten spall,\u25a0\u201e\n\u00ab nnuge ihres Xucleins\u00e4uregehaltes das Fibrine.,, welches allein weder f\u00fcr sich noch nnt Kalksalzen gerinnt, in das Thrombosin, welch,, -nem Kalksalz in k\u00fcrzester Zeit\nliehe di R- VlHI,erSeiU U1\"1 eine Wasser l\u00f6s-Eiwei d hB,,lU'elreaClion in der K\u00e4lte gebende :\t7IChe die Gerinnung des Thr.un-\nde rer so its. Ka,kSa,ZC\" \u00ab\tVermag, an-\nWie ist die Einwirkung der Kalksalze auf da-I nronib\u00f6sin zu erkl\u00e4ren?\nw IL-\tL\u00d6SUng des TI,roii>l>osins lallen also l\u00f6sliche\nKa ksa ze fa-erstoff. F\u00fcr die Erkl\u00e4rung der Faserstoffbilduna\n\u2022ms Ihmnibosm durch Kalksalze sind zwei M\u00f6glichkeiten","page":128},{"file":"p0129.txt","language":"de","ocr_de":"129\nlenkbar. Entweder handelt es sich hier um eine einfache physikalische Ausf\u00fcllung oder es geht der Kalk eine chemische Verbindung mit dem Throinbosin ein* Diese Thrombosin-Kalkverbindung w\u00e4re dann das Fibrin. Diese Frage konnte nur auf diese Weise entschieden werden, dass ich das aus dem Throinbosin durch Zusatz von Kalksalzen erhaltene Fibrin sorgf\u00e4ltig wusch und nachher zusah, ob es bei der Veraschung Kalk enth\u00e4lt oder nicht. \u2022\nWie ich schon eben hervorgehoben habe, hat schon Br\u00fccke nachgewiesen, dass gut ausgewaschenes Fibrin an Minerals\u00e4uren Kalk abgibt. Auch Kistiakowsky\u2019) und Freund fanden in der Asche des sorgfaltigst gewaschenen Fibrins immer Kalk. Zu demselben Resultate kamen bei ihren Untersuchungen auch Arthus und Pages*), welche in der-. Asche des Fibrins immer Kalk nachweisen konnten.\n11 am m\u00e4rst en, welcher der erste Fibrin, welches aus ivinen Fibrinogenl\u00f6sungen erhalten wurde, in dieser Richtung untersucht hat, behauptet, dass er in seinem Fibrin mit Sicherheit keinen Kalk hat nachweisen k\u00f6nnen, wobei er sich aber gegen die Ausnutzung seiner Versuche f\u00fcr die end-giljige Entscheidung dieser Frage verwahrt, weil die von ihm benutzten Mengen Fibrin sehr klein .waren. Dagegen hat l\u2019ckelharing in Fibrin, welches aus reinem Fibrinogen erhalten wurde, Kalk qualitativ nachweisen k\u00f6nnen. In neuester Zeit hat J. J. Frederikse diese Frage in Angriff 'genommen und im gereinigten Fibrin, welches aus reinem Fibrinogen dargestellt wurde, den Kalkgehalt quantitativ be-dimmt. Dabei stellte sich heraus, dass das Fibrin thatsuchli\u00e7h Kalk enth\u00e4lt.\nWenn es also nach allen diesen Untersuchungen mit Sicherheit anzunehmen ist, dass das Fibrin chemisch gebundenen Kalk enth\u00e4lt, war es doch der M\u00fche werth, das. aus dem Thrombosin erhaltene Fibrin auf Kalk zu pr\u00fcfen, da wir < ' hier wohl mit dem reinsten der bis jetzt benutzten Aus-Ki\u00bbligsmateriale zu thun haben.\n*) Kistiakowsky: Virchow\u2019s Archiv, Bd. XII.\nJ) h. o.\t.\t\u2022 .\nL- itschrift f\u00fcr physiologische Chemie. XX.\tU","page":129},{"file":"p0130.txt","language":"de","ocr_de":"130\nWsm-Ii. I.) I.r, gr. .lurch Essigs\u00e4ure gef\u00e4lltes Thrombi,sin ,v,,rj\u201e, .lern Platini iegcl veracht und die Asche mit Salzs\u00e4ure j!cz\u201e),mn. Die salzsaure l-\u00f6sm,* gibt mit Ammoniu, Keinen Niederschlag.\nI\u00bb I 1,4 Kr. aus 1 lironibosin erhaltenen Kiln ins werden mit In i..,.,,, Wasser ausgekocht. Das letzte Waschwasser gibt keim* K^-reaction. Das Fibrin wird nun in der gew\u00f6hnlichen \\\\\\ verascht. Das salzsaure Extract der Asche gibt mit .li,\u2019 moniu moxa lat einen Niederschlag von (lalciumoxalat.\nln diesem Versuche sehe ich einen R\u00fcckhalt f\u00fcr die Annahme, dass das fibrin chemisch gebundenen Kalk enthalt dass also die Fibrinbildung aus Thrombosin durch Kalksiiz,' darauf beruht, dass das l\u00f6sliche Kalksalz eine unl\u00f6sliche Kalk-111romhosinverb indung liorausfullt.\nDarnach ist Faserstoff eine Kalk vorhin du mf d e s T h r o ni b o s i n s.\nDass mit dem Thrombosin bei der Fibrinbildung keine tiefgreifende Ver\u00e4nderung vor sieh gehl, folg! aus der Thal-saclte, dass bei der Fibrinbildung durch Kalk die ganze Memo, ties gel\u00f6sten Thrombosins in Fibrin \u00fcbergeht, und man nach vollst\u00e4ndig stattgehabter Gerinnung im sorgf\u00e4ltig ausgepressien und ftltrirten Serum, weder durch die Biuretreaction noch durch Erhitzen auf 100\u201c, kein Eiweiss nachweisen kann\nUeber die Fasorstofl'bildung im extravascul\u00e4ren Blute.\nIn Folgendem will ich die Ergebnisse der bisher angef\u00fchrten \\ ersuche kurz zusainmenl\u00e4ssen, bevor ich in der Mittheilung der Weiteren vorw\u00e4rts gehe.\nDie Leukocyten enthalten in ihrem Zellkern eine deutlich saute Substanz, das Nucleohiston, welches zu spontan gerinnenden Fl\u00fcssigkeiten, also kalt filtrirtcm Pferdeblutplasma \u201eder proplastischen und fibrinogenen Fl\u00fcssigkeiten, denen Filn inferment zugesetzt wurde, hinzugef\u00fcgt, die Gerinnung derselben in hohem Maasse verz\u00f6gert.\nAelzkalk mui Aetzbaryt spalten das Nucleohistoit in Leukonuclein und Hist on.","page":130},{"file":"p0131.txt","language":"de","ocr_de":"131\nX ucl eoh ist on in Kalkwasser oder Barvtwasser gel\u00f6st, mit in proplastischen und fibrinogenen Fl\u00fcssigkeiten Faser-4offgerinnung hervor.\nDaraus k\u00f6nnte der Schluss gezogen werden, dass 1. das Hist on die gerinnungshemmende Gomponente des Nucleohistons i*t : d. das Leukonucle\u00efn resp. die Nuclei'ns\u00e4ure die gerinnungs-e'rregende Gomponente des Nucleohistons ist.\nThats\u00e4chlich verliert das Nucleohiston nach Abspalten \u00ab1rs 1 listons durch beliebige Mittel seine gerinnungshemmenden Eigenschaften.\nDas Leukonucle\u00efn und die Nuclei'ns\u00e4ure 1 sind f\u00fcr sich\nallein nicht im Stande, aus Fibrinogen Faserstoff zu producin'\u00bb. Sie spalten blos vom Fibrinogen das Thrombosin, di\u00ab; letzte Vorstufe des Fibrins, ab und es bedarf jetzt nur auch des Zusatzes eines l\u00f6slichen Kalksalzes, um das Throni-\nbosin in k\u00fcrzester Zeit in Faserstoff \u00fcberzuf\u00fchren. Durch L\u00f6sung der Nuclei'nstoffe in Kalkwasser oder Barytwasser vereinigt man beide Wirkungen; die Nuclei'nsubstanz spaltet das Thrombosin ab, welches in der L\u00f6sung auf Kalk stossend tort in Faserstoff \u00fcbergeht.\n\u00bb\nDie klare Erkenntniss dieses Vorganges gelang mir erst \u00ablurch die Zerlegung des Processes der Fibrinentstehung in -seine beiden Phasen: also Ausf\u00fcllung des Throrubosins aus reinen Fibrinogenl\u00f6sungen durch Nuclei'nsubstanzen, L\u00f6sung des Thrornbosins und Faserstoffbildung durch Kalksalze.\nEs steigert sich die Intensit\u00e4t der Wirksamkeit derNucIeo-proteide mit der in ihrem Atomcomplexe enthaltenen Menge von Nuclei'ns\u00e4ure und erreicht ihr Maximum bei der Nuclein-\nsiure selbst.\nDieselbe Wirkung, d. h. die Abspaltung des Throni-l>o<ins, l\u00e4sst sich auch durch Essigs\u00e4ure erzielen. Es bestellt -aber ein principieller Unterschied zwischen der Essigs\u00e4urewirkung und derjenigen der Nuclei'nstoffe, der darin besteht, \u2018lass die Nuclei\u2019nstoffe auch in alkalischer L\u00f6sung \u00ablas Thrombosin a b s p a 11 e n, w\u00e4hrend es die Essigs\u00e4ure mil\u2018 in saurer L\u00f6sung thut.\nDas \u00c4 Fibrin ist eine Kalkverbindung des Thrombosin*.","page":131},{"file":"p0132.txt","language":"de","ocr_de":"Wir haben es also liier mit einem Vorg\u00e4nge zu timn welcher ausserordentlich lebhaft an die Case\u00efngerinnun- (l,,! Mil. h erinnert. Der Vergleich der Fibrinbildung mit d,,-K\u00e4sebildung wurde zuerst von Arthus und Pages') a\u201e-gestellt. Sie gingen von dein Gesichtspunkte aus, das Terthim eomparationis liege in der Mitarbeiterschaft der l\u00f6slichen Kalksalze an beiden Processen. Auf Grund meiner .hier angef\u00fchrten Versuche kann man aber in dem Veigleich der beulen Processe viel weiter gehen. Der chemische Verlauf bei der Labgerinnung ist zwar noch nicht gen\u00fcgend erforschtes wird aber heutzutage allgemein angenommen, dass sich das Casein dabei in einen schwer l\u00f6slichen Stoff, den K\u00e4s,-, und eine leicht l\u00f6sliche albuinoseartige Substanz, das Molken-eiweiss, spaltet, Diese Spaltung findet, wie Hammarstcu gezeigt hat, auch bei Abwesenheit von Kalksalzen statt und Letztere sind blos zur Ausf\u00fcllung des Paracaseins nothwendig. Aus meinen Untersuchungen geht nun hervor, dass sich die Analogie in allen Phasen der beiden Processe durchf\u00fchren l\u00e4sst. Auch bei der Faserstoffbildung ist der fundamentale Process nichts weiter als die Spaltung des Fibrinogens in Thrnm-bosin und eine wasserl\u00f6sliche die Biuretrcaction in der K\u00e4lte gebende Substanz. Auch hier erfolgt diese Spaltung hei Abwesenheit von Kalksalzen; letztere sind blos zur Ausf\u00fcllung des Fibrins als Thrombosin-Kalkverbindung erforderlich.\nZun\u00e4chst handelt es sich um die Frage, warum die verschiedenen von uns erhaltenen Plasmaarten mehr oder weniger leicht mit Kalksalzen gerinnen, w\u00e4hrend das aus ihnen nach der 11am m a rs tcn \u2019 sehen Methode dargestellte Fibrinogen mit Kalksalzen nicht gerinnt? Zur Beantwortung dieser Frage kann man in Ber\u00fccksichtigung der von mir aufgefundenen Thatsach,-\u00bb zwei M\u00f6glichkeiten verwerthen. Entweder enth\u00e4lt das Plasma Xucleinsubstanzen oder es enth\u00e4lt von vornherein freies Throni-bosin. Die in dieser Richtung von mir angestellten Versuche haben ergeben, dass beide M\u00f6glichkeiten zutreffen, d.h.Peptoii-plasina, Bittersalzplasma, Oxalatplasma enthalten sowohl Xucleinsubstanzen als freies Thrombosin, letzteres allerdings in\n\u2022) 1- <-., s. 741.","page":132},{"file":"p0133.txt","language":"de","ocr_de":"133\n^ringer Menge. Die Nucle\u00efnsubstanzen aus dem Blutplasma darzustellen ist eine ziemlich schwer zu bew\u00e4ltigende Aufgabe.\nI,, Anbetracht n\u00e4mlich des Umstandes, dass, wie- H animai sten f\u00fcr das Casein, Alexander Schmidt f\u00fcr Nu\u00e7le\u00efn-jj\u00f6rper gefunden haben, die Nucle\u00efnsubstanzen in Blutplasma mul Blutserum globulin\u00e4hnliche L\u00f6slichkeitseigenschaften annehmen, ist es absolut unm\u00f6glich, eine die Nucle\u00efnsubstanzen von den Eiweissk\u00f6rpern vorwurfsfrei trennende F\u00e4llungsreae-tion ausfindig zu machen. In Folge dessen musste ich zu ,ler allergr\u00f6bsten und \u00e4ltesten Methode der Nucle\u00efndarst\u00e7ljung n,\u2022eilen, n\u00e4mlich zu der Abscheidung des Nucleins durch k\u00fcnstlichen Magensaft.\nVersuch I. Vollkommen klar centrifugirtcs und filtrirtes Ox^lalplasina vom Hunde wird mit ganz verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure versetzt, der Anfangs auftretende Niederschlag verschwindet hei weiterem Zusatz der Salzs\u00e4ure. Zu der nun klaren Losung wird nun das gleiche Volumen Pepsinsalzs\u00e4ure aus Schweineinagen hinzugef\u00fcgt. Nach Inst\u00e4ndigem . Stehen irn Br\u00fctschrank ist die Fl\u00fcssigkeit milchig getr\u00fcbt und un.-ilurchsichtig geworden und nach mehrst\u00fcndigem Stehen scheidet sich ein llockiger, gut filtrirharer Niederschlag ah. Aus 500 ebeni, Oxalatplasma bekam ich auf dieselbe Weise 5 gr. mit Wasser, Ajkohol und Aether gewaschenen und getrockneten Niederschlages. Der Niederschlag zeigt folgende Eigenschaften: er ist unl\u00f6slich in Wasser, Alkohol, Aether und fetten Oelen, l\u00f6slich in verd\u00fcnnten Alkalien und daraus durch S\u00e4uren f\u00e4llbar. Er enth\u00e4lt Phosphor und eine \u2022piantitative Bestimmung ergab folgendes Resultat:\nP-Restimmung: 0,5*270 gr. trockene Substanz gaben mit Soda und Salpeter verascht 0,0901 gr. Mg2P20- = 4,72 \u00b0 0 P.\nAus diesen Eigenschaften und der Phosphorbestimmung ergibt sich,\n\u2022lass der von mir erhaltene K\u00f6rper ein typisches Nucle\u00efn darsMIt.\n* \u25a0 *\nZu demselben Resultate f\u00fchrten Versuche, welche ich in derselben Weise mit Magnesiumsulfalplasma und dem sp\u00e4ter zu beschreibenden Histonplasma angestellt habe. Aus beiden Plasmaarten erhielt ich bei der Verdauung mit Pepsinsajzs\u00e4ure \u2022 inen in diesem Medium unl\u00f6slichen, in Alkalien l\u00f6slichen und daraus durch S\u00e4ure f\u00e4llbaren R\u00fcckstand, welcher mit Soda nnd Salpeter verascht, deutliche Phosphorreaction gab. Daraus ergibt sich, dass im Blutplasma Nucle\u00efnstofVe vorhanden sind. Dl) diese Nucle\u00efnstoffe an gr\u00f6ssere Mengen von Eiw\u00e8iss ge-","page":133},{"file":"p0134.txt","language":"de","ocr_de":"134\nbunden sind, das l\u00e4sst sich mit Zuhilfenahme der bisher bekannten Methoden nicht ohne Weiteres entscheiden, ist aber auch f\u00fcr die Blutgerinnungslehre ziemlich gleichgiltig. \\Vir haben gesehen, dass auch ziemlich eiweissreiche Nucle\u00efns\u00e2ure Verbindungen, wie das Nucleohiston, im Stande sind, aus dem fibrinogen Thrombosih abzuspalten.\nEs er\u00fcbrigt nun den Nachweis zu f\u00fchren, dass in, Blut-plasma freies Thrombosin vorhanden ist. Wooldridge hat eine Substanz beschrieben, welche er aus Peptonplasma*durch Abk\u00fchlungen auf 0\u00b0 erhallen hat \u00fcnd welche er A-Fibrinogen nennt. Halliburton hat aber bestritten, dass dieses A-f\u2019ibrinogen ein normaler \u00dfestandtheil des. Blutplasmas i-t weil es ihm nicht gelungen ist, dasselbe aus Bitlcrsalz-plasma, Glaubersalzplasma oder Kochsalzplasma zu erhalten und betrachtet das A-Fibrinogen als eine specifische Eigen-th\u00fcndiebkeit des Peptonplasmas, hervorgerufen durch die Anwesenheit von Pepton. Halliburton ist es n\u00e4mlich gelungen, aus Wittes und Gr\u00fcbler\u2019s Pepton durch Abk\u00fchlung ebenfalls einen K\u00f6rper zu erhallen, welcher \u00e4hnliche Eigenschaften zeigt wie Wooldridge\u2019s A-Fibrinogen.\nPekelharing behauplet, dass das A-Fibrinogen ein Nucleoalbuinin sei. Es ist Pekelharing nicht gelungen, dieses A-Fibrinogen aus anderem Plasma als Peptonplasm\u00e4 zu erhalten, wenn er nicht das Plasma vorher unges\u00e4uert hat. Pekelharing behauptet, dass dieser in der K\u00e4lte entstehende Niederschlag mit Pepsinsalzs\u00e4ure einen unl\u00f6slichen Hackstand bildet, welcher Phosphor enth\u00e4lt.\nIch muss diesen Behauptungen Pekelharing\u2019s direct widersprechen. Vor allen Dingen ist es mir mehrere Male gelungen, aus Oxalatplasma des Hundes durch gen\u00fcgend starke und schnelle Abk\u00fchlung einen sich in runden Kugeln oder Scheibchen abscheidenden Niederschlag zu erhalten. Sowohl diesen als den nach derselben Methode erhaltenen K\u00f6rper au- 1 cptonplasma und Histonplasuia, habe ich mehiere Male untersucht. Es hat sich dabei herausgestellt, dass dieser K\u00f6rper immei ohne Ausnahme in Pepsinsalzs\u00e4ure, auch bei langem Stehen im Br\u00fctofen klar l\u00f6slich ist und mit Soda und Sal-","page":134},{"file":"p0135.txt","language":"de","ocr_de":"135\nj,( t. r geschmolzen gab diese Substanz keine Spur von Phos-jiliurieaction.\nDagegen hat sich gezeigt, dass dieser K\u00f6rper Throm-lju'in ist. Durch mehrmaliges L\u00f6sen in verd\u00fcnntem Nalrium-( .ubonat und Wiederausfallen durch Essigs\u00e4ure gereinigt, gab ih r durch K\u00e4lte ausgeschiedene K\u00f6rper in Natriumcarbonat U'rK>st und mit einigen Tropfen Chlorcaleiuml\u00f6sung versetzt einen derben Fibrinkuchen. Aus einer ganzen Reihe diesbez\u00fcglicher Versuche excerpire ich folgende:\nV. r-uch I. 200 ebem. Histonplasma werden auf 0\u00b0 schnell abgek\u00fchlt.\n\u25a0( Piston- Es scheidet sich dabei ein den Wandungen des (Jelasses ;i|;i-ma.) anhaftender Niederschlag ab, so dass sich die iiberslehende Fl\u00fcssigkeit, ohne grosse Verluste am ausgeschiedenen K\u00f6rper zu erleiden, leicht ahgiessen lasst. Der ansgeschiedene K\u00f6rper wird durch mehrmaliges L\u00f6sen in. verd\u00fcnnte.! Sodal\u00f6sung und Ausf\u00e4llen mit verd\u00fcnnter Essigs\u00e4ure gereinigt und schliesslich in 10 ehern. Wasser , dem einige Tropfen Sodal\u00f6sung zugesetzt sind, aufgel\u00f6st. Zu dieser L\u00f6sung werden einige Tropfen aproc. flalciumchloridl\u00f6sung zugesetzt. Das (1 e m i s c h g er i n n t nach \u00f6 Min u t e n z u. e i n e m\nr\t\u2022 *\t_\nfesten Kuchen.\nVersuch 11. 150 ehern. Oxalatplasma geben bei rascher Abk\u00fchlung einen (Oxalat- Niederschlag, der durch Aufl\u00f6sen in Natroncarbonut und Aus* jila-uua.) f\u00e4llen in Essigs\u00e4ure gereinigt wird. Zum Schluss wird der Niederschlag in 5 ebene verd\u00fcnnter Sodal\u00f6sung aufgel\u00f6st und der L\u00f6sung einige Tropfen 5proc. (Ihlorcalcjuml\u00f6sung zugesetzt. (i e r i n n u n g n a c h 10 M i n u ten.\nAus diesen Versuchen geht hervor, dass sowohl Dxalat*-plasma als Histonplasma freies Thrombosin enthalten. Ich muss aber ausdr\u00fccklich bemerken, damit mich nicht der Vorwurf trifft, die zur Reinigung benutzle Essigs\u00e4ure h\u00e4tte,irgendwelche Ver\u00e4nderungen in der urspr\u00fcnglichen Substanz gesetzt, dass der urspr\u00fcngliche K\u00e4lteniederschlag in verd\u00fcnnter S\u00f6da-\u00dcMing und mit einigen Tropfen \u00f6proe. Chlorcaleiuml\u00f6sung V' isetzt unweigerlich Fibringerinnung gibt.\nNachdem also das Blutplasma sowohl Nucleink\u00f6rper als i'ivies Thrombosin enth\u00e4lt, so ist nach den vorangegangenen Experimenten und Schlussfolgerungen seine Gerinnbarkeit mit gel\u00f6sten Kalksalzen als vollst\u00e4ndig aufgekl\u00e4rt zu betrachten.","page":135},{"file":"p0136.txt","language":"de","ocr_de":"136\nDie zweite Componente de* Nucleohistons, das Histon und\ndie Faserstoffgerinnung.\nDie beschriebenen Versuche haben es sehr wahrschoi,,. icli gemacht, dass das Nucleohiston der Tr\u00e4ger sowolil ,1\ngerinnungserregenden als des gerinnungshemmenden Zit\nr\t'*\u25a0 Hass die eine Componente doss '\nZ0 \"\"UCk\u201c\u00efn rfiSp- ,lie ^\u00abcleins\u00e4ure von dem in. P|a\u201e, g- ioshm ibrmogen das Thrombosin abspaltet und so , ! FWstoffbddung durch die gel\u00f6sten Kalksalze erm\u00f6glicht 'dl\u2019 \"l0 *'s mir scheint, bewiesen. Es handelt sich d \u00d4\nbiston ^5\td\u2122 NaCl'\"'eis zu f\u00d6hren, dass den, NudtS\n!\t\" e\"\"' gerinnungswidrige Eigenschaft von seiner zwei!,,,\n\"iponente dem Iliston verliehen wird.\nDas zu folgenden Versuchen in Verwendung gekommen,\nm f'mmt aus den Dymphocyten der Thymusdr\u00fcse. E-wurde lolgendermaassen dargestellt: Das mit Alkohol \u201eml\nwir IT To ,0' naCh n,einer Meth,,de dargestellte Nucleohiston i d mit O\u201esproc. Salzs\u00e4ure gut verrieben und einige Stunden\n\u2022\tc len gelassen. Die Salzs\u00e4ure wird abfillrirt und aus dc--\u2022Iben die salzsaure Verbindung des Histons durch Zusatz/\n\u25a0u,s.emi!t l)\"\u2018n fTT abSOlUten A'k0h0ls und Aetl\"r-\n\u2022\t\u201eerallt. Der entstandene weisse und flockige Niederschhr\nzu IT \",v rlT \u00fcmSCh\u00d6tteln der L\u00e4ssigkeit sehr gut und d? R dar,iber stehcnde Fl\u00fcssigkeit wird abgeheheH md der Bodensatz auf einen Fitter gesammelt mit Alkohol\nmid Aether nachgewaschen. Durch mehrmaliges L\u00f6sen in Wa ser und \\Y icderauslallen mit Alkohol und Aether kommt man zu einem reinen, in Wasser leicht l\u00f6slichen Pr\u00e4parate\n\u2022\tes salzsauren Histons. Zu den folgenden Versuchen ln,de das salzsaure Iliston in Wasser gel\u00f6st und die saure Reaction nei Losing mit Soda genau neutralist.\n'cisuch I. Ans der freigelegten Carotis fliessen \u00d6Oehcin. Blut i\u201e\n1 chcI\"- elner 1 t,rw- HistonlSsung. Das Blut 1.1 ei'l.l permanent flf.ssig his zur begin\u201een.l r au ln iss. .\n\u25a0U < hcl\"' Blul aus der Carotis eines Kaninchens werde\u00ab unter gutem fiiir\u00fchren in :i \u00e7hem. einer \u00f6proc. HM\u2122-losung aufgefangen. bas Blut ist permaiienl flfis-i ,\n( Atlriljisshlut Hund.)\nVersuch II. (A(JerI;i.sshIut\nh\u2019.ininchen ).","page":136},{"file":"p0137.txt","language":"de","ocr_de":"Versuch III. a) 50 cbcin. Perit\u00f4nealflfissigkeit vom Pferde mit 25 cbcm. ibiijiior Fibrinfermentl\u00f6sung und 10 cbcin. 1 proc. Hist\u00f6nl\u00f6sCmg peritonei.) vermengt. Keine Gerinnung.\nb) 50 cbcm. derselben Peritonealflflssigkeit mit 25 cbcm. FihrinfermenUosung Und 10 cbcm. physiologischer Kochsalzl\u00f6sung. G eri ii nun g nac h 2 St u nden.\nVersuch IV. a) 20 cbcm. Pericardiallliissigkeit vom Pferde mit 10 cbcm biijuor\tFibrinferment und 5 cbcm. 1 proc. Histonl\u00f6sung. Keine\npericardii.)\tGerinnung.\t'\t. .\nb) 20 cbcm. derselben Pericardialflussigkeif mit 10 cbcm. derselben Fibrinfermentl\u00f6sung und 5 cbcm. |diysiol. Kochsalzl\u00f6sung. Gerinnung nach einer Stunde. Versuch Y. a) 3 cbcm. Schmidt'scher Heactionsflfissigkcit mit 20 cbcin^ i Salzplasma.) Fibrinfermentl\u00f6sung und 5 cbcm. 1 proc. Histonl\u00f6sung. Keine G e r i n n u n g.\n; b) Hebern, derselben Heaetionsfl\u00f6ssigkeit mit 20cbcm. Fibrin-fermentl\u00f6sung und 5 cbcm. physiol. Kochsalzl\u00f6sung. Gerinnung nach einer halben Stunde.\nVe rsuch VI. a) 10 cbcm. i einer Fibrinogenl\u00f6sung aus Hundeblut mit (Heines 10 cbcm. Fibrinferment und 2 cbcm. 1 proc. Histonl\u00f6sung. Fibrinogen.) Keine Gerinnung.\nb) 10 cbcm. derselben Fihriuogenl\u00f6sung mit 10 cbcm. Fibrin-ferment und 2 cbcm. physiol. Kochsalzl\u00f6sung. Gerinnung nach HO Minuten.,\n\\ei such VII. a) 3 cbcm. einer aus reiner Fibrinogenl\u00f6sung durch Essig-fTliiornbosin.) s\u00e4ureffillung und Wiederl\u00f6sung in Na tri umc\u00e0 rhohat erhaltenen Thronihosinl\u00f6sung mit 1 cbcm. lproc. Histon-l\u00f6suug und 3 Tropfen 5 proc. Ghlorcalciuml\u00f6sung. \u2022 K e i n e Gerinnung.\nb) 3 cbcm. derselben Thrombosiul\u00f6sung mit 1 cbcm. physiol. Kochsalzl\u00f6sung und H Tropfen 5proc. Ghlorcalciuml\u00f6sung. G e r i u n u n g n a c h 5 Minute n.\n4\nAus diesen * Versuchen geht hervor;, dass (las Histon sowohl im Aderlassblut als in proplastischen und fibrinogenen Fl\u00fcssigkeiten, denen Fibrinferment zugesetzt wird, als auch in rhrombosinl\u00f6sungen, denen Kalk zugesetzt wird, die Gerinnung verhindert.\nWir sehen also, dass die eine Componente \u2022It' Nucleohistons, das LeukonucleTn, die Unt-\u25a0 Wandlung des Fibrinogens in Thrombosin verursacht, also der Gerinnungserreger irn vollsten","page":137},{"file":"p0138.txt","language":"de","ocr_de":"138\nSinne des Wortes ist, w\u00e4hrend die andere Com-poncnte, d a s II i s t o n, die Gerinn un? s p o n t a n \u00bb... rinnender Fl\u00fcssigkeiten hemmt.\nUeber die Einwirkung der aus dem Zellkern der Leukocyten gewonnenen Substanzen auf das intravascul\u00e4re Blut.\nOtto Grollt1) hat gefunden, dass, wenn man in das kreisende Bin! Zellen injicirt, intravascul\u00e4re ausgedehnte nnmmgen \u00ab''stehen, w\u00e4hrend das nach der Injection aus .1er Ader gelassene Blut seine Gerinnbarkeit verliert. Als Inj.r-tim,\u00bbmaterial ben\u00fctzte er Lymphzellen, Eiterzellen und Leuko-Ijren aus den H\u00f6hlenfl\u00fcssigkeiien des Pferdes, (troth fand al<o, dass nach seinen Injektionen das Blut eine pl\u00f6tzlich ungeheuer gesteigerte Gerinnungslendenz bekam und in folge dessen zu ausgedehnten, manchmal t\u00f6dtlichen Thrombose., lulnte, um dann aber in das Gegentheil dieser Erscheinung, also einen Zustand herabgesetzter oder ganz aufgehobener Gerinnungsf\u00e4higkeit, umzuschlagen.\nWooldridge\u2019) hat denselben Effect beobachtet, als ,, in das Blnlgef\u00e4sssj'stem von Thieren L\u00f6sungen seines Gewebs-librinogens einspritzte. Er fand, dass beim Hunde speci. ll im Gebiete der Pfortader ausgedehnte Thrombosen entstehen, wahrend das ans der Ader gelassene Blut \u00e4usserst schwer oder gar nicht gerinnt. Nach der Entdeckung des XucU-histons und der von mir mit demselben im extravascul\u00e4n n Blut ausgef\u00fchrten Untersuchungen war es schon ein Leichtes, sich eine Vernmlhung \u00fcber die Ursachen dieser merkw\u00fcrdigen Erscheinungen zu bilden. Die von Grollt zu seinen htjec-tionsversuchen angewendeten Zellenarten enthalten alle Xiielen-hi.ston und auch das Gewcbsfibrinogen von Wooldridge besteht, wie ich mich durch zahlreiche Versuche \u00fcberzeugt habe, seiner Hauptmasse nach aus Xucleohiston. Nachdem es sich nun bei meinen Versuchen herausgestellt hat, dass das\ntH ti. \u00abrollt: l'Clier die Schicksale der la,Mosen Etfmen! ' im kiuiv.-MtltMi Hint. Inaiig.-Diss. Oorpat lsSi.\ni\tujr\u00abj of tin* Hoyal Society Isst\u00bb; On haemorrha^i** \"t\nllte.liwi. l-.iucet S\u00abn,lbS7 und British medical Journal Nov. b'. Iss7.","page":138},{"file":"p0139.txt","language":"de","ocr_de":"139\nNur!\u00ab ohiston der Tr\u00e4ger einer gerinnungserregenden und einer geriimungshemmend\u00e9n Substanz ist t so lag der Gedanke nahe, dass das Nucleohiston das wirksame Princip bei den Z'llinjectionen Grotli s und bei den Gewebslibrinogen-injectionen Wo o 1 dr i dg e\u2019s ist. Es w\u00fcrde dann an/.unelimen vein, dass sich das Nucleohiston in das kreisende Blut injicirt, darin in seine beiden Gomponenten spaltet, und \u00bbhiss dann zuerst das Nuclein seine Wirksamkeit dahin entfaltet, dass es vom Fibrinogen das Thrombosin abspaltet, welches in Ber\u00fchrung mit den in Plasma gel\u00f6sten Kalksalzen Fibrinthromben bildet. Nachher w\u00fcrde das lliston wirken und den Best des Blutes ungerinnbar machen. Das Experiment hat meine Annahme vollauf* best\u00e4tigt. Folgende zwei Versuche w\u00e4hle ich, um zu zeigen, dass es thats\u00e4chlich das Nucleohiston ist, welches das wirksame Princip bei den erw\u00e4hnten Injectionen darstellt.\nXtMMich I. Ein Hund von 7000 gr. K\u00f6rpergewicht wird durch eine sub-dhitid.) chtane Morphiumeinspritzung und uucliherige Chloroform-narkose anaesthesirt, und auf dem Operation sstische immobile sift. Linkerseits wird die Carotis, recliterseits die Jugularis freigelegt und in beide Can \u00f6len mit Cummischl\u00e4uchen (ein-\u2019 gebunden, ln die Jugularis werden nun 100 eben\u00bb, einer \u00e4proc. L\u00f6sung von Nucleohiston eingespritzt. Nach kurzer Zeit nacli der Injection, also etwa 1 Minute, h\u00f6rt die regelm\u00e4ssige Athmung; auf und es werden schnell aus der Carotis etwa 100 eben\u00bb. Hint gelassen. Das Thier verendet bald. Hei der Section fand ich ausgedehnte Thrombosen im ganzen l\u2019lordadersystem, in der Milzvene mul in denLimgengef\u00e4sseu.\n>\tDas aus der Carotis gelassene Blut bleibt permanent .fl\u00fcssig;\nes wird centrifugirt und das Plasma auf seine Cerinnungs-i\u00e4higkeit gepr\u00fcft. Es geiinnt nicht mit Fibrinferment, dagegen leicht mit Nucle\u00efn. Dieses Plasma wird verwendet; um freies lliston in demselben nachzuweisen. Zn diesem Zwecke werden ca. lOo eben\u00bb, mit dem Flachen Volumen Alkohol gef\u00e4llt. Der Alkohol wird ahfiltrirt und. zum alkoholischen Filtrat das Ifache Volumen Aether gesetzt. Es entsteht ein Niederschlag, welcher auf dem Filter gesammelt und daraufhin gepr\u00fcft alle Heactiouen des Histons ergibt.\nL i 'iich II. Einem 1600gr. wiegenden, auf dem Operationsbrett immohili-sirten Kaninchen wird in die Ingularis eine neutrale Xucieo-histonl\u00f6sung eingespritzt. Die Menge * des .eingespritzten","page":139},{"file":"p0140.txt","language":"de","ocr_de":"140\nNueleolustons kann ich leider hei diesem Versuch, n\u201e.,f angeben. Dax Thier bekommt w\u00e4hrend der lni. i ti Zuckungen; infolgedessen wird die Einspritzung unterbr.irl^ und aus der Carotis schnell Blut gelassen. Das Blut Ui,,.* in Tropfen aus und das Thier verendet. Die 5 ehern |j|Vt die aufgefangen werden konnten, bleiben permanent 11,mV\nHel der Section findet man zahlreiche und ausged,|\u201e\u00bbv I hrombosen.\nAus diesem Versuche geht also hervor, dass das Xm ko-l\"ston ms kreisende Blut eingespritzt in Nudeln und !li,t\u201en zerfallt. Wie wir aber aus meinen vorhergegangenen Versuchen \u00abissen, spaltet das N\u00fccleTn das Fibrinogen dos Blulpla-mis m l'lirombosin und die wasserl\u00f6sliche eiweissartige Substanz. Das freigewordene Thromhosin begegnet Kalksalzen im Blub plasma und vereinigt sich mit diesen zu Fibrin. So entstehen die Thrombosen. Der Rest des Blutes wird durch die zweite Co in ponente, das Histon, fl\u00fcssig erhalten.\nWenn dieser Schluss richtig ist, dann m\u00fcssen die beiden Components des Xucleohistons, jede f\u00fcr sich ins circuliivmk Blut eingespritzt, zwei entgegengesetzte Erscheinungen hervor-rufen : das Nuclei'll m\u00fcsste Thrombosen herbeif\u00fchren, das Histon dagegen das Blut in den Zustand permanenter Fl\u00fcssigkeit versetzen. Folgende Versuche m\u00f6gen den Beweis liefern, dass diese Annahme durch das Experiment bestfitigt ist.\nEinwirkung des Leukonucle\u00efns auf das kreisend,\nBlut.\nN ci s n ch. hinein unaesthetisch gemachten und iinmobiKsirten Hnml, von S Kilo K\u00f6rpergewicht wird auf einer Seite die Jiignlark auf der anderen die Carotis freigelegt und in beide GHiUs.: werden mit Ciunmischl\u00e4uchen verseheneCan\u00f6len eingebunden. Vor der Injection wird eine kleine Brt.be Blut entnommen. h> gerinnt nach 5 Minuten. In die Jugularis wird nun mittels einer Spritze vorsichtig eine oproc. neutrale .henk', nucle\u00efnl\u00f4simg \u2014 zu diesem Versuche wurde ein Leukunm Hn verwendet, welches durch Salzs\u00e4urehehandlung des Nmin, ! listons erhalten wurde \u2014 eingespritzt. Nach Einsprii/un; von etwa m cbciiii der Leiikonuclelnl\u00f6sung h\u00f6rt dit* r. nia\u00bbige Athmung des fliieres auf und nach einigen Zuck\u00efvng\u00e7u","page":140},{"file":"p0141.txt","language":"de","ocr_de":"141\nist das Thier verendet. Es gelingt noch, vor \u00bblern Tode des Thieres eine kleine Menge Blutes aus der Carotis zu erhalten. Das Blut gerinnt nach 50 Socunden. Bei der Section finde icli das Gebiet der vena portae u n d d e r vena 1 i e n a 1 i s t h r o in b o s i r f.\nDieser Versuch, der aus einer \u00e4hnlichen Reihe von drei Versuchen mit demselben Resultat excer-!\u00bb i r t ist, zeigt also mit voller Bestimmtheit, dass es die Xucle\u00efncomponente des Nucleohistons ist, welche auch intravascular dem Blute die erh\u00f6hte Gerinnungstendenz verleiht und so pl\u00f6tzliche Thrombosen her vor ruft.\nEinwirkung des Histons auf das kreisende Blut.\n< '\nIch habe Histon 26 Hunden und 3 Kaninchen in das kreisende Blut eingespritzt. Hierbei stellte es sich heraus, dass, wenn man eine w\u00e4sserige, neutrale Histonl\u00f6sung in das cir-(ulirende Blut einf\u00fchrt, das aus der Ader gelassene Blut permanent fl\u00fcssig bleibt. Bei Ausf\u00fchrung dieser Versuche muss inan jedoch einige Vorsichtsmassregeln einhalten, von denen das Gelingen abh\u00e4ngig ist: 1. die Histonl\u00f6sung muss neutral r\u00e9agirai, sonst t\u00f6dtet die saure Reaction das Thier w\u00e4hrend \u00bb1er Einspritzung; 2. der Aderlass muss sofort nach beendigter Injection gemacht werden; 3. zum Fl\u00fcssigerhalten des Blutes ist eine Histonmenge n\u00f6thig, welche 0,3 gr. trockenes Hkton(chlorhydrat) auf* 1000 gr. K\u00f6rpergewicht des Thieres entspricht.\nAls Beispiele f\u00fchre ich folgende Versuche an :\nV**rsiich I. Einem Hunde von 2350t) gr. K\u00f6rpergewicht, der durch eine tHinul.) subcutane Injection von 5 ebem. einer 2proc. Morphinchlorhydratl\u00f6sung anaestlietisch gemacht worden ist, wird auf der einen Seite die Vena jugularis, auf der anderen die Carotis freigelegt und in Beiden werden , in der bekannten Weise mit Gummischl\u00e4uchen versehene Can\u00fcleii eingebunden. Nachher werden in die Jugularis dem Herzen zu X gr. Hjstou-chlorhydrat aus Thymuslymphocyten in SO ehern. \u00ablest. Wasser gel\u00f6st und mit NaaC0., genau neutralisirt, injicirt. Die Injection dauert eine Minute. In demselben Momente, wo der Stempel der Spritze die Ausgangs\u00f6ffnung erreicht; w,ird die","page":141},{"file":"p0142.txt","language":"de","ocr_de":"14l>\nI\nan \u00abb.*r Darotis sitzende Klemme jrenfTnet und das Hlu< ;r}-(Tidan^eii. Das I hier stirbt durch Verblutung ganz m| . und ohne Kr\u00e4mpfe. Das gelassene Blut bleibt zur beginnenden F\u00e4ulnis* permanent flr,. j.\nHoi der mikroskopischen Untersuchung des Histonblnbs trill die merkw\u00fcrdige Erscheinung zu Tage, dass die Lenko-cyten noch 24 Stunden nach dem Aderlass wohl erhallen sind und hei Zimmertemperatur lebhafte am\u00f6boide Ih u.\u00bb gungen ausf\u00fchren, dass ferner die Pl\u00e4ttchen besser erhall,\u201e >ind ids durch irgend ein anderes Conservirungsmiltel. si, sind rund, vollkommen homogen und nicht im Mindesten klebrig. Ich halte mich mit der Untersuchung der Pl\u00e4ttchen lange Zeit besch\u00e4ftigt und kann meinen Erfahrungen zuf.il-, wohl behaupten, dass man solche Pl\u00e4ttchen blos im kreisen, Blute sehen kann. Die rothen Blutk\u00f6rperchen sind ebenfalls gut erhallen. Wenn man in Betracht zieht, dass in allen anderen Blutarten und Plasmaarten \u2014 wie die Dorpater Schule |e>i-gestellt hat \u2014 die Leukocyten sehr schnell und hochgraili-zertaHen, - ich weise hier auf die Untersuchungen Von Sch midi'), Heyl, Birk, Hoffmann, von Sams., n-IIinimelstjerna hin, welche gezeigt haben, dass im abgek\u00fchlten Plerdeblute, im Magnesium s\u00fclfathtiiic (in 24 St. um 8/9.), im Peptonblute ein hochgradi-er Zerfall weisser Blutk\u00f6rperchen stattfindet - ferner wenn man in Betracht zieht, dass in allen anderen Blutarten die Bin!-Pl\u00e4ttchen schon nach k\u00fcrzester Zeit klebrig werden und sich sternf\u00f6rmig defiguriren und schliesslich auch zerfallen und wenn man dem entgegenstelit, dass im Histonbliil alle Leukocyten ausserhalb des Organisnius im Bechergtase 24\u2014.IG Stunden nicht nur nicht zerfallen, sondern noch leben und die Blutpl\u00e4ttchen eben so lange ihre \u2014 nur im ciren-lirenden Blute an ihnen sicher beobachtete \u2014 Form behallen. dann muss man behaupten, dass das Histonblut das einzige k\u00fcnstlich erhaltene Aderlassblut ist. uel-ches in allen Ein zeit hei ten das Bild des normalen, lebenden Blutes liefert.\n') t\u2019tlfi-ei \u2019s Archiv, Btl. IX, XI.","page":142},{"file":"p0143.txt","language":"de","ocr_de":"Das Histonblut zeigt die Eigenschaft, dass sieh die rothen Pilutk\u00f6rperelien ausserordentlich schnell absetzen. Schon w\u00e4h-tvinl des Ausfliessens des Blutes aus der Carotis bemerkt man, dass sich die rothen Blutk\u00f6rperchen abzusetzen beginnen; Ccntrifugirt man Histonblut, so kommt man zu einem ungef\u00e4rbten, ungerinnbaren Histonplasma. Auf der S\u00e4ule der rothen Blutk\u00f6rperchen bemerkt man in der Centrifugenr\u00f6hre eine diurne weisse Scheibe, auf welcher dann die Plasinasaule ruht. Nachdem das Plasma vorsichtig abgehebert worden ist, kann man mit einer Platinoese die ganze weisse Scheibe aus-den\u00bb Gentrifugirgef\u00e4ss herausziehen. Untersucht, man sie mikroskopisch, so stellt sich heraus, dass diese Scheibe nur ans 'verfilzten Leukoeyten besteht. Erw\u00e4rmt man sie auf 37\u00b0, so /.(\u2022Hallt der Pilz und alle diese Blutk\u00f6rperchen beginnen sich nach allen Richtungen hin zu bewegen.\nDa sich auf diese Weise die erste M\u00f6glichkeit ergab, in den Besitz von w\u00e4gbaren Mengen von unver\u00e4nderten Blut-\u00bb Mikocyten zu gelangen, habe ich mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen, die Hauptergebnisse meiner an Lymphocytmi vier Lymph- und Thymusdr\u00fcse angestellten chemischen Untersuchungen wenigstens qualitativ nachzupr\u00fcfen.\nIch sammelte mir in der angegebenen Weise die L\u00ebiiko-ryten aus vier Histonversuchen unter Alkohol aufbewahrt. Das Gewicht der feuchten Leukoeyten aus diesen vier Hundeversuchen betrug 8,35 gr. Die Menge des Alkohols, in welchem sic aufbewahrt waren, betrug 150 ebem. Nach etwa dreiw\u00f6chentlichem Stehen wurde der Alkohol abgegossen und erneuert. Nach weiteren zwei Wochen goss ich den Alkohol wieder ab und ersetzte ihn durch Aether, welcher nach 24 Stunden abgegossen wurde. Die Leukoeyten wurden nun im Vacuum \u00fcber HsS04 getrocknet.\n4\nDie vereinten alkoholischen und \u00e4therischen Ausz\u00fcge wurden bei etwa 70\u00b0 ausgedunstet und im R\u00fcckstand konnte ich nach den \u00fcblichen Methoden Cholesterin und Lecithin nach weisen.\nDie getrockneten Leukoeyten, deren Gewicht 2.5 gr. b< trug, wurden nun mit 50 ebem. Wasser fein verrieben und","page":143},{"file":"p0144.txt","language":"de","ocr_de":"144\n*4 Stunden stehen gelassen, nachher das w\u00e4sserige Ext, ,ci filinrt. In 1 iltrat erhielt ich mit Essigs\u00e4ure eine flockige Faillit,-, welche sich mit dem Xucleohiston leicht identifleiren li.JT Ihc Substanz zeigte alle L\u00f6slichkeitsverhultnisse des Xu*W hislons, gab mit Soda und Salpeter geschmolzen P-Reacliol und zerfiel bei Behandlung mit 0,S\u00b0/o II CI in Xncle\u00efn lliston, welches sich durch die Ammoniakf\u00e4llung und L\u00fcm. I-\u2022 \u00ab action leicht als solches erkennen Hess.\nWem. dieser Versuch aus R\u00fccksicht auf die geringe JFicV \u20221er in Pr\u00fcfung gekommenen Leukocylen keinen Anspruch \u2022len Namen einer Analyse der Blutleukocyten machen kann hat er doch gelehrt, dass auch der Zellkern der Blutleukocyl. ,, ebenso wie derjenige der Lymphocyten aus Xucleohiston besieht\u2019 eine lur die Blutgerinnungslehre nicht unwichtige Thalsache;\nIch kehre zum Histonplasma zur\u00fcck. Dasselbe bietel in seinem \\ erhalten gegen Gerinnungserreger merkw\u00fcrdige Eigenschaften. Es ist weder durch Verd\u00fcnnen mit Wasser, nocliCu noch Essigs\u00e4ure noch Fihrinferrnent zur Gerinnung zu bringen\u2019 Nur Nuclei'll aus den Leukocyten oder einer anderen Quelle ruft unweigerlich Fibringerinnung in den,\nInstoh plasma hervoi;. Folgende Versuchsreihe diene ah Illustration :\nHl .{,0 \u00abkm. Histonplasma werden mit 17,5 ehern, dost. Wasser vpr.Juiii,! IMS lie,,\u201esei, tr\u00fcbt siel, stark. Bald nachher entsteht ein florkU\n\"* verd\u00fcnnter Essigs\u00e4ure l\u00f6slicher .Niedersei,lag. Das liemi- \u00e9 . hie i h t f I il s s i g.\nb) ln 10 eben,. Histonplasma wird eine Stunde lang Kohlens\u00e4ure gehitet. frotzdem bl ei ht das Plasma permanent fl\u00fcs-i,.\n'rl 10 <'l,, ,n- Histonplasma werden mit \"5 X.-Essigs\u00e4ure genau \u201eenlrali-ir.\nAuel, diese Portion zeigt absolut keine tierimir,\u201eim-ten d e nz.\n*\u2022 l5ol,cln; Histonplasma werden mit 15 ebem. Bittersalzplasma >\u2022 setzt. K e i n e Gerinn u n g.\n\u2018\u00b0 ehern. Histonplasma mit 10 ehern. Prritonealff\u00fcssigkeit 'om, Werde, Keine G e r i n n u n g.\n< ) I. 10 ehern. Histonplasma werden mit 20 ebem. einer \u2014 wi.- \u2022 zeigt - auf Fihriilogenlosungen und Salzplasma ausserord. i ),;\u2022 I.\nf","page":144},{"file":"p0145.txt","language":"de","ocr_de":"145\nwirksamen, nach Schmidt bereiteten Fibrinfermcntl\u00f6snng versetzt. Das Gemisch gerinnt absolut nicht.\n\u2022_>. Omtrollprobe: 10 ehern, derselben Fibrinfermentl\u00f6sung mit l\u00f6chern. rt;in\u00bb*r Fibrinogenl\u00f6sung. Gerinnung nach 20 Minuten.\ni'i 10 ehern. Histonplasma werden mit 10 ebem. einer neutralen Leuko-nucleinl\u00f6sung aus Thymus-Leukocytcn versetzt. N a c h 5 M i n u t e n gerinnt das Gemisch zu einem festen Kuchen,\u25a0 so dass man das Glas umkehren kann, ohne dass etwas herauslliesst.\nEs braucht kaum wohl bemerkt zu werden, dass Histon-plasma sielt von dem von Schmidt-M\u00fchlheim und Fa no beschriebenen Peptonplasma vollkommen unterscheidet. Es k\u00f6nnte auf den ersten Blick scheinen, dass, nachdem das Histon trotz seiner Goagulirbarkeit in der W\u00e4rme in alkalischer L\u00f6sung manche den Albumosen zukommende Eigenschaften, also z. B. Biuretreaction in der K\u00e4lte, zeigt, die Einwirkung dos I listons auf das kreisende Blut mit derjenigen der Peptone identisch ist. Dass dem nicht so ist, erhellt aus folgenden Tliatsachen:\t\u2019\t*\n1.\tDas Histon erh\u00e4lt im Gegens\u00e4tze zu dem pepton auch ausserhalb der Gef\u00e4sse zum Aderlassblut zugesetzt dasselbe im permanent fl\u00fcssigen Zustande.\n2.\tDas Histon macht auch in\u2019s kreisende Blut des Kaninchens gespritzt das Blut ungerinnbar, w\u00e4hrend es nach den Beobachtungen genannter Forscher das Pepton nicht macht.\nLetzteres m\u00f6ge folgender Versuch st\u00fctzen :\nEinem Kaninchen von 2000 gr. K\u00f6rpergewicht werden ,0.0 gi\\ Histonchlorhydrat aus Kalbsthymus in G cbCm. Wasser gel\u00f6st und mit Soda genau neutralisirt in die Vena Jugularis iiijicirt. Das gleich nach der Einspritzung aus der Carotis gelassene Blut bleibt ti\u00fcssig und ist nur durch XucleTn zum'Genauen zu bringen.\t*\n. * \\\no. Das. Histonplasma ist weder durch Kohlens\u00e4ure noch durch Neutralisation mit Essigs\u00e4ure, noch durch Verd\u00fcnnen mit Wasser, noch durch Filtriren durch eine Thonzelle zur Gerinnung zu bringen, w\u00e4hrend genannte Mittel im Peptonplasma Gerinnung erzeugen.\nZeitschrift f\u00fcr physiologische Chemie. XX.\t10","page":145},{"file":"p0146.txt","language":"de","ocr_de":"116\n4. Im Peplonblutc gehen die Leukocyten durch schnell zu Grunde, wie aus den Untersuchungen v\",, Samson-llimnielstjerna hervorgeht \u2014 im Hi lonhlule dagegen bleiben die Leukocyten ausserl\u00ab* des Thierh\u00f6rpers tagelang am Lohen.\nWir kommen jetzt zu der wichtigen Frage, worauf d-\u201e\u201e die germnungshemmende Einwirkung des Histons auf das int,-,,, und exlravascul\u00e4re Blut beruht? Nachdem das Histon einer* \\l< eine Substanz von ausgesprochenen basischen Eigenschaften M und andererseits, wie ich fr\u00fcher gezeigt habe, mit alkalisei, Lrden Verbindungen eingeht, so w\u00e4ren gleich in erster Linie zwei M\u00f6glichkeiten zu discutiren: Entweder bindet das Ilisi,,,, das zur Abspaltung des Thrombosins vom Fibrinogen not;,, wendige Nuclein, oder es reisst das zur Ausf\u00fcllung des Filmt -oder Throinbosinkalks nothwendige Kalksalz an sich. Am\u2019l, die M\u00f6glichkeit w\u00e4re zu erw\u00e4gen, dass, nachdem das [: die Leukocyten in wohl erhaltenem und lebendem Zustand erhalt und so ihren Zerfall verhindert, ein Austritt der zur Thrombosinbildung nothwendigen Nucleinsubstaiizen aus Leukocyten nicht stattfindet.\nDie zweite M\u00f6glichkeit l\u00e4sst sich sehr leicht aussehalien indem man sich sehr leicht davon \u00fcberzeugen kann, dass llistonplasma mit Kalksalzen nicht gerinnt. Ich habe I listoi,-plasina mit mannigfaltig variirten Mengen von Calciumchlon.1 versetzt und habe, wenn das llistonplasma f\u00fcr sich absolut ungerinnbar, was von oben angegebenen Versuchsbedinguiigr u\nabh\u00e4ngt, dadurch nie eine Gerinnung hervorrufeu k \u00f6 n n en.\nEs bleiben also nur die anderen zwei M\u00f6glichkeiten. Nac hdem, wie oben gezeigt wurde, dass mit anderen Stoflrii ungeiinnbare llistonplasma mit Nucle\u00efn unweigerlich Gerinnung\ngibt, so muss ich mich f\u00fcr eine dieser beiden M\u00f6glichkeit. n entscheiden.\nWelche von beiden es ist, d. ft. ob das Histon den Austritt der Nucle\u00efnstoffe aus den Leukocyten verhindert, oder ob gel\u00f6ste Nuclemk\u00f6rper an sich reisst, diese Frage habe ich nic ht experimentell zu entscheiden gesucht, weil beide Eventu;i-","page":146},{"file":"p0147.txt","language":"de","ocr_de":"147\niiiaton auf Eines herauskominen, d. h. die L\u00e4hmung oder Verhinderung der Einwirkung der Nuele\u00efn-,Ioffo auf das Fibrinogen.\nFolgender Versuch, am Histonplasnia angestellt, sei \u2014 \u00bbtines merkw\u00fcrdigen Resultates halber - angef\u00fchrt. Wenn man einem Hunde Histon injicirt, so gelingt es \" manchmal, ein Plasma zu bekommen, welches weder mit dem gleichen Volumen\nkalt ges\u00e4ttigter Kochsalzl\u00f6sung, noch mit Essigs\u00e4ure einen deut-\n\u2022\u00bb\nliehen Niederschlag gibt, \u2014 und zwar ist es gew\u00f6hnlich Plasma t ines solchen Histonblutes, in welchem die Leukocyten und die Pl\u00e4ttchen am besten erhalten sind und die erst\u00f6ren am l\u00e4ngsten amoeboide Bewegungen ausf\u00fchren. Um die Sachlage aufzukl\u00e4ren, stellte ich folgendes Experiment an :\nVyisurh. Einem Hunde von 25,000 gr. K\u00f6rpergewicht werden 7.5 gr, Histon in ganz neutraler w\u00e4sseriger 10proc. L\u00f6sung in die Jugularis eingespritzt und in demselben Moment, wo der Stempel der Spritze auf den Boden st\u00f6sst, eine Portion Blutes aufgefangen. Nachher wird die Klemme au der Carotis geschlossen, 15 Minuten gewartet und wieder Blut aufgefangen, die Klemme wieder geschlossen, wieder 15 Minuten gewartet, Blut gelassen und so fort 4 oder 5 Mal hintereinander. Nachdem nun alle Blutportionen centrifugirt wurden, erh\u00e4lt *\tman mehrere Plasmaportionen, welche sich sowohl in ihrer\nGerinnungstendenz als in ihrem Verhalten Beagentieu gegen\u00fcber wesentlich von einander unterscheiden. Die erste, zweite und manchmal auch dritte Portion gerinnen \u00fcber-liaupt nicht, die vierte nach Ablauf von 12- 24 Stunden, die f\u00fcnfte schon nach 3\u20144\u20145 Stunden. Untersucht man nun die erste Portion, so findet man, dass sie weder mit ges\u00e4ttigter Kochsalzl\u00f6sung, noch mit Essigs\u00e4ure einen deutlichen Niederschlag gibt, die zweite gibt mit Kochsalz eine ziemlich geringe Trfibung, welche sich erst nach stundenlangen! Stehen zu Fl\u00f6ckchen zusammenhallt, die dritte gibt schon einen st\u00e4rkeren Niederschlag, die vierte einen der Menge, Aussehen und L\u00f6slichkeit nach normalen Fibrinogen-niederschlag, die f\u00fcnfte dagegen gibt mit dem gleichen Volumen einer ges\u00e4ttigten Kochsalzl\u00f6sung. eine gleichrn\u00e4ssige Gallerte, die sich in ganz verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure nur theil-","page":147},{"file":"p0148.txt","language":"de","ocr_de":"148\nwme lost und sehr an denjenigen K\u00f6rper erinnert, welrh,,, Ham mars ten als l\u00f6sliches Fibrin bezeichnet. L\u2019ntei j \u2022 man die f\u00fcnf Blutportionen reihenweise mikroskopisch, i, man sich von jeder mehrere Pr\u00e4parate anfertigt, so \u00fcu.i.j man, dass in der ersten alle Leukoeyteu, auf welche im Gesichtsfelde st\u00f6sst, vollst\u00e4ndig gut erhalten sind und lebhafte am\u00f6boide Bewegungen ausffihren. Die Blutpl\u00e4tfclj^,, sind ebenfalls durchweg in ihrer urspr\u00fcnglichen Form u\u201eld erhalten : rund, homogen und nicht klebrig. In der zweit., Blutportion findet man die Zahl der Leukocyte,, ,mi ,j\u201e Geringes vermindert und man sieht vereinzelte Lenke, vt,fI im Zerfall begriffen. In der dritten und vierten Blut,,\u201eHin,, \u2022st d.e Zahl schon um ein Bedeutendes verringert, ehe,,,., und noch bedeutender in der f\u00fcnften Blutportion. Hin-vergleichende Zahlung - deren Einzelheiten hier anziifulnvu \u00abeh unterlasse - ergab, dass die Zahl der Leukocyte\u00bb, in der ersten, zweiten, dritten und viert Portion sich Verhol-w,V 10 : t\u00bb : 5 : 4 : a,5. Es fand also der Fihrinogenmeh^ Zunahme entsprechend ein Schwund um etwa 00 \u00abb-j\nfarblosen Elemente des Blutes statt.\nDie Deutung dieses Versuches ist nicht leicht. Auf den eisten Blick hin k\u00f6nnte man annehmen, dass das Fibrinogen' ais ein im Plasma gel\u00f6ster Stoff im kreisenden Blute rosi.Jt\u00ab Ihstonblute in merklichen Mengen nicht vorhanden ist - eine Anschauung, welcher sich, von ganz anderen Gesichtspunkten ausgehend, AI. Schmidt in seiner letzten Publication zundgl. Es k\u00f6nnte aber auch sein, dass das Histon die Reactionen des Fibrinogens beeinflusst. Ich will die Entscheidung dieser Fra-e vorl\u00e4ufig noch offen lassen und hoffe, ein ander Mal darauf zur\u00fcckkommen zu k\u00f6nnen.\nZum Schluss will ich noch einen sehr instructive!! Ver-Midi anf\u00fchren, welcher es gestattet, in sehr \u00fcberzeugender Weise au einem Versuchsthier die sich entgegengesetzte Wirkung der beiden Spaltungsproducte des Nucleohistons -des Nucleins und Histons \u2014 zu demonstriren.\nVers Ue h.\nEin 0700 gr. wiegender Hund wird durch eine suhcutui .* Morphininjection anaesthetiscli gemacht und immobilisai. Linkerseits wird die Vena Jugularis, rechterseits die \\\t\u00ab\nJugulai'is und Arteria carot:s freigelegt. In alle drei Gri\u00e4-e weiden nach der \u00fcblichen Methode Can\u00fclen, welche mit","page":148},{"file":"p0149.txt","language":"de","ocr_de":"m\nGummischlauchen versehen'\u201csind, eingebunden. Der Schlauch der rechten Jugularis ist mit einer mit einer 5proc. XucleliH l\u00f6sung. derjenige der linken Jugularis mH einer mit lOproc. neutraler Histonlosung gef\u00fcllten Spritze in Verbindung. 11 Uhr 15 Min. Es wird normales Blut entnommen. Gerinnung nach 5 Minuten.\n11 Uhr 20 Minuten werden iu die linke Jugularis 15 ehern, der neutralen Histonlosung gespritzt und sofort nach der Einspritzung wird aus der Carotis eine Blutprobe entnommen.\nDas Blut bleibt permanent fl\u00fcssig.\t,\n. \u2022 \u00bb\nBeinahe zu gleicher Zeit mit der Blutentnahme werden in die rechte Jugularis 25 ebem. der 5prot\\ Nucle\u00efnlftsung eingespritzt. Eine Minute nach der Injection wird Blut entnommen. Gerinnu ng nach 12 Minuten.\nEs werden wieder 15 ebem. der Histonlosung eingespritzt und Blut gelassen. Das Blut hat k eine Geri n n \u00f6ligsten d en z.\nBald nach der Blutentnahme verendet das Thier.\nDieser Versuch zeigt an einem und demselben Versuehs-thier in sehr \u00fcberzeugender Weise, dass die doppelsinnige Einwirkung der Leukocyten und ihres Hauptbestandteiles des Xucleohistons auf das kreisende Blut darauf beruht, dass die beiden Spaltungscomponenten dieser Substanz, eine sich-entgegengesetzte Einwirkung auf die Gerinnungstendenz des Blutes aus\u00fcben. \u2014 An diesem Versuche sehen wir, dass das eingespritzte Histon das Blut vollst\u00e4ndig ungerinnbar macht, das aber dem Blute seine Gerinnungsf\u00e4higkeit durch eine Einspritzung von Nuclein wieder gegeben werden kann. Die Gerinnungsf\u00e4higkeit des Blutes kann durch eine nachtr\u00e4gliche Histoneinspritzung wieder aufgehoben werden u. s. w.\nBevor ich nun meine chemische Theorie tier Blutgerinnung aus den bisher beschriebenen Resultaten aufbaue, will ich, um in der Theorie a\u00c4ch die Herkunft der am Gerinnungsprocesse betheiligten Substanzen pr\u00e4cise ber\u00fccksichtigen zu k\u00f6nnen, \u00fcber einige mikroskopische Versuche, die ich vor l\u00e4ngerer Zeit angestellt habe, referiren.","page":149},{"file":"p0150.txt","language":"de","ocr_de":"Mikrophysiologische Beobachtungen \u00fcber die Betheilieun\u201e des Zellkerns der Leukocyten an der Blutgerinnung. ?\nDie vorausgegangenen Untersuchungen haben mit ,1,... denkbar gr\u00f6ssten Sicherheit die Bettieiligung des Zellkerns , Leukocyten an der Blutgerinnung bewiesen und die von mir gelieferten exacten chemischen Beweise machen eigentlich ,|j bei weitem unsicherere und in der Deutung dieser Result ,t,'\u2019 viel labilere Methode der mikroskopischen Untersuchung Llutgerinnungserscheinungcn vollst\u00e4ndig entbehrlich. Die Th ,1 \u00abiche, dass die Einwirkung der Nucleinsubstanzen auf ,iv fibrinogen auf ihrem Gehall an Nucleins\u00e4uro, also dem Zeih kernstoll par excellence berutit, hat die von mir vor ehe, drei Jahren publicise Vernmthung, dass sich der Zellkern d.., Leukocyten activ an der Fibrinbildung betheilige, in das H.-i. l, der exacten Thatsachen erhoben. Wenn ich also in Folgenden, \u00fcber meine diesbez\u00fcglichen mikroskopischen Untersuchun-cn berichte, so geschieht dies, weil diese Versuche zum gros\",,, Tho.l als Orientirungsversuche, noch bevor ich die Rolle des ncleohistons festgestdlt habe, ausgef\u00fchrt worden sind und\nweil sie immerhin als Erh\u00e4rtung der chemischen Beweise nicht allen Interesses entbehren.\nEine Reihe von Pr\u00e4paraten wurde von mir in folgender eise angeferligt. Ich liess einen mit einem Deckgl\u00e4sclioii aufgefangenen Blutstropfen durch verschiedene Zeitr\u00e4ume aut einem Objecttr\u00e4ger gerinnen, wobei der Verdunstung durch einen Wachsring vorgebeugt war. Nachher wusch ich dus nunmehr entstandene Ranvier\u2019sche Fibrinnetz mit einem Wasserstrahl von den roll,en Blutk\u00f6rperchen vollst\u00e4ndig frei, ixirle es l\u00e4ngere Zeit mit Herrmann\u2019schcr L\u00f6sung oder/ stniums\u00e4ure, tingirte, wusch den \u00fcbersch\u00fcssigen Farbstoff mit W asser aus, trocknete das Pr\u00e4parat an der Luft und schloss in Canada-Xylol ein. Als Farbstoffe ben\u00fctzte ich : die Grie sbach'sehe Doppelf\u00e4rbung mit Rhodamin und Methylgr\u00fcn oder die Flemming\u2019sehe F\u00e4rbung mit Saffranin in Gentianavioldt und nachheriger Extraction von Gentiana in Orange. Bei Anwendung der ersten F\u00e4rbungsmethode erscheinen die 'Zellkerne der Leukocyten und die Nucleinpl\u00e4ttchen intensiv gr\u00fcn oder","page":150},{"file":"p0151.txt","language":"de","ocr_de":"151\nMan, lias Cytoplasma und das Fibriunetz dagegen rotli resp. vi\u00f6Mti\u2019otli. Die auf diese Weise erhaltenen Bilder ergeben in erster Linie, dass sich die Fibrinf\u00fcden ausser, wie bekannt, an den Pl\u00e4ttchen, an den Zellkernen der Leukocyten f.es'1 setzen. Man kann deutlich beobachten, wie die Fibrin-l\u00e4din durch das Cytoplasma an den Kern heranreichen. Der Einwand, den ich mir zu Anfang selbst machte, dass n\u00e4mlich ilie F\u00e4den \u00fcber den Kernen hinwegziehen, l\u00e4sst sich leicht durcli eine genaue Durchmusterung der Pr\u00e4parate st\u00fcrzen. Die Fibrinf\u00e4den werden im Gegens\u00e4tze zu den gr\u00fcnen oder [\u00bblauen Kernen violettroth gef\u00e4rbt; es m\u00fcsste also bei der verh\u00e4ltnissrn\u00e4ssig grossen D\u00fcnnheit der Pr\u00e4parate wenigstens einmal ein Faden als rother Strich oder Linie im Zellkern selbst sichtbar sein. Diese Erscheinung habe ich aber nie \u2014 und ich habe \u00fcber 100 Pr\u00e4parate angefertigt und. genau untersucht - beobachten k\u00f6nnen. Andererseits sieht man beinahe immer die Fibrinf\u00e4den sich an einer Seite des Zellkerns ansetzen, Dirne dass sie, vermittelst einer geraden Linie bis auf die andere Seite, verfolgbar w\u00e4ren. Sie setzen sich auf der anderen Seite derart an, dass keine Beziehung zwischen beiden Seiten aufzufinden ist und bei der ziemlich drallen Spannung der Fibrinf\u00e4den m\u00fcssten sie, falls sie \u00fcber den Zellkern hinwegziehen sollten, sich in irgend einer, geraden Linie verfolgen lassen.\nNoch belehrender als die Centralisation der Fibrinf\u00e4den in dem Zellkern ist die Thatsache, dass gleich im Anfang der Gerinnung die Zellkerne der Leukocyten in der Kegel .eine wandst\u00e4ndige Lagerung einnehmen. Dieser Befund gewinnt an Bedeutung bei Heranziehung der bekannten biologischen Thatsache, nach welcher Zellkerne, zur Zeit wo sie an die Zellwand oder nach aussen Stoffe abgeben, aus der Mitte der Zelle, nach der Wand hinwanden.\nW\u00e4hrend der Gerinnung tritt auch folgende merkw\u00fcrdige * Fischeinung zu Tage: Sehr viele von den mit den Fibrin-i\u00e4den verkn\u00fcpften Kernen der Leukocyten treten vermittels 'iie s von dem Cytoplasma gebildeten schlauchartigen Fort-':i,zes aus dem Cytoplasma heraus. Ich habe diesen Vorgang","page":151},{"file":"p0152.txt","language":"de","ocr_de":"K ary os chi se genannt. Man gewinnt den Eindruck, als \u00abI, die faserstoffladen die Kerne gewaltsam an die Wand und aus dem Cytoplasma herausziehen, Im weiteren Verlaufe ,|J Gerinnung zerfallt das Cytoplasma und man bekommt scbli,... heb viele nackte Leukocytenkerne zu Gesicht. Die Karyoschi-. erinnert lebhaft an die interessanten Beobachtungen Loewil > weh lier im Krebsblute vor der Gerinnung einen Austritt von K\u00fcgelchen und K\u00f6rnchen aus den Krebsblutzellen in ,1;,. Blutplasma sab. Loewil nennt diesen Vorgang Plasmostliw weil er die K\u00fcgelchen als Zerfallsproducte oder Derivate ,lei Zelbnleibs ansieht. Fasst man ins Auge, dass die Blutpl\u00e4ttchen Wie ich vor langer Zeit bewiesen habe\u2019), Nucle\u00efn enthalt,n' su lieterl der Befund, dass die Fibrinf\u00e4den einerseits an de,,' Leiikocytenkemen, andererseits an den Nucle\u00efnpl\u00e2ttcben. ihr,. liiMu tionsstellen linden, sowie die Thatsache der wandst\u00e4ndigen -agerung der Kerne und die Karyoschise nicht uninteressant, sinnf\u00e4llige Bilder, wie sich der Zellkern der Leukocyten l\u201e-i der Gerinnung verh\u00e4lt.\nHerr II. Griesbach*) lut es unternommen, an den soeben citirten Versuchen und Pr\u00e4paraten Kritik zu \u00fcben. Er behauptet, dass es w\u00fcnschenswertb gewesen w\u00e4re, dass ici, bevor ich meine Arbeiten publicirt habe, voilier seine Versuche \u00fcber die Plasmoeliise zu wiederholen h\u00e4tte. Bis jetzt kann ich noch nicht bedauern, dies nicht gethan zu haben, umsomehr, da in den Versuchen von Herrn Griesbach wobt schwerlich jemand irgend einen neuen Gesichtspunkt f\u00fcr die Kl\u00e4rung der Blutgerinnungsfrage finden wird. Dass eine Plasmoschise stattfindet und dass dabei die contractile Zellsubstanz und deren Pseudopodien in erster Linie hochgradigen ' ei\u00e4nderungen unterliegen, das will ich gar nicht bezweifeln, \u2014 aber dass diese hochgradigen Ver\u00e4nderungen irgend etwas mit der Blutgerinnung zu thun haben, das muss der Herr Grio-\n*) Leon Lilienfeld: H\u00e4matolajrischeUut^suciiuii?en. Du Hin *\u00bb ey in. Archiv, 1892.\nJ\t^\u00fcc 1*. Zur Frage nach der Blutgerinnung. (leiiit.-J\nMail f\u00fcr die inedieinischen Wissenschaften, 1892. Seite 499.","page":152},{"file":"p0153.txt","language":"de","ocr_de":"Ilitch erst chemisch beweisen und das wird ihm wohl schwerlich gelingen. Eine St\u00fctze f\u00fcr seine Kritik findet Herr Griesbach darin, dass sicli die Fibrinfaden ebenso tingiren wie die '/rll'Ubstanz. Ich glaube, diese Schlussfolgerung widerlegt .ich von selbst.\nOder glaubt Herr Griesbach, dass sich das Nuclein oder die Nucleinsuure blos deswegen, weil sie vom Fibrinogen * das Thrombosin abspaltet und so das Fundament f\u00fcr die Gerinnung liefert, ebenso wie das Fibrin f\u00e4rben wird? W\u00fcrde Herr Griesbach auch z. B. die Betheiligung der Schwefel-siure an der Bildung von Aether, aus Alkohol blos deswegen bezweifeln, weil die Schwefels\u00e4ure nicht so leicht fl\u00fcchtig bt, wie das Reactionsproduct der Aether? Uebrigens ist Herr Griesbach selbst der Meinung, dass im Krebsblute durch Plasmoschisej und Zerfall der am\u00f6boiden Zellen kein Globulin, Mindern eine \u00abphosphorreiche nuclemf\u00fchrende Substanz \u00bb-in das Blutplasma gelangt. Er muss also erst beweisen, dass das Cytoplasma der Krebsblut zellen phosphorreiche Nucle\u00efnsub-stanzen enth\u00e4lt, ehe er sie aus demselben heraustreten l\u00e4sst.\nDie Thatsache, dass der Zellenleib w\u00e4hrend der Blutgerinnung zu Grunde geht, w\u00e4hrend der Kern intact zu bleiben H-lieint, ist auch von Loewit1) gegen meine Theorie ins Feld gef\u00fchrt worden. Ich kann mich wohl auf die Entgegnung beschr\u00e4nken, welche seitens von A. Kos sei, welcher meine Theorie vertheidigt, Loewit zu Theil wurde. Kos sei*) sagt :\nIch kann diesen Einwand nicht anerkennen, denn es ist nicht m\u00f6glich, durch mikroskopische Beobachtungen zu entscheiden, ob aus einem Kern, dessen Structur sichtbar bleibt, gewisse l\u00f6sliche Bestandteile in das umgebende Plasma \u00fcbergehen oder nicht. Das Verschwinden des Cytoplasmas scheint mir <her f\u00fcr eine Betheiligung des Kerns als gegen dieselbe zu sprechen. Denn erst nach dem Wegfall der H\u00fclle, die dein\n\u2019) Loewit, Studien zur Physiologie und Pathologie des Blutes der Lymphe. Jena 189i. S. 100, 107.\n\u25a0J A. Kossel. Neuere Untersuchungen\u25a0 fiber die Blutgerinnung. I\u2019ii'.ia*r klinische Wochenschrift 1x90, Nr. il. S. <> des Separat-Abzuges.","page":153},{"file":"p0154.txt","language":"de","ocr_de":"Lenkocytenkern von dom umgebenden Plasma trennt bl Contact der Kernsubstanzen mit dem Blutplasma hergestolli erst dann ist eine directe Einwirkung m\u00f6glich\u00bb.\nleb babe die mikroskopische Untersuchung der Blutgerin-mmg noch nach einer Methode verfolgt, welche schon von Ja'ru's! lav Ulava'l im Jahre 1893 mit dem gleichen Erfolge bemfet wurde. Ich habe blos die F\u00e4rbungs- und Fmrungsmelhod,u modifient Blut aus der Carotis wird in kleinen Glasschalen auf-gelangeiumd mit feinen F\u00e4den geschlagen, und zwar durch |ii. 15, -*t, 25, 30 u. s. w. Sekunden. Die F\u00e4den werden in Herr-mann scher L\u00f6sung oder Osmiums\u00e4ure fixirl, mit Ehrlicli-lii o n d i schein Triacidgemisch gef\u00e4rbt und entweder in Was\u00ab* oder Cauada-Xylol mikroskopisch untersucht. Diese Versuche ergaben fast immer das gleiche Resultat. Nach 10-15 Sekunden dauerndem Schlagen findet man am Faden gar keine Form-elemente, nur manchmal 1 oder -1 gut erhaltene Leukocyten. Nach io\u201430 Sekunden sieht man, dass der Faden von eim i leingek\u00f6rnten -Masse eingeh\u00fcllt ist, in welcher ganz nackte Leukocytenkerne liegen. Je mehr man sich vom Faden nach \u25a01er Peripherie zu n\u00e4hert, umsomehr gut erhaltene Leukocyten lindet man. Schl\u00e4gt man das Blut 35 Sekunden, so sieht man, dass die Leukocyten vollst\u00e4ndig zu einer granulirten Masse und nackten Kernen zerfallen sind. Je l\u00e4nger man das Wut schl\u00e4gt, umsomehr nimmt die k\u00f6rnige Masse zu, umsomehr nimmt die Zahl der Kerne ab. Nach CO Sekunden, also einer Minute, ist das Bild ganz frappant, indem die Mehrzahl , 1er Kerne verschwunden ist. Die gek\u00f6rnte Masse hat sich stark verdichtet und nach 05 Sekunden hat sich die granulirte Masse in eine beinahe ganz homogene, hie und da kleine K\u00f6rnchen aufweisende ver\u00e4ndert. Man kann also mit dieser Methode den directeu Uebergang der Zellkerne der Leukocyten in Fibrinsubstanz beobachten. Was dabei auch sofort aull\u00e4lll, ist der Umstand, auf welche auch schon H lava aulmerk-.im macht, dass die Zellkerne mit dem Fortschreiten des ticrin-\n\\> H la va, pif\u00bb Beziehung der Blutpl\u00e4ttchen Bizzozero\u2019s zur Bm-K\u00e7i innuiu; und Trombose. Ein Beitrag zur Histogen\u00e8se des Fibrins. An ! A l'ir fX|ieriiu* Mtcll*\u2018 Bath'd, u. Bhaimakol., Bd. 17. S. SOi'ff.","page":154},{"file":"p0155.txt","language":"de","ocr_de":"155\nnuiigsprocesses ihre Tinctionsf\u00e4higkeit in erheblichem Maasse verlieren. Nachdem es mir in meiner Arbeit \u00fcber die Wahlverwandtschaft der Zellenelemente zu verschiedenen Farbstoffen ' gelungen ist, zu zeigen, dass die Zellkerne ihr F\u00e4rbungsverm\u00f6gen den in ihnen enthaltenen N ucl ein su bsta n zen verdanken, so isl i diese Thatsache dahin zu deuten, dass der Verlust der Tinctiohs-l\u00e4higkeit der Leukocytenkerne w\u00e4hrend der Gerinnung eine Abgabe der Nucleoproteide an das umgebende Plasma bedeutet.\nZum Schluss dieses Kapitels muss ich, um ferneren Polemik mit Herrn Griesbach und anderen vorzubeugen, mich mit aller Entschiedenheit dagegen verwahren, dass ich auf Grund der mikroskopischen Untersuchungen (\u00bbinen Schluss auf die Betheiligung oder Nichtbetheiligung des Zellkerns der Leukocyten an der Blutgerinnung ziehen will. Die Resultate meiner chemischen Untersuchungen beweisen die active Mitarbeiterschaft des Zellkerns an der Faserstoffbildung derart sicher, dass daran gar keine mikroskopischen Untersuchungen r\u00fctteln k\u00f6nnen. Sie bed\u00fcrfen also gar keiner Unterst\u00fctzung durch mikroskopische Beobachtungen umsomehr, als sich aus letzteren, insoferne sie nicht auf exacteil, mikrochemischen Methoden basiren, auf diesem Gebiete Resultate ergeben, welche mehrfacher Deutung f\u00e4hig sind.\nUeber die Pl\u00e4ttchen und ihre Betheiligung am Gerinnungs-\nprocess.\nBizzozero1), welchem das Verdienst zukommt, als der Erste die Blutpl\u00e4ttchen genau beschrieben Und im str\u00f6menden Blute der S\u00e4ugethiere gesehen zu haben, war auch der Erste, welcher die Pl\u00e4ttchen in, nahe Beziehung zur Fibringerinnung und Thrombose brachte ; allerdings mit dem grossen Fehler, dass er zu gleicher Zeit die Betheiligung der Leukocyten an der Fibrinbildung vollst\u00e4ndig l\u00e4ugnet. \u00ab Die Hauptrolle bei der Blutgerinnung f\u00e4llt den Blutpl\u00e4ttchen und nicht den Leukocyten zu*)\u00bb.\nDie Thatsache, dass Bizzozero den Zusammenhang der Easerstoffgerinnung mit einem massenhaften Zerfall der Le\u00fcko-\n\u2019) Bizzozero: Virchow\u2019s Archiv, Bd. XI, S. %Xi.\n:) i. c., s.m","page":155},{"file":"p0156.txt","language":"de","ocr_de":"cAten, also die Schmidt\u2019sehe Theorie in Abrede stellt,\nihm mannigfache Gegner zu, unter denen Fano\u2019) HevlC\nSfevogt5), Feiertag4), Weigert5), HW) u. \u00c0. genau,\u00ce sein m\u00f6gen.\nEiner sachlichen Kritik unterzog diese Streitfrage Ra \u201e. scheribach ). K\u00fcr die Gerinnungsfrage ist es \u2014 nach Rausch en buch - vollkommen gleichgiltig, ob die Pl\u00e4ttchen selbstst\u00e4ndige Formelemente darstellen oder ob sie Leuko-cytenabk\u00f6nnnlinge sind. Die Hauptfrage ist, ob die Pl\u00e4ttchen Protoplasma lischt Gebilde sind. Bizzozero's Versuchen kann Rauschenbach keine Beweiskraft zuerkennen \u2014 er he-shvilet aber das coagulative Verm\u00f6gen der Blutpl\u00e4ttchen vorl\u00e4ufig nicht, weil es sich immerhin heraussteilen k\u00f6nnte dass die Blutpl\u00e4ttchen neben den Leukocyte.), denen Rauschenbach jedenfalls die Hauptrolle bei der Gerinnung vindi. irl\nTr\u00e4ger von gerinnungserregenden Substanzen sind.\nEberth und Schimmelbusch8) sprechen den Pl\u00e4ttchen eine active Rolle bei der Faserstoflgerinnung ab; nach diesen forschem scheidet sich das Fibrin aus dem Blutplasma in form von krystallartigen Nadeln ab.\nVon einer Einigung \u00fcber die Beiheiligung der Pl\u00e4ttchen an der fibrinbildung ist demnach keine Rede.\nIn einer vor etwa 3 Jahren ausgef\u00fchrten Untersuchung\u2019) habe ich den Beweis erbracht, dass die Pl\u00e4ttchen neben\n') Fano: Genfralld. f. <1. med. Wiss. 188*2. S. 210.\n\u2019) L. c.\n_\u2022*)\u25a0 F**\u00abl. Slevogt: Ueber die im Blute der S\u00e4ugethiere Vorkommen-den K\u00f6rnchen. Inaug.-Diss., Dorpat 1883.\n4) I* eiertag: Beobachtungen \u00fcber die sog. Blutpl\u00e4ttchen. Inani-Diss., Dorpat 1N83.\n\") Weigert: Die neueste* Arbeiten \u00fcber die Blutgerinnung. F..rt-schritte tier Medium. 1883.\n*) L. e.\n7) L. c.\nG. (\u00ee. h b er t h und G. S c It i in m e 1 b u s e h : Die Thrombose nach versuchen und Deichen befunden. Stuttgart 1888.\n) Leon Lilienfeld: Hamatologische Untersuchungen, Du Bo-iS Archiv. 1802, S. 115tr.","page":156},{"file":"p0157.txt","language":"de","ocr_de":"Eiwt iss unzweifelhaft Nuclein enthalten. Es hat sich n\u00e4mlich .herausgestellt, dass die Pl\u00e4ttchen bei ihrer Behandlung mit Pepsin-Salzs\u00e4ure zu Anfang sich in einen gek\u00f6rnten und einen homogenen Antheil difl'erenziren : bei weiterer Einwirkung des k\u00fcnstlichen Magensaftes l\u00f6st sich der homogene4 Antheil auf, w\u00e4hrend der gek\u00f6rnte ungel\u00f6st zur\u00fcckbleibt und sich sogar nach inst\u00e4ndiger Einwirkung von Pepsin-Salzs\u00e4ure nicht aut\u2019-, l\u00f6st. Da nun dieser gek\u00f6rnte Antheil neben der Unl\u00f6slichkeit in k\u00fcnstlichem Magensaft, noch alle anderen Reactionen von Nuclei'nen \u2014 also L\u00f6slichkeit in verd\u00fcnnten Alkalien, conc. HCl, cone.HNO,, Quellbarkeit mit Kochsalzl\u00f6sungen u. s. w. \u2014 gab, habe ich den wohlberechtigten Schluss gezogen, dass der gek\u00f6rnte Antheil der Pl\u00e4ttchen aus Nuclejn, der homogene aus Eiweiss bestehe.\nIn Gemeinschaft mit Herrn Dr. Monti\u2019) habe ich eine .Methode ausgearbeitet, vermittelst welcher man im Stande i>t, in Geweben mikroskopisch Phosphor nachzuweisen. Wir haben diese Methode auch auf die Blutpl\u00e4ttchen angewendet, wobei sich gezeigt hat \u2014 was ja schliesslich zu erwarten war \u2014 dass die Blutpl\u00e4ttchen Phosphor enthalten*).\n') Diese Zeitschrift, Bd. 17, S. 110.\n2) Trotz alledem vertheidigt. Loewit (Studien zur Physiologi*- und Pathol, des Blutes und der Lymphe) seine Anschauung, welcher, zufolgt\u00bb di\u00bb* Pl\u00e4ttchen aus Globulin bestehen. Ich will midi mit Herrn Loewit in keine Polemik einlassen, da solche in diesem Falle, wo es streng chemisch bewiesen ist, dass die Pl\u00e4ttchen Nucle\u00efn enthalten, gegenstandslos ist. Ich will blos Folgendes kurz bemerken :\n1. Ich habe Loewit \u2014 wie derselbe behauptet \u2014 nicht falsch citirt. Ich hatte gar nicht die von Loewit gemeinte Stelle im Sinne, sondern diejenige aut S. 85 seiner Abhandlung\n\u00b1 Ich habe auch Pl\u00e4ttchen in dem nach Loewit als einzig in dieser Frage anwendbarem \u00ab fennentfreiem \u00bb Peptonblute, Salz* blute und Histonblute untersucht und habe gefunden, dass sie .; darin ebenso wie in Aderlassblut alle mikrochemische Nuclem-reactionen gehen.\t.\t\u2018\n:>. Glohulinreactionen, welche auf Loslicbkeitsverh\u00e4ltnissen .beruhen, sagen f\u00fcr Substanzen, welche im Blute befindlich sind, nichts aus, da auch phosphorreiche Nucleoproteide (von '4.5\u00b0 J ins","page":157},{"file":"p0158.txt","language":"de","ocr_de":"158\nIch kehre jetzt zu der Frage nach der Beziehung der llattchen zur f aserstoffbildung zur\u00fcck. Diese Fra\u00abe lv t sieh, wie ich glaube, nach allem bis jetzt Gesagten hreini^, orten entscheiden. Nachdem es einerseits von mir bewiese# ist, dass die Nucleoproteide sich activ am Fibrinbihlufr-s jirocesse betheiligen, indem sie aus Fibrinogen Thrombo'i,, bild.-n, andererseits auch endgiltig bewiesen ist, dass die Blut-lilatlchen Nuclein enthalten, so hegt absolut kein Grumt vor den Blutpl\u00e4ttchen einen activen Antheil an der Faserstoff! bildung abzusprechen. Selbstverst\u00e4ndlich ist die Ansicht von Bizzozero, welcher zufolge die Blutpl\u00e4ttchen die Hauptrolle bei der Blutgerinnung spielen, nicht aufrecht zu erhallen. Die Hauptrolle kommt unbedingt den Leukocyten zu. weit sie in quantitativer Beziehung ihrem Nucleingehalte nach di* Hliitplattclien.. jedenfalls iibert rcf\u00efen.\nNoch einmal die Fasorsta%erinnun^. Ich versuche in tofeendvin an der Hand meiner Experimente ein einheitlich Bild der exlravascul\u00e4ren Faserstoffgerinnung zu entwerten, und mit Hille desselben die Widerspr\u00fcche in den Theorien anderer Forscher zu erkl\u00e4ren. Das Blut fliessl aus der Ader und es erfolgt ein Zerfallen der Leukocyten resp. eine Abgabe von Nueloin-subslanzen an das umgebende Plasma. Die Niicleinsubstanzeii\nBim. gc l,ra. lil nach einigen Minuten alle <ilolmlineigeiisrlian.fi annehmen.\ni. l\u00bb**r \\ ersuch Loewit's, welcher \u00bblas Gejfentheil meiner IV-traditungeii beweisen soll, in weichem Loewi t einem mit Mute,^extract behandelten Thier Nucle\u00efn ein^espritzt und k. itt fr\u00fcheres \\\\ .edererschei.ien Mer Pl\u00e4ttchen beobachtet, beruht auf einer naiven Voraussetzung Sollte Herr Loewi t wirk heb ulauhen*. dass, wenn man einem Tl.iere ins kreisende Ml.ut H\u00e4moglobin mjicirt und keine Vermehrung der Zahl der mfli i, ni Ut k\u00fcrzere hen stattfindet, dies ein Beweis w\u00e4re, das> die rotl^n IMntkorjierdien kein H\u00e4moglobin enthalten V","page":158},{"file":"p0159.txt","language":"de","ocr_de":"t\n1 .v.\u00bb\n]\u00fc-. ii sich in iieiu alkalisch n agirenden Plasma auf und- l\u00bbe--r.\u00fctu hier dein gel\u00f6sten Fibrinogen. Es erfolgt 'infolgedessen ( inr Spaltung des Fibrinogens in das Tbrombosin und eine wasserl\u00f6sliche, die Biuret reaction in der K\u00e4lte gebende Eiweiss-.liManz.\nJetzt ist der Fundamentalaet der Gerinnung fertig. Per Sdilussact wird durch die im Plasma gel\u00f6sten Kalksalze herbeL gei\u00efilirt, welche den Faserstoff als eine Thrombosink\u00e4lkver-bindimg auslallen.\nIn erster Linie w\u00e4re hier die Frage zu erw\u00e4gen, warum di\u00bb\u00ab Ii w\u00e4hrend des Lebens des Thieres. wo doch auch weisse hltilk\u00f6rperehen im Blute zu Grunde gehen m\u00fcssen und auf diese Weise Nucleoprote\u00efde in das Blut gelangen,, keine Thrombosen in normalem Zustande entstehen? Diese Frage >1 umsomehr plausibel, als, wie wir gesehen haben, Nucleo-histon ins kreisende Blut eingespritzt, ausgedehnte Thr\u00f6m-Iwhfii bildet, indem es das Blut in Nuclein und Piston spaltet. Leider wissen wir \u00fcber die Art des Zugrund\u00bb-g\u00bb liens der weissen Blutk\u00f6rperchen im lebenden thierischen Organismus viel zu wenig, um eine spruchreife Antwort auf\nObige Frage zu ertheilen. Es k\u00f6nnte ja auch sein, dass die\n\u00ab\nLukocyten wenigstens zum grossen Theile nicht im Blut, sein lern im Parenchym der Organe zu Grunde gehen;'dann k\u00f6nnten- allerdings die in ihnen enthaltenen Nucleoprote\u00efde iii'lit ins Blut gelangen und demgem\u00e4ss auch keine Throm-bu>i\u2018ii herbeif\u00fchren. Aber aucli im zweiten Falle, d. h. wenn \u00abIi\u00ab* Leukocyten im Blute selbst zu Grunde gehen sollten, so kann man sich wohl denken, und das ist das Wahrscheinlichste, dass sie successive in ganz kleinen Mengen zerfallen, nicht aber massenhaft, wie w\u00e4hrend der F a sers t of\u00eeger i n n u n g. lhese Annahme wird gest\u00fctzt durch die Thatskche, dass, wie Mi\u00bb h eis oh n in Zuntz\u2019s Laboratorium und N. M. J \u00bb > -pli ns Jitta gezeigt haben, nach Injectionen von Substanzen, v\u00ab\u00bb lcli\u00bb> die weissen Blutk\u00f6rperchen zerst\u00f6ren, in das Blut, Tagende Erscheinungen zu Tage treten. Injicirt man wenig \u00abK r die Leukocyten zerst\u00f6renden Stoffe in das Kreislaufsystem, \u00ablass ein zwar betr\u00e4chtlicher aber nicht massenhafter\u2019Zerfall","page":159},{"file":"p0160.txt","language":"de","ocr_de":"100\n^ukocyten sfattfindet, so entstehen keine Thrombo^ Injieirten aber die genannten Autoren so grosse Mengen ,u (b*struirenrlt\u00bbn Substanzen, dass ein massenhafter Zerfall < 1er Leukocyten eintrat, dann entstanden intravascul\u00e4re innigen. Nachdem anzunehmen ist, dass es im Leben unti,\u2022 normalen Zust\u00e4nden wohl nie zu massenhaftem Leukocyf.},. zerfall kommt, so bietet sich keine Schwierigkeit mehr! -ii, ge\u00ab.teilte. Frage als erledigt zu betrachten.\nDie Streitfrage, welche zwischen Ham mars ten m\u201e| der Dorpater Schule schwebt, ob das'Serumglobulin sich an der Faserstoffbildung betheiligt, und welche von Schini\u00bb!t \u20181er norli immer auf seinem Standpunkte geblieben ist. ij meiner neuesten Arbeit wieder ber\u00fchrt wird, trotzdem' die meisterhaften Untersuchungen Hammarsten\u2019s beinahe das letzte Wort in der Angelegenheit gesprochen haben, ist durch meine Untersuchungen zu Gunsten Hammarsten\u2019s Tli\u00eborie\neiidgiltig entschieden.\nDer Widerspruch, welcher durch die Wooldridge sch, Auflassung in die Blutgerinnungslehre hereingetragen w\u00fcrde, hisst sich an der Hand meiner experimentalen Thatsaelien dmch einige Worte kl\u00e4ren. Wooldridge, welcher die JJ<\u2014 theiligung der Leukocyten an dem Blutgerinnungspro\u00ab esse ableugnet, geht von der ganz falschen Voraussetzung aus* dass die Stoffe aus den w\u00e4sserigen Dr\u00fcsen - Extracten, mit denen *'r gearbeitet hat, also die Gewebsfibrinogene Bestandtheiie des Intercellularsaftes sind. Ich habe gezeigt, dass sie Be-standtheile der Leukocyten sind und somit f\u00e4llt die Voraus-\nsetzung von Wooldridge zusammen.\nDie Theorie von Holz mann und Dogiel, welcher zufolge die Gerinnung eine Oxydation des Fibrinogens sein soll, kann keine Erkl\u00e4rung f\u00fcr die Gerinnungserscheinungen liefern, weil wie bekannt \u2014 die Gerinnung des Blutes auch bei Abwesenheit des atmosph\u00e4rischen Sauerstofles statt* lindet. Es kommt nun noch in Betracht die Erkl\u00e4rung der Einwirkung der Kalksalzc durch andere Forscher, ln neuerer Zeit hat Pekelharing eine Theorie aufgestellt, welcher zu-.' leige die Einwirkung der Kalksalze auf die Blutgerinnung -.so","page":160},{"file":"p0161.txt","language":"de","ocr_de":"101\n/.'i deuten ist, dass die Kalksalze sieh mit dem Zymogen des Kibriilforinentes zum Fibrinlerment vereinigen. Das Zymogen ,| - Fibrinfermentes soll ein Xucleoalbumin sein. Die Wirkung .I*1\u00ab Fibrinfermentes, also der Xucleoalbuminkalkverbindiing, dl darin bestehen, dass die Letztere Kalk auf das Fibrinogen fibri l l \u00e4gt und auf diese Weise Fibrin bildet. Die Untersuchungen von Pekelharing haben, indem sie die Fibiin-g.-rinnung mit Nucleoprote\u00efden in Beziehung setzen, f\u00fcr mich \u2022h u Werth einer sch\u00f6nen Best\u00e4tigung meiner vor Pekel-ha rin g publicirten Experimente. Pekel haring geb\u00fchrt auch das grosse Verdienst, zuerst gezeigt zu haben, dass Nucleo-alhumin allein keine fibrinerzeugenden Eigenschaften* besitzt und nur bei Gegenwart von Kalksalzen Fibrin zu \u2022 bilden V'Tiiiag. Leider hat. Pekel haring in der Deutung seiner Versuche einen Fehlgriff gemacht, welcher aber bis zur Entdeckung des Thrombosins sehr erkl\u00e4rlich war. Wir sind \u00abre-zwangen, die Einwirkung der Kalksalze und der Nucleoprpte\u00efde . tzt anders zu deuten. Das Nucleoproteid spaltet verm\u00f6ge s ines sauren Charakters das Thrombosin von Fibrinogen ab und. erst dann vollziehen die Kalksalze den Schlussact il\u00abr Gerinnung, indem sie das Thrombosin in Faserstoff \u00fcberf\u00fchren.\t. >\nZum Schluss dieses Kapitels er\u00fcbrigt noch, \u00fcber das Fibrinferment einige Worte zu sagen. Vorerst die chemische Ueschaffenheit des Fibrinfermentes. Pekelharing gibt an. dass nach der Schmidt\u2019sehen oder Ham mars len-sehen 'Methode bereitete Fibrinfermentl\u00f6sungen von Pepsinsalzs\u00e4ure 'inter Abspaltung von Nuclein zersetzt werden. . Es w\u00e4re Ja selbstverst\u00e4ndlich f\u00fcr mich von ausserordentlich erfreulicher Bedeutung gewesen, wenn ich diese Angabe best\u00e4tigen k\u00f6nnte, beim, falls das Fibrinferment aus einem Nucleoproteid be->.t finde, dann w\u00fcrde seine Wirkungsweise auf das Fibrinogen mit einem Male nach meiner Theorie erkl\u00e4rt. Zu meinem vrnssten Bedauern konnte ich mit Pepsinsalzs\u00e4ure wieder aus in nach Schmidt\u2019scher noch nach der nach Hammarsten-in r Methode bereiteten Fibrinfermentl\u00f6sung, trotz vielfacher U l riche, Nuclein bekommen.\n/\u25a0 i'^ hritt l\u00fcr physiologische Chemie. XX.\t|]","page":161},{"file":"p0162.txt","language":"de","ocr_de":"Bekanntlich ist Halliburton in einer sehr sorgf\u00e4ltigen und exact ausgef\u00fchrten Untersuchung \u00fcber das Fibrinferment zu dem Schluss gelangt, dass das Fibrinferment aus eiinr Globulinsubstanz, welche bei 75\u00b0 coagulirt, dem sogenannt.n Zellglobulin besteht. Ich habe, nachdem ich das negativ.* Resultat mit k\u00fcnstlichem Magensaft erhielt, die Untersuchungen von Hall i bu rt on nachgemacht, seine Resultate vollst\u00e4ndig best\u00e4tigt, und gefunden, dass das Fibrinferment thatsacliliib aus einem Globulin und keinem Nucleoprote\u00efd besteht, l.h habe nach Halliburton eine gr\u00f6ssere Menge von Blutserum mit dem 15 fachen Volumen starken Alkohol versetzt mi t damit d Monate stehen gelassen; dann wurde der Alkohol abfiltrirt, der Niederschlag mit Alkohol ausgewaschen, (ih.*r 11,80, getrocknet und pulverisirt. Das Pulver wurde mit Wasser extrahirt und das auf Fibrinogenl\u00f6sungen sehr wirksame Extract bei 40\u00b0 im Vacuum concentr\u00e2t. Die concentrai.* Fl\u00fcssigkeit wurde durch S\u00e4ttigung mit Magnesiumsulfat gefallt, der Niederschlag gesammelt und mit ges\u00e4ttigter Billersalz-l\u00f6sung ausgewaschen und in Wasser aufgel\u00f6st, in welchem n sich mittelst des anhaltenden Salzes l\u00f6st. Diese L\u00f6sung halt, stark gerinnungserregende Eigenschaften, indem sie eine rein.* Fibrinogenl\u00f6sung innerhalb 40 Minuten zum Gerinnen bracht.. Sie wurde mit dem gleichen Volumen Pepsinchlorwasserstotl-s\u00e4nre versetzt und in den Br\u00fctofen gestellt. Die Mischung blieb klar und auch nach 14 t\u00e4gigem Stehen in dem Brutschrank entstand kein merklicher Niederschlag. Ein Th* d des Magnesiumsulfatniederschlages wurde mit Soda und Salpeter verascht und die salpetersaure L\u00f6sung der Schmelze mit Ammoniummolybdat auf Phosphor gepr\u00fcft. Keine Phosphor-reaction.\nInfolgedessen muss ich mich ganz der Anschauung Halliburton\u2019s anschliessen, wonach das Fibrinferment aus einem Globulin besteht.\nDass sich aus dem Serum ein Stoff isoliren l\u00e4sst, welcher die Eigenschaft besitzt, Fibrinogen in Fibrin \u00fcberzuf\u00fchien. dar\u00fcber kann gar kein Zweifel bestehen. Anders liegt <he Frage, ob es das Fibrinferment ist, welches bei der normal* u","page":162},{"file":"p0163.txt","language":"de","ocr_de":"163\nFibringerinnung aus dem Fibrinogen Faserstoff erzeugt. 1 Ich glaube Grund zu haben, diese Frage verneinen zu d\u00fcrfen? Im Aderlassblut kann man \u2014 wie Jakowicki gezeigt hat \u2014 keine merklichen Fibrinfermentmengen nachweisen. Im Histonblut habe ich, trotz sehr sorgf\u00e4ltig ausgef\u00fchrter Versuche, ebenfalls kein Fibrinferment nachweisen k\u00f6nnen. Die reine Fibrinogenl\u00f6sung, welche mit sicher fermentfreier Nucleinl\u00f6sung TKrom-bosin und dann mit Kalk Fibrin gibt, enthalt auch kein Fibrinferment. In dem Serum aber, \\Velches nach der Fibrinbildung aus Thrombosin und Kalk erhalten wird, ist Fibrinferment vorhanden. Daraus ist wohl der Schluss zu ziehen, dass das Fi brin ferment unter normalen Zust\u00e4nden kein (ierinmingsvorl\u00e4ufer, sondern ein Gerinnungsproduct ist. Jeden* falls kann man sich aber denken, dass, wenn man durch S\u00e4uren das Thrombosin vom Fibrinogen abspalten kann, dasselbe auch auf fermentativem Wege gelingen kann. Dass das Fihrinleritient aus Fibrinogen gleich Fibrin erzeugt., beruht wohl darauf, dass die nach den bekannten Methoden erhaltenen Fibrinfermentl\u00f6sungen immer gel\u00f6ste Kalksalze enthalten. Es niibste in dieser Richtung folgender Versuch angestellt werden. Ihi? Fibrinferment wird von den Kalksalzen befreit (z. B. durch \u00fc\\al>aimi Salze) und dann zur Fibrinogenl\u00f6sung zugesetzt. Wenn meine Annahme richtig, m\u00fcsste keine Gerinnung entgehen, welche erst durch Zusatz eines Kalksalzes hervor-gebracht wird.\nUeber die zym\u00fcplastischen Substanzen.\nIn seinem Buche unter dem Titel \u00abZur Blutlehre\u00bb zeigt Alexander Schmidt, dass sich aus z\u00f6lligen Gebilden mittels Extraction durch Alkohol ein Gemenge von Substanzen gewinnen l\u00e4sst, welche die F\u00e4higkeit besitzen, Blutserum, das \u2022huch Stehen an der Luft oder Dialyse unwirksam gemacht worden ist, wieder wirksam zu machen. Er nennt diese K\u00f6rper \u00abzymoplastische Substanzen\u00bb. Schmidt stellt sich vor, dass nach der Zerst\u00f6rung des Fibrinferments in dem Blutserum noch ein Stoff zur\u00fcckbleibt, das \u00abProthrombin\u00bb, welcher die Muttersubstanz des Fibrinferments darstellt und'","page":163},{"file":"p0164.txt","language":"de","ocr_de":"104\n'lurch die zymoplastischen Substanzen in \u00ablas Fibrinferm\u00ab .\u201e\u00ab nbergefiihrt wird. Bei meiner chemischen Untersuchung \u00ab|,.r Leukocyten habe ich mir die beil\u00e4ufige Aufgabe gestellt, di,, wiiksame Substanz aus dem Gemenge zu isoliren. Im Alkohol extract der Leukocyten findet sich nun eine ganze Reihe v\u00abm St'illen. Es ist mir gelungen, neben Fetten Lecithin u\u201e,| Gliolestcrin in demselben Protagon und einen kephalinartimn K\u00f6rper nachzuweisen. Ausserdem fand ich im Alkoholextm, t carbaminsaures Ammon, Amidovalerians\u00e4ure, Inosit und .Mono-kaliumphosphat. Letzteres nach folgender Methode : das hoi\u00ab,. Alkoholexlract der Leukocyten wird kalt gestellt, worauf Protagon auskrystallisirt. Der nach dem Abfiltriren \u00abl\u00ab. Prolagons bleibende Alkohol wird nun auf ein kleines Volume, abdeslillirt und \u00ablann auf dem Wasserbade bis zur syrup\u00f6^,, Gonsistenz eingeengt, der Syrup in heisses Wasser gegoss,,,,. I,,\u2018\u2018,bei geht eine grosse Menge \u00ab1er Bestandteile in L\u00f6sen -Wmm man nun die w\u00e4sserige L\u00f6sung, nachdem sie von de, schleimigen ungel\u00f6sten Bestandteilen abliltrirt worden ist, ein-\u00ablunstet, so bekommt man schliesslich einen Syrup, der beim Erkalten zu einer festen Krystallniasse erstarrt. Kocht man fliese mit absolutem Alkohol aus, fillrirt ab und l\u00e4sst den Alkohol erkalten, so krystallisirl aus demselben in atlasgl\u00e4nzi n-\u00ablen Bl\u00e4ttchen Amidovalerians\u00e4ure aus. Der in Alkohol ungel\u00f6ste R\u00fcckstand wird mit w\u00e4sserigem Alkohol ausgekocht und fillrirt; aus dem Filtrat scheidet sich beim Erkalten in prismatischen Spiessen .Monokaliumphosphat ab.\nEs stellte sich nun heraus, dass dem Monokaliurophasplr.il ^nannten zymoplastischen Eigenschaften anhaften. Bringt man eine Spur davon in vollst\u00e4ndig unwirksames Pferdcblul-siTtim, so erlangt letzteres schon nach 10 bis 15 Minuten seine \\\\ irksamkeil auf Fibrinogenl\u00f6sungen wieder. Merkw\u00fcrdiger Weise ist es mir nicht gelungen, dasselbe Resultat mit Mononatriumphosphat zu erzielen. Es ist nat\u00fcrlich gleieli-giltig, ob \u00ablas Monokaliumphosphat aus den Zellen stammt oder synthetisch dargestellt wird.\nDa bei der Gerinnung immer Leukocyten zu Gram! \u2022 gehen, so m\u00fcssen auch kleine Mengen von Monokaliumpliosph.il","page":164},{"file":"p0165.txt","language":"de","ocr_de":"1G5\n>\nin das alkalische Plasma gelangen. Ich kann den Gedanken nicht zur\u00fcck weisen, dass vielleicht diese. Thatsache eine Erkl\u00e4rung f\u00fcr die von Zuntz aufgefundene interessante Er-\u00bbdieinung liefern k\u00f6nnte, welcher zufolge die nat\u00fcrliche alkalische Reaction des Blutes wahrend des Gerinnungsprocesses \u00e4bnimmt. Das aus den Leukoeyten in das Plasma gelangende KHjPOt muss sich naturgem\u00e4ss mit den darin gel\u00f6sten Car-bonaten zu einem Dialfc\u00e2liphosphat und Bicarbonat unisetzen, nach der Gleichung:\t; \u2019\nKH,P04 + Na, CO, = KNaHPO, + Na I ICO,,\nMeinem hochverehrten Lehrer, Herrn Prof. Dr. Albrecht Kussel, sage ich f\u00fcr die mir in reichem Maasse zu Theil gewordenen Rathschl\u00e4ge und die Bereitwilligkeit, mit der er mich hei meinen Untersuchungen unterst\u00fctzt hat, meinen innigsten Dank.","page":165}],"identifier":"lit17011","issued":"1895","language":"de","pages":"89-165","startpages":"89","title":"Ueber Blutgerinnung","type":"Journal Article","volume":"20"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:52:40.181344+00:00"}