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{"created":"2022-01-31T12:44:15.001407+00:00","id":"lit17017","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Cohn, Rudolf","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 20: 203-209","fulltext":[{"file":"p0203.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntniss des bei der Pancreasverdauung entstehenden\nLeucins.\nVon\nDr. Rudolf Cohn* PrivatflacenU\n(Ans dem Universit\u00e4t\u00ab- Laboratorium f\u00fcr Pharmakologie und mctUriuiwlte Chemie zu\nK\u00f6nigsberg i. l\u2019r.\ntD\u00e9r Redaction zugegangen am H. Jnli ls94.)\n\u2022 \u2022\nBei Gelegenheit einer Untersuchung, die sich mit den durch die Einwirkung des Pancreas auf Fibrin entstehenden Veidauungsproducten besch\u00e4ftigen sollte, machte ich die Beobachtung, dass die Eigenschaften des dabei erhaltenen Leucins in manchen, wie ich glaube, 'wesentlichen' Punkten\u2019 von denjenigen, wie sie gew\u00f6hnlich f\u00fcr das Pancreasverdauungs-leucin angegeben werden, abwichen. Ich unterwarf daher das dabei gewonnene Leucin einer genaueren Untersuchung, \u00fcber deren Resultate ich im Folgenden berichten will.\n3 Kilo gut ausgewaschenes und fest ausgepresstes Blut-\n*\nfibrin wurden, in 10 Ltr. Wasser vertheilt, mit 3 Rindsp\u00e4nereas unter gen\u00fcgendem Thymolzusatz, um F\u00e4ulniss hintanzuhalten* bei schwach alkalischer Reaction 3 X 24 Stunden bei 40\u00b0 der Verdauung unterworfen. F\u00e4ulniss war nicht im geringsten eingetreten. Die Verarbeitung auf Leucin geschah nach der alten K\u00fchne\u2019sehen, nur unwesentlich modjficirten Methode. Nach Entfernung des Eiweisses durch Aufkochen und Essig-suii\u2019ezusatz wurde das Filtrat eingeengt, das ausgeschiedene Tyrosin, 30 gr., abfiltrirt, das Filtrat noch weiter eingedampft, die nach l\u00e4ngerem Stehen abgeschiedene Masse, im Trockengewicht von 80 gr., welche viel harzige Substanzen, Spuren Tyrosin, dagegen zum gr\u00f6ssten Theil Leucin enthielt, das","page":203},{"file":"p0204.txt","language":"de","ocr_de":"204\njedoch nur mit grossen Verlusten daraus rein zu isoliren \\V ir ahtiltrirt und das nun erhaltene Filtrat mit etwa dem vier' tuchen Volumen Alkohol versetzt. Nach mehreren Tagen 1, J sich ein z\u00e4hfl\u00fcssiger, massiger, haupts\u00e4chlich aus Peptonen und Leucin bestehender Bodensatz gebildet, von dem die \u00fcfe. stehende Fl\u00fcssigkeit klar abgegossen werden konnte; diesen,,, wurde auf etwa */t Btr. abdestillirt. Schon beim Destilliien schieden sich massenhaft, nur schwach gelblich gef\u00e4rbt* Ki\\>lalle ab, die Abscheidung ist nach mehrt\u00e4gigem Stehen als vollendet anzusehen. Die Krystalle werden nun ahtiltrirt mit verd\u00fcnntem, dann starkem Alkohol ausgewaschen, wieg,* 4<) gr. Das Hitrat wird noch weiter eingeengt und wieder mH \u2018,eni vierfachen Volumen Alkohol versetzt, nach mehreren Tagen die zweite Abscheidung beendet, eine dicke, an den AN .indou des Gef\u00e4sses haftende kri stallinische Kruste. Di,* davon klar abgegossene Fl\u00fcssigkeit wurde wiederum eingeengt und mit Alkohol versetzt etc., diese Prozedur im Ganzen 4 Mal \\orgenommen, sodass ich 4 verschiedene Krystallisationeu erhielt, die sich als identisch erwiesen, im Ganzen einige 70 gr. Indessen ist die Ausbeute eine viel gr\u00f6ssere, z. B. konnte ich aus den zuerst erhaltenen 80 gr. noch 20\u201430 gr. desselben K\u00f6rpers ziemlich rein gewinnen.\nAm reinsten waren die ersten beiden Kristallisation, i,. w\u00e4hrend die sp\u00e4teren stark mit Pepton verunreinigt waren.\nDie Krystalle der ersten Abscheidung schmolzen in dem urspr\u00fcnglichen Zustande bei 268\u00b0, w\u00e4hrend Pancreasleiicin Ix i 170 schmelzen soll. Dass es sich trotzdem hier um Leucin handelte, ergab sich sowohl aus dem allgemeinen Verhalten, als aus den ausgef\u00fchrten Analysen. Die Krystalle l\u00f6stun sich leicht in Wasser, schwer in Alkohol und gaben\nein wolkiges Sublimat unter Entwickelung von Geruch nach Amylamin.\nZur weiteren Reinigung erwies es sich am geeignetsten. >ie zun\u00e4chst aus heissom Wasser unter Thierkohlezusatz uin-zukiystallisiren; aus der aut geringeres Volumen emgedampften L\u00f6sung scheiden sich krystallinische Krusten ab, aus dem HItiat auf Alkoholzusatz ebenfalls Krystalle, und zw\\ keglige","page":204},{"file":"p0205.txt","language":"de","ocr_de":"205\nAggregate von kleinen, unregelm\u00e4ssigen Nadeln, Nach mehrmaligem Umkrystallisiren scheidet sich die Substanz aus 50proc. Alkohol schneeweiss, asbestgl\u00e4nzend aus; sie besteht unter ,jt.m Mikroskop aus grossen, d\u00fcnnen, meist regelm\u00e4ssig sechseckigen, \u00fcbereinandergeschobenen Tafeln, die im zugeschmolze-nrii R\u00f6hrchen scharf bei 275\u2014270\u00b0 unter Gasentwickelung schmelzen. Erhitzt man sie im offenen R\u00f6hrchen ganz taiig-sam. so verfl\u00fcchtigen sie sich schon bei ca. 230\u00b0, ohne zu schmelzen.\nN-Bestimmung nach Kjeldahl.\nIi.lsar\u00bb gr. (hoi 105\u00b0 getrocknet) gaben NH3, entsprechend 13,7 chein.\n1 Nurmalnatronlauge. N = 10,4 \"|0. Leucin verl. X \u2014 10,7\u201cf0.\nVon Salzen stellte ich das Kupfersalz dar. 1,5 gr. der leinen Substanz werden in 400 cbcm. Wasser gel\u00f6st, in die ln iss<* L\u00f6sung frisch gelalltes Cu (Oll), eingetragen, das sich mit dunkelblauer Farbe l\u00f6st; als ein Ueberschuss ungel\u00f6st blieb, sich auch ein Tlieil des Salzes ausz\u00fcs\u00e7heiden begann, wird heiss filtrirt und das Filtrat auf etwa 30 cbcm. eiu-geditinpft. Es scheiden sich krystallinische Krusten von biass-lilauer Farbe ab, unter dem Mikroskop kuglige Aggregate von leinen Nadeln und schmalen Bl\u00e4ttchen. Das Salz ist krystall-wasserfrei.\t.\t\u2022\no.'itid!) gr. (bei 105\u201c getr.) gaben 0,1349 CuO \u2014 0,1070 Cu == 19,4\u201c/.,,.\nLeucinkupfer (C\u00fcHI2X02)2Gu verl. Cu = 19,5\u00b0),,.\nEs handelt sich nach Allem also zweifellos um ein Leucin.\nIch will hier gleich erw\u00e4hnen, dass ich, das Ou-Salz behelfend, folgende Beobachtung machte: als ich zu einer L\u00f6sung von Leucin in Natronlauge Kupfersulfat bis zu dunkelblauer F\u00e4rbung zuf\u00fcgte, bemerkte ich nach einigen Tagen/ die Abscheidung grosser Krystallwarzen, die aus makroskopischen Kryslallb\u00fcscheln bestanden, welche mikroskopisch ausserst lange, tacher- und garbenf\u00f6rmig angeordnete Nadeln \u2022. bildeten. Ich versuchte darauf, dieses Kupfersalz in gr\u00f6sseren Mengen darzustellen; es wollte aber in den' ersten Versuchen, als ich beliebige Mengen Na OH in starkem Ueberschuss und soviel Kupfersulfat zuf\u00fcgte, bis sich et was. Cu (OH), ausschied, aii' der schnell filtrirten L\u00f6sung Nichts auskrysIaHisiren, die","page":205},{"file":"p0206.txt","language":"de","ocr_de":"7 ,n8l,nK'-'> \" aren anscheinend verschieden. Sclilie-'i, l, g'' angle ich zum Ziele, als ich zu einer ziemlich stark v,.r \u00abInnnten, etwa 3 proc. Leucinl\u00f6sung die berechnete molecuhr\u00ea \u25a0Menge Natronlauge und dann\u2019f lu SO, L\u00f6sung zusetzte. Ma\u201e muss auch einen Kupfer\u00fcborschuss vermeiden, weil die Lfc\u201eL\n*\u00aeMsl \"'if\u2018,lcr hel,blau wir(l und sich dann Nichts ausschcidd lat man die Bedingungen, richtig eingehalten, was bei 1,7 Kannten Leucinmengen nat\u00fcrlich sehr leicht ist, so scheidet ,\t1 ,n \u00bb\u00ab'\u00ab kurzer Zeit ein Krystallpulver aus, das aus blaue,,\nKitgligen Aggregaten feiner Nadeln besteht. Sie sind \u00fcusserd schwer in kaltem Wasser l\u00f6slich und lassen sich sehr \u00abU| auswaschen; auch in heissen, Wasser l\u00f6sen sie sich schwer: Das Filtrat von der ersten Absclieidung des Kupfersalzes ergab nach mehrt\u00e4gigem ruhigem Stehen eine zweite Kry-kdii. sahon, kleine Warzen, die aus den zuerst beobachteten laiv-eu Nadeln bestanden, zu deren Ausbildung eine langsame Ab-schejdung ans verd\u00fcnntem- L\u00f6sung noting zu sein schein!. Jedenfalls ist wohl diese Darstellung des Cu-Salzes eine viel bequemere, als die mit frisch gef\u00e4lltem Cu (OH),. Oh sie sich zur quantitativen Abscheidung des Leucins aus seinen L\u00f6sungen eignet, woran man bei der enormen Schwerl\u00f6slichkeit des Saizes denken k\u00f6nnte, ist mir nach einigen Versuchen, die ieh angestellt. fraglich, da in L\u00f6sungen mit unbekanntem l.eiicmgelialt sich die richtigen Bedingungen f\u00fcr die Ausscheidung des Satzes schwer werden treffen lassen, indessen\ndurfte es sich doch vielleicht verlohnen, weitere Versuche in \u00ab1er Richtung anzustellen.\nDie Analyse dieses Kupfersalzes ergab f\u00fcr normales Leueinkupfer gut stimmende Wertlie; es ist ebenfalls H.O-frci.\nUebrigens gelingt es auch mittelst desselben Verfahrens,-Clycocollkiipfer darzustellen, es scheint sogar hier ein fehcr-scliuss von Alkali weniger zu schaden. Das Glycoeollkupfer scheidet stell dabei als dickes Magma sternf\u00f6rmig verzweigter Nadeln aus. Bei der leichteren L\u00f6slichkeit desselben um-man concenfrirtere L\u00f6sungen an wenden.\nDei Schmelzpunkt des von mir gewonnenen Panncar-lcicins weich!, wie wir gesehen, erheblich von dem in Si","page":206},{"file":"p0207.txt","language":"de","ocr_de":"207\npliriUichliclicn Lohr- und Handb\u00fcchern angegebenen ab. peilst ein z. P\u00bb. sagt in der neuesten Auflage seines Hand-],ii, lie>: Actives Leucin, sehr verbreitet im thierischen Orgauis-Iuiis, normal in Milz, Pancreas etc. : sublimirt bei vorsichtigem' .Erhitzen, ohne zu schmelzen; bei starkem Erhitzen schmilzt t/ucin bei 170\u00b0 unter Zersetzung. Hoppc-Seyler in seinem Handbuch der physiol - und pathol.-chem. Analyse, VI. Auflage. 1803: das Leucin ist ein constantes Pancreasverdauungs-jiioduct etc. Vorsichtig auf 170\u00b0 erhitzt, schmilzt es und sublimirt gr\u00f6sstentheils unzersetzt. beim schnellen Erhitzen fiter 170\u00b0 zersetzt es sich. Von \u00e4lteren Autoren, von denen \u00fcbrigens die Meisten Nichts \u00fcber den Schmelzpunkt angeben, will ich folgende beiden anf\u00fchren. Radziejewsky (Zeitschiv t. r.liemie. I860, S. 4GG) sagt: Leucin aus Organen, und be-renders aus Pancreas dargestelltes, sublimirt bei 170\u00b0, mid nirli H\u00fcfner (Journ. f. pract. Chem., X. F., I, \u00f6) liegt der Sulrlimationspunkt des durch Pancreasverdauung aus Fibrin \u2022gewonnenen Leucins bei 170\u00b0. Es k\u00f6nnte hiernach scheinen,\n; I' oh in sp\u00e4teren Angaben Sublrmationspunkt und Schmelz-|mnkt verwechselt seien, indessen kann dies auch nicht der l all sein, da mein Leucin bei 170\u00b0 auch nicht sublimirt. Als ich dasselbe \u00fcber 5 Stunden lang einer Temperatur von 17\u00e40 aiivelzte, zeigte sich in dem kalten Tlleil des R\u00f6hrchens nicht das geringste Sublimat, die Substanz war nur etwas gelb -rff\u00e4rbt und roch etwas nach Amylamin, war ab<*r sonst unver\u00e4ndert.\nDer von mir gefundene Schmelzpunkt stimmt ziemlich genau mit dem des inactiven Leucind \u00fcberein, das hei 210\u2014220\u00b0, nliiie zu schmelzen, verdampft und im zugeschmolzenen Rohr l\" i 270\u00b0 schmelzen soll. Um nun zu entscheiden, oh es viel-bdcht mit diesem identisch sei, stellte ich 3 Reihen voii-Versuchen-an: 1. bestimmte ich die L\u00f6slichkeit meines LeUcins in Wasser, II. Less ich darauf P\u00e9nicillium glau\u00e7um einwirk\u00ean nnd III. untersuchte ich sein Rotationsverm\u00f6gen.\nAd I.\n1. Oanz reines L\u00bb*ucin wird in knehendien Wasser gel\u00f6st, von d**mna<li '0*iii Abk\u00fchlen und 2 M\u00fcndigem Stellen bei Ziiimierleiujieratnr","page":207},{"file":"p0208.txt","language":"de","ocr_de":"i\u00bb08\n(h.-i\tAt,t.(srlii,.,l,.nen aloillrirt und im Filtrat die ,,,\t.\nMentte (\u00bb.stunrnt. |\u201e 1,53&I ,1er L\u00f6sung war enthalten o 15., j \"I\" : L\u00f6sftcltkeit3,5%.\t' ft\u00bb\n\u201c ,ia\"! T** *fici,\u2018 wird f*i\u00ab \u00abTrieben, mit einer zur \u00ab ,\u00bb t-en^enden Menge Wassers \u00fcbe,-g\u00f6sse\u00bb, schwach' \u00ab..gew\u00e4nnt \u201e',1 -X -+ Stunden unter h\u00e4ufigem Unisclifitteln hei 15\u2014I\u00df\u00ab stehe.,\n'Iara\"t KMlr\u201ct di\u00ab \u00ab*\u2022\u00ab*\u00bb* \u00bb\u00abK\u00bb bestimmt. 3,43*! | enthielte\u00bb 0,1111 Leucin, L\u00f6slichkeit 3,^\u00bb/,,. Inactives Leu,-in 7 s|<'h 1 : IOii \u2022\u00f6s\u00ab\u00bb, sein\u00ab* L\u00f6slichkeit ist also kaum 1 '\"0.\nAd II.\n'..actives Leucin soll durch die Einwirkung von P\u00e9nicillium gl\u00ab,\u00ab ,, \u00ab\u25a0rlcg, werden und ein linksdrehe.,des in der L\u00f6sung \u00fcbrig ble\u00bb,\u00ab 7 7\u2018\u201c Lcl,ci\" \u00bb so\u00ab Wasser, setzte als N\u00e4hrsalz \u00ab5 K,| j\u00bb lospln, \u00fc,o Magnes, phosp., O.i\u00e4 dreihas. Calciumpliosphat und ;,o Aummniuintartral zu, das Lanze wurde auf\u00ab Kolben vertheilt \u00abterjlr silt und mit Itei.ftultur von Penic. glauc. geimpft'). Der Ver-,,,1,\ndauerte.\u00ab Wochen. In allen Kolt.en hatte sich eine dicke Pi|z,|......\nvon reinem Penic. glane, entwickelt. Das Filtrat wird cingedam., -der Hockstand * Mal mit SH,.haltigem Alkohol heiss extrahir! ,ic Lxtracte eingedampft : es wurde daraus keine Spur Leucin wie,Fr-gewonnen, dasselbe war also nicht, wie inactives Leucin, ge\u00abi,am\u201e soiulcrii vollst\u00e4ndig zersetzt.\nAd III.\nDas Leucin erwies sich als optisch activ u. zw. zeigte cs in w\u00e4^igej-Losung schwache Linksdrehung; eine :iproc. L\u00f6sung drehte im Dohr im Halbschattenapparat ca. \u00ab/,\u00b0 nach links. Dagegen zeigt- -, in salzsaurer L\u00f6sung st\u00e4rkere Hechtsdrehung: 0,6178 gr., in 15ri\u201e i\u201e\niHlproc. HCl gel\u00f6st, drehen im 2 dm.-Hohr 1\" 50' nach rechts.\nAus allen diesen Versuchen folgt, dass das Leucin trotz der Uebereinstimmimg des Schmelzpunktes mit dem inactiv-u L\u00abiicin nicht identisch ist.\nAbgesehen von seinem Schmelzpunkt diflerirt es auch m seinen L\u00f6slichkeitsverh\u00e4ltnissen von dem von anderen Unter-Maliern beschriebenen Pancreasleucin. Dieses soll sich bei\nin 46 TheiIen Wasser l\u00f6sen, w\u00e4hrend das in meinen H\u00e4nden befindliche sich in ca. 30Theilen l\u00f6ste.\nWorauf diese Unterschiede beruhen, vermag ich natfir-\n,ii,i ohne (,irectc\u00bb Vergleich mit dem von anderen Autoren\n\u25a0) Herr Prof. v. Esmarch hatte die Lute, mir die Anstellung <1-\\ersuches in semem Laboratorium zu gestatten, wof\u00fcr ich ihm auch dn*vcr Stelle bestens danke.","page":208},{"file":"p0209.txt","language":"de","ocr_de":"m\ndaigestellten Leucin nicht zu sagen. Trotz genauester, darauf gerichteter Untersuchung konnte ich daneben auch niemals , in zweites Leucin auffinden. Einen Zufall bei der Gewinnung hallt* ich ebenfalls f\u00fcr ausgeschlossen, da ich sowohl bei einer !i(i( lii!ialigen Darstellung dasselbe Leucin erhielt, als auch ein in dem Institute befindliches \u00e4lteres Leucin mit dem mehligen identisch war. F\u00fcr am wahrscheinlichsten muss ich die M\u00f6glichkeit ansehen, dass eine besondere Modification vorliegt, besonders wenn ich eine von M. Nencki (Zur Kenntnis* der heiicine, Journ. f. pract. Chem., N. F., XV* S. B90\u2014308) gr-! n\u00e4chte Beobachtung heranziehe. Derselbe erhielt n\u00e4mlich sowohl bei 14l\u00e4giger Digestion von 200 gr. k\u00e4uflichen Eiweisses mit 100 gr. frischen Ochsenpancreas, als auch besonders, wenn \u2022t lotto gr. Pancreas mit 5 Ltr. Wasser 2X 24 Stunden bei HU digerirte, ein Leucin, das von dem gew\u00f6hnlichen in mancher Hinsicht abwich. Die Krystalle waren schneeweiss und asclie-n i. mikroskopisch concentrisch angeordnete, biegsame Nadeln '\"l\u00bb r mehr flache rhombische Tafeln, schmeckten schwach, ;.lit*r deutlich s\u00fcss, sublimirten bei etwa 210\u00b0 und l\u00f6sten sich in Id,G Theilen kalten Wassers. Nach alle .'diesem k\u00f6nnen >i*\u2018 mit den meinigen ebenfalls nicht identisch sein, deren id-xlnnack \u00fcbrigens nicht s\u00fcss, sondern eher bitter ist. Ich rlaulie daher annehmen zu m\u00fcssen, dass bei der Paiicreas-wrdauuhg nicht ein einziges Leucin, sondern eine Reihe von solchen entstehen kann.\n/f isohrilt f\u00fcr physioIogiR-ho Chemie. XX.\nM","page":209}],"identifier":"lit17017","issued":"1895","language":"de","pages":"203-209","startpages":"203","title":"Zur Kenntniss des bei der Pancreasverdauung entstehenden Leucins","type":"Journal Article","volume":"20"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:44:15.001412+00:00"}