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{"created":"2022-01-31T13:05:50.777775+00:00","id":"lit17036","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Mohr, P.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 20: 403-406","fulltext":[{"file":"p0403.txt","language":"de","ocr_de":"I\nUeber den Schwefelgehalt verschiedener Keratinsubstanzen.\nVon\nP. Mohr.\n\u2022 ' \u2022 \u2022\n(Aus dom thicrchcmisclien Institut dor Universit\u00e4t Breslau.)\n(Der Rodartion zu gegangen am 16. December 1894.)\nUeber die meisten im thierischen Organismus yorkommen-ilen Stoffe existiren bez\u00fcglich ihrer chemischen Zusammensetzung weitgehende Untersuchungen, dagegen besitzen wir \u00fcber die Keratinsubstanzen, zu denen bekanntlich Horn, Haare, Wolle etc. geh\u00f6ren, wenige, zum Theil sehr von einander abweichende Untersuchungen.\nWas den Gehalt des Keratins an Schwefel anbelangt, ' so ist derselbe bei den verschiedenen Keratinsubstanzeh als sehr schwankend gefunden worden, was vielleicht seineii Grund in den Reinigungsmethoden hat, die es. nur sehr schwer erm\u00f6glichen, reine Hornsubstanz zu isoliren.\nSo fand van Laer') in den Menschenhaaren 4,6*1 bis \u00b0/0 Schwefel, wahrend v. Bibra*) in den Haaren eines 10j\u00e4hrigen Knaben 3,83\u00b0/0 Schwefel und in den r\u00f6then Haaren eines Mannes von 30 Jahren sogar 8,23 \u00b0/0 Schwefel nach wies.\nAls Mittel von 46 Untersuchungen gibt v. Bibra als Schwefel-^ehalt der Haare 4,83 \u00b0/0 an. Den gr\u00f6ssten Gehalt an Schwefel zeigten, wie schon erw\u00e4hnt, die rothen Haare eines 30j\u00e4hrigen Mannes, n\u00e4mlich 8,23 \u00b0/0, w\u00e4hrend andere rothe Haare nur U7 bis 5,27 und 5,77 \u00b0/0 Schwefel enthielten. Vau quel in8)\n') Beilstein 1883, S. 2097.\n\u2022) Ann. (1. Chem. u. Pharm. IxCVl, S. 289\u2014302.\nAnn.de chim. LVIH. S. 41.\t'","page":403},{"file":"p0404.txt","language":"de","ocr_de":"104\n\u2022I*:!'\nland m rothcn, blonden und weissen Hamen mehr Sh, ,. \u00abI* in \u00abdiwarz\u00e9n.\nAusser den Haaren sind von v. \u00df i b ra noch verschied,.,,, andere Keratinsubstanzen in den Kreis seiner Untersiichinc.,! gezogen worden. Die dabei gefundenen Zahlen sind folgend, '\nH..m des Iicliscn 3,04der Antilope 1,-241. des Schafes (ioniso A,(\u201e dos Nashorns 3,20 Schwefel.\nKlane des Hasen .Stilt 1. des llelies 3,021, der (feinse |.ji;\nN-Indes 1.201, des Ochsen 1,-H\"|\u201e, des Kalbes 1,01\u00bb!,,. ,|\u201e- n'.', ' des Kiic'hses 2,77\u00bb,,, des B\u00e4ren t.37% .Schwefel, ferner \\, des Menschen 2.73 \u00bb'\u201e und Kischhein 3,4\u2018J Schwefel.\nHaare des Kaninchens und Hasen 3,10\u25a0*/, (3,00\u20143,10\u00bb;,,). ,1,., r;, \u2022|,04\" \u201e. des Itches 2.13\"I,,, des Schweines 3,12\u00bb|\u201e. des Pferdes (.1,30\u20141,(11), des Hiimles 4,fO''|\u201e, des Fuchses 3,70\u00bb!,,, des H\u00e4ren 3'm und Schafwolle 0,\u00ab Seliwefel.\nMulder') fand in Kuliklaucn 3,4%, in Pferdelmfon :!\u00bb und in weissen Kuhhaaren 5,4*/, Schwefel. W. Ilenitcberg') gibl den Sdiwefelgehalt der gereinigten Wolle zweier I Ifuimiel\n\"V M\u201cto1 als :f\u20194 u,,d 3>5,;7, an. Um sich nun ein klare-Bild \u00fcber den Schwefelgehalt der Keratine zu verschallen, erschien es geboten, dieselben nach einer einheitlichen Melhudc zu reinigen und zu analysiren.\nAuf Veranlassung von Herrn Prof. Dr. Weis ko uuhi-nalim ich es daher, zun\u00e4chst den Schwefelgehalt verschied,\u2022im-Keratine festzustellen.\nDie Keratinsubstanzen wurden zu ihrer Reinigung in m\u00f6glichst fein vertheiltem Zustande im Soxhlot-Apparat mil Aether extrahirt, darauf mit Stutzer\u2019scher Verdau.mgs-fl\u00fcssigkeit behandelt und nach einander mit heissem Was**, Alkohol und Aether gewaschen. Der Schwefel wurde nach Carius im zugeschmolzenen Glasrohr mit rauchender Salpeters\u00e4ure,. die sich bei wiederholter Pr\u00fcfung als absolut scliuvlol-saurefrei erwies, bestimmt.\n') Lehrbuch d. Zoochemie von Heintz, 1853, S. 709.\n*) Neue Beitr\u00e4ge zur Begr\u00fcndung einer rationellen F\u00fctterum:\nWiederk\u00e4uer; S. 208 und 270.\t-\n: (Di","page":404},{"file":"p0405.txt","language":"de","ocr_de":"Die Resultate meiner Untersuchungen tlieile ich in {\u2018tilgender Tabelle mit:\t.\nS u b s t a u /..\nAitgewaiulte\nMenue Gefuiichno Trocken- Ba SO,. Substanz.\n, Im\n\"\" 'Mittel Schwefel. Schwc-\n! f,. |\t\u2022 Seliwo-\n{\u2022\tfol.\nfraufiiliaarc (tluiikelDloml) J\n\u25a0Mfulcltenhaare (Oj\u00e4hriges ( M\u00e4dchen), dunkelbraun . I\nKuabonbaare\t(4-j\u00e4hriger |\nKiialn*), rotbbloml. . . . I\nKir.ilMMtbaare\t(6j\u00e4hriger (\nKiiabe), rollt............I\nKanmrhenhaare\n\nKiil lier haart*..............j\n\u25a0\t\u2022\tji\nl'tercleliaart* (Schweif).\tf\ndttnkelbraun.................! :\n\u2022\tii\n\u2022\t\u2022\u2022\u2022\u2022\u2022 ;. . \u2022 .\t.} .\n' Sfhweinsbaare,\tweiss . . |\nSc'liiifwolle. weiss\n\n0,5371\n0.4283\n0,0177\n0,58*21\n0.4303\n0,5651\nO.404S\n0,5303\n0.3078\n0.3080\n0,4518\n0,4673\n0,5*243\n0.4654\n0.6314\n0,5306\n0,3001\n0,5161\n;\t0.10588\t0,0*26836\t5,00\t,\n0.15308\t0,020072\t4.00\tI\n)\t0,23428\t0.032005;\t3,20\t|\t. .\ni\t0.23278\t0;03ls01\t5.48\t]\u25a0\n4.0S\nn,15108\t0,020821\t4,84\t!\n0,21068\t0.02S863\t3,11\tI\n0,10078\t0,026137\t5,28\t1, . . ^\n0,21008 , 0,028004\t!\t5,36\ni\ti . * .\n0.11668 ' 0,015085 ! 4.02 1\t.\n4 Ol\n0.11608\tnn,r*\u201cArt\t1\ttlux\t*'\n0.14238\n0,015003 ; 4,(Kl 0,010506 i 4,32\n0,14008\t0.0*20424 4,37\n4,3-\n0,13308\t0,018355\t3.50\n0.12308\n0.010802 3.61 t\n1.56\n0,0210431 3,48\t\u25a0\n0,16018\n; 0,14478 I 0,010835 3,68\n} 0.10888 i 0,014017 3.74.) | K 0.13618 I 0,018657 3,61 d \u2019\n\u2022iiinsi'ledom, Itoun\u2122. . . Il'\tj \u00ab\u00ab\u00bb ! \"'0lr>SMK\tjn\n1:1 0,3420 1 nn77r\u00bbS! Gm/mv)\u00bb in. i I \u2019\nI 0,07758\t0,010628 *-3,10 ' I\nOansefedern (Schwung- j federn), Federlahnen . . I\nOfmsefedern (Schwung- j ledern), Kiele...........\n\u00bbSHiweinshuf\nKallislmf . .\nIi\n1\u2018indshuf, weiss . .\n\u2022 \u2022 \u2022\nl'indshuf, schwarz . . . . (j\n0,3112\n0,3584\n0,1020\n0,2338\n0,4060\n0,3660\n0.4102\n0,4120\n0,3647\n0,4007\n0,4309\n0,07248\n0,08108\n0,000030 j 3,10; , 0,011231 3,13 I * '\n! 0,03638\t0,004084 j\t*2,00\n0,04378\t! 0.005908 1\t2,57\tI\nI\t: \u2022\u2022 \u2022{\n0.07008 I 0,010957 i 2,69\t2,60\n0,00818 j 0,013451 ! 3,68 | , 0,10358 I 0,014100 I 3,46 ! '\n0,10448 0,00328\n0,09808\t0,013560\t3.38\t,\t.\nI 0,11068\t; 0.015163\t3,52\tJ\tU '\n0,014314 ; 3,47. |\n0.012770 3,50 1 * \u2019","page":405},{"file":"p0406.txt","language":"de","ocr_de":"406\nDie gefundenen Zahlen stimmen, was den Geliali Mensehenhaare an Schwefel anbelangt, mit den von van U,., \u201e\u201egegebenen \u00fcberein.\nWie aus obiger Tabelle ersichtlich, zeigen die dunkelbraunen Haare eines 9j\u00e4hrigen M\u00e4dchens und die rotti.-i, Haare eines Knaben von 0 Jahren denselben aber gr\u00f6sseren Schwefelgehalt als dunkelblonde Frauenhaare und rolhbloml, Knabenhaare.\nGr\u00f6ssere Differenzen finden wir bei den Kaninchenliaaien Wahrend v. Bibra als Durchschnittszahl 3,10% angibt erhielt ich 4,01 % Schwefel.\nOie von mir gefundenen Zahlen f\u00fcr Pferdehaare iin\u00fc Schweinshaare stimmen mit denen von v. Bibra \u00fcberein Sehr grosse Unterschiede ergeben die Zahlen f\u00fcr Schafwolle in .welcher v. Bibra nur 0,87% Schwefel fand, wogegen \u201ead, obiger Tabelle 3,08 % Schwefel enthalten sind. Zu einen, \u00e4hnlichen Resultat kam W. Henneberg. Von den Federn der (Jans sind sowohl die Daunenfedern als auch die Schwungfedern untersucht worden.\nVon den letzteren wurden die Fahnen und die Kid,, getrennt analysirt. Die Daunen enthielten genau so viel Schwefel als die Fahnen, w\u00e4hrend die Kiele einen Minder-gehall au Schwefel ergaben.\nIn den Hufen von Kalb und Rind, sowohl in den weissen'\nwie in den schwarzen, fand ich den gleichen Schw\u00e9felgehall. \"\u00e4mlich 3,57\u2022/, (Kalb), 3,49\u00b0/# (Rind weisser Huf) und 3,45\\ (Rind schwarzer Hui), welche Zahlen sich mit denen von M u I d er f\u00fcr Kuhklauen (3,4*/.) decken. Auch hier hat v. Bibra bedeutend weniger Schwefel gefunden und zwar etwa die H\u00e4lfte.\nObige Zahlen best\u00e4tigen also die Ansicht, dass der SchwefolgehaU der einzelnen Keratinsubstanzen verschieden isl, doch d\u00fcrften derartige gr\u00f6ssere Schwankungen, wie \u00abje\n'\u25a0 B- von v- Bibra angegeben werden, thats\u00e4chlich ni.ht vorhanden sein.","page":406}],"identifier":"lit17036","issued":"1895","language":"de","pages":"403-406","startpages":"403","title":"Ueber den Schwefelgehalt verschiedener Keratinsubstanzen","type":"Journal Article","volume":"20"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:05:50.777780+00:00"}