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{"created":"2022-01-31T16:33:10.375748+00:00","id":"lit17042","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Zeynek, Rich. von","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 20: 462-471","fulltext":[{"file":"p0462.txt","language":"de","ocr_de":"Chemische Untersuchung des Inhalts zweier Lymphcysten.\nVon\nDr. Rieh\u00ab v. Zeynek.\n(Aua dem Laboratorium f\u00fcr med. Chemie iu Wien.) (Der Redaction zugegangen am 15. Februar 1895.)\nIm Verlaufe der letzten zwei Jahre erhielt ich von den Herren Dr. Josef Kissling, Secundarius des k. k. Kaiserin-Elisahethspitals in Wien, und Dr. Karl Gehring, Stadlarzt in Banjaluka (Bosnien), Lymphcyst\u00e8nfl\u00fcssigkeiten, von denen die eine bei der Operation, die andere durch Punction des Abdomens gewonnen war. Da die Literatur nur wenig chemische Untersuchungen von solchen Fl\u00fcssigkeiten aufweist, und da die mir zur Verf\u00fcgung gestellte Quantit\u00e4t eine so betr\u00e4chtliche war, dass eine eingehende Untersuchung vor-genommen werden konnte, so habe ich geglaubt, die Untersuchung ausf\u00fchren und deren Ergebniss mittheilen zu sollen. Ueber die beiden F\u00e4lle, von denen die Untersuchungsfl\u00fcssigkeiten stammten, wurde mir von den genannten Herren Folgendes mitgetheilt:\nI. (Dr. Kissling.) Der 59 Jahre alte, abgemagerte Patient bemerkte angeblich 8 Tage vor seinem Eintritte ins Spital die VergrSsseruijg semes Bauches. Die st\u00e4rkste Prominenz war bei der Aufnahme rechts >4 cm. unter dem Nabel. Bei der Operation fand sich ein mannskopf-\u2022 grosser Tumor zwischen 2 Mesenterialbl\u00e4ttern des dar\u00fcber verfaulenden D\u00fcnndarms, nach rechts oben zog ein dicker Strang; der Turner war r\u00fcckw\u00e4rts nicht zu umgreifen. Sein Inhalt betrug etwa 2', I milchiger Fl\u00fcssigkeit; Fibrinausscheidung war an der Cystenwand\nnicht vorhanden. Keine Ham- und Stuhlbeschwerden, normal, r Hambefund.","page":462},{"file":"p0463.txt","language":"de","ocr_de":"463\n11. (Dr. G\u00e9hring.) 5 Monate altes M\u00e4dchen, das schon bei der Geburt nach Angabe der Eltern einen etwas gr\u00f6sseren Bauchumfang hatte. Eine Woche vor dem Aufsuchen des Spitals sei die Geschwulst betr\u00e4chtlich gewachsen. Durch Punction unterhalb des Nabels an der linken K\u00f6rperseite wurden ca. 2l|4 1 milchiger Fl\u00fcssigkeit entleert. Als das Kind nach etwa einem Monate wiederum in das Krankenhaus gebracht wurde, wog es 6,1 Ko. bei 63 cm. K\u00f6rperl\u00e4nge; es hatte an der Stelle der gr\u00f6ssten Geschwulstsausdehnung, 2 Querfinger unter dem Nabel, einen Umfang von 52 cm. Die. Punction ergab ca. 1 1 Fl\u00fcssigkeit von derselben Beschaffenheit wie vorher. \u2014 Das Kind war schw\u00e4chlich, zeigte sonst nichts abnormes. '\nDie Menge des mir \u00fcbersendeten Cysteninhaltes betrug bei I. 2280 cbcm., die Fl\u00fcssigkeit war leicht gelblich gef\u00e4rbt, im Uebrigen milchig aussehend, hatte ein spec. Gew. = 1,014 und reagirte auf Lacmuspapier deutlich alkalisch. Auf Zusatz einer Labfermentl\u00f6sung erfolgte keine Gerinnung. Mit Essigs\u00e4ure anges\u00e4uert und gekocht, gab die Fl\u00fcssigkeit reichliche Coagulation; nach dem S\u00e4ttigen mit schwefelsaurem Magnesium (verwendet 250 cbcm. Cystenfl\u00fcssigkeit) trat auf Zusatz von wenig Essigs\u00e4ure zum Filtrat ein reichlicher Niederschlag auf. Der durch S\u00e4ttigung mit schwefelsaurem Magnesium erhaltene Niederschlag wurde mit Wasser aufgenommen, die L\u00f6sung filtrirt ; das Filtrat zeigte eine geringe F\u00e4llung beim Kochen. Der Niederschlag, welcher in der verd\u00fcnnten Bittersalzl\u00f6sung unl\u00f6slich geblieben war, wurde nach sorg\u00fcfltigeni Auswaschen der Verdauung mit 4prom. Pepsinsalzs\u00e4ure durch 12 Stunden unterworfen, hierauf sorgf\u00e4ltig mit verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure,\nschliesslich mit Alkohol und Aether ausgewaschen, in einer\n*\u00bb\nSilberschale mit Soda und Salpeter geschmolzen. In der Schmelze konnte mit Molybd\u00e4ns\u00e4ure deutlich eine Spur Phosphors\u00e4ure nachgewiesen werden. \u2014 Die durch S\u00e4ttigung mit schwefelsaurem Ammon ausgef\u00e4llte Fl\u00fcssigkeit wurde filtrirt, das Filtrat dialysirt, es gab nicht die Biuretreaction. Auf die quantitative Bestimmung der einzelnen ELweissk\u00f6rper wurde verzichtet, da die Fl\u00fcssigkeit zu einer exacten Bestimmung derselben sich als nicht besonders geeignet erwies.\n. .* *\n250 cbcm. der Fl\u00fcssigkeit wurden mit dem dreifachen Volum Alkohol ausgefallt, das Filtrat nach dem Abdestilliren auf ein geringes Volum eingeengt, filtrirt und wiederum mit","page":463},{"file":"p0464.txt","language":"de","ocr_de":"4G4\nFiltrai eref\u201c\u00ef ' \u2022 \" dem Abdampfr\u00fcckstand des alkoholisr Jlt.n Filtrates fand sich eine sehr kleine Menge Harnstoff und \u2018\nicht ganz unbedeutende Menge von Seilen; dagegen k\u00f6nnt,,,\nZucker (die urspr\u00fcngliche Fl\u00fcssigkeit reducirt in geri\u201e\u201eeil\nMaasse Fehling\u2019sehe L\u00f6sung) und Gallenfarbstoffe nicht nie), gewiesen werden. Die Alkoholf\u00e4llung enthielt kein Glycogen\"\n, . \u201cJ. fetll\"r f^h\u00fcttelt, hellt sich die Cyslenfl\u00fcssiiit betr\u00e4chtlich auf, doch erfolgt die vollst\u00e4ndige Kl\u00e4rung der-selben nicht. Das durch Aether aufgenommene Fett enth\u00e4lt\nnicht unbetr\u00e4chtliche Mengen von Cholesterin und Spuren von Lecithin.\t1\t1\nr \u00efr\u00een^vf1 ^uan^ta^ve Analyse wurden folgende Wertin-\nfur 100 ebem. Fl\u00fcssigkeit erhalten1):\nGesammt-Eiweiss (S X 0,25) Fett (Aetherextract)\nM . . . ...\nGl...........\np.o5 ,\nm . \u2022 . . ... .\n'<**>........\nMgO .\t.\t.\t.\t.\t.\t.\t.\nXa\u00e4 0 .\t.\t.\t;\t.\t.\t.\t.\nk20 .\t.\t.\t.\t...\t.\n\u2022\t.\t...\t.\t.\t.\nGaO ....\nC t-' l S tt I\ns\nI ~ l MgO . .\n- COs (Di ff.)\n^03 (2. Bestimmung, s. Belege) Gesammtr\u00fcckstand (Gontrolle) . Asche\t\u00bb\nAsche, gerechnet aus den Einzelbe Stimmungen....\n. 5,060 gr. . 8,024 \u00bb\n. 0,0705 \u00bb\n. 0,3235 \u00bb\n. 0,0095 \u00bb\n. 0,0i90 \u00bb\n. 0,0150 \u00bb\n\u2022 0,0045 \u00bb\n. 0,3802 \u00bb\n. 0,0210 \u00bb\n. 0,0214 \u00bb\n. 0,0585 \u00bb\n. 0,0005 \u00bb\n. 0.0347 \u00bb\n. 0,0132 \u00bb -) . 14,887 \u00bb 0,908 \u00bb\n0,9186 \u00bb\n. M fDr; G\u00e9hring). Die bei der ersten Punction erhaltene Fl\u00fcssigkeit hat laut Mittheilung des Hrn. Dr. G\u00e9hring\n2 ^eber d,e Details der Ausf\u00fchrung siehe Belege am Schluss.-.\n*) Vergleicht man diese Zahl mit der obigen, so sieht man. wie\nm rJw!.d,e, Anwendung des Leuchtgases beim Ein\u00e4schern der Werth lur bU3 fehlerhaft vergr\u00f6ssert wird.","page":464},{"file":"p0465.txt","language":"de","ocr_de":"465\n21/, 1 betragen, die zweite einen Monat sp\u00e4ter vorgenommene Function lieferte 990 cbcni.\nDer Cysteninhalt ist d\u00fcnnfl\u00fcssig, milchig bis auf leisen graugelben Stich, fast geruchlos, auf Lacmus alkalisch reagfrend (dagegen f\u00fcr Phenolphtale\u00efn sauer), von einem spec. Gew. ==. 1,014. Beim Stehen setzte sich ein geringes, aus Eiweissgerinnseln und Kalkseifen bestehendes Sediment ab. Mit Essigs\u00e4ure anges\u00e4uert coagulirt die Fl\u00fcssigkeit beim Kochen. Auf Zusatz einer Labferment-L\u00f6sung gerinnt die Fl\u00fcssigkeit nicht, wirkt bei 38\u201440\u00b0 durch zwei Stunden erw\u00e4rmt auf Eiweiss und St\u00e4rkekleister weder mach dem Ans\u00e4uern niit Verdauungssalzs\u00e4ure noch auf geringen Zusatz von Sodal\u00f6sung verdauend ein.\nMit 250 cbcm. wurden die bei 1 beschriebenen Versuche zur Charakterisirung der Eiweissk\u00f6rper angestellt, und die gleichen Resultate erhalten.\nDas Filtrat der mit dem dreifachen Volum Alkohol aus-gef\u00e4llten Fl\u00fcssigkeit wurde nach dem Destilliren des Alkohols mit Wasser aufgenommen und flltrirt; in dem geringen lichtgelb gef\u00e4rbten R\u00fcckstand Hessen sich geringe Mengen von Zucker durch die Reduction Fehling\u2019scher L\u00f6sung, andererseits durch die bei der Phenylhydrazinprobe entstandenen (ilucosazonkrystalle nachweisen, ferner wurden Harnstoff und Seifen nachgewiesen.\nDas Fett ist bei Zimmertemperatur von butterartiger Consistent; es konnten in ihm geringe Mengen fl\u00fcchtiger Fetts\u00e4uren nachgewiesen werden. Glycerin ist aus dem Fett dargestellt worden, zu einer Trennung der Fetts\u00e4uren reichte das Material nicht aus. Das Fett enth\u00e4lt Cholesterin ; ein geringer Lecithingehalt ergab sich beim Aussch\u00fctteln der Cystenfl\u00fcssigkeit mit viel Aether durch den Nachweis der Fliosphors\u00e4ure in der filtrirten \u00e4therischen L\u00f6sung \\vie bei I.\nDurch quantitative Bestimmung wurden folgende W\u00e9rthe\nf\u00fcr 100 cbcm. ermittelt:\nGesammt-Eiweiss\t(N X 6,25) .\t.\t.\t.\t. 3,794 gr.\nFett (Aetherextract).................. \u2019 2,312 \u00bb\nTrockenr\u00fcckstand....................... 7,463 \u00bb\nAsche......................,\t.\t.\t.\t, 0,764 \u00bb","page":465},{"file":"p0466.txt","language":"de","ocr_de":"466\nn. . \u00b0ie, v\u00b0n derselben Patientin erhaltene zweite Punction flussigkeit hatte ein specif. Gew. = 1,016. Bei der auf gleicht-We.se durchgef\u00fchrten Untersuchung lieferte sie quali a dieselben Resu,t\u00e4te wie die bei der ersten Function erhalte .\nSo \u00a3t. \u00b0Uant,tatiV WUrden beStimmt U\"d \u00abent\nGesammt-Eiweiss (N X S.25). ...\t.ftr\u201e\nFett (mit dem Gerber\u2019sehen Lactobutyrometer) 44\u2019 f' Trockensubstanz . .\t\u2019 \u201e\nAsche. . .\t\u2022\u2022\u2022\u2022\u2022\u2022\u2022\u2022\u2022. 9,007 .\n.............. ' - \u2022 \u2022 * \u2022 . . . 0,804 \u00bb\n^us der Literatur waren mir nur drei F\u00e4lle von beo-\nbachteten Lymphcysten mit Anf\u00fchrung eines chemischen Be-fondes zug\u00e4nglich.\nIn den Mittheilungen aus dem Kronprinz Rudolf-Kinder-sptlale in Wien ist 1876 von A.,v. Winiwarter ein Chylan-gioma cavernosum in abdomine eines 4monallichen Kinde\u00bb beschneben. Durch Punction wurden etwa 3 1 einer t\u00e4uschend wie Milch aussehenden Fl\u00fcssigkeit entleert, nach 3 Wochen wur e eine zweite Punction vorgenommen; diese und die 3 folgenden lieferten jedesmal 2 bis 3 1 der gleichen Fl\u00fcssigkeit.\n..\tH!\" Hotfrath Professor E. Ludwig hatte die Analyse\ndieser Fl\u00fcssigkeit ausgef\u00fchrt; da der Spitalsbericht schwer zug\u00e4nglich ist, theile ich die Ergebnisse der Analyse mit:\n\u00bb Die Fl\u00fcssigkeit war geruchlos, von milchartigem Aussehen, sie reagirte alkalisch; nach l\u00e4ngerem Stehen fanden sich am Boden des Gef\u00e4sses vereinzelte Fibrinflocken, an der erHache hatte sich eine Rahmschichte abgesondert. Das specif. Gew. der Fl\u00fcssigkeit war 1,012.\nDie chemische Analyse ergab folgende Bestandlheile f\u00fcr die von dem ausgeschiedenen Fibrin (dessen Menge \u00fcbrigen\u00bb nur sehr gering war) getrennte Fl\u00fcssigkeit: Serumalbu.nin, eine ausserst geringe Menge eines Eiweissk\u00f6rpers aus der Gruppe der Globuline, Fett, Zucker, Seifen und ein Gemenge","page":466},{"file":"p0467.txt","language":"de","ocr_de":"467\nvon anorganischen Salzen, welches Chlor, Schwefels\u00e4ure, Phosphors\u00e4ure, Kohlens\u00e4ure, Kalium, Natrium, Calcium und Magnesium enthielt.\nBei der quantitativen Analyse wurden f\u00fcr 1000 Theile der Fl\u00fcssigkeit folgende Zahlen erhalten:\nEiweiss.................45,01 Theile\nFett\t . . . .\t36,80\t\u00bb\nZucker ................0,20\nCI\t.............\t3.4 i\t\u00bb\nS03\t. . ... . . . ... . .\t\u00f6,23\t\u00bb\nP2 06 an Alkalien gebunden .\t.\t.\t.\t, 0,14\t*\nP2 05 an alkal. Erden gebunden\t.\t.\t.\t0,01\t\u00bb\nCO.j an Alkalien gebunden ....\t0,484\t\u00bb\nCOa an alkal. Erden gebunden\t.\t.\t.\t0,099\t\u00bb\n\u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022......................0,24\t*\nNa..................*...................2,85\nCa .............................. . . .\t0,077\t\u00bb\n..................................0,016 \u00bb\nDiese Analyse bezieht sich auf die Fl\u00fcssigkeit, welche durch Punction am 11. Sept. 1876 erhalten wurde, die Fl\u00fcssigkeiten, welche von Punctionen herr\u00fchrten, die vor und nach diesem Tage vorgenommen wurden, zeigten \u00fcbereinstimmend das specifische Gewicht 1,012 und ergaben beim Eindampfen \u25a0stets dieselbe Menge von festen Bestandtheilen \u00bb.\nIn dieser Zeitschrift, Bd. IV, S. 282, ist von C. Preusse \u00fcber den Inhalt einer Lymphcyste berichtet. Es waren 205 cbcm. Punctionsfl\u00fcssigkeit vom Halse eines kleinen Kindes gewonnen worden. Die gelbe, etwas tr\u00fcbe, geruchlose Fl\u00fcssigkeit von 1,010 specif. Gew. sonderte 0,141 \u00b0/0 Fibrin ab. Bestimmt wurden: Gesammtr\u00fcckstand, Eiweiss, Extractivstoffe und Asche. (Der Fettgehalt der Fl\u00fcssigkeit scheint gering gewesen zu sein.)\nDr. G. Killian hat in der Berliner klinischen Wochen-sehrift 1886, S. 407, einen Fall beschrieben, bei welchem durch eine Punction 2500 cbcm. einer weissgrauen, milch\u00e4hnlichen Fl\u00fcssigkeit erhalten wurden. Die Fl\u00fcssigkeit hatte die Farbe \u00e4hnlich der reiner Holzasche, die Consistenz einer kr\u00e4ftigen Milch, idc war geruchlos, alkalisch, schied nach l\u00e4ngerem Stehen eine d\u00fcnne Rahmschichte aus. . Bei leichtem Ans\u00e4uern mit Essig-","page":467},{"file":"p0468.txt","language":"de","ocr_de":"4ti8\n\u25a0 aure und kochen gestand die ganze Fl\u00fcssigkeit, beim Sch\u00fcttel, nn Aether klarte sie sich rasch, wurde durchsichtig, helF-ell, Selbst nach langem Stehen bot sie keine Zeichen von F\u00e4ulnis/,,!\nDie Lymphcysten sind nach den vorliegenden Unie, Buchungen Fl\u00fcssigkeiten von mehr oder minder mileharfc,,, Aussehen ; nach den Krankengeschichten Producte des no, malen Stoffwechsels.\t''\nNach den Ergebnissen der angef\u00fchrlen Untersuchungen s,l\u2019d Sle charakterisirt durch den hohen Eiweiss- und Fell-gehah. Von Eiweissstoffen sind vorhanden: als Hauptbesland-tiled Serumalbumin, geringe Mengen von Globulin und Spuren Phosphorhaltiger Eiweissstoffe, wechselnde Mengen von .Fibrin (das vielleicht ganz fehlen kann; in Fl\u00fcssigkeit I hatten \u00bb erst nach l\u00e4ngerem Stehen sp\u00e4rliche Gerinnsel am Boden ai/ gesetzt). Casein und achtes Pepton fehlen.\nDas Fett ist bei Zimmertemperatur fest, enth\u00e4lt nicht unbedeutende Mengen von Cholesterin, Spuren von Lecithin /ut-Ker scheint kein wesentlicher Bestandteil zu sein \u2022 Seifen\nund geringe Mengen von Harnstoff wurden in den beiden r allen nachgewiesen.\nDie Differenzen der Aschenanalysen untereinander d\u00fcrften durch die verschiedenen Ern\u00e4hrungsverh\u00e4ltnisse verursacht sein Fasst man specie\u00bb den Fall aus dem Kronprinz Rudolf-Kinderspital, bei dem das Individuum nur mit Muttermilch ern\u00e4hrt worden war, ins Auge, so ist das Ueberwiegen ,1h Natrium gegen\u00fcber dem Kalium, des Chlor gegen\u00fcber der 1 hosphorsaure bemerkenswerth.\nVon Interesse ist die Resistenz der Fl\u00fcssigkeit gegen die actenen Wirkung. An unseren zwei F\u00e4llen zeigte sich, dass ie Anfangs aut Lacmus alkalisch reagirenden Fl\u00fcssigkeiten nach einigen Wochen sauer reagirten, doch \u00bbessen sich in denselben zu dieser Zeit niedere Organismen nicht nachweisen. Auch nach etwa zwei Jahren war die eine Cystenfl\u00fcssigkeit keimfrei, wie wiederholte Versuche des Herrn Dr. K. Eh lieh, aus ihr Gulturen anzufertigen, lehrten.\ni","page":468},{"file":"p0469.txt","language":"de","ocr_de":"469\nBelege.\nF\u00fcr I. Spec. Gew. im Ge iss 1er'sehen Pyknometer: Cystenfl\u00fcssig-keit von 26,0\u00b0 C. 24,8227 gr., (lest. Wasser von 20,0\" G. 24,4857 gr., s = 1,0138.\nTrockenr\u00fcckstand und Aschengehalt. 10 ehern, gaben 1,4887 gr. R\u00fcckstand, 0,0908 gr. alkalisch reagi rende Asche.\nStickstoff. A. 2 Portionen nach Will-Varrentrapp. Je 10 ebem. Substanz, vorgelegt 10 ebem. Schwefels\u00e4ure ( 1 chcm. = 0,042407 gr. S03), zum Zur\u00fccktitriren verbraucht a) 5,5 cbcm\u201e b) 5,0 ebem. Lauge (1 ebem. Schwefels\u00e4ure = 1,17 ehern. Lauge),, entsprechend einem Ammoniakgehalt a) 0,0957 gr., b) 0,0939 gr.\nB. 2 Portionen nach Kjeldahl. Je 10ebem. Substanz mit 20cbcm. eines Gemisches von 2 Th. englischer mit 1 Th. rauchender Schwefels\u00e4ure ohne weiteren Zusatz bis zur lichtgelben F\u00e4rbung gekocht, beim Destilliren vorgelegt 10 ehern. Schwefels\u00e4ure (1 ebem. 0,04^407 g r. S03) ; zum Zur\u00fccktitriren verbraucht a) 9.9 ebem. Lauge (1 chcm. Schwefels\u00e4ure \u2014 2,21 ebem. Lauge), b) 4,9 ebem. Lauge (liebem. Schwefels\u00e4ure = 1,17 chcm. Lauge); entsprechend einem Ammoniakgehalt von a) 0,0990 gr., b) 0,1049 gr.\nEine gleichbehandelte blinde Probe ergab kein Ammoniak.\nIm Mittel aus den 4 Bestimmungen f\u00fcr 10 ehern. 0,0985 gr. NH3 = 0,0811 gr N.\nAsche. 100 chcm. wurden nach dem Trocknen im Trockenschr\u00e4nke partienweise in Porzellantiegel eingetragen und so in einer Eisenretorte verascht; mit Wasser ausgelaugt, der R\u00fcckstand nach vollst\u00e4ndigem Verbrennen der Kohle nochmals mit Wasser ausgezogen. Dieses Verfahren beanspruchte zur vollst\u00e4ndigen Veraschung l\u00e4ngere Zeit, sodass bei einer zweiten Probe, um die Verunreinigung der Asche durch den Schwefelgehalt des Leuchtgases zu vermeiden, die Veraschung durch den Barthel\u2019schen Spiritusbrenner durchgef\u00fchrt wurde. 100 chcm. wurden in reiner Atmosph\u00e4re binnen 4 Stunden \u00fcber dem Spiritusbrenner vollst\u00e4ndig verascht, von der Asche aber nur die Bestimmung der Schwefels\u00e4ure ausgef\u00fchrt.\nDie w\u00e4sserigen Ausz\u00fcge wurden auf 500 chcm. gestellt, davon je 100 ebem. f\u00fcr die einzelnen Bestimmungen verwendet.\n1.\tC02, Ga, Mg. Zur Titration der Kohlens\u00e4ure verbraucht 0,42 ebem. Schwefels\u00e4ure (1 cbein. = 0,042407 gr. SOJ, entspr. 0,0098 gr. C02. 0,0030 gr. Ga O, 0,0025 gr. Mg, P, 07, entspr 0,0009 gr. MgO.\n2.\tS\u00d6s> Alkalien. 0,0412 gr. BaS04 entspr. 0,0141 gr. S03. 0,1500 gr. Chloride der Alkalien, 0,0220 gr. K, PtCl0, entspr. 0,0760 gr. Na, O und 0,0042 gr. K, O.\n3.\tP206. 0,0029 gr. Mg2P207 entspr. 0,0019 gr. P8 06.\n4.\tCI. 0,2488 gr. AgCl + 0,0096 gr. Ag, entspr. 0,06409 gr. Gl.","page":469},{"file":"p0470.txt","language":"de","ocr_de":"470\nF\u00fcr die Gesammtmenge der wasserl\u00f6slicher, Asche ergibt sich daran\nGl..............0,3235\tgr.\nSO, .... 0,0705 \u00bb \u2022\u2019\u00bbOs .... 0,0095 \u00bb CO, . . . . 0.0*90 \u00bb\nCa O ... . 0,0150 gr. MgO .... o,0045 \u00bb NaaO. . . . 0,3802 \u00bb K20 . . . . o,0210 \u00bb\nDel im Wasser nicht l\u00f6sliche R\u00fcckstand betrug 0,1151 gr. P 0 WUr4 in demselben nach der Bu nsen\u2019sehen Methode bestimmt! 406\u00ab* Hfissigkeit ab 1,5 gr. Schwefelzinn ; 305,1 gr. verwendet, erhalt\u00ab ,0252gr.MgtPsO\u201e f\u00fcr die Gesammtmenge 0,0214gr. P, Os. SiO. fehlt 0,058.) gr. CaO, 0,0015 gr. Mg,PsO: entsprechend 0,U005 gr. M/o Die zur Bestimnmng der Schwefels\u00e4ure \u00fcber dem Spiritusbrenner rasch veraschte Portion von 100 eben). Cystenfl\u00fcssigkeit ergab 0,0385 \u201e BaS04, entspr. 0,0132 gr. S03.\t\u201d '\nFett. lOOcbcm. wurden mit Seesand zur Trockne verdampft und er-sch\u00f6pfend mit Aether extrahirt; das Aetherextract betrug 8,0242 \u00bbr war bei Zimmertemperatur fest.\nEs wurde mit alkoholischem Kali verseift, die Masse naeh dem Vor-jagen des Alkohols mit Wasser aufgenommen, die Alkohole mit Aether ausgesch\u00fcttelt und der \u00e4therl\u00f6sliche R\u00fcckstand in wenig warmem Alkohol gel\u00f6st. Aus dieser L\u00f6sung krystallisirte in sch\u00f6nen Tafel\u00ab Cholesterin, das die charakteristischen Reactionen gab. Der Lecithin nachweis wurde durch Aussch\u00fctteln der Cystenfl\u00fcssigkeit mit Aether, Schmelzen des R\u00fcckstandes der filtrirten, von der w\u00e4sserigen Fl\u00fcssi\u00bb. keit sorgf\u00f6ltigst abgelrennten \u00e4therischen L\u00f6sung mit Soda und Salpeter, welcher R\u00fcckstand mit Molybd\u00e4ns\u00e4ure einen geringen \"eiben Niederschlag gab, erbracht.\nF\u00fcr II. Trockenr\u00fcckstand und Asche. 10 ebem. gal\u00ab, 0,7463 gr. Trockenr\u00fcckstand, 0,0764 gr. Asche, die auf Lacmus ab kalisch reagirte, mit Salzs\u00e4ure brauste.\nStickstoff. A. 2 Portionen nach Kjeldahl. Je 10 ebem. Substanz vorgelegt 10 ebem. Schwefels\u00e4ure (1 ebem. = 0,042467 gr. S0s), zur\u00fccktitnrt a) 6,7 ebem., b) 6,8 ebem. Lauge (1 ebem. Schwefels\u00e4ure\n- l,16cbcm. Lauge) ; entspr. einem Ammoniakgehalte von a) 0,0761 sr.. b) 0,0749 gr.\nR. Nach Will-Varrentrapp. 10 ebem. Substanz, vorgelegt 10 chcm. Schwefels\u00e4ure (1 ebem. = 0,042467 gr. SOs), zur\u00fccktitrirt 7,1 chcm. Lauge (1 chcm. Schwefels\u00e4ure = 1,16 chcm. Lauge); entspr. einem Ammoniakgehalte von 0,070 gr. Im Mittel aus den 3 Bestimmungen f\u00fcr 10 ctypm. 0,0737 gr. Ammoniak = 0,0607 gr. Stickstoff.\nFett. 100 chcm. mit Seesand vermischt zur Trockne gebracht, gaben durch Extraction mit Aether 2,3116 gr. Aetherextract, in welchem eine geringe Menge Cholesterin nachgewiesen wurde.","page":470},{"file":"p0471.txt","language":"de","ocr_de":"471\nDie zweite Punctionsfl\u00fcssigkeit von demselben Falle gab bei der Untersuchung:\nT r o c k e n r \u00fc c k s t a n d und Asche. 1\u00d6 cbcm. lieferten 0,9067 gr. Trockenr\u00fcckstand, 0,0804 gr. Asche.\nStickstoff. A. Nach Kjeld a hl. 10 cbcm. Substanz, vorgelegt 10 cbcm. Schwefels\u00e4ure (1 cbcm.' = 0,042467 gr. S03), zur Neutralisation 8,1 cbcm. Lauge (1 cbcm. Schwefels\u00e4ure = 1,43 cbcim Lauge) verbraucht. Ammoniak gehalt == 0,0783 gr.\nB. Nach Will-Varrentrapp. 10 cbcm. Substanz, vorgelegt 10 cbcm. Schwefels\u00e4ure, zur\u00fccktitrirt 8,0 cbcm. Lauge (Concentration von S\u00e4ure und Lauge wie bei A), entsprechend einem Ammoriiakgehalt von 0,0796 gr. Im Mittel: 0,0790 gr. NH3 = 0,0651-gr. N.","page":471}],"identifier":"lit17042","issued":"1895","language":"de","pages":"462-471","startpages":"462","title":"Chemische Untersuchungen des Inhalts zweier Lymphcysten","type":"Journal Article","volume":"20"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:33:10.375754+00:00"}