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{"created":"2022-01-31T12:57:57.734978+00:00","id":"lit17053","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Weiske, H.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 20: 595-605","fulltext":[{"file":"p0595.txt","language":"de","ocr_de":"Weitere Beitr\u00e4ge zur Frage Uber die Wirkung eines Futters mit sauren Eigenschaften aut den Organismus, insbes. auf das Skelett.\n\u2022 i\nVon\t*\n1\tH. Weiske.\ni\t\u2022.\n(Der Redaction zugegaugeu am 23. April IHM.)-\nDurch eine Reihe von F\u00fctterungsversuchen mit Kaninchen, an welche l\u00e4ngere Zeit hindurch Cerealienk\u00f6rner, insbesondere Hafer, theils ohne, theils mit Beigabe von Heu oder verschiedenartigen Salzen verf\u00fcttert worden waren*), hatte sich u. A. als Resultat ergeben, dass der Hafer (und wohl alle K\u00f6rner \u00fcberhaupt), ohne jede Beigabe verabreicht, keine geeignete Nahrung f\u00fcr den Pflanzenfresser repr\u00e4sentirt. Denn der Hafer ist im Gegensatz zu dem Heu oder drgl. ein Futter, welches in Folge seiner sauer reagirenden Aschebestandtheile \u2014 zu denen bei der Verf\u00fctterung noch die durch Oxydation des iin Eiweiss etc. enthaltenen Schwefels und Phosphors gebildete Schwefel- und Phosphors\u00e4urc hinzukommt \u2014 auf die L\u00e4nge der Zeit vom Herbivor nicht vertragen wird, sondern verschiedene nachtheilige Folgen hervorruft, da der Pflanzenfresser das dem Garni vor eigent\u00fcmliche regulatorische Verm\u00f6gen der S\u00e4urebindung durch st\u00e4rkere Ammoniakbildung im Organismus nicht besitzt.\nBei ausschliesslicher Hafer-, resp. K\u00f6rnerf\u00fctterung gehen daher die betreffenden Thiere allm\u00e4lig zu Grunde, und obschon der Hafer Anfangs sichtlich sehr gern und in reichlichen Mengen aufgenommen wird, wobei zun\u00e4chst sogar eine K\u00f6rper-\n,\tt\t\u25a0 ;\n\u2019) Landw. Versuchs-Stationen, Bd. XL, S. 81. und Zeitschrift f\u00fcr Biologie, Bd. XXXI, S. 421.","page":595},{"file":"p0596.txt","language":"de","ocr_de":"gewichlszunahme einlretcn kann, magern die Thiere sp\u00e4te ab produc,reu einen stark sauren Harn und besitzen schHcL\n11 \u2018 ,\u2018'7 Sie M' Welche\u00e4 im Vergleich mit demjenigen normal ern\u00e4hrter Thiere gleichet Alters sich quantitativ und qualitativ wesentlich unterscheidet. Das Gesammtgewicht desselten Z -ich n\u00e4mlich betr\u00e4chtlich verringert und die procentische Zusammensetzung derart ver\u00e4ndert, dass der relative Gehalt a\u201e ieaim,ther Substanz zu-, dagegen der absolute wie relative Gehalt an Mmeralbestandtheilen oft recht erheblich abgenom-men bat. Diese Ver\u00e4nderungen traten stets am Deutlichsten bei dem Sch\u00e4del, den Beckenknochen, Wirbeln, Rippen etc. in c uas geringerem Grade bei den langen R\u00f6hrenknochen der vier Extremit\u00e4ten hervor, zeigten sich dagegen,' in (Jeber-cmstnnmmig mit den Beobachtungen von H. Beraz'), bei\nhcl'e, WcdL JerlmUPt niCht \u00b0der d\u00b0Ch nUr in uniheb-\n1 Di t Bci.,.\u00e4U10rcn \u201cgewachsenen Kaninchen ist diese nach-theihge Wirkung der ausschliesslichen Haferf\u00fctterung wohl allein , oder doch wenigstens der Hauptsache nach auf die erw\u00e4hnte saure Eigenschaft des Futters zur\u00fcckzuf\u00fchren- bei jungen noch im starken Wachsthum begriffenen Thieren kommt aber noch der Umstand hinzu, dass ,1er Hafer ein ziimheh kalkarmes Futter ist, dessen Kalkgehalt f\u00fcr das Be-durlmss des jungen, in reger Entwickelung begriffenen Organisai, San^wS\u00b0ndCrS zur Bildung eines normalen starken okelettcs, nicht ausreicht.\nWurde neben dem Hafer noch Heu, also ein Futter mit alkalisch reagirender Asche, gef\u00fcttert, oder gab man zu dem afer kohlensaures Calcium, so Hess sich dadurch die nach-tlieihge W irkung aufheben, und die betreffenden Thiere entwickelten sich in jeder Weise normal und kr\u00e4ftig. Aehnlich verhielt es sich, wenn man \u00e4lteren Thieren kohlensaures Magnesium oder drgl. zur Verh\u00fctung der nachtheiligen S\u00e4ure-wirkung zum Haler beigab, wogegen bei jungen, noch im -starken Wachsthum befindlichen Thieren aus' dem bereits angegebenen Grunde unter den verschiedenen Salzen nur die\n\u2018j Zeitschrift f. Biologie, Bd. XVII, S. 386.","page":596},{"file":"p0597.txt","language":"de","ocr_de":"Beigabe von kohlensaurem Calcium nach jeder Richtung hin gen\u00fcgte.\nGleichzeitig war hierbei in Uebereinstimmung mit fr\u00fcheren Versuchsergebnissen, sowie mit denjenigen, welche M. Crem er beim Carnivor (Hund) erhalten hatte*), gefunden, dass keine physiologische Vertretung des Kalkes durch Strontian oder dergl. stattfindet ; denn wennschon unter geeigneten Verh\u00e4ltnissen nicht unerhebliche Quantit\u00e4ten von StronUaft und auch von Magnesia, die dem Futter beigemengt waren, im Skelette, und auch in anderen Bestandtheilen der betreffenden Thiere abgelagert gefunden werden k\u00f6nnen, gehen letztere bei Kalkmangel im Futter, trotz reichlichen Vorhandenseins von Strontian oder drgl. doch allm\u00e4lig zu Grunde. Bez\u00fcglich der Beigabe von CaS04 und Ca3(POt)2 zum Hafer, also solcher Calciumsalze,' in denen Calcium an eine starke Saure gebunden ist, waren die Versuchsresultate nicht - gen\u00fcgend ent-, scheidend gewesen, und es wurden daher nochmals in dieser Richtung\u2019 Versuche ausgef\u00fchrt.\nZu diesem Zwecke wurden 5 Kaninchen von ein uml demselben Wurfe (geb. d. 13. Juni 1893) am 2. -November 1893, also im Alter von 142 Tagen, als Versuchsthiere ausgew\u00e4hlt. Dieselben besassen bei Beginn des Versuches folgende Gewichte: Nr. I 2100 gr., Nr. II 2100 gr., Nr. Ill 2150.gr., Nr. IV 2070 gr. und Nr. V 2200 gr. Alle Thiere waren also ziemlich gleich schwer und gut entwickelt und hatten zuvor stets das gleiche, aus Heu und Hafer bestehende Futter erhalten. Das Durchschnittsgewicht eines Kaninchens berechnet sich demnach auf 2124 gr.; LNr. IV und V, von denen ersteres das leichteste, letzteres das schwerste der 5 Thiere war, und welche zusammen 4270 gr., also im Durchschnitt pro St\u00fcck 2135 gr. wogen, wurden gleich bei Beginn des Versuches ge-t\u00f6dtet und in der bereits fr\u00fcher a. a. O. ausf\u00fchrlich er\u00f6rterten Art und Weise zerlegt und untersucht. Nr. I, II und III brachte man in die gleichfalls bereits fr\u00fcher beschriebenen Versuchsst\u00e4llchen und gab ihnen Hafer und Tr\u00e4nkwasser ad libitum.\n9 Sitzungsber. d. Gesellschaft f. Morphologie u. Physiologie in M\u00fcnchen, 1801, VII, S. 121.","page":597},{"file":"p0598.txt","language":"de","ocr_de":"508\nNr. I und II erhielten zum Hafer CaS04 und'Nr. III Ca (PO ) \\yelcln* Salze mit den etwas angefeuchteten K\u00f6rnern vermischt und aut diese Weise gut aufgenommen wurden.\nDie ersten beiden Versuchswochen frassen alle 3 Kaninchen ganz gleichmassig, n\u00e4mlich in 13 Tagen je 1 Kgr. lufttrockenen Hafer oder im Durchschnitt 77 gr. pro Tag und St\u00fcck; hierauf wurde der Futterverzehr bei den beiden unter CaSOr Beigabe gef\u00fctterten Thieren etwas geringer, wogegen er bei Nr. III. noch der gleiche blieb. Nr. I hatte n\u00e4mlich in 17, Nr. II in 15 und Nr. III in 13 Tagen 1 Kgr. lufttrockenen Hafer consumirt, so dass die durchschnittliche Haferaufnahme pro Tag und St\u00fcck jetzt 50,0 gr. - 66,6 gr. - 77,0 gr. betrug. In dem letzten Drittel der Versuchszeit verminderte sich der Ha 1er verzehr bdi allen Versuchstieren noch weiter; es wurden im Durchschnitt pro Tag von Nr. I nur noch 46,(i gr., von Nr. II 48,0 gr. und von Nr. III ebenfalls 48,0 gr. lufttr. Hafer gefressen. In Summa hatte Nr. I w\u00e4hrend der 47 t\u00e4gigen Versuchszeit 2745 gr. resp. pro Tag ca. 60 gr., Nr. II 2880 gr. resp. pro Tag ca. 63 gr. und Nr. III 2007 gi. resp. pro Tag 64,5 gr. Hafer verzehrt. Die Menge der Hoi-gabe an Ca S04 resp. Ca,(P04), berechnete sich im Mittel \u00ab1er ganzen Versuchsdauer pro Tag bei Nr. I etwa auf 0,38 gr., bei Nr. II auf 0,43 gr. und bei Nr. III auf 0,40 gr.\nW\u00f6chentlich zweimal wurden alle 3 Kaninchen fr\u00fch S Uhr gewogen, und ergaben sich hierbei die in nachfolgender Tabelle enthaltenen Resultate:\no.\n!!.\n13.\nIC.\n20.\n23.\n27.\n30.\nDatum.\tNr.\tI.\tNr.\tII.\tNr. III.\t\n\tTa SO*.\t\tCaS\u00ab\t>4.\tI Ca.i (PO4I2.\t\nX\u00f6vhr, .\t2100\tgr.\t2100 ,\t}?\u00bb*.\t\u00dc150\tgr.\n\u00bb\t2220\t\u00bb\t2230\t\u00bb\t2 ISO\t\u00bb\n\u00bb \u2022\t1020\t\u00bb\t21 \u00abKl\t\u00bb\t2050\t\u00bb\n\u00bb\t1070\t*\t2070\t\u00bb\t20C5\t\u00bb\n\t1025\tV\t2090\t\u00bb\t2130\t>>\n\t1S9()\t\u00bb\t2130\t\u00bb\t2180\t\u00bb\nV, \u2666 \u2022\t1830\t\u00bb\t2110\tV\t2200\t\u00bb\n* \u2022\t1820\t\u00bb \u25a0j\t1980\tV\t2200\ty*\n*\t17S5\t\u00bb\t1950\tV\t2200\t\u00bb\n\u25a0 Datum.\tNr. I. CaSo4. f\tNr. II. Nr. III. ! CaS04. Ca il'o,\u00ab..\n14. Decbr.. .\t1810 gr.\t1920 g r. 2300 irr.\n7.\t\u00bb\t. .\t1775 \u00bb\t1900 \u00bb 2215 >\n11. \u00bb . .\t1770 \u00bb\t1830 >> 2130 .\n13.\t\u00bb\t...\t1720 \u00bb\t1810 \u00bb 2050 \u00ab\n10. \u00ab . .\t1730 *\t1830 > 2090 \u00bb\n18. \u00bb . .\t1720 v\t1805 \u00bb 2100 >\nVerlust i. gr.\t380 gr.\t295 gt*. 50 irr.\n' \u00bb i \u00b0/ '\u2022 \u00bb t\t18,1 \u00b0i.\t14,1 T 2.4 %\n<*","page":598},{"file":"p0599.txt","language":"de","ocr_de":"501)\nW\u00e4hrend die Kaninchen in den fr\u00fcheren Versuchen hei Ca CO,-Beigabe zum Hafer bis zu Ende stets rege Fresslust zeigten und dabei regelm\u00e4ssig stark an K\u00f6rpergewicht Zunahmen, hatten die Versuchstiere bei CaSOrBeigabe allm\u00e4lrg \u00e4hnlich wie bei ausschliesslicher Haferf\u00fctterung ohne jede Beigabe im Futterconsum nachgelassen und dabei an K\u00f6rpergewicht nicht unerheblich verloren. Das unter Beigabe von Ca,(P04), gef\u00fctterte Thier zeigte w\u00e4hrend der ersten Versuchszeit zwar eine geringe Zunahme, verlor dann aber wieder an Gewicht, so dass es am Schl\u00fcsse des Versuches etwa ebensoviel wog wie zu Anfang. Ganz \u00e4hnlich waren die fr\u00fcheren Resultate bei Zugabe von CaS04 und Ca,(P04)f zum Hafer gewesen, so dass wohl angenommen werden darf, dass linsbesondere das CaS04 die bereits er\u00f6rterten nachtheiligen Wirkungen der 'ausschliesslichen Haferf\u00fctterung bei Herbivoren nicht aufzuheben vermag, wie dies bez\u00fcglich des Ca CO, zweifellos der Fall ist.\nDen 18. December fr\u00fch 0 Uhr wurden die Kaninchen \\r. I, II und III get\u00f6dtet und in derselben Weise wie Nr. IV und V zerlegt und untersucht; die hierbei gewonnenen Resultate finden sich f\u00fcr alle 5 Versuchstiere in folgender Tabelle zusammengestellt.\nf, :\t-1 T\t\u2022 ,\t.\tNr. I. Ca S()4. \u00dfr.\tXr. II. Ca SO,. \u00dfr.\tNr. III. 1 Xr. IV. Ca:,(PO|)j. Sofort . \u00dfr-\t\u00dfr.\tNr. V. get\u00f6dtot. \u00dfr.\nK\u00f6rpergewicht kurz vor d. T\u00f6dten. . .\t1720\t1865\t2100\t2070\t2200\n\u00abSchlachtgewicht \u00bb *) \t\t\t971\t1002\t1277\t1108\t1254\n\u00ab Fleisch \u00bb (Weichtheile) frisch u. fetth.1)\t8*22,78\t844,8;)\t1115,43 1010,40\t1083,82\n\\erdauungsapparat m. Inhalt\t\t491\t5*28 \u2022\t519\t1 024\t057\nFell, frisch\t\t\t\t304\t1 278\t289\nSkelett, frisch u. fetthaltig\t\t148,27\t157,15\t161.57 \u25a0 157.60\t170,18\n\u00bb trocken u. \u00bb4\t...\t100,33\t106,60\t113,10\t99,24\t107,88\n\u00bb\t\u00bb\t\u00bb fettfrei\ti\t77.30\t84 54\t\u2022 87,78 f 88.87 25,32\t10.37\tor. rsA\nFett im frischen Skelett. . .\t23,03\t22,00\t\t12,10\nWasser im frischen Skelett .... 1\t47.94\t50,55\t48.47\t58,30\t<12,30\nDie Zahlen f\u00fcr \u00ab Schlachtgewicht \u00bb sind in \u00fcblicher Weise aus ,|pm K\u00f6rpergewicht minus Fell und Verdauungsapparat, und diejenigen: tiii \u00ab Fleisch \u00bb aus dem Schlachtgewicht minus dem wasser- und fetthaltigen Skelett berechnet.\t\u2019","page":599},{"file":"p0600.txt","language":"de","ocr_de":"600\nVor Allem sei unter den vorstehenden Ergebni\u00ab=,n at\u00ab besonders beachtenswert!! hervorgehoben, dass die wasser-und fettlme Skelettmasse bei den beiden j\u00fcngsten, gleich zu Anfang des Versuches get\u00f6dteten Kaninchen am gr\u00f6ssten ist f \u00bb\"\u00abfchschnitt pro Thier 93,30 gr. wiegt, wogegen ihr Gewicht bei Ar. I und II im Mittel nur 80,9:! gr. und bei r- 1,1 87\u2019/S Sr- ausmacht. Kaninchen Nr. IV war bei Be ginn des Versuches das leichteste aller Thiere, aber trotzdem wiegt sein wasser- und fettfreies Skelett mehr als dasjenige der .$ alteren, unter Beigabe von CaSO, resp. Ca. (PO,), gent erteil Kaninchen, so dass hiernach also wohl mit Bestimmt-'' heit angenommen werden darf, dass in Folge der angegebenen Julterungswe.se bereits in der kurzen Versuchszeit von 47 agen, \u00e4hnlich wie bei ausschliesslicher Haferf\u00fctterung ohne jede Beigabe eine Abnahme der Knochenmasse stattgefunden bat, und zwar bei den unter Ca SO,-Beigabe gef\u00fctterten an indien Nr. I und II in st\u00e4rkerem Maasse als bei Nr. III. adzterer Umstand l\u00e4sst sich wohl am Ungezwungensten ' araus erkl\u00e4ren, dass die sch\u00e4dliche S\u00e4urewirkung des Hafers mu.ci die Beigabe von CaSO, noch weniger als durch die-jenigt\u00bb von Ca, (POJ\u00e4 gehoben worden ist.\n,. . 'Voik'r er8ibt vorstehende Tabelle, dass das Skelett der \u00abuiinJien Ni. I und II fettreicher, aber wasser\u00e4rmer war als dasjenige der beiden gleich zu Anfang des Versuches get\u00f6dteten, normalen, j\u00fcngeren Thiere Nr. IV.und V. Ferner zeigt sich, dass das .Schlachtgewicht\u00bb und das \u00abFleisch\u00bb bei Kaninchen Ar. Ill die gr\u00f6ssten und bei Nr. I und II die kleinsten Zahlen au weist. Der Verdauungsapparat war bei allen Versiichs-Iliieren reichlich gef\u00fcllt, und zwar Nr. IV und V etwas st\u00e4rker a s ici Nr. I, II und III, was sich einfach daraus erkl\u00e4rt, da\u00ab\u00ab \u00ablas lutter der ersteren neben dem Hafer noch aus volumi-Mosen Heu bestanden hatte.\nDie Skelette aller 5 Thiere wurden nun wieder ebenso Wip bei den fr\u00fcheren Versuchen behandelt, und in die Z\u00e4hne (c),\n\" \u00eee ff\" R\u00f6hrenknochen der vier Extremit\u00e4ten (b) und . ui \u00abhe \u00fcbrigen Knochen (a) gell,eilt, wobei siel, bez\u00fcglich der Gewichte folgende Resultate ergaben.","page":600},{"file":"p0601.txt","language":"de","ocr_de":"1 i\t1\tNr. I. \u2022 Ca SO*. gr.\tNr. II. Ca SO*. gr.\tNr. III. Ca,iPO*)j. gr* 1\tNr. IV. | Nr. V. Sofort givt\u00f6dtet. \u2022\u2022 \u25a0 gr.\tgr.\t\nKnochen a, trocken u. fetthaltig\t(if, 810\t66,650\t7.1.620\t61,930\t68,980\n\u00bb a,\t\u00bb\t\u00bb fettfrei. .\t51,503\t54,560\t56,862\t56,264\t62.569\nFett in den Knochen a\t\t13,307\t12,090\t14,758\t5,666\t6.41!\nKnochen b, trocken u. fetthaltig\t31,910\t36,150\t37,300\t34,020\t35,810\n\u00bb\tb,\t\u00bb\t\u00bb fettfrei '.\t22,247\t26,208\t26,760\t29,338\t30,084\nFett in den Knochen b\t\t9,693\t9,942\t10,5-40\t4\u2018082*\t'\u2022 5.726\nZ\u00e4hne c, trocken u. fetthaltig. .\t3,580\t3,800\t4,180\t3,290\t3 090\n\u00bb c,\t\u00bb\t\u00bb fettfrei . . .\t3,551\t3,776\t4,157\t\u2022 3,208\t: 5,071\nFett in den Z\u00e4hnen ....\t0,029\t0,024 *\t0,023 . .\t0,022 \u25a0\t0,019 .\nEino Betrachtung vorstehender Tabelle unter specieller Ber\u00fccksichtigung der Werthe f\u00fcr die wasser- und fettfreien Skelet ttheile l\u00e4sst uns auch hier wieder ebenso wie bei dein Gesamml-Skelett deutlich erkennen, dass bei den Knochen a\nund b der Versuchsthiere Nr. I, II und III in Folge der angegebenen F\u00fctterungsweise nicht nur keine weitere 'Vermehrung der Knochengewichte stattgefunden hat , sondern dass ganz besonders bei den beiden mit Hafer unter Beigabe von GaSOt gef\u00fctterten Kaninchen innerhalb der Versuchszeit wohl zweifellos sogar eine Abnahme der Knochengewichte eingetreten ist. Es betrug n\u00e4mlich das Durchschnittsgewicht f\u00fcr die wasser-und fetttreien Knochen a bei den beiden gleich zu Beginn des Versuches get\u00f6dteten normalen Kaninchen Nr. IV und V:\n50,412 gr., dagegen bei dem mit Hafer unter Beigabe von ( <a3 (P04), gef\u00fctterten filiere Nr. III nur 50,8t>2 gr. und bei den mit Hafer unter Beigabe von CaS04 ern\u00e4hrten Kaninchen Nr. I und II sogar nur 53,032 gr. F\u00fcr die Knochen b gestalten sich die betreffend\u00ebn Zahlen folgendermaassen : bei IV und V\n29,711 gr., bei Nr. III 20,700 gr. und bei Nr. I und II 24,228 gr., also auch hier den vorhergehenden ganz analoge Ergebnisse.\nBei den Z\u00e4hnen zeigt sich dagegen auch diesmal wieder, ganz so wie bei s\u00e4mmtlichen fr\u00fcheren Beobachtungen, ein den Knochen entgegengesetztes Verhalten; das Gewicht der Z\u00e4hne hat n\u00e4mlich w\u00e4hrend der angegebenen F\u00fctterungsweise nicht wie bei den Knochen ab-, sondern zugenommen. Im\nL","page":601},{"file":"p0602.txt","language":"de","ocr_de":"Durchschnitt wogen die wasser- und fettfreien Z\u00e4hne der beiden /.u Begum des Versuches get\u00f6dteten normalen Kanin-\n. 1 '\t11111 V: 3,170 gr., diejenigen von Nr. I und n\naber: :\u00ee,6G4 gr. und diejenigen von Nr. III so\u00bbar 41\u20187 !\n< \u00bbHeilbar \u00fcbt also das saure Futter seine nachtheilige Wirkung zun\u00e4chst nur oder doch haupts\u00e4chlich auf die Knochen Lui acht oder doch nur in geringem Maasse auf die Z\u00e4hne aus\n'\"el!e,cht ,ta,aus erkl\u00e4ren Nesse, dass erste,-e an\u2019 Mass\u00ab' bei \\\\ eitern gr\u00f6sser sind als letztere, und dass letztere\n;;,!:LnL''\u00ef\u00efs<,|i:rhein,ffofa,lei,cn an.oStan,i,h.-ii(. teren /. 1 hl. wieder verwerthen k\u00f6nnen\nBerechnet man weiter die 3 Skeletttheile a, b und c im r,.c enen und fettfreien Zustande in Procenten des trocken lelMieien (iesa.nmt-Skeletts, so erh\u00e4lt man folgende Werthe\u2019\n. 'l0,,t\u2018n ebcn,al,s erg'bt, 'lass haupts\u00e4chlich die Knochen\u2019 \"\"hl \"ber die Z\u00e4hne durch die Verabreichung des Futters mit -nncn Eigenschaften eine Einbusse erfahren haben:\n1\u00bb.\nZi\u2019WiMi\u00bb r,\nI.\tXr. II.\tXr. III.\tXr. IV.\tXr. V.\n*4*\tCaS04.\tCaJPO^.\tSofort Ket\u00f6dtot.\t\n\u2022/ Io j\tx\t\t\u20181 o, '\u00bb\u2022>..j )0\t05.3 X\n\u00bb !\t3i,\u00f6 \u00bb\t36,5 \u00bb 1\t33,0 \u00bb\t31,>\n\u00bb ! I !\t4,5 \u00bb \u25a0 , i\t4,7. \u00bb 1\t3.7 \u00bb\t3.2 >\ni b\\t\t,\tJan?en R\u00f6hrenknochen\nLxtieimtalen (b) auch diesmal die durchschnittlichen L\u00e4n bestimmt worden und hatten folgende Zahlen ergeben \u2022\nTibia , m. Fibula . .\nFemur...........\nUadius m. Ui,a . . Humerus\n\u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022\n10.S f.t'n. 10,-Otm.; 11,1 Ctm. 10,6 Ctm. ! 10,!> Cl,,,.\n* !\tW >\u2022 W O >\t0,5 > ,\t9.8\t\u00bb\nK * !\t*\ti \u00a5 >\t! IW\u00bb .\t! 8.3\t.\ni\t;\t!\nAuch aus diesen Zahlen l\u00e4sst sich in voller \u00fceberein-\u25a0'linimung mit den Befunden der fr\u00fcheren Versuche schlossen, \u2022lass das L\u00e4ngenwachsthum der Knochen in Folge des un-\nSST E\"\u2019n,T A <leS FU,,erS mit sauren Eigenschaften nicht anlgehoben wird, denn die Zahlen bei Nr. I und II und aanz","page":602},{"file":"p0603.txt","language":"de","ocr_de":"603\nbesonders bei Nr. III sind z. Thl. gr\u00f6sser, als diejenigen von Nr. V, welches Thier zu Beginn des Versuches das gr\u00f6sste und schwerste der 5 Versuchskaninchen war. Auch hier zeigt sich also wieder, dass nicht die L\u00e4nge, sondern das Gewicht, d. h. die Dicke der Knochen unter einer derartigen F\u00fctterungsweise leidet, womit in Uebereinstimmung sich auch stets die Knochen der auf solche Weise gef\u00fctterten Kaninchen gegen\u00fcber denjenigen normaler Thiere als d\u00fcnner und zerbrechlicher erwiesen.\nSchliesslich wurden die trockenen, fettfreien Knochen a der 5 Versuchstiere durch Herrn Dr. P. Mohr nach den \u00fcblichen Methoden analysirt und hierbei als Mittel zweier gut \u00fcbereinstimmender Analysen folgende Resultate erhalten:\n. 1 !\tNr. I. Ca SO,.\tNr. II. CaS04.\tNr. III. Ca, (PO,),.\tNr. IV Sofort .\tNr. V. Ot\u00d6(lt\u00ab*t.\nOrgan. Substanz . . 1\t37,22 \u00b0f0\t37,10 \u00b0f0\t36,77 %\t38,22 %\t38, 88 X\nMineral hestandtheile\t62,78 \u00bb\t62,90 \u00bb\t63,23 \u00bb\t61,78 \u00bb\t61,12 \u00bb\n\t\t32,43 \u00bb\t32,37 \u00bb\t31,69 \u00bb\t31,31 \u00bb\nMgO\tI\t1 0,70 \u00bb\t0,70 \u00bb\t0,72 \u00bb\t0,77 \u00bb\t0,79 \u00bb\n\t2,91 \u00bb\t2,90 \u00bb\t3,07 \u00bb\t3,03 \u00bb.\t2,98 \u00bb\n\t24,78 \u00bb\t25,15 \u00bb\t24,81 \u00bb\t24,94 \u00bb\t23,80 \u00bb\nBest')\t;\t2,17 \u00bb\t1,72 \u00bb\t2,26 \u00bb\t1,35 * :\t2,24 *\nWas wir bez\u00fcglich des Einflusses der F\u00fctterungsweise auf das Gewicht der Knochen bisher bei diesen,Versuchen gefunden und er\u00f6rtert haben, trifft auf die procentische Zusammensetzung der Knochen diesmal nicht zu. Denn wir ersehen aus vorstehender Tabelle, dass der Gehalt an Mineralsubstanzen bei den zu Anfang get\u00f6dteten normalen Kaninchen Nr. IV und V etwas geringer und derjenige an organischer Substanz etwas gr\u00f6sser ist als bei den \u00e4lteren Thieren Nr. I bis III, w\u00e4hrend bei den fr\u00fcheren Versuchen mit ausschliesslicher Hafer f\u00fctterung das Umgekehrte der Fall war. Der durchschnittliche Aschegehalt von Nr. IV und V betr\u00e4gt 61,45 #/#, derjenige von Nr. I und II dagegen 62,84\u00b0/0 und derjenige von\n*) Dieser Rest besteht aus geringen Mengen von K^O- Na./) \u2014 < :i \u2014 Fl und chemisch gebundenem Wasser (vrgl. S. Gabriel, Zeitsehr.f.phvsiolog.\nChemie, Bd. XVIII, S. 257).\n4* .\t.\u2022\t...\n\u25a0\t\u2022\t'\t'.t","page":603},{"file":"p0604.txt","language":"de","ocr_de":"604\niW. Ill 63,23%. ein \u00e4hnliches Verlialten macht sich bez\u00fcglich des procen tischen Gehaltes an CaO und P,Os bemerkbar K\n\u2022 \" '\\!!ri\"i!:\u00b0vSt d?gegen \u00fcberal1 \u00abngefahr gleich und derjenige an . g ei Nr. IV und V etwas gr\u00f6sser als, bei Nr. I______uj_\n7 11 ' r '1 \"|len )V'r scbliess,ich mit H\u00fclfe dieser procentischcn Zahlen .he absoluten Mengen der einzelnen Knochenbestand-\n! \u00b0; '!c.lc,\u2019e1d,e verschiedenen Versuchsthiere enthielten -\u2022\u00ab eigibt sich folgendes Bild:\t\u2019 9,1\nKnochen a, trocken u. fett frei\nOrptn. Bestandteile........\nMineralbestandtheile .\nCaO. .......... .\n...........\n.................\nCO,..............\nr _. < V ...[*\u2019** \u2019 \u2019 ' \u2019 * *\nHost.......\n\u2022.........\u00bb...\nNr. I.\t| Nr. II.\tj Nr. III.\nj. Ca SO*.\tI Ca SO*.\t! Ca., (PO*).,.\n; gr.\t!\tKT.\tgr.\n51,503\ti 54,560\t56,862\n19,169\t| 20,242\t20,908\n32,334\t34,318\t35,954\n! 16,594\t17,694\t18,406\n0,362\t0.382\t0,409\n1.499\t1,582\t1,746\n[ 12,763\t13.722\t14,108\nU18\t0,938 ;\t1,285\nXr. IV. | Nr. V. Sofort Ket\u00f6dtet. \u00abr- I gr.\n50,264 | 62,561\u00bb 21,504- ! 24,327 34,700 38,242 17,830\t19.591\n0,433\t0,404\n1,705\n14,032\n0,700\n1,865\n14,891\n1,401\n, v \u25a0 V Iruner nervorgehoben wurde, war zu Be^im ! y^uches Kaninchen Nr. IV das kleinste und Nr. V\u00b0da gr\u00f6sste und schwerste der 5 Versuchsthiere, doch repr\u00fcsentirl las Durchschn, tsgewicht dieser beiden Kaninchen gerade da (..\u2022\u00ab ic it cnes der 3 \u00fcbrigen, ungef\u00e4hr gleich schweren Thier, - 1 .1. II und III. Berechnet man daher sowohl von Nr. IV und V\nUh i \u00b0\" nIUnd,n Durchsclmittsgewichte, so erh\u00e4lt mar Jnachf\u00b0'gender Tabelle zusammengesleilten Resultate bez\u00fcglich der trockenen und fettfreien Knochen a und ihrer einzelnen Bestandteile.\nKnochen a, trocken u. fettfrei.\nOrgan. Bestandteile. ..... Mineralhestandtheile . ... CaO MgO.\nCO..\n\u00bb*;0,\nBost\n\u2022\t\u2022\t*\t4\t4\n\u2022\t\u2022\t\u2022\t4\nI\nXr. I. II. C\u00e0 SO*.\n53,032 gr. 19,700 \u00bb 33,326 \u00bb 17 ,144 * 0,372 \u00bb 1,541 * 13.242 \u00bb 1.028 \u00bb\nNr. ill. C*3 PO*)j.\n56,862 gr. 20,908 \u00bb 35,954 \u00bb 18,406 \u00bb 0,409 \u00bb 1,746 \u00bb 14,108 \u00bb 1,285 \u00bb\nNr. IV, V. Sofort get\u00f6dtet.\n59,417 gr. 22,916 v 36,501 \u00bb 18,711 \u00bb\n0.\t463 \u00bb\n1,\ti 8*> >\u25a0\n14.462 \u00bb 1.080 \u00bb","page":604},{"file":"p0605.txt","language":"de","ocr_de":"G 05\nNach vorstehenden Zahlen w\u00fcrde also der Schluss gerechtfertigt sein, dass auch diesmal in Folge der S\u00e4tirewirkung des Hafers ausser der Verminderung, resp. dem Stehenbleiben des K\u00f6rpergewichtes und des Gewichtes der trockenen und lettfreien Knochen die letzteren, trotz des procehtisch etwas h\u00f6heren Mineralstoffgehaltes insbesondere bei Nr. I und II absolut doch an Mineralbestandtheilen eingeb\u00fcsst haben. Die Beigabe von CaS\u00f6t und wohl auch diejenige von Ga,(POt)# zum Hafer hatte demnach unter den angegebenen Verh\u00e4ltnissen entweder nicht oder doch nicht in dem Maass\u00e8 g\u00fcnstig zu wirken vermocht, wie dies bei der Beigabe von Ca GO , stets ganz sicher und deutlich der Fall war. Dass bei den diesmaligen Versuchen die Differenzen zwischen den Resultaten der normal und abnorm gef\u00fctterten Thiere weniger deutlich hervortraten als bei den fr\u00fcheren, d\u00fcrfte wohl auch damit Zusammenh\u00e4ngen, dass die Versuchsdauer diesmal nur 47 Tage betrug, also eine nur etwa halb so lange war, als bei den fr\u00fcheren in dieser Richtung hin von uns angestellten Versuchen.\nBreslau, im April 1895.\t\u25a0\t\\","page":605}],"identifier":"lit17053","issued":"1895","language":"de","pages":"595-605","startpages":"595","title":"Weitere Beitr\u00e4ge zur Frage \u00fcber die Wirkung eines Futters mit sauren Eigenschaften auf den Organismus, insbes. auf das Skelett","type":"Journal Article","volume":"20"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:57:57.734984+00:00"}