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{"created":"2022-01-31T13:02:34.621723+00:00","id":"lit17056","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Roos, E.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 21: 19-41","fulltext":[{"file":"p0019.txt","language":"de","ocr_de":"i\nlieber die Einwirkung der Schilddr\u00fcse auf den Stoffwechsel nebst Vorversuchen Uber die Art der wirksamen Substanz in derselben.\nVon\nDr. E. Koos,\nAssistenzarzt an der medicin. Poliklinik.\nAn, ,1cm Laboratorium de\u00bb Herr\u00bb htta Baumana in Fn-ib\u00fcrai B,\n(Dor Redaction zugogangeu am 10. Mai I895.)\nDie folgenden Untersuchungen sind auf Anregung von errn Prof. Kraskc und des Herrn Prof. Go Id mann, Avclche schon seit l\u00e4ngerer Zeit Beobachtungen \u00fcber die Wirkung der Thyreoidea angestellt haben, entstanden. Ich verdanke Herrn Prof. G old mann werthvolle Rathschl\u00e4ge bei der Ausf\u00fchrung der Versuche und bin ihm besonders auch ur seine g\u00fctige Unterst\u00fctzung bei einigen entscheidenden Beobachtungen zu lebhaftem Dank verpflichtet.\nSeitdem diese Versuche begonnen wurden, hat siel, die Literatur \u00fcber die Thyreoidea sehr vermehrt.\nIch gebe im Folgenden einen kurzen Ueberblick \u00fcber \u00abejemgen Thatsachen und Beobachtungen, welche mit den mir ^gestellten Untersuchungen in einem Zusammenhang\nIn der neueren Zeit sind in der Erkenntnis der Function der Schilddr\u00fcse zwei wichtige Schritte vorw\u00e4rts gemacht wor-(en* ^ever(lin und Kocher zeigten 1882 resp. 83 durch","page":19},{"file":"p0020.txt","language":"de","ocr_de":"20\nihre Beobachtungen an Menschen, denen die Thyreoidea operativ entfernt worden war, dass dieselbe ein f\u00fcr den Organismus wichtiges Organ ist, ohne welches derselbe in einen schweren Krankheitszustand, die sogenannte Kachexia thyreopriva, verfallt. Sie wiesen auf die Aehnlichkeit dieses Zustandes mit dem schon langer bekannten Krankheitsbilde des Myxoedema (atrophicum) hin, welches zuerst 1873 von William Gull, 1878 von W. N. Ord und spater von Charcot und dessen Sch\u00fclern unter dem Namen Cach\u00e9xie pachydermique ou \u00e9tat cr\u00e9tino\u00efde beschrieben ,wurde. Bei solchen Kranken findet sich gew\u00f6hnlich eine v\u00f6llig atrophische, functionsunf\u00e4hige Schilddr\u00fcse.\nDiese Entdeckung am Menschen wurde bald durch eine grosse Reihe von Thierversuchen best\u00e4tigt. Es geht aus denselben mit Sicherheit hervor, dass die v\u00f6llige Entfernung des Organs bei Fleischfressern in den meisten F\u00e4llen unter den Erscheinungen schwerer Tetanie zum Tode f\u00fchrt, auch bei Kaninchen nach Mitentfernung aller Nebenschilddr\u00fcsen, und dass sich durch diese Operation bei Herbivoren, besonders jungen Thieren (Kaninchen, Schafen, Ziegen, Schweinen), eine typische Kachexia thyreopriva erzeugen l\u00e4sst (Schiff, v. Eiseisberg, Gley, Hofmeister, Breisacher). Anf\u00e4ngliche Versuche, die Erscheinungen nach der Operation auf secund\u00e4re Entz\u00fcndung oder Nervenverletzqngen zur\u00fcckzuf\u00fchren, k\u00f6nnen als v\u00f6llig zur\u00fcckgewiesen angesehen werden.\nDer zweite wichtige Schritt war die merkw\u00fcrdige Erfahrung \u2014 Schiff, Bircher, Horsley, v. Eiseisberg, Bettencourt und Serrano1) und andere \u2014 dass durch Transplantation einer Thierschilddr\u00fcse unter die Haut oder in das Peritoneum die schweren Erscheinungen des Schilddr\u00fcsen-mangels erheblich gebessert werden k\u00f6nnen. Die Besserung tritt sehr schnell ein, bevor das eingef\u00fchrte Organ angewachsen und functionsf\u00e4hig geworden sein kann und verschwindet wieder nach v\u00f6lliger Resorption desselben. Daraus liess sich schliessen, dass die Resorption des Saftes des Organs die\nCit. nach beichten stern.","page":20},{"file":"p0021.txt","language":"de","ocr_de":"21\nBesserung herbeigef\u00fchrt haben musste. Vassale zeigte auch, dass intraven\u00f6se Injection von Schilddr\u00fcsensaft einen von schwerer 'Tetanie nach Entfernung der Dr\u00fcsen befallenen Hund schnell heilte. Nun lag ein Heilversuch beim Menschen nahe und George Murray war der Erste, welcher durch subcutane Injection eines Glycerinextracts der Dr\u00fcse eine erhebliche Besserung bei Myxoodem erzielte. Bald darauf fand 11 o \\\\ i t z in Kopenhagen, dass durch den Mund eingenommene Schilddr\u00fcse gegen Myxoodem ebenfalls \u00fcber alles Erwarten gut wirksam ist. Die bis jetzt mitgetheilten F\u00e4lle der Krankheit, welche durch diese beiden Methoden, besonders die letztere, eine schnelle und wenigstens zeitweise v\u00f6llige Heilung erfuhren\u2019 sind schon sehr zahlreich. Auch bei einigen F\u00e4llen von Cachexia\u2019 Ihyreopriva sind durch Einnehmen der Dr\u00fcse sehr gute Heilerfolge erzielt wurden (Kocher, Leichienstern, Sonnenburg).\nNach diesen Erfahrungen, dass n\u00e4mlich die Schilddr\u00fcscn-function durch Einf\u00fchrung todter Schilddr\u00fcsensubstanz in verschiedener Form (auch gekocht und getrocknet) oder Extractcn derselben ersetzbar ist, l\u00e4sst sich vermuthen, dass die Th\u00e4lig-keil dieses Organs in der Production eines Stoffes besteht welcher f\u00fcr den Haushalt im K\u00f6rper sehr wichtig ist. Das \\0llige Schwinden der \u00fcber verschiedene Organsysteme verbreiteten Krankheitserscheinungen beim Myxoedem durch die Substitutionstherapie, wobei unter starker Diurese eine bedeutende Gewichtsabnahme eintritt, auch die neueren Beobachtungen von Leichienstern und Wendelstadt, dass gesunde fette Personen durch Einnahme von Thyreoidea liei gleichbleibender Lebensweise an K\u00f6rpergewicht stark abnehmen ^onnen, zeigen, dass dem wirksamen Princip in der Schildruse eine ganz erhebliche Einwirkung auf den Stoffwechsel zukommt.\t'\t'\nEs sind daher wohl genauere Untersuchungen \u00fcber den Kinlluss der Dr\u00fcsensubstanz auf den Stoffwechsel schon desshalb w\u00fcnschenswert!,, um festzustellen, auf Kosten welcher K\u00f6rper-es.andtheile diese Gewichtsabnahmen eintreten. Dann wurde aber auch die Hoffnung gehegt, aus den Wirkungen der ein-","page":21},{"file":"p0022.txt","language":"de","ocr_de":"J\n\ngegebenen Dr\u00fcse Anhaltspunkte f\u00fcr das Wesen der wirksamen Substanz selbst gewinnen zu k\u00f6nnen.\nDie bis jetzt vorhandenen Versuche sind fast nur bei Myxoedemkranken und in ziemlich geringem Umfang angestellt. Die ersten stammen von Mendel. Derselbe sah bei einer 58j\u00e4hrigen Myxoedemkranken die Urinmengen von 1100 auf 1150, 2000, 1600 und die t\u00e4gliche Harnstoffmenge von 14,3 auf 20,25 gr., an einem Tage auf 36,4 steigen. W\u00e4hrend der weiteren Kur (Injection eines Schilddr\u00fcsenextracts) schwankte dieselbe zwischen 10,2 und 25,2 gr. Ueber die Art der Ern\u00e4hrung der Kranken finden sich keine Angaben.\nWeiterhin hat Napier (Glasgow) ebenfalls au einer 54j\u00e4hrigen Myxoedemkranken eine Reihe von Harnstoffbe-stimmungen gemacht und zwar bei einem unzweifelhaften Myxoedemrecidiv, das 5 Monate nach einer erfolgreichen Kur von subcutanen Einspritzungen von Schilddr\u00fcsensaft aufgetreten war. Die Kranke stand immer unter derselben Krankenhauskost und erhielt etwas unregelm\u00e4ssig (im Allgemeinen jeden 3.-5. Tag) einen Schilddr\u00fcsenlappen von 30\u201440 grains Gewicht, feinzerschnitten in einem Tassenkopf Beeftea auf-, ger\u00fchrt1). Der Erfolg war Besserung des Myxoedems unter erheblicher Gewichtsabnahme bei starker Diurese und vermehrter Harnstoffausscheidung, dieselbe stieg von 10,8 gr. Anfangs (15. April) in unregelm\u00e4ssiger Weise auf 31,9, 36,7, 36,9 \u2019 33, ja auf 49,14 gr. am 12. Mai, um nachher wieder abzunehmen. Damit erkl\u00e4rt sich das bei steigender Harnmenge im Allgemeinen eher steigende specifische Gewicht des Harns.\nZu ganz \u00e4hnlichen Ergebnissen kommt Ord (Londoh) bei einer Myxoedemkranken, welche er mit t\u00e4glich 20 Tropfen eines Glycerinextractes der Schilddr\u00fcse behandelte, so dass die Tagesdosis dem 0. Theil einer ganzen Dr\u00fcse entsprach. Die Di\u00e4t war ^genau die gleiche vor und w\u00e4hrend der Behandlung. Vor derselben fand sich ein Geringes weniger Stickstoff im Urin, als mit der Nahrung eingef\u00fchrt wurde.\n*1 1.8\u2014 24 jrr. Dr\u00fcse entsprechend.","page":22},{"file":"p0023.txt","language":"de","ocr_de":"23\n<*\nTage nach der ersten Darreichung des Mittels \u00fcberstieg die mit dem Urin ausgeschiedene N-Menge bereits den Stickstoff-golialt der Nahrung und verhielt sich so w\u00e4hrend der ganzen Beobachtungszeit. Die Urinmenge war vermehrt, das K\u00f6rpergewicht sank schnell. Was die anorganischen Hurnbestand-t hei le anlangt, so wurden in Anbetracht der leicht erh\u00f6hten K\u00f6rpertemperatur Ver\u00e4nderungen erwartet, wie sie im Fieber Vorkommen. Ihre Ausscheidung erschien aber sehr wenig beeinflusst. Genauere Daten werden nicht gegeben und f\u00fcr sp\u00e4ter in Aussicht gestellt. Die Acidit\u00e4t des Harris entsprach dem jeweiligen Gehalt an Phosphors\u00e4ure. Die Vermehrung der N-Ausscheidung fand haupts\u00e4chlich in der Form von Harnstoff statt.\nDie letzten mir bekannt gewordenen Untersuchungen r\u00fchren von Vermehren (Kopenhagen) her. Dieselben liegen rbenfalls erst in einer Art von anz\u00fcglicher Mittheilung ohne genauere Zahlenangaben vor. Vermehren untersuchte Einnahmen und Ausgaben von 3 Myxoedemkranken im mittleren Alter und fand, dass dieselben weniger N im Harn abgaben als in der Nahrung enthalten war. (Zur Bestimmung wurde allerdings in 2 F\u00e4llen die nur wenig zuverl\u00e4ssige Esbach\u2019sehe Methode verwandt). Die Kranken bekamen einer je. 1 gr. leicht gekochter Kalbsthyreoidea jeden 2. Tag, die beiden anderen \u00abThyreoidin\u00bb in Dosen von 0,1\u2014 0,4gr. t\u00e4glich'). Vermehren land nun, dass bei allen Kranken innerhalb der ersten 5 Tage nach Beginn der Kur1 eine Steigerung der N-Ausscheidung im Harn eintrat, die an einigen Tagen das Doppelte und Drei-laclic der fr\u00fcheren Ausscheidung erreichte. Bei schwankender Einnahme schwankten auch die ausgeschiedenen N- Mengen, aber immer so, dass die Ausgaben die Einnahmen \u00fcbertrafen\u2019 Dabei ergaben allerdings N-Bes\u00fcmmungen im Koth bei einem fall, dass, w\u00e4hrend vor der Behandlung 20*/0 des in der Nahrung enthaltenen N in den F\u00e4ces erschienen, im Verlaufe\n\u2018I Thyreoidin nennt Vermehren den Alkoholniedersehlag eines\n'lycermauseuges der gutpr\u00e4parirten und zerstossenen KalhsschilTsdr\u00fcse\n* V\u201c r,l>cerin *,,f 1 Theil '\u00bb'*\u00ab\u2022) \u25a0 weld,er ),ei K\u00f6rperw\u00e4rme ge-trocknet ist.\t.","page":23},{"file":"p0024.txt","language":"de","ocr_de":"24\nderselben nur 14-ll*/0 darin enthalten waren. Es wurde also w\u00e4hrend der Behandlung die Nahrung vom Darme besser ausgenutzt*), doch nicht so viel N mehr resorbirt, dass dadurch die erh\u00f6hten N-Ausgaben v\u00f6llig erkl\u00e4rt wurden. Dieselben konnten nur auf einem vermehrten Umsatz der N-haltigen Bestandteile des Organismus beruhen. Zur Erkl\u00e4rung des sehr bedeutenden Gewichtsverlustes der Kranken musste aber auch erh\u00f6hte Zersetzung von K\u00f6rperfett angenommen werden. Doch wurden in dieser Richtung keinerlei Versuche angestellt.\nIm Anschluss daran untersuchte Vermehren den Stoffwechsel von 6 nicht an Myxoedem leidenden Menschen, welche t\u00e4glich 0,1 \u2014 \u00f6,3 gr. Thyreoidin erhielten und fand bei 3 int jugendlichen und mittleren Lebensalter stehenden Individuen keine Ver\u00e4nderung der N-Ausscheidung, nur etwas zunehmende Diurese. Bei 2 \u00e4lteren Leuten trat aber eine der bei Myx-oedemat\u00f6scn \u00e4hnliche, nur nicht so erhebliche Vermehrung der N-Ausscheidung unter Zunahme der Diurese ein. Ve r m e h r e n sucht diesen K\u00f6rperzustand der alten Leute durch die Annahme eines physiologischen Schwundes der Thyreoidea im Alter zu erkl\u00e4ren1 *).\nMeine Untersuchungen wurden urspr\u00fcnglich auch am Menschen angestellt und zwar an einem Kropfkranken, welcher auf der hiesigen Chirurg. Klinik mit Schilddr\u00fcse behandelt3) und mir von Herrn Professor Kraske zu Stoffwechseluntersuchungen freundlichst zur Verf\u00fcgung gestellt wurde, wof\u00fcr\nl) Nach einer Bemerkung von Ewald (Berliner klin. Wochenschr. I8\u2018J5, Nr. a, S. 55) wird bei Myxoedem w\u00e4hrend der Schilddr\u00fcsenf\u00fctterung die N-haltige Nahrung normal ausgenutzt.\n*) Noch weitere Arbeiten. S. Nachtrag.\n3) Die Kranken erhielten gepulverte Thyreoidea vom Schaf, welche nach folgender, von Herrn Professor Bau mann angegebener Method\u00ab* dargestellt wurde: Frische; sorgf\u00e4ltig von Bindegewebe und Fett frei*; pr\u00e4parirte Schafschilddr\u00fcsen wurden in kleine St\u00fcckchen geschnitten, kurz mit absolutem Alkohol abgewaschen und dann im Vacuum \u00fcber Schwefel-s\u00e4ure getrocknet. Sie sind dann besonders gut mit geringen Mengen Milchzucker pulverisirbar.","page":24},{"file":"p0025.txt","language":"de","ocr_de":"25\nich meinen verbindlichsten Dank ausspreche. Doch konnte bei dem sonst gesunden jungen Menschen die Di\u00e4t nicht so strenge eingehalten werden, dass ein genaueres Stickst\u00fcffgl\u00ebich-gewicht erhalten wurde, so dass bei den ziemlich geringen Thyreoideadosen die Ver\u00e4nderungen in der Ausscheidung nicht absolut sicher ausserhalb der durch das Essen bedingten Schwankungen fielen. Es war aber immerhin an manchen Tagen eine geringe Mehrausscheidung von N und CI w\u00e4hrend der Drusendarreichung zu erkennen. Auffallender schon war die Mehrausscheidung von PtO#.\nNach diesen wenig sicheren Ergebnissen ging ich zum Thierversuch \u00fcber und w\u00e4hlte dazu einen etwa einj\u00e4hrigen, mittelgrossen, ziemlich ausgewachsenen Hund, um einerseits ein m\u00f6glichst junges Thier zu haben, bei denen ja nach vielfacher Erfahrung die Schilddr\u00fcse von gr\u00f6sserer Bedeutung ist, anderer-.mit? ein Thier, das nicht durch Wachsthum einen schwer berechenbaren Factor in die Stoffwechseluntersuchungen hineinbrachte.\t\u2022 . -,\nDer Versuchsplan war, die N-, Na CI- und ;P#0#-Aus-Scheidung unter der Einwirkung von gr\u00f6sseren Dosen per os eingef\u00fchrter trockener Schilddr\u00fcse beim gesunden Thier und nach totaler Exstirpation dieses Organs festzustellen. Es war dabei allerdings zu bef\u00fcrchten, das Thier schnell zu verlieren, doch hoffte ich immerhin, dasselbe einige Tage nach der Operation ohne k\u00fcnstliche Zufuhr von Schilddr\u00fcse am Leben zu erhalten oder durch geringe Dosen des Mittels eben vor dem Tode zu retten, ohne dadurch allenfallsige Aenderungen des Stoffwechsels v\u00f6llig auszugleichen.\nDer Hund wurde best\u00e4ndig in demselben K\u00e4fig gehalten, in dem Urin und Koth gesammelt wurden und t\u00e4glich Morgens \u00d6V* Uhr katheterisirt. Darauf wurde er jeweils kurze Zeit ausserhalb des K\u00e4figs beobachtet (besonders nach der Operation) und gewogen. Dann erhielt er das Futter.\nNach l\u00e4ngeren Versuchen wurde bei einer t\u00e4glichen Einfuhr von 80 gr. Hundekuchen, 500 cbem. Milch und 300 cbcm. Wasser, was dem Thier zusammen in Form einer gew\u00e4rmten \u00bb\ni","page":25},{"file":"p0026.txt","language":"de","ocr_de":"26\n.i\n-J\nSuppe vurgesetzt wurde, Gewichtsconstanz bei ziemlich gleich-bleibender N-Ausscheidung erreicht1). 'Diese Nahrung wurde w\u00e4hrend der ganzen Versuchszeit genau beibehalten *). Nur ganz ausnahmsweise erhielt der Hund noch ausserdem etwas Wasser (s. Tabelle) und die Milch, in der er die nach der oben angef\u00fchrten Methode gepulverte Schafschilddr\u00fcse gew\u00f6hnlich vor der F\u00fctterung in einem kleinen Sch\u00e4lchen erhielt, wurde jeweils dem f\u00fcr die Suppe abgemessenen halben Liter entnommen. Diese Nahrung wurde regelm\u00e4ssig auch nach der Operation v\u00f6llig gefressen und der K\u00fcbel immer Morgens trocken ausgeleckt gefunden. Nur ganz selten fanden sich einige kleine St\u00fcckchen Hundekuchen im K\u00e4fig verschleppt, was immer in der Tabelle bemerkt ist.\nDie N-Bestimmungen wurden alle nach Kjeldahl ausgef\u00fchrt unter Anwendung von */4 Normall\u00f6sungen8), die NaCl-Bestimmungen nach Volhard. Die P,06 wurde mit Uranl\u00f6sung und Cochenilletinctur als Indicator4) titrirt. Bei langsamem Titriren und'geeigneter Verd\u00fcnnung des Harns lassen sich mit dieser Methode recht gut unter einander stimmende Werthe erhalten.\nDer Versuch gestaltete sich folgendermaassen. (Siehe beiliegende Tabelle.)\n') Manche Schwankungen in der Ausscheidung r\u00fchren offenbar von einen\u00bb bei dem jungen Thiere in 24 Stunden nicht ganz gleichm\u00e4ssig ablaufenden Stoffwechsel her, w\u00e4hrend die Durchschnittszahlen von 2 oder .\u2018t Tagt*\u00bb\u00bb unter, einander viel besser \u00fcbereinstimmen.\n*) Der Hundekuchen wurde immer demselben Vorrat!\u00bb entnommen und die Milch aus einer Milchgenossenschaft bezogen, in der immer die Milch sehr vieler K\u00fche gemischt wird, so dass die Zusammensetzung derselben nicht erheblich schwanken kann. Ausserdem war Wechsel von Trocken- und. (ir\u00fcnf\u00fctterung, da der Versuch in den Winter fiel, auch ausgeschlossen. Es wurde unter diesen Umst\u00e4nden von genaueren Analysen der Nahrung abgesehen.\n3)\tDie F\u00e4ces jeder Stuhlperiode wurden jeweils in einem abgewogenen Becherglas in Schwefels\u00e4ure gesammelt, und der N-Gehalt einer aus dem gut durchger\u00fchrten Brei herausgenommenen, abgewogenen Probe bestimmt. Die dieser Probe entsprechende Stuhlmenge ist leicht zu berechnen.\n4)\tVrgl. Huppert, Analyse des Harns, 1890, S. 450.","page":26},{"file":"p0026s0001.txt","language":"de","ocr_de":"<s\nTabelle su beite 2 6.\n.1\tl frinnioiiK\u00ab\t\t\t. . -\u00ce\t1 1\t\nDatum.\tin l\tSpec. Oew.\tN-Gchalt.\tNa CI.\tP2O5. J\tKotb.\n1h:\u00bb.V\t21 .stunden,! 1\t\t\t\t1 \u25a0 1\t\u2022 \u2022\n.21.: 22. I.\t500\t1012 1\t3,220\t1,00\t0,682\t70 gr.\n11 23. -\t490\t1014\t3.052\t0,882\t0,615\t. .\ni:\\. il. \u25a0\t510\t1014 j\t3,088\t0,81\u00ab\t0,797\t50 *\n24 125. v\t560\t1012\t2,940\t0.896\t0,586\t44 \u00bb\n25.rJli.' \u00bb\t550\t4013\t3,060\t0,776\t0,661\t135 \u00bb\n26.27. *\t480\t1013\t|\t2,839\t0.768\t0,733\t6 \u00bb\n27. 28. \u00bb\t600\t1012 1\t3,654\t0,840\t0 667\t1\t22 \u00bb\n2*. 29. v\t410\t1016 .1\t2,706\t0,984\t0,570 i\t88 >\n29. 30. v\t430\t1016\t2,754\t1,118\t0,695\t60 \u00bb\n30. 31. .\t500\t1015\t3.080\t1,00\t0,628\t122 v\n31.n. ii;\t530\t1015\t3,598\t1,696\t0,689\t42 gr.\n1.2. *\u2022\t510\t1019\t3,944\t1,326\t0,673\t75 \u00bb\n2.13. \u00bb\t560\t1019\t4,312\t1,008\t0,774\t27 \u00bb\n3.i4.\t\u00ab\t:>00\t4018\t3,920\t0.700\t0,741\t67 \u00bb\n4.15. v\t490\tKU 9\t4,030\t0,980\t0,775\t62 *\n\u25a0\u00a3\u00bb. 6. \u00bb\t420\t1020\t3.586 i\t1,344\t0,808\t73 \u00bb\n6. 7. v } 7.8. \u2019* j\t800\t1020\tj (6,44 -) 3,22 in 24 St. ;\tm II,t in -24 St.\t(1,431 =) 0,715 in 24 St.\t108 \u00bb\nS '9.\t\u00bb\t490\t1016\t3,052\t0,49\t0,788\t50 \u00bb\n9 10. \u00bb\t430\t1020\t3,401\t0,774\t0,606 i\t\u2014\nIo. M. \u00bb\t270\t1022\t2,513\t1,026\t0,607\t54 \u00bb\n11J12. II.\t570\t1014\t3,371\t1,14\t0,644\t53 gr.\n12 ; 13. v\t400\t1021\t3,3\u00ab\t0,96\t0,766\t145 *\n13 14. \u00ab\t470\t1019\t3,364\t1,012\t0,760\t39 \u00bb\n11.15. v\t4KO\t1017\t3,44\t0,96\t0,768\t67 \u00bb\n15. Dl. \u2022>\t480\t1016\t3,44\t0,768\t0,728\t48 \u00bb\n16.17. II.\t600\t1015\t4,221\t1,815\t0,715\t73 gr.\n17. 18. ,\t610\t1019\t\t1,586\t0,838\t38 \u00bb\n18.119. v\t350\t1027\t4,128\t0,63\t0,854\t36 \u00bb\n19. 20. *\t480\t1019\t4,015\t0,864\t0,889\t62 \u00bb\n20.21. \u00bb\t'480\t1019\t4,032\t1,056\t0,932\t71 *\n21. 22. \u00bb\t450\t1017\t3,181\t0,63\t0,809\t29 \u00bb\n\u202222 23. \u00bb\t180\t1020\t3,544\t0,67\t0,937\t50 \u00bb\n23. 24. v\tISO\t1027\t1,732\t0,64\t0,512\t85 \u00bb\n21. 25. '\t280\t1018\t2,058\t0,952 r \"\u2022\t1\t0,564\t31 \u00bb 1\n25.126. 11.\t290\t1022\t2,649\t| :\t0,986\t[\t0,584\t66 gr\n26.27. \u00bb\t390\t1016\t2,702\t1,092\t0,691\t113 \u00bb\n27428. \u00bb\t420\t1017\t2,691\t1,092\t0,588\t32 \u00bb\n2841. III.\t520\t1017\t3,658\t0,936\t0,893\t78 \u00bb\n12. \u00bb\t300\t1019\t2.593\t1,2\t0,724\t49 \u00bb\nN-Gehalt.\nK\u00f6rpergewicht.\nBemerkungen.\nI. Stuhlperiode (10 Tage). Im Ganzen 6,097 gr. X ausgeschieden. Durchschnittlich pro Tag 0,609 gr.\n/\nII. Stuhlperiode (II Tage). Im Ganzen 6,371 gr. X ausge- 1 schieden. Durch-schnitt lieh prbTag 0,579 gr.\n\\ 111. Stuhlperiode (5 < I Tage). Im Ganzen \\\n*\t4,01 gr. X ausge- ;\n*\tschieden Durch-\n\\ sclmittlichproTag \u00bb\t0,802 gr.\nIV. Stuhlperiode (9i Tage). Im Ganzen 6,642 gr. X ausgeschieden. Durchschnittlich proTagj 0,738 gr.\n8500 gr. 8500 \u00bb 8500 \u00bb 8520 * 8420 >\n8270 gr. 8000 \u00bb 7950 -\n7950 v 7950 v 7970 \u00bb\n3,0 gr. trockene pulverisirte Thyreoidea in der Milch (10 Thr Morgens).\nBei einer Analyse der trockenen Thyreoidea nach Dumas gaben 0,317 gr. hei 12\u00b0 und einem Barometerstand von 739 mm. 34 ch\u00e9ni. Gas, entsprechend 12,36\u00b0!0 N. Es enthalten also 3,0 gr. Thyreoidea 0,370 gr. X.\n6 gr. trockenes Dr\u00fcsenpulver wurde mit Soda und Salpeter geschmolzen, die Schmelze in Wasser aufgenommen und die Phosphor-sfiure mit Ammoniummolybdatl\u00f6sung ausgefallt. Das ausgeschiedene Ammoniuinphosphormolybdat wurde in Ammoniak gel\u00f6st und mit Magnesiamischung versetzt. Das gebildete Mg(XH4)I\u201904 durch Gl\u00fchen in Pyrophosphat \u00fcbergef\u00fchrt, dessen Gewicht 0,0725 gr. betrug. Dies entspricht 0,774 \u00b0|0 P305.\nAlso enthalten 3 gr. trockener Dr\u00fcse 0,023 gr. P2 \u00dc5.\n7900 gr. 7850 \u00bb\n7630 gr. 7540 v 7530 \u00bb 7600 \u00bb\n, 6,0 gr. Thyreoidea pulv. in der Milch (=0.741 gr. X und 0.046 gr. PjO*).\nIV. Stuhlperiode (9 , I Tage). Im Ganzen It \\\t7,15 gr. N ausge- \u2019\nschieden. Durch- \\ schnittlichproTagf p.795 gr.\n7480 gr. 7485 *\nI i","page":0},{"file":"p0026s0002.txt","language":"de","ocr_de":"(I. Fortsetzung.)\nDatum.\nI8\u00ee*5.\nUrinraeugc\t-.v v.v':\t1 \u201c 1 j\t|\nin 24 Stunden\tSpec. Gew.\tN-Gehalt.\tNaCl.\tj\tPjO*.\tKoth. !\tX-Gehalt. \t\t'\ti\t\t\nK\u00f6rpergewicht.\nBemerkungen.\n1 \u201c2.113. III.\n13,14.\n2.13.\tIII.\t440\t1017\t3,249\t0,88\t0,711\t29\tg\u00bb'-\n3,'4.\t\u25a0 \u00bb ! \u25a0 i\t570\t1015\t3,4 M\t0,969\t0,767\t63\t\u00bb\n4. [3.\t*\t620\t1016\t3,602\t1,24\t0,863\t15\tV\n3.6.\t\u00bb\t600\t1016\t3,549\t*\u2022* ,\t0,715\t63\t\u00bb\n6.17.\tIII.\t560\t1014\t3,165\t0,896\t0,663\t49\tg\u00bb\u2019*\n7.'8.\tV\t500\t1017\t3.64\t0,90\t0,745\t63\t\u00bb\n8.*9.\t\u00bb.\t570\t1016 j.\t.3,411\t1,25\t0.747\t35\t\u00bb\n9,(10.\tt\t590\t1014\t3.242\t0,944\t0,693\t56\t\u00bb\nIO. 11.\t>\u2022\t380\t1016\t3,369\t0,812\t0,755\t63\t'>\n11 12.\t-\u2022\t390\t1015\t3,252\tU8\t0,790\t27\t\u00bb\n170\n101G\n3,832\n0 517\n0,373\n460\n1015\n3,381\n0,322\n0,469\n82 gr.\n\u2022h\nV. Stulilperiode (9 Tage). Im Ganzen I 7,15 gr. N ausge- * schieden. Durch- \\ schnitllich pro Tag I\n7510 gr. 7460 \u00bb\n0,795 gr.\n7420 gr. 7330 v 7120 \u00bb\nFehlt.\nNachmittags 2\u2018f4 Fhr Exstirpalion beider Sehilddriisenlappen in Aether-narlcose *) nach vorherigem Katheterismu's, so dass kein Harn verloren wird. Die beiden v\u00f6llig getrennten Lappen wiegen frisch 6,2 gr Nur geringe Blutung. Leichte Aussch\u00e4lung der Lappen aus der Kapsel. Fortlaufende Naht der langen Muskeln und Knopfnaht der Haut nach v\u00f6lliger Stillung (1er Blutung. . Beide Lappen auf dem Durchschnitt .\u2019\u00f6llig normal. Jodofomi-Gollodium-Verband.\nV. Stuhlperiode (19 Tage).\ni I |\t. . -\t\t\u2022'.'\u25a0'A v\t\u25a0\u201e\t\t\u00ef ri \u25a0 (\u2022\u00bb\t\nj,\t\u2022\t\u2022\t!\t\u25a0\t\u25a0\u25a0 v\t\tM\t\t\t!\n\\m m\t. . '\t: ! ! ! ' } . ,\t\t1\t\u25a0 \u25a0\nI 7400 gr. W\u00e4hrend der Nacht 100 ebem. Wasser gesoffen. 1st heute Morgen recht (mit leichtem munter, bellt etwas, aber weniger als sonst.\nVerband).\t\u2019 1 .\nO'ljj lThr Morgens beim Oeffnen des K\u00e4figs steht der Hund schwankend, hat den R. Vorderfuss v\u00f6llig steif gestreckt und fallt gleich danach auf die Seite. Gibt im Gegensatz zu sonst keinen Laut von sich Bei dem nun vorgenommenen Katheterismus liegt der Hund regungslos, alle 4 Extremit\u00e4ten straff gestreckt und hat eine stark vermehrte Atlimungsfrequenz (wie Hunde, im Sommer). Doch dauert dieser Anfall nur kurz. Daneben bisweilen eine Art von Singultus und ,\tfibrill\u00e4res Muskelzucken in einzelnen Muskeln, besonders des Kopfes.\nDie darauf dargereichte Milch, we 1 che 1,0 gr. trockene gepulverte Thyreoidea enth\u00e4lt, nimmt er ohne grosse Schwierigkeit. Im Verlauf des Vormittags f\u00e4llt er noch mehrmals auf die Seite mit straflgestreekten Beinen und athmet auch schneller, j;\tNachmittags hat er bereits das Morgens in den K\u00e4lig gestellte\nji gew\u00f6hnliche Futter (abz\u00fcglich der mit der Thyreoidea gereichten Milch) gefressen. Gegen Abend isl er entschieden munterer, kommt auf Rufen ans Gitter,, kann gut stehen, hat keine sichtbaren Kr\u00e4mpfe und normale Athmung. Er ist aber langsamer als sonst in seinen Bewegungen und gibt keinen Laut von sich.\n') Herr Professor Ooldmanu hatte die Freundlichkeit, die Operation im Versuchazimmer der chirurgischen Klinik auszuf\u00fchren, wof\u00fcr ich, sowie f\u00fcr manchen Rathschlag, verbindlichst danke.\nJ","page":0},{"file":"p0026s0003.txt","language":"de","ocr_de":"(II. Fortsetzung.)\nrriiinmitff\nl>at>iin.\t111\tSpec. Ciew.\tX-Oehalt.\tX\u00ab CI.\tPiO\u201e.\tKotb.\n\t24 Stundet\u00bb.\t1 1\t\t! : j\ti\t\u2022 .\t'\n11. 15. 111.\t530\t1010\t5.351\t1.431\t0.80*0\t35 gr.\n15. Di.\t57O\t1013\t3 411\t1.254\t0.427\t00 * \u2022 -\u2022\nD \u00bb. \u2019 11.\t500\t1014\t3.580\t0.952\t0,450\t57 \u00bb \u00bb\n17. is. i .\t580\t1015\t3,845\t1.418\t0.387\tr 143 > ! . 1\nIS 11* r\t040\t1013\t3,534-\t1.304 ib\t0,47*1\t30 \u00bb\n|*l. 40, \u00bb\t570\t* 1015\t4.040\t1,083\t0,050\t83 \u00bb\n\u2022 40. 41. *\tli.\u00eeO\t1015\t4.04*.\t1,380\t0,502\t: ,\t\u2022'\t-\t' *\t. J 82 \u00bb 1 -\t, 1 *1 :\n41.44\t530\t1015.\t3.431\t1.007 i ...\t...\t'\t0,457 .\t1 400 \u00bb ; j !\t*;j\n44. 4:\u2019.. *\t:m\u00eeo\t104:5\t3.054\t*\u00bb,048\t* \u00bb.057\t1\t1 ! , . [' \u2019!\u25a0\u2022\u2022\u2022\u25a0\t1 \u25a0\t.\t) 40 \u00bb ! . I\n4::. 41. *\t4 no\t1010\t:5.34s\t0,414\t0,040\ti i ' .\t1 !\t! 58 \u00bb\n\u2022 \u2022 ; ;\tI\nN-Gehalt.\nK\u00f6rpergewicht.\nB e in e r k 11 u u c u.\n7420 gr,\nM\u00bb\n7300\n7140\n100\nI* illt\u00ab*i'kiil\u00bbel wie immer v\u00f6llig tro\u00e9keii geleckt, Hund erheblich munterer als gestern, aber v\u00f6llig still. Winnie von sehr guter Beschaffenheit, v\u00f6llig reactionslos, trocken. Der Hund kann stehen und gehen und hat normale Atlunungsfrequeuz. Doch zeigt er heim Gehen eine gewisse Steifigkeit in den Hinterheinen, Itewegt sich langsamer und setzt sich hei jeder Gelegenheit. Mit der Milch 0,25 gv. gepulverte Thyreoidea.\n0.4.) gr. Thyreoidea mit der Milch. Hum) munter, nur etwas langsamer in seinen Bewegungen. Lauft mir aber in schnellem Trab nach. Schont nur auflullend das H. Hinterhein, das er meist ganz steif h\u00e4lt. Wunde v\u00f6llig verkleid und trocken;\n0,45 gr. Th y reo idea mit der Milch. Hund sehr munter. Bellt fast so laut wie fr\u00fcher... 1st sehr lebhaft, zeigt nur in den Hinterbeinen eine gewisse Steifigkeit. Benutzt gerne die Gelegenheit, sich zu -setzen. Sonst keine abnormen Erscheinungen.\nO.2.\u00bb gr. 1 hyreoidea mit der Milch. Hund munter und bellt, zeigt aber w\u00e4hrend des Kutheterisirens ziemlich starke Muskelzuckungen, besonders in den Hinterbeinen. Zittert.,als ob er stark fr\u00f6re trotz des milden Wetters. Auch beim Heruinspringen sieht mau einzelne Muskeln sich unwillk\u00fcrlich contrahiren und die Beine zittern.\nKeine I hyreoidea. Hund sehr munter. Bellt fast wie sonst. Springt gut. Zeigt keine fibrill\u00e4ren Muskelcontractionen, nur manchmal leichte Steifigkeit eines Hinterbeines. Einige St\u00fcckchen Hundekuchen verschleppt und nicht gefressen (etwa 2 gr.).\t;\n1.0 gr. Thyreoidea. Wieder ziemlich starke Steifigkeit der Hinterbeine und fibrill\u00e4re Muskelzuckuugeu.\nHund sein* munter, etwas aufgeregt. Zeigt sonst keine merklichen .abnormen Erscheinungen.\nHund weniger munter. Bekommt beim Katheterisiivn einen Anfall von krampfhaftem Strecken und Zucken in den Hinterbeinen, sowie von beschleunigter Athmiing. Der Anfall dauert .2\u20148 Minuten, Nachher wird der Hund etwas herumgef\u00fchrt. ist dabei langsam ,. die Hinterbeine sind ziemlich steif. Er benutzt jede Gelegenheit, sich auf dein Beelen zu w\u00e4lzen und die Hinterbeine krampfhaft zu strecken. Zittert h\u00e4ufig, als ob er fr\u00f6re. . \u2022\t\u2022 \u2022\nWenig munter. Ziemlich langsam und. steif in 'den Hinterbeinen. Macht wieder W \u00e4lzhcwegungen. Hat sich die Obren blutig \u2018geschlagen. Keine sichtbaren Muskel/.uckuiigeu.\nBellt kaum, weniger munter als fr\u00fcher. Springt freigelassen aber ziemlich schnell herum und w\u00e4lzt sich nieder. Etwas Zucken der Kopfmuskeln.","page":0},{"file":"p0026s0004.txt","language":"de","ocr_de":"(III. Fortselzun\nr. .\t'\t! I Tiumeuge j\t\t\u25a0j\t\t! .\t!\t\t\t\t\t \t\t\nDatum. lS'.t.V\tiu 24 Htuiiden \u2022\tSpec. Gew.\tX-Gehalt.\tNa CI.\tP*06. I . 1\tKoth. 1 j\tN-Gehalt.\nII 24 *25. Hl. ' , ! f \u2022 . \u2022 - - .. * . ! ' (\t400 \u25a0\t.\ti i . i \u25a0\t\u25a0\u25a0\ti J i \u25a0 1 ' . .1 - \u25a0 \u2022 - ! \u25a0\tI\t1 1017 \u2022 \u2022\u2022 \u2022 . ' .. \u25a0\u2019 -y \u2022 ' \u2022\u2019 \u2022'\t4.002 - r .-. ' \u2022 .{\u2022 4 .1 i . 1 '\t. ' i \u25a0 \u25a0\t! 0,874 \u2022 i . t i \u25a0 \u2022 .: ' , : 1 ; ;\t. \u25a0 i *\t0.591\t| \u2019.\t\u201c\ti' :\t\u2022 \u2022 v.. \u2019\u25a0 \u2022\t! \u25a0 \u25a0 \u25a0 \u25a0\t\u2022\t\u2018 \u2022 i\t1 1 2-2 gr.\t-\ni i ..\tV.\t.- 1 i 1 \u2022\t. j *25. 2d.. *\t! ' \\; 740\t1015\t! \u2022 1 \u2022 -1 v \u25a0v..V. 4.972 i \u25a0\t. j\t\u25a0 \u2022\tI .\t. : . i i ; .\tj ;\u2022 \u2022 . ' \u00ab ! \u2022 2,l22\t; 1; j: K \u2022 ! \u00e9 \u2022 1 . 1 .. i 0,855\t1 \u2022 41 \u00bb t\tA\n\t\t\t\t.. \u2022; \u25a0\t' '\tI\ti -\t^\tim 4)\tSt*\n. .\t\t\t! .\t\ti . \u25a0\t\u25a0 \u2019 \u2022\tI 1\t\t1 2 \u2022\n\t\t:\t: .. . i v\t\t1 *. ! \u25a0\t\tt\u00df c .\tVI\n\tj ; \u2022; .\t.\t\ti\t\t; i \u25a0\ti\t\tV\t-1. o\n*20 27. \u00bb\t00O \\ . \u2022 \u25a0. \\\t1010 i \u25a0\u25a0\t1 j\t4.305\t. 1.254 . .. \u2022 \u25a0\t, 0.077 i !\t58 \u00bb\t5\tsr \u00ab. i\to g**-\n\t.... 1 \u25a0:\ti .\ti .\t. -\tV 1 ,\t|..\ti l\t\u2022\t\u2022 i\tl 1\tJ 1\t1 !\ti i\t.\t\u2022\t; \u2019\tt i-\t\"**\tc\t\u2014 *\u25a0 ec -s >\t^\tB .\n27.'-2w. \u00bb\t|r.\t'\u00bb/ : 710\t1017 i\t\u2022 . l\t' .1 4,485 I- ; ; \u25a0\t1,704\t0,894 \u25a0 i . \u2022\ti\t1 100 \u00bb ;\tfl m\tw w\trg) c\tM\n\t\ti 1\t-\t\u2022\t-V. V I :\t1 \u2022 .1 \u2022 .\u2022\u2022 j\t:\ti\ti ! 1\ti\ti i !\tc\n2*'\\,29. \u00bb\t470\t1017 t I I \u2022'\ti\t4.573 1 \u2022 r ; \u2022 !..\t0.235 i \u2022; r \u25a0\t\u25a0'... \u25a0\tI\t0,427 1 , 1 \u25a0\t\u25a0 i ,\t57 \u00bb i\t\n20*30, \u00bb\t000\t!\t1015 i T \u2022 \u2022\t.....\t\u00bb . 1 \u25a0 - - . ;; . 1 4,005 .!\u2022 \" \u25a0 \u25a0 \" \u25a0 \u25a0\t* . i-\t. ; \u2019\u25a0* j:. 1.02 !\t1 1 I 0,550\t\u2022 : ..\ti 30 \u00bb 1\t\u2022\n\u25a0 i ::o. :U. >\t430 1 \u2022 \u2022\t*' \u25a0 - \" r 1017 t\t\u2022y j; ;\t,\t! i 3.087 1 t- i - j :\t0,045 \u25a0 j- '\u2022 .\" -.\t.; t i f . \u2022\tI i 0/42 i i 1 i\ti 101 \u00bb '\tV\ndl. 1. IV.\t530\t1013\t3,301\t0.080\t0,548\t37 gr.\t\nK\u00f6rpergewicht. |i\nB e in e r ku n.RC n.\n7150 gr.\n\n\u00ab850 \u00ab\nHellt nicht. Sieht etwas verst\u00f6rt aus, Nase etwas wann. Heim Kntliele-lisiren Anfall \u00bb1er fr\u00fch\u00ab\u00bb!* sehon heol\u00bbachteten frequenten Athiuuiig mit einzelnen Zuckungen \u00abl\u00ab*r Bein\u00ab*: Ih'rausgef\u00fchrt w\u00e4lzt er sich best\u00e4ndig und f\u00e4hrt sich viel mit den Pfoten \u00fcber die Nase, als ob er einen Heiz in derselben h\u00e4tte. L\u00e4uft sehr breitspurig und steif mit den Hinterbeinen. Kann anscheinend manchmal das Maul nicht \u00f6ffnen, bisweilen werden \u00ablie Z\u00e4hne klappernd aufeinander geschlagen und beim Zufuhlen bemerkt man best\u00e4ndige, schnell aufeinan\u00abh*r folgende Contractionen beider Masseteren. Manchmal wirft er sich im K\u00e4fig pl\u00f6tzlich auf den Boden. Nimmt nur mit'Anslrengung mul unter krampfhaftem Z\u00e4lmeklapperu die Milch, in welcher ihm 0,0 gr. g e p u 1 v e r t e T h y r e o i d e a beigebracht werden. Hie Erscheinungen sind Abends noch \u00e4hnlich.\n| Heute Morgen Alles rein gefress\u00ab*n. Hund munter, versucht zu Indien. Krampferscheinungen nicht wahrnehmbar, Springt freigel .?sen herum mit nur leichter Steifigkeit der Hinterbeine und folgt p\u00fcnktlich. Hat nur nicht den hellen,Gesichtsausdruck wie fr\u00fcher. Niest h\u00e4ufig und krampfhaft, f\u00e4hrt sich viel \u00fcber \u00ablie Nase und w\u00e4lzt sich etwas auf dem Boden. F\u00fchlt sich nicht mehr so wann au.\n!' Munter, bellt aber nicht. Springt etwas breitbeinig, aber \u00ab\u00bbline alle Krumpf* erscheinungen. Nur beim ruhigen Sitzen anf \u00ab1er Waage erfolg\u00ab1!! pl\u00f6tzlich einige Zuckungen des ganzen Hintertlieils, \u00ablass er fast herab* f\u00e4llt. Reibt sich viel die Nase und niest h\u00e4ufig. Nase ziemlich k\u00fchl 1 Gesichtsausdruck ziemlich hell.\nj Ziemlich munter; bellt etwas. Beim Katheterisiren einige Zuckungen in den Hinterbeinen, sonst keifte Kr\u00e4mpfe oder Zuckungen. Folgt gut. ist aber etwas ungeschickt, st\u00f6sst sich z. B. d. Kopf an. F\u00e4hrt sich viel \u00fcber die Nase und w\u00e4lzt, sich. Etwa\u00f6gr. Hundekuchen verschleppt un<] nicht gefressen.\ni Nase leicht warm. F\u00e4hrt sich viel \u00fcber dieselbe und niest off krampfhaft vielmals na\u00ab*h einander. W\u00e4lzt sich. Fibrill\u00e4res Zucken in \u00abIch Kopfmuskeln und Masseteren. Heim' Katheterisiren, wobei \u00ab1er Hund auf die R. Seite gelegt wird, fallt, wie auch schon in den letzten Tilgen, das stark sichtbare Klopfen des Herzens auf.\nBellt etwas. Manchmal leichtes Zucken in den Kopfmuskeln mul Masse-teren. (ielegentlich freiwilliges Zusanimcnsclilugcn \u00ab1er Ki\u00ab*feir. (iehl etwas breitspurig. Nase ziemlich kalt.\nKeine fibrill\u00e4ren Zuckungen oder Kr\u00e4mpfe. Gang ziemlich schnell, nur leicht steif. Gehorcht gut. Niest pl\u00f6tzlich wieder vielmal heftig -und schl\u00e4gt sich die Nase dabei so stark auf den Hoden, dass die Z\u00e4hne splittern. Etwa 2\u20143 gr. Kuchen verschleppt und nicht gefressen.\nZiemlich munter. Fibrill\u00e4res Zucken der Kopfmuskelu und Masseteren. Heftiger Niesaiifall. Abmagerung erheblich, aber durchaus nicht extrem.","page":0},{"file":"p0027.txt","language":"de","ocr_de":"27\nAm 2. IV. musste die Untersuchung des Stoffwechsels wegen Reinigung des Ijahoratoriums abgebrochen werden. Der Hund wurde auf dieselbe Weise weiter gehalten. Nach wenigen Tagen traten die fibrill\u00e4ren Muskelcontractionen besonders in den Kopfmuskeln und Mas-seteren (Z\u00e4hneklappern) best\u00e4ndiger und st\u00e4rker auf. weniger am \u00fcbrigen K\u00f6rper. Die Hinterbeine waren meist ziemlich steif. Vom J3. IV. ab weitere erhebliche Verschlimmerung. Der Hund macht einen ganz verst\u00f6rten Eindruck, heisst zwecklos in Gegenst\u00e4nde, niest sehr h\u00e4ufig) und heftig, f\u00e4hrt sich viel mit den Pfoten fiber die Nase und macht W\u00e4lzbewegungen, manchmal auch krampfartige, unfreiwillige Bewegungen des ganzen Hintertheiis. Erh\u00e4lt am 15. noch 1,0 gr. Thyreoidea, wird aber am 16. Morgens todt gefunden. Bei der Section zeigt sich die Halswunde v\u00f6llig geheilt und sowie die unterliegenden Theile frei von jeder entz\u00fcndlichen Reizung oder Besten einer solchen. Die Schilddr\u00fcse fehlt. Es finden sich auch in der N\u00e4he der Aorta keine accessorischen Dr\u00fcsen. An den Brustorganen nichts Abnormes. Milz lang, d\u00fcnn, von derberConsistenz, anscheinend nicht vergr\u00f6ssert. Im Gehirn makroskopisch nichts Abnormes. Hypophyse etwa hanfkorngross (etwa 2(\u20143) mm. Durchmesser), blassrosa. In den Stirnh\u00f6hlen und der Nase findet sich nichts Abnormes, auch keinerlei Entz\u00fcndung der Schleimh\u00e4ute.\nZur Erleichterung der Uebersicht gebe ich nun t\u00e4gliche Durchschnittszahlen der einzelnen Versuchsperioden.\nIn den ersten 10 Tagen vor Beginn der Thyreoideaf\u00fctterung durchschnittlich:\nN = 3,038 gr. ; Na C! = 0,907 gr. ; !>* <), = 0.663.\nNach Eingabe von 3,0 gr. trockener Thyreoidea die n\u00e4chsten 7 Tage durchschnittlich:\nN = 3,801 gr.; Na CI = 1,122; P,<\\ = 0,730 gr.\t'\nAls vom 12.\u201416. Tag nach der erstmaligen Einnahme die N- und P8 0S-Ausscheidung wieder ziemlich constant wurde, wenn auch etwas h\u00f6her als beim urspr\u00fcnglichen N-Gleichgewicht \u2018), so wurde diese Ausscheidung als Grundlage eines weiteren Versuchs benutzt.\nSie betrug in diesen 5 Tagen durchschnittlich:\nN = 3,394 gr.; Na CI -= 0,968 gr.; P3Oe '= 0,733 gr.\n') Vielleicht war der Hundekuchen, der nat\u00fcrlich nicht von Anfang an f\u00fcr alle Versuchstage abgewogen wurde, in dem warmen Laboratorium etwas trockener geworden.","page":27},{"file":"p0028.txt","language":"de","ocr_de":"Nach der am 16. erfolgten Darreichung von 6,0 gr. trockener Thyreoidea in den folgenden 5 Tagen durchschnittlich:\n' N = 4,146 gr. ; Na CI =- 1,194 gr. ; I\u20193<>. = 0,845 gr.\nSchi- zu bemerken ist dabei, dass die Mehrausscheidung von N und P,05 wie auch bei der ersten Eingabe von 3 gr. Thyreoidea viel l\u00e4nger anh\u00e4lt als die des Na CI, dessen Werth nach 2 Tagen j\u00e4h absinkt. Besonders auffallend ist die langdauernde Einwirkung auf die P,05-Ausscheidung, welche nur ganz allnuilig ansteigt und nach Zur\u00fcckgehen der erh\u00f6hten N-Ausscheidung auf ihren h\u00f6chsten Werthen noch verharrt.\nNun folgt ein l\u00e4ngerer Zeitraum von 16 Tagen, in welchem sehr unregelm\u00e4ssige Ausscheidungen stattfinden, sowohl in Bezug auf die Harnmenge, als die festen Bestandtheile. Der Stoffwechsel hatte durch die hohe Schilddr\u00fcsendosis offenbar eine tiefgreifende St\u00f6rung erlitten, die sich nur schwer und langsam wieder ausglich. Besonders bemerkenswert ist dabei das j\u00e4he Absinken der Harnmenge (nach anf\u00e4nglich entschieden diuretischer Wirkung der Dr\u00fcsensubstanz (17. und 18. II.) und damit der N- und P, ()5-Ausscheidung (nicht des NaCI), nachdem sich die N-Ausscheidung vorher 2 Tage auf etwa Durchschnittszahlen gehalten hatte') (22. und 23.11. der Tabelle).\nErst vom it.\u201412. III. wurden wieder ann\u00e4hernd gleich-massige Ausscheidungen erreicht. Dieselbe betrug in diesem 4 Tagen durchschnittlich:\nN \u2014 3,318 gr.: NaC.l = 1,046 gr.; \\\\();, = 0,746 gr.\nAm 12. III. Nachmittags 2*/\u00e9 Uhr Totalexstirpation der Schilddr\u00fcse. An den folgenden zwei Tagen (13. und 14.) bei genau gleicher Nahrung ohne Dr\u00fcsenf\u00fctterung durchschnittlich :\nN - 3,606 gr.; Na CI = 0.419 gr.; P\u201e05 = 0,421 gr.\nAm 14. Morgens nach dem Katheterismus wegen schwerer Tetanie 1,0 gr. Thyreoidea. Am n\u00e4chsten Tag:\nN = 5,351 gr.; Na CI = 1,431 gr.; P3\u00d6r> = 0,809 gr.\n') Einen Erin verlast kann irji wohl als ausgeschlossen ansehen.\nI","page":28},{"file":"p0029.txt","language":"de","ocr_de":"29\nDie n\u00e4chsten 4 Tage, an denen der Hund unter dem Einfluss von je 0,25 gr. trockener Thyreoidea stand :\nN = 3,589 gr.; Na CI = 1,197 gr.; Ps05 = 0,435 gr.\nAm n\u00e4chsten Tag (20. III.) spontanes Steigen der N- und P, Os-Ausscheidung.\nAm 25. III. erhielt der Hund 6,0 gr. trockener Thyreoidea, um die Wirkung dieser Dosis auf das Thier mit und ohne Schilddr\u00fcse vergleichen zu k\u00f6nnen.\nDie folgenden 5 Tage durchschnittlich t\u00e4glich:\nN = 4,498 gr.; Na CI = 1,286 gr.; f*, 05 \u2014 0,682 gr.\nDie Ausscheidungen des normalen Hundes nach der Darreichung derselben Dosis in den folgenden 5 Tagen durchschnittlich (rep.):\nN = 4,146 gr.; Na CI = 1,192 gr. ; Pa06 = 0.845 gr.\nAlso ohne Schilddr\u00fcse eine st\u00e4rkere N- und Na Gl- und erheblich geringere Ausscheidung von P,\u00d6#.\nDass die bei den tetanischen Anfallen manchmal sicherlich erh\u00f6ht gewesene K\u00f6rpertemperatur, welche leider nicht gemessen wurde, der Grund f\u00fcr die verminderte PtO,-Ausscheidung ist, die von einigen Forschern in Fieber gefunden wurde1), scheint mir schon aus dem Grunde unwahrscheinlich, weil die P,04-Ausscheidung schon die beiden ersten Tage nach der Operation vor dem ersten Tetanieanfall bei v\u00f6llig react ionsloserWunde niedrig war und es auch sp\u00e4ter blieb. Nach einer Beobachtung von de Quervain*) stieg die Temperatur in einem schweren tetanischen Anfall sehr hoch und sank nach wenig Stunden wieder zur Norm. Immerhin wird ein genauer PtO,-Stoffwechsel unter \u00e4hnlichen Bedingungen an einem anderen Thier meine n\u00e4chste Aufgabe sein.\t.\nDie Unterschiede in der N-Ausscheidung im Koth vor und nach der Operation sind ziemlich unbedeutend, jedenfalls nicht so, dass ein besonderer Schluss daraus gezogen werden k\u00f6nnte. Ebenso verhalten sich Differenzen in den normalen Perioden und denen mit Schilddr\u00fcsenf\u00fctterung.\n\u2018) 8. v. Noorden, Patholog. d. Stoffwechsels, Berlin 1893, S. 223.\na) Virch. Arch., 133. Bd., 1893, S. 491.","page":29},{"file":"p0030.txt","language":"de","ocr_de":"30\nAls Ergebnisse der vorliegenden Untersuchungen k\u00f6nnen wir nun etwa Folgendes zusammenfassen:\nDie Schilddr\u00fcsensubstanz bewirkt in gr\u00f6sseren Dosen beim gesunden Thier eine mehrere Tage andauernde, erhebliche Mehrausscheidung von Stickstoff (viel mehr als in der (\u2018ingenommenen Dr\u00fcse an N mehr zugef\u00fchrt wurde) von Na CI und P,05. Die Mehrausscheidung des CI dauert im Gegensatz zu der von N und P,05 nur kurze Zeit (2\u20143 Tage) und sinkt dann meist steil tief unter den Durchschnittswert!!.\n(S. ia.IL und 29. HI. d. Tab.).\nBeim Hund ohne Schilddr\u00fcse ist die Einwirkung der Substanz auf die Stickstoff- und Chlorausscheidung eher etwas st\u00e4rker als beim gesunden Thier, w\u00e4hrend die Ausfuhr der Phosphor s\u00e4ure erheblich liintor den entsprechenden Zahlen beim normalen zur\u00fcckbleibt. Die Schilddr\u00fcsensubstanz verursacht also jedenfalls eine Zersetzung von K\u00f6rpereiweiss und hat so eine gewisse Aehnlichkeit mit der Wirkung des Phosphors auf den Organismus. Ausserdem wirkt sie entschieden diuretisch (17. und 18. II., 26.-28. III. d. Tab.) auch bei einem Thier, das wohl gewiss keine abnorme Wasserretention hatte.\nWir m\u00fcssen aber jedenfalls auch einen bedeutenden Einfluss der Schilddr\u00fcsensubstanz auf die Zersetzung von Fettgewebe annehmen, da die starken Gewichtsabnahihen unseres Versuchstieres durch die vermehrte Eiweisszersetzung nicht gen\u00fcgend erkl\u00e4rt werden. Ob sich nach den obigen Versuchsergebnissen aber die Thyreoidea als Entfettungsmittel eignet, muss erst noch durch genauere Stoffwechseluntersuchungen wom\u00f6glich am Menschen und mit kleineren Dosen festgestellt werden. Denn es ist immerhin denkbar, dass kleinere Gaben nur das vielleicht leichter zersetzliche Fett angreifen. Wie mit diesen Erfahrungen die Versuche von Michael sen in Einklang zu bringen sind, welcher bei Katzen Anach der Schilddr\u00fcsenexstirpation einen bedeutend erh\u00f6hten Gaswechsel fand, muss ich dahingestellt sein lassen. Bei der\nBeurtheilung der erheblichen Gewichtsabnahme unseres Hundes muss aber wohl auch die kalte Witterung in Erw\u00e4gung gezogen werden, welche etwa vom 27. I. bis Anfang M\u00e4rz herrscht^\n","page":30},{"file":"p0031.txt","language":"de","ocr_de":"31\nhie Temperatur sank w\u00e4hrend dieser Zeit in dem sonst gut erw\u00e4rmten Hunderaum in der Nacht immerhin auf 4\u20146\u00b0 G.\nEin besonders auffallendes Verhalten in unserem Versuch zeigt die Ausscheidung der Phosphors\u00e4ure. Der Mehrausscheidung bei Einnahme von Schilddr\u00fcse entspricht eine Verminderung nach Entfernung des Organs auf fast die H\u00e4lfte, w\u00e4hrend Stickstoff und Kochsalz eher in gr\u00f6sseren Mengen ausgeschieden werden. Es scheint desshalb, soweit aus Versuchen an einem Thier \u00fcberhaupt ein Schluss gezogen werden kann, der Schilddr\u00fcse ein erheblicher .Einfluss auf den Phos-phors\u00e4urestoffwechsel zuzukommen. Ob dieser Einfluss so zu denken ist, dass der PS05-Lmsatz und die Ausscheidung derselben ohne die Schilddr\u00fcse nicht gen\u00fcgend stattfinden kann, so dass ohne dieselbe eine Art von PtOrRetention im K\u00f6rper zu Stande kommt, oder ob der Organismus nur mit Hilfe einer von der Schilddr\u00fcse gelieferten Substanz gen\u00fcgend Pt05 assimiliren kann, daf\u00fcr sollen in einem weiteren Versuch unter genauer Ber\u00fccksichtigung des P#Os-Gehalts d\u00e8r Darm-entleei un gen Anhaltspunkte zu gewinnen gesucht werden. Viele Forscher stellen sich die Schilddr\u00fcsenth\u00e4tigkeit als eine entgiftende vor, indem sie annehmen, dass die Grflwirkung irgend eines Stoffwechselproductes durch dieselbe paralysirt wird. Welche Stoffe als solche angesprochen werden k\u00f6nnten, daf\u00fcr fehlen bis jetzt alle Vermuthungen. \u2022\nDie letztere der beiden obigen Annahmen besonders, dass n\u00e4mlich ohne Schilddr\u00fcse nicht gen\u00fcgend P,0, assimilirt werden kann, w\u00fcrde manche Erscheinungen beim Cretinismus und Mjxoedem, z. B. das Zur\u00fcckbleiben des Knochenwachsthums und die sp\u00e4te Verkn\u00f6cherung beim Cretinismus, dann auch die mangelhafte Gehirnth\u00e4tigkeit bei beiden Zust\u00e4nden einem Ver-st\u00e4nduiss n\u00e4her bringen. F\u00fcr die Tetanie w\u00e4re dadurch allerdings eine irgendwie einleuchtende Erkl\u00e4rung nicht geschaffen, wenn man nicht zu der jeder Analogie entbehrenden Hypothese greifen will, sich dieselbe durch acute P,0-Retention im Zentralnervensystem etwa \u00e4hnlich der Ur\u00e4mie, respective durch acuten P,0,-Mangel im Sinne unseres obigen Erkl\u00e4rungsversuchs hervorgerufen zu denken.","page":31},{"file":"p0032.txt","language":"de","ocr_de":"32\nDass die Phosphors\u00e4ure bei diesen Processen eine Rolle spielt, wird auch noch durch die interessanten Beobachtungen wahrscheinlich, welche Kocher bei Frauen mit Basedowscher Krankheit gemacht hat. Es wurde bei denselben durch Eingabe von phosphorsaurem Natron eine auffallende Besserung fast aller Symptome des Morbus Basedowii erzielt. Man erhalt dabei den Eindruck, als ob durch die Medication einem empfindlichen P#0,-Mangel im K\u00f6rper abgeholfen w\u00fcrde, den man durch die vielleicht abnorm starke Schilddr\u00fcsenth\u00e4tig-keit in Bezug auf Umsatz und Ausfuhr der P, 08-haltigen K\u00f6rperbestandtheile beim Basedow hervorgerufen sich vorstellen k\u00f6nnte, im Gegensatz zu der hochgradig herabgesetzten Th\u00e4tigkeit des Organs beim Myxoedem.\nIch bin mir wohl bewusst, mit diesen Auseinandersetzungen , besonders auch in Anbetracht unserer geringen Kenntnisse des Phosphorsaure - Stoffwechsels \u00fcberhaupt, den Boden des gegenw\u00e4rtig Beweisbaren weit hinter mir gelassen zu haben. Ich glaube auch nicht, dass, wenn sich auch Einiges von diesen Annahmen bei sp\u00e4teren Versuchen als richtig erweisen sollte, die Verh\u00e4ltnisse so einfach liegen, dass dadurch die Erscheinungen v\u00f6llig erkl\u00e4rt w\u00fcrden. Auch daran muss gedacht werden, dass die Verschiedenheiten in der Pa 05-Ausscheidung nur eine begleitende Nebenerscheinung sein k\u00f6nnten. Doch wollte ich immerhin diese durch die Versuchsergebnisse er\u00fcffneten Ausblicke nicht ganz unerw\u00e4hnt lassen. Denn da auch durch die gr\u00fcndlichen Untersuchungen von de Quervain bereits gezeigt wurde, dass histologisch mit unseren heutigen Mitteln eine Erkl\u00e4rung der uns besch\u00e4ftigenden Zust\u00e4nde nicht zu erhoffen ist, wird wohl die chemische Untersuchung vorerst der einzige etwas versprechende Weg bleiben*\nn. Theil.\nGleichzeitig mit den eben beschriebenen Untersuchungen wurden Versuche gemacht, welche darauf abzielten, n\u00e4heren Aufschluss \u00fcber das Wesen der von der Schilddr\u00fcse produ-cirten Substanz zu erhalten. Dass dieselbe eine Substanz","page":32},{"file":"p0033.txt","language":"de","ocr_de":"33\nproducirt, dass ein wirklicher Secretionsvorgang stattfindet w ird, abgesehen von den therapeutischen Erfahrungen, auch' durch die histologischen Untersuchungen von Hurthle, Anderson und Anderen so gut wie sichergestellt. Ueber die Ait der Substanz bestehen bis jetzt nur Vermuthungen. Die. meisten Autoren, die sicli dar\u00fcber ausgesprochen haben, stellen -ich dieselbe nach Analogie der Producte anderer Dr\u00fcsen als Knzym, d. h. Eiweissk\u00f6rper, vor. Auf dieser Vorstellung basiren auch die Darstellungsweisen der in der Therapie gebr\u00e4uchlichen Tabletten, Thyreoidextracte und Alkoholfallungen aus solchen.\nUm den v\u00f6llig unbekannten, so eigenartig wirkenden K\u00f6rper genauer charakterisircn zu k\u00f6nnen, war vor Allem ein einigermassen sicheres Reagens au.\u2019denselben von N\u00f6then Nach l\u00e4ngerem Ueberlegen w\u00e4hlten wir hierzu Kropfkranke, da nach den Erfahrungen von Reinhold und Emminghaus, Kraske, l.iuns, Kocher und anderen Forschern bei den meisten Mru.nen eine deutliche Abnahme auf das Mittel hin eintritt.\nerr . led.-Rath Dr. Eschbacher, Director der hiesigen Kreis-I lege-Anstalt hatte die Freundlichkeit, aus seinem reichen Material uns Kropfkranke nach Bed\u00fcrfniss zur Verf\u00fcgung zu -leiten, wof\u00fcr wir unseren verbindlichsten Dank aussprechen:\nEs wurden wom\u00f6glich parenchymat\u00f6se Strumen bei j\u00fcngeren Individuen ausgew\u00e4hlt und der Versuch jeweils als abgeschlossen angesehen, sobald die in bestimmter Weise behandelte Schilddr\u00fcsensubstanz in 3 F\u00e4llen eine zweifellose Wirkung gethan hatte. Es war dann der Schluss erlaubt,\n' ass die betreffende Masse den specifischen K\u00f6rper noch io wirksamer Form enthielt. Die Kranken blieben best\u00e4ndig in denselben Wohnungs- und Kostverh\u00e4ltnissen in der Anstalt, der die meisten schon Monate und Jahre lang lebten Es \u00abaren dadurch anderweitige, krop\u00dfndernde. Einfl\u00fcsse, als welche Ortsanderungen bekannt sind oder nach den B\u00e9obach-\"ngen von Kocher Aufnahme ins Krankenhaus bei Genuss-\u2022 \u00bbnes anderen Wassers, ausgeschlossen.\nDie bis jetzt mitzutheilenden Versuche haben alb\u00bb den\n_weck, den Grad der Widerstandsf\u00e4higkeit der wirksamen Substanz zu pr\u00fcfen.\nZeitschrift f\u00fcr phyniologiscbe Chemie. XXI.\n\u2022\ta *","page":33},{"file":"p0034.txt","language":"de","ocr_de":"34\nDa die Wirksamkeit von Enzymen nach-Einwirken von 5- 10\u00b0/0 Minerals\u00e4uren erfahrungsgem\u00e4ss auf h\u00f6rt, so wurden als\nI. Versuch am 12. I. 1S95\n4,1 gr. pulverisirte, trockene Schatschilddr\u00fcse1) mit 10 cbcm.\n5 proc. Salzsaure verrieben und 20 Minuten stehen gelassen. Dann mit Natriumcarbonatl\u00f6sung neutralisirt, auf dem Wasserbade eingedampft und \u00fcber Schwefels\u00e4ure getrocknet. Del-\u00bb koch salzhaltige R\u00fcckstand wird in 4 gleiche Theile getheilt, deren jeder ziemlich genau 1 gr. trockener Dr\u00fcse entspricht.\nJ e zwei Theile werden an einen Kropfkranken verf\u00fcttert1).\n1. Gertrud M., 25 J. Parenchymat\u00f6se Struma massigen Grades aller 3 Lappen, besonders stark R. R. Lappen ziemlich derb. Halsumfang 33 cm.\nAm 14. und 15. I. je eines der 4 obigen Pulver.\n') Nach der oben beschriebenen Methode getrocknet.\nHeim Pr\u00e4pariren und Durchschneiden der Drusen finden sich sehr h\u00e4ufig cystenartige Gebilde. welche mit einem weichen weisslichen Brei ungef\u00fcllt sind. Auf den ersten Blick k\u00f6nnte man sie f\u00fcr abgekapselte Eiterherde oder verk\u00e4sende Tuberkel halten, wogegen allerdings schult ihre grosse H\u00e4ufigkeit sprechen wurde. Bei den genaueren Untersuchungen; welche Herr Dr. St roe be, damaliger Assistent am patholog. Institut, vorzunehmen die (\u00bbfite hatte, zeigten sich die Cystenr\u00e4ume innen mit l'lattenepitel ausgekleidet. Der Brei enth\u00e4lt reichlich Cholestearinkrystall\u00ab und sehr wenig oder gar keine Mikroorganismen. Das Wahrscheinlichste ist, dass es sich um Bildungen handelt, die mit der Entwickelung der Dr\u00fcse in Zusammenhang stehen.\nUm nicht zu weitl\u00e4ufig zu werden, beschreibe ich nur ganz kurz die betreffenden Kr\u00f6pfe und gebe aus den ziemlich ausf\u00fchrlichen Prot\u00ab\u00bb-kollen \u00fcber die Behandlung nur die Daten, welche eine sichere Einwirkung des Mittels erkennen lassen. Was die Dosen aulangt, so wurden absichtlich grosse gegeben, um einen m\u00f6glichst deutlichen und raschen Ausschlag zu erhalten. Wie schon oben gesagt, wurde nur beabsichtigt, die jeweils noch vorhandene Wirksamkeit des Mittels festzusteilen. Im Fall\u00ab* einer nicht deutlichen Einwirkung sollte die betreffende Struma zur Probe, ob nicht etwa eine \u00fcberhaupt nicht reagirende Form vorlag, mit sicher wirkender Thyreoidea behandelt werden. Die Muasse wurden immer an derselben inarkirten Stelle und mit m\u00f6glichst gleiclim\u00e4ssigem Anzug \u00ables f Maassbandes genommen.","page":34},{"file":"p0035.txt","language":"de","ocr_de":"17. I. Etwas Kopfschmerzen. Struma beiderseits entschieden weicher, Lappen etwas circumscripter durchzuf\u00fchlen Besonders L. deutliche Gr\u00f6ssenabnahme. Halsurnfang 3\u00e4 cm. 23. I. In dem sonst sehr weich und kleiner gewordenen R. Lappen eine fr\u00fcher nicht abgrenzbare collo\u00efde Cyste. Vom L Lappen kaum mehr etwas zu sehen. Umfang 32 cm.\n2. Rosa I\\, 39 J. (Leukomata corneae). Erhebliche parenchymat\u00f6se Struma aller Lappen, am st\u00e4rksten R Im Mittellappen kleine Cyste. Trachea nicht f\u00fchlbar. Halsumfang 3<> cm. Manchmal besonders Nachts etwas Beengung.\n14. und 15. I. je eines der Pulver.\n17. I. Struma weicher, besonders L. auch eine1 \u00aberinge Abschwellung sichtbar. Umfang 35,5 cm. 23. 1. Thyr sehr \"eich entschieden] kleiner, einzelne L\u00e4ppchen deutlich durch.\nzu uh'en. I mfang 34,8-35 cm. Pat. versichert wiederholt sich viel leichter beim Athmen zu f\u00fchlen.\nDamit konnte die Wirksamkeit der so behandelten Dr\u00fcsen als erwiesen angesehen werden.\nII. Versuch. 22. I.\n4,1 gr. trockene Thyroidea werden mit 10 ebem. IO*/ HCl\nverrieben und eine Stunde stehen gelassen. Darauf wird wie\nvorhin nut Soda neutralist, auf dem Wasserbade zur Trockne\ngebracht, \u00fcber Schwefels\u00e4ure getrocknet und in 4 Theile ge*\nlieilt. Da durch ein Missverst\u00e4ndnis die 2 Kranken des\nersteu Versuches noch 2 Pulver davon erhalten (am 23 I .\n\u00aberden noch 0,8 gr. trockener Dr\u00fcse auf dieselbe Weise (mit\nU cbcm- ,0Proc- Salzs\u00e4ure) behandelt und daraus 7 Dosen gemacht.\n1. Emma M., 22. J. (Epilepsie). Massige, ziemlich gleicli-niassige parenchymat\u00f6se Vergr\u00f6sserung aller drei Schilddr\u00fcsen-\u2022appen. Halsumfang 35 cm.\n23., 26. und 29. I. je ein Pulver.\n26. I. Hals etwas weicher. Mittlerer Lappen entschieden \u00abemgei vorspringend, sch\u00e4rfer abgrenzbar. Oberfl\u00e4che etwas unebener anzuf\u00fchlen. Umfang 34,5-35 cm. 6. II. Umfang cm. Beiderseits die sehr weichen Lappen zu f\u00fchlen, sie","page":35},{"file":"p0036.txt","language":"de","ocr_de":"36\nspringen aber kaum mehr sichtbar vor, so dass man den Hals fast f\u00fcr normal erkl\u00e4ren kann. Epileptische Anfalle unbeeinflusst.\n2.\tCreseenz M., 39 J. (Melancholie). R. Lappen etwa h\u00fchnereigross, L. etwas weniger, ziemlich derb parenchymat\u00f6s hypertrophisch. Im Mittellappen wallnussgrosse Cyste. Hals-- umfang 35 cm.\n23.,\t26. und 29. I. je eine Dosis.\n26.1.\tR. und L. Lappen weicher, sch\u00e4rfer begrenzt dureh-zuf\u00fchlen. Die einzelnen L\u00e4ppchen, besonders R., deutlicher f\u00fchlbar. Cyste hebt sich sch\u00e4rfer gegen die Umgebung ab. 29. 1. Umfang 33cm. Hals auffallend d\u00fcnner. Die Cyste im Mittellappen inmitten ganz weichen Gewebes fast v\u00f6llig ungreifbar. 2.1. Umfang 32,5. An Stelle der seitlichen Lappen nur noch ganz geringe Vortreibungen zu sehen. Cyste unver\u00e4ndert.\n3.\tSophie G., 59 L (Leukomata corneae.) Grosser Kropf. Vorne und R. von der Trachea eine faustgrosse harte, L. davon eine gut h\u00fchnereigrosse Cyste. Die \u00fcbrige R. Halsseite, in geringerem Grade die L., zeigt eine parenchymat\u00f6se, ziemlich derbe Schwellung der Thyreoidea. Gr\u00f6sster Umfang \u00fcber die beiden Cysten 55,5 cm.\n26. und 28. I. je ein Pulver.\n29. 1. Umfang kaum 55 cm. Die Cysten heben sich sch\u00e4rfer ab aus dem deutlich weicher gewordenen, sie umgebenden Kropfgewebe. 2. II. Umfang 54 cm. Pat. f\u00fchlt sich et was leichter im Athmen, die Cysten unver\u00e4ndert, die \u00fcbrigen Partien entschieden weicher und besonders auch die R. Seite etwas abgeschwollen. 9. II. Umfang 53 cm. Es ist immer, noch weiteres Weich werden und Abnehmen des Gewebes, um die Cysten'zu erkennen. \u2014 Sp\u00e4ter keine weitere Besserung mehr.\nAlso auch die mit 10\u00b0/0 Salzs\u00e4ure behandelte Schild-dr\u00fcsensubstanz hat ihre Wirksamkeit nicht verloren.\nIm III. Versuch (27. I.)\nwurde untersucht, wie weit sich die wirksame Substanz durch reines Wasser extrahiren l\u00e4sst und zu diesem Zweck werden\n4","page":36},{"file":"p0037.txt","language":"de","ocr_de":"37\n16 gr. Irische, gut pr\u00e4parirte, zerstossene Dr\u00fcse mit 200 gr. Wasser angestellt, 12 Stunden stehen gelassen, darauf eine Stunde auf dem Wasserbade digerirt, auf freiem Feuer kurz aufgekocht und flltrirt. Der nochmals zerriebene R\u00fcckstand wird ein zweites Mal mittelst halbst\u00fcndigen Digerirens und kurzem Auf kochen extrahirt. Das r\u00f6thlich grau opalescirendc Filtrat liefert auf dem Wasserbade eingedampft 3,4 gr. Extract. Um ebenfalls jeweils das Aequivalent eines Grammes trockener Dr\u00fcse zu verabreichen (nach anderweitigen Versuchen geben 3 gr. Irische etwa 1 gr. trockene Dr\u00fcse, sind also 16 gr. etwa gleich 5 gr. trockener Dr\u00fcse zu rechnen) wurden die 3,4 gr.\nExtract mit 1,6 gr. Milchzucker verrieben und in 5 Thoile getheilt.\n1.\tKatharina G., 21 J. (Epilepsie). Parenchymat\u00f6se, ziemlich weiche Struma. R. Lappen etwa h\u00fchnereigross, L. etwas kleiner, aber doch erheblich vorspringend, ebenso der Mittellappen. Oberfl\u00e4che glatt. Umfang 36 cm.\nAm 2., 4. und 6. II. je ein Pulver.\n<>. II. Schwellung scheint beiderseits etwas zur\u00fcckgegangen und der Hals etwas weicher, aber nicht in dem Grade, als es bei den fr\u00fcheren Versuchen der Fall war. Umfang 35,5 cm. \u00bb\u2022 II. Schilddr\u00fcse heute ganz erheblich kleiner. R. nur noch eine ziemlich geringe, weiche Schwellung, L. und in der Mitte nur noch Andeutungen einer solchen zu sehen. Gef\u00fchl von Erleichterung. Umfang schwach 35 cm. \u2014 Sp\u00e4ter noch etwas weitere Abnahme. Keine unangenehmen Nebenwirkungen wie\nauch bei den meisten anderen F\u00e4llen.\n2.\tKaroline Schl., 50 J. (Paranoia.) Apfelgrosse, ziemlich weiche, elastische Schwellung des R. Lappens, in viel geringerem Grade des L. und Mittellappens, Im letzteren eine wallnussgrosse Cyste. Umfang 37,5 cm.\n2. und 4. II. je ein Pulver.\n6. II. Struma im Allgemeinen weicher, etwas kleiner, t> cm. Umfang. 13. II. Im Ganzen Umfang deutlich kleiner Lyste unver\u00e4ndert. Umfang 36 cm.\nDer bei der Extraction mit Wasser zur\u00fcckgebliebene Urusenrest wird getrocknet, mit etwas Milchzucker verrieben","page":37},{"file":"p0038.txt","language":"de","ocr_de":"38\nund in 2 Theile getheilt. (Es findet dabei ein kleiner Verlust statt.)\n3. Marie W., 40 J. (Taubstumm). Ziemlich pralle\nHypertrophie des L., ebenso aber etwas geringere des R. Lappems. Mittellappen ebenfalls etwas vergr\u00f6ssert, so dass Trachea nicht durchzuf\u00fchlen. Umfang 35,5 cm.\n13. und 14. II. je eines der beiden Pulver.\nIG. II. Umfang 34 cm. Struma allseitig etwas weicher. Die Abschweifung weniger in die Augen springend. 2. III. Umfang 33 cm. R. und in der Mitte Struma deutlich kleiner, L. Seite noch ziemlich unver\u00e4ndert, derb. (Colloid.)\nDie wirksame Substanz geht also auch in reines Wasser \u00fcber, aber auch nach zweimaliger Extraction nicht v\u00f6llig.\nHeber die Chemie der Schilddr\u00fcse ist nicht viel bekannt. Es wurden in derselben gefunden: Leucin, Xanthin, Hypoxanthin, fl\u00fcchtige Fetts\u00e4uren, Bernsteins\u00e4ure, Kryst\u00e4llchen aus Kochsalz und oxalsaurem Kalk (K\u00fchne1), auch Milchs\u00e4ure (Gorup-Besanez1). In der neueren Zeit wurden unter Hoppe-Sey 1er's Leitung von Bubnow interessante und ausf\u00fchrliche Untersuchungen \u00fcber die Colloidsubstanz der Schilddr\u00fcse und aus derselben darstellbare Proteinsubstanzen\nV\ngemacht. Doch lassen sich aus denselben keinerlei Anhaltspunkte f\u00fcr die Natur des wirksamen Princips ableiten.\nAus den vorliegenden Versuchen geht aber jedenfalls hervor, dass die Substanz ein ziemlich widerstandsf\u00e4higer, stabiler K\u00f6rper ist und kein Enzym sein kann. Es ist desshalb zu hoffen, in den bereits eingeleiteten weiteren Untersuchungen denselben auch chemisch genauer charakterisiren und vielleicht rein darstellen zu k\u00f6nnen.\nHerrn Professor Baumann danke ich verbindlichst f\u00fcr die vielfache Anleitung bei der Arbeit.\n\u2022\t1 i. nach Bubnow.","page":38},{"file":"p0039.txt","language":"de","ocr_de":"39\nNachtrag.\nNach Abschluss der Arbeit erhielt ich noch Kenntniss von einer Ver\u00f6ffentlichung von A. Dennig: Ueber das Verhalten des Stoffwechsels bei der Schilddr\u00fcsentherapie (Lit. \\ erzeichniss Nr. 25 und folgende). Derselbe fand bei vier j\u00fcngeren, kr\u00e4ftigen Leuten bei Thyreoidisa-Darreichung eine erhebliche Mehrausscheidung von N, als bei etwa der gleichen Nahrung vor der Darreichung der Dr\u00fcse. Beim 3. Falle beobachtete er in der Periode nach der Einnahme des Mittels \u00e4hnlich wie wir bei dem Versuchstiere nach einer gewissen Gonstanz in der N-Ausscheidung eine pl\u00f6tzliche, sehr erhebliche Verminderung derselben (steiler Absturz der Ausscheidungskurve).\t,\t4\nDer 4. Fall, eine 30j\u00e4hrige, kr\u00e4ftige Frau, zeigte am 21. Tage der Schilddr\u00fcsendarreichung (15 Tage lang je 3, o Tage je 4, am 21. Tage 5 englische Tabletten) ganz \u00e8rlieb-lirhe Vergiftungserscheinungen, bestehend in C\u00f6llaps, heftigem Herzklopfen und kleinem, frequenten Puls.\nW\u00e4hrend des Druckes erschien die exacte Stoffwechseluntersuchung von Bleib treu und Wen del stadt an einem d. r Verfasser selbst. Sie fanden ebenfalls unter Einnahme der Schilddr\u00fcse eine Mehrausscheidung von N und zwar so viel, dass etwa V6 der Gewichtsabnahme der Versuchsperson juif Zersetzung N-haltiger K\u00f6rpersubstanz zur\u00fcckgef\u00fchrt werden luusste. Als auffallendstes Resultat zeigte sich, dass w\u00e4hrend der Schilddr\u00fcseneinnahme die Mehrausscheidung von N durch stark erh\u00f6hte Zufuhr von Kohlehydraten (auf etwa den dopplten Calorienwerth) nicht merklich vermindert wurde, w\u00e4hrend in einem Control versuch an derselben Person ohne Einnahme der Dr\u00fcse schon bei erheblich weniger erh\u00f6hter Kohlehydrat-einnahme ein N-Ansatz eintrat. \u2014 Doch scheint mir ebenso wie den beiden Verfassern damit die Frage nach der Zul\u00e4ssigkeit der Thyreoideasubstanz als Entfettungsmittel noch keineswegs entg\u00fcltig entschieden.\t\\\nZuletzt erschien noch eine Arbeit von J. A. Notkin (Kiew): Beitrag zur Schilddr\u00fcsenphysiologie. Derselbe sieht als erwiesen an, dass die Schilddr\u00fcse giftige Stoffwechsel-","page":39},{"file":"p0040.txt","language":"de","ocr_de":"40\nproducie, welche die thyreoprive Cachexie her vorrufen, entgiftet und zersetzt. Er ist zu der Ansicht gelangt \u2014 wie, ist nicht genauer gesagt \u2014, dass dieser Stoff in der Schilddr\u00fcse allein zu suchen ist neben dem gleichsam gutartigen Product derselben, welches das Gift neutralisiren soll. Es ist dem Autor nun gelungen \u2014 wie, ist ebenfalls nicht genauer beschrieben \u2014, einen giftigen Stoff in Gestalt eines Eiweissk\u00f6rpers (Thyreoproteid) aus der Dr\u00fcse zu isoliren und durch Injection desselben in die Blutbahn, subcutan oder in das Peritoneum von Thieren tetanie\u00e4hnliche Vergiftungserscheinungen zn erzielen. In Betreff von Einzelheiten muss ich auf die Arbeit selbst verweisen, die mir noch weiterer Beweise sehr zu bed\u00fcrfen scheint.\nBenutzte Litteratnr.\n1. Oscar A. A rulers son. Zur Kenntnis\u00ab der Morpholog. d. Schilddr\u00fcse. Arch. f. Anat. u. Physiolog. Anat.-Abthlg., 1894, S. 177.\n-\u2022 Breisach e r. Untersuchungen \u00f6her die Glandula Thyreoidea.\nArch. f. Anat. u. Physiolog. Phys. Abthlg., 1890, S. 509. d. v. Bruns. Ueber die Kropfbehandlung mit Schilddrfisenf\u00fctternng.\nDeutsch. Med. Wochenschr., 1894, 11. Oct.\n1. Buh now. Zeitschr. f. physiol. Chemie, VIII, Bd. 1.\n5. v. Eiseisberg. Besonders: Ueber Wachsthumsst\u00f6rungen bei Thieren nach fr\u00fchzeitiger Schilddr\u00fcsenexstirpation. Arch. f. klin. Chirurgie, 49. Bd., 1894, S, 207.\nb. C. A. Ewald. Ueber einen durch die Schilddr\u00fcsentherapie geheilten Fall von Myxoedem etc. Berlin, klin. Wochenschr.. 1895, Nr. 2 u. .1.\n7.\tB. Ewald. Versuche \u00fcber die Function der Thyreoidea. Berlin, klin.\nWochenschr., 1889, S. 320.\n8.\tK. G ley. Effets de la thyreoidectomie chez le lapin. Contribution\n\u00e0 j\u2019\u00e9tude des effets de la thyreoidectomie chez le chien. Ar\u00e7li. de physiologie normale et patholog., XXIV. 1892, S. 81 u. 138.\n9.\tHla si wetz und Habermann. Liebig\u2019s Annalen der Chemie.\nBd. 169, S. 150.\n10.\tF. Hofmeister. Exp. Untersuchungen \u00fcber die Folgen des Schild-\ndrnsenverlustes. Beitr\u00e4ge zur klin. Chirurgie, 11. Bd., 1894, S. 441.\n11.\tV. Horsley. Die Function der Schilddr\u00fcse. Eine hist. krit. Studie.\nInternat. Beitr\u00e4ge zur wissenschaftl. Med. Festschrift zu Virchow\u2019s 70. Geburtstag. I. Bd., S. 367.\n12.\tH \u00fc r t h 1 e.+Ueber den Secretions Vorgang in der Schilddr\u00fcse. Pf l Oger \u00bb\nArch., 56. Bd., 1894, S. 1.","page":40},{"file":"p0041.txt","language":"de","ocr_de":"*1\n41\n\\x\nH.\nlu.\n17.\n18.\nI!\u00bb.\n20.\nhi.\n\u2022M\n\u2022 \u00ab \u2022\n24.\n25.\n20.\nf/.\nKocher. Die Schilddr\u00fcsenfunction im Lichte neuerer Behandlungsmethoden etc. Correspond.-Blatt f\u00fcr Schweizer Aerzte., 18115. Xr. 1. Leichtenstern. Ein mittelst Schilddr\u00fcseninjeetion und F\u00fctterung eitolgreich behandelter t all von Myxoedema operativum. Deutsch. Med. AVochenschr., 1893, Nr. 49.\n- Lebe/ Myxoedem und Entfettungskuren mit Schilddr\u00fcsenf\u00fctterung. Deutsch. Med. Wochenschr., 1894, Nr. 50.\nMendel. Ein Fall von Myxoedem. Deutsch. Med. Wochenschr 1 893. Nr. 2. .\nA. Micha eisen. Leber den Einfluss der Exstirpat. d. Schilddr\u00fcse auf den Gaswechsel bei Katzen. Pfl\u00fcger s Arch., 45, 1889, S. 622. Napier. Diuresis and increased excretion of urea in the thyreoid treatment of myxoedema. Lancet. Sept. 30. 1893, S. 805.\nOrd. On certain changes observed in the urine in Myxoedema after the administration of Glycerin Extract of Thyreoid Gland. Brit. Med. Journal, 189:1, Vol. II, S. 217.\nde Quervain. Ueber die Ver\u00e4nderungen des G\u00e9ntralnervensysteins bei exp. Kachexia thyreopriva der Thiere. Vireh. Arch 133 Bd 1893, S. 481.\ti\"\nH e l n h o 1 d. Feber Schilddi \u00fcsentherapie bei kr\u00f6pf leidenden Geisteskranken. M\u00fcnchener Med. Wochenschr., 1894, 31 Juli.\nSchiff. Bericht \u00fcber eine Versuchsreihe, betreffend die Wirkungen der Exstirpat. der Schilddr\u00fcse. Arch. f. exp. Path. u. Pharm., 18. Bd 1884, S. 25.\n>on n en b\u00fc rg. Acutes operatives Myxoedem behandelt mit Schild-dr\u00fcsenf\u00fctterung. Arch. f. klin. Chirurgie, 48. Btl., S. 857. Vermehren. Feber die Behandlung des Myxoedents. Deutsch. Med. Wochenschi., 1893, Nr. 11; und Stoffwechseluntersuchungen nach\nBehandlung mit Gland, thyr. an Individuen mit und ohne MvXoedein.\nIbidem Nr. 43.\nWendelstadt. Feber Entfettungskuren mit Schilddi fisenf\u00fcttening.\nDeutsch. Med. Wochenschr., 1894, Nr. 50.\nA. Dennig. M\u00fcnchener Med. Wochenschr., 1895, Nr. 17 und 20.\nL. Bleibtreu und H. Wendelstadt. Stoffwechselversuch bei Schilddi\u00fcsenf\u00fctteruug. Deutsch. Med. Wochenschr., 1895, Nr. 22 J A. Not kin. Beitrag zur Schilddr\u00fcsenphysiologie. Wiener Medicin. Wochenschr., 1895, Nr. 19 und 20.\n\\l","page":41}],"identifier":"lit17056","issued":"1895-96","language":"de","pages":"19-41","startpages":"19","title":"Ueber die Einwirkung der Schilddr\u00fcse auf den Stoffwechsel nebst Vorversuchen \u00fcber die Art der wirksamen Substanz derselben","type":"Journal Article","volume":"21"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:02:34.621729+00:00"}