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{"created":"2022-01-31T13:01:57.223393+00:00","id":"lit17059","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Moraczewski, W. von","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 21: 71-78","fulltext":[{"file":"p0071.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber das Verhalten des Case\u00efns in ammoniakalischer Magnesiumchloridl\u00f6sung.\nVon\t'\n!>r. phil. et ined. W. \u25bc. Moraczewski.\n(D^r Redaction uiKPRangeii am \u00ef\u00bb. Juni 1895..)\n-- \u25a0\nVersetzt man eine L\u00f6sung von aschenfreiem Casein in it */3 Volum einer Magnesiamixtur*) und setzt etwa ebensoviel Ammoniak hinzu, so entsteht nach einigen Tagen ein Niederschlag, welcher aus Sph\u00e4rolithen (Hofmeister) besteht.\nDiese Beobachtung habe ich vor f\u00fcnf Jahren gemacht, als ich im physiologischen Institute des Herrn Prof. J, Gaule in Z\u00fcrich arbeitete. Dazumal war ich mit Darstellung von reinem Casein besch\u00e4ftigt und hoffte durch das wiederholte Killen mit Magnesiamixtur den Phosphor davon zu trennen. Ich beobachtete nun, dass die F\u00e4llung mit Magnesiamixtur trotz der Reinheit des Case\u00efns sich wiederholte. Da ich aber den Xiedeischlag meistens am zweiten Tage beobachtete, so waren die Sph\u00e4rolithen zu klein und zu schlecht ausgebildet, um ein Interesse zu erwecken. Als ich bei Anlass meiner Arbeit \u00fcber Verda\u00fcungsproducte von Casein mit Herrn Prof. Dr. E.Drechsel fiber diese Beobachtung sprach, wurde ich von demselben bezogen, die Untersuchung weiter zu f\u00fchren, da nach seiner Ansicht jene F\u00e4llung vielleicht krystallinisch zu erhalten w\u00e4re. Duich diese Worte des Prof. D rech sei angeregt, der wohl in diesem Gebiet als Autorit\u00e4t anzusehen ist, versuchte ich durch Verschaffen gr\u00f6sseren Materials undVariiren der AusscheidUngs-verh\u00e4ltnisse zu etwas bestimmteren Resultaten zu kommen. In diesen Bem\u00fchungen wurde ich auf die freundlichste Art von Herrn Prof. Drechsel brieflich unterst\u00fctzt, wof\u00fcr ihm mein aufrichtigster Dank geb\u00fchrt, ebenso dem Herrn Prof.\n) Dit* Magnesiamixtur wird bereitet, indent 83 gr. M&guesiuiusulfat \"nt r\u00bb ebem. Salzs\u00e4ure in Wasser gel\u00f6st durch 82 gr Baryumchlorid ver-M*tzt werden. Das Baryumsulfat wird abfiltrirt. Das Filtrat mit J\u00ab5 gr. Chlorammonium und 260 ebem. Ammoniak auf 1 Liter gebracht.","page":71},{"file":"p0072.txt","language":"de","ocr_de":"72\nEichhorst, in dessen Laboratorium ich den \"rossten Theil d\u2018*r Versuche gemacht. Der Schluss wurde im med.-ehem. Laboratorium der Universit\u00e4t Krakau ausgef\u00fchrt.\nDie Methode, welche ich benutzte und die vom Prof. Drechsel approbirt wurde, war folgende: AschenfreiesCasein nach Jlammarsten dargestellt\u2019), also drei bis vier Mal wieder-\nholt mit Essigs\u00e4ure nach Aufl\u00f6sen in verd\u00fcnnter Natronlauge gef\u00e4llt, wurde in Ammoniak aufgel\u00f6st und filtrirt. Die L\u00f6sung soll m\u00f6glichst concentrirt sein. Nach dem Filtriren wird die < .asn nl\u00f6sung mit dem gleichen Volum M a g n e s i a m i x t u r und */4 Volum Ammoniak versetzt, wobei keine Tr\u00fcbung entstehen darf; wenn solche vorhanden w\u00e4re, muss die L\u00f6sung nochmals filtrirt werden. Bei gut gereinigtem Casein geschieht dies nie*. Die L\u00f6sung bleibt mehrere Wochen stehen, wobei eine Verdunstung nicht schadet, eher die Krystallisation bef\u00f6rdert.\nNach dieser Zeit ist der Bo-\n/\nc\n\n'C\n-'p\n'ti)\n(i\n\nFig. I. S|iluirotithen.\nden des Glases mit einem schwachen Niederschlage bedeckt, welcher mikroskopisch kleine Kugeln mit strahligon Figuren zeigt8). Die Gebilde sind meist sehr regelm\u00e4ssig gebaut und die bei c Fig. I abgebildeten Figuren kommen selten vor. Dr\u00fcckt man auf das Deckglas, so zerfallen die Sph\u00e4ren zu Segmenten, wie sie bei b Fig. II dargestellt sind. L\u00e4sst man den Niederschlag, ohne die dar\u00fcber stehende Fl\u00fcssigkeit abzugiessen, noch mehrere Wochen stehen, so werden die Sph\u00e4-orlithen zu Nadeln, welche bald gruppirt, bald vereinzelt in der Mutterlauge schwimmen. Manche stecken noch in der\n\u00bb\n$\nFig. II.\n/\u2022\u2022rfullene Sph\u00fcroUtbcu.\n') Zur Kenntniss des Caseins etc. tpsala 1877.\n\u2022) Die Gr\u00f6sse der Sph\u00e4rolithen entspricht etwa der Grosse der Magnesiumammuuiumphosphatkrystalle. wie sie im alkalischen Harn Vorkommen.","page":72},{"file":"p0073.txt","language":"de","ocr_de":"73\nMutterform, andere zeigen durch ihre Gruppirung die Herkunft, noch andere liegen vereinzelt. Diese Nadeln wurden, durch Herrn Prof. Grubemann in Z\u00fcrich g\u00fctigst untersucht, der sie als echte Krystalle erkl\u00e4rte und ihr Verhalten im polarisirten Licht pr\u00fcfte, wobei er eine gerade Ausl\u00f6schung desselben an ihnen gefunden hatte. Leider ist die Ausbeute eine so geringe gewesen, dass bei den ersten Versuchen das Material nicht ausreichte, um daran irgend welche Pr\u00fcfungen anzustellen.\nModificationen. Versetzte man Casei\u2019nl\u00f6sung mit Aminoniumsulfat, so wurde die entstehende Tr\u00fcbung aycli nach langem Stehen nicht krystallinisch (nach Hofmeister).\nSetzt man Magnesiumchlorid allein hinzu, so entsteht eine Tr\u00fcbung, welche jedoch nie die Sph\u00e4rolithenformen zeigte.\nUebersattigt man die Casei'nl\u00f6sung mit Ammoniak, nachdem sie vorher mit Magnesiamixtur versetzt wurde., so sind die Splnirolithen kleiner. Ich habe in einer Probe, dem Rathe des Herrn Prof. Dredise 1 folgend, die Case\u00efninagnesia-mischung mit Ammoniak \u00fcbers\u00e4ttigt und in einem Glas verschlossen, welches mit gut eingeschliflenem Glasst\u00f6psel versehen war. Die Sph\u00e4rolithen waren in dieser Probe kleiner, die Menge des Niederschlages war ziemlich die gleiche.\nDie Anwendung von K\u00e4lte wurde leider zu wenig versucht, um \u00fcber ihren Einfluss Sicheres zu sagen, dagegen wiVkt eine Durchleitung von Kohlens\u00e4uregas aut die Ausscheidung beg\u00fcnstigend.\nEs scheint also, dass das Ammoniak wohl nothwendig ist zur Entstehung der Krystalle, aber ihr Wachsthum wird durch einen Ammoniak\u00fcberschuss eher verlangsamt, denn alle Proben, welche durch L\u00f6schblatt und Glas bedeckt waren, wo also das Entweichen des Ammoniaks m\u00f6glich war, zeigten gr\u00f6ssere Formen der Sph\u00e4rokrystalle. Wie schon-erw\u00e4hnt, i4 das Verdunsten weniger wirksam als ein Zusatz von frischer","page":73},{"file":"p0074.txt","language":"de","ocr_de":"74\nMagnesiamixtur, in welchem Fall in der von den Krystallen abgegossenen Fl\u00fcssigkeit ein neuer, wenn auch geringer Niederschlag zu entstehen pflegt.\nAuf diese Weise erhaltene Sph\u00fcrolithen sind den von Hofmeis ter\u2019) entdeckten, von Gabriel*) und Bondzynski und Zoja'1) untersuchten Gebilden sehr \u00e4hnlich. Nicht nur der Form nach, sondern \u2014 was viel wichtiger erscheint \u2014 dem Verhallen nach. Denn auch die Case'insph\u00e4ren zerfallen in Nadeln und die Gruppirung der Nadeln und ihr Aussehen erinnert so sehr an das Tyrosin, aus Ammoniak krystallisirt, dass auch mir der Vergleich damit am passendsten erscheint. Es fehlt aber nicht an Unterschieden, wie wir sehen werden. Die Casei'u-sph\u00e4rolithe zerfallen nicht so bald wie die Albuminsph\u00e4rolithe von Hofmeister und diesen Umstand benutzte ich, um die Vorstufen der Krystalle zu untersuchen, soweit es das Material erlaubte. Ich wurde dazu umsomehr veranlasst, da die Nadeln sehr lange darauf warten lassen, bevor sie von den Sph\u00fcrolithen zu trennen sind. Dabei ist die Ausbeute von beiden eine so geringe, dass man kaum genug Rohmaterial dazu verwenden kann. So gaben etwa 30 gr. Casein kaum 0,3 Sph\u00fcrolithen. Ich habe nun eine Partie davon als Sph\u00fcrolithen untersucht, die andere soll als Nadeln untersucht werden.\nDie Sph\u00fcrolithen von Casein zeigen die oben dargestellten mikroskopischen Bilder. Mit S\u00e4uren unter dem Mikroskop behandelt, werden sie blass, behalten aber ihre Form, was die Hofmeister-Krystalle ebenfalls zeigten. Mit Natronlauge und Kupfersulfat behandelt, nehmen sie eine r\u00f6thlich-violette Farbe an. Mit Salpeters\u00e4ure geben sie die Xantoproteinreaction; mit Schwefels\u00e4ure werden sie br\u00e4unlich gef\u00e4rbt; beim Verbrennen geben sie den charakteristischen Geruch nach verbranntem Eiweiss.\nIn S\u00e4uren l\u00f6sen sich die Sph\u00e4rolithe schwer, ebenso im reinen Wasser, dagegen leichter in Salzl\u00f6sungen, aus welchen sie durch Hitze oder S\u00e4urezusatz ausgef\u00e4llt werden. Somit zeigen sie das Verhalten der Globuline. In schwacher (0,1 proe.) Salzs\u00e4ure l\u00f6sen sie sich schwer. Verdaut man sie mit Hilfe\n') Zeitschr. f. physiol. Chem., Bd. XIV, XV, XIX.\nZeitsohr. f. physiol. Chem.. Bd. XVI.\nZeit sehr. f. physiol. Chem.. Bd. XIX.","page":74},{"file":"p0075.txt","language":"de","ocr_de":"75\nvon Pepsin, so zeigen sie einen Bodensatz, welcher wie Nuclein aussieht. Abfiltrirt und mit verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure gewaschen, zeigte der Niederschlag beim Verbrennen mit Salpers\u00e4ure auf nassem Wege reichlichen Phosphorgehalt. Dieses Verhalten w\u00fcrde tur Casein sprechen, wenngleich die Unl\u00f6slichkeit in Salzs\u00e4ure damit nicht \u00fcbereinstimmt.\nEine Portion wurde mit schwacher Salzs\u00e4ure (0,1 bis M proc.) behandelt, behufs Aufl\u00f6sung der damit verbundenen Mineralbestandtheile, das Eiweiss wurde zur Verdauung verwendet, das Filtrat wurde mit Natronlauge destillirt und die Destillationsproducte in titrirter Schwefels\u00e4ure aufgefangen. Zum Schluss der Destillation wurde Wasserdampf durch -geleilet, um Spuren von Ammoniak zu entfernen. Die vorgelegte Schwefels\u00e4ure wurde unter Benutzung von Cochenille als Indicator retitrirt. Es wurde kein Ammoniak\u2018nachgewiesen. Dagegen gab eine Probe der urspr\u00fcnglichen Substanz mit Nessler\u2019s Reagens eine deutliche Gelbf\u00e4rbung, was aber bei der Empfindlichkeit der Reaction vielleicht auf das Eiweissammoniak zur\u00fcckzuf\u00fchren ist.\nDer Aschengehalt wurde zweimal bestimmt und als Mittel 45 \u00b0/0 gefunden.\nDie Asche wurde in einer Portion auf Magnesia, in der zweiten auf Phosphor gepr\u00fcft und 22,71\u00b0/0 Mg, 22,31 % P gefunden. Der Gesammtphosphor wurde durch Erhitzen mit chem.-reiner Salpeters\u00e4ure und nachfolgender F\u00e4llung mit Magnesiamischung bestimmt. Er wurde zu 17,12*/, (V) gefunden.\nDer Stickstoff wurde nach Kjeldahl bestimmt. Das Verbrennen geschah mittelst Schwefels\u00e4ure mit Zusatz von Kupfersulfat. Kaliumpermanganat wurde nicht zugesetzt. Die Destillation mit Natronlauge wurde auf die oben erw\u00e4hnte Weise vollbracht. Es wurde 14,98 \u00b0/0 Stickstoff gefunden.\nDer Kohlenstoff und Wasserstoff wurde durch Verbrennen im Schiffchen bestimmt. Bleichromat und Kupferoxyd dienten als Sauerstoffquellen. Die Verbrennung geschah im Sauerstoffstrome, die Asche wurde im Schiffchen zur\u00fcckgewogen. Auf diese Weise wurde der Kohlenstoff 51,64%, der Wasserstoff 13,33% (?) gefunden, auf die organische Substanz berechnet.","page":75},{"file":"p0076.txt","language":"de","ocr_de":"76\nDer Schwefel wurde durch Verbrennen der Substanz ini ttelst Salpeters\u00e4ure und nachfolgendem Zusatz von Buryuni-chlorid nachgewiesen. Die quantitative Bestimmung wurde unterlassen wegen dem Mangel an Material. Weder Chloride noch Kalksalze konnten in der Substanz nachgewiesen werden. Die ersteren mit Silbernitrat ; der Kalk durch oxalsaures Ammonium, wobei selbst nach langem Stehen keine Tr\u00fcbung eintrat. Das Organische der Probe, welche dazu diente, wurde mittelst Salpeters\u00e4ure zerst\u00f6rt, wie bei der Phosphorbestimmung. Uebrigens war Kalk durch die Reindarstellung des Caseins von vornherein ausgeschlossen.\nDie zur Analyse und zu anderen Versuchen benutzte Substanz wurde wie folgt bereitet. Der Niederschlag wurde durch Abgiessen der dar\u00fcber stellenden Fl\u00fcssigkeit von derselben befreit. Darauf mit Magnesiamixtur so lange durch Decantation gewaschen, bis kein Eiweiss oder nur schwache Spuren davon abgingen. Darauf wurde der Niederschlag aus verschiedenen Gl\u00e4sern, wo er abgesetzt wurde, in ein (lias gebracht und, mit Magnesiamixtur bedeckt, stehen gelassen. Nach mehreren Stunden wurde die Magnesiamixtur abgegossen, der Niederschlag auf ein Filter gebracht und getrocknet. Durch das Trocknen wollte ich die ei weisshaltige Substanz gegen das weitere Auswaschen widerstandsf\u00e4higer machen. Bekanntlich ist auch das wasserl\u00f6sliche Eiweiss im trockenen Zustande weniger angreifbar; dagegen beeintr\u00e4chtigt das Trocknen die L\u00f6slichkeit der anhaftenden Salzt\u00bb gar nicht. Der Filterinhalt wurde nun nach dem Trocknen rasch auf einem Saugfilter mit destillirtem Wasser gewaschen, wobei ein kleiner Verlust nicht zu vermeiden war. Das Auswaschen kann aber sehr gut ausgef\u00fchrt werden, wenn die Sph\u00e4rokrystalle, welche aus einer Magnesiumchloridl\u00f6sung ausgeschieden worden waren, keine Spur von Chlor nach dem Waschen zeigten. Nach dem Auswaschen wurde der Niederschlag abermals zum Trocknen gebracht und so zur Analyse verwendet. Das Trocknen geschah durch 110\u00b0 und Aufbewahren \u00fcber Schwefels\u00e4ure. Die so getrockneten Sph\u00e4roide zeigten unter dem Mikroskop dieselben Formen, nur waren die strahligen Figuren weniger\ni","page":76},{"file":"p0077.txt","language":"de","ocr_de":"77\n\u00ableutlich. Leider war die Menge so gering, dass es unm\u00f6glich war, mehr als 0,04 zu einer Bestimmung zu verwenden.\nDaher wurde diesmal darauf das Hauptgewicht gelegt, um die Anwesenheit von Eiweiss sicher zu constatiren. Die quantitativen Bestimmungen sollten die Ei weissnatur nur best\u00e4tigen. Aut Genauigkeit machen die Zahlen keinen Anspruch, was auch bei der geringen Menge der zur Analyse verwendeten Substanz kaum m\u00f6glich w\u00e4re. So ist der Wasserstoffgehalt wohl zu hoch, m\u00f6glicherweise ist Krystallwasser daran schuld. Auch der Gesammtphosphor ist im Vergleich mit dem Aschenphosphor wohl nicht richtig ausgefallen. Bei so geringen Mengen spielten die hygroskopischen Eigenschaften des Eiweisses eine Holle, woraut vielleicht der hohe Wasserstoff zum Theil zur\u00fcckzuf\u00fchren ist.\nMan kann ziemlich sicher behaupten, dass diese Substanz kein Nuclein ist wegen der leichten Verdaulichkeit, am Wahrscheinlichsten ist es Casein oder ein Nucleoglobulin wogen dem hohen Phosphorgehalt, welches der Verdauungsr\u00fcckstand zeigte1). Ueber die Natur der Magnesium Verbindung lasst sich nicht viel sagen. Die gefundenen Zahlen sprechen am ehesten f\u00fcr das terti\u00e4re Salz Mg,(POt)\u201e weil darin 7\u00a3 Theile Magnesium auf 02 Theile Phosphor kommen. Aber auch andere Formen der Verbindung sind nicht ausgeschlossen.\nKaum zu erw\u00e4hnen ist, dass die Sph\u00e4rokrystalle durch Killen des Caseins, welchem Phosphate zugesetzt wurden, nicht zu erhalten sind. Die Untersuchung des Caseins, welches in der Mutterlauge enthalten war, habe ich unterlassen, da bei dem geringen Procentgehalt an Sph\u00e4rolithen jenes wohl kaum nachweisbare Ver\u00e4nderungen zeigen w\u00fcrde.\nDie von Hofmeister ausgesprochene Meinung, das* die Reinheit des Eiweissstoffes zu den Bedingungen der Kristallisation geh\u00f6re, scheint in diesem Falle zuzutreffen, da da* aschentreie Casein wohl zu den reinen Ei weissst offen geh\u00f6rt Die gleiche Form der Sph\u00e4rolithe w\u00fcrde daf\u00fcr sprechen;-dass di( Eiweissk\u00f6rper etwa wie Spinelle oder Alaune eine gleiche Form\nHielte\nM Ls wurden mit Yeidauun^prodmten dt*\u00ab (\u2019ase\u00efii* \u00e4hnliche Ver-gvrnaelit und daht\u2019i keim* Spli\u00e4rolitlien erhalten.","page":77},{"file":"p0078.txt","language":"de","ocr_de":"78\nder Kristallisation besitzen. Umsomehr w\u00e4re es erw\u00fcnscht, die genaue Zusammensetzung des Eiweisses zu kennen, was bei der kleinen Ausbeute bis jetzt nicht gut m\u00f6glich war.\nWenn ich auch der Lucken, welche meine Untersuchung hat, vollkommen bewusst bin, so halte ich es doch f\u00fcr geboten, dies Wenige in die Oeflentlichkeit zu bringen, damit das, was mir nicht gelingen wollte oder was vers\u00e4umt wurde, von Anderen ausgef\u00fchrt werde.\nEs sei noch erw\u00e4hnt, dass die Magnesiamixtur mit Nuclein in ammoniakalischer L\u00f6sung einen Niederschlag erzeugt, welcher deutlich kristallinische Struktur zeigt. Ueber die Natur dieses K\u00f6rpers kann ich vorl\u00e4ufig nichts N\u00e4heres aussagen.\nAnalytische Belege.\nKohlenstoff* und Wasserst\u00f6ffbestimiuung.\n0,(42'\u00bb gr. Substanz gaben 0,0282 gr. Wasser, entspr. 0,00818 H.\n0,0420 \u00bb\t>\t0,0445 \u00bb CO, \u00bb\t0,01218 C.\n0,0425 gr. Substanz enth. 0,0190 gr. Asche und 0.0235 gr. org. Subst., also 51,64%, C\n13,33 * H\nauf Organ, berechnet.\n0,0276 gr. Substanz gaben 0,0125 gr. Asche = 45,30 %. 0,0425 \u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t0,0190 *\t*\t\u2014 44,71 *\nMittel 45.00 %.\n0,0119 gr.\tAsche\tgaben\t0,0125\tgr.\tMgaPs\u00d67\tentspr.\t22,71%\tMg.\n0,0194 \u00bb\t*\t- *\t0,0155\t\u00bb\t\u00bb\t>\t22,31 \u00bb\tP.\n0,0155 \u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t0,0095\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t17,12 \u00bb\t>\t(Ge-\nsamnit-P).\n0.0467 gr. Substanz gaben 1,1 cbcin. \u2018,411. Natronlauge entspr. 0,00385 gr. N = 14,98% N.\nAuf die urspr\u00fcngliche Substanz berechnet w\u00e4ren:\n27.70 %\tC\tAsche: 22,71 %\tMg.\n7,34 *\tH\t22,31 \u00bb\tP.\n8,24 *\tN.\tEiweiss: 51,64 *\tC.\n17,12 *\tP\t13,33 \u00bb\tH\n10,22 \u00bb\tMg\t14,98 \u00bb\tN.\nSpur\tS.\t\t\nVorliegende Arbeit wurde im mecjL-chem. Laborat. des Herrn Prof. Dr. Stopczaiiski in Krakau zu Ende gebracht, wof\u00fcr ich ihm f\u00fcr seine vielfache Hilfe und Anregung meinen Dank ausspreche.\nKrakau, den G. Juni 1895.","page":78}],"identifier":"lit17059","issued":"1895-96","language":"de","pages":"71-78","startpages":"71","title":"Ueber das Verhalten des Caseins in ammoniakalischer Magnesiumchloridl\u00f6sung","type":"Journal Article","volume":"21"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:01:57.223398+00:00"}