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{"created":"2022-01-31T14:54:48.305591+00:00","id":"lit17083","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Balke","role":"author"},{"name":"Ide","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 21: 380-386","fulltext":[{"file":"p0380.txt","language":"de","ocr_de":"Quantitative Bestimmung der Phosphorfleischs\u00e4ure.\nVon\n0\nBallte und Ide.\n(Ans ilem <-h\u00bb\u00bbra(Hchou Laboratorium de\u00ab physiologischen Instituts der Universit\u00e4t Leipzig.i (Der Redaction angegangen am 9. December 1895.)\nUm die physiologischen Verh\u00e4ltnisse der Phosphorfleischs\u00e4ure n\u00e4her studieren zu k\u00f6nnen, war es vor Allem erforderlich, eine Methode zur quantitativen Bestimmung der Phosphorfleischs\u00e4ure aufzusuchen, eine Arbeit, die uns Herr Dr. Siegfried in dankenswerter Weise \u00fcberliess. Wir geben im Folgenden den Gang wieder, den wir bei Ausarbeitung dieser quantitativen Bestimmungsmethode eingeschlagen haben.\nVersuch l. Zur Bestimmung der Phosphorfleischs\u00e4ure benutzten wir die Eisen Verbindung derselben, das Garniferrin1). Dasselbe stellt man gew\u00f6hnlich dar, indem man den von Phosphaten befreiten Fleischextract mit Eisenchlorid versetzt und auf kocht ; da jedoch ein Ucberschuss von Eisenchlorid das bereits gebildete Garniferrin wieder aufl\u00f6st, so benutzten wir zuerst zur F\u00e4llung des Carniferrins anstatt Eisenchlorid Ferri-ammoniakalaun. Ein Ueberschuss dieses Eisensalzes l\u00f6st bereits gelalltes Garniferrin nicht wieder auf. Nun erh\u00e4lt man aber schon beim Jochen des Alaunes in Wasser allein einen Niederschlag, der zwar nicht untersucht wurde, jedoch wahrscheinlich N-hattig ist, da, wie aus sp\u00e4teren Versuchen her vorgeht, die erhaltenen Resultate zu hoch sind. Wir verfuhren bei diesem Versuche in der Weise, dass die Extractl\u00f6sung mit\n*) Aich. f. Atiai. u. Physiol., Pliysiolog. Abtlilg., 1894. S. 401.","page":380},{"file":"p0381.txt","language":"de","ocr_de":"331\nfrisch gelalltem Baryunuarbonat und Baryumchlorid l\u00e4i.gore Zeit (ca. 4 Stunden) auf dem Wasserbade erhitzt und das Filtrat von den Phosphaten, welches sauer reagirte mittelst .Natriumsulfat vom Baryt befreit wurde. Das baryum freie Filtrat wurde nun kochend mit Ferriammoniakalaun versetzt bis zum Eintreten einer deutlichen Ferrireaction, die durch Rhodan-kalium festgestellt wurde. Der erhaltene Carniferrin-Nieder-schlag wurde gewaschen, bei 110\u00b0 getrocknet und sein N-<Je-lualt nach der Kjeldahl\u2019schen Methode bestimmt. Die Men<r<> des Garniferrinp, beziehungsweise des darin enthaltenen Stick-stoffs wurde bei allen Versuchen immer auf Fleischsaure,\nberechnet, deren Stickstoffgehalt 16,33\u00b0/ befr\u00e4fft Es ergaben :\t\u00b0 h '\n3,75 %\n.16,5\nDa, wie aus weiter unten folgenden Versuchen ersichtlich clor Fe,schs\u00e4ure-Gehalt in Liebig\u2019s Fleischextract durchschnittlich 6,10\u00bb/\u00ab betr\u00e4gt, so zeigt sich, dass man bei Anwendung von Ferriammoniakalaun zu viel Stickstoff, bezw Fleischsaure findet und Ferriammoniakalaun daher zur quantitativen Bestimmung der Phosphorfleischs\u00e4ure nicht brauch-\nJ\u00bbar ist.\nVersuch II. Bei diesem Versuch wurde die Ausfallnn-' des Carmferrins mit Eisenchlorid bewirkt und zwar wurde em Ueberschuss von Eisenchlorid durch die T\u00dfpfelprobe mit lihodankalium zu vermeiden gesucht. Die Extractl\u00f6sung wurde in der Kalte genau mit Natronlauge neutralis\u00e2t, bezw. sehr leicht alkahsch gemacht und die Phosphate mit Baryumchlorid \u25a0lusgef\u00e4llt. Alsdann wurde zu dem kochenden Filtrat eine l-nsung von Eisenchlorid (10 gr. festes, gew\u00f6hnliches Ejsen-ehlorid in 1000 gr. Wasser) gegeben, einige Sekunden lang\nkochen gelassen und dann die T\u00dfpfelprobe mit Rhod\u00e4nkafium\ngemacht.\n4","page":381},{"file":"p0382.txt","language":"de","ocr_de":"Es zeigte sich, dass eine h;albe Minute Kochen gen\u00fcgt, um das Carniferrin zu bilden, bezw. eine Ferrireaction wieder verschwinden zu lassen. Die Niederschlage wurden alsdann abgesaugt, ehlorfrei gewaschen, bei 105\u00b0 getrocknet und der N-Gehalt nach Kjeldahl bestimmt. Es ergaben sich hierbei folgende Resultate :\n1} ' Fleisch- extract.\tCarniferrin i\u00ab \u00abr.\tCarniferrin in %.\t\t1- Stickstoff im Carnif.\t' Flcischs.\tEisen- chlorid.\na) 0.9304 gr.\t0,1289 gr.\t13.9\t0,19 \u00b0!0\t5,2\u00ab %\t39 eben).\n1\u00bb) 0.9304 *\t0,1439 \u00bb\t15,5 \u00bb\t\t\t- \u2022\t35\t\u00bb\n\u00ab\u2022) 0,9304 \u00bb\t0.1503 \u00bb\t10,8 \u00ab\t\u00ab.io X\t6,^7 \u00b0!0\t33\t\u00bb\n(!) 0,9304 \u00bb\t0,1520 \u00bb\t10,4 \u00bb \u2022\t5,90 \u00bb\t5,92 \u00bb \u25a0\t32 v\nAus der letzten Spalte ist ersichtlich, dass zur F\u00fcllung immer weniger und weniger Eisenchlorid genommen wurde; in den beiden letzten F\u00e4llen c) und d) war die Reaction mit Rhodankalium nicht sehr deutlich; in gr\u00f6sseren Mengen des aligesaugten Filtrats jedoch gab hinzugef\u00fcgtes Rhodankalium noch eine deutliche R\u00f6thung. Sehr hemcrkenswerth ist die That sache, dass gerade die Proben, zu welchen am wenigsten Eisenchlorid gesetzt war, die h\u00f6chstprocentigen Niederschlage lieferten. Sobald man einen gr\u00f6sseren Ueberschuss von Eisenchlorid zul\u00fcgt , wird das Filtrat wieder stark r\u00f6thlich ; man kann daher die Helligkeit, bezw. Klarheit des Filtrates neben der Ferrireaction als zweites Zeichen der v\u00f6lligen Ausf\u00fcllung des Caniiferrins annehmen. Bei einer bestimmten Grenze der zugesetzten Eisenchloridmenge geht das Carniferrin beim Kochen sehr rasch wieder in L\u00f6sung, wobei, wie schon erw\u00e4hnt, das Filtrat roth wird; f\u00fcr 0,9304 gr. Extract lag diese Grenze bei ungef\u00e4hr 40 cbcm.: 0,9304 gr. Extract, mit ca. 40 cbem. Eisenchlorid versetzt, gab ein schon zienilich gef\u00e4rbtes Filtrat und lieferte nur 8,3\u00b0/0 Niederschlag anstatt 15\u00b0/0. Endlich suchten wir noch auf verschiedene Weisen zu zeigen, dass in dem klaren Filtrat vom Carniferrin nicht noch erhebliche Mengen Carniferrin gel\u00f6st bleiben. Diese Proben wurden mit dem Filtrat vorii Niederschlag b) ausgef\u00fchrt. Dieses Filtrat gab mit Rhodankalium eine geringe Ferrireaction; Eisenchlorid","page":382},{"file":"p0383.txt","language":"de","ocr_de":"383\n)\nwar also gen\u00fcgend zugesetzt; es konnte jedoch noch'Garni--ferrin in L\u00f6sung sein, da das Filtrat stark sauer reagirte. Es wurde daher mit Baryumcarbonat gef\u00e4llt, wobei nat\u00fcrlich alles Eisenchlorid zugleich mit eventuell vorhandenem aufgel\u00f6sten Carniferrin ausfiel. Der Niederschlag wurde \u00e4bfiltrirt und gewaschen. Eine Probe desselben^, qualitativ auf Stickstoff untersucht, erwies sich als stickstofffrei.\nVersuch III. Bei diesem Versuch wurde die Extract-l\u00f6sung nach der Behandlung mit Baryumchlorid schwach sauer gelassen, anstatt schwach alkalisch gemacht zu werden. Als*-dann wurden zum kalten Filtrat vom Phosphatniederschlag 30 cbcrn. dei lprocentigen Eisenchloridl\u00f6sung hlnzugcl\u00fcgt, da sich ja bei dem vorigen Versuch ergeben hatte, dass diese Menge Eisenchlorid zur F\u00e4llung des Carniferrins von 0,9304 gr Extract gen\u00fcgt. In der Kalte entsteht gar kein Niederschlag, sondern erst beim Kochen, indem das Eisenchlorid jedenfalls zuerst oxydirend und zwar beim Erhitzen wirkt. Es ergaben hierbei 0,9304 gr. Fleischextract 0,165(i gr.= 17,8 \u00b0/0 Carni-lerrin, dessen N-Gehalt 5,(>\u00b0/0 betrug, was einem Fieischs\u00e4uregehalt des Fleischextracts von G,r/0 gleichkommt. Es entspricht dieser Werth auf das Beste den Resultaten des dritten Versuchs. Das Filtrat war hell und klar und gab keinen weiteren Niederschlag weder beim Kochen noch beim Abstumpfen der saueren Reaction. Das Filtrat zeigte eine schwache Kerrireaction.\nVersuch IV. Die Bestimmungen der Phosphorflcisch-saure wurden hier nicht im k\u00e4uflichen Fleischextract, sondern in selbstbereiteten L\u00f6sungen der Extractivstoffe1 von thierischen Organen gemacht. Es wurden zu diesem Zwecke immer ca. l\u2018/4 Kilo des betreffenden Organes mittelst einer Maschine zerkleinert, dann genau 1 Kilo abgewogen und zuerst zweimal mit je 2 Liter, dann einmal mit einem Liter Wasser auf dem Wasserbade bei 50\u00b0 bis GO0 unter gutem Umr\u00fchren ungef\u00e4hr eine Stunde lang digerirt und durch ein\u2019 Colirtuch gepresst. Die vereinigten Filtrate wurden dann behufs Coagulation der Eiweissk\u00f6rper aufgekocht und nach dem Erkalten nochmals filtrirt. Aus dem Fijtrate wurden die Phosphate durch eine","page":383},{"file":"p0384.txt","language":"de","ocr_de":"384\nL\u00f6sung von Calciumchlprid lind Ammoniak ausgefallt. Das neutral gemachte Filtrat wurde nunmehr zum Kochen erhitzt und mit einer 1 procentigen L\u00f6sung von Eisenchlorid versetzt, das man am besten aus einer B\u00fcrette hinzul\u00e4sst. Durch fortw\u00e4hrende T\u00fcpfelproben mit Rhodankali\u00fcm sucht man einen grossen Ueberschuss von Eisenchlorid zu vermeiden, l\u00e4sst, wenn Ferrireaction eintritt, ein paar Minuten kochen und sieht dann, ob die Ferrireaction bestehen bleibt. Zuerst wird \u00abdieselbe nach dem Kochen immer wieder verschwunden sein; da sich ja, wie wir aus fr\u00fcheren Versuchen gesehen haben, das Carniferrin erst beim Kochen bildet. Bleibt jedoch nacli d<*m Kochen die Ferrireaction noch vorhanden, so hat man gen\u00fcgend Eisenchlorid zugef\u00fcgt. Das Filtrat ist dann hell, und klar. Bei einigen Bestimmungen wurde absichtlich ein gr\u00f6sserer Ueberschuss von Eisenchlorid zugef\u00fcgt; alsdann geht Carniferrin in L\u00f6sung und das Filtrat wird roth. (Vergl. Versuch II.) Setzt man jedoch nach dem Kochen etwas Ammoniak zu, so dass die L\u00f6sung aber immer noch schwach\nsauer reagirt, so wird das Filtrat wieder klar, indem das \u00fcbersch\u00fcssige Eisenchlorid als Eisenhydroxyd ausget\u00e4llt wird. Die Ferrireaction verschwindet hierbei allm\u00e4lig. Man muss jedoch (\u2018inen Ueberschuss von Ammoniak vermeiden, da durch das-\nselbe das Carniferrin zersetzt wird. Da durch den Zusatz von Ammoniak neben dem gel\u00f6sten Carniferrin auch noch Eisenhydroxyd ausfallt, so erh\u00e4lt man einen gr\u00f6sseren Eisenniederschlag, der aber entsprechend weniger N-reich ist. Die Fl\u00fcssigkeit mit dem Eisenniederschlag wurde dann aus den Schalen in gr\u00f6ssere D\u00e9fasse gegossen, wo sich der Niederschlag sehr leicht absetzte. Der Niederschlag wurde nun durch Dekan-tiron ausgewaschen, bis er nicht mehr die Salzs\u00e4urcreaction gab. Bei dem Auswaschen kann es nun geschehen, dass das\nzuvor klare Waschwasser allm\u00e4lig eine starke Opalescenz zeigt, die wahrscheinlich von kolloidgel\u00f6stem Eisenhydroxyd herr\u00fchrt und zwar ist dies das von P\u00e9an St. Gilles1) beschriebene sogenannte l\u00f6sliche Eisenhydroxyd, welches gew\u00f6hnlich durch\n') A. eb. |3j k>. 47: J. 185T\u00bb, 101. Nach D\u00e4mmer, Handlxich d\u00ab*i","page":384},{"file":"p0385.txt","language":"de","ocr_de":"l\u00e4ngeres Kochen des durch Ammoniak aus Eisenchlorid entstandenen Eisenhydroxyds dargestellt wird. Dieses Eisen-hydroxyd ist in S\u00e4uren enthaltendem Wasser unl\u00f6slich, l\u00f6slich jedoch in reinem Wasser. Wenn nun, wie oben angegeben, das \u00fcbersch\u00fcssige Eisenchlorid durch Ammoniak kochend aus-get\u00e4llt worden ist, so ist die Bildung \\ron l\u00f6slichem-Eisenhydroxyd leicht erkl\u00e4rlich und man sieht auch ein, wesshalb die L\u00f6sung zuerst klar, nach l\u00e4ngerem Auswaschen aber opa-lisirend wird. Wenn man jedoch gen\u00fcgend lang ausw\u00e4scht, so verschwindet die Opaleszenz wieder. Die durch Dekantiren\nausgewaschenen Eisenniedersdjl\u00e4ge wurden am Ende noch centritugirt, mit Alkohol und Aether behandelt, bei 105\u00b0 getrocknet und der N-Gehalt derselben nach Kjoldahl bestimmt. Auf diese Weise wurden folgende Resultate erhalten :\n\tOrgan\tGewicht.\tCaruiforrin in gr.\tCaruifcrrift Stickst\u00d6ft in\tj in Carnif.\ts Fleiuch- Kiinr\u00ab-.\n\ti>) Herz\t (bl Herz\t\t1000 gr, 1000 \u00ab l\t4.2158 gr.\toas.%, ! 4,10 \\\t0,110 X\n-z\t\t\t4yK>oy \u00bb\t0.450 v j 3,77\u00bb\t0,105 \u00bb\n-\tc) Leber ....\t1000 v \u25a0 \u25a0\t0,4500 '>\t0,045 \u00bb | 5,45 \u00bb\t0,015 \u00bb\n-\tf*\\) Leber . . . .\t1000 \u00bb\t0,1:304\t0.043 >\t5,50 \u00bb\t0,015 \u00ab\n\te) .Niere ....\t1000 \u00bb\t1,4047 \u00bb\t0,140 \u00bb\t5,00 \u00bb\t0.043 \u00bb\nr;\t. f) Niere ....\t7a \u00bb \u25a0 .\t0.5042 \u00bb\t0,773 \u00bb\t4,32 \u00bb\t0,205 >\n\u25a0\t}.g) Herz\t\t133 >\t0,0282 \u00bb\t0,000 \u2022>\t5,02 \u00bb\t0,253\ni\t\u2018b) Leber .... K ein in eri eh\u2019s\t439 > .\t2,1574 > :\t'v:,v>\t0.500 \u00bb\t0,03 \u00bb\t0.183 *\n\tFleisehextract .\t250 \u00bb\t27 >\tlO.KQ >>\t;\u00bb,25 \u00bb\t3,50\nAus den Control versuchen aj und b), sowie c) und d) ist ei sichtlich, dass wir auf diese Weise die Phospborfleisch-siure \u00e4usserst genau bestimmen k\u00f6nnen, da eine Differenz <*rst in der dritten D\u00e9cimale der gefundenen Procente Fleisch-\ns\u00e4ure auftritt; nur wenige organische Substanzen fassen sich mit solcher Exactheit bestimmen. Da bei dem Ausfallen des C.irniferrins nicht \u00fcbermassig sorgf\u00e4ltig verfahren werden muss, indem eine eventuell erhaltene Differenz im Carniforrinnioder-schlag sich durch das Stickstoffverh\u00e4ltniss wieder ausgleicht, [vergl. \\ ersuch a) und b)], so ist die Bestimmung der Phos-l'horfleischs\u00e4ure nach dieser Methode auch von weniger Ge\u00fcbten leicht auszuf\u00fchren.","page":385},{"file":"p0386.txt","language":"de","ocr_de":"38G\nZum Schluss sei es uns gestattet, die Methode noch\u00bb mais in ihren Grundz\u00fcgen zusammenzufassen.\nCa. VI, Kilo, bezw. weniger, von der Substanz, in welcher die Phosphorfleischs\u00e4urc bestimmt werden soll, werden mittelst einer Maschine zerkleinert, dann genau 1 Kilo, bezw. weniger abgewogen und zuerst zweimal mit je 2 Liter, dann einmal mil 1 Liter Wasser auf dem Wasserbade bei 50\u00b0 bis 60' unter gutem Umr\u00fchren ungef\u00e4hr 1 Stunde lang digerirt und durch ein Colirtuch gepresst. Die vereinigten Filtrate werden dann behufs Coagulation der Eiweissk\u00f6rper aufgekocht und nach dem Erkalten nochmals flltrirt. Aus dem Filtrate werden die Phosphate durch eine L\u00f6sung von Calciumchlorid und Ammoniak ausgelullt. Das neutral gemachte Filtrat wird nunmein zum Kochen erhitzt und mit einer 1 procenligeu L\u00f6sung von Eisenchlorid versetzt, die man am besten aus einer B\u00fcrette hinzul\u00e4sst. Durch fortw\u00e4hrende T\u00fcpfelproben mit Rliodan-kalium sucht man einen grossen Ueberschuss von Eisenchlorid zu vermeiden, l\u00e4sst, wenn Ferrireaction eintrilt, ein paar Minuten kochen und h\u00f6rt erst dann mit dein Zusatz von Eisenchlorid auf, wenn die Ferrireaction auch nach dem Kochen noch bestehen bleibt. Hat man einen grossen Ueberschuss von Eisenclilorid zugesetzt, so stumpft man die sauere Reaction des Filtrates durch Zusatz, von einigen Tropfen Ammoniak etwas ab. Die Fl\u00fcssigkeit mit dem Eisenniederschlag wird nun aus den Schalen, in denen die Carniferrinfullung vorgenommen wurde, in gr\u00f6ssere Gefasst\u201c gesp\u00fclt, wo sieh der Niederschlag leicht absetzt und nun durch Dckantireu ausgewaschen wird, bis er nicht mehr die Salzs\u00e4urereaction gibt. Zuletzt wild der Niederschlag noch centritugirt und mit Alkohol und Aether behandelt. In dem bei 100\u00b0 getrockneten Eisenniederschlag wird der Stickstoff nach Kjol-dahl bestimmt und der gefundene Gcsammtstickstoff auf\nHeischs\u00e4ure berechnet, indem man ihn mit dem Factor (>,1237 multiplicirt. .\nDel Eine von uns ist damit besch\u00e4ftigt, topographische\nBestimmungen der Phosphorfleischs\u00e4ure bei verschiedenen Thieren auszuluhren.","page":386}],"identifier":"lit17083","issued":"1895-96","language":"de","pages":"380-386","startpages":"380","title":"Quantitative Bestimmung der Phosphorfleischs\u00e4ure","type":"Journal Article","volume":"21"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:54:48.305597+00:00"}