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{"created":"2022-01-31T14:24:07.378899+00:00","id":"lit17094","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Roos, E.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 22: 18-61","fulltext":[{"file":"p0018.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber die Wirkung des Thyrojodins.\n*\tVon\nDr. E. Roos,\nAssistenzarzt 'der Med. Poliklinik in Freiburg i. 1\u00bb. lD* r Redaction zugegangGti am is. M\u00e4rz\nNachdem in einer fr\u00fcheren Mittheilung1) die Methoden beschrieben worden sind, durch welche das Thyrojodin aus der Schilddr\u00fcse abgeschieden werden kann, er\u00fcbrigt es noch, die Wirkungen der im Laufe der Untersuchungen dargestellten Thyr\u00f6jodinpc\u00e4parate*) ausf\u00fchrlicher zu schildern und den Beweis zu liefern, dass das Thyrojodin der specifisch wirksame Bestandteil der Schilddr\u00fcse ist, welchem alle die wirksamen Eigenschaften zukommen, die man bisher bei der Schilddr\u00fcsentherapie und beim Studium des Einflusses der Dr\u00fcsensubstanz auf den Stoffwechsel kennen gelernt hat.\nNach einem interessanten, stufenweisen Fortschreiten unserer Kenntnisse \u00fcber die Bedeutung der Schilddr\u00fcse im Organismus und ihre therapeutische Venverthbarkeit hat man jetzt die Darreichung von Schilddr\u00fcsenpr\u00e4paraten durch den Miind nicht allein als ungef\u00e4hrlicher als die fr\u00fcher ge\u00fcbten Methoden der Implantation des Organs und der subcutanen Injection des Saftes desselben, sondern auch als sicherer wirksam erkannt, so dass diese Art der Darreichung zu thera-\nE. Bau inanu uml E. Boos, diese Zeitschr., Bd. 21, S. 481.\n*).E. Baumann, diese Zeitschr., Bd. 21. S. 319. Munch, Med. W\u2019oehenschr. 189b, Nr. 14.","page":18},{"file":"p0019.txt","language":"de","ocr_de":"10\nI\nl\u00ab\u00e9utischci! Zwecken gegenw\u00e4rtig wohl als die einzig ge\u00fcbte* angesehen werden kann.\t>\nDie bisher zur Verwendung gekommenen Pr\u00e4parate sind im Wesentlichen zweierlei Natur: Extraete. F\u00e4llungen aus solchen oder die gesammte Dr\u00fcsensubstanz\nDie Extraete werden nach dem Vorg\u00e4nge von George Murray1), der zuerst einen Fall von Myxoedem mit suh-< utanen lnjectionen behandelte, gew\u00f6hnlich durch Ausziehen N der unter m\u00f6glichster Wahrung der Asepsis entnommenen und zerschnittenen Dr\u00fcsen mit Glycerin und Wasser zu gleichen Theilen unter Zusatz von etwas Gar bol oder Tymol hergestellt. Zum Zwecke ausgiebigerer Extraction liess Leichtenstem*), der zuerst bei einem Fall von Cachexia strumipriva in Deutschland die Schilddr\u00fcsentherapie anwandte \u2014 auf dem Continent war dies bis dahin nur von Kocher3) in Bern, dem Entdecker der Cachexia strumipriva versucht worden - . ein Verreiben der Dr\u00fcsen mit reinem Quarzsand vorausgeben. Auch rein w\u00e4sserige Extraete sind benutzt worden/Nach Einf\u00fchrung der internen Darreichung [Howitz4), H. Mackenzie5), L. Fox6)] wurden meist die einfachen, rohen Dr\u00fcsen oder solche gegeben, die durch leichtes Ivochen, Braten oder verschiedene Zus\u00e4tze den Patienten etwafe m\u00fcndlicher gemacht waren. Jetzt sind ausser frischen Dr\u00fcsen vorwiegend Tabletten im Gebrauch, die aus getrockneter Schilddr\u00fcsensubstanz und einem Bindemittel bestehen. Das Trocknen findet meistens, um die vorausgesetzten wirksamen Fermente, nicht zu zerst\u00f6ren, bei einer Temperatur von nicht \u00fcber 30\u00b0 statt. \u2014 Vermehre n7) behandelte seine Myxoedemkranken mit Erfolg mit den durch absoluten Alkohol in Glycerinextracten liervorgerufenen F\u00e4llungen.\n*) Brit. Med. Journal, 10. Oet. 18111.\t\u2014 .\n:*) Deutsche Med. Wochenschr., 18911, Nr. 49, 50, 51.\n. 3) Correspondenzblatt f\u00fcr Schweizer Aerzte, 1. Aug. .1893,\n4)\tVer\u00f6ffentlicht von Vermehren. Deutsche Med. Wochenschr., 1893. Nr. 11.\n5)\tBrit. Med. Journal, 29. Oct. 1892.\n6)\tIbid.\n7)\tDeutsche Med. Wochenschr., 1893, Nr. 11.\n\u2666 \u2019 \u2022\n* \u2022","page":19},{"file":"p0020.txt","language":"de","ocr_de":"Den ersten Versuch zur Abscheidung des, wirksamen Steifes machte White\u2019). Von der Annahme ausgehend,\n,lass derselbe ein bis jetzt unbekanntes Ferment sein m\u00fcsse, benutzte er eine zur Abscheidung von solchen \u00fcbliche Methode und gewann durch Ans\u00e4uern eines GlycerinextractS der Dr\u00fcsen mit Phosphors\u00e4ure und nachherigem Zusatz von Galciumhydrat bjs zur alkalischen Reaction einen Niederschlag, der zu */J aus organischer Substanz bestand und bei Kranken wirksamj war. Wenn auch ein wirksamer Niederschlag allf diese Weise Erhalten wurde, so beweist das, wie auch White-selbst hervorhebt, durchaus nicht die Fermentnatur des Stoffes. \u2014 Auf die Versuche NotkinV) und Fr\u00e4nkel\u2019s*) y.ur Abscheidung der wirksamen Substanz ist in den fr\u00fcheren Miltheilungen schon eingegangen worden4). Die beschriebenen K\u00f6rper stehen mit dem Thyrojodin in keinerlei Zusammenhang. Ob denselben irgend eine specillsche Wirksamkeit zukommt, kann noch nicht als gen\u00fcgend festgestellt angesehen werden.\nDie Anwendung der Thyreoidea beschr\u00e4nkte sich nicht lange auf das Myxoedem, dib thyreoprive Cachexie und den sporadischen Cretinismus (infantiles Myxoedem), fr\u00fcher so gut wie unheilbare Zust\u00e4nde, bei denen mit dem Mittel geradezu wunderbare Ileilererfolge erzielt werden. Bald wurde von Leicht en st ein1) die entfettende Wirkung, besonders bei der schwammig an\u00e4mischen Form der Fettleibigkeit, die eine gewisse \u00c4rmlichkeit mit dem Myxoedem darbietet und bei der fettleibigen Form der Chlorose festgestellt, kurz darauf auch von Ewald8), nachdem schon etwas fr\u00fcher in Amerika (Putnam ) und England (Yorke Davies8) \u00e4hnliche Erfahrungen gemacht worden waren. Die schnelle Gesundung der Haut bei der Heilung des Myxocdems veranlasste die\n') Prit. Med. Journal, 11. Febr. 1893.\nWiener Med. Wochenschr., 1895, Nr. 19 u. 20.\n') Wiener Med. Blatter, 1895, Nr. 48.\n*) Vergl. E. Baumann, E. Baumann u. E. Boos, 1. c. v> Deutsche jMed. Wochenschr., 1894, Nr. 50. f ) Beil. Klin. Wochenschr., 1895, Nr. 3.\nAmerikan Transact. 1893, Vol. Vlll, Cit. nach Ewald.\n-1 Bi it. Med. Journal, 7. July 1894.\tr","page":20},{"file":"p0021.txt","language":"de","ocr_de":"V\nAnwendung der Schilddr\u00fcse bei Hautkrankheiten, und in der\nThat wurde damit eine Reihe unzweifelhafter Erfolge bei don\n\u2666 \u2022\nverschiedensten chronischen Hautaffectionen, besonders Psoriasis erzielt, w\u00e4hrend manche F\u00e4lle derselben Erkrankungen unbeeinflusst bleiben. Wunderbarer Weise werden auch Besserungen bei Lupus (Byrom Bram well*) und Lepr\u00f6sen (Phineas Abraham*)1 gemeldet. In einem besonderen Lichte erscheint jetzt nach Entdeckung des Thyrojodms in der Schilddr\u00fcse die schnelle Heilung alter syphilitischer Ge* schw\u00fcre, die der sonst \u00fcblichen Behandlung trotzten (Gordon3), Pieces4) und die Besserung mehrerer F\u00e4lle von in Indien acquirirter \u00abmaligner\u00bb Syphilis (Menzies5). \u2014 Auch bei nicht myxoedemat\u00f6sen Geisteskranken \u2014 die Psychosen. Myxoedemkranker heilen h\u00e4ufig mit dem Grundleidcn -- wurde Thyreoidea schon versucht und von Macphail und Bruce, welche sehr grosse Dosen gaben, einige Erfolge berichtet. In neueren Untersuchungen hat Reinhold auf der Klinik von Emminghaus keinen Einfluss des Mittels auf Geisteskrank-Ileiten feststellen k\u00f6nnen6). \u2014 Besonders auffallend war die von Rein hold7) unter Leitung von Emminghaus und unabh\u00e4ngig davon von Bruns8) gemachte Entdeckung, da&s parenchymat\u00f6se Kr\u00f6pfe nach Eingabe von Schilddr\u00fcse ausgiebig zur\u00fcckgehen , Beobachtungen, welche bald allgemeine Best\u00e4tigung fanden (Ewald9), Mikulicz10), Kocher1*) und Andere. Bei der Basedow*sehen Krankheit wurden fast nur Misserfolge oder vor\u00fcbergehende. Verschlechterungen, in der letzten Zeit auch\n. f %\n\u2018) Brit. Med. Journal, 14. April 1894.\n\u0430)\tLancet, 13. Jan. 1894.\n8)\tBrit. Med. Journal, 27. Jan. 1894.\n4) Brit. Med. Journal, 25. Nov. 1893.\ns) Brit. Med. Journal, 7. Juli 1894.\n\u0431)\tMunch. Med. Wochenschr., 1895, Nr. 52.\n7) M\u00fcnch. Med. Wochenschr., 1894, Nr. 31.\n*) Deutsche Med. Wochenschr., 1894. Nr. 4L und Beitr\u00e4ge zur Klin. Chirurgie, 13. Bd., S. 303.\n9)\tL.c.\n,0) Berlin. Klin. Woclienschr., 1895, Nr. Di.\n\u201c) (lorrespondenzblatt f. Schweizer Aerzte, 1895, Nr. I. '","page":21},{"file":"p0022.txt","language":"de","ocr_de":"B\u00bbGerung nach grossen Dosen gesehen (Silex1). Ausserdem wiii\u2018d\u00ab> \u00ablas Mittel noch bei verschiedenen Krankheiten, wie Akromegalie und Rhachitis mit keinem oder zweifelhaftem Erfolg versucht. Jetzt nach Erkennung \u00ab1er wirksamen Substanz als einer organischen Jod Verbindung von specifischer und intensiver Wirkung sind viele dieser fr\u00fcher so r\u00e4thselhaften Heilwirkungen verst\u00e4ndlich geworden. Statt des bisherigen planlosen Versuchens mit der Schilddr\u00fcsensubstanz werden jetzt die Indicationen f\u00fcr das Thyrojodin leichter fesJgestellt werden k\u00f6nnen und Versuche damit besonders da einzusetzen haben, wo der von einem Jodpr\u00e4parat erhoffte Erfolg nicht oder ungen\u00fcgend eintrat oder dasselbe nicht vertragen wurde.\n(\u00eeleichzeitig mit diesen Heilwirkungen wurden aber auch \u00abunangenehme Nebenwirkungen\u00bb berichtet, die in Kopfschmerz und Gongestionen, allgemeiner Schw\u00e4che und Schwitzen, Zittern an Armen und Beinen, Appetitlosigkeit und Durchf\u00e4llen, Herzklopfen und Pulsbeschleunigung bis zu stenocardfschen Anf\u00e4llen und wirklicher Herzschw\u00e4che bestehen. Die letzteren be-drohlichcn Erscheinungen wurden aber nur bei der Myxoedem-behandlung, besonders im Anfang, als man die Schilddr\u00fcsen-dosen viel zu hoch nahm, beobachtet und sind weniger Folgen \u00ables Mittels selbst, als der tiefgreifenden und schnellen Aende-rungen, die dasselbe im Organismus Myxoedemat\u00f6ser bewirkt, nbei denen auch in der Regel der Herzmuskel erheblich de-gCnerirt. Nach Aussetzen des Medicaments pflegen aber alle Erscheinungen schriell zu schwinden und lassen sich bei vorsichtiger Dosirung und Beobachtung des Kranken zumeist g\u00e4nzlich vermeiden, wie Leichtenstcrn*) auf Grund einer grossen Erfahrung angibt. Ganz besonders ist dies mit dem genau dosirbaren Thyrojodin m\u00f6glich (vergl. die folgenden Versuche).\nBei den bisher verwendeten therapeutischen Pr\u00e4paraten ist als Grund f\u00fcr das Auftreten von Vergiftungserscheinungen auch vielfach an eine schlechte Beschaffenheit der Pr\u00e4parate gedacht Worden und es bedarf auch keiner weiteren Bemerkung, dass Pastillen, welche virulente Mikroorganismen\nl) Bert. Klin. W\u00f6chenschr., 18%, Nr. 0.\nDeutsche Med. W\u00f6chenschr., 1894. Nr. 50.","page":22},{"file":"p0023.txt","language":"de","ocr_de":"J\n23\nenthalten, oder Extrade, die in fauliger Zersetzung Begriffen sind, wie Lanz beobachtete'), sch\u00e4dlich sein.m\u00fcssen. Lanz kam aber in seinen interessanten Untersuchungen \u00ab Ueber den Thyre\u00f6idismus\u00bb zu dem Schluss, dass die Nebenwirkungen jedenfalls wenigstens zum Theil durch die Schilddr\u00fcsensubstanz als solche bedingt seien, eine Ansicht, die durch die Versuche mit dem Thyrojodin, wobei von irgend welchen Verunreinigungen durch Bact\u00e9rien oder Zersetzungsproducte keine Iie.de sein kann, ihre Best\u00e4tigung erhalten hat.\nDie Schilddr\u00fcsensubstanz ist an sich aber, auch: in sehr grossen. Dosen \u2014 Myxoedemkranke vielleicht abgesehen ganz ungef\u00e4hrlich. So verzehrte ein 2'/j\u00e4hriges Kind auf einipal 90 Tabletten zu 0,3 gr., welche, sonst gut wirksam waren, ohne irgend welche Erscheinungen zu zeigen (Becker*). Busclian3) nahm in kurzer Zeit 250 Tabletten zu 0,3 (bis zu 2\u00f6 im Tag), ohne etwas anderes als Gef\u00fchl von Hitze, gesteigerte Diurese und Gewichtsabnahme an sich zu bemerken. Mit nur wenig geringeren Dosen erfuhr We n d eiist ad t4) ebenfalls nur eine Gewichtsabnahme. Andere zcigter\u00e7 wieder Nebenerscheinungen, wie eine sonst kr\u00e4ftige Frau (Dennig*), welche 20 Tage lang t\u00e4glich 3\u20144 Tabletten ohne alle Beschwerden ertrug, am 21. Tage pl\u00f6tzlich Herzklopfen bekam, so dass das Mittel abgesetzt werden musste. Thiere -(Hunde, Kaninchen) kamen durch l\u00e4ngere Zeit fortgesetzte subculane Injectionen von Schilddr\u00fcsensaft in ihrem Ern\u00e4hrungszustand herunter (Hoffmann6), Georgiewsky7), manche gingen hei weiterer Fortsetzung auch zu Grunde, w\u00e4hrend sie sich nach Aussetzen der Injectionen schnell erholten. Lanz6), h\u00e4lt aber auch schon das einfache Einspritzen vori Globulinl\u00f6sUngen nicht f\u00ffr gleichg\u00fcltig und fand, dass Hunde Dr\u00fcsenf\u00fclterung\n*) Deutsche Med. Wochenschr., 1895, Nr..37.\n2)\tDeutsche Med. Wochenschr., 1895, Nr. 37.\n3)\tDeutsche Med. Wochenschr., 1895, Nr. 44.\n4)\tDeutsclie Med. Wochenschr., 1894, Nr, 50. ' M\u00fcnch. Med. Wochenschr., 1895, Nr. 20.\n<;) M\u00fcnch. Med. Wochenschr., 1894, Nr. 11.\n7) Ontralbl. f. d. Med. Wissensch., 1895, Nr. 27. *) L. cit.","page":23},{"file":"p0024.txt","language":"de","ocr_de":"24\nr\nmonatelang his zu 30 gr. t\u00e4glich ertrugen, ohne andere Erscheinungen zu zeigen als vermehrte Pulsfrequenz und etwas Abmagerung bei eher5 vermehrter Nahrungsaufnahme. Auch mehrmalige-Vorf\u00fctterung von 300 gr. auf einmal bewirkte kein., weiteren Erscheinungen. \u2014 Das Anfangs einigcmale berichtete meist'vor\u00fcbergehende Auftreten von Eiweiss oder Zucker nn tlarn bei der Schilddr\u00fcsentherapie (Ewald1), Dennig\u2019l, Lauche\u2019), B\u00e9cl\u00e8re4) scheint sehr selten zu sein, wenigstens sind in der letzten Zeit solche Beobachtungen nicht mehr ver\u00f6ffentlicht worden. Auch Arzneiexantheme (Urticaria oder Erytheme wurden einige Male gesehen (Vermehren;), La a elle*), Le ich tens lern\u2019).\nDie Stoffwechseluntersuchungen, die bei Myxoedem w\u00e4hrend der Schilddr\u00fcsenkur angestellt wurden, ergaben bei hochgradig gesteigerter Diurese sehr erhebliche Zunahme der N-Aussclieidung, manchmal das doppelte und dreifache der gew\u00f6hnlichen Menge (Mendel\"), Napier\"), Vermehren'0), Ord\"). Auch hei gesunden Menschen (Vermehren', Deniiig\u00ab\u2019) und Thiercn wurde bei Thyreoidea-Einnahme eine Steigerung der N-Aussclieidung, aber in viel geringerem Grade als beim Myxoedem, gefunden, ebenso der PtO,- und Na CI-Ausscheidung (Roos\u201d), B\u00fcrger\"), Scholz10). Die Mehrausgabe von N bei Gesunden ist aber nur so gross,, dass nach den Untersuchungen von Bleibtreu und Wendel-\n') Beil. Klin. Wochenschr., 1895, Nr. 2 und 3.\n*) Munch. Med. Wochenschr., 1895, Nr. 17.\nDeutsche Me<l, Wochenschr., 1893, Nr. 11.\t\u2018\n4) Baz. M\u00e9d. de Paris, 1894-, Nr. 42.\n\") Deutsche Med. Wochenschr.. 1893, Nr. 11 ,!j L. eit..\n7> L eit.\n*) Deutsch. Med. Wochenschr., 1893, Nr. 2.\n'*) Lancet, 30. Sept. 1893.\n,0) Deutsche Med. Wochenschr., 1893, Nr, 43.\n\u201c) Brit. Med. Journal 1893, II, S. 217.\nu) M\u00fcnch. Med. Wochenschr., 1895, Nr. 17 und 20.\n,s) Diese Zeilschr., Bd. XXI, 1895.\nu) l eher die Beeinflussung des Stoffwechsels des gesunden Menschen \u00bblurch Schilddr\u00fcsenf\u00fctterung. Inaug.-Diss., Halle 1895.\n,fc) r\u00b0entralbl. f. Innere Med., 1895, Nr. 43 und 44.","page":24},{"file":"p0025.txt","language":"de","ocr_de":"25\nMadt1) etwa '/a der Gewichtsabnahme auf Zersetzung X-hal-\ntigen K\u00f6rpermaterials zur\u00fcckgef\u00fchrt werden muss. Der \u00fcberwiegende Theil des Verlustes ist also durch Fettschwund und Wasserabgabe bedingt.\nWie in fr\u00fcheren Mi\u00fcheilungen mehrfach erw\u00e4hnt benutzten wir den parenchymat\u00f6sen Kropf als Reagens auf die wirksame Substanz, in 2. Reihe den eben kurz skizzirlen Einfluss der Schilddr\u00fcse auf den Stoffwechsel. Von einer Anwendung der Heilwirkung bei thyreoidectomirten Versuchs-thieren zur weiteren Best\u00e4tigung wurde einstweilen abgesehen\u2019) Kropfkrankc standen uns durch die G\u00fcte meines verehrten \u00ab.liels, des Herrn Professor Thomas und des Herrn Modicinal-ralhs Dr. Esch hach er, Director der hiesigen Krcisptlege-uiistalt, in hinreichender Menge zur Verf\u00fcgung, wof\u00fcr beiden Herren der verbindlichste Dank ausgesprochen sei.\nBei Benutzung der Kropfkranken wurde darauf gesehen eine m\u00f6glichst deutliche Reaction auf die angegebene Substanz zu erhalten und meist an mehreren Patienten versucht sieh eine Vorstellung \u00fcber- die St\u00e4rke der Wirksamkeit zu\u2019 bilden. Eine m\u00f6glichst v\u00f6llige Beseitigung der Strumen wurde \u2018 nfanSs\u2019 Vlelfach auch aus Mangel an Substanz nicht erstreik \"ml die Kranken manchmal mit einem anderen Medicament wie Jodsalbe, weiterbehandelt. - Die angegebenen Ilalsmaasse werden Manchem wohl etwas klein Vorkommen. Es wurde n\u00e4mlich das Maassband immer m\u00f6glichst :slark angezogen, da es mir nach einer Reihe von Versuchen schien, dass man\u2019 auf diese Weise noch am ersten bei den Messungen einen gleich starken Anzug desselben erreicht. De\u00bb Eindruck mit fern Auge und die Palpation sind \u00fcbrigens beildcrBeurthoilung u-r Kropfver\u00e4nderungen erheblich werthvoller. Die Reaction-'- 1 lalngkdt der jeweils benutzten Kr\u00f6pfe war nalurgem\u00e4ss sehr\nV Deutsehe Med. Wochenschr., 1895, Nr. 21 V, ., 'ersuche von Gottlieb (Deutsche Med. Wochenschr., IW\u00abi\n- \u2022 sc leinen mir aus verschiedenen (ir\u00fcnden nicht geeignet, die Frage\n. \u2018 \"\"lscl,eiden wie das Thyrojodin auf Hunde ohne Schilddr\u00fcse wi.kt.\ndiesen\"PunkM'\u2018 elte.Publik\u201ctio\"en hier\u00fcber tievorstehen, milchte Ich auf 1 en Pun,kt h\u00bber nicht n\u00e4her eingehen.","page":25},{"file":"p0026.txt","language":"de","ocr_de":"2b\nverschieden, je nachdem rein parenchymat\u00f6se oder mehr oder weniger mit colloiden, fibr\u00f6sen oder cystischen Bildungen durchsetzte Formen zu Gebote standen. \u2022 Immerhin gelang es auf diesem Wege, sich \u00fcber den Gehalt der zu pr\u00fcfenden Substanzen' an wirksamem Stoff einen Begriff zu machen, und die gewonnenen Anschauungen fanden nach Entdeckung des .Jodgehalts durch die chemische Reaction ihre Best\u00e4tigung. \u2014 Bio Zahl der mit Thyrojodinpr\u00fcparaten behandelten Kropfkranken hat 100 bereits \u00fcberschritten; bei manchen derselben wurden 2 Pr\u00e4parate nach einander zum Vergleich eingegeben.\nDie chemische Verarbeitung der Dr\u00fcsen wurde jeweils nach Angaben von Herrn Professor Baumann ausgef\u00fchrt. Eine Reihe der in ihrer Wirksamkeit sp\u00e4ter zu beschreibenden Thyrojodinpr\u00e4parate wurde von den Elberfelder Farbenfabriken vormals' Friedrich Bayer & Cie. nach dessen Vorschrift hergestellt, f\u00fcr deren Ueberlassung ich den\u2018Farbenfabriken meinen besten Dank ausspreche.\nI. Ueber die Wirksamkeit der durch Kochen mit S\u00e4uren\nerhaltenen Substanzen.\nNach Ausschliessung der Fermentnatur des gesuchten K\u00f6rpers1) und nach einem weiteren Vorversuch, welcher ergab, dass auch l\u00e4ngeres Behandeln der Dr\u00fcsen mit 10\u00b0/0 Salzs\u00e4ure in der W\u00e4rme die Wirksamkeit nicht aufhebt, wurden dieselben H Tage lang mit Minerals\u00e4uren, zuerst 10% Salz-, sp\u00e4ter 10% Schwefels\u00e4ure, zum Zweck der Zersetzung der Eiweissk\u00f6rper gekocht. Die Dr\u00fcsen l\u00f6sen sich bald und am Schluss findet sich nur ein geringer, flockiger, schw\u00e4rzlich brauner Niederschlag in der dunkel gef\u00e4rbten Fl\u00fcssigkeit. Der gr\u00f6sste Theil des Fettes l\u00e4sst sich nach Eisk\u00fchlung leicht in geronnenem Zustande mechanisch entfernen. Die Pr\u00fcfung am Kropf hatte nun zu entscheiden, ob die wirksame Substanz durch dieses Verfahren nicht ebenfalls zersetzt wird. War dies der Fall, dann war wohl keine Wirkung \u2022 zu erwarten. Hatte sie gehalten, so musste sie sich entweder in der vom Niederschlage abfiltrirten Fl\u00fcssigkeit oder im Niederschlag oder allenfalls in beiden sich befinden. Der erste Ver-\n\u2019\u00bb Vergl. E. Hoos, diese Zeitschr., Bel. XXI, S. 34.","page":26},{"file":"p0027.txt","language":"de","ocr_de":"27\nt\n\u2022Mich wurde mit 38 gr. frischer Dr\u00fcse (Hammel)1) angestellt und zu dem Gemisch, um die Dunkelf\u00e4rbung nicht zu stark werden zu lassen, etwas Zinnchlor\u00fcr zugesetzt. Sp\u00e4ter wurde dasselbe weggelassen.\nZum Zweck der Pr\u00fcfung wurde das verd\u00fcnnte Filtrat des Siedegemisches nach Entzinnung mit II, S und Ncutralisi'ren mit Sodal\u00f6s\u00fcng eingedampft und der noch etwas saure, hygroskopische Rest mit Tragacanth zu 60 Pillen verarbeitet. Davon nahmen 2 Kropfkranke am 2. 3. 4. 5. 6. 7. III. 95 je 5 St\u00fcck t\u00e4glich ein, abo jedei das Filtrat von 10 gr. frischer Dr\u00fcse. Die Kr\u00f6pfe gingen in beiden F\u00e4llen unverkennbar, aber nur langsam und nicht sehr, erheblich zur\u00fcck und zeigten auf Controldosen pul-verisirter, unver\u00e4nderter Schilddr\u00fcse, die nach einem Zeitr\u00e4ume von 8 Tagen eingegeben wurden, deutlichen, weiteren R\u00fcckgang.\nXun wurde der zinnhaltige Filterr\u00fcckstand zweimal mit Alkohol ausgezogen,, die zinnfreien Extrakte ein gedampft und der R\u00fcckstand mit Milchzucker verrieben. Denselben erhielt W il he Im Tr., dessen Versuchsprotokoll etwas genauer folgen m\u00f6ge: Cretin, 30 Jahre alt/ Grosse Struma. E tappen h.dbfaustgross, derb, ziemlich glatt. R. Lappen etwas weniger >tai k, ebenso der Mittellappen. Ziemlich erhebliche .inspira* h\u00bbrische Erschwerung. Starker Stridor beim Treppensteigen. Gr\u00f6sster Umfang 40\u201440,5 cm.\t\u2022\nAni 16., 18., 10. III. 05 nimmt er je den 3. Theil der Verreibung ein.\t^\nAm 23. III. bot sich zu meiner gr\u00f6ssten Uebcrraschung lobendes Bild: Gr\u00f6sster Umtang 36,5 cm. Vron der Sch well ung R. \u00abmd des Mittellappens nur noch ganz geringe.Reste vorhanden. L. Lappen ebenfalls erheblich abgeschwollen, nur noch leicht vor-lagend, viel weicher. In der Tiefe ein wallnussgrosser, kn\u00f6rpel-hai ter Knoten f\u00fchlbar. Subjective Beschwerden klagt der etwas bl\u00f6dsinnige Patient nicht. Aussehen gut. Athembehinderung und Stridor beim Treppensteigen fast gar nicht mehr vorhanden.'\ni. IV. Gr\u00f6sster Umfang 35 cm. R. und in der Tracheal-gegend Hals fast normal schlank. In der Gegend des L. Lappens\n*) Bei a Illen Versuchen wurden, soweit nicht ausdr\u00fccklich anders \u00bbt*merkt ist, nur Haminelschilddr\u00f6sen verwendet. \u2022\n/ \" ,","page":27},{"file":"p0028.txt","language":"de","ocr_de":"28\nnoch eine geringe, ziemlich weiche, nur in der Tiefe h\u00e4rtere Vorw\u00f6lbung. Allgemeinbefinden gut.\nAus diesen Wirkungen wurde der Schluss gezogen, dass die wirksame Substanz sich beim Kochen mit der S\u00e4ure unver\u00e4ndert erhalten hatte, dass sie zu einem geringen Theil in L\u00f6sung gegangen war, zum weitaus gr\u00f6ssten aber sich in item Niederschlag in unl\u00f6slicher Form ausgeschieden hatte.\nDieser Versuch wurde wegen seines auffallenden Ergebnisses und seiner fundamentalen Wichtigkeit noch 3 Mal wiederholt, indem zum Kochen der Dr\u00fcsen jeweils die 4 fache Menge Hlproc. Schwefels\u00e4ure verwendet wurde. Die Alkoholextracte \u00ab1er erhaltenen Niederschl\u00e4ge, welche mit Milchzucker so verrieben wurden, dass 1 gr. <; gr. frischer Dr\u00fcse entsprach, zeigten folgende Wirkung:\n1.\tK. Friedrich, 10 J. alt, Sch\u00fcler, sonst gesund.\nDeutlich sicht* und f\u00fchlbare parenchymat\u00f6se Vergr\u00f6sse-\nuing des R. und Mittellappens. L. Lappen nur wenig ver-gr\u00f6ssert. Umfang 27,5 cm.\n-5* V. 95. Nachmittags 1 Pulver (= G gr. Dr\u00fcse).\n20. Morgens. Hat nichts besonderes bemerkt. Keine Ver\u00e4nderung zu sehen. 2. Pulver.\n27.\tMorgens. Deutliche Abnahme der Dr\u00fcse sicht- und f\u00fchlbar, besonders R., aber auch des Mittellappens, der erheblich flacher und weniger derb ist. Umfang 27 cm. F\u00fchlt sich v\u00f6llig wohl. 3. Pulver.\n28.\tV. Umfang schwach 26,5. Nur noch in der Gegend des Ist mus eine leichte Vorw\u00f6lbung zu sehen. Der R. und Mittellappen d\u00fcnn, feinlappig durch die sehr zarte Haut durch-zuf\u00fchlen. Keinerlei Klagen.,\n4. VI. Umfang 26,5. Auch sonst Stat. id.\n2.\tZ., Frau, 45 J., W\u00e4scherin, sonst gesund und kr\u00e4ftig.\nZiemlich derbe, apfelgrosse Struma des R., etwa halb\nso grosse des L. Lappens. Istmus ebenfalls erheblich ver-gr\u00f6ssert. Schwellungen f\u00fchlen sich ziemlich gleichm\u00e4ssig an.\nGr\u00f6sster Umfang 38,5-39 cm. Manchmal etwas Athemnoth beim Treppensteigen.\n25. V. Nachmittags 1 Pulver (1 gr. = 6 gr. Dr\u00fcse).","page":28},{"file":"p0029.txt","language":"de","ocr_de":"V\n29\t;\n26.\tV. Morgens. Pat. hat sich gestern etwas fiebrig beenden, wie sie angiebt, hat manchmal etwas heiss gehabt und nachher kalt. Der Hals ist heute schon deutlich kleiner und f\u00fchlt sich weicher an. 2. Pulver.\n27.\tV. Bekam gestern bald nach dem Pulver etwas\nKopfschmerzen, Klopfen am Hals und Blutwallungen geeen den Kopf. Jetzt wieder erheblich besser.\tr\nHalsumfang 37,5-38cm. Puls nicht ganz regelm\u00e4ssig Io*. Pulver.\n*\u2022\tn\n28.\tV. Kropf erheblich kleiner und flacher 30,5\u201437 em ...fang. Einzelne harte Knoten deutlich in dem erweichten\nGewebe zu f\u00fchlen. Athmen viel freier. - Nach dem gestrigen I \u201eher starke Abgescldagenheit, bald heiss, bald kalt. Schlechter Appetit. Seit heute Morgen etwas Durchfall. Zunge nicht be-Icgt, zittert beim Herausstrecken. Manchmal Herzklopfen. Puls 108, ziemlich regelm\u00e4ssig. Temperatur 30,8. Urin OE, OZ Keine Pulver mehr. Acid. mur. di,lut.\n.\tHabumfang 36-30,5 cm. Weitere Abnahme\n\u25a0\tes Kropfes deutlich. Noch etwas Kopfschmerz. Puls 108 \u2019\u2019 ''as kle,n< regelm\u00e4ssig. Gestern noch manchmal Herzklopfen und ein unbestimmtes Angstgef\u00fchl. Heule f\u00fchlt sie sich erheblich besser. Der Durchfall und die Wallungen \u201each den, Kopfe nicht mehr vorhanden.\n, c,r*L,VI' T Sich S0it 2 Tagen v\u00f6llig wohl. Hat angestrengt gewaschen und meint, dass deshalb der Hals wieder\n\u25a0\tt\u00bbas starker sei. Umfang 37 cm. Keinerlei Medication\n5. VI. Umfang 36-36,5 cm. Struma wieder etwas kleiner. Gegen Anfang sehr erheblich zur\u00fcckgegarigen In\n\u25a0\tenr sehr weichen Kropfgewebe einige derbe Knoten. V\u00f6llig \u00bbeschwerdefrei. In der n\u00e4chsten Zeit noch etwas weitere Abnahme der Struma ohne Medication.\nPrh\u00e8hr K08'\u201c RV 30 J\u201d Dicns,m\u00e4dchen, sonst gesund.\niiarenchvmni\u00b0h TSpnn*ende\u2019\tderbe, anscheinend\nl \u201e,nlhy 0Se Vergr\u00f6sserunfe' besonders des R. und Mittel-\u2022IP s\u00bb m geringerem Grade des L. Gr\u00f6sster Umfang 37 cm\n26. \\. Morgens 1. Pulver (= 6 gr. frischer Dr\u00fcse).","page":29},{"file":"p0030.txt","language":"de","ocr_de":"27.\tV, Morgens. Put. gibt an, ein D\u00fcnnerwerden ties Halse.*' schon am Weiterwerden der Kleider zu bemerken. Die Schwellung erscheint auch etwas flacher. Umfang schwach 30,5. Keine Klagen. 2. Pulver.\n28.\tV. Morgens. Umfang 35 cm. Erhebliche Abnahme der gesummten Struma. Pat. ist ganz erstaunt \u00fcber (lie Wirkung. Man f\u00fchlt die Lappen erheblich kleiner, die Reste aber ziemlich derb durch. Hat gestern etwas Kopfweh und wenig Appetit gehabt. Deshalb keine Pulver mehr.\n30. V. Umfang 34\u201434,5 cm. R.noch ein derber Res! durchf\u00fchlbar. Zu sehen ist nur noch eine ganz geringf\u00fcgige Vorw\u00f6lbung R. und in der Mitte. Keinerlei Beschwerden. Am 1. und 12. VI. Stat. id.\nAusserdem wurden noch 3 weitere Patienten ebenso beh\u00e4nden und zeigten alle sehr erhebliche und energische Einwirkung der Substanz auf den Kropf, besonders eine Kranke, deren urspr\u00fcnglich f\u00fcr colloid gehaltene Struma auf 3 Dosen a 8 gr. frischer Dr\u00fcse um 3,5 cm zur\u00fcckging.\nAuch die Wirksamkeit der von den Niederschl\u00e4gen getrennten Filtrate wurde nochmals gepr\u00fcft, dieselben gaben \u2022noch eine schwache Peptonreaction. Sie wurden nach Neu-tralisiren durch Verreiben mit Bariumcarbonat und Ausf\u00e4llen des in L\u00f6sung befindlichen Baryts durch einen zur\u00fcckgehaltenen Best der urspr\u00fcnglichen, Schwefels\u00e4uren Siedefl\u00fcssigkeit eingedampft und mit etwas Syrup sinipl. und Natr. carbon, versetzt als Medicin eingegeben.\nAugust B.. 25 J., etwas dement, sonst gesund, erh\u00e4lt das so zubereitete Filtrat von 48 gr. Dr\u00fcsen am 21. und 22. V. Mittags je eine H\u00e4lfte. \u2014 Ziemlich weiche, halbapfelgrosse Struma des R. Lappens. L. Nichts von der Schilddr\u00fcse zu sehen und zu f\u00fchlen. Umfang 37\u201437,5 cm.\n. 24. V. Umfang 37 cm. Struma etwas weicher und auch etwas kleiner.\n28. V. Umfang 36,5 cm. Kropf weich, noch etwas flacher geworden, aber immer noch nicht unerheblich vorspringend.\t1\nBildet sich sp\u00e4ter noch weiter zur\u00fcck.","page":30},{"file":"p0031.txt","language":"de","ocr_de":"31\t\\\nEin von 18 gr. Dr\u00fcsen stammendes Filtrat bewirkte bei 1. einer 2. Struma ebenfalls eine sichere, aber noch schw\u00e4chere I Abnahme.\t-\nDamit war das Ergebniss des ersten Versuchs, dass sich4 nach dem Kochen der Dr\u00fcsen mit Saure der weitaus gr\u00f6sste j Tlieil der wirksamen Substanz in dem ausgefallenen \u2022Niederschlag befindet und nur ein kleiner Theil derselben in L\u00f6sung geht, best\u00e4tigt. Ausserdem war das eingegebene Product durch ) die typischen Nebenwirkungen in dem einen Fall\u00bb? (2) noch * weiter als der wirksame Stoff der Schilddr\u00fcse cliaracjerisirt. Sohr zu bemerken ist auch noch die Toleranz des 10j\u00e4hrigen Kindes gegen\u00fcber einer Dosis, die bei der kr\u00e4ftigen 45j\u00e4hrigen Iran Intoxicationserscheinungen machte. Auch sp\u00e4ter tiefes noc h verschiedentlich auf, wie gut Kinder im Allgemeinen , das Mittel ertragen.\nDer beim Extrahiren der Niederschl\u00e4ge mit Alkohol Zur\u00fcckbleiben de, schwarze liest wurde ebenfalls eingegeben, um auf die Vollst\u00e4ndigkeit der Extraction einen Schluss ziehen ,zu k\u00f6nnen. Ein 15\u2018/J\u00e4hriges M\u00e4dchen erhielt nach anf\u00e4nglicher vorsichtiger Dosirung innerhalb 8 Tagen die Extractionsr\u00fcckst\u00e4nde von 96 gi\\ Dr\u00fcsen mit Milchzucker verrieben und zeigte eine massige Abnahme ihrer Struma ohne alle Nebenerscheinungen. konnte also wohl nur wenig an wirksamer Substanz zur\u00fcckgeblieben sein.\nBei einem sp\u00e4teren* Versuch, die beim Kochen in L\u00f6sung gebliebene wirksame Substanz abzuscheiden, Wurde nach Eindampfen der mit Bariumcarbonat neutralisirten, v\u00f6llig baryl-frei gemachten Fl\u00fcssigkeit ein br\u00e4unlich flockiger Niederschlag erhalten, der sich von dem gleichfalls auskrystallisirtem Leu-cin-Tyrosingemenge leicht durch seine geringere L\u00f6slichkeit' tu heissem Wasser trennen liess. Es wurden die Alkohoi-\u00abxtiacte desselben in Milchzuckerverreibung eingegebon in Bosen, die auf die urspr\u00fcnglich verwendeten Dr\u00fcsen berechnet 30 gr. entsprechen.\n...\t!\u2022 Josephine Z., 10 J., schw\u00e4chlich und an\u00e4misch,\nziemlich derbe, fast gleichm\u00fcssigc Hypertrophie aller 3 Lappen am st\u00e4rksten R.\tKl \u2019","page":31},{"file":"p0032.txt","language":"de","ocr_de":"3 2\n\u00ab\nUmfang 32; Puls 9(3, regelm\u00e4ssig.\t1\n2.\tVIII. Mittags 1 Pulver.\n3.\tMittags. Pat. kommt und gibt an, der Hals sei schon deutlich besser. Struma] auch deutlich weicher und etwas flacher. Umfang 31 cm. Puls 100, regelm\u00e4ssig.\n3. Nachmittags; 4. und 5. VIII. Vormittags 1 Pulver.\n5. VIII. Am 3. und 4. v\u00f6lliges Wohlbefinden. Heute nach dem Pulver Kopfschmerzen, die ziemlich heftig sind, Unbehagen und Appetitlosigkeit, viel Schwitzen und Wallungen nach dem Kopf. Kein Herzklopfen. Puls 88, kr\u00e4ftig. Umfang 30,5 cm. Lappen durchweg erheblich weicher und auch etwas flacher. Pulver abgesetzt.\n7. VIII. Gestern schon viel besser, heute V\u00f6llig wohl. Unis 90, regelm\u00e4ssig. Am Halse Stat. id.\n' Sp\u00e4ter wurden dieselben Pulver in halbirten Dosen und mit 1 \u2014 2 t\u00e4gigen Pausen sehr gut vertragen. Die Struma, die 'ich theilweise als cystisch erwies, ging nur noch wenig zur\u00fcck.\n2. Caroline H., 15 J.\nSchon l\u00e4ngere Zeit ^dicker Hals. Luftholen manchmal etwas beschwerlich. \u2014 R. Lappen massig stark vorgetrieben, ziemlich gleichm\u00e4ssig hypertrophisch f\u00fchlbar. L. Lappen eben von aussen vergr\u00f6ssert sichtbar, massig derb zu f\u00fchlen. Umfang 32,5. Puls 92.\nAm 22. und 23. VIII. je 1 Pulver:\n25. VIII. Hat gar keine Klagen. Schilddr\u00fcse viel kleiner, so dass man fast gar keine Vortreibung mehr sieht. Die Lappen erheblich weicher zu f\u00fchlen. Puls 88, regelm\u00e4ssig. Umfang 31 cm.\nAm 20. VIII. 3. Pulver. 27. VIII. Auf das Pulver etwas Kopfweh und heisser Kopf, was aber nicht lange anhielt. Heute ganz wohl. Lappen als solche nicht mehr vorgetrieben sichtbar, Hals nur noch etwas voll anzusehen. Die Dr\u00fcse beiderseits weicher und erheblich kleiner f\u00fchlbar. Umfang 31 cm, Puls 92, regelm\u00e4ssig. Pulver ab.\nDiese beiden Versuche zeigten, dass auf die angegebene Weise wirksame Substanz aus den Filtraten vom Roh-Thyrojodin-Niederschlag abgeschieden werden kann.\nj\n!","page":32},{"file":"p0033.txt","language":"de","ocr_de":"33\nVu\nIl Ueber die Wirkung grosser Thyrojodindoaen.\nDiese Beobachtungen wurden gemacht hei Gelegenheit u Versuchen, die wirksame Substanz dadurch zu reinigen \u2022lass man sie mit Aether behandelte, in welchem das Thy'ro-n sehr schwer l\u00f6slich ist. Der Jodgehalt der wirksamen Nibstanz war damals \u201eoch nicht bekannt. Dieselbe w\u00e4r mit .Milchzucker so verrieben, dass I gr. der Verreibung 1-\u00bb irischer Schilddr\u00fcse entsprach.\t- * '\nIch f\u00fchre absichtlich alle Patienten an, welche Xcben-\u25a0 rsc icinungen bekamen, um den Symptomencornplcx, den das i\u00e7mhch reine Thyrojodin in so grossen Dosen herVorrufcn kann, zu zeigen. Auch bei diesen recht hohen Dosen trat \"\"'mais ein be\u00e4ngstigender Zustand ein und die beiden M\u00e4d-chcn(t und2), welche die Erscheinungen in besonders hohem Grade darboten kamen damit regelm\u00fcssiA zur Untersuchung nach der Poliklinik. Diese AllgemeinersiLnungen dienten als zweiter Beweisgrund, dass wir die wiLine Substanz in anden hatten, die im Allgemeinen eben/ wirksam war als ! Mcnge Urusensubstanz, aus der sie gewonnen war. Die emeni sl,ateren Kapitel mitzutheilenden Krankenbeobach-\n-Ih'5Th Emgnbe klCinerCT Th>,roj\u00b0dingaben und besonders I...\t' d',n, \"ach semem Jodgehalt genau dosirten Thyrojodin\nI . Abschnitt) werden \u00fcbrigens darthun, dass man alle diese . ^.emungen be, geeigneter Dosirung so gut wie v\u00f6llig ver-\n...\t*\u2022 Mathilde II., 25 J. Etwas nerv\u00f6s und an\u00e4misch.\n\u201c erhebll\u00aehe u\u00abd derbe Vergr\u00f6sserung beider seitlichen \u2022appen. L. ist dieselbe etwas kugelf\u00f6rmig, R. mehr der Porm ;lcs Lappens entsprechend. Istmus kaum merklich vergr\u00f6\u00dfert 1 \u2019\u00bbfang 33,5 cm. Puls 76, regelm\u00e4ssig.\t\u2022\n7 II' ?*iftagS \u2019/\u2022 Pulver (= c er- Schilddr\u00fcse).\n. VI. Mittags. Der R. Uppen scheint etwas weicher\nei,(1CT' ^onst keine deutliche Ver\u00e4nderung. \u00dcrnfang cni- 1 ganzes Pulver.\t\u25a0 \u25a0 \u00ef\nVI. Gestern Nachmittag starke Kopfschmerzen/die\nIh\u00fcck/rn6\" nr\u00b0C,h andaUern- Herzklopfen. Manchmal etwas 'uckgefuhl ,auf der Brust. Puls 108. Leichtes Zittern der\n7\u00bbtHchrift f\u00fcr phyBiologiucbe Chemie. XXII.\t.\t..","page":33},{"file":"p0034.txt","language":"de","ocr_de":"34\nH\u00e4nde. Neigung zum\u00aeSchweiss. \u2014 R. Halsseite deutlich flacher, der noch f\u00fchlbare Lappen kleiner und weicher. L. jetzt ein\u00ab scharf abgrenzbare und stark verschiebliche Cyste zu f\u00fchlen. Unifang 32,5 cm, Pulver ab. Ac. mur. dibit.\n10. VI. Befinden seit gestern besser, nur der Appetit noch etwas gering. Puls 88, regelm\u00e4ssig. Halsumfang 31,5 cm. R. Lappen nicht mehr sichtbar, nur in der Tiefe klein und weich zu f\u00fchlen. Cyste L. scharf abgehoben.\n12. VI. Am liaise Stat. id. Befinden so gut, wie .voider Kur. Puls 80, regelm\u00e4ssig. 4\n2. Sophie St., 30 J., hat vor einigen Monaten in geringem Grade einzelne Symptome von Basedowscher Krankheit gezeigt, wie Pulsbeschteunigung, Herzklopfen, Neigung zu Sehweiss und allgemeiner Erregtheit. Andeutung von Exophthalmus. Die Erscheinungen haben sich jetzt aber bei einfach robori-render Behandlung sehr gebessert. Struma: Beide seitlichen Lappen ziemlich derb hypertrophisch, R. und in der Mitte st\u00e4rker vorragend als L. Der letztere Lappen derb in der Tiefe f\u00fchlbar. Kein Pulsircn, keine Ger\u00e4usche. Umfang 33\u201433,5 cm. Puls 100. Herz objectiv normal.\n6.\tVL Mittags. \u2019/, Pulver (= 0 gr. Dr\u00fcse).\n7.\tVI. Mittags: Halsumfang 33 cm. Hals scheint etwa* flacher. Deutliche Verminderung nicht f\u00fchlbar. 2. H\u00e4lfte d\u00bb > Pulvers.\n8.\tVI. Gibt an, nach jedem Pulver etwas Kopfschmerz gehabt zu haben. Gestern auch etwas Herzklopfen, wozu si. auch sonst neigt. Umfang 32 cm. Lappen kleiner und etwas weicher. Puls 124. */* Pulver.\n9.\tVI. Gestern Abend mehr Kopfschmerz und Hitze im ganzen K\u00f6rper. Ziemlich viel Herzklopfen, auch im Bett. War recht unruhig, konnte erst nach 12 Uhr einschlafen, was sonst nicht der Fall. F\u00fchlt sich heute Morgen matt, der Appetit id schlecht. Die Fiisse zittern leicht, die H\u00e4nde kaum merklich. Schwitzt viel. Puls 128, ziemlich klein. Schilddr\u00fcse erheblich flacher. Umfang schwach 32 cm. Diet Knoten etwas weicher. \u2014 Keine Pulver mehr. Phenacetin und Acid, miuh dibit..","page":34},{"file":"p0035.txt","language":"de","ocr_de":"35\n10. VI.' Seit gestern Nachmittag alliii\u00e4lig Besserung des fiefmdens. Manchmal noch etwas Blutandrang nach dem Kopf mill Schwitzen. Manchmal auch l>ei v\u00f6lliger'Ruhe Herzklopfen mit einem unbestimmten Angstgef\u00fchl, besonders gestern Schlaf lu sser, Appetit noch gering. F\u00fchlt sich immer noch; abgeschlagen, ist aber heute doch besser als gestern. Puls los etwas klein. Struma weiter kleiner geworden. Umfang 31 l.i> :?l..-.cm. In der Gegend des R. und Mittellappens nur noch ganz geringe Vorw\u00fclbung. Die Lappen erheblich kleiner und besonders in den \u00e4usseren Partien weicher zu f\u00fchlen\nVI- Fortschreiten der Besserung. Immer noch etwas Neigung zu Herzklopfen und Schwitzen. Sonst viel besser Puls 108.\t,\nHalsumfang 30,5 cm. Besonders vom R. Lappen noch < in dorber Rest f\u00fchlbar.\nIn den n\u00e4chsten Tagen gutes Zur\u00fcckgehen aller Be--i Im erden, auch die Pulsfrequenz wird geringer (92) .\n5. Sophie G., 15 J., geisteschwach. Seit diesem.Fr\u00fchjahr bemerkt Pat. erst, dass ihr Hals dicker wird.\nHalbeigrossc Vortreibung des R., etwas geringere des L. mal Mitlcllappens, die ziemlich derb anzuf\u00fchlen sind, limiting 28 cm.\n7. VI. Mittags '/, Pulver. Abends die 2. H\u00e4lfte.\nAm 8, etwas Kopfschmerzen und manchmal .Herzklopfen, das sie sonst nicht hat. Appetit nicht merklich gest\u00f6rt (Rendit der W\u00e4rterin der Kreispflegeanstalt). Kein Pulver'mehr.\n10. VI. Halsumfang 27,5. Die Vortreibung R. und in\nd. r Mitte deutlich flacher. Die Lappen viel weniger derb und\n\u00fcberhaupt nicht mehr so leicht f\u00fchlbar. Allgemeinbefinden viel bosser.\n17. VI. In den letzten Tagen v\u00f6llig wohl Hals last normal anzuschen. R. Lappen nur noch in den innersten ladien etwas derb f\u00fchlbar. Umfang 27 cm.\n1 i: Elise L., 20 J. (Epilepsie).\nR. und L. Schilddr\u00fcsenlappen, ziemlich stark und derb \u2018crgr\u00f6ssert. besonders der L. Beide deutlich vorragend und\nJ '","page":35},{"file":"p0036.txt","language":"de","ocr_de":"4\n36\nabzulasten. Mittellappen ebentalls vergr\u00f6ssert. Gr\u00f6sster Umfang 34 cm. Puls 100, regelm\u00e4ssig.\n7. VI. Abends 1 Pulver (= 12 gr. Dr\u00fcse).\nAm 8. VI. Morgens etwas unwohl, klagte \u00fcber Kopfschmerz und Brechneigung, sah etwas blass aus. Sonst bei der etwas geistesschwachen Kranken keine einzelnen Klagen. Kein Durchfall (Bericht der W\u00e4rterin).\nAm 0. wieder wohl. AJbends 2. Pulver.\n10. VI. Morgens. Pat. vielleicht etwas blasser als sonst. Bis jetzt keine besonderen Klagen. Puls 100, regelm\u00e4ssig. Halsumfang 32,5\u201433 cm.\n14. VI. Nach dem 2. Pulver war noch nachtr\u00e4glich etwas Kopfweh, sonst nichts weiter geklagt worden.\nUmfang 31,5 cm. Hals \u00e4usserlich fast ganz normal geformt. Die beiden seitlichen Lappen sind in ihren oberen Theilcn \u00fcberhaupt nicht mehr deutlich, im unteren Theil beiderseits ein kleinwallnussgrosser, harter Knoten in der Tiefe zu f\u00fchlen. Mitte des Halses ganz flach.\nSo grosse Einzeldosen sind danach f\u00fcr die praktische Anwendung unzweckm\u00e4ssig.\nIII. lieber die Wirksamkeit kleinerer Thyrojodindosen.\n1 A. Aequivalente von 1 gr. der frischen Dr\u00fcse, die aut die mehrfach beschriebene. Weise, Kochen der Dr\u00fcsen mit S\u00e4ure, Extraction des Niederschlags mit Alkohol, Verreibung des R\u00fcckstandes mit Milchzucker und Ausziehen,desselben mit Petrol\u00e4ther hergestellt waren. Der Verlust, der wie oben gezeigt, dadurch eintritt, dass ein kleiner Theil der wirksamen Substanz im Filtrat in L\u00f6sung bleibt, wurde dabei noch nicht ber\u00fccksichtigt.\n#\t1. Karl Z., 11 J. Seit '/* Jahr schon dicker Hals, der\nseit S Tagen so gewachsen ist, dass Athembeschwerden ani-treten.\t1\nAlle 3 Lappen ziemlich stark und derb parenchymat\u00f6s hypertrophisch. Gr\u00f6sster Umfang 28 cm. Bei schnelleren Bewegungen wird Pat. sofort kurzathmig. Puls 92, etwas klein.","page":36},{"file":"p0037.txt","language":"de","ocr_de":"I\n37\n13.,\t14., 15. VII. 1895. Morgens je 1 Pulver (Gr\u00e2mm-\n\u00e4< privaient). \"\t1\n15. Mittags. Gibt an, besser atlimen zu k\u00f6nnen. Struma -I hon deutlich flacher, die Lappen weicher. Umfang 27 cm. K\u00fchlt sich ganz wohl. Keine Kopfschmerzen. Puls 80.\n15. und IG. noch je 1 Pulver.\n17. VII. V\u00f6llig wohl. Gibt an, viel leichter Lu fl zu holen mul sich auch sonst besser zu f\u00fchlen. Sieht besser aus als anfangs. Schilddr\u00fcsenlappen ganz erheblich kleiner, kaum mehr als selche abgegrenzt zu f\u00fchlen. Umfang 26 cm. Puls 80, regelm\u00e4ssig.\n1 8., 19., 20. Morgens je 1 Pulver.\n20. Mittags. F\u00fchlt sich sehr wohl und leicht im Athem. Hals \u00e4usserlich fast normal, nur in den untersten Partien ganz leicht vorgelrieben. Dr\u00fcsenlappen noch etwas weiter kleiner mal weicher geworden. Umfang schwach 26 cm: Puls 84, regelm\u00e4ssig.\n21.,\t22., 23., 24. VII. je 1 Pulver.\n24. VII. Hals von aussen fast ganz normal. Lappen < Uu noch in der Tiefe zu f\u00fchlen. Umfang 26 cm. Keinerlei Beschwerden. Aussehen gut. Puls 84, regelmassig. Keine Pulver mehr.\n29. VII. Vollkommen Stat. id.\n2. Emma H., 16 J. Struma besteht schon mehrere \u2022liiiire. IL U. ein schwach eigrosser, ziemlich derber Knoten. I- uud Mittellappen ziemlich gleichm\u00e4ssig vergr\u00f6ssert und derb mizuf\u00fchlen. Umfang 33 cm. Puls 84.\n13.,\t14. VII. je 1 gr. Aequivalent.\n15. VII. Pat. gibt an, dass die knoten am Halse weicher nien, was die Palpation auch best\u00e4tigt. Eine deutliche Ab-tlaciiung des Halses bis jetzt nicht vorhanden. Umfang schwach\ncm. F\u00fchlt sich wohl. Puls 92..\n16.\tund 17. je 1 Pulver.\n17.\tVII. Umfang 32,5. liais etwas abgeflacht sichtbar. Schwellung R. etwas kleiner und weicher. Puls 96, regelm\u00e4ssig. Keine Beschwerden.\n18., 19. je 1 Pulver.","page":37},{"file":"p0038.txt","language":"de","ocr_de":"20. VII. Umfang ^2 cm Struma deutlich flacher. B<-sonders der H. Lappen sehr weich und erheblich kleiner. L.\nLT. im weichen Gewebe ein derber Knoten abgrenzbar, wa> vorher nicht m\u00f6glich war. Puls U)0, ziemlich kr\u00e4ftig. Kein. Beschwerden.\n21.,\t22., 23. Noch je 1 Pulver. Keine erheblichen Ver\u00e4nderungen weiter erreicht. Befinden gut.\n3. Auguste J., 13\u2019/, J. Seit */* Jahr wird an dem Kinde ein dicker,Hals bemerkt, der sich allm\u00e4lig vergr\u00f6sserte.\nGanz erhebliche Hypertrophie des R. und L. Lappens, besonders in deh unteren Theilen. Auch der Mittellappen erheblich vergr\u00f6ss\u00f6rt. Die Schwellungen sind ziemlich gleieli-m\u00e4ssig und derb, der R. Lappen U. gut h\u00fchnereigross, der L etwas kleiner und weicher. Umfang 20,5 cm. Puls 108, ziem- j lieh kr\u00e4ftig und regelm\u00e4ssig. Athmet sofort schwer beim [ Laufen.\n15.,\tIG., 17. VII. Morgens je 1 gr.Aequi valent.\n17. VII. Mittags. Pat. gibt an, sich viel leichter zu f\u00fchlen,\nhat keine Beschwerden gehabt. Lappen schon ganz erheblich weicher und kleiner. Struma auch deutlich kleiner anzusohen. Umfang 28 cm. Puls 92, regelm\u00e4ssig.\n18.,\t19. Morgens je 1 Pulver.\n19. VII. Umfang 27,5. Weitere Abnahme deutlich sich!-bar. ' Lappen weiter kleiner und weicher, nur der R. noch etwas derb. Pat. erkl\u00e4rt sich viel besser und ganz frei im Luffholen. Gestern Abend etwas Kopfweh, sonst keinerlei Beschwerden. Puls 84.\n20.,\t21., 22. je ein Pulver.\n22. VII. Mittags. L. Lappen kaum mehr vorgetrieben sichtbar, nur noch als schmaler Streifen in der Tiefe zu f\u00fchlen.\nR. noch etwas gr\u00f6sser, zeigt in seinem untersten Theil einen schwach taubeneigrossen, circumscripten, derben Knoten. Umfang 27,5. Puls 92, regelm\u00e4ssig. Keine Beschwerden.\n[\ti \u25a0\t.\nEinige weitere Patienten wurden mit ganz \u00e4hnlichem Erfolg behandelt. Es zeigte sich ebenfalls schon nach wenigen Dosen erheblicher R\u00fcckgang der Schilddr\u00fcsen. Nebenerscheinungen wurden auch bei l\u00e4ngerem Fortnehmen nie beobachtet.","page":38},{"file":"p0039.txt","language":"de","ocr_de":"39\nI A>ten grenzten sieh schnell von dem einh\u00fcll\u00e8nden und unter u i Behandlung schwindenden parenchymat\u00f6sen Gewebe ab und manchmal landen in scheinbar rein parenchymat\u00f6sen Kr\u00f6pfen nach Einwirkung des Mittels Knoten, die vorher nicht diagnosticirbai; waren. Sehr bemerkenswerth ist bei diesen Versuchen die auffallend schnelle Wirkung auch dieser kleineren Dosen.\nB. Aequivalente von \u2019/, gr. frischer Dr\u00fcse.\n1.\tMartina Mm 18 JT Seit etwa 1 Jahr bemerkt Pal. .len dicken Hals. Keine Beschwerden davon.\nH. Halsseite deutlich, aber nicht sehr erheblich vbrge-w\u00f6lbt. Der R. Lappen ziemlich gleichmassig und derb ver-L'i\u00f6ssert zu f\u00fchlen. Der L. und Mittellappen in gefipgerem Grade vergr\u00f6ssert. Umfang 33 cm. Puls 7G, regelm\u00e4ssig.\n20.,\t21., 22., 23. VU. je 1 Pulver = 0,5 gr. frischer\nBr\u00fcse.\n25. VII. Umfang schwach 32,5. Struma deutlich beider-\n- it\" kleiner und weicher. Pat. f\u00fchlt es selbst. Keine Be-\n,\n'diw(!rden.\n25.,\t20., 27. je 1 Pulver.\n28. VII. Der untere Theil des Halses nach etwas voll. Lappen als solche nicht mehr vergr\u00f6ssert sichtbar, ziemlich weich und erheblich kleiner als anfangs f\u00fchlbar. Umfang 32 cm. Ke.ine Beschwerden.\n2.\tEmma F.t 20 J. Seit etwa 1 Jahr dicker Hals, der in der letzten Zeit etwas wuchs.\nGleichm\u00e4ssige, nicht sehr starke und derbe parenchymat\u00f6se Vergr\u00f6sserung aller 3 Lappen. Dieselben sind gut abzutasten. Umfang 33 cm. Puls 92.\n24.,\t25., 20., 27. VIII. Morgens je 1 Pulver = 0,5 gr. I >i iise.\n27. VIII. Mittags. Keine Beschwerden. Struma erheblich kt.-iner, Lappen viel schwerer zu f\u00fchlen. Umfang 32 cm. )-\u2018ils 88, regelnl\u00e4ssig.\n28.,\t29., 30., 31. Morgens je 1 Pulver.\n31. Mittags. Keine Beschwerden. Halsschwellung li\u00e2t v < i(er deutlich abgenommen. Hals fast normal anzusehen.","page":39},{"file":"p0040.txt","language":"de","ocr_de":"I\nI\n40\nLuppen nur noch undeutlich und weich f\u00fchlbar. Umfaii-dl,.\u00bb; Puls 04. Pulver abgesetzt.\nAm 14. IX. Keine Ver\u00e4nderung.\nAusser diesen wurde dasselbe Pr\u00e4parat noch bei 1 weiteren F\u00e4llen mit ganz \u00e4hnlichem Erfolg angewandt und im Anschluss daran eine gr\u00f6ssere Anzahl von Patienten mit 0,:>gr. Dosen verschiedener Pr\u00e4parate behandelt*), die siel, dadurch von einander unterschieden, dass die Schilddr\u00fcsen verschieden lang (8\u201430 Stunden) in der Schwefels\u00e4ure ge-koclit waren. In der Wirksamkeit zeigte sich kein merklicher I nterschied. Nebenerscheinungen traten niemals auf.\nIm Allgemeinen waren die Kranken mit den Resultaten immer noch zufrieden, wenn auch die Schnelligkeit und Intensit\u00e4t der Abnahme merklich geringer war als bei den 1 gr. Dosen, so (las> >p\u00e4ter manchmal 2 Pulver im Tag gegeben wurden. Immerhin Hessen die Versuche die Annahme zu, dass die Verluste an w irksamer Substanz nicht sehr bedeutend sein konnten').\n,\t. i \u25a0\u25a0\t'\t'\nIV Ueber die Einwirkung von Alkalien auf die wirksame\nSubstanz.\nA. Kochen mit starken Alkalien.\nDie Dr\u00fcsen wurden l\u00e4ngere Zeit mit 5proc. .Kalilauge gekocht, die Masse anges\u00e4uert, der gebildete Niederschlag mit Milchzucker verrieben und mit Aether behandelt. Von der Mischung entsprach 1 gr. 5 gr. frischer Dr\u00fcse3). Cm eine m\u00f6glichst eindeutige Reaction zu erhalten, wurde das Pr\u00e4parat in ganzen Grammdosen ein gegeben. Der Jodgebalt war damals noch nicht bekannt.\n1. Fabian F., 31 J, (Melancholie).\nR. Lappen halbfaustgross. Schwellung ziemlich gleicli-ltl\u00e4ssig und weich. L. Lappen etwas kleiner, Mittellappen ziemlich staik und circumscript vorgetrieben, derber. Umfanu 42.0 cm. Puls 90, ziemlich klein, regelm\u00e4ssig.\n\u2018I Iwurden in den Elberfelder Farbenfabriken daige>bJlt.\n\u25a0) Spater erwies sich derselbe vermittelst der \u00abJodbestiimnunLr /u\n2o-dO\";M\n:1i Da* Pr\u00e4parat wurde in Elberfeld dar^estellf.","page":40},{"file":"p0041.txt","language":"de","ocr_de":"41\ns. X. 1895 Abends 1 gr. (= 5 gr. Dr\u00fcse).\n9.\tX. Morgens und Abends 1 gr.\n10.\tMorgens 1 gr. Nachmittags:-Umfang schwach 12,5.\nI Seite nicht merklich zur\u00fcckgegangen, vielleicht etwas welcher, ebenso die \u00fcbrigen Lappen. Puls 81.\n10. Abends 1 gr. 11. X. 2 X 1,0. 12. X. Morgens 1,0.\n12. Nachmittags: Umfang'schwach 42 cm. Hals etwas tl;i( her und weicher. Puls 98, etwas klein.\nNachdem so mit einer recht erheblichen Meng\u00e8 sehr wtnig erreicht war, wurde zum Vergleich ein Versuch mit . inem sauer hergestellten Pr\u00e4parat (Thyrojmtin) gemacht, von \u25a0 dem 1 gr. ebenfalls 5 gr. frischer Dr\u00fcse entsprach.\n12.\tAbends 1 gr.\t;\n13.\tX. 2 X 1,0, 14. 1,0 gr., 15. 1,0 Morgens. [Nachmil tags : Halsumfang etwas zur\u00fcckg\u00e9gangen 40,5\u201411 cm. K. Lappen aut einen derben Knoten verkleinert. L. einige kleinere Knoten. Mittellappen noch etwas vor ragend, derb fibr\u00f6s, hils 120, klein, obwohl Pat. den ganzen Tag ruhig aii d\u00bb r-m Iben Stelle sitzt. Aussehen gegen sonst etwas blass. Appel it anscheinend ungest\u00f6rt. Keine Pulver mehr.\n19. X. Am Ilalse keine weitere Ver\u00e4nderung. Puls 92, regelm\u00e4ssig.\nEin 2. Fall zeigte ebenfalls auf t\u00e4glich 1 gr., in den letzten - l agen je 2 X 1,0 der alkalischen Mischung (1 gr. =* 5 gr. Puise). 7 Tage lang keinerlei St\u00f6rung des Befindens und der Pulsfrequenz. Die Struma nahm um l1/, ein. ab. Mit 3 Con-troldosen Thyrojodin wurde aber noch betr\u00e4chtliches, weiteres Xur\u00fcckgeben des Halsunil\u00e4ngs um P/# cm. und erhebliche Verminderung eines Stridors, der sich bei jeder Anstrengung ciu->teilte, erreicht.\nZwei andere F\u00e4lle m\u00f6chte ich genauer an.f\u00fchrend\n3. Rosa St. (Ulcus cruris, etwas schw\u00e4chlich, sonst aivund), 38 J.\nSeit 3 Jahren dicker Hals. Vor einiger Zeit Jodsall*-.\nIm Bereich des L. und Mittollappens eine halbapfelgrosse,\u2022 ziemlich derbe Schwellung. B. Seite ganz frei.","page":41},{"file":"p0042.txt","language":"de","ocr_de":"r\n42\n\u00ab .\nUmfang stark 36 cm. Beim Treppensteigen etwas kurz-at Innig. Puls 104.\n1\t9. X. 1,0 des alkal. Pr\u00e4parats.\t1\nlu. X. 2 X 1,0.\n11.' X. Morgens 1,0. Mittags: Umfang schwach 36 cm. Pat. meint, dass das Kleid am Halse etwas weiter sei. Im Bereich des Kropfes selbst keine deutliche Ver\u00e4nderung. Keine Beschwerden. Puls 104.\n11.\tX. Abends 1,0 des alkal. Pr\u00e4parates.\n12.\tX. 2 X 1,0 gr.\n13.\tX. 2 X 1,0 gr.\n14.\tX. Keinerlei Beschwerden durch die Pulver. Halsumfang etwas'zur\u00fcckgegangen aber ziemlich wenig, 35.5- 36 cm. L. derbe Cyste abgrenzbar.\n14. X. Abends 1,0 des sauren Pr\u00e4parates (= 5 gr.1 Dr\u00fcse).\n15 2 X 1,0.\n16. X. Morgens 1,0. Mittags: Umfang 35 cm. Cyste L. scharfer abgegrenzt. Scheint etwas tiefer zu liegen. Puls 110, etwas klein. \u2014 Gestern Abend, etwa 1 Stunde nach dein 2. Pulver, als Pat. schon zu Bette lag, Uebelkcit. Sie glaubte erbrechen zu m\u00fcssen und hatte Kopfschmerz. Heute Morgen wieder Alles besser, nur etwas Neigung zum Schwitzen. Keine Pulver mehr.\n19. X. Seit 17. vielfach Neigung zu Uebelsein und Erbrechen, ohne dass irgend ein besonderer Grund daf\u00fcr vorl\u00e4ge. Viel Kopfschmerzen. H\u00e4ufig Herzklopfen auch beitruhigern Sitzen. Schwitzt ziemlich viel bei der gegenw\u00e4rtigen k\u00fchlen Temperatur, Bekommt von Zeit zu Zeit Hitzeaufwallung\u00ab*n nach dem Kopf und zitiert manchmal an Armen und Beinen. Beim Spreitzen der Finger ausgesprochener feinschl\u00e4giger Tremor. Puls nach l\u00e4ngerem ruhigen Sitzen 122. Appetit nicht ganz schlecht, Zunge i nicht belegt. Stuhl regelm\u00e4ssig. Am Herzen objectiv nichts Abnormes.\nHalsumfang 34,5\u2014 35 cm. Cyste unver\u00e4ndert. Acid. mur. dibit.\t!","page":42},{"file":"p0043.txt","language":"de","ocr_de":"43\n21. X. Befinden viel besser. Uebelsein und Kopfschmerzen verschwunden. Noch etwas Neigung zu SchWeiss und Zittern. Puls 112.\u2014 Allm\u00e4lig v\u00f6lliges Zur\u00fcckgehen aller Erscheinungen. Kropf unver\u00e4ndert.\n4. Marie B., 20 J., W\u00e4rterin. Gesund und kr\u00e4ftig.\nIm Bereich des R. Lappens eine halbeigrosse, ziemlich derbe Schwellung. L. eine erheblich geringere und weichere Schwellung des Lappens. Umfang 34,5 cni.\n10.\tX. Abends 1,0 des alkal. Pr\u00e4parats.\n11.\tX. 3 X 1,0.\n12.\tX. 1 X 1,0 Morgens. Nachmittags: der Knoten im 11. Lappen etwas kleiner, aber nicht sehr erheblich, ziemlich .1er b. Umfang 34\u201434,5 cm.\n12.\tAbends 1,0 des sauren Pr\u00e4parats (= 5 gr. Dr\u00fcse).\n13.\t2 X 1,0.\n14.\t2 X 1,0.\t\u2018\t\u2022\u2022 i\n15.\tX. Von den Pulvern keine Beschwerden.\nUmfang 33\u201433,5. Hals R. deutlich flacher, nur noch\nAndeutung einer Voi W\u00f6lbung zu sehen. Der Knoten hat sich bis auf einen kleinen, sehr derben Rest verkleinert.\n19. X. Hals unver\u00e4ndert. Befinden gut.\n%\n2 weitere Kropfkranke, welche genau aut dieselbe Weise behandelt wurden, ergaben dasselbe Resultat, dass n\u00e4mlich nach den relativ sehr hohen Dosen des alkalischen Pr\u00e4parates, welche nach den bisherigen Erfahrungen eine gewisse maximale Wirkung auf den Kropf h\u00e4tten aus\u00fcben m\u00fcssen, nach einem kurzen Zwischenraum auf entsprechende Mengen eines mit S\u00e4ure dargestellten, die Strumen noch einen ganz erheblichen weiteren R\u00fcckgang zeigten. Nebenerscheinungen traten \u00fcbrigens bei beiden auch nach dem sauren Pr\u00e4parat nicht aul, von denen jeder innerhalb 3 Tagen das Aeq\u00fciva-lent von 24 gr. Dr\u00fcsen einnahm.\nAus diesen Versuchen ging eine sehr geringe Wirksamkeit der durch Kochen mit Alkali gewonnenen Substanz hervor. Jedenfalls war sie viel weniger wirksam, als die durch Kochen mit S\u00e4ure erhaltene, die derselben Menge Dr\u00fcsen entsprach. Es ergab sich deshalb als Resultat die Anschauung,","page":43},{"file":"p0044.txt","language":"de","ocr_de":"44\n\u00ablass, w\u00e4hrend die wirksame Substanz das Kochen mit S\u00e4ure beliebig lange vertr\u00e4gt, dieselbe beim Kochen mit Alkalien gr\u00f6sstenthe\u00dcs zersetz! wird. Sehr bezeichnend f\u00fcr diese Auflassung ist Fall'3, welcher auf 45 gr. Aequivalente des alkalisehen Pr\u00e4parates innerhalb 4 Tagen keinerlei Erscheinungen zeigte, aber auf 20 gr. Aequivalente der sauren Substanz in 2 Tagen nicht unerheblich litt. Fall 4, welcher noch auf eine etwas gr\u00f6ssere posis keinerlei Erscheinungen aufwies, illustr\u00e2t wieder die verschiedene Toleranz gegen das Thyrojodin.\nDa das gepr\u00fcfte alkalische Product zur Entfernung des Fettes mit Aetjie^ behandelt worden war und an die M\u00f6glichkeit gedacht w\u00fcrde, dass dadurch vielleicht ein Verlust an wirksamer Substanz h\u00e4tte verursacht worden sein k\u00f6nnen, wurde noch ein ebenso nur ohne Extraction mit Aether in Elberfeld dargestelltes Pr\u00e4parat mit derselben geringen Wirkung bei 2 Kropf kranken versucht.\nI* Einwirkung schwacher Alkalien in der K\u00e4lte.\nBei fr\u00fcheren Versuchen war mehrfach die leichte L\u00f6slichkeit des Tliyrojodins in Alkali aufgcfaUen. Es wurde desshalb ein Thyrojodinpr\u00e4parat gepr\u00fcft, das vor der Verreibung mit Milchzucker in 2proc. Kalilauge gel\u00f6st und durch Ans\u00e4uern wieder ausgef\u00e4llt worden war. 1 gr. desselben entsprach :> gr. frischer Dr\u00fcse. Zun\u00e4chst w\u00fcrden, um die Wirksamkeit \u00fcberhaupt festzustellen, grosse Dosen gegeben:\n1. Magdalene FL, 32 J. Sonst gesund und kr\u00e4ftig.\nSchon seit etwa 2 Jahren dicker Hals. R. Seiten- und Miltollappen massig vorgetrieben. Schwellung z\u00e4h, derb, anscheinend parenchymat\u00f6s. L. Lappen nur im unteren Theil ziemlich derb zu f\u00fchlen. Umfang 33 cm. Puls 96.\nIS., 19., 20*., 21. X. Morgens je 1 gr. der Mischung < 0. 5 gr. Dr\u00fcsej.\n21. X. Mittags: Gestern schon fiel der Pat. auf. dass der Hals merklich kleiner war. Heute noch mehr, wie sie angibt. Sie merkt es am Schl\u00fcssen des Kleides um den Hals. Keim* Beschwerden. - Schwellung R. und in der Mitte viel flacher und kleiner, auch weicher zu f\u00fchlen. Im Mitlellappen jetzt\ni.","page":44},{"file":"p0045.txt","language":"de","ocr_de":"45\n\u00bb int-erbsengrosse Cyste abzugrenzen. L. Seitenlappen mir noch als \u00bb in schmaler, ziemlich derber Streifen in der Tiefe f\u00fchlbar. Umfang schwach 31,5 cm.\n22.\tX Morgens 5. Pulver. Gegen Mittag, Kopfschmerzen, Blutwallungen, besonders nach dem Kopf mit Neigung zu Schweiss. Fiebriges Gef\u00fchl, kein Appetit. Neigung zum Erbrechen, doch ohne dass es dazu kommt. Herzklopfen, Zittern an Armen und Beinen.\n23.\tX. Heute schon besser. Schwellung der beiden seitlichen Lappen kaum mehr zu sehen und zu f\u00fchlen. Mittellappen eben angedeutet sichtbar. Halsumfang 31,5\u201431 cm. Puls 124. Pulver ab. Ac. mur. dilut.\n30. X. Das Unwohlsein ist schnell vor\u00fcbergegangen. Fat. f\u00fchlt sich wieder v\u00f6llig wohl. Hals gegen das letzte Mal unver\u00e4ndert. Puls 96;\t.A\n2. Marie K., 17 J. Sonst gesund.\nHat der Verdickung des Halses bis jetzt keine besondere Beachtung geschenkt. Beide seitlichen und der Mittellappen ragen deutlich vor und sind gleichm\u00e4ssig vergr\u00f6ssert, ziemlich weich f\u00fchlbar. Umfang 31\u2014 31,5 cm.\n19., 20., 21. je 1,0 gr.\n22.X. Keinerlei Beschwerden. Die Vorragung der Seitenlappen v\u00f6llig zur\u00fcckgegangen. Mittellappen noch eben ange- . deutet sichtbar. Umfang 29,5. Puls 92. Keine Pulver mehr.\n24.\tX. Stat. id. Allgemeinbefinden gut.\nAus diesen Versuchen konnte entnommen werden, dass das Thyrojodin durch L\u00f6sen in Alkali in der K\u00e4lte seine Wirksamkeit nicht verliert und durch S\u00e4ure aus der L\u00f6sung wieder ausgef\u00e4llt wird. Da die Wirkung der Dosen eine ziemlich intensive war, gewann man den Eindruck, dass die Verluste bei diesen Vornahmen keine sehr erheblichen sein konnten.\nUm dies etwas genauer beurtheilen zu k\u00f6nnen, wurden kleinere Dosen eingegeben und durch Verd\u00fcnnung der urspr\u00fcnglichen Masse mit Milchzucker solche hergestellt, von fdenen 1 gr. 1 gr. frischer Dr\u00fcse entsprach. Davon erhielten 2 Kropfkranke und zeigten in kurzer Zeit erhebliche und -intensive Abnahme ihrer Strumen in etwa der Weise, wie sie\nr\t*\t\u2022 ' \u25a0;","page":45},{"file":"p0046.txt","language":"de","ocr_de":"4r>\nr\nfr\u00fcher jboi Thyrojodindosen von 1 gr. beobachtet worden waren (Versuch III). Eine der Kranken, ein sehr an\u00e4misches M\u00e4dchen, bekam sogar nach 8 gr. innerhalb 14 Tagen leichte Nebenerscheinungen (Unruhe, schlechter Schlaf, Zittjern), die aber nach Auf h\u00f6ren der Medication sofort schwanden. \u2014 Es konnten also erhebliche Verluste nicht wohl vorgekommen sein.\nV. Ueber die Wirksamkeit der durch k\u00fcnstliche Verdauung\nerhaltenen Produkte.\nEine weitere M\u00f6glichkeit schien die k\u00fcnstliche Verdauung 7ii bieten, die Dr\u00fcsenmasse aufzul\u00f6sen und das Thyrojodiu in der sauren Fl\u00fcssigkeit eventuell ungel\u00f6st zur\u00fcckbleibend zu erhalten. Durch die Wirksamkeit der per os eingegebenou Thyreoidea war ja schon sicher gestellt, dass die wirksame. Substanz durch \u00bbdie Verdauung nicht zerst\u00f6rt wird.\nDie gut zerkleinerten Dr\u00fcsen wurden desshalb mit k\u00fcn>t -liebem Magensaft bei 40\u00b0 C. angesetzt. Gew\u00f6hnlich war nach; ii Tagen alles gel\u00f6st und in der etwas tr\u00fcben, gelbgrauen Fl\u00fcssigkeit fand sich nur ein geringer, br\u00e4unlichgrauer Bodensatz. Derselbe\u00bb wurde abfdtrirt und die alkoholischen Extrakt\u00ab desselben so mit Milchzucker verrieben, dass 1 gr. 1 gr. frischer Dr\u00fcse entsprach.\nDie Wirkung war folgende:\n1. Emilie S., 15 .1. Ueber ein Jahr schon dicker Hals, der manchmal in der Gr\u00f6sse etwas schwankt. Keine Be-schwerden davon.\t1\tj\nU. Halsseite und Mitte leicht vorgetrieben. L. Seit\u00ab* etwas weniger. Die Lappen deutlich ziemlich weich und homogen durchzuf\u00fchlen. Umfang 28,5 cm. \u2014 Pat. hat vor V, Jahr Diphtherie \u00fcberstanden. Herzth\u00e4tigkeit etwas unregelm\u00e4ssig. manchmal aussetzend. Leichte Verbreiterung nach B. nachweisbar. T\u00f6ne \u00fcberall rein und normal stark. Manchmal etwas Gef\u00fchl von Druck auf dem Herzen. Puls 108. bisweilen aussetzend und unregelm\u00e4ssig. Geringe An\u00e4mie.\nEs wurden der Pat., die von ausw\u00e4rts kam, 4 Pulver initgegeben mit der Weisung, bei der geringsten Beschwerde kein weiteres zu nehmen und skdi zu Bett zu legen.\ni","page":46},{"file":"p0047.txt","language":"de","ocr_de":"28.,\t20., 30., 31. X. Morgens je 1 Pulver (= 1 gr. irischer Dr\u00fcse).\n31. X. Mittags. Pal. hat nach dem 2.-Pulver schon kleinerwerden des dicken Halses bemerkt. Die Vortreibungen sind fast ganz zur\u00fcckgegangen. Lappen viel kleiner und weicher f\u00fchlbar. Umfang schwach 28 cm. \u2014 Pat. f\u00fchlt sich sehr wohl, .-her leichter. Puls 100, etwas unregelm\u00e4ssig, aber jedenfalls nicht schlechter.\t..\n1.\tund 2. XI. Morgens 1 Pulver,\n2.\tMittags, Lappen noch etwas kleiner und weicher ge-\nworden. Nur an Stelle des Mittellappens noch leichte Vor-w\u00f6lbung. Umfang schwach 28 cm. Puls 02. kr\u00e4ftig. Nicht ganz regelmassig.\t1\n3.\tXI. Letztes Pulver.\n0. XI. In Bezug auf die Schilddr\u00fcse keine A\u00eanderung gegen das letzte Mal. Pat. f\u00fchlt sich viel besser. Auch die (iesichtsfarbo ist besser geworden. Puls 92, kr\u00e4ftig, noch manchmal aussetzend, aber eher seltener als anfangs.-\nAm 16. XL' Slat. id.\n2. Elise A., 36 .1. Sonst gesund.\nSeit 8\u201410 Jahren dicker Hals. Schon verschiedentlich mit sehr vor\u00fcbergehendem Erfolg behandelt. Vor */\u00ab Jahr ohne erheblichen Erfolg Kropfspiritus.\nBeide Seitenlappen erheblich vergr\u00f6ssert. Der B. unten derb, oh\u00e8n weicher. Der L. in den -inneren Partien.ebenfalls derb, m den \u00e4usseren weicher. Andeutung einzelner L\u00e4ppchen beiderseits. Umfang 30 cm. Puls 88.\n28.,\t29., 30. X. Morgens je 1,0.\n30. Nachmittags. Vortreibungen schon erheblich geringer. Pie Lappen etwas kleiner und erheblich weicher zu f\u00fchlen. Pie Structur noch weniger homogen als anfangs. , Umfang -9 cm. Keinerlei Klagen. Puls 84.\n31.,\t1., 2. XL Morgens je 1,0.\n2. XL Deutlich weitere Einwirkung. R. Lappen in eine Leihe Kn\u00f6tchen zerfallend, im Ganzen erheblich kleiner. L! \u2022 ebenfalls kleiner und sehr weich. Umfang 28,5 cm. Puls 96.\n4.,\t5. XL Je l,o.","page":47},{"file":"p0048.txt","language":"de","ocr_de":": N\n. \u2022\t48\n6. XI. Vortreibung beiderseits noch etwas geringer. R. im oberen Theil einige kleine, derbe Kn\u00f6tchen an einem z\u00e4hen Stamm, im untern Theil ein etwas gr\u00f6sserer derber Knoten. L Lappen kleiner und sehr weich. Umfang 28,5. Puls 100, regelm\u00e4ssig. Keine Beschwerden.\nEs l\u00e4sst sich also auch auf diesem Wege das Thyrojodin abscheiden und zwar in Mengen, die anscheinend mindestens eben so gross sind, wie die beim Kochen erhaltenen.\nDie mit Sodal\u00f6sung bis zur schwach sauren Reaction versetzten und auf ein kleines Volumen eingedampften Verdauungs-Filtrate wurden unter Zusatz von Syrup, simpl. als Medicin eingegeben.\tr\n1.\tAnna Sch., 22 J. Sehr an\u00e4misch.\n\u00ab Seit mehreren Jahren dicker Hals. Wurde auch schon behandelt. Seit Fr\u00fchjahr Struma wieder st\u00e4rker. \u2014 Die beiden seitlichen und der Mittellappen m\u00e4ssig vorgetrieben, ziemlich weich und homogen f\u00fchlbar. Umfang 82,5 cm. Die Kranke nimmt' am 28. X. Mittags ein von 15 gr. Dr\u00fcsen stammendes Verdau ungsfiltrat.\n20. X. Hat nichts besonderes bemerkt. Hals etwas ab-gellacht, auch die Lappen etwas kleiner und weicher f\u00fchlbar. Umfang schwach 32 cm. Puls 104. Nichts weiter eingenommen.\ni 80. X. Umfang 32\u201432,5 cm. Keine weitete Abnahme. Die Lappen f\u00fchlen sich \u00e4hnlich wiegestern, eher etwas derber an. Puls 101. Allgemeinbefinden ziemlich gut. Keine Medication.\n2.\tXL Umfang 32,5. Keine merkliche Ver\u00e4nderung. Lappen eher wieder derber. Puls 76.\nPat. erhielt nun zum Vergleich am 2., 3., 4. und 5. XI. Morgens je 1,0 durch Kochen mit S\u00e4ure gewonnenes Thyrojodin (= 1 gr. Dr\u00fcse).\n5. XL Mittags. Halsumfang 31,5 cm. Struma bis auf einige derbe Stellen erheblich zur\u00fcckgegangen.\nAus diesem Versuch erhellte schon, dass bei ,der Verdauung zwar etwas wirksame Substanz in L\u00f6sung geht, aber jedenfalls nur ein sehr kleiner Theil.\n2. Elise R., 22 J. Seit dem 16. Jahr dicker Hals. Im vergangenen Dezember und Januar l\u00e4ngere Tablettenkur, wobei\ni. .\t\u2019. \u2019\t\u25a0\ni","page":48},{"file":"p0049.txt","language":"de","ocr_de":"49\n,kr fiais sehr viel kleiner wurde. Seit August w\u00e4chst er wieder. Im Bereich des R. und Mittellappens zusammen eine gut liiihnereigrosse, massig derbe Schwellung, anscheinend parenchymat\u00f6s. L. Lappen etwas weniger vorragend, in der Tiefe al' derbe, klein h\u00fchnereigrosse Schwellung zu f\u00fchlen, Umfang 30 cm. Puls 92.\nVom 3. XII. Mittags bis 4. XII, Abends wird \u00e7in von gr. Dr\u00fcsen stammendes Verdauungsfiltrat eingenommen.\n5. XII. Keine Beschwerden von der Medicin. \u2014 Eine hinw irkung auf die Struma ist nicht zu verkennen. Sie ist deutlich kleiner und im Allgemeinen weicher, sowohl der R. wie \u00ab1er I, Lappen. Umfang 29 cm* Puls 100. Keine Medication.\n7. XIJ. Eher noch etwas weitere Abnahme. Die immer noch erheblich vergr\u00f6sserten Lappen scharf begrenzt und homogen f\u00fchlbar. Umfang 29 cm. Puls 120.\nZum Vergleich erhielt Pat. ein Thyrojodin-Pr\u00e4par\u00e4t, das g. nau wie sonst beschrieben dargestellt war, nur mit dem Unterschiede, dass zum Kochen statt 10\u00b0/0 etwa 2 \u00f6/0 Schwefels\u00e4ure benutzt wurde1). Dasselbe hatte sich bereits bei verschiedenen Kr\u00f6pfen ebenso wirksam gezeigt, als das mit 10\u00b0/ S\u00e4ure abgeschiedene Thyrojodin.\t\u00b0 \u2019\n8- XII. Keine Ver\u00e4nderung am Halse seit gestern.\n8.,\t9., 10., je 0,5 gr. des mit der schwachen S\u00e4ure dargestellten Thyrojodins (= je 0,5 gr. frischer Dr\u00fcse).\n11. XII. Keine Beschwerden. Struma erheblich kleiner geworden, auch die Lappen deutlich kleiner zu f\u00fchlen, aber noch ziemlich derb. Umfang 28,5. Puls 92, regelm\u00e4ssig.\n12.,\t13., 14., je 0,5 gr.\nMittags. Deutliche, weiiere Verkleinerung. Nur noch geringe Vortreibung R. und in der Mitte sichtbar. Der Best sehr viel weicher. Halsumfang 28\u201428,5 cm. Puls 96. Bas \u00e4userst schw\u00e4chliche und an\u00e4mische' M\u00e4dchen erholt sich eher w\u00e4hrend der Kur und sieht besser aus. Meint, die Pulver\nwirken erheblich schneller und besser als die fr\u00fcher eingenommenen Tabletten. v\t'\n1\n) Wurde in den Elberfelder Farbenfabriken angefertigt. Zeitschrift f\u00fcr phyuiologteche Chemie. XXII.","page":49},{"file":"p0050.txt","language":"de","ocr_de":"t\n50\n15., 10., 17., 18. zu 0,5 jpfi\n18. XII. Schilddr\u00fcse deutlich weiter verkleinert. Vortreibung R. upd in der Mitte nur noch sehr gering, liest de> li. und Mittollappens derb fibr\u00f6s. Umfang 28 cm. Puls 70, regelmassig. Pat. erholt sich sichtlich (kein anderes Medicament) und f\u00fchlt sich ohne alli^ Beschwerden. Keine Pulver mehr.\n24. XII. Keine Ver\u00e4nderung.\nVI. Ueber die Wirksamkeit m\u00f6glichst reinen Thyrojodins\nvon bekanntem Jodgehalt.\nDas von Herrn Professor Baumann durch Kochen mil S\u00e4ure, Entfetten mit Petrol\u00e4ther und zweimaliges Ausf\u00e4llen mit S\u00e4ure aus der alkalischen L\u00f6sung dargestellte Pr\u00e4parat enthielt nach dessen Bestimmung 0,370\tDavon wurden\n0,05 gi*,, welche bei Vergleichung der Gesammtmenge der erhaltenen Substanz und der verarbeiteten Dr\u00fcsenmasse 25 gi* frischer Dr\u00fcse entsprach, auf das sorgf\u00e4ltigste mit 25 gr. Milchzucker verrieben, so dass 1 gr. der Verreibung 0,002 gr. Substanz = etwa 0,0002 gr. Jod enthielt.\nZuerst wurden 2 Kropfkranke mit je 1 gr. Dosen t\u00e4glich behandelt und bei beiden ein unzweifelhaftes, ziemlich erhebliches Zur\u00fcckgehen der Strumen festgestellt. Ein Fall m\u00f6ge genauer folgen:\nU. Karl, 15 J., Kellner. Schon seit etwa 4 Jahren dicker Hals, der in der letzten Zeit wuchs. Vor 2 Jahren Jodsalbe mit vor\u00fcbergehender Besserung.\nBeide seitlichen Lappen ziemlich gleichm\u00e4ssig vergr\u00f6ssci f. im unteren Th\u00e7ile fast, h\u00fchnereidick, nach Oben zu kegel-l\u00f6rmig verj\u00fcngt. Nicht sehr derb. Der R. ziemlich homogen, der L. zeigt Andeutung einzelner Kn\u00f6tchen. Mittellappcn ebenfalls massig vergr\u00f6ssert. Umfang 31 cm. Puls 84. regelm\u00e4ssig. At hembeschwerden beim Treppensteigen und sonstig' t\nAnstrengung.\n13., 14. XII. Morgens je 1,0 gr.\n11 Wrjrl. E. li a u m a n u, I. c.","page":50},{"file":"p0051.txt","language":"de","ocr_de":"51\n14. XII. Mittags: F\u00fchlt sich schon etwas leicht\u00ab r am Halse, auch beim Steigen. Halt den Kropf fur kleiner und wurde auch schon von Andern auf die Abnahme a\u00fcfiiierksam gemacht. \u2014 Die Schwellung der Schilddr\u00fcse ist auch deutlich geringer. Dit' Lappen sind etwas kleiner und besonders weicher, der R. gleichm\u00e4ssiger. Der L. zeigt einzelne derbere Kn\u00f6tchen. Umfang.30,5 cm. Puls 70. Keine Beschwerden.\n15.,\tl\u00f6. XII. je 1,0 gr.\n17. XII. Keine Beschwerden. Hals deutlich weiter kleiner ji worden. Keim Treppensteigen und auch sonst Erleichterung. Die Vortreibungen viel geringer als anfangs. R. Lappen d\u00fcnn und weich, L. etwas derber mit einzelnen Kn\u00f6tchen zii f\u00fchlen. Umfang 30 cm. Puls 70..\nNun erhielten 2 weitere Kropfkranke halbirte Dosen 0,001 gr. Thyrojodin = etwa 0,0001 gr. Jod.\n1. Otto G., 10 .1. Seit etwa 3/\u00ab Jahren dicker Hals und manchmal etwas schweres Athrnen. Im Februar Kur mit Tabletten, worauf Besserung. Seit 14 Tagen wieder etwas Keuchen, besonders Nachts im Bett und beim schnellen Gehen. Ih r Hals ist noch nicht so stark wie vor der Kur. \u2014 Der L und Mittellappen, in geringerem Grade der R, anscheinend parenchymat\u00f6s vergr\u00fcssert. Schwellung L. h\u00fchnereigross^ auf derselben sitzt ein derber, haselnussgrosser Knoten. Anfang 21 cm. Puls 100.\n27.,\t28., 29., 30. XII. Morgens je 0,5 gr.\n30. Mittags : Umfang 20,5 cm. Der Knoten, der sich \u2022las letzte Mal rundlich anf\u00fchlte, kleiner, unregelm\u00e4ssig eckig geworden, sehr derb. Die Schwellung unterhalb entschieden kleiner. Dieselbe zeigt sich jetzt als eine rundliche,, ziemlich scharf begrenzte und pralle Cyste. Subjective Erleichterung gering. Puls 104, regelm\u00e4ssig. Keine Pulver mehr,- *\u25a0\n3. 1. Cyste scharf begrenzt und .beweglich.; - Die Po ste des kleinen Knotens sehr derb. Ver\u00e4nderung gegen Anfang erheblich. Umfang 20 cm. Puls 104. In den letzten Tagen \u2022 Iwas mehr subjective Erleichterung.\nt Julius D., 17 J., Lehrling. Seit etwa 1 Jahr dicker Hab. hu Februar Jodkalisalbe, darauf Besserung, aber \u00ab ist","page":51},{"file":"p0052.txt","language":"de","ocr_de":"nach 4 w\u00f6chentlichem Gebrauch. Seit September nimmt der liais wieder zu. Macht keine Beschwerden. \u2014 Der R. Lappen in ganzer Ausdehnung derb verdickt, nach U. zu starker, fast h\u00fclmereigross. Vortreibung erheblich. Der L. und Mittellappen ebenfalls \u2018 vergr\u00f6ssert und verh\u00e4rtet, aber in etwas geringerem (tradei Umfang 32 cm. Puls 76, regelm\u00e4ssig.\n28, 20., 30., 31. XII. Morgens je 0,5 gr.\n31. Mittags: Keine Beschwerden von den Pulvern. Umfang 30,5- 31 cm. Halsschwellung deutlich flacher. R. Lappen weicher, und kleiner f\u00fchlbar. Im etwa gleichen Verh\u00e4ltnis sind der L. und Mittellappen zur\u00fcckgegangen. Puls 80, regelm\u00e4ssig. Pat. f\u00e4llt sehr die schnelle Wirkung der Pulver der fr\u00fcher angewandten Jodsalbe gegen\u00fcber auf.\n14. I. Stellt sich wieder vor. Gegen das letzte Mal am Halse keine erhebliche Aenderung: eher wieder etwas Zunahme.\n14., 15. je 1,0 gr.\n17. I. Struma deutlich kleiner. Umfang 30 cm. R. und Mittellappen noch deutlich f\u00fchlbar, aber weich und wenig mehr vorgetrieben. Befinden gut.\nAlso auch mit diesen Dosen wurde noch\" eine redit deutliche Wirkung erzielt.\nDiese Versuche lassen erkennen, dass nicht das Jod als solches die Wirkung bedingen; kann, sondern nur der spezifische, von der Schilddr\u00fcse gebildete, organische jodhaltige K\u00f6rper, \u2014 wie es auch von Baumann in seiner 1. Mit-tHeilung und von Ewald auf dem Wiesbadener Congress betont worden ist \u2014 da Mengen von 0,4 mgr. Jod, die hier in Form von Thyrojodin eingegeben die deutliche Wirkung auf den Kropf aus\u00fcbten, als Jod in ihrer Wirksamkeit wohl kaum bemerklich w\u00e4ren. Wenigstens wurde von Coindet. dem Entdecker der Jodtherapie des Kropfes, ca. 0,18 gr. Jod in Form von Jodtinktur in 3 Theilen t\u00e4glich gegeben, also t\u00e4glich etwa das 400 fache der hier in 4 Tagen gereichten Menge und berichtet, dass sich danach der Kropf in 8 Tagen weicht Auch die beobachteten Nebenerscheinungen hei\n') Cit. nach K ocher. Correspond .-Blatt f.Schwe\u00eezerAerzte, 1895.Nr. 1.","page":52},{"file":"p0053.txt","language":"de","ocr_de":"53\nHingabe von Thyrojodin, dessen Jodgehalt weniger als 7,# der Dosen betr\u00e4gt\u2019), die sonst beim Menschen als Jod cingegebeii Erscheinungen machen, best\u00e4tigen diese Auffassung. Nothnagel f\u00fchrt in seinem Handbuch der Arzneimittellehre*) an, dass Jodtinktui und Jod in kleiner Dos\u00e9 (0,1) einmal genommen eine sehr unangenehme Geschmacksempfindung, kratzendes Gef\u00fchl im Halse, etwas Uebelkeit verursachen. (Erst bei 0,3 werden die Erscheinungen erheblicher). Um dies\u00bb* Mengen (0,1) Jod in Form von Thyrojodin einzugeben, von dem 1 gr.0,3 mgr. Jod enth\u00e4lt, m\u00fcssten also et wa 330 gr. Thyrojodin g\u00ab geben werden. Auch bei der Behandlung der Kr\u00f6pfe mit .lodsalben handelt es sich sicherlich um die Resorption gr\u00f6sserer l<Hldosen, als im Thyrojodin einverleibt werden, M Sehr zu bemerken ist auch das Fehlen jeglicher Schleimhautreizung hei Tl\u00bb y rojodingebrauch.\t\u2018\t>\n:\tBei einer Anzahl von Bestimmungen, welche Herr Pro-\nt\u00e9ger Baumann ausf\u00fchrte, wurde der J\u00f6dgehalt von 1,0 t;r. \u2018,, r bischen Hammelsschilddr\u00fcse zu durchschnittlich 0,3 mgr. Jod gefunden und dieser Werth als ein zweckm\u00e4ssiger Mit!el-\\\\>-rtli der Darstellung eines Thyrojodinpr\u00e4parates zu Grunjdc g\u00ab legt?). Es ist also so eingestellt, dass 1 gr. (der Milchzucker\u25a0-v. rreibung) 0,3 mgr. Jod enth\u00e4lt.\t.\nMit diesem Pr\u00e4parat sirtd eine gr\u00f6ssere Zahl von Versuchen Im \u2022! Kropf kranken ausgef\u00fchrt worden, und regelm\u00e4ssig zeigten parenchymat\u00f6se Formen bei Einnahme von t\u00e4glich i . 2 gi. h li\u00f6n nach 2r 3 Tagen deutliche, manchmal \u00abehr erhebliche Abnahme. Nebenerscheinungen habe ich auch bei l\u00e4ngerer Fork r'abe dieser Dosen nicht beobachtet, aufiallendenderweise auch hei denselben Dosen nicht hei Kindern. Cysten und collo\u00efde Partien bleiben unbeeinflusst. In einigen'F\u00e4llen gaben die Patienten aber an, dass sie eine erhebliche Erleichterung am Hak* und beim Lufthclen bemerkten, obwohl \u00e4usserlich keine o\u00bbcfkliche Aenderung des Kropfes eingetreten war. Noch ni\u00bb ht\nl) So enthalten 30 gr. Thyrojodin \u00e0 O.OU03 gr. Jod 0,^irr. Jod 0 Berlin 1874, 8. 289.\n\u00bb Dasselbe wird in den Elberfelder Fabriken hergestellt.","page":53},{"file":"p0054.txt","language":"de","ocr_de":")\u2022\n54\nlange bestehende parenchymat\u00f6se Kr\u00f6pfe oder solche bei Kindern gingen mehrmals nach durchschnittlich 6\u201410 gr. Thyrojodin im Ganzen bis fast zur Unmerklichkeit zur\u00fcck. Bei l\u00e4nger bestehenden\u00bb wobei gew\u00f6hnlich auch eine Bindegewebsvermehrung eintritt, l\u00e4sst sich der bindegewebige Rest, der auf Thyrojodin nicht oder sehr langsam reagirt, manchmal durch Einreiben einer Salbe (Massage), noch weiter verkleinern.\nDas Thyrojodin verh\u00e4lt sich also gerade wie die frische Schilddr\u00fcse dem Kropf gegen\u00fcber, nur mit dem Unterschiede, dass es schneller und dadurch auch intensiver wirkt. Die wirksame Substanz wird im Thyrojodin dem K\u00f6rper eben unmittelbar zugef\u00fchrt, w\u00e4hrend sie aus der Dr\u00fcsensubstanz durch die Verdauung erst allm\u00e4hlig freigemacht wird. Bei Dosen von 3 gr. t\u00e4glich, welche 2\u20143 mal nach einander unbedenklich gegeben werden k\u00f6nnen, sah ich in 2 F\u00e4llen schon am folgenden Tage deutliche Abnahme des Kropfes und Erleichterung. Magenbeschwerden als solche in Folge des Mittelsind nie aufgetreten, nur in leichtem Grade als Theilerscheinung bei dw allgemeinen Intoxication.\nWas das Recidiviren der Kr\u00f6pfe anlangt, so ist vor Allem daran zu erinnern, dass eine Struma durch das Medicament nicht ein f\u00fcr alle Mal beseitigt werden kann. Da da> Thyrojodin f\u00fcr den Haushalt des K\u00f6rpers verbraucht wird, ist die Eingabe desselben mehr eine physiologische Nach-h\u00fclle, die bei Strumakranken von Zeit zu Zeit stattflnden sollte, bei denen wahrscheinlich aus irgend einem Grunde die Bildung dieses Stoffes in mangelhafter Weise vor sich geht. Die Schnelligkeit eines Recidivs ist bei meinen Kranken sehr verschieden und h\u00e4ngt besonders von der Gr\u00f6sse der verabreichten Dosis und der Lebensweise ab. Einzelne, die nur 3 4 gr. im Ganzen bekamen, Hessen schon nach 6\u20148 Wochen ein beginnendes Wiederanwachsen erkennen. Bei Anderen blieben a iah nach diesen Dosen die Strumen lange Zeit klein. Mehrere, besonders Insassen der Kreispflegeanstalt, welche di* ersten Thyrojodinpr\u00e4parate erhielten und unf\u00e4hig zur Arbeit ein ruhiges und beschauliches Dasein f\u00fchren, zeigen jetzt nach fast Jahresfrist noch keine merklichen Zunahmen und loben","page":54},{"file":"p0055.txt","language":"de","ocr_de":"ihre Erleichterung. Bei Andern wieder, die sich viel bewegen ui Kl schwer arbeiten, machten sich R\u00e9cidiv\u00e9 im Allgemeinen n\u00e4her geltend. Doch hat sich bis jetzt von den behandelten Kropf kranken, die alle aufgefordert wurden, im Falle eines Wil deranwachsens des Halses wieder zu kommen , sich nur ein sehr kleiner Tlieil wieder eingestellt. -\nAuch Erfahrungen an 2 Fallen von Psoriasis m\u00f6chte ich nicht unerw\u00e4hnt lassen. Die eine Kranke, welche schon l\u00e4ngere Zeit ambulant mit Arsen innerlich und den gebr\u00e4uchlichen \u00e4usseren Mitteln ohne zufriedenstellenden Erfolg behandelt worden war, besserte sich schnell und erheblich, als ne statt des Arsens t\u00e4glich 1,0 gr. Thyrojodin bei fortgesetzter \u00e4usserlicher Behandlung erhielt. \u2014 Ein seit G- Jahren an schwerer, allgemeiner Psoriasis leidendes M\u00e4dchen, das schon mehrere Male in Kliniken deshalb in Behandlung gewesen war, aber immer wieder schnell R\u00e9cidiv\u00e9 bekommen hatte, erhielt 8 Tage lang t\u00e4glich 1 gr. Thyrojodin ohne jcde} sonstige Behandlung. Sie kam nach dieser Zeit mit der 'Angabe, dass die Haut erheblich weicher und geschmeidiger sei, \u00ablass sich das l\u00e4stige Gef\u00fchl von Spannung verloren habe und die Schuppenbildung viel geringer sei. Auch waren die einzelnen Stellen deutlich blasser als anfangs. \u2014 Von 2 F\u00e4llen s< rophul\u00f6ser Lymphdr\u00fcsenschwellung, die noch in Behandlung 'ind. zeigt einer schnelle und erhebliche Verkleinerung der I M\u00fcsen unter Besserung des Allgemeinbefindens. Der andere >' heint weniger beeinflusst zu werden.\nKlinische Versuche mit Thyrojodin bei Myxoedem bin ich leider selbst anzustellen nicht in der Lage gewesen. Die lli rren Professoren Leichtenstern und Ewald hatten aber, wie mir Herr Professor Baumann mittheilte, die G\u00fcte, diese wichtige Probe mit unserer Substanz vorzunehmen und belichteten \u00fcbereinstimmend deren gute Wirksamkeit bei dieser Krankheit. Thyrojodin ist also, dem Organismus ein vorleibt ^ im Stande, die ausgefallene Schilddr\u00fcsenfunktion zu ersetzen und wird dadurch am sichersten als der spezifische Best and-^ heil dieses Organs characterise, der von demselben gebildet nid dem K\u00f6rper zugef\u00fchrt wird.","page":55},{"file":"p0056.txt","language":"de","ocr_de":"5 0\nVII. Uebor die Wirksamkeit thyrojodinfreier Dr\u00fcsensubstanz\nUri Gelegenheit der in einer fr\u00fcheren Mittheilung\u2019) beschriebenen Extractionsversuche der Schilddr\u00fcsen, welche dyn /weck hatten, festzustellen, wie vollkommen die jodhaltige Substanz den Dr\u00fcsen entzogen werden kann, wurden mit den R\u00fcckst\u00e4nden, die bei der chemischen Untersuchung ni.hr oder weniger frei von Jod gefunden wurden, einige Beobachtungen bei Kopfleidenden angestellt.\n1. Ka.ro line II., 23 J. Kr\u00e4ftig und gesund. Hatte M-hon vor einigen Monaten kleine Mengen vonThyrojodinnut gutem Erfolge- erhalten. Seit 2\u20143 Wochen beginnt der Hab wieder etwas st\u00e4rker zu werden, was sie am Schlie\u00dfen de> Kleide.s bemerkt. R. und Mittellappen, in geringerem (Rade auch der L. Seitenlappen etwas parenchymat\u00f6s vergr\u00f6\u00dfert. ziemlich weich. Im L. ein derber Knoten. Umfang 33 cm\nRat. erh\u00e4lt den Auslaugungsr\u00fcckstand von 40 gr. frischn Schafsehilddr\u00fcse, die gut zerkleinert und vor dem lel/.t-n Mal mit dem Pistill zerrieben 3 Mal mit 0,75proc. XaCi-E\u00f6sung extrahirt waren. Der Gesammtrest betrug trocken gr. Nach \\\\ egnahme eines\" gr. zur Jodreaction, die eben mxh deutlich ausfiel, erhielt sie am 25. und 20. II. % je O.S gr. gut mit Milchzucker pulverisirt.\n27. II. Meint diesmal wenig Erfolg zu haben. Die Lappen siml etwas kleiner und weicher., aber nicht sehr erheblich. I mlang 32,5 cm. Puls 80. Keine Beschwerden.\n27., 2S., 20. je 1,0 Thyrojodin.\n20. II. Nachmittags: Umfang 32-31,5 cm. DieSchwelhm-der Schilddr\u00fcse ganz erheblich kleiner, die Reste etwas z\u00e4h. besonders der vorgetriebene Mittellappen. Der Knoten unver\u00e4ndert: Keine Beschwerden. Puls 84. Pulver ausgesetzt.\n1.\tIII. Noch etwas weitere Abnahme festzustellen. Un -l\u00e4ng 31.5 cm.\n2.\tPauline R., 22 J. Gesund. Schon l\u00e4ngere /vit dicker Hals, der seit einem Jahr noch w\u00e4chst.\nR. Lappen \u00fcber g\u00e4nseeigross, ziemlich derb. L. und. Mittelappen etwas kleiner und weicher.\nS. dies** Zeitschrift, Bd- XXI. S. 181.","page":56},{"file":"p0057.txt","language":"de","ocr_de":"57\nl infang 34,o cm. Fuis 80, regelm\u00e4ssig.\nErh\u00e4lt den wie im vorigen Fall mit 0,75 \u00b0/0 NaCI-Losuiig Un gestellten Exiractionsr\u00fcckstand von 39 gr. Schilddr\u00fcse. IM selbe betrug trocken 1,75 gr. Ein halbes Gramm davon zeigte eben wahrnehmbare Jodreaction. Den liest von l,i>5 gr. erhielt sie gut pulverisirt in 2 Thellen am 1. und 2.41.9\u00ab.\n11. Pat. gibt an, keinen Erfolg zu bemerken-. Die Slruma \u2022 \u00bbscheint aber etwas abgeflacht und der L. und'Mittellappen um etwas weicher. Umfang 34 cm. Puls 80. regelm\u00e4ssig..\n4., 5., G., 7., 8. je 1,0 Thyrojodin.\ns- ^ Nachmittags: .Pat. kommt mit der Angabe, dass .in Hals besser sei. Sie hat eine Besserung schon nach dem i Pulver bemerkt. Struma recht erheblich kleiner imd weicher, blunders der L. und Mittellappen. Im H. Lappen grenzt \u2022mli eine l\u00e4ngliche, daumenstarke derbe Partie ab. Keim* lit 'cliwerden. Umfang 33 cm. Puls 84.\nI nter Fortsetzung der Tyrojodineingabe schreitet die Verkleinerung der Struma noch weiter fort.\n17S gr. Kalbsschilddr\u00fcsen lieferten auf dieselbe Weise extrahirt 17,5 gr. Trockenr\u00fcckstand. Ein Gramm gab noch eim- deutliche Jodreaction. Davon nahm ein 13j\u00e4hriger Junge luge lang t\u00e4glich 1 gr. gut pulverisirt unter gutem B\u00fcck-- uig \u2022\"einer Struma ohne alle Nebenerscheinungen.\nAus den von 40 gr. Irischer Schilddr\u00fcse mit 0,75\u00b0/# Xu Gl*L\u00f6sung erhaltenen Ext ract eh wurden* die jodhaltigen K-i weissk\u00f6rper nach Ans\u00e4uern mit Essigs\u00e4ure durch Auf kochen, \u2022coaguhrt. Das .klare Filtrat erwies sich v\u00f6llig jodfrei. \u2014 Das-m IIu* nahm ein\nSigmund G., 17 J. Seit dem 14. Jahr dicker Hals,\n'I i im letzten Jahr gewachsen ist. Keine Beschwerden von 'l''!! \u00bbselben.\t\u2018\n-\tj\t*\t.\nHecht erhebliche, ziemlich gleichm\u00e4ssige und derbe Ver-\nHisserung der ganzen Schilddr\u00fcse. Die seitlichen Lappen\nHwa g\u00e4nseeigross, der mittlere etwas kleiner. Umfang 36 cm Puls 80.\t1\t.\u2022 ' *\nNimmt vom 6. IL Mittags bis 7. II. Mittags\u2019das Filtrat\nui\" Mcdicin.\t\u2022\n\u00d9","page":57},{"file":"p0058.txt","language":"de","ocr_de":"58\n8. II. Nachmittags: Glaubt nicht, dass eine Aenderun-cingctroten sei. Struma weder an Gonsistenz noch an.Gr\u00f6sse irgendwie merklich ver\u00e4ndert. Umfang 30 cm. Puls 76.\nH., 9., 10., 11. je 1,0 gr. Thyrojodin.\n!-\u2022 H. Der Kropf fing nach Angabe des Pat. sofort au ah/.unehmen. Lappen im Allgemeinen erheblich kleiner und weicher. An einigen Stellen kommen derbe Knoten zum Vorschein. Umfang 35 cm.\nDie Thyrojodinbehandlung wurde noch l\u00e4ngere Zeit mil gutem Erfolg weiter fortgesetzt, indem auch die derben Knoten bis auf kleine Desto zur\u00fcckgingen. Umfang am Schluss 32,5 cm. Keine Nebenerscheinungen.\nEs l\u00e4sst sich also auch auf these Weise darthun, dass di.* Wirkung auf den Kropf dem Jodgehalt etwa entsprechend id.\nVIII Wirkung des Thyrojodins auf den Stoffwechsel\nDie Untersuchungen wurden an einem etwa lj\u00e4hrigcn Hunde auf genau dieselbe Weise wie die fr\u00fcher beschrieben* u mit der unver\u00e4nderten, pulverisirten Dr\u00fcsensubstanz angestelt1!.\nAls nach l\u00e4ngerem Probiren mit einer Eingabe von t\u00e4glich 100 gr. Hundekuchen (aus demselben Vorrath), 500 gr. Milch (t\u00e4glich von einer gr\u00f6sseren Zahl von K\u00fchen bei reiner Trocken-l\u00fcttcrung gemischt) und 300 gr. Wasser ein Stolfwechselgleich-gewicht erzielt war, gestaltete sich derVersueh folgendermaass.n:\nAm 12. IX. 95. erhielt der Hund die 25 gr. Schilddr\u00fcse entsprechende Menge Thyrojodin, am 20 die von 30 gr. ohne Milchzucker in einem Theil der t\u00e4glichen Milch. Dem Futter an die>\u00bbn Tagen war et was Holzkohle zur Abgrenzung des F\u00e4ces beigemischt.\n')\tK. linos, diese Zeitschr, Bd. XXI, 8. ll>.\n\\ ) Die X-Bestimmungen wurden alle nach Kjeldahl ausget\u00fchr mitei/Benutzung von *4 Xormall\u00f6sungen , die Xa (11 - Bestimmung n u l Volliard, die P20>, im Harn mit Uranl\u00f6sung und Cochenille als [initiator titrirt (vergl. H u ppert. Analyse des Harns, 1800, S. 150). Zur Bestimmung der IV, Os in den Faces wurden dieselben von jeder Versuoli-pei iode gesammelt, getrocknet und eine gut gemischte Probe zur Best im-lining verwendet. Sie wurde mit Soda und Salpeter geschmolzen, .ln* Schmelze in Wasser aufgenommen und mit Ammoniummol y hdatl\u00f6siii!.r ausgef\u00e4llt.1 Das ausgeschiedene Ammoniumphosphomolybdat wurde in Ammoniak gel\u00f6st, mit Magnesiatnischung versetzt und das gebiM. t* Mg(NH4) l\u201904 in Pyrophosphat \u00fcbergef\u00fchrt.","page":58},{"file":"p0059.txt","language":"de","ocr_de":":\u00ab><> gr. Wasser\n50\n? f\t\t\u2019S\t\tL- \u25a0 \u00dc\n\u25a00 \u2014\t\t\u00ab*-\t\tM,\n*1! *\t#\tu &\t\t\u2022 \u2022\nf! o\tO\tuc\t\th\nSN \"c \"\u00ae\tC\tw N\t\u25a05=\tII\n\u2022= \u00ab \"C x O X\tN jo\tZZ 1\tmmi /.\t\u25a0 f*m \u25a02, \u00ab\u25a0\no' \u2014\tmUh\tX I X\t\tc X\n-* o H \u25a0? k\tw\t'IT 4> JJt\tZj > \u2019S\t\u201c Ui u\t! >. -JS *c H 2\n, \u2022 X\t\t\tD\t. . * JZ\nte ci:\tN\t.o\tX\t\n'5 5i\t\t5\tU\tX CO.\ns- t\u00a3\tA\t\u00c4\tA\tA\tA\tA\t. ?\tA\tA\no\tsO\tX\to Nr*-\tS\tC \u25a0**\u00bb\ts\t\t\t3s\n51\t51\t\t\tOl\tOl\t\t\u00ab51\to\t\nW\t\t\u00f6\t\to\t\u00a9\tw\t\t\tcs\nc o c \u00e7\nO X \u2014\no ***\nO O O O\nx .0\nOS I-\nos o;\nc\n\u201d\n\u25a0=\t\u00b1 CL\nx\n\u00ab\u25a0*\n\u201c\n(.\nC*\nU\n\u2014 x\n\u2022= .\u2014 tl\n\u00eer\t-\tx\n\u00a3\t\u00a3 *\u00bb\u25a0\n\t\u00a9\t\u25a051\t\u2022 \u2022 \u00ab\t\t\t\u00bb0\t\t\n\t\t**$*\tlO\t<51\t\tX\tC\u00d4\tX\n\tX\tX\tX\tX\tX\t\t\t1-\n\t\u00a9\t\u00a9\"\to\to\tc\t\u00f6\t\u2022-r\tc\n\t\tOl\t<51\tC\tX\tiO\t\t\n\tV \u2022\t\u00bb0\t\tX\t51\tml\t*0\tW*4\n-\ti\u00d6\t\tCS\t\t05\t51\tt>.\t**\n/\t\u2014\t\u2014\to\t\t\u00d6\t\t\t51\n\tc\tX\tCS\t\u00ab51\tC0 \u00e8s\tX\tX\tCO\n\t\u2022 \u00bb\tl'-\t\t\u00ab*\u00bb\u25a0\tC0\t1-\tt-\tiC\n/.\t\t\u00a9\tCO\tOl\tCO\tCO\t\u00bb0\t1^.\n\t\t\t\t\t.r o T* h\t\u00ab*h\t.-0\t\u00e40\n\t\t\t\t\t\t\t\t\nJZ\t01\t01\t\t51\tCO\tt'*\t\tCO\nZ\t^\u25a0N\t\t\tmm\u00bb\t\t\t\t\n\t\u2014\t\u00a9\tc\t\u00a9\t-\t\u00a9\to\tC\nO O \u00ab \u00ab 51 O. te x I- M oq\nX X J* O c X t 51 C 51 1C O ^ r. o O! N\n\u2014\tX rn\nw \u25a0\tc. CO\nt>>\tr~ x\n\u00a9\u2019\to c\n\t!>\u2022\u2022 f'-\n5.\tX co\n\tt>* X\nO O c \u2014 c\nOS\tX\t'\u2022 ~ .\nN\tX\tO\t\u00bb\u00ee1\tN\to\nt'1\t*5\tl\u00ee\tCi\t3C\ttC\n_ *\t\u00bb\t*\t\u00bb\t\u2022\t.\u25a0>\n\u2022O\tiC\t'S*\t\u00ab\u00abt*\n<51\nes X\nX I-\n\u00bbC \u2014\n\u2014 >51\ni0\nio\n\nO\tO\tO\tc\nX\t\u00bb*\u2022\t00\tCi\ni5\tiC\ti5\tO\nC\ni0\n>.\nx r c - 5i\nococcccc\nK - CS .r\u00bb P\u00ce x C 5 X X \u00aba*\n\u00ab*\u00bb\u2022 ^ >\u2022*\u2022\nC O\ni~ \u2014 -\nce ** <0 X i\" X Ci C\t\u2014 01\n\u2014 \u2014 \u2014 \u2014 \u2014 \u2014 \u2014 \u00bb51\tCl *51\n' Psi* Thyro.jndin wurde .jeweils Morgens !*' . Uhr usdi dem Kuthoterisircn vor dem gew\u00f6hnlichen Futter gegeben.","page":59},{"file":"p0060.txt","language":"de","ocr_de":"go\n\\\\ ir \u00bbollen also das erste Mal eine ganz typische Ein-w ii kung auf don Stoffwechsel, die Gewichtsabnahme, die Mehrausscheidung von N und Na CI, auch eine Zunahme der P,Ot Ausscheidung, die sich allerdings auf einen Tag beschr\u00e4nkt')! Ein sp\u00e4terer Kontrolversuch mit 12 gr. pulverisirter, unver\u00e4nderter Schafechilddr\u00fcse (= etwa 3(j gr. Thyrojodin) ergab hei diesem Hunde \u00fcberhaupt keine deutliche-Vermehrung der P/>#-Ausscheidung hei geringer sonstiger Einwirkung auf den Moffwecliscl. Es scheinen desshalb bei dem Hunde in dieser Beziehung Besonderheiten zu bestehen, wie ja auch schon Bonnig*) zeigte, dass verschiedene Individuen in ihrem Stoffwechsel in sehr verschiedener Intensit\u00e4t auf die Schilddr\u00fcsen-subslanz 4 reagi reu. Das v\u00f6llige Ausbleiben einer Zunahme de> X im Harn nach der 2. Thyrojodindarreichung (2(). XI). schein!, soweit ein einziger solcher Versuch \u00fcberhaupt einen Schluss zul\u00e4sst, zu zeigen, dass von einem gewissen Punkte an der K\u00f6rper seinen N-Bestand erfolgreich gegen das Mittel \\erlheidigt, wie das schon Leich tens tern bei seinen Enl-i fei lungskuren in Bezug auf den Fett- und Wassergehalt beobachtet hat; Doch scheint das Zur\u00fcckhalten des X fr\u00fcher zu beginnen, da unser Versuchshund beim 2. Mal noch erheblich an Gewicht abnimmt. Beim Menschen hat Treupel'> die typische Einwirkung des Thyrojodins auf den Stoffwechsel festgestellt4).\nEs ist also die Gleichheit der Wirkung des Thyrojodins und der Schilddr\u00fcsensubsfanz erwiesen in Bezug auf 1. Den Kropl\nDie Allgemeinerscheinungen\t\u00ab\nDas Myxoedem (Psoriasis)\nDen Stoffwechsel.\nl) Audi die von Hart eit (Dorpater Xalurforschende Gesellsrh;ut. M\u00e4rz ls%> heim Menschen festgestellte diuretisehe Wirkung des Tim-. judins id deutlich.\n*) Miinclmer Med. Wodierisclir. 18115., Xr. 20. s) M\u00fcnchner Med. Woehensehr. Nr. tij 18%. b \\ergl. auch die interessanten l'ntersuchungen von Granit? und Henni g \u00fcber den Einfluss des Thyrojodins auf den StoffiVech-l l-ei Fettleibigen. {M\u00fcnchner Med. Woehensehr. 18%. Nr. U).\n\u25a0J\ni.\n","page":60},{"file":"p0061.txt","language":"de","ocr_de":"61\nDamit halte ich den Beweis f\u00fcr zu Ende gef\u00fchrt, dass die t herapeutische Wirksamkeit der Schilddr\u00fcsensubstanz durch ihren ^Gehalt an Thyrojodin bedingt ist, dass dieser K\u00f6rper also das charakteristische, f\u00fcr den normalen Ablauf einer Reihe wichtiger K\u00f6rperfunktionen unentbehrliche Produkt dieser Dr\u00fcse ist. welches verm\u00f6ge seiner spezifischen und intensiveil Wirk--aniivoit als organische, dem K\u00f6rper besonders ad\u00e4quite \u00abf\u00f6d-V,. bindung eine bedeutende Rolle in der Therapie zu spielen berufen zu sein scheint.","page":61}],"identifier":"lit17094","issued":"1896-97","language":"de","pages":"18-61","startpages":"18","title":"Ueber die Wirkung des Thyrojodins","type":"Journal Article","volume":"22"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:24:07.378904+00:00"}