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{"created":"2022-01-31T13:39:53.207774+00:00","id":"lit17096","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Kossel, A.","role":"author"},{"name":"Albert Neumann","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 22: 74-81","fulltext":[{"file":"p0074.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber Nucle\u00efns\u00e2ure und Thymins\u00e4ure.\nVon\nA. Kossel and Albert Neumann.\nDurch die Untersuchungen des einen von uns ist erwiesen, dass man zwei Gruppen von Nucle'instoffen unterscheiden muss. Die der ersten Gruppe zugeh\u00f6rigen Substanzen zerfallen unter Bildung der Nucle\u00efnbasen, die Substanzen .der zweiten Gruppe enthalten diesen Atomcomplex nicht1). Die letzteren wurden von A. Kossel unter dem Namen \u00abPara-, luiele\u00efne\u00bb den ersteren \u2014 den \u00abNucleinen\u00bb gegen\u00fcbergestellt* i. IIammarsten hat statt der Bezeichnung Paranucle\u00efns) das Wort \u00ab Pseudonucle\u00efn \u00bb gew\u00e4hlt.\nMi es eher, der Entdecker der Nucle\u00efne, fand in dem Nuclein des Lachssperma eine ei weissfreie Substanz, welch*; man sp\u00e4ter mit dem Namen \u00abNucle\u00efns\u00e2ure\u00bb* bezeichnet hat*). Die Untersuchung dieser Substanz wurde zun\u00e4chst von AU-mann5), Sp\u00e4ter von A. Kossel6) und sodann von uns beiden fortgesetzt7). Altmann erwies die allgemeine Verbreitung\n\u2019) A. Kossel: Untersuchung \u00fcber die Nucle\u00efne und ihre SpaltW;*\u2022\nproducte. Strassburg, Trubner 1881, S. 14.\t'\n*) E. d u Bois Key mond\u2019s Archiv f\u00fcr Physiologie 1891, S. 1 *2\ni* is m.\nDiese Zeitschrift, Bd. 19, S. 37\n4) Verhandlungen der naturforschenden Gesellscliatt zu Kasel l\u00ee*7t.\nKd. 0, S. 138.\n5) Archiv f. Anatomie u. Physiologie, Physiol. Abtli., 1889, 8.\n\u2022) Ebenda 1891, S. 184; 1893, S. 157.\n;) Berichte der dtsch. cli. Ges., Bd. 20, S. 2753; Bd. 27, S. 2215. Sitzungsbericht d. Kgl. Preuss. Akademie d. Wissenschaften, 12. April 1891.\nS. 321.","page":74},{"file":"p0075.txt","language":"de","ocr_de":"1\n/\u00dc\n\u2022 ri Nucle\u00efnsaure und zeigte, dass dieselbe im Stande ist, in -amen L\u00f6sungen von Eiweiss einen Niederschlag zu erzeugen.\u2019\nsi('h aus diesen Befunden, dass die Nucle\u00efne als Verbindungen von Nucleins\u00e4uren und Eiweiss zu betrachten hihI. Einzelne Nucle\u00efne k\u00f6nnen in der That leicht in Nucle\u00efnsaure und Eiweiss zerlegt werden, w\u00e4hrend andere nur wenig ...In gar keine Nucle\u00efnsaure liefern. Die Untersuchungen des einen von uns haben nun ferner ergeben, dass die Nuclv\u00efn-iu m, welche bei der Zersetzung der Nucle\u00efne entstehen, dem Atumcomplex der Nucle\u00efnsaure angeh\u00f6ren, denn die Nucleiii->-myo der Hefe ergab bei der Einwirkung verd\u00fcnnter S\u00e4uren ine reichliche Menge von Adenin. Guanin, Xanthin und Hvno-xanthin1).\t'\nAus der Thatsache, dass einzelne Nucle\u00efne leicht in eine ..launische phosphorhaltige S\u00e4ure (Nucle\u00efnsaure) und Eiweiss /.liegt werden k\u00f6nnen, ergibt sich dje Frage, ob nicht auch lie Paranucle\u00efne in \u00e4hnlicher Weise* zusammengesetzt sind. Knl steht bei der Zerlegung der Paranucle\u00efne eine organische Mime, welche als Analogon der Nucle\u00efnsaure aufgefasst weilen muss, Reiche ebenso wie diese sich mit Eiweiss verbindet und als deren Eiweissverbindungen die Paranucle\u00efne zu betrachten sind? Oder ist in den Paranucle\u00efnen die Phosphoi-t'i.ure direct an die Eiweissk\u00f6rper angef\u00fcgt?\nln der That gibt es einige Beobachtungen, welche als >t\u00fct/.e f\u00fcr die erste Auflassung angef\u00fchrt werden k\u00f6nnen. Alt mann stellte aus dem Eidotter eine S\u00e4ure dai% welche h f\u00fcr Nucle\u00efnsaure hielt. Nun kann aber diese S\u00e4ure aus /i'iii Eidotter nicht hervorgehen, da ihre Spaltungsproducte, die Xucle\u00efnbasen, in dem zersetzten Dotter nicht aufzutinden 'ind. Es ist also wahrscheinlich, dass Altmann hier eine andere \u00e4hnliche S\u00e4ure in H\u00e4nden gehabt hat, welche sich durch das Fehlen der Nucle\u00efnbasen von .der N\u00fccleins\u00e4ure unterscheidet. Da eine solche S\u00e4ure zu den Paranucle\u00efnen m einem \u00e4hnlichen Verh\u00e4ltnis stehen w\u00fcrde, wie die Nuclehi-muic zum Eiweiss, so w\u00fcrde die Bezeichnung \u00ab Par\u00e2nucle\u00efn-\n) Archiv f. Anatomie u. Physiologie. Physiol. Abth., IStd, S. IM.\ni","page":75},{"file":"p0076.txt","language":"de","ocr_de":"70\nsilure\u00bb f\u00fcr diese hypothetische S\u00e4ure gerechtfertigt sein. Andeutungen f\u00fcr die Existenz einer derartigen S\u00e4ure k\u00f6nnen auch aus den Versuchen von C. Willdenow*) abgeleitet werden, welche aus dem Paranuclein des Gaseins eine eiwei>>-f\u00e4llende phosphorhaltige Substanz darstellte. Wenn nun auch wirklich die Richtigkeit dieser Vermuthung in einzelnen F\u00e4llen erwiesen wird, so ist damit die zweite oben erw\u00e4hnte M\u00f6glichkeit nicht ausgeschlossen. Es ist wohl m\u00f6glich, dass unter dem Namen \u00ab Paranucleine \u00bb verschiedenartige Stoffe zusammengefasst werden, deren einer ^Thcil aus Eiweiss und Paranucleins\u00e4ure zusammengesetzt ist, w\u00e4hrend der andere Tlieil eine directe Verbindung von Eiweiss mit irgend einer Phosphors\u00e4ure darstellt. F\u00fcr die letztere Annahme liegen aber bisher noch keine beachtenswerthtm Gr\u00fcnde vor.\nig-\nBei unseren Untersuchungen \u00fcber die Zersetzung produde der Nucleins\u00e4ure haben wir, wie schon fr\u00fcher*) kurz milgelheilt, eine Substanz, dargestellt, deren Eigenschaft en solche sind, wie man sie von der \u00abParanucleins\u00e4ure\u00bb voraus* setzen m\u00fcsste. Wir haben diesen K\u00f6rper .dosswogen Para-nuclcins\u00e4ure genannt, w\u00e4hrend wir mit dem Namen \u00abTbymiu-s\u00e4ure\u00bb ein zweites Spaltungsproduct bezeiclmeten. Da >i\u00ab-h nun bei weiteren Versuchen die Identit\u00e4t dieser beiden Pro-dude herausgestellt hat8), so lassen wir die Bezeichnung Paranucleins\u00e4ure\u00bb f\u00fcr das Spaltungsproduct der Thymu-nuelems\u00e4iire ganz fallen und reserviren diese Benennung f\u00fcr \u00ablie aus Paranucleinen entstehenden Stoffe.\nDie Thymins\u00e4ure entsteht also, wenn die Nuch-oe basen aus der Nucleins\u00e4ure abgespalten werden. Hierbei findet keine Bildung anderer Spaltungsproducte und besonders keine Abspaltung von Phosphors\u00e4ure statt. Die Kenntnis \u00ablieser Thvmins\u00e4ure kann also in zweifacher Hinsicht wichtig:\n\u2018l VA. Willdenow: Zur Kenntniss der peptischen Verdauung \u00fc-\" Laso\u00efns. Inang.-Diss., Hern 18U3.\n*) Berichte der deutsch, ehern, (\u00bbes., Hd. -20. S. 2\u00abf54. \u00fc Di*- Existenz zweier verschiedener Substanzen wurde dadm 1 vorget\u00e4uscht. dass di\u00ab- Eiweisst\u00e4llung durch Thynnns\u00e4ure in unreu salzhaltiger Losung ausbleibt.","page":76},{"file":"p0077.txt","language":"de","ocr_de":"\u00ab..in, erstens da sie als das n\u00e4chste Abbauproduct der Nuclei'ns\u00fcure f\u00fcr die Constitution dieser S\u00e4ure massgebend i\u00bbt und zweitens da sie m\u00f6glicherweise . identisch sein kann mit der in den Paranucleinen (oder in gewissen Paraiiudeinen) enthaltenen prosthetischen Gruppe. Die Pr\u00fcfung dieser letzteren Verniuthung muss weiteren Untersuchungen Vorbehalten lileiben. ln der vorliegenden Abhandlung wollen wir die Spaltung der Thymusnucleins\u00e4ure und die Eigenschaft der hierbei entstehenden Thymins\u00e4ure beschreiben, upd daran cim* Vergleichung der Eigenschaften der Thymusnucleins\u00e4ure mit denen der Thymins\u00e4ure anschliessen.\nI. Spaltung der Thymusnucleins\u00e4ure in die Thymins\u00e4ure und die Nucleinbasen (Adenin, Guanin und Cytosin).\nIn einer fr\u00fcheren Mittheilung haben wir die von uns ausgearbeitete Methode zur Gewinnung der Nucleins\u00e4ure aus Thymus ver\u00f6ffentlicht'). Wir haben der auf diese Weise gewonnenen S\u00e4ure den Namen \u00ab Adenyls\u00e4ure\u00bb gegeben, weil wir, gest\u00fctzt auf fr\u00fchere Versuche, annahmen, dass bei der Zersetzung derselben nur Adenin und keine anderen Nuclein-basen entstehen. Nachdem die neue Methode uns gr\u00f6sser\u00ab* Mengen Material geliefert hatte, haben wir diese Spaltungs-versuche wiederholt und jetzt zeigte sich, dass ausser dem Ad. nin noch Guanin und eine neuerdings von uns* beschrieben\u00ab* Base das \u00abCytosin\u00bb neben der Thymins\u00e4ure gebildet wird. Die nach unserem Verfahren aus Thymus dargestellte S\u00e4ur\u00ab* kann daher nicht als Adenyls\u00e4ure bezeichnet werden, un\u00abl wir werden desshalb f\u00fcr sie die Benennung \u00ab Thymusnuclci'n-va>ire\u00bb benutzen.\t-\nDie Spaltung der Thymusnucleins\u00e4ure durch Wasser\nw*i\u2018l in folgender Weise bewirkt.\n. \u25a0\nMan erw\u00e4rmt auf einem Wasserbade 500 cbcni. Wasser 1,1 ,Mnem Becherglase. Wenn die Wasserbadtempefatur er-rtaht ist, so gibt man 10 gr. Thymusnucleins\u00e4ure in der W'i-e hinzu, dass Nichts an den Wandungen des Gelasses ,,;')\u2018gon bleibt, erhitzt etwa .10 Minuten unter Umr\u00fchren weiter-\n) Bor. der deutschen chemischen (iesellsch., Bd. *27, S.-2-215.","page":77},{"file":"p0078.txt","language":"de","ocr_de":"hin auf d<*m Wasserbado und giesst die tr\u00fcbe Fl\u00fcssigkeit durch ein Faltenfilter.\tK\nMati pr\u00fcft nun das Filtrat, indem man eine Probe dieselben im Reagensglase mit 1 Tropfen Salzs\u00e4ure versetzt. E> darf kein Niederschlag von Nucleins\u00e4ure entstehen, sonst hat man zu kurze Zeit erhitzt und muss die Fl\u00fcssigkeit f\u00fcr einige Minuten aufs Wasserbad zur\u00fcckbringen. Darauf f\u00fcgt man zu \u00ab1er Probe Barytwasser im Ueberschuss, es darf sich kein Baryumphosphat abscheiden, sonst hat man zu lange erhitzt und ein Tlieil der Thymins\u00e4ure ist unter Abspaltung von Phosphorsaure weiter zerlegt worden. Man setzt zu dem Filtrat kalt ges\u00e4ttigtes Barytwasser bis zur bleibend schwach alkalischen Reaction hinzu und l\u00e4sst bis zum n\u00e4chsten Tag.' stehen. Die Fl\u00fcssigkeit tr\u00fcbt sich langsam und scheidet siimmtliches <tannin (vermischt mit Baryumcarbonat) al\u00bb, w\u00e4hrend Adenin, Cytosin und Thymins\u00e4ure in L\u00f6sung bleiben. Man filtrirt den Niederschlag ab und l\u00f6st ihn in geringem Feberschuss heisser verd\u00fcnnter Schwefels\u00e4ure. Aus der tiltrirlen und eingeengten L\u00f6sung krystallisirt das Guanin-sulfat heraus, welches in Wasser gel\u00f6st und durch Ammoniakl\u00f6sung in die freie Base \u00fcbergef\u00fchrt wird. Diese ergab hei der Stickstoffbestimmung nach Kjeldahl folgende Werth.\u2022:\nliefnmlen: iO, 17 M0 X Berechnet f\u00fcr (\u2019- H- Nr, 0:\nDie Ausbeute an Guanin betrug 0,0 gr. Guanin an-10 gr. Nucleins\u00e4ure.\nDie vom Guanin abfiltrirte L\u00f6sung, welche Adenin, Cytosin und thyininsauren Baryt enth\u00e4lt, wird in die 17* far die Menge Alkohol hineingegossen.\nEntsteht kein Niederschlag, sondern nur eine milchig. Tr\u00fcbung, so f\u00fcgt man einige Tropfen einer w\u00e4sserigen L\u00f6sung von Chlorbaryum hinzu. Man l\u00e4sst bis zum n\u00e4chsten Tage stehen, damit das durch das Erhitzen auf dem Wasserbad. aligespaltene Adenin und Cytosin vollst\u00e4ndig in den Alkohol hincirigehen. f)cr thymins\u00e4ure Baryt hat sich in etwa-klebrigen- Massen am Boden des Gelasses abgeschieden. Die L\u00f6sung wird abgegossen und kann sodann durch ein Falt\"i-tilter klar ahfiltrirt werden. Die Fl\u00fcssigkeit wird eingedaiu} M,","page":78},{"file":"p0079.txt","language":"de","ocr_de":"70\nbleibt Adenin und Cytosin neben Barytsalzen zur\u00fcck. Man fal|t zun\u00e4chst den Baryt durch HsSOt, sodann das Adenin ui if annnoniakali&cher Silberl\u00f6sung in der W\u00e4rme v\u00f6llig heraus. Nach dem Filtriren tr\u00fcbt sich die Anfangs klare Fl\u00fcssigkeit, wa nn sie die gen\u00fcgende Concentration besitzt und,es scheidet sjrh Cytosinsilber ab, welches leicht in krystallisirtem Zustand ,laigestellt werden kann. Das Cytosin kann aus dieser Silber\u00ab Verbindung in Freiheit gesetzt und leicht an seinen fr\u00fcher b'-schricbcnen Eigenschaften*) erkannt werden.\nDas Adenin wurde durch Behandlung der Silberver-biiidung mit heisser verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure in das Chlorhydrat libergef\u00fchrt, die vom Chlorsilber abfiltrirte L\u00f6sung zur Trockne verdunstet, die Menge des zur\u00fcckbleibenden Chlorhydrates betrug 1,5 gr., dies entspricht 1,2 gr. Adenin aus 10 gr. Nm leins\u00e4ure. Das Chlorhydrat wurde nun in das Sulfat iilxTgef\u00fchrt, eine Stickstoffbestimmung nach Kjeldahl erwies die vollkommene Reinheit des Pr\u00e4parats.\nGefunden: 35,3-2 X X.\nI\u00ceerech iiet\nl\u00fcr Hs\\)iH2S04 + 2 ILO: 35,53'1 N.\nDie abgeschiedenen klebrigen Massen des thyininsailren Baryts werden im Gelass mit Alkohol ausgewaschen und sudann in etwa 200 cbcm. Wasser gel\u00f6st. Diese L\u00f6sung giesst man in die 3fache Menge Alkohol und f\u00fcgt n\u00f6thigen-t.\u00e4lls etwas Chlorbaryum hinzu, um eine vollst\u00e4ndige Ab-x-heidung des Niederschlages zu bewirken. Man wiederholt dies Iml\u00f6sen so lange. bis man eine rein weisse pulverige F\u00fcllung erh\u00e4lt.\n11- Eigenschaften und Zusammensetzung des thyminsauren\nBaryts.\nDer durch Alkohol gef\u00e4llte thvihinsaure Baryt enth\u00e4lt Wasser, welches derselbe beim Erhitzen auf 100\u00b0 lang-><un verliert. Er ist in Wasser leicht l\u00f6slich. Im wasserfreien Zustand ist das Salz \u00e4usserst hygroskopisch, wodurch di- Analyse sehr erschwert wird. Die Substanz zieht selbst\n11 Bor. d. dtseli. cliem. Ges., Hd. 27, S. 2213.","page":79},{"file":"p0080.txt","language":"de","ocr_de":"so\nim Exsiccator mit Chlorcalcium Wasser an. Eine gr\u00f6sser\u00ab-Anzahl Analysen ergab schwankende Zahlen, welche haupts\u00e4chlich auf den wechselnden Wassergehalt zur\u00fcckzuf\u00fchren sind, im Wesentlichen aber ein constantes Verh\u00e4ltnis der einzelnen Bestandteile erkennen Hessen. Nach mehreren Versuchen gelang es, zwei verschiedene Pr\u00e4parate zu analv-Hion, welche \u00fcbereinstimmende Zahlen ergaben.\nPr\u00e4parat I.\n1.\t0,1055\t}rr. Substanz erforderten 0 cbcm. */1(,\tNorm.-S\u00e4ure.\tj\n2.\t0,4390\t\u2022-\t*\tergaben 0,101 gr. BaS04\tund 0,150 gr. Mg^Pji-\n0.2055 \u00bb\t\u00bb\t0.223 gr. CO. und 0,072 gr. HS\u00d6.\nPr\u00e4parat II.\n1.\t0.205 gr. Substanz erforderten 12,25 eben\u00bb. l!10 Norm.-S\u00e4ure.\n2.\t0,1825\t\u00bb\tergaben 0,173 gr. BaS04\tund 0,166 gr. Mg* P. U..\n6. 0,202\t*\t\u2019\t\u00bb 0.2185 gr. C02 und 0,068 gr. H20.\nDiese Besultate f\u00fchren zu der Formel CI\u00c4H13N|Pi011Ba.\n\tGel\tf ii n d e n :\tBerechnet\n\t1.\tII.\tf\u00fcr Gi*H23 N3 Ps\u00fc:\nc\t2.9,58\t29,50\t29,63\nH\t3.89\t3.74\t3,56\nN\t6,14\t6,47\t6,48\nP\t9,54\t9,61\t.\t9,57\nBa\t21.56\t21,09 21,01\t21,13\nIII. Vergleichung der Eigenschaften der Thymusnucleins\u00e4ure\nmit denen der Thymins\u00e4ure.\nt. Thymins\u00e4ure ist in kaltem Wasser leicht l\u00f6slich. Nudeins\u00e4ure ist schwer l\u00f6slich.\n2. Thymins\u00e4ure wird durch Minerals\u00e4uren aus ihrer w\u00e4sserigen L\u00f6sung nicht herausgefallt, Nudeins\u00e4ure wird gelallt.\no. Nudeins\u00e4ure und Thymins\u00e4ure geben in essigsaurer\nL\u00f6sung mit Eiweiss- oder Propeptonl\u00f6sung eine F\u00e4llung. Der\nNiederschlag mit Nudeins\u00e4ure ist in Salzs\u00e4ure schwer l\u00f6slich\noder unl\u00f6slich, w\u00e4hrend die durch Thymins\u00e4ure erzeugte\n. \u2022\nF\u00e4llung von Salzs\u00e4ure und den L\u00f6sungen vieler Salze leicht gel\u00f6st wird.\nDie Auffindung der Thymins\u00e4ure k\u00f6nnte zu der Vei-muthung f\u00fchren, dass die Bindung der Nucleinbasen in do","page":80},{"file":"p0081.txt","language":"de","ocr_de":"81\ns\nNudeinsaure cine salzartigc soi, dass also die Nude\u00efns\u00e2ure ri\" saurcs Sa,z der Thymins\u00e4ure und der Nucle\u00efnbasen sei Man kann diese Annahme nicht etwa dadurch widerlegen, dass inan zu einer L\u00f6sung von Nude\u00efns\u00e2ure ammoniakalisdio dlberl\u00f6sung oder w\u00e4ssrige Quecksilberchloridl\u00f6sung hinzuf\u00fcgt und nachweist, dass durch diese Reagentien kein Niederschlag ln i vorgerufen werden kann. Diese Nichtf\u00e4llbarkeit der Nuclc\u00efn-laisen durch Metallsalze kann nicht als Beweis gegen ihre salz-, arlige Bindung angef\u00fchrt werden, jdonn die Thymins\u00e4ure, der man ';ilre geringe Menge von Nucle\u00efnbasen hinzugef\u00fcgt, hat, ver-li.ilt .-ich ebenso. Nude\u00efns\u00e2ure und Thymins\u00e4ure verhindern\nbis zu einem gewissen Grade die Ausladung der Basen durch Metallsalze.\nIndessen kann man durch eine andere Reaction mit Nclierheit feststellen, dass die Nude\u00efns\u00e2ure keine salzartig gebundenen Nucle\u00efnbasen enth\u00e4lt. Man l\u00f6st die Nude\u00efns\u00e2ure in klarem Barytwasser in der K\u00e4lte auf, lallt den nucle\u00efn-sauren Baryt mit Alkohol, filtrirt den Alkohol ab und dunstet\n\u25a0\tin. In dem Filtrat l\u00e4sst sich keine Spur der Nucle\u00efnbasen nadnveisen, weder durch Quecksilberchlorid, noch durch am-moniakalische Silberl\u00f6sung.\nStellt man die gleiche Reaction mit thyminsaurem Adenin \u25a0\u25a0(1er Guanin an, oder auch mit einer L\u00f6sung von Nuclein-saure, aus der man vorher durch Erhitzen mit Wasser die Basen in Freiheit gesetzt hat, so gelingt der Nachweis der Basen leicht und sicher.\t*\nDies Verfahren bietet also eine M\u00f6glichkeit, geringe spuren von Nucle\u00efnbasen, welche in freiem Zustande oder ab Salze den Nuclems\u00e4uren beigemischt sind, zu erkennen.\nDie Nucle\u00efnbasen sind demnach, wie schon fr\u00fcher hervorgehoben, in organischer und nicht in salzartiger Bindung in h r Nude\u00efns\u00e2ure enthalten. Beim Erhitzen der freien Nucle\u00efn-saure mit Wasser spalten sie sich ab. Die Nude\u00efns\u00e2ure ist also \u2022me gepaarte Verbindung, deren Salze ziemlich best\u00e4ndig sind p\" aber als freie S\u00e4ure, \u00e4hnlich Ivie die Phenolschwefels\u00e4ure\n\u25a0\tanmann's, sehr leicht der Zersetzung anheimlallt.\nZeitschrift f\u00fcr physiologische Chemie. XXII.\nt\u00bb","page":81}],"identifier":"lit17096","issued":"1896-97","language":"de","pages":"74-81","startpages":"74","title":"Ueber Nucleins\u00e4ure und Thymins\u00e4ure","type":"Journal Article","volume":"22"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:39:53.207780+00:00"}