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{"created":"2022-01-31T13:02:26.836457+00:00","id":"lit17115","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Ketel, B. A. van","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 22: 278-280","fulltext":[{"file":"p0278.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Bestimmung der Glucose im Harn.\nVon\nB. A. van Ketel.\n(Mittheilung ans \u00bblern physiol.-chem. Laboratorium der Universit\u00e4t Amsterdam.)\n(Der Redaction zugegangen am fi. Juli 18%.)\nBei der polarimetrischen und titrimetrischen Bestimmung der Glucose in eiweiss-, blut- und harnsalzreichen Harnen muss derselben eine Kl\u00e4rung vorangehen.\nBis jetzt gelangte man am besten zum Ziele, indem man eine gen\u00fcgende Menge einer Bleizuckerl\u00f6sung dem Harne zuf\u00fcgte.\nJedoch gelingt es dabei nicht immer ein hinreichend klares und farbloses Filtrat zu bekommen.\nGelegentlich einer Untersuchung \u00fcber die Isolirung von Tuberkelbacillen in der Milch nach meiner im Archiv f\u00fcr Hygiene, Band XYr, ver\u00f6ffentlichten Methode fand ich, dass die Abscheidung der Eiweissstoffe aus der Milch mittelst Phenolum liquefactum nur theilweise erfolgt, wobei jedoch im Niederschlag eventuell anwesende Tuberkelbacillen nacli-zuweisen waren.\nWenn man aber nach der Mischung mit Carbol einigt* ebem. einer w\u00e4sserigen Bleiacetatl\u00f6sung von 10 \u00b0/0 der Milch zuf\u00fcgt, so erh\u00e4lt man ein wasserklares Filtrat, in welchem mit Hilfe des Saccharimeters und der Fehling*sehen Kupferl\u00f6sung in k\u00fcrzester Frist die Bestimmung des Milchzuckers ausgef\u00fchrt werden kann.","page":278},{"file":"p0279.txt","language":"de","ocr_de":"279\nDie Ausf\u00fchrung dieser Methode findet auf : folgende Weise statt.\nZu 50 cbcm. Milch (Muttermilch, pasteurisirter,. sterilisier oder condensirter Milch, nach zweckm\u00e4ssiger Verd\u00fcnnung) werden 4 cbcm. Phenol, liquefact. und 10 ebeni. einer w\u00e4sserigen Bleiacetatl\u00f6sung von 10% hinzugef\u00fcgt. Man sch\u00fcttelt gut um und filtrirt durch ein trockenes Filter von schwedischem Filtrirpapier. Das wasserhelle Filtrat wird nach ilem Auswaschen des Filters bis 100 ebeni. angef\u00fcllt und kann sofort polarimetrisch untersucht werden. Auch kann nach Entfernung des Bleies und starker Verd\u00fcnnung der Milch-ziickergehalt nach Fehling bestimmt werden. Hierbei muss jedoch erw\u00e4hnt werden, dass das abgeschiedene Cuprohydrat \\\\ egen der Anw esenheit der Carbols\u00e4ure auch nach l\u00e4ngerem K\u00f6chen nicht die sch\u00f6nrothe Farbe des Cuprooxyds zeigt.\nDie Methode ist ebensogut bei eiweiss- oder bluthaltigcm oder starkgefurbtem salzreichem Harn zur Bestimmung des Glucosegehaltes verwendbar.\nIm Universit\u00e4tslaboratorium von Prof. Place war es\nmir m\u00f6glich die Methode in dieser Richtung weiter zu pr\u00fcfen.\nEs gelang mir 50 cbcm. eines ei weisshaltenden, dunkelgef\u00e4rbten und an Harnsalzen reichen zuckerhaltenden Harnes nach Hinzuf\u00fcgung von 4 cbcm Phenol, liquefact. und 15 cbcm. der Bleiacetatl\u00f6sung v\u00f6llig klar zu filtriren.\nWenn nur geringe Spuren von Zucker im Harne anwesend sind (z. B. 0,2\u20140,1 %), dann ist der Gehalt desselben (nach Entfernung des Bleies) am besten mittelst Fehling-'dier Kupferl\u00f6sung zu bestimmen.\nAuch gelang es mir hierbei im klaren Harnfiltrat nach Entfernung des Bleies mit Phenylhydrazin und Essigs\u00e4ure kleine Quantit\u00e4ten von Zucker in Form von Glucosazon nachzuweisen, ohne irgendwie durch die in Schollen sich aus-'theidenden Phenylhydrazin-Verbindungen der nach'Tappt in er (Anleitung zu chem.-diagn. Untersuchungen u. s. w.\nIW, S. 42) u. A., im Harne nie fehlenden Glucurons\u00e4ure gest\u00f6rt zu werden.","page":279},{"file":"p0280.txt","language":"de","ocr_de":"280\nAuch war es mir m\u00f6glich, nach der Mischung des Harnes mit einer bestimmten Menge von Xylose (0,5 \u00b0/0) letztere nach Kl\u00e4rung des Harnes als Pentosazon nachzuweisen.\nDie Vortheile meiner Methode sind:\n1.\tIhre schnelle Ausf\u00fchrbarkeit bei gew\u00f6hnlicher Tem-peratur;\n2.\tIhre Genauigkeit und\n3.\tDie Bestimmung kann wegen der Gegenwart der Carbols\u00e4ure zu jedem beliebigen Zeitpunkte vorgo-nonunen werden.\nZum Schl\u00fcsse m\u00f6chte ich noch erw\u00e4hnen, dass nach meiner Methode im klaren Harn- oder Milchfiltrat (nach Entfernung des Bleies) weder mit Tannin noch mit Phosphorwolframs\u00e4ure Niederschl\u00e4ge erhalten werden, somit Peptone. Ptomaine oder Alkaloide nicht vorhanden sind.\nAmsterdam, Juli 1896.","page":280}],"identifier":"lit17115","issued":"1896-97","language":"de","pages":"278-280","startpages":"278","title":"Zur Bestimmung der Glucose im Harn","type":"Journal Article","volume":"22"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:02:26.836462+00:00"}