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{"created":"2022-01-31T13:02:16.386969+00:00","id":"lit17126","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Neesen, F.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 22: 478-482","fulltext":[{"file":"p0478.txt","language":"de","ocr_de":"Tropfen-Quecksilberpumpe mit Einrichtung zur Bestimmung\nder Blutgas - Mengen.\nVon\nl\nF. Neesen.\n(Mit einer Abbildung.)\n(Dor Redartion Zug\u00e4ngen am 11. Ok'oher IW..)\nDie von mir angegebene Tropfen - Quecksilberpumpe welche sich wegen ihrer raschen Wirkung und einfachen Handhabung mehrfach bew\u00e4hrt hat, ist neuerdings mit seiner Einrichtung zur Bestimmung der Mengen von Blutgasen versehen. Die beifolgende Zeichnung giebt ein schematisch* -Bild der Pumpe.\nIn ein Sammelgelass A f\u00fcr das zur Verwendung kommende Quecksilber taucht das Steigrohr g. \u00fcber welches ein kleines Gef\u00e4ss a angeschmolzen ist. Von a zweigt sich ein Vertheilungsrohr t ab, das mit capillaren Abfluss\u00f6ffnungen versehen ist. Wenn Quecksilber aus den letzteren austr\u00e4ufelt, so sammelt sich dieses zun\u00e4chst in kleinen, an das weiten Rohr D angeschmolzenen N\u00e4pfchen n und tritt, nachdem sich in letzterem ein hinreichend grosser Tropfen gebildet hat. in die Fallrohren f \u00fcber. Diese m\u00fcnden in das Sammelrohr s. Rohr D steht durch o mit dem Trockengelass und dem auszupumpenden Recipienten in Verbindung. Vom Sammelroln * f\u00fchrt zun\u00e4chst eine mit R\u00fcckschlagventil e versehene R\u00f6hre <1 durch Gummischlauch r zu einer Wasserpumpe; dann weiter ein Barometerrohr m zu einem Gef\u00e4ss C, das> durch eiin-n\n*) Elektrotechnische Zeitschrift, lStCi, Hd. 1 i, S. 71U.","page":478},{"file":"p0479.txt","language":"de","ocr_de":"479\nsc\n\u2666 If\n.d\u00fchlernen \u2022 Deckel verschlossen isf. Kin Doppelventil v sletll, jr nachdem OS gehoben oder gesenkt wird, die Verbindung /wiselien C und dar \u00e4usseren Luit oder dem zur Wasserpumpe f\u00fchrenden Schlauch r her. Beschwert wird das Ventil e durch einen Schwimmer l. Weiler steht C durch eine mit Cdas-vfiilil w versehene R\u00f6hre u mit dem Sammelgef\u00fcss .4 in Verbindung. Gef\u00e4ss u ist durch einen Zwei-Weghahn abge-hlossen, durch welchen a entweder mit c und rf, also mit i' Wasserpumpe oder mit der zur Luit f\u00fchren (hm Rohre b verbunden werden kann.\nAn diese Pumpe scldiesst sich /.ur Ermittelung der Mengen von Blutgasen die Einrichtung N, B an. Indem Bohre d befindet sich ein Dreiweghahn x, an dessen Hahn-'ilz das Messgehiss A mit Baromolor // und Auslasshahn z angeschmolzen ist. Ein Gummischlauch f\u00fchrt zu dem mit\nQuecksilber gef\u00fcllten Befass B. Halm d, erlaubt den Abschluss zwischen N und B:\nDas Spiel der Pumpe ist folgendes. L\u00e4sst man die Wasserpumpe wirken, so wird von ihr zun\u00e4chst der Recipient ann\u00e4hernd luftbar gemacht. Aus A steigt das Quecksilber nach g \u00fcber, von dort in die Vertheilungsr\u00f6hre t. Der Hahn h .'lebt so, dass Gef\u00e4ss a mit d in Verbindung ist. Aus. t tropft das Quecksilber aus, sammelt sich in w, reisst dann in Tropfen-lorm ab, und l\u00e4llt in f nieder, dabei die vor ihm befindliche Luft fortschiebend. Nachdem sich das fallende Quecksilber und die mitgerissene Luft in s geschieden haben, wird letztere \u2666lurch d und r abgesaugt, w\u00e4hrend erstercs durch m nach C tiherfliesst, da wegen des durch den Schwimmer l bewirkten Niedergang des Ventiles v das Gef\u00e4ss C ebenfalls mit der Wasserpumpe verbunden ist. Von A ist C durch das Ventil welches durch das aus A in n \u00fcbertretende Quecksilber liochgedr\u00fcckt wird, abgeschlossen. 1st nun eine hinreichende Menge Quecksilber nach C \u00fcbergeflossen, so hebt der Auftrieb des Schwimmers l das Ventil r, so dass Luft von Aussen (indringt und nun das Quecksilber durch seine Schwere aus \u00a3 nach A zur\u00fcckfiiesst. Sobald die Schwere des Schwimmers * ,len mit Sinken des Quecksilbers geringer werdenden Auf-","page":479},{"file":"p0480.txt","language":"de","ocr_de":"180\ntrieb \u00fcberwiegt, f\u00e4llt Ventil v nieder. Das Spiel beginnt von Neuem wie oben geschildert.\nWill man butt n zulassen, so wird \u00a3 der Halm h <|*t-art gedreht, da<> a und Oet\u00efnung b mit einander in Verbindung stehen. Von dem Hahn x ist bisher angenommen, dass <r die oberen und unteren Theile der R\u00f6hre d verbindet.\nZur Messung der Blutgase ist Rohr o mit geeignetem Trockenapparat und Gef\u00e4ss zum Einspriizen des Blutes etwa der Art, wie von Kossel und Raps beschrieben sind1), verbunden. Man l\u00e4sst die Pumpe arbeiten, bis diese Reci-pienten vollst\u00e4ndig luftleer sind: sodann wird auch Gef\u00e4ss ATluftleer gemacht, indem man Halm x ?m stellt, dass durch ihn Verbindung zwischen N und dem oberen Tlioil von d hergestellt wird. Beim Heben des mit Quecksilber gef\u00fcllten Refasses B f\u00fcllt sich N mit Quecksilber. Ist letzteres bis zum Halm/ gestiegen, so dreht man den Halm x so, dass wieder nur die beiden Theile von d verbunden sind. Durch Senken von B kann da-Quecksilber in N zum Ueberfliessen nach B gebracht werden, wodurch in N ein luftleerer Raum zur\u00fcckbleibt. Ist da-\n*) Diese Zeitschrift, Bd. 17, S. 044.","page":480},{"file":"p0481.txt","language":"de","ocr_de":"481\nQuecksilber bis zu einer bestimmten an N angebrachten Markt* gesunken, so wird Hahn d, geschlossen. Es ist jetzt ein be-slimmtes, vorher ermitteltes Volumen in N luftleer, ln s be-\u2022 tindot sich nun noch Luft, die aber leicht durch Abstellen der\nWasserpumpe zu entfernen ist. Dann steigt n\u00e4mlich das Quecksilber in s und d auf, die Luft in den oberen Theil von d treibend. Ist das geschehen, dreht man Hahn x so, dass s ganz abgeschlossen ist. Darauf wird die Wasserpumpe wieder in Th\u00e4tigkeit gesetzt und gleichzeitig durch Drehen von Hahn x die Verbindung zwischen N und x hergestellt. Nachdem dieses\ngeschehen ist, l\u00e4sst man das Blut einspritzen ; die Gase desselben weiden von den in f niederlallenden Tropfen abgesaugt und sammeln sich in N. Um auch den Theil des Gases, welches in s zur\u00fcckbleibt, nach N \u00fcberzuf\u00fchren-, stellt man wieder die Wasserpumpe ab; das Quecksilber steigt bis zum Hahn x\ndie Gase aus s nach N treibend.\nSobald das Quecksilber Hahn x erreicht, wird durch Drehen des letzteren Ar abgesperrt und nun das Monometer y abgelesen. Da das Volumen von Ar bekannt ist, orgiebt sich aus dem abgelesenen Drucke die gesuchte Menge. Es kann w\u00fcnschenswerth sein, die gesammelten Gase noch weiter zu untersuchen. Um das zu erm\u00f6glichen, ist der Auslasshahn 2 angebracht. Oeffnet man d und hebt das Gelass R, so kann man durch z die Gase in einen angesetzten Beh\u00e4lter \u00fcbertreten lassen. Will man auf diesen Hahn z verzichten, so lasst sich das Gelass N direkt zwischen den beiden Thcilen des Rohres d anbringen, nur muss man dann 2 H\u00e4hne zum Abschluss von N gegen s und den oberen Theil von d anbringen und das Quecksilbergel\u00e4ss A gr\u00f6sser nehmen. Gef\u00e4ss B f\u00e4llt aber ganz weg.\nWie schon erw\u00e4hnt wurde, hat sich die Pumpe vielfach bew\u00e4hrt. Will man sic in Betrieb setzen, braucht man nur # Verbindung mit der Wasserpunfpe hersteilen und letztere Aben zu lassen. Ein Vorzug vor anderen Constructionen ist die rasche Wirksamkeit und der geringere Preis. Auch f\u00e4llt\nins Gewicht, dass die n\u00f6thige Quecksilbermenge nur 2:_3 Kgr.\nl\u00fcr (lic eigentliche Pumpe betr\u00e4gt. Die Anordnung f\u00fcr Bo-\nt.","page":481},{"file":"p0482.txt","language":"de","ocr_de":"482\nStimmung dor Blutgase erfordert (\u00e2ne gleiche Menge. Gegen, \u00fcber der viel benutzten Pumpe von Kahl b\u00e4um ist der Vor-llie.il vorhanden, dass die Luft mit dem Quecksilber nur unter geringem Druck in Ber\u00fchrung tritt, so dass sie sich leicht scheid\u00ab! und das Quecksilber wirklich luftfrei in die Pumpe zur\u00fccktritt. Bei der Kahlbaum\u2019sehen Pumpe muss ja absichtlich Luft von Atmosph\u00e4rendruck mit Quecksilber gemischt werden. Wenn dann auch Vorrichtungen getroffen sind, die beiden Bcstandtheile der Luft wieder zu trennen, so kann dieses bei der innigen Vermischung nicht mehr vollst\u00e4ndig geschehen. Diesem entspricht auch, dass bei der\u2022 Vergleichung zweier Pumpen die von mir benutzte namentlich bei gr\u00f6sserer Verd\u00fcnnung rascher wirkte. Den Kolbenquecksilbcrluftpunipm gegen\u00fcber, wie z. B. der von Raps angegebenen, haben die Tropfenpumpen den Vorzug, dass sie kontinuirlich wirken, w\u00e4hrend bei jener Construction die Wirkung nur stossweise erfolgt. Es \u00e4ussert sich dieser Vorzug auch wieder namentlich bei gr\u00f6sseren Verd\u00fcnnungen.\nDie Pumpe institute X i el\u00bb ls\nwird mit Trockengefass und Kinspiitzgefass von (ilas* , Berlin X . Sch\u00f6nhauserallee 108a, f\u00fcr etwa \u00dc50 Mk.\ngeliefert.","page":482}],"identifier":"lit17126","issued":"1896-97","language":"de","pages":"478-482","startpages":"478","title":"Tropfen-Quecksilberpumpe mit Einrichtung zur Bestimmung der Blutgas-Mengen","type":"Journal Article","volume":"22"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:02:16.386975+00:00"}