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{"created":"2022-01-31T12:59:35.754830+00:00","id":"lit17129","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Huppert","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 22: 500-507","fulltext":[{"file":"p0500.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber einen Fall von Albumosurie.\nVon\nHuppert.\n(I\u00bb* r Redaction zugegangen am 10. November !\u00ab'.\u2666\u00ab.)\nVon I y pi sc her Albumosurie sind bis jetzt nur vier F\u00fcllt beschrieben worden, der erste 1848 und 18\u00f6l von H. Bern .\u2022 .loues und W. Mac Int y re, ein Fall 1883 von K\u00fchne, ferner 1880 einer von Kahler und mir und der letzte von Bihbink 18D2 in Amsterdam1). Mir ist ausserdem bekannt, \u2019dass vor der Mittheilung von K\u00fchne an zwei verschieden.n Orten Harn zur Beobachtung kam, der sich beim Kochen verhielt wie albumosehaltiger; damals waren aber die Angaben von Bence Jones vergessen, und man wusste nicht, womit man es zu thun hatte.\nIu den drei ersten F\u00e4llen bestand Knochenerweichung als deren Ursache Kahler f\u00fcr seinen Fall multiples Myxom bezcichnete. Indem F'all von Ribbink waren w\u00e4hrend dc> Lehens keine Anzeigen einer Knochenerkrankung vorhanden, hei der Section erwiesen sich aber nach dem Bericht von Zech ui sen die Knochen als hochgradig br\u00fcchig, und an Stolle des Knochenmarks fand sich eine rothe gelatin\u00f6se Mass. : ausserdem waren im Bindegewebe, in den Muskeln, am Periosf, an den ser\u00f6sen H\u00e4uten (Magen, Darm, Pleura) zahlreiche stecknadelkopl - bis faustgrosse Geschw\u00fclste von trockener und derber Beschaffenheit und gelblich weisser Farbe vorhanden, von denen die oberfl\u00e4chlich liegenden gr\u00f6sseren schon\n') Dazu kommt noch als f\u00fcnfter Fall der von Matth es, von ,l<len. h lt erst nach Altganu des Manuskripts an die Redaction Kenntniss erliiel'.","page":500},{"file":"p0501.txt","language":"de","ocr_de":"501\nwahrend des Lebens wahrgenomiuen wurden. Sie sind leider' meid mikroskopisch untersucht worden und es l\u00e4sst- sich\nlamm keineswegs mit Sicherheit erkennen, welcher Art .diese <\u00abesdiwiilste gewesen seien.*\nDer Fall, \u00fcber welchen ich hier berichte, ist von Bvrom-H ram well als Arzt und von No\u00ebl Baton\u2019) als Chemiker lirobachtet. aber von ihnen nicht als Alhumosurie erkannt \" erden. Er bielet in mehrfacher Hinsicht ein ungew\u00f6hnliches Interesse dar und verdient nicht bloss der Seltenheit der Erkrankung wegen in weiteren Kreisen bekannt zu werden\nds Ins jetzt geschehen ist und nach dem Ort der Ver\u00f6lten!-Heining m\u00f6glich war.\nIch gebe zun\u00e4chst einen alles Wesentliche enthaltenden Auszug eis der Krankengeschichte von Byrom-Hramwc.ll. Ein 47 Jahre dl-1 Mann halte Male August IS!\u00bb einen leichten Anfall von l.umbago\nmal H\u00e4morrhoiden, wie er meinte in Folge ..r leichten Erk\u00e4ltung Hei\ndieser Ce egenhet fand ein Arzt enorm viel Eiweiss im Harn des Kranken.\n1 \u00bbsdimltagro verging in einigen Tagen.\nAnfang September stellte sieh derHatie.it hei vollst\u00e4ndigem Wohl-Winden Hyrom-Bramwell vor. Der Kranke hat in seiner Jugend I .Msenahseesse am Halse gehabt, war aber seitdem vollkommen gesund. Kone Syphilis Ist starker Handier und hol eine Zeit lang getrunken w einem halben Jahre f\u00fchlte er sieh etwas malt und war etwas magerer \u2019 \u2019ts'er geworden. Die physikalische l'ntersurhung erwies alle Or\n.a'S ifs!'\"d; Das\tAuff\u00e4llige war der ganz nngew\u00fchnlieh starke\nl.meissgehalt des Harns, der hei l\u00e4ngerer Heoliachtung meist -)_\u2022(\u00ab/\nMrugs mit Schwankungen zwischen 1,5-7,5\u00bb/. (nach Esbach und auch \u25a0ich W\u00e4gungen von No\u00ebl Palon) Ec erstarrte heim Kochen fast in -'imzer Masse. Cylinder und Epilhelien fanden sich in dem geringen . leimigen .e inmnle nicht vor. Der Harn reagi,de sauer und besass ,l0'e l,lch,e <eln\"'al wi'd 1,031 angegeben). Die Tagesmeugc Hl\"'\" Mr\"\u00bb \u00bb* Lnzen (1,4 Idr.l, war also nicht vermindert \u2022 Patient verhraehle den folgenden Winter in Egypten und Palestin-, mul zog sich dort eine schwere Diarrh\u00f6e zu. die auch .rh.^\u00c4 '\nIt- - f\" V\"ni ,8!\" \"al <\"\"hl **'*\u00bb.) schwer\nunk, ei holle Sich aber sehr bald und war am 22. Juni gesump Am\n. Januar I8-J-- Erkrankung an Influenza mit doppelseiliger Pneumonie, 'OM am 7. Januar.\t\"\t*\n') Hyrom-Bramwell und D. No\u00ebl Palon\u2019 On a Ocvs.allin\n\u25a0\tImhn oeenrnng in Human t rine. Heports from the Eabora.orv o\n\u25a0\t,,0>al\tof Physicians, Eili.ibuurh. Vol. 4.7,\nZeitschrift f\u00fcr pbysioloy'isichp Cli' iniP, XXII,\t'","page":501},{"file":"p0502.txt","language":"de","ocr_de":"Die Section'konnte nur unter erschwerenden Umst\u00fcnden und nur theilweise und nur fl\u00fcchtig vorgenommen werden. Heide Xi\u00bb*r.n vergr\u00f6ssert. ilir Gewicht wurde auf 5*/, Unzen (170 gr.) gesch\u00fctzt, keim-aufl\u00fcllige makroskopische Ver\u00e4nderung an denselben, die Oberll\u00fcche glatt, die Kapsel leicht abziehbar, das Gewebe etwas blasser als normal: 1.,-i der mikroskopischen Untersuchung der Nieren ergab sieh schwail,,-Cirrhose, die Tubuli und das Epithel gesund; keine fettige oder wachs-artige Entartung. Die Leber war intensiv fettig und schwach cirrhotiscli.\nEs ist ohne Weiteres klar, dass es sich trotz des enormen Gehaltes des Harns an Eiweiss bei normaler Harnmenge, der Abwesenheit von Cylindern im Harn und der Unversehrtheit der Nieren nicht um eine Nephritis gehandelt haben kann.\nWeiteren wichtigen Aufschluss gew\u00e4hrt die Untersuchung des Harns. Bei der Coagulation verhielt er sich eigenth\u00fcm-lich und ganz anders als gew\u00f6hnlicher ei weisshaltiger Harn: es trat beim Erw\u00e4rmen erst eine milchige Tr\u00fcbung ein und dann folgte pl\u00f6tzlich die Abscheidung einer fasrigen, tibrin-\u00e4hnlirhen, klebenden, dehnbaren und elastischen Masse.\nDie hervorragende Bedeutung des Falles liegt aber darin, dass der Harn beim Aufbewahren in der Regel den in ihm enthaltenen Ei weissk\u00f6rper krystalliniseh ab schied, manchmal schon nach 1 \u2014 2 Tagen, manchmal erst nach Wochen und Monaten. Das entstandene krystallini sehe Sediment machte hei der ersten Wahrnehmung desselben V5 des Harnvolumens aus. Nach der Untersuchung von No\u00ebl Raton konnte der Eiweissk\u00f6rper auch ausserhalb des Hai zur Kristallisation gebracht werden. Dazu wurde der frisch-Harn mit dem gleichen Volumen ges\u00e4ttigter Ammonsulphat-l\u00f6sung vermischt, der entstandene Niederschlag mit halbg\u00bb-s\u00e4ttigter Ammonsulphall\u00f6sung gewaschen und in einem Pergament schlauch nach Zusatz von etwas Thymol erst H Tag-gegen Giessendes Wasser, dann noch 48 Stunden gegen oft gewechseltes destillirtcs Wasser dialysirt. Der krystallinisrh-Niederschlag, welcher sich dabei abgeschieden hatte, wurde daun noch durch Dreantiren mit dcstillirtem Wasser von noch gel\u00f6stem Eiweiss und vom Sulphat befreit. Die Kryslalle. 'welche sich von seihst aus dem Harn abgeschieden lullten, wurden durch mehrlagige Dialyse gegen Giessendes 'Wasser","page":502},{"file":"p0503.txt","language":"de","ocr_de":"503\nund durch Deeantiren mit destillirtem Wasser gereinigt. Nach den vorliegenden Analysen scheint der Harn nur diesen einen Eiweissk\u00f6rper enthalten zu haben.\nBeiderlei Krystalle waren gleich. Nach der dem Original boigegebenen Abbildung bestanden die Krystalle aus langen schmalen Tafeln mit zweifl\u00e4chiger, ungleich langer stumpfwinkliger Zuspitzung, \u00e4hnlich den meisten Krystallen des Sauerstoff-H\u00e4moglobins. Nur waren die Krystalle aus dem Jlarn farblos. Aus ihren L\u00f6sungen (Harn) schieden sie sich in kugligen Aggregaten h\u00f6chstens von Stecknadelkopfgr\u00f6sse aus. Sie erwiesen sich als unl\u00f6slich in kaltem und herssem Wasser, sowie in Alkohol, l\u00f6slich dagegen in verd\u00fcnnten Neutralsalzl\u00f6sungen, ferner in S\u00e4uren (Salzs\u00e4ure. Schwefels\u00e4ure. Essigs\u00e4ure) und in Alkalihydraten (Kalilauge, Ammoniak); beim Verdunsten der ammoniakalischen L\u00f6sung traten die Krystalle manchmal wieder auf. Sie gaben die Xanthoprote\u00efnreaction und die Liebermamrsehe Eiweiss-n\u2018action ; beim Erw\u00e4rmen mit concentrirter Schwefels\u00e4ure larhlen sie sich rotli. Beim Erhitzen entwickelten sie den Geruch nach verbrannten Federn.\nIn Bezug auf ihre L\u00f6slichkeit in Neutralsalzen wurde noch ermittelt, dass sich die Krystalle nicht l\u00f6sten in ges\u00e4ttigter Lhlornatriuml\u00f6sur.g, aber in verd\u00fcnnterer, nicht in lOOpro-centiger Magnesiumsulphall\u00f6sung, aber in 03procentiger, theil-woise in l\u00f6procentiger Ammoiisulphatl\u00f6sung. Vollst\u00e4ndig aber in verd\u00fcnnterer.\nDurch diese L\u00f6slichkeitsverh\u00e4ltnisse erscheint die F\u00e4liig-krii der Substanz bedingt, sich aus dem Harn, krystalliuisch ahzuscheiden. Die Krystalle traten nur dann auf. wenn der Harn seine saure Reaction beibehielt: wurde er beim Auf-I\u00ab\u2018Wahren ammoniakalisch, was \u00fcbrig(*ns nur auffallend selten ^schall, so blieben die Krystalle aus. Dass sie sich \u00fcber-Kiup! bildeten, wird darauf bezogen, dass neben dem Eiweiss-korper relativ wenig Sal/e im Harn zugegen waren. So -wurde \"innal der Salzgehalt zu nur 1.475 \\ bestimmt.\nLs wurde ferner der Coagulalionspunkt des Eiweiss-\n1. \u2022\u2022 f\\ f\n'iIM\u2018ifnuitlelt. Beim Harne begann die Coagulation b","page":503},{"file":"p0504.txt","language":"de","ocr_de":"504\n50\u201406\u00b0 und war bei 62\u00b0 vollendet. Die L\u00f6sung der rein* n Krystalle in Xeutralsalzl\u00f6sungen coagulirte, je nach Art de-Salzes, bei 56\u20145U\u00b0.\nDie Krystalle sind von Murray analysirt worden. 0,005 gr. Substanz hinterliess beim Verbrennen eine unw\u00e4gbare Menge Asche. Bei 110\u00b0 verloren die Krystalle 6,01 und 6,6\u00b0/', an Gewicht. Bei der Verbrennung gaben sie im Mittel zweier gut stimmender Analysen 51,80 \u00b0/0 G, 6,88 II, 16,00 X. 1 .'J4 S und \u00a3J,0d\u00b0/0 0. Phosphor enthielten sie nicht.\nNach seinen L\u00f6slichkeilsverh\u00e4ltnissen geh\u00f6rt der krv-slallisirende Eiweissk\u00f6rper zweifellos zur Gruppe der Globulin**: nfitier bestimmt wird er zun\u00e4chst durch seinen Coagulations-punkl. Die schottischen Gelehrten denken dabei an d;i> .Myosinogen (Myosin), das Fibrinogen und das Leberglobulin von Halliburton, finden aber selbst, dass die Eiweiss-substanz des Harns mit keinem dieser K\u00f6rper identisch ist, und man muss ihnen darin Hecht geben; denn der Coagula lionspunkt des Myosins und des Fibrinogens liegt merklich \u00bb\ntiefer als der des Ei Weissk\u00f6rpers aus dem Harn, und das Leberglobulin von Halliburton ist ein Nucleoalbumiu und als solches phosphorhaltig, was die fragliche Substanz nicht i.-t.\nEs l\u00e4sst sich aber doch noch etwas Genaueres dar\u00fcber ermitteln, mit welchem Globulin man es zu thun hat. Der Coagulationspunkt des krystallisirenden Eiweissk\u00f6rpers f\u00e4llt n\u00e4mlich genau zusammen mit dem der Heteroalbumose, und das allein berechtigt unter den gegebenen Umst\u00e4nden , ihn f\u00fcr identisch mit Heteroalbumose zu halten. Es k\u00f6nnte auff\u00e4llig erscheinen, dass die englischen Autoren nicht selbst die Heteroalbumose zu dem Vergleich herangezogen haben, aber diese Unterlassung ist begreiflich und darum auch ent -schuldbar. Wiewohl n\u00e4mlich die Heteroalbumose nach ihren L\u00f6slichkeitsverh\u00e4ltnissen zweifellos den Globulinen beigez\u00e4l\u00bbli Werden muss, pflegen die Lehrb\u00fccher sie nicht mit bei diesen anzuf\u00fchren, sondern bei den Verdauungsproducten der Eiweiss-subslanzen abzuhandeln; es wird dabei das analytische Eiii-Iheilungsprincip, welches zur Aufstellung der Gruppe der Globuline gef\u00fchrt hat, verlassen und die Heteroalbumose in B* \u2022\n\\","page":504},{"file":"p0505.txt","language":"de","ocr_de":"505\ntolgung eines anderen Grundsatzes anderswo Untergebracht. Diese Inconsequenz hat unsere Berichterstatter den rechten Weg zur Erkennung des fraglichen Eiweissk\u00f6rpers verfehlen lassen.\nDie AIbumo.se aus dem Harn ist, ausser von Murray in dem vorliegenden Fall, auch von Bence.Jones und von K\u00fchne1) analys\u00e2t worden, und es fragt sich nun, was. aus diesen Analysen in der Identit\u00e4tsfrage geschlossen werden kann. Bence Jones f\u00fcllte den Harn mit Alkohol, wusch den Niederschlag mit Alkohol und mit Aether und trocknete ihn im Vacuum; die Substanz war alpo nur in unzul\u00e4nglicher Weise gereinigt worden, was auch darin seinen Ausdruck findet, dass sie 2,90\"/0 Asche lieferte. K\u00fchne dagegen l\u00f6ste ih n Eiweissk\u00f6rper in Lauge oder Saure und f\u00e4llte ihn aus der L\u00f6sung durch Neutralismen, ln beiden F\u00e4llen ist die Albumose sowohl von Bence Jones als von K\u00fchne amorph erhalten worden. Wiewohl auch das Pr\u00e4parat von K\u00fchne nicht als v\u00f6llig rein betrachtet werden kann, denn es enthielt noth 0,31\t1,\u2014Mineralsuhstanz, so ist doch ein Vergleich\nder Analysenresultate mit denen von Murray lehrreich.\nLs wurde gefunden in Procenten von\nc:\nH X\ns\nK\u00fchne wies auch Schwefel nach, Bence Jon.es bestimmte ausserdem noch 0,20\u00b0/0 P; der Phosphorgehalt des Pr\u00e4parates von Bence Jones r\u00fchrt offenbar von mitgelalltem Uurnsalz her. Bei Bence Jones stimmen die f\u00fcr den Stiek-stotl gefundenen Werthe schlecht zu denen der anderen Analytiker, aber auch schlecht unter einander. Sicht man davon ah, so ergiebt sich zwischen den verschiedenen Analysen eine l ehereinslimmung, wie sie auch sonst hoi der Analyse ein tuai desselben Eiweissk\u00f6rpers, aber verschiedener parstellungs-\n*\n') II. Hence Jones, Philosophien] Transactions 1*4*. |.t s. 50. k '\u00efh ne, Zeitschrift f\u00fcr Biologic, Bil. I!\u00bb, S. 2\u00b12.\nM u r r a y.\tK \u00fc h h e.\tBence J m u e\ts.\nMittel.\tM\u00eet tel.\t\tMittel.\n5I.S0\t52.13\t51,50 52.2!)\t52.05\n0,NS\t6.S3-\t0,07\u2014 7.17\t7,00\n10,00\t10.55\t14.81\u201415,24\t15.0a\n1.24\t\ti.na\u2014\tun","page":505},{"file":"p0506.txt","language":"de","ocr_de":"\u00d406\nweise wahrgenommen wird. Man kann hierin mit Recht ein. n weiteren Beweis f\u00fcr die Identit\u00e4t des krystallisirten Eiweissk\u00f6rpers mit der Ileteroalbumose erblicken.\nAus der gleichen Zusammensetzung dieser Harnalbu-mosen l\u00e4sst sich aber weiter auf die Bildung derselben ans dem gleichen Eiweissmaterial schliessen; denn die bei d.r Verdauung gebildeten Heteroalbumosen unterscheiden sich in ihrer Zusammensetzung je nach dem Eiweissk\u00f6rper, aus welchem sie hervorgegangen sind.\nWegen der Krystallisationsf\u00e4higkeit der Harnalbuinose ist der Fall von By rom-Bram well und No\u00ebl Pa ton ein Unicum und in chemischer Hinsicht ausserordentlich werlli-voll. Er ist aber auch in pathologischer Hinsicht von grosser Wichtigkeit. Die vier \u00e4lteren F\u00e4lle gingen mit einer unzweifelhatten Erkrankung der Knochen einher; in dem schottischen Fall bestand eine starke Albuminurie wenigstens nahezu \\'\\ Jahr und doch war keine Spur einer Knochenerkrankung, nachweisbar; die Lumbago, welche sich allenfalls auf eine solche beziehen liesse, bestand nur ganz kurze Zeit. Dennoch deutet der Ursprung der Harnalbumose aus ein und demselben Eiweissk\u00f6rper auf eine Gleichartigkeit des Processes hin. Man k\u00f6nnte dabei daran denken, dass eine Erkrankung des Knochenmarks das Prim\u00e4re und Wesentliche des Processes darstelle und die Knochensubstanz erst in vorgeschrittenen F\u00e4llen in Mitleidenschaft gezogen werde. Das ist aber nicht mehr als eine blosse Vermuthung.\nDurch den vorliegenden Fall ist das Wesen der typischen Albumosurie keineswegs klarer geworden; aber zahlreichere Beobachtungen werden auch hier zu einem besseren Ver-st\u00e4ndniss dieser Anomalie f\u00fchren. Mir ist es nicht unwahrscheinlich, dass die Albumosurie wohl \u00f6fter vorkommt , ab es scheint, aber nicht erkannt wird. Wie leicht es ist, eine Albumosurie trotz ihrer aufdringlichen Erscheinungen zu \u00fcbersehen, lehrt dieser Fall. Nicht immer ist der Harn bei Albu-\ngehalt sollte immer den Verdacht erwecken, dass es sich um etwas Anderes handelt, als um eine gew\u00f6hnliche Albuminurie.\n\u2022 t","page":506},{"file":"p0507.txt","language":"de","ocr_de":"507\nNeben den Eiweissreactionen, und auch ohne dieselben, kann die unschwer ausf\u00fchrbare Bestimmung der Temperatur, bei welcher der im Harn enthaltene Eiweissk\u00f6rper coagulirt, leicht und sicher zu einer Unterscheidung der Heteroailbumose vom gew\u00f6hnlichen Harneiweiss f\u00fchren.\nEs ist in wissenschaftlichen Zeitschriften nicht Gebrauch, Beobachtungen Anderer ausf\u00fchrlich zu wiederholen. Meine selbstst\u00e4ndige Deutung des Befundes und die Wichtigkeit der Sache wird aber eine Ausnahme gerechtfertigt erscheinen\nlassen.","page":507}],"identifier":"lit17129","issued":"1896-97","language":"de","pages":"500-507","startpages":"500","title":"Ueber einen Fall von Albumosurie","type":"Journal Article","volume":"22"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:59:35.754835+00:00"}