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{"created":"2022-01-31T12:29:08.020894+00:00","id":"lit17161","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Oswald, Ad.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 23: 265-310","fulltext":[{"file":"p0265.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber den Jodgehalt der Schilddr\u00fcsen.\nVon\nDr. med. et phil. Ad. Oswald\n(Basel).\n(Aus dem physiologisch-chemischen Institut zu Freiburg i. B.) (Der Redaction zugegangen am 23. April 1897.)\nDurch vergleichende Bestimmungen des Jodgehaltes der Schilddr\u00fcsen von Menschen und S\u00e4ugethieren ist E. Baumann1) zu der Ueberzeugung gelangt, dass derselbe erheblichen Schwankungen unterliegt. W\u00e4hrend menschliche Schilddr\u00fcsen aus Freiburg (Baden) einen durchschnittlichen Jodgehalt von 2,5 mgr. besitzen, so kommt den Schilddr\u00fcsen aus Berlin ein Gehalt von 6,6 mgr., und denjenigen aus Hamburg ein solcher von 3,83 mgr. zu. Andererseits ist das durchschnittliche Trockengewicht der Schilddr\u00fcsen h\u00f6her in Freiburg (8,2 gr.), als in Berlin (7,4 gr.) und in Hamburg (4,6 gr.). In Freiburg haust nun der Kropf endemisch, w\u00e4hrend die norddeutsche Ebene davon verschont ist. Kr\u00f6pfe selbst sind im Allgemeinen jod\u00e4rmer befunden worden, als normale Schilddr\u00fcsen. Auf Grund dieser Thatsachen hat Baumann den Satz ausgesprochen, dass: \u00abzwischen dem Jodgehalt der Schilddr\u00fcsen und dem Vorkommen von Kr\u00f6pfen in bestimmten Gegenden ein gewisser Zusammenhang besteht.\u00bb Dieses Verh\u00e4ltniss stellt eine fundamentale Thatsache von grosser Bedeutung f\u00fcr die Kropfaetiologie dar, sobald es sich als constant erweist, wobei wir uns aber wohl bewusst sein m\u00fcssen, dass der Jodmangel nicht noth-\n1) E. Baumann. Ueber das normale Vorkommen des Jodes im Thierk\u00f6rper. III. Mittheilg. Der Jodgehalt der Schilddr\u00fcsen von Menschen und Thieren. Zeitschrift f\u00fcr physiolog. Chemie Bd. XXII, p. 1.","page":265},{"file":"p0266.txt","language":"de","ocr_de":"266\nwendigerweise als Ursache der Kropfbildung zu betrachten ist, sondern auch lediglich eine Folge derselben darstellen kann. Zu Gunsten der ersten Annahme scheint allerdings die therapeutische Beeinflussung der Kr\u00f6pfe durch Jod zu sprechen. Auch liegt von vornherein etwas Bestechendes in dem Gedanken, dass der Jodmangel ein wichtiger Factor bei der Kropfbildung sei, wenn wir uns vergegenw\u00e4rtigen, dass, nach den neueren Forschungen, das Auftreten des Kropfes an gewisse Bodenformationen gebunden ist1). Sollten nicht die verschiedenen Terrainschichten ungleich jodhaltig sein? Die wenigen Untersuchungen, die in dieser Hinsicht an geologisch verh\u00e4ltnissm\u00e4ssig sp\u00e4rlich auftretenden Gesteinen angestellt worden sind, bekr\u00e4ftigen diese Frage. So ist bekanntlich der Jodgehalt der Phosphorite ein verschiedener2), und hat W. Autenrith3) neulich in einem Malachit bis zu 0,4 \u00b0/o Jod gefunden, w\u00e4hrend ihm in mehreren anderen aus verschiedenen L\u00e4ndern stammenden Malachitproben Jod nachzuweisen nicht gelungen ist.\nZur Bekr\u00e4ftigung und Verallgemeinerung der Bau m a n iT sehen Anschauung hat sich die Nothwendigkeit aufgedr\u00e4ngt, die Menge des Jodes in den Schilddr\u00fcsen aus anderen L\u00e4ndern festzustellen, aus kropflosen, wie aus Kropfgegenden, namentlich aber auch aus schwer behafteten Landstrichen, wie sich solche in Centraleuropa einige befinden (Steiermark, Schweiz, Savoyen u. a. m.). Auf Anregung meines hochverehrten, leider nur allzufr\u00fch dahingeschiedenen Lehrers, Hofrath E. Baumann, habe ich mir zur Aufgabe gemacht, Schilddr\u00fcsen aus der Schweiz in der\n1)\tS. u. A.: Bircher. Der endemische Kropf etc. Basel 1883; \u2014 und: Fortfall und Aendernng der Schilddr\u00fcsenfunktion als Krankheitsursache, in Lubarsch und Ostertag\u2019s Ergebnisse d. allgem. Pathol, und path. Anat. d. Mensch, u. d. Thiere.\nEwald. Die Erkrankungen der Schilddr\u00fcse in Nothnagel\u2019s Spec. Path. u. Therapie. 1896.\nKocher. Vorkommen und Vertheilung d. Kropfes im Kanton Bern. 1889. \u2014 etc. etc.\n2)\tS. u. A.: Graham-Otto\u2019s Lehrbuch der anorg. Chemie, neu bearbeitet von Michaetis p. 424.\n3)\tW. Autenrieth, Ueber das Vorkommen von Jod im Malachit. Zeitschr. f. physiol. Chemie Bd. XXII, p. 508.","page":266},{"file":"p0267.txt","language":"de","ocr_de":"267\noben erw\u00e4hnten Hinsicht zu untersuchen. Es sei mir an dieser Stelle der Nachruf des Dankes und der Verehrung an meinen hochgesch\u00e4tzten Lehrer gestattet.\nDie Schweiz bietet zur L\u00f6sung der bevorstehenden Frage ein g\u00fcnstiges Untersuchungsfeld, da neben stark ausgepr\u00e4gten und stellenweise scharf conturirten Kropfendemien die verschiedensten Zwischenstufen bis zu Gegenden von relativer Immunit\u00e4t Vorkommen. Es lag daher die Vermuthung nahe, einen dem entsprechenden Unterschied in dem Jodgehalt der Schilddr\u00fcsen zu finden.\nWenn ich mich entschlossen habe, meine Untersuchungen trotz ihrer Unvollst\u00e4ndigkeit jetzt der Oeffentlichkeit zu \u00fcbergeben, so liegt der Grund lediglich darin, Materialien und Anregung zu ausgedehnteren Forschungen zu liefern. Werden dereinst, nach Baumann\u2019s Vorschlag, die Ergebnisse vieler \u00e4hnlichen, in verschiedenen Gegenden ausgef\u00fchrten Untersuchungen vorliegen, so wird es dann m\u00f6glich sein, die gewonnenen That-sachen zu einer ausf\u00fchrlichen Statistik zu verwerthen. Es w\u00e4re daher von grosser Wichtigkeit, dass solche Bestimmungen in zahlreichen L\u00e4ndern in Angriff genommen w\u00fcrden, vor allem in anderen schwer belasteten Kropfgebieten, wie Steiermark, Savoyen u. a. m. Die vor kurzem ver\u00f6ffentlichten Untersuchungen von Weiss1) geben Aufschluss \u00fcber den Jodgehalt der Schilddr\u00fcsen in Schlesien. Nach Weiss bel\u00e4uft sich der durchschnittliche Gehalt auf 4,04 mgr. Jod bei einem mittleren Trockengewicht der Dr\u00fcsen von 7,2 gr.\nBei dem jetzigen Stand unserer Kenntnisse soll aber die Aufmerksamkeit gleichzeitig auf die anatomische Beschaffenheit der Schilddr\u00fcsen gelenkt werden. Auch lasse man sich nicht davon abschrecken, das Mikroskop zur Hand zu nehmen, bevor die chemische Analyse beginnt; denn, wie es sich herausgestellt hat, ist die genaue Feststellung des pathologisch-anatomischen Befundes nicht nur f\u00fcr die statistische Beurtheilung des Jodgehaltes von grossem Werthe, sondern sie ist durch Vergleichung\nl) F ranz Weiss. Ueber den Jodgehalt von Schilddr\u00fcsen in Schlesien. M\u00fcnch, med. Wochenschrift, 44. Jahrgang. Nr. 1 (Jan. 1897) p. 6.","page":267},{"file":"p0268.txt","language":"de","ocr_de":"268\nauch im Stande, Aufschl\u00fcsse \u00fcber den Chemismus der Schilddr\u00fcsen zu liefern.\nDie Kenntniss des Geburtsortes des betreffenden Individuums ist insofern von Belang, als dadurch ein Urtheil erm\u00f6glicht wird \u00fcber das Vorhandensein oder Fehlen von Kr\u00f6pfen an dem Wohnort der Familie zur Zeit der Geburt des betreffenden Menschen; denn bekanntlich spielt die Heredit\u00e4t eine gewisse Rolle bei der Kropfgenese. Viel wichtiger zweifelsohne ist die Kenntniss des letzten Aufenthaltsortes, wo das Kropfagens, im Falle es sich um eine Kropfgegend handelt, bis zuletzt in voller Aus\u00fcbung seiner Wirkung begriffen war. Denn wissen wir doch, dass der Kropferreger in relativ kurzer Zeit (einigen Monaten) die gesunde Schilddr\u00fcse eines aus kropffreier Gegend kommenden Individuums strum\u00f6s afficiren kann, und umgekehrt, dass junge mit Kropf behaftete Leute denselben zum Schwinden bringen, indem sie in ein kropffreies Land ziehen. Freilich trifft dies nach einer gewissen Zeitdauer nicht mehr zu, und ist die Thatsaehe bekannt und wohl erkl\u00e4rlich, dass stark ausgesprochene, oder gar schon geschrumpfte, oder sonstig entartete Strumen keinen R\u00fcckgang in diesem Sinne erleiden k\u00f6nnen. Rei der massigen Vergr\u00f6sserung, welche in Kropfgegenden weitaus die Mehrzahl der Schilddr\u00fcsen bef\u00e4llt, ist der Ortswechsel vielleicht bis in\u2019s reifere Alter von Einfluss, wobei die Geschwindigkeit der Einwirkung des neuen Standortes wahrscheinlich sehr verschieden ist.\nWie ungeheuer complicirt die Beurtheilung alF dieser Factoren ist, geht aus dem Gesagten hervor. Deshalb ist es geboten, eine m\u00f6glichst grosse Anzahl von Daten \u00fcber jede einzelne Schilddr\u00fcse zu sammeln, und mag es nicht \u00fcberfl\u00fcssig sein, Angaben zu registriren, deren Tragweite wir jetzt noch nicht \u00fcbersehen k\u00f6nnen, welche sich aber m\u00f6glicherweise auf Factoren beziehen, deren aetiologisehe Rolle erst durch weitere Forschungen zur Kenntniss kommt.\nDas f\u00fcr meine Untersuchungen erforderliche Material wurde aus den pathologisch-anatomischen Instituten der Schweizer Universit\u00e4ts-Krankenh\u00e4user bezogen. Das Sammeln der Schilddr\u00fcsen ist derart angestellt worden, dass w\u00e4hrend einer gewissen","page":268},{"file":"p0269.txt","language":"de","ocr_de":"269\nZeit (ca. 2\u201421/a Monaten) die Schilddr\u00fcsen s\u00e4mmtlicher zur Obduction gelangten Leichen aufbewahrt wurden1), ohne Unterschied auf Gr\u00f6sse oder Aussehen. Durch dieses Verfahren ist die Erreichung eines m\u00f6glichst genauen Durchschnittsresultates erzielt worden. Auf meinen Tabellen ist neben den Rubriken Geburtsort und Aufenthaltsort eine solche aufgestellt worden f\u00fcr den, nach Bircher\u2019s Angaben2), auf die Bev\u00f6lkerung des betreffenden Ortes sich beziehenden Procentsatz der Kropfleidenden. Diese Zahlen sollen dazu dienen, einen ungef\u00e4hren Begriff der Intensit\u00e4t der Kropfendemie an jenen Orten zu geben; man begeht aber einen Fehler, will man darin einen Maassstab der Schilddr\u00fcsenvergr\u00f6sserung auch im pathologischanatomischen, und nicht nur im rein klinischen Sinne erblicken. Denn neben den Strumen, die durch \u00e4usserliche Untersuchungais solche diagnosticirt worden sind, zeigt in derselben Gegend noch weitaus die gr\u00f6sste Anzahl der Schilddr\u00fcsen eine merkliche Vergr\u00f6sserung, die klinisch, ihres geringen Grades wegen,, nicht nachweisbar ist, oder wenigstens nicht als Kropf imponirt. Von den 170 menschlichen Dr\u00fcsen aus der Schweiz, die ich untersucht habe, waren nur relativ wenige vorhanden, welche nicht eine pathologische Vergr\u00f6sserung aufgewiesen haben, denn als solche wurde auch die in Folge der Anh\u00e4ufung von Colloid in den Follikeln auftretende Volumzunahme betrachtet, welche f\u00fcr kropffreie Gegenden entschieden nicht als die Norm aufzufassen ist. Ob man aber diese Anh\u00e4ufung von Colloid, in der Art und H\u00e4ufigkeit, wie sie in den Dr\u00fcsen der Schweiz vorkommt, als eine f\u00fcr Kropfgegenden wirklich abnorme Erscheinung zu betrachten berechtigt ist, und bei welchem Grade der Anschoppung die Grenze zwischen normalen und pathologischen Verh\u00e4ltnissen zu ziehen ist, mag dahingestellt, sein. Thatsache ist aber, dass die Vergr\u00f6sserung der Dr\u00fcsen sehr oft auf der blossen Anschoppung der Follikel mit Colloid beruht, und dass somit die Mehrzahl der Dr\u00fcsen ein Gewicht besitzt, welches den allgemein anerkannten Durchschnittswerth\n1)\tDie Aufbewahrung hat in 60-70% chemisch reinem Alkohol stattgefunden.\n2)\tBircher. Der endemische Kropf etc. Tabellen p. 164.","page":269},{"file":"p0270.txt","language":"de","ocr_de":"270\n\u00fcbertrifft, wenngleich die Meinungen \u00fcber die H\u00f6he des normalen Gewichtes noch sehr auseinandergehen.\nIn der Litteratur begegnet man nur sehr sp\u00e4rlichen Angaben \u00fcber das normale Gewicht der Schilddr\u00fcsen. In Vierordt's Tabellen1) ist folgende Zusammenstellung zu finden:\nGewicht der Schilddr\u00fcse.\nAlter\tGeschlecht\tGewicht in gr.\t\nNeugeborene\td*\t4,85\t\nJ?\t2\t9,75\tnach Lorey\n21 Jahre\t$\t20,7\t\u201e E. Bischof!\n22 \u201e\t\u00a3\t17,5\t\n23\t\u201e\t$\t11,0\t\u201e Schwann\n25\td\"\t18,0\t\n33\t*\t\t45,8\t\n42\t\t13,5\t\nzw. 30 u. 45 J.\t\t36,4\t,, G. v. Liebig.\n53 Jahre\t\u00a3\t} 24,0\t\u201e Schwann.\n56\t\u201e\tcf\t\t\nErwachsene\t\tetwas mehr als\t\u201e Krause.\n\t\t30,0\t\nVier or dt nimmt an als normales Durchschnittsgewicht der Schilddr\u00fcse 33,8 gr. f\u00fcr Erwachsene und 4,85 gr. f\u00fcr Neugeborene. Nach Ewald2) schwankt das Gewicht der Dr\u00fcse zwischen 36 und 50 gr., nach Orth3) sogar zwischen 30 und 60 gr. Marchant4) gibt geringere Werthe an, 22\u201424 gr., mit dem Bemerken, dass die Gewichte bis zu 50 gr. bereits auf einer pathologischen Hypertrophie beruhen. Ebenso ist nach Guiart5) der Durchschnittswerth 2,5 gr. f\u00fcr Neugeborene\n1)\tH. Vierordt. Daten und Tabellen f\u00fcr Mediciner, II. Aufl. 1893 pp. 28 und 29.\n2)\tC. A. Ewald. Die Erkrankungen der Schilddr\u00fcse. Myxoedem und Cretinismus ; in Nothnagefs spec. Pathol, und Therap. Bd. XXII. I. Theil p. 3.\n3)\tOrth. Lehrbuch der spec, patholog. Anatomie II. Lieferung p. 575.\n4)\tMarchant Art. Thyroide, im Nouveau Dictionnaire de m\u00e9dec. et de chirurgie.\n5)\tJ. Guiart. Etude sur la glande thyro\u00efde dans la s\u00e9rie des vert\u00e9br\u00e9s et en particulier chez les S\u00e9laciens.","page":270},{"file":"p0271.txt","language":"de","ocr_de":"271\nund 25,0 gr. f\u00fcr Erwachsene. Nach Weibgen1) betr\u00e4gt er 34,0 gr. beim Manne und 29,3 gr. bei der Frau.\nDie bedeutenden Schwankungen dieser Angaben beruhen darauf, dass die Werthe in verschiedenen Gegenden bestimmt worden sind, da an kropffreien Orten das Durchschnittsgewicht der Schilddr\u00fcsen niedriger ist als in Kropfgegenden (wobei die Kr\u00f6pfe selbstverst\u00e4ndlich nicht in Rechnung kommen). Die niedrigen Werthe sind f\u00fcr Nord- und Mitteldeutschland und die kropffreien Theile Frankreichs festgestellt worden, w\u00e4hrend bei den h\u00f6heren, von Ewald und Orth, angegebenen Zahlen schon L\u00e4nder, wo der Kropf theilweise vorkommt, in Betracht gezogen werden. Dass aber f\u00fcr die Schweiz, und vielleicht f\u00fcr alle Gegenden, wo der Kropf im Grossen und Ganzen endemisch stark auftritt, ein h\u00f6heres Durchschnittsgewicht der Schilddr\u00fcsen angenommen werden muss, und auch in Folge dessen das Grenzgewicht zwischen Dr\u00fcse und Kropf h\u00f6her anzusetzen ist, davon wird sich der Leser leicht \u00fcberzeugen, wenn er einen Blick auf die weiter unten folgenden Tabellen wirft. Es sind nur sehr wenig Dr\u00fcsen aufzuz\u00e4hlen, deren Gewicht im frischen Zustande nicht mehr als 30 gr. betr\u00e4gt. Auch sind diejenigen, welche 40 gr. nicht \u00fcbersteigen, in bedeutender Minderheit. Weitaus die Mehrzahl besitzt ein dem Maximalwerth von Orth (60 gr.) nahe stehendes Gewicht. Aber auch Dr\u00fcsen von 60\u201470 oder 80, ja sogar 90 gr., kann man noch nicht als Kr\u00f6pfe auffassen, da sie klinisch in dieser Eigenschaft nicht hervortreten und auch pathologisch-anatomisch diese Benennung nicht verdienen, sondern nur eine allgemeine gleich-m\u00e4ssige geringe Hypertrophie aufweisen, welche, wie oben bemerkt, auf Anschoppung der Follikel mit Colloid beruht. Dieser Zustand entspricht am genauesten dem im Yolksmunde \u00fcblichen Ausdrucke \u00bbdes dicken Halses\u00ab. Dass es sich dabei um eine pathologische Erscheinung handelt, daf\u00fcr spricht die Thatsache, dass die Schilddr\u00fcse an Volumen abnimmt, sobald das betreffende Individuum in eine kropffreie Gegend zieht. Dass man aber bei der Beurtheilung der Schweizer Schilddr\u00fcsen\nl) Weib gen. Zur Morpholog. der Schilddr. d. Menschen. M\u00fcnch, medicin. Abhandlg. 1891.","page":271},{"file":"p0272.txt","language":"de","ocr_de":"272\ndie in dem besprochenen Maasse vergr\u00f6sserten Schilddr\u00fcsen nicht zu den Strumen z\u00e4hlen darf, daf\u00fcr spricht schon die H\u00e4ufigkeit ihres Auftretens im Vergleich zu den nicht vergr\u00f6sserten Schilddr\u00fcsen, und ferner das Vorkommen von stark ausgebildeten Kr\u00f6pfen, \u00fcber deren strum\u00f6se Natur man nicht im Zweifel sein kann. Diese zwei Arten, die wenig und diffus vergr\u00f6sserten Schilddr\u00fcsen einerseits, und die eigentlichen Strumen andrerseits, passen unm\u00f6glich auf die gleiche Schablone, und habe ich deshalb die ersteren zu den f\u00fcr die Schweiz normalen Schilddr\u00fcsen gerechnet.\nDurch Vergleichung der von mir untersuchten Dr\u00fcsen bin ich zu der Ansicht gelangt, eine Schilddr\u00fcse, in der Schweiz, erst als Kropf zu bezeichnen, wenn ihr Gewicht im frischen Zustande 95 gr. \u00fcberschreitet. Das Trockengewicht hat minderen Entscheidungswerth, da eine grosse Struma einfach hypertrophischer Art ein geringeres Trockengewicht aufweist, als eine Dr\u00fcse, in welcher viel Colloid angeh\u00e4uft ist. Als Beispiele' seien folgende aus den weiter unten aufgestellten Tabellen entnommene Zahlen erw\u00e4hnt. Das Gewicht der Dr\u00fcse Nr. 11, Tab. I, ist im frischen Zustande 65,0 gr., im trockenen 15,15 gr., w\u00e4hrend der mehr als doppelt so schwere Kropf Nr. 6 Tab. IX (157,0 gr.) bloss 13,05 gr. wiegt. Ferner wiegt Dr\u00fcse Nr. 20, Tab. I, frisch 75,0 gr., trocken 17,55 gr.; Dr\u00fcse Nr. 5, Tab. II, frisch 91,5 gr. trocken 16,45 gr. ; Dr\u00fcse Nr. 5.,Tab. V, frisch 71,0, trocken 18,25 gr'. etc. etc. W\u00e4hrend die bedeutend schwereren Kr\u00f6pfe Nr. 4, Tab. IX, und Nr. 6, Tab. XIII, frisch 125,0 gr. resp. 105,0 gr. wiegen und trocken bloss 15,5 gr. resp. 12,3 gr.1)\nDas Durchschnittsgewicht der Schweizer Schilddr\u00fcsen bel\u00e4uft sieh auf 55,79 gr., und berechnet man das Mittel f\u00fcr beide Geschlechter getrennt, so betrifft dasselbe 54,03 gr. beim Manne, und 58,11 gr. beim Weibe.\n1) Es sei hier bemerkt, dass das Verh\u00e4ltniss des Trockengewichtes zum Gewichte der frischen Dr\u00fcsen ein anderes ist in den Schilddr\u00fcsen, in welchen makroskopisch kein Colloid sichtbar ist, als in denjenigen, welche solches enthalten. Im letzteren Falle steht das Trockengewicht zum Gewichte der frischen Dr\u00fcse durchschnittlich wie 1:4, im ersteren wie 1: 7 und h\u00f6her.","page":272},{"file":"p0273.txt","language":"de","ocr_de":"273\nEin anderes allgemein durchgreifendes Kriterium bei der Beurtheilung der Kr\u00f6pfe als das Volumen, und in Folge dessen das Gewicht, steht uns leider nicht zu Gebote.\nIn dem Unstande, dass in der Schweiz, neben den ausgesprochenen Kr\u00f6pfen, auch noch die grosse Mehrzahl der \u00fcbrigen Schilddr\u00fcsen eine, im Verh\u00e4ltniss zu anderen Gegenden (Frankreich, Nord - Deutschland etc.) beachtenswerthe Ver-gr\u00f6sserung zeigt, liegt wohl die Erkl\u00e4rung, wesshalb Kocher1) bei der Kropfenquete, welche er unter der Bev\u00f6lkerung des Kantons Bern angestellt hat, zu einem wesentlich h\u00f6heren Procentsatz der Kropfigen gekommen ist, als Bircher2) vorerst in demselben Kanton. Es seien beispielsweise folgende Angaben beider Autoren zum Vergleiche einander gegen\u00fcber gestellt.\nOrtschaften\tProcentsatz der Kropfigen unter der Bev\u00f6lkerung nach Kocher\t[\tnach Bircher\t\nAarberg .......\t70\t5\nB\u00fcren\t\t70\t11\nThun\t\t80\t14\nBoltigen\t\t75\t12\nSaanen \t\t60\t11\nLangenthal\t\t95\t11\netc.\tetc.\tetc.\nBircher hat nur die ausgesprochenen Kr\u00f6pfe als solche betrachtet, w\u00e4hrend Kocher auch die in geringerem Maasse vergr\u00f6sserten Schilddr\u00fcsen mit in Rechnung gezogen hat. Kocher selbst macht aber darauf aufmerksam, dass man die geringere Vergr\u00f6sserung der Schilddr\u00fcse nicht ohne Weiteres als Kropf aufzufassen berechtigt ist, indem er auf seiner Karte des Kantons Bern in die Kreise, welche den Procentsatz der Kropfbehafteten andeuten, kleinere Kreise eingezeichnet hat, welche die Anzahl der \u00bbgeringeren gleichm\u00e4ssigen Kr\u00f6pfe\u00ab, das heisst der wenig vergr\u00f6sserten Schilddr\u00fcsen, zum Ausdruck bringen. Rechnet man diese von ihm angegebenen Zahlen der r\u00e8lativen Vergr\u00f6sserung von den Zahlen der absoluten\n!) Kocher 1. c.\n2) Bircher 1. c.\n18","page":273},{"file":"p0274.txt","language":"de","ocr_de":"274\nVergr\u00f6sserung ab, so kommt man zu einem niedrigeren Procentsatz. So erh\u00e4lt man dann f\u00fcr Aarberg nur noch 50 Procent, f\u00fcr B\u00fcren 55, f\u00fcr Thun 55\u201460, f\u00fcr Boltigen 50, f\u00fcr Saanen 40, f\u00fcr Langenthal 80 Prozent kropfiger Individuen. Die Zahlen \u00fcberschreiten immer noch diejenigen von B ir cher. Der Grund liegt eben darin, dass beide Forscher nicht den gleichen Grenzwerth zwischen Schilddr\u00fcse und Kropf angenommen haben.\nVon fundamentaler Wichtigkeit f\u00fcr die Vergleichung der in den Schilddr\u00fcsen vorhandenen Jodmengen, war die Frage, ob die betreffenden Patienten vor dem Tode mit Jod oder Jodverbindungen enthaltenden Arzneien ' behandelt worden sind, weil dadurch, wie Bau mann nachgewiesen hat1), der Jodgehalt k\u00fcnstlich gesteigert wird. Mit welchen Schwierigkeiten derartige Nachforschungen verbunden sind, besonders wrenn es sich um eine gr\u00f6ssere Anzahl von F\u00e4llen handelt, liegt auf der Hand. Immerhin wurde m\u00f6glichst festzustellen gesucht, ob Jodbehandlung wenigstens k\u00fcrzere oder l\u00e4ngere Zeit vor dem Tode stattgefunden hatte. Aus \u00e4usseren Gr\u00fcnden wrar die genaue Ermittelung nur f\u00fcr die aus dem Basler pathologisch-anatomischen Institute erhaltenen Dr\u00fcsen streng erreichbar. Es konnten aber aus den daraus gewonnenen Resultaten Schl\u00fcsse auf die \u00fcbrigen Dr\u00fcsen gezogen werden, f\u00fcr die F\u00e4lle, wo ohne sonstige nachweisbare Ursache der Jodgehalt erh\u00f6ht war.\nSeitdem von Coin de t das Jod als Specificum gegen den Kropf anerkannt wurde, ist es in alle offenen und geheimen Kropfmittel als wichtiges Ingrediens derselben \u00fcbergegangen, und solche Mittel werden von einem ziemlich grossen Procentsatz der Kropfleidenden verwendet. Auf diese Thatsache darf man aber nicht zu viel Gewicht legen, denn es kommt vor Allem in Betracht, dass die Kropfleidenden, und zwar gerade diejenigen aus der Bev\u00f6lkerungsklasse, welche den gr\u00f6ssten Spitalcontingent liefert, in der Regel das Kropfmittel nur relativ kurze Zeit gebrauchen, dass sie w\u00e4hrend ihres ganzen Lebens \u00abKropfeuren\u00bb wohl nur wenige Male je einige Wochen durch-\ni) E. Baumann 1. c.","page":274},{"file":"p0275.txt","language":"de","ocr_de":"setzen, und dass sie meistens, wenn der Kropf nicht erhebliche Dimensionen erreicht hat oder nicht im Wachsen begriffen ist, der Therapie, welche leider die Mehrzahl der Patienten im Stiche l\u00e4sst, \u00fcberdr\u00fcssig werden und die Behandlung des Kropfes resp. des \u00abdicken Halses\u00bb aufgeben. Das dem K\u00f6rper zugef\u00fchrte Jod haftet nach Baumann's Versuchen lange Zeit fest, vielleicht einige Monate, schwindet aber schliesslich, so dass nach einiger Zeit die stattgefundene Jodzufuhr nicht mehr in Betracht kommt. Im Uebrigen wurden alle zweifelhaften F\u00e4lle aus der Vergleichsreihe ausgeschaltet.\nDer berechtigte Einwand, dass der Jodgehalt der Schilddr\u00fcsen durch die Jodtherapie betr\u00e4chtlich gesteigert w\u00fcrde, dass der Nachweis einer Jodbehandlung aber nicht immer gel\u00e4nge und somit eine\u2019auf unsicherer Basis begr\u00fcndete Statistik der Genauigkeit entbehre, f\u00e4llt dahin bei den Thieren. Die Schilddr\u00fcsen einiger S\u00e4ugethiergattungen sind deshalb auch auf ihren Jodgehalt gepr\u00fcft worden.\nVerfahren der Jodbestimmung in den Schilddr\u00fcsen.\nDas Verfahren, nach welchem die Jodbestimmungen ausgef\u00fchrt wurden, ist im Principe dasselbe, welches E. Baumann angewandt hat, und verweise ich deshalb auf dessen Auseinandersetzung 1). Eine nicht unwesentliche Ab\u00e4nderung der Ausf\u00fchrung, welche ich bei meinen Untersuchungen angebracht habe, soll jedoch hier eingehender besprochen werden.\nEs hat sich bei Kontro11 versuchen, welche derart angestellt wurden, dass 0,1 bis 0,5 mgr. Jodkalium in w\u00e4sseriger L\u00f6sung mit 1 gr. getrockneten und pulverisirten Hundeblutfibrins vermengt und mit 1 gr. Aetznatron unter Zusatz von Salpeter im Silbertiegel geschmolzen wurde, herausgestellt, dass stets beim Aussch\u00fctteln mit Chloroform der in Wasser gel\u00f6sten Schmelze eine geringe Menge Jodes verloren ging. Wurden z. B. 0,2 mgr. Jodkalium (= 0,154 mgr. Jod) derartig mit Fibrin verarbeitet, so konnte nachher keine Spur Jod aufgefunden werden. Erst bei 0,3 mgr. Jodkalium gelang der Nachweis von Jod. Auf der Chloroformschicht setzte\n1) Baumann, 1. c. p. 2.\n18*","page":275},{"file":"p0276.txt","language":"de","ocr_de":"sieh nach einiger Zeit ruhigen Stehens ein gelbes H\u00e4utchen ab, welches sich als Jodsilber erwies. F\u00fcr genaue Untersuchungen musste ein besseres Verfahren eingeleitet werden. Auf Anrathen von Prof. Bau mann ersetzte ich den Silbertiegel durch einen Nickeltiegel, worin sich von 0,1 mgr. Jodkalium, in der oben angegebenen Weise mit Fibrin verascht, deutlich 0,08 mgr. nachweisen Hessen. Von 0,2 mgr. Jodkalium wurden wieder 0,17 und von 0,3 wieder 0,27 aufgefunden. Die Verluste sind \u00e4usserst gering und k\u00f6nnen in Hinsicht auf das in den Schilddr\u00fcsen selten in so kleinen Mengen vorkommende Jod vernachl\u00e4ssigt werden, um so mehr als diese Verluste, im Verh\u00e4ltniss zu der gefundenen Jodmenge, geringer sind je h\u00f6her der Jodgehalt der Dr\u00fcsen ist. Von 1,0 mgr. Jodkalium konnten wieder 0,97\u20140,98 nachgewiesen werden. Die Nickeltiegel sind nach Ausf\u00fchrung von ca. 20 Schmelzen nicht mehr zu gebrauchen, da sie rissig werden, und sind durch neue zu ersetzen. Es ist rathsam, grosse Tiegel von dem Inhalt von 125 ccm. zu ben\u00fctzen, um das Herausspritzen der siedenden Masse zu verh\u00fcten.\nFassen wir die Methode kurz zusammen, wie sie sich nach einschl\u00e4giger Durchpr\u00fcfung als zweckm\u00e4ssig herausgestellt hat, so kommen wir zu folgender Darstellung: Die vollst\u00e4ndig getrockneten Dr\u00fcsen werden durch Mahlen in einer starken Kaffeem\u00fchle zu einem feinen Pulver verrieben. In der Regel wird 1 gr. der trockenen Substanz in einem Nickeltiegel von ca. 125 ccm. Inhalt mit etwa 5 ccm. Wasser \u00fcbergossen und nach Zugabe von 2 gr. Aetznatron (reines jodfreies aus metallischem Natrium dargestelltes Aetznatron *) bis zur v\u00f6lligen Verkohlung erhitzt. Darauf wird 1\u2014IV2 gr. fein gepulverten Salpeters hinzugef\u00fcgt und gegl\u00fcht, die im Tiegel abgek\u00fchlte Masse mit ca. 20\u201425 ccm. Wasser \u00fcbergossen, erhitzt und die L\u00f6sung filtrirt. Das gek\u00fchlte Filtrat wird mit verd\u00fcnnter\n1) Es hatte selbstverst\u00e4ndlich eine genaue Pr\u00fcfung auf Jod s\u00e4mmtlicher angewandten Reagentien stattgefunden. Dabei hat sich das k\u00e4ufliche in Stangen gegossene Aetznatron (natr. caustic, fus.) als jodhaltig erwiesen, und zwar sind darin bis zu 0,2\u20140,5 mgr. Jod in 5 gr. trockenen Aetznatrons gefunden worden.","page":276},{"file":"p0277.txt","language":"de","ocr_de":"Schwefels\u00e4ure (1 Th. Schwefels\u00e4ure zu 4 Th. Wasser) anges\u00e4uert, mit 10 ccm. Chloroform gut ausgesch\u00fcttelt und die Mischung in einen etwa 120 ccm. fassenden Cylinder gegossen. In einen zweiten gleichen Cylinder giesst man 10 ccm. Chloroform, ferner 40\u201450 ccm. concentr. Natriumsulfatl\u00f6sung, einige Tropfen einer 10Io Natriumnitritl\u00f6sung und einige Cubikcentimeter der verd\u00fcnnten Schwefels\u00e4ure. Zu dieser L\u00f6sung wird von einer Jodkaliuml\u00f6sung von bekanntem Gehalte (0,2 pro mille Jodkalium, so dass 5 ccm. der L\u00f6sung 1 mgr. Jodkalium = 0,77 mgr. Jod enthalten) so viel hinzugef\u00fcgt, bis nach dem Umsch\u00fctteln die F\u00e4rbungen in beiden Cylindern, welche \u00fcber einer weissen Unterlage im auffallenden Lichte betrachtet werden, an Intensit\u00e4t einander gleich kommen. Aus der Menge der verbrauchten Jodkaliuml\u00f6sung wird die Menge des Jodes berechnet.\nJodgehalt der Schilddr\u00fcsen und Kr\u00f6pfe von Menschen.\nDie von mir untersuchten Dr\u00fcsen sind, wie oben bemerkt, aus den pathologisch-anatomischen Instituten der Schweizer Universit\u00e4ten und aus dem Kantonspital zu Aarau bezogen worden. Es sei mir gestattet, auch an dieser Stelle den Vorstehern derselben, den Herren Prof. Langhans, Prof. Ribbert, Prof. Roth, Prof. Stilling, Prof. Zahn, dem Herrn Direktor Dr. Rircher, sowie den Herren Assistenten Dr. Rauer und Dr. Rotschy in Genf meinen lebhaftesten Dank auszusprechen f\u00fcr die Rereitwilligkeit, mit welcher sie mir das nothwendige Material zur Verf\u00fcgung gestellt und die zahlreichen gew\u00fcnschten Notizen \u00fcber die Schilddr\u00fcsen geliefert haben,","page":277},{"file":"p0278_279.txt","language":"de","ocr_de":"278\nSchilddr\u00fcsen Er-\nKr.\tGe- schlecht\tAlter (Jahre)\tGeburtsort\tProcentsatz der Kropfigen unter den Einwohnern des Geburtsortes (nach Bircher)\tLetzter Aufenthaltsort\tProcentsatz der Kropfigen unter den Einwohnern des letzten Aufenthaltsortes (nach Bircher)\n1\t$\t27\tGenf\t2\tGenf\t2\n2\tV\t27\t?\t\u2014\t99\t2\n3\t\t30\tMartigny (Rhonethal)\t1\t77\t2\n4\t\t33\tCarouge\t1\tCarouge\t1\n5\t9\t34\t?\t\u2014\tGenf\t2\n6\tcT\t35\tSavoyen\t\u2014\t99\t2\n7\t</\t36\t99\t\u2014\t79\t2\n8\tc?\t41\tGenf\t2\t>5\t2\n9\t</\t43\tTrobasso (Italien)\t\u2014\t\t2\n10\t\t44\tGenf\t2\t5?\t2\n11\t\t47\t99\t2\t99\t2\n12\t\u00a3\t52\tn\t2\t\t2\n13\t\t54\t99\t2\t\u00bb\t2\n14\t9\t56\t99\t2\t97\t2\n15\t\t58\t99\t2\t99\t2\n16\t$\t61\t99\t2\t\t2\n17\to\t64\t99\t2\t* ?\t2\n18\t9\t64\t97\t2\t55\t2\n19\t\t64\t99\t2\t5?\t2\n20\t\t68\tParis\t\u2014\t99\t2\n21\t9\t69\t?\t\u2014\t99\t2\n22\td*\t75\t?\t\u2014\tCarouge 1\t1 .\ti\t\n* Mit dieser Bezeichnung ist gemeint, dass bei der Untersuchung mit blossem Auge ohne Hilfe des Mikroskops kein Colloid erkenntlich ist. \u2014 ** KK bedeutet Kalk.\n279\nwachsener aus Genf.\tTabelle I.\n\t\t\t\t\t\t\t\n\t\t\tGewicht der\t\tJodgehalt in Milligr.\t\t\n\tTodesursache\tPatholog.-anatom.\tfrischen\ttrocken.\tin 1 gr. i in 1 gr.\t\tin der\n\t\tBefund in der Schilddr\u00fcse\t\u00d6r\u00fcse\tDr\u00fcse\tder | der trocken.! frischen\t\tganzen\n*\t\t\tin gr.\tin gr.\tDr\u00fcse j\tDr\u00fcse\tDr\u00fcse\n\tLungen- und Darm-\tKein Colloid*\t18,0\t2,8\t1,54\t0,24\t4,31\n\ttuberculose\t\t\t\t\t\t\n\tLungentuberculose\tKeine patholog.\t20,0\t3,35\t1,07\t0,18\t3,58\n\t\tVer\u00e4nderung\t\t\t\t\t\n\tLungentuberculose\t?\t59,0\t10,55\t1,46\t0,26\t15,38\n\tLungentuberculose\tEinzelne erbsengrosse\t40,5\t8,05\t1,07\t0,21\t8,61\n\t\tColloidcysten\t\t\t\t\t\n\tEitrige Pleuritis\tKein Colloid\t36,5\t5,0\t0,34\t0,045\t1,7\n\t(Staphyl.)\t\t\t\t\t\t\n\tPneumonie. Nephritis\tZwei erbsengrosse\t61,0\t9,55\t0,84\t0,13\t8,02\n\t\tCysten\t\t\t\t\t\n\tLungentuberculose\tMit Colloid durchsetzt\t55,5\t12,70\t1,77\t0,405\t22,47\n\tTuberculose\tKein Colloid; einfache\t49,5\t9,15\t1,23\t0,23\t11,25\n\t\tHypertrophie\t\t\t\t\t\n\tLungengangr\u00e4n\t?\t63,0\t10,45\t0,84\t0,14\t8,77\ny\tMiliartuberculose\tGrosse Cyste mit Kalk-\t93,0\t10,95\t0,41\t0,048\t4,49\n\t\twand, einige miliare\t\t(-f2,85KE**)\t\t\t\n\t\tColloidkn\u00f6tchen\t\t\t\t\t\n\tLungentuberculose\tMit Colloid durchsetzt\t65,0\t15,15\t1,38\t0,32\t20,9\n\tTuberculose\t9\t45,0\t5,25\t0,46\t0,054\t2,41\n\tLungentuberculose\t?\t51,5\t11,25\t1,9\t0,41\t21,37\n\tLungentuberculose\tSp\u00e4rliches Colloid\t95,5\t17,33\t0,46\t0,08\t7,97\n\tNephritis. Emphysem.\tKein Colloid\t30,0\t4,35\t1,15\ti 0.17 '\t5,0\n\tHerzhypertrophie\t\t\t\t\t\t\n\tNephritis interstitialis\tMit Colloid durchsetzt\t54,5\t12,55\t0,61\t0,14\t7,65-\n\u2022\t\tund geschrumpft\t\t\t\t\t\n\tLungentuberculose\tKein Colloid, ein\t49,0\t6,35\t0,539\t0,07\t3,42\n\t\tKalkherd\t\t\t\t\t\n\tHernia incarcerata\tKein Colloid\t42,0\t7,5\t0,46\t0,08\t3,4&\n\tTub. Oesophagusge-schw\u00fcre. Durchbruch\tWenig Colloid\t41,5\t8,75\t0,77\t0^16\t6,73\n\tin d. Aorta\t\t\t\t\t\t\ny\tHaematoma durae\tMit Colloid durchsetzt\t1 75,0\t17,55\t1,46\t! 0,34\t25,62:\n\tmatris\t\t\t\t\t\t\n\tPyelonephritis\t9\t95,0\t16,0 (+ 2,3 KR)\t0,61\t0,101\t9,76\n\tArt\u00e9rioscl\u00e9rose. Nephrit, chron.\tKein Colloid\t31,0\t4,35\t0,539\t0,076\t2,34\n\t\tDurchschnittlich :\t53,4\t9,45\t0,95\t0,175\t9,3 2\t","page":0},{"file":"p0280_281.txt","language":"de","ocr_de":"280\n281\nTabelle IL\nSchilddr\u00fcsen Erwachsener aus Lausanne.\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t\tProcentsatz\t\tProcentsatz der Kropfigen\t\t\tGewicht der\t\tJodgehalt in Milligr.\t\t\n\t\t\t\tder Kropfigen\tLetzter\t\t\tPatholog.-anatom.\t\t\tin 1 gr. der\tin 1 gr. der\t\nNr.\tGeschl.\tAlter\tGeburtsort\tunter der\t\tBev\u00f6lkerung\tTodesursache\tBefund\tfrischen\ttrockenen\t\t\tin der\n\t\t\t\tBev\u00f6lkerung des Geburtsortes (nach Bircher)\tAufenthaltsort\tdes letzten Aufenthaltsorts (nach Bircher)\t'\tin der Schilddr\u00fcse\tDr\u00fcse in gr.\tDr\u00fcse in gr.\ttrocken. Dr\u00fcse\tfrischen Dr\u00fcse\tganzen Dr\u00fcse .\n1\t<?\t15\tLausanne\t3\tLausanne\t3\tNephritis post\tColloidkn\u00f6tchen\t56,5\t10,95\t1,6\t0,31\t17,52\n\t\t\t\t\t\t\tscarlatinam\t\t\t\t\t\t\n2\t9\t22\t\t3\t\t3\t?\t?\t19,0\t2,2\t0,34\t0,04\t0,74\n3\t\t24\tYallorbe\t1\t\u00bb\t3\tTod durch Schlag\tHaselnussgrosse einfache Cysten und atrophische Knoten :\t68,5\t8,25\t0,23\t0,002\t1,89\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n4\tcT\t24\tCorrevon\t\u2014\tGaileire\t\u2014\t?\t1 Colloidcyste. Einzelne einfache\t80,0\t12,8\t0,077\t0,012\t0,98\n\t\t\t\t\t\t\t\tCysten\t\t\t\t\t\n5\t9\t26\tKirchdorf\t14\tLausanne\t3\tPericarditis.\tMit Colloidkn\u00f6tchen\t91,5\t16,45\t1,38\t0,25\t22,7\n\t\t\t(Bern)\t\t\t\tEndocarditis (Rheu-\tdurchsetzt\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\tmatism. acut.)\t\t\t\t\t\t\n6\t\t28\tCorcelles\t\t\tGrandson\t1\tPeritonitis tuber-\tKein Colloid\t27,5\t4,5\t2,15\t0,35\t9,67\n\t\t\t\t\t\t\tculosa\t\t\t\t\t\t\n7\t9\t33\tL\u00fcgelfl\u00fch\t\u2014\tNy on\t2\tHerzhypertrophie\tKein Colloid; einige Cysten mit\t43,0\t5,65\t0,61\t0,082\t8,44\n\t\t\t\t\t\t\t\tKalkwand\t\t\t\t\t\n8\t9\t39\tEpalinges\t\u2014\tLausanne\t3\tPhthisis pulmonum\tMit Colloid durchsetzt\t71,0\t12,55\t1,46\t0,25\t18,32\n9\t<?\t40\tVacheresse\t\t\tVacheresse\t\t\t?\tWenig Colloid.\t?\t14,15\t0,308\t?\t4,35\n\t\t\t(Savoyen)\t\t(Savoyen)\t\t\tVerkalkungen\t\t10,50 (_j_ 0,5 KK)\t0,11\t0,014\t1,15\n10\t\t56\tFlsle\t\tLausanne\t3\tPneumonie\tKein Colloid\t81,5\t\t\t\t\n11\t\t65\tLutry\t1\t51\t3\tTod durch Mord\tWenig Colloid\t95,0\t15,9\t0,23\t0,04\t3,65\n12\t?\t?\t?\t\t?\t\t\t?\tKein Colloid.\t9\t5,8\t0,077\t?\t0,446\n\t\t\t\t\t\t\t\tBlutcysten\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\t\tDurchschnittlich :\t63,3\t9,97\t0,713\t0,135\t7,07\nIn beiden folgenden F\u00e4llen hatte (angeblich Jodbehandlung stattgefunden:\n13\t9\t19\tChavannes\t8\tMoudon\t8\t\tTod post operat.\tMit Colloid durch-\t80,0\t17,15\t0,77\t0,16\n\t\t\t\t\t\t\t\t\tsetzt\t\t\t\t\n14\t9\t34\tOrmont-dessous\t8\tNy on\t2\t\t9\tRothes Gewebe (a), worin eine wallnuss-\t80,0\tl'a: 10,95\to,i\t\u2014\n\t\t\t\t\t\t\t\t\tgrosse Cyste mit derber Wand (b)\t\tL 4.0\t0,015\t\u2014\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t","page":0},{"file":"p0282_283.txt","language":"de","ocr_de":"282\n283\nSchilddr\u00fcsen Erwachsenei aus Basel.\nTabelle III.\nNr.\tGeschl.\tAlter\tGeburtsort\tPro cents atz d. Kropfigen unter der Bev\u00f6lkerung des Geburtsorts (nach Bircher)\tLetzter Aufenthaltsort.\n1\t0\t18\tMatten (Kt Bern)\t14\tBasel\n2\t\t25\tF\u00fcllinsdorf (Baselland)\t12\t\n3\t\t25\tMalters (Luzern)\t18\t))\n4\t\t30\tTribsees (Pommern)\t?.\tn\n5\t\t33\tMadretsch (Bern)\t8\t5?\n6\t2\t36\tEptingen (Baselland\t2\t* I\n7\t0\t36\tHegenheim (Eisass)\t\ty\n8\t9\t38\tBasel\t7\tBasel\n9\t$\t41\tAuggen (Baden)\t\u2014\t>5\n10\t$\t41\tZetzwyl (Aargau)\t23\t>5\n11\t<?\t42\tRamlinsburg (Basellaud)\t2\tBinningen (Baselland)\n12\t2\t46\tReiden (Luzern)\t13\tBasel\n13\t\t50\tRussikon (Z\u00fcrich)\t8\t?\n14\t\t50\tEgerkingen (Soloth.)\t3\tSt. Ludwig (Elsass)\n15\t\t51\tReichenberg (B\u00f6hm.)\t?\tBasel\n16\t\t51\tAlliswyl (Aargau)\t\u2014\t\n17\t2\t60\tMooslerau (Aargau)\t6\t,,\n18\t2\t64\tKloten (Z\u00fcrich)\t4\t5?\n19\t2\t68\tKyburg (Z\u00fcrich)\t13\t>5\n20\t2\t68\tEscholzmatt (Luzern)\t15\t\n21\t2\t78\tBasel\t7\t>>\nort\n(nach Bircher)\n: \u25a0\t\tGewicht der\t\tJodgehalt in Milligr.\t\t\n. Todesursache >\tPatholog.-anatom. Befund in der Schilddr\u00fcse.\tfrischen Dr\u00fcse in gr.\ttrockenen Dr\u00fcse in gr.\tin 1 gr. der trocken. Dr\u00fcse\tin 1 gr. der . frischen Dr\u00fcse\tin der ganzen Dr\u00fcse.\nPhthisis pulmonum\t?\t22,0\t3,9\t0,77\t0,136\t3,0\nErysipelas capitis\t?\t?\t9,1\t1,77\t?\t16,1\nTyph. abdom. in der 3. Woche\tgallertiges Aussehen\t63,0\t9,0\t0,77\t0,11\t6,93\nPhthisis pulmonum\t\u2014\t32,0\t5,1\t0,77\t0,124\t3,92\nPhthisis pulmonum\t?\t25,0\t3,3\t1,46\t0,192\t4,81\nPhthisis pulmonum\t9\t?\t5,05\t1,46\t?\t7,37\nPhthisis pulmonum.\teine haselnussgrosse\t47,0\t7,2\t1,0\t0,153\t7,2\nTub. d. Darmes, der Niere, Milz etc. Pe-\tColloidcyste mit Kalkwand\t\t\t\t\t\nritonit. tuberc.\t\t\t\t\t\t\nAnaemia bei placenta praevia\t\u2014\t63,0\t7,4\t0,38\t0,044\t2,81\nVitium et degen. cor-r dis. Gehirnembolie\t?\t?\t8,8\t0,92\t?\t8,09\nApoplexia cerebri\tColloidstruma mit\t74,0\t13,35\t0,46\t0,083\t6,14\n(Endocarditis)\tKalkablagerungen\t\t(4-0,7KK.)\t\t\t\nCar ein. ventric. ;\tKein Colloid; atro-\t23,0\t3,2\t1,07\t0,15\t3,42\nmetast. hepat.\tphische Dr\u00fcse\t\t\t\t\t\nPhthisis pulmonum\t?\t59,0\t7,6\t1,38\t0,177\t10,48\nPhthisis pulmonum\t9\t33,0\t5,1\t0,92\t0,142\t4,69\nPhthisis pulmonum\t9\t31,0\t4,3\t0,53\t0,073\t2,27\nHepatitis interstit. fibrosa\tKeine pathologische Ver\u00e4nderung\t?\t4,7\t0,61\t?\t2,86\nNephritis chron. in-terist. et parench.\t? ,\t36,0\t5,35\t1,23\t0,182\t6,58\nVitium cordis\tMit Colloid durchsetzt\t95,0\t16,5\t1,07\t0,182\t17,65\nDiabetes mellitus\t?\t65,0\t9,4\t0,38\t0,055\t3,57\n\u00dct. et degen. cordis. Nephrit, int. chron.;\t9\t31,0\t4,6\t0,77\t0,114\t3,54\n\\ acute Miliartuberc. der Lunge.\t\t\t\t\t\t\nCarcinoma duodeni\tEinige miliare Colloidkn\u00f6tchen\t38,0\t6,1\t1,0\t0,17\t6,1\n^ itium et deg. cordis ; Emphysem\t?\t?\t9,35\t0,92\t?\t8,6\n\tDurchschnittlich :\t46,18\t7,06\t0,93\t0,13\t6,48","page":0},{"file":"p0284_285.txt","language":"de","ocr_de":"284\n285\nSchilddr\u00fcsen Erwachsener aus Basel, bei welchen eine Jodbehandlung stattgefunden hat.\n\t\t\t\tProcentsatz\t\tProcentsatz der\t\t\tGewicht der\t\tJodgehalt in Milligr.\t\t\t\nNr.\tGe- schlecht\tAlter (Jahre)\tGeburtsort\tder Kropfigen unter der Bev\u00f6lkerung des Geburtsortes (nach Bircher) '\tletzter Aufenthaltsort\tKropfigen unter der Bev\u00f6lkerung des letzten Aufenthaltsortes (nach Bircher)\tT odesursachJ\tPatholog.-anatom. Befund in der Schilddr\u00fcse\tfrischen Dr\u00fcse in gr.\ttrocken. Dr\u00fcse in gr.\tin i gr. der trocken. Dr\u00fcse\tin 1 gr. der frischen Dr\u00fcse\tin der ganzen Dr\u00fcse\tArt der Jodzufuhr\n1\t9\t88\tBasel\t7\tBottmingen\t5\tTumor cerebri|\tMit Colloid durchsetzt\t62,0\t10,9\t2,61\t0,46\t28,44\t4 Tage vor dem Tode: Kal. jodat. 8,0 gr. (: 200,0 aqu.)\n2\tcT\t40\tCastano Primo (Italien)\t?\tBasel\t7\tFractur der ! Sch\u00e4delbasis\tKein Colloid ; keine pathologische Ver\u00e4nderung\t18,0\t2,8\t1,0\t0,16\t2,8\tJodoform verband mit Jodof. tampon. Einblasen von Jodoform in. den Geh\u00f6rgang. 3 Tage darauf Exitus.\n3\t9\t48\tH\u00f6llstein (Baselland)\t12\t\t7\tPeritonitis nach Exstirpatio uteri! \u2022\tMit Colloid durchsetzt\t181,0\t83,45\t0,53\t\u2014\t17,72\tOperationswunde mit Jodoformg\u00e4ze tam-ponirt. 5 Tage darauf Exitus.\n4\t9\t46\tMeldungen (Preussen)\tKropffrei\t75\t7\tVitium et degene-ratio cordis\tKein Colloid ; einige erbsengrosse einfache Cysten\t43,0\t7,95\t1,23\t0,227\t9,77\t3 Tage vor dem Tode: Kal. jodat. 8,0 gr. (: 200,0 aqu.)\n5\t\t58\tBasel\t7\t17\t7\tVitium et degene-ratio cordis\tTotal mit Colloid durchsetzt; hasel-nuss- bis pflaumengrosse Colloidknoten\t104,0\t18,3\t2,77\t0,487\t50,69\t17 Tage vor dem Tode: Kal. jodat. 8,0 gr. (: 200,0 aqu.)\n6\t</\t60\tLengnau\t9\t17\t7\tacute Miliar-tuberculose der Lunge und der Nieren\t?\t67,0\t10,55\t1,15\t0,181\t12,13\t21. II. 96 operirt am Handgelenk, Jodoformgaze; 27. II. 96 Verbandwechsel und Jodoformgaze; 3. III. 96 dito; 7. III.96 dito; f 18.III. 96.\n7\t9\t69\tBeifort\t?\t57\t7\tPhlegmasia gangraenosa der linken unteren Ertremit\u00e4ten\t?\t87,0 !\t12,7 (4- i,0i> KR)\t0,69\t0,1\t8,76\tBepinselung mit Tinct. jodi der Wundfl\u00e4che des ulcus cruris vom 15. II. 96 bis 10. III 96; t 17. III. 96.","page":0},{"file":"p0286_287.txt","language":"de","ocr_de":"286\n287\nSchilddr\u00fcsen Er. wachsener aus Z\u00fcrich.\nNr.\tGe- schlecht\tAlter (Jahre)\tGeburtsort\tProcentsatz der Kropfigen unter der Bev\u00f6lkerung des Geburtsortes (nach Bircher)\tLetzter Aufenthaltsort\tProcentsatz P der Kropfigen unter der j Bev\u00f6lkerung des l letzten Aufenthaltsortes k (nach Bircher) 1\tTodesursache\tPatholog.-anatom. Befund in der Schilddr\u00fcse\tGewicht der\t\tJodgehalt in Milligr.\t\t\n\t\t\t\t\t\t\t\t\tfrischen Dr\u00fcse in gr.\ttrockenen Dr\u00fcse in gr.\tin 1 gr. der trockenen Dr\u00fcse\tin 1 gr. der frischen Dr\u00fcse\tin der ganzen Dr\u00fcse\n1\t9\t16\tBuchs\t11\tBuchs\t11\tPhthisis pulmonum\tEinige miliare Colloidkn\u00f6tchen\t31,0\t4,6\t0,69\t0,1\t3,17\n2\tcf\t22\tDiepoldsau (St. Gallen)\t2\tZ\u00fcrich\t12\tPneumonie\tZahlr. miliare Colloidkn\u00f6tchen\t92,0\t20,9\t0,69\t0,15\t14,42\n8\tcf\t23\t?\t\u2014\t,\u00bb\t12\tDoppelseitiger Hirn-\tTheilweise mit Coli, durchsetzt\t9\t11,8\t0,61\t9\t7,19\n\t\t\t\t\t\t\tabscess\t\t\t\t\t\t\n4\t9\t24\tRafz\t10\tAussersiehl\t9\tPhthisis pulmonum\t9\t31,0\t5,0\t1,23\t0,2\t6,15\n5\tcf\t24\tTrichiana (Italien)\t\u2014\tZ\u00fcrich\t12\tPyaemie nach Fraktur\tMit Colloid durchsetzt\t71,0\t18*25\t1,02\t0,26\t18,61\n6\t9\t25\t9\t\u2014\tn\t12\tPhthisis pulmonum\t9\t24,0\t5,0\t1,15\t0,239\t5,75\n7\t9\t25\t9\t\u2014\t\t12 1\tPneumonie\t9\t88,0\t18,35\t0,53\t0,11\t9,73\n8\tcf\t29\tMadina (Italien)\t\u2014\tV\t12\tFraktur der Wirbels\u00e4ule\tMit Colloid durchsetzt\t50,5\t12,7\t1,84\t0,46\t23,36\n9\tcf\t30\tUlm\t\u2014\t\u00bb\t12\tPhthisis pulmonum\t9\t60,0\t11,4\t1,07\t0,2\t12,19\n10\t9\t30\tGrosselfingen\t\u2014\t99\t12\tPhthisis pulmonum\tMit Colloid durchsetzt\t78,0\t18,1\t1,23\t0,28\t22,26\n11\tcf\t30\tBirmensdorf\t18\t\t12\tPhthisis pulmonum\tMiliare Colloidkn\u00f6tchen\t65,0\ti 12,5\t1,23\t0,23\t15,37\n12\tcf\t37\tBaum a\t5\t'5\t12 1\tMagenschw\u00fcr, Per-\t9\t48,0\t7,1\t0,61\t0,09\t4,33\n\t\t\t\t\t\t\tforationsperitonitis\t\t\t\t\t\t\n18\tcf\t39\tVittorio (Italien)\t\u2014\t\t12\t9\tEin haselnussgrosser\t49,0\t8,8\t2,54\t0,45\t22,35\n\t\t\t\t\t\t\t\tColloidknoten\t\t\t\t\t\n14\tcf\t47\tF\u00e4llanden\t4\t\u00bb\t12\tPhthisis pulmonum\tEinige kleine Colloidkn\u00f6tchen\t38,0\t6,45\t0,77\t0.13\t4,96\n15\t9\t50\tK\u00fcsnacht\t28\t\t12\tPleuropneumonie\t9\t71,5\t10,8\t0,69\t0,1\t7,45\n16\tcf\t52\tHedingen\t\u2014\tWiedikon\t\u2014\tLungen-, Kehlkopf-,\tKein Colloid\t9\t7,35\t0,53\t9\t3,89\n\t\t\t\t\t\t\tDarmtuberculose\t\t\t\t\t\t\n17\t9\t54\tRussikon\t8\tUnterstrass (Z\u00fcrich)\t12\tEmphysem d. Thorax\tMit Colloid durchsetzt\t89,5\t21,45\t1,15\t0,27\t24,66\n18\tcf\t56\tHinweil\t9\tZ\u00fcrich\t12\t9\tEinige miliare Colloidkn\u00f6tchen\t61,5\t9,2\t0,46\t0,068\t4.23\n19\tcf\t56\t9\t\u2014\t5)\t12\tEndo- und Pericarditis\t9\t50,0\t8,6\t2,54\t0,436\t21,84\n20\tcf\t56\tOber-Stammheim\t14\t\t12\tGehirnabscess nach\tEinzelne linsengrosse Colloid-\t82*0\t13,25\t0,38\t0,06\t5,03\n\t\t\t\t\t\t\tBronchopneumonie\tkn\u00f6tchen\t\t\t\t\t\n21\tcf\t57\tHombrechtikon\t6\t\t12\tPleuropneumonie\tZahlreiche Kalkcysten\t51,5\t5,55\t0,53\t0,05\t2,94\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t(-4-4.43 KK)\t\t\t\n22\tcf\t61\tD\u00fcren\u00e4sch (Aargau)\t13\t5?\t12\tSer\u00f6se Pleuritis\tEinige miliare Colloidkn\u00f6tchen\t78,0\t11,85\t0,11\t0,017\t1,3\n28\t9\t63\t9\t\u2014\t? \u00ee\t12\tKnochentuberculose\tKein Colloid, 3 einfache Cysten\t54,0\t8,1\t0,54\t0,08\t4,37\n24\t9\t65\tv\t\u2014\t\t12\tGehirnblutung\tColloid\t9\t20,0\t0,46\t9\t9,2\n25\t9\t70\tF\u00e4llanden\t4\t} >\t12\tFettherz. Mitralfehler\tZahlreiche Colloidknoten\t55,5\t10,05\t1,0\t0,18\t10,05\n26\t?\t9\t9\t\u2014\t\t12\tMiliartuberculose\tEinzelne miliare Colloid-\t40,0\t6,3\t0,38\t0,059\t2,39\n\t\t\t\t\t\t\t\tkn\u00f6tchen\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\t\tDurchschnittlich :\t59,08 1\t11,28\t0,91\t0,174\t10,27","page":0},{"file":"p0288_289.txt","language":"de","ocr_de":"288\n289\nSchilddr\u00fcsen Erwachsener aUS Bern*\nTabelle VI.\n\t\t\t\tProcentsatz\t\tProcents\u00e4tTl der Kropfigen\t\t\t\tGewicht der\t\tJodgehalt in Milligr.\t\t\n\t\t\t\tder Kropfigen\t\t\t\t\tPatholog.-anatom.\t\t\t\t\t\nNr.\tGeschl.\tAlter\tGeburtsort\tunter der\tLetzter\tunter der Bev\u00f6lkerung 1\t\tTodesursache\tBefund\tfrischen\ttrockenen\tin 1 gr. der\tin i gr. der\tin der\n\t\t\t\tBev\u00f6lkerung des Geburtsorts (nach Bircher)\tAufenthaltsort\tdes letzten y Aufenthaltsorts! (nach Bircher))\t\t\tin der Schilddr\u00fcse\tDr\u00fcse in gr.\tDr\u00fcse in gr.\ttrocken. Dr\u00fcse\tfrischen Dr\u00fcse\tganzen Dr\u00fcse\n1\t<f\t15\t?\t\tW\u00e4hlern\t16\t\tGehirnabscess\tKeine patholog.\t28,0\t5,2\t1,61\t0,3\t8,37\n\t\t\t\t\t\t\t\t\tVer\u00e4nderung\t\t\t\t\t\n2\t9\t17\tAlbligen\t\u2014\tB\u00fcmplitz\t16\t\tMiliartuberculose\tEinige Colloid-kn\u00f6tchen\t70,0\t10,6\t0,15\t0,022\t1,59\n8\tcf\t24\tSaicourt\t3\tReconvillier\t12\t\tTuberculose\tMit Colloid durchsetzt\t71,0\t17,65\t1,0\t0,248\t17,65\n4\t9\t27\tWorb\t19\tNeuenburg\t9\t\tPleuritis\tMiliare Colloid-\t57,0\t13,0\t1,15\t0,26\t14,95\n\t\t\t\t\t\t\t\t\tkn\u00f6tchen\t\t\t\t\t\n5\tcf\t29\t?\t\u2014\tBern\t12\t\tPneumonie\tEinige miliare Colloidkn\u00f6tchen\t87,0\t12,65\t0,46\t0,066\t5,81\n6\t$\t30\tBern\t12\t\t12\t\tHydrocyst\tEinige Colloid-\t45,0\t8,7\t0,46\t0,09\t4,0\n\t\t\t\t\t\t\t\tint.\tkn\u00f6tchen\t\t\t\t\t\n7\tcf\t30\tB\u00fcmplitz\t16\tB\u00fcmplitz\t16\t\tTuberculose\tKein Colloid\t38,5\t7,4\t0,61\t0,12\t4,51\n8\t9\t32\t?\t\t\tOberburg\t31\t\tPeritonitis nach\tColloidkn\u00f6tchen\t59,0\t8,7\t1,3\t0,19\t11,31\n\t\t\t\t\t\t\t\tLaparotomie\t\t\t\tI\t\t\n9\t9\t33\tKrauchthal\t17\tBern\t12\t\tNephritis\tColloidkn\u00f6tchen\t91,5\t18,7\t0,92\t0,18\t17,2\n10\tcf\t40\tRohrbach\t9\tB\u00fcmplitz\t16\t\tPneumonie\t?\t55,0\t12,0\t2,07\t0,45\t24,84\n11\tcf\t40\tGsteig bei Saassen ?\t\t\tGsteig\t\u2014\t\t\tCysten\t65,0\t13,2\t1,77\t0,36\t23,36\n12\t9\t43\t\t\t\t\t\t\t\t\t?\t2 haselnussgrosse\t52,5\t10,4\t3,08\t0,61\t32,03\n\t\t\t\t\t\t\t\t\tColloidcysten\t\t\t\t\t\n18\t9\t45\t?\t\t\tKallnach\t7\t\tTuberculose\t?\t27,0\t7,3\t1,61\t0,43\t11,75\n14\t9\t51\t?\t\t\tSumiswald\t35\t\tLobul. Pneumonie\t9\t52,0\t8,45\t1,69\t0,27\t14,28\n15\t9\t51\t?\t\t\tWiggiswyl\t45\t\tCarcinomaventriculi\tColloid\t73,0\t12,15\t1,38\t0,23\t16,76\n16\tcf\t59\t?\t\u2014\tM\u00fchlethrnen\t18\t\tPachymeningitis\tVerkalkungen\t50,0\t9,05 (+3,1KK)\t0,61\t0,11\t5,52\n17\tcf\t62\tLa Chaux-de-fotuls\t3\tTramelan-dessons\t6\t\tSepsis\tKleine Colloidknoten\t45,0\t9,1\t1,61\t0,33\t14,65\n18\t9\t63\t?\t\u2014\tT\u00e4uffeln\t\u2014\t\tUlcus ventriculi\tMit Colloid durchsetzt\t44,0\t11,5\t1,46\t0,38\t16,79\n\t\t\t\t\t\t\t\t\tDurchschnittlich :\t57,0\t11,07\t1,079\t0,247\t13,04\n19\t9\t38\t?\t\tWilderswyl\t8\t\tPeritonitis bei\tMit kleinen Colloid-\t78,5\t17,25\t0,69\t0,15\t11,9\n\t\t\t\t\t\t\t\thernia incarcerata\tKnoten durchsetzt\t\t\t\t\t\n20\tcf\t65\t?\t\t\tSigriswyl\t7\t\tCarcinoma axillae\tColloid\t65,0\t11,45\t1,61\t0,3\t18,43\n\t\t\t\t\t\t\t\top\u00e9r\u00e2t.\t\t\t\t\t\t\n21\tcf\t70\t?\t_\tLuterbach\t\u2014\t\tCarcinom coeci\tColloid und Kalk-\t55,0\t8,6 ,\t1,54\t0,24\t13,24\n\t\t\t\t\t\t\t\toperat.\tablagerungen\t\t(+3,55KKj\t\t\t\n22\t$\t73\t?\t\tBern\t12\t\tCarcinom des\tMit Colloid durch-\t48,5\t12,45\t2,54\t0,65\t31,62\n\t\t\t\t\t\t\t\tMundbodens, oper.\tsetzt\t\t\t\t\t\n19","page":0},{"file":"p0290_291.txt","language":"de","ocr_de":"290 \u2014\nSchilddr\u00fcsen von Kindern\nNr.\tGeschl.\tAlter\tGeburtsort\tProcentsatz der Kropfigen unter der Bev\u00f6lkerung des Geburtsorts (nach Bircher)\tTodesursac he\n1\tcT\tNotigel).\tBasel\t7\tAsphyxie\n2\t\t1\tReigoldswyl\t8\tBronchopneumonia duplex\n3\t\t1\tLausen\t13\tLaryngitis et tracheitis crouposa\n4\tS\t3\tWenslingen\t2\tDiphtheritis. Vitium cordis\n5\tcT\t7\tOber-Kulm\t19\tEndocarditis fibrosa et verrucosa (post choream)\n6\tcT\t8\tWenslingen\t2\tDiphtherit. trach. et laryngis\n7\t\t10\tReigoldswyl\t8\tMeningitis tubercul. Verk\u00e4sung der Trachealdr\u00fcsen.\nSchilddr\u00fcsen von Kindern\n8\t$\t11\t?\t\u2014\tHerzverfettung\n\t$\t12\tGoldiwyl\t20\tMiliartuberculose\n291\nTabelle VII.\naus Basel.\n\t\tGewicht der\t\tJodgehalt in Milligr.\t\t\n\tPatholog.-anatom. Befund in der Schilddr\u00fcse\tfrischen Dr\u00fcse in gr.\ttrockenen Dr\u00fcse in gr.\tin 1 gr. der trockenen Dr\u00fcse\tin 1 gr. der frischen Dr\u00fcse\tin der ganzen Dr\u00fcse\n\tKein Colloid\t7,0\t0,9\t\t\t0,011\t0,08\n\t?\t8,0\t1,4\t0,55\t0,096\t0,77\n\t?\t?\t0,5\t\u2014\tv\t0,154\n\tV\t?\t0,95\t\t\t?\t0,31\n\tKein Colloid\t18,0\t2,7\t0,61\t0,09\t1,64\n\tSp\u00e4rliches Colloid\t?\t1,1\t0,92\t?\t1,01\n\tColloid\t17,0\t2,95\t1,54\t0,267\t4,54\nJ\tDurchschnittlich :\t\t1,5 gr.\t\t\t1,21 mgr-\naus Bern.\n?\n?\n25.0\n15.0\n4,5\n2,8\n0,8\n0,69\n0,054\n0,105\n1,35\n1,58\n19*","page":0},{"file":"p0292_293.txt","language":"de","ocr_de":"292\nJodgehalt von\nNr.\tGe- schlecht\tAlter\tGeburtsort\tProcentsatz der Kropfigen unter der Bev\u00f6lkerung des Geburtsortes (nach Bircher)\tLetzter Aufenthaltsort\tProcentsatz der Kropfigen unter der Bev\u00f6lkerung des letzten Aufenthaltsortes (nach Bircher)\n1\t$\t54\tWallis\t\tGenf\t2\n2\t\t54\tGenf\t2\tV\t2\n8\t9\t54\t\t2\t??\t2\n4\t9\t57\t??\t2\t>5\t2\n5\t\t67\t; )\t2\t\t2\n6\tS\t69\ty\t\u2014\t35\t2\n7\t9\t73\tGenf\t2\t33\t2\n8\tcf\t77\t9\t\t\u201e\t2\n\t\t1\t\t\t1 Jodgehalt von\t\n1\t0\t20\tSaanen\t11\tBern\t12\n2\t$\t32\tOron\t6\tPal\u00e9zieux\t\u2014\n8\t$\t38\tLigerz (Bern)\t\u2014\tLausanne\t3\n4\td*\t39\tCh\u00e9zard (Neuch\u00e2tel)\t7\t33\t3\n5\t$\t45\tCh\u00e2telard\t1\tVevey\t2\n6\t$\t48\tVillette\t\u2014\tPully\t4\n7\t$\t50\t9\t\t\t?\t\t\n8\t9\t63\tRossini\u00e8res\t2\tCh\u00e2telard\t\n9\t9\t70\tChateau d'Oex\t\u2014\tNy on\t2\n293\nKr\u00f6pfen aus Genf.\nTabelle VIII.\n\t\t\tGewicht der\t\tJodgehalt in Milligr.\t\t\n\tTodesursache.\tPathalog.-anatom. Befund\tfrischen\ttrocken.\tin 1 gr. der trocken.\tin 1 gr. der frischen\tin der\n\t\tin der Struma\tStruma\tStruma\t\t\tganzen\n\t\t\tin gr.\tin gr.\tStruma\tStruma\tStruma\n\tMitralstenose. Embolie\tMit Colloid durchsetzt\t235,5\t55,35\t0,77\t0,189\t42,61\n\tPankreascarcinom\t9\t153,0\t24,6\t0,115\t0,018\t2,83\n\tPneumonie\tColloid\t110,0\t24,0\t1,3\t0,283\t31,2\n\tMorbus Basedowi (?).\t9\t125,0\t15,5\t2,23\t0,276\t34,56\n\tBronchopneumonie\t\t\t\t\t\t\n\tHerzfehler\tEinzelne nussgrosse Colloidknoten; Blut-\t148,0\t16,3\t0,69\t0,076\t11,24\n\t\tcysten\t\t\t\t\t\n\tMiliartuberculose\tStellenweise mit Colloid\t157,0\t13,05\t0,69\t0,057\t9,0\n\t\tdurchsetzt\t\t\t\t\t\n\tNephritis interstitialis\tMit Colloid durchsetzt\t124,0\t26,4\t2,05\t0,436\t54,12\n\tUlcus ventriculi\tEinfache Hypertrophie.\t211,0\t32,5\t0,23\t0,035\t7,47\n\trotundum\tWenig Colloid\t\t\t\t\t\n\t\tDurchschnittlich :\t157,9\t25,96\t1,009\t0,17\t24,12\nKr\u00f6pfen aus Lausanne.\tTabelle IX.\n\tLungentuberculose.\tMit Colloid durchsetzt\t175,5\t45,2\t0,69\t0,2\t31,18\n\tAmyloid\t\t\t\t\t\t\n\t9\tMit Colloid durchsetzt.\t409,0\t90,45\t0,269\t0,06\t24,33\n\tMorbus Basedowi\tColloidcysten\t\t\t\t\t\n\t\tMit Colloid durchsetzt\t259,0\t53,0\t1,46\t0,3\t77,38\n\tStrumitis\t1 grosser Lappen. Rothes und weisses \u2022 atrophisches Gewebe.\t160,0\t23,5\t0,023\t0,004\t0,54\n\t\t\t\t\t\t\t\n\t9\tKein Colloid. Rothes\t296,0\t31,6\t0,07\t0,007\t2,21\n\t\tGewebe\t\t\t\t\t\n\t9\tKein Colloid. Rothes\t367,0\t30,4\t0,05\t0,005\t1,54\n\t\tGewebe\t\t\t\t\t\n\t9\tSp\u00e4rliches Colloid\t140,0\t30,33\t0,23\t0,05\t6,97\n\t9\tKein Colloid. Mehrere haselnussgrosse Blut-\t387,0\t43,5\t0,077\t0,008\t3,449\n\tChronische Pleuritis.\tcysten\t\t\t\t\t\n\t\tMit Colloid durchsetzt\t244,0\t55,9\t1,69\t0,39\t94,47\n\tHerzhypertrophie\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t270,8\t44,87\t0,506\t0,113\t26,89\n\t\t\t\t\t\t\t","page":0},{"file":"p0294_295.txt","language":"de","ocr_de":"294\nJodgehalt von\nNr.\tGe- schlecht\tAlter\tGeburtsort\tProcentsatz der Kropfigen unter der Bev\u00f6lkerung des Geburtsortes (nach Bircher)\tLetzter Aufenthaltsort\tProcentsatz der Kropfigen unter der Bev\u00f6lkerung des letzten Aufenthaltsortes (nach Bircher)\n1\t$\t58\tBerenzweiler(Elsass)\t\u2014\tBasel\t7\n2\t2\t69\tBasel\t7\t33\t7\nJodgehalt von\n1\tcf\t31\tCastel (Italien)\t\u2014\tZ\u00fcrich\t12\n2\tcf\t31\tThal weil\t9\t3\t12\n3\t$\t33\tZollikon\t11\t33\t12\n4\tcf\t38\tHorgen\t13\t33\t12\n5\tcf\t39\tZwingen (Bern)\t8\t33\t12\n6\tcf\t52\tBiglen (Bern)\t27\t33\t12\nJodgehalt von\n1\tcf\t32\t?\t_\tVechingeu\t25\n2\tcf\t48\t?\t\u2014\tMaikirch\t31\n3\tcf\t54\t?\t\u2014\tBoiligen\t22\n4\tcf\t57\t?\t\t\tEderswyl\t?\n5\tcf\t63\t?\t\u2014\tR\u00fcschegg\t18\n6\tcf\t64\t?\t\u2014\tBoltigen\t12\n7\tcf\t67\t9\t\tBoiligen\t22\n295\nTatelle X.\nKr\u00f6pfen ans Basel.\n1 cs\t\t\tGewicht der\t\tJodgehalt in Milligr.\t\t\n1\tTodesursache.\tPatholog.-anatom. Befund in der Struma\tfrischen Struma in gr.\ttrocken. Struma in gr.\tin 1 gr. der trocken. Struma\tin 1 gr. der frischen Struma\tin 1 gr. der ge- samm- ten Struma\n\tEmbolie der Lungen-arterie. Vitium cordis\tColloidstruma\t106,0\t22,15\t0,46\t0,096\t10,18\n\tVitium et degeneratio cordis\tColloid struma mit Kalkablagerung\t157,0\t21,0 (+ 8,3 KK)\t0,61\t0,087\t13,48\n9\nKr\u00f6pfen aus Z\u00fcrich.\t_____________Tabelle XI.\nEitrige Basilarmenin-gitis. Lungentuberculose\tZahlreiche erbsen- bis haselnussgrosse Colloid-cysten\t195,0\t35,7\to,er\t0,12\t24,63\nPleuropneumonie\tMehrere miliare bis erbsengrosse Colloid-cysten\t130,0\t26,7\t0,47\t0,097\t12,68\nPuerperale Pyaemie\tMit Colloid durchsetzt\t109,0\t20,0\t0,308\t0,06\t6,16\nVerblutung nach Stichverletzung\tMit sp\u00e4rlichem Colloid durchsetzt\t125,0\t18,28\t0,508\t0,07\t9,26\nPleuropneumonie\tMit Colloid durchsetzt\t213,0\t49,4\t0,77\t0,18\t38,03\nPleuropneumonie\tEine wallnussgrosse Blutcyste. Wenig Colloid\t142,5\t20,75\t0,61\t0,09\t12,65\n\tDurchschnittlich:\t152,4\t28,46\t0,559\t0,10\t17,23\nKr\u00f6pfen aus Bern.\tTabelle XII.\nTuberculose\t9\t136,0\t23,5\t0,11\t0,019\t2,58\nEndocarditis\tMit Colloid durchsetzt\t554,0\t123,0\t0,46\t0,102\t56,58\nPeritonitis\tEinige erbsen- bis haselnussgrosse Colloid-cysten\t224,0\t33,8\t0,3\t0,045\t10,14\nCarcinoma oesophagi\tKleine Colloidknoten\t150,0\t23,0\t0,77\t0,118\t17,71\nPeritonitis\tWenig Colloid. Kalkablagerungen\t105,0\t19,55 (+ 6,75 KK)\t0,46\t0,08\t8,99\nTuberculose\tKein Colloid. Kalk\t105,0\t12,3 (+ 3,7 KR)\t0,23\t0,028\t2,9\nFractura colli femoris. Pneumonie\tColloid und Kalk\t119,0\t18,4 (+ 3,8 KK)\t0,69\t0,107\t12,69\n\tDurchschnittlich :\t199,0\t36,22\t0,43\t0,07\t15,94","page":0},{"file":"p0296_297.txt","language":"de","ocr_de":"296\n297\nTabelle XIII.\nJodgehalt von Kr\u00f6pfen \u201eus dem Kanton Aargau.\n\t\t\t\tProcentsatz\t\u2014\t\tprocentsatz 1er Kropfigen unter der Bev\u00f6lkerung des letzten ufenthaltsorts \u201each Bircher)\t\tGewicht\tJodgehalt in Milligr.\t\nNr.\tGeschl.\tAlter\tGeburtsort\tder Kropfigen unter der Bev\u00f6lkerung des Geburtsorts (nach Bircher)\tLetzter Aufenthaltsort\t\u00c9 '\t\tPatholog.-anatom. Befund in der Schilddr\u00fcse.\tder getrock- neten Struma in gr.\tin 1 gr. der trockenen Struma\tin s\u00e4mmt-lichen exstirpirten Struma-theilen\n1\ts\t12\tM\u00fchlau\t9\tM\u00fchlau\t-ir\t9\t?\t2,7\t0,23\t0,62\n2\t9\t13\tBottenwyl\t20\tVeltheim\t\t9\t5 haselnussgrosse Cysten. Kein Colloid\t1,9\t0,0\t\u2014\n3\t$\t23\tBeinwyl a/See\t34\tBeinwyl a/See\t\t34\t4 haselnussgrosse Cysten, wovon eine Colloidcyste\t6,9\t0,69\t4,76\n4\t$\t36\tIttenthal\t5\tIttenthal\t\t5\tFaustgrosses Lappenconglomerat. Einige Lappen total colloid degenerirt\t56,0\t0,77\t43,12\n\u20225\t9\t41\tOber-Siggenthal\t47\tOber-Siggenthal\t\t\u25ba 47\t1 pflaumengrosser Knoten. Kein Colloid.\t10,2\tSpuren\t\u2014\n\u25a06\t9\t43\tBeinwyl a/See\t34\tRheinfelden\t\t9\tMehrere Knoten. Kalk. Kein Colloid\t19,8 ohne Kalk : 16,8\tSpuren\t\u2014\n7\tcf\t47\tGr\u00e4nichen\t24\tGr\u00e4nichen\t\t24\t1 wallnussgrosse Cyste mit Kalkwand\t10,9 (-f 16.9 Kalk)\t0,53\t5,77\n8\t9\t47\tNeuenhof\t32\tNeuenhof\t\t32\t1 wallnussgrosser Colloidknoten und 1 pflaumengrosse Blutcyste\t12,6\t0,3\t3,78\n9\t9\t50\tSchoeftland\t14\tSchoeftland\t\t14\t1 faust- und 2 pflaumengrosse mit Colloid durchsetzte Knoten\t73,0 (~h 4,5 KK)\t0,15\t.\t10,95\n10\t9\t54\tWohlen\t9\tWohlen\t\t9 \u00bb\t1 wallnussgrosser Knoten\t5,35\t0,15\t0,8\n11\t9 ; 1\t62\tOber-Kulm\t19\tOber-Ivulm\t\t19\tKein Colloid; 1 wallnussgrosser Knoten und 1 haselnussgrosse Cyste mit Kalkwand\t35,5 (+ H,2 KK)\tSpuren\t","page":0},{"file":"p0298.txt","language":"de","ocr_de":"298\nAuf Tabelle I zeigen die Dr\u00fcsen Nr. 3, 7, 8, 11. 13 und 20 einen erheblichen Jodgehalt, und der Gedanke hegt nahe, dass in diesen F\u00e4llen besondere Ursachen, d. h. die Einnahme eines Jodpr\u00e4parates, die Steigerung desselben bewirkt haben. Es konnte jedoch nicht ermittelt werden, ob vor dem Tode irgend welche Jodzufuhr stattgefunden hatte. Der Jodgehalt \u00fcbertrifft bei Weitem denjenigen der anderen Dr\u00fcsen, w\u00e4hrend das Gewicht derselben im Wesentlichen demjenigen der \u00fcbrigen Dr\u00fcsen gleich kommt.\nDie Erkl\u00e4rung des niedrigen absoluten und relativen Jodgehaltes der Dr\u00fcsen Nr. 3 und 4 auf Tabelle II hegt darin, dass in jenen F\u00e4llen das functionsf\u00e4hige Gewebe fast ganz durch Bindegewebe verdr\u00e4ngt war. Aus dem gleichen Grunde enth\u00e4lt die Dr\u00fcse Nr. 14, trotz einer dem Tode vorausgegangenen Jodbehandlung, fast gar kein Jod. Der auf der Tabelle mit b bezeiehnete Theil jener Dr\u00fcse, welche die derbe bindegewebige Wand einer Cyste darstellt, enth\u00e4lt fast nur Spruen von Jod.\nUnter den 23 aus Lausanne erhaltenen Dr\u00fcsen befanden sich 9 ausgesprochene Kr\u00f6pfe s. Tab. IX . Die \u00fcbrigen zeigen einen sehr wechselnden Jodgehalt. Bei den Dr\u00fcsen Nr. 1. 5 und 8 konnte keine besondere Ursache der Steigerung des Jodgehaltes nachgewiesen werden. Eine therapeutische Jodzufuhr hatte angeblich nicht stattgefunden.\nTabelle III. \u2014 Auch hier liegen erhebliche Schwankungen vor und tritt in einzelnen F\u00e4llen Jod in bedeutenden Mengen auf, ohne dass eine besondere Zufuhr desselben zu ermitteln war. So wurde z. B. f\u00fcr die Dr\u00fcse Nr. 17 17,65 mgr. Jod des bestimmtesten nachgewiesen, dass 3 Monate lang vor dem Tod Jod in keinerlei Weise dem Organismus zugef\u00fchrt worden ist. Desgleichen hat bei der Dr\u00fcse Nr. 6\t7.37 mgr. . mehr als\n2 Monate lang vor dem Tode keine Jodbehandlung Vorgelegen. Ferner hatte Inhaber der Dr\u00fcse Nr. 20 (6,1 mgr. '. welcher die letzten 4 Monate seines Lebens im Spital zugebracht hatte, w\u00e4hrend dieses Zeitraumes kein Jod zu sich genommen. Laut Krankengeschichten war \u00fcbrigens in allen auf der obigen Tabelle verzeichnet en F\u00e4llen lange Zeit vor dem Tode kein Jodpr\u00e4parat verabreicht worden.","page":298},{"file":"p0299.txt","language":"de","ocr_de":"299\nDie 7 Schild dr \u00fcssen, welche auf Tabelle IV verzeichnet sind, wurden in die allgemeine Statistik deshalb nicht aufgenommen, weil laut Mittheilung die Inhaber derselben auf irgend eine Weise Jod zu sich genommen hatten.\nDer niedrige Jodgehalt der Dr\u00fcse Nr. 2 Tabelle IV ist dadurch zu erkl\u00e4ren, dass in diesem Falle allerdings Jod in Form von Jodolorm zugef\u00fchrt worden ist, dass aber die Menge desselben sehr gering, die Resorptionsfl\u00e4che der Wunde sehr klein war, und dass Patient schon 3 Tage nach der Anlegung des Jodoformverbandes gestorben ist. In den \u00fcbrigen F\u00e4llen ist eine erhebliche Erh\u00f6hung des Jodgehaltes im Vergleich zu den anderen Dr\u00fcsen aus Basel zu constatiren. Diese Thatsache stimmt auch mit Baumann's Beobachtungen \u00fcberein. Auf die Erkl\u00e4rung des relativ niedrigen Jodgehaltes der Dr\u00fcsen Nr. 4 und 7 werde ich weiter unten zur\u00fcckkommen.\nDie letzten 4 Dr\u00fcsen auf Tabelle VI sind nicht f\u00fcr die Statistik verwendet worden, weil der Vorwand gerechtfertigt ist, dass in jenen F\u00e4llen Jod dem K\u00f6rper beigef\u00fchrt wurde in Form von Jodoform, da ja dem Tode eine Operation vorausging. Indessen ist der Jodgehalt nicht h\u00f6her als in mehreren der \u00fcbrigen Dr\u00fcsen aus Bern.\nUeberblicken wir s\u00e4mmtliche Tafeln und vergleichen wir die durchschnittlichen Werthe mit denjenigen, welche Baumann f\u00fcr Freiburg, Berlin und Hamburg und Weiss f\u00fcr Schlesien gefunden haben, so f\u00e4llt es sofort auf, dass in der Schweiz der absolute Jodgehalt der Schilddr\u00fcsen bedeutend h\u00f6her ist als an den kropffreien Orten Berlin und Hamburg. Der geringe Verlust, welchen Bau mann durch die Verbrennung der Dr\u00fcsen im Silbertiegel herbeigezogen hat, kann nicht in Betracht kommen, denn nach Baumann\u2019s eigenen Kontrollversuchen betr\u00e4gt, bei der Veraschung eines Grammes der trockenen Dr\u00fcse, der Verlust blos 0,06 bis 0,07 mgr. Jod. Bei der Ausf\u00fchrung der Schmelzen im Nickeltiegel gehen nur 0,02 mgr. Jod verloren. Die Differenz ist also 0,04\u20140,05 mgr., was bei dem von Bau mann gefundenen Durchschnittstrockengewicht der Dr\u00fcsen (im Maximum 8,2 gr.) 0,328 mgr. Jod ausmacht. Rechnet man diese 0,32 mgr. zu den von Baumann gefundenen","page":299},{"file":"p0300.txt","language":"de","ocr_de":"300\n2,5 mgr. hinzu, so kommt der mittlere Jodgehalt der Freiburger Dr\u00fcsen immerhin nur auf 2,8 mgr. zu stehen.\nAndrerseits ist, wie oben schon bemerkt, das Trockengewicht der Schilddr\u00fcsen im Allgemeinen viel h\u00f6her in der Schweiz als in Deutschland. Zur besseren Veranschaulichung seien die von Baumann und Weiss gefundenen Durchschnitts-werthe und die von mir f\u00fcr die Schweiz gefundenen Zahlen auf folgender Tafel zusammengestellt.\nTabelle XIV.\n\t\t\tGewic\tht der\tJodgehalt in Milligr.\t\t\n\tHerkunft\t\tfrischen Dr\u00fcsen in gr.\t1 trock. Dr\u00fcsen in gr.\t1 in 1 gr. j d. trock. i Dr\u00fcse\t1 in -i gr. j d. frisch. 1 Dr\u00fcse\tin der ganzen Dr\u00fcse\nGenf. . .\t\t\t\t9,45\t0,713\t! 0,175\t9,32\nLausanne\t\t\t63,3\t9,97\t0,713\t0,135\t7,07\nBasel . .\t\t\t46,18\t7,06\t0,93\t0,13\t| 6,48\nZ\u00fcrich. .\t\t\t59,08\t11,28\t! 0,91\t0,174\t10,27\nBern. . .\t\t\t57,0\t11,07\t! 1,079\t0,247\t13,04\nDurchschnittlich f\u00fcr die\t\tganze Schweiz\t55,79\t9,76\t0,916\t0.172\t9,23\n\t\tnach Baumann:\t\t\t\t\t\nFreiburg\t(in Baden). .\t\t\t\t8,2\tf A \u00a3>Q Vj'jo\t\t2,5\nHamburg.\t\t\t\t4,6\t0,83\t\t3,83\nBerlin . .\t\tnach W\treiss:\t7,4 I !\t0,9\t\t6,6\nSchlesien,\t\t\t\t7,2\t0,56\t\t4,04\nAuf dieser Tabelle folgen die St\u00e4dte in der gleichen Reihenfolge aufeinander, wie die Kropfendemie an Intensit\u00e4t in denselben zunimmt. In Genf ist das Auftreten der Kr\u00f6pfe am geringsten, in Bern am st\u00e4rksten. Es ist jedoch wider Erwarten in derselben Reihenfolge nicht nur keine Abnahme des Jodgehaltes, sondern im Gegentheil, sowohl im absoluten","page":300},{"file":"p0301.txt","language":"de","ocr_de":"301\nwie im relativen Gehalte, eine betr\u00e4chtliche Zunahme zu bemerken. So ist in Bern, wo die Kropfendemie am intensivsten ist, der Jodgehalt auch am h\u00f6chsten.\nDas Trockengewicht der Genfer, Lausanner und Basler Dr\u00fcsen kommt demjenigen der Freiburger Dr\u00fcsen ziemlich gleich, w\u00e4hrend der relative Jodgehalt doppelt bis dreifach so-hoch ist und demjenigen der Hamburger und Berliner Dr\u00fcsen gleich kommt. Das Durchschnittsgewicht der Schilddr\u00fcsen betr\u00e4gt in der Schweiz 55,79 gr., das Trockengewicht 9,76 gr., also etwas mehr als in Freiburg und bedeutend mehr als in Berlin, Schlesien und Hamburg. Viel h\u00f6her erweist sich aber der absolute Jodgehalt der Dr\u00fcsen, welcher 9,23 mgr. erreicht, denjenigen aus Freiburg fast um das Vierfache \u00fcbertrifft und noch bedeutend h\u00f6her ist als der Durchschnittsjodgehalt der Berliner Dr\u00fcsen. Andererseits kommt aber der relative Jod-gehalt der Schweizer Dr\u00fcsen demjenigen der Hamburger und Berliner Dr\u00fcsen gleich, wogegen der relative Durchschnittsgehalt der Schilddr\u00fcsen aus Freiburg und Schlesien erheblich geringer ist. Der absolute Jodgehalt der Dr\u00fcsen aus Schlesien, wo stellenweise Kropfendemien herrschen, \u00fcbersteigt gleichfalls, denjenigen der Hamburger Dr\u00fcsen, wo der Kropf nicht endemisch auftritt.\nEin skeptischer Kritiker k\u00f6nnte jedoch den Einwurf machen, dass die niedrigen Werthe, welche allerdings seltener, aber im Grossen und Ganzen doch in stattlicher Anzahl gefunden worden sind (s. d. Tabellen), die richtigen sind, w\u00e4hrend die h\u00f6heren auf aussergew\u00f6hnliche Jodzufuhr deuten. Schaltet man nun alle F\u00e4lle, welche einen verh\u00e4ltnissm\u00e4ssig hohen Jodgehalt, aufweisen, oder gar, wie Baumann zu thun sich gen\u00f6thigt glaubte, alle diejenigen Dr\u00fcsen, welche mehr als 10 mgr. Jod enthalten, aus der Vergleichsreihe aus, so kommt man allerdings zu niedrigeren Durchschnittswerthen. Sind wir aber zu dieser Ausschaltung berechtigt? Die Verneinung scheint mir das Bichtigere zu sein. Und im Uebrigen kommt dazu, dass die erhaltenen Zahlen immer noch um ein Bedeutendes, diejenigen aus Freiburg und Breslau \u00fcbettreffen und zum mindesten denjenigen aus Berlin gleichkommen.","page":301},{"file":"p0302.txt","language":"de","ocr_de":"302\nUebereinstimmend mit Baumann und Weiss habe ich bei Kindern den Jodgehalt geringer gefunden als bei Erwachsenen, jedoch konnte ich nur einen geringeren absoluten, nicht aber einen geringeren relativen Gehalt constatiren. (Siehe Tabelle VII.)\nEbenso geht der Jodgehalt, da wo es sich um eine Atrophie handelt, bedeutend zur\u00fcck. Andererseits ist, wie bereits bei den Erwachsenen gefunden (s. Tab. IV), auch bei den Kindern eine erhebliche Zunahme des Jodgehaltes zu constatiren, in den F\u00e4llen wo Jodzuf'uhr auf irgend eine Weise vor dem Tode stattgefunden hatte.\nZu ganz anderen Resultaten als Bau mann bin ich bei der Untersuchung der Kr\u00f6pfe gekommen. (Siehe Tabelle VIII, IX, X, XI, XII. I\nBaumann hat f\u00fcr Freiburg einen relativen Jodgehalt von 0,09 mgr. und einen absoluten von 2,6 mgr. gefunden. Diese Werthe sind bei den von mir untersuchten Kr\u00f6pfen bei weitem \u00fcbertroffen. Nur wenigen kommt ein Gehalt von unter 10 mgr. zu, und dann handelt es sich meistens um bindegewebig geschrumpfte oder cystisch degenerirte Kr\u00f6pfe. So bestand der Kropf Nr. 4 aus Lausanne, welcher im Ganzen nur 0,54 mgr. Jod enth\u00e4lt, aus mehreren Cysten mit derber, bindegewebiger Wand. Das Gleiche gilt f\u00fcr die Kr\u00f6pfe Nr. 5, 6, und 8. Aehnliche Verh\u00e4ltnisse finden wir bei einer Anzahl von Kr\u00f6pfen aus dem Kanton Aargau, welche ich dem freundlichen Entgegenkommen des Herrn Dr. Bircher verdanke. Dieselben sind s\u00e4mmtlieh auf der chirurgischen Abtheilung des Kantonspitales zu Aarau exstirpirt worden. (Siehe Tabelle XIII.)\nIn einem Falle konnte kein Jod nachgewiesen werden; in drei F\u00e4llen nur Spuren, und in zwei ferneren (Nr. 1 und 10) nur sehr minimale Mengen. Auch ist der Jodgehalt der Dr\u00fcsen Nr. 3, 7 und 8 ein relativ geringer. Es handelt sich eben um Kropfknoten, die meistens aus indifferentem, theilweise verkalktem Bindegewebe bestanden, und somit kein, oder fast kein Dr\u00fcsenparenchym, folglich auch wenig oder kein Jod mehr enthielten. Die Funktion hatte der im K\u00f6rper zur\u00fcckgelassene, nicht entfernte Theil der Schilddr\u00fcse ausge\u00fcbt.\nVon Interesse ist es, dass im F\u00e4he Nr. 9, wo ein","page":302},{"file":"p0303.txt","language":"de","ocr_de":"303\nbetr\u00e4chtlicher Theil der Dr\u00fcse (Trockengewicht 73 gr.) entfernt wurde, das exstirpirte Gewebe 10,95 mgr. Jod enthielt, und dass nach der Operation vor\u00fcbergehend Myxoedem auftrat, was in keinem der \u00fcbrigen F\u00e4lle, wo wenig Jod nachweisbar war, sich eingestellt hatte. Darin liegt ein Beweis, dass der funktionsf\u00e4hige Theil das jodhaltige, wenn auch hypertrophische Gewebe war, w\u00e4hrend die bindegewebig degenerirten, wenig oder kein Jod enthaltenden Kropfknoten ohne Nachtheil f\u00fcr den Organismus exstirpirt werden konnten.\nAuf die Erkl\u00e4rung des hohen Jodgehaltes der Dr\u00fcse Nr. 4 (43,12 mgr.) werden wir sp\u00e4ter noch zur\u00fcckkommen.\nNach diesen Vergleichungen liegt die Vermuthung auf der Hand, dass es sich bei den Kr\u00f6pfen, in welchen Baumann1) und Weiss2) nur Spuren oder \u00fcberhaupt minimale Mengen von Jod haben nachweisen k\u00f6nnen, um geschrumpfte und bindegewebig degenerirte Strumen gehandelt hat. Denn es ist beachtenswerth, dass Weiss2) in der Mehrzahl der Kr\u00f6pfe einen erheblichen Jodgehalt nachgewiesen hat, und dass Baumann in einigen Kr\u00f6pfen sogar sehr hohe Mengen von Jod, in einem Golloidkr\u00f6pf 17,5 mgr., in einem anderen 31,5 mgr., gefunden hat.\nFassen wir die gewonnenen Besultate zusammen, so kommen wir zu dem Schluss, dass in der Schweiz zwischen dem Auftreten der Kr\u00f6pfe und dem Jodgehalt der Schilddr\u00fcsen das von Baumann f\u00fcr Deutschland gefundene Verh\u00e4ltniss nicht hat k\u00f6nnen nachgewiesen werden, dass sogar die Untersuchungen einen h\u00f6heren Jodgehalt der Schilddr\u00fcsen ergeben haben, da wo die Kropfendemie am intensivsten herrscht. Ferner, dass die Kr\u00f6pfe, vorausgesetzt, dass sie nicht bindegewebig degenerirter Natur sind, gr\u00f6ssere Mengen Jod enthalten als die nicht pathologisch ver\u00e4nderten Schilddr\u00fcsen.\n\u25a0\u00aeJ Baumann 1. c. z) Weiss 1. c.","page":303},{"file":"p0304.txt","language":"de","ocr_de":"304\nUeberblicken wir nun s\u00e4mmtliche Tafeln, unter gleichzeitiger Ber\u00fccksichtigung der pathologisch anatomischen Verh\u00e4ltnisse, so ergibt sich eine Thatsache von grossem Interesse und hoher Bedeutung. Fast ohne Ausnahme lautet f\u00fcr die Dr\u00fcsen, welche einen hohen Jodgehalt besitzen, der pathologischanatomische Befund auf Vorhandensein von viel Colloid, und umgekehrt ohne Ausnahme weisen die Dr\u00fcsen, welche viel Colloid enthalten, einen hohen Jodgehalt auf. Je bedeutender die Menge des vorhandenen Colloids, sei es in Form von gr\u00f6sseren oder kleineren Cysten, oder sei es gleichm\u00e4ssig in den Follikeln vertheilt, um so h\u00f6her ist auch der Jodgehalt. Es gen\u00fcgt, einen Blick auf die Tab. I, II, III, V und VI zu werfen, um sich von dieser Thatsache zu \u00fcberzeugen. So ist auf Tab. I in den Dr\u00fcsen 1, 2, 4, 5, 6 wenig Jod und auch sp\u00e4rliches oder kein (d. h. makroskopisch nicht nachweisbares) Colloid. Dr\u00fcse 7 ist mit Colloid durchsetzt und enth\u00e4lt 22,47 mgr. Jod. In Dr\u00fcse 8 ist kein Colloid als solches makroskopisch zu sehen, das Gewebe hat aber eine derbe den Colloid enthaltenden Dr\u00fcsen \u00e4hnliche Consistenz: auch sind 11,25 mgr. Jod darin enthalten. Dr\u00fcse 10 = 4,49 mgr. Jod und fast kein Colloid: Dr\u00fcse 11 = 20,9 mgr. Jod und mit Colloid durchsetzt. Dr\u00fcse 14 enth\u00e4lt etwas Colloid, auch ist der Jodgehalt eher ein h\u00f6herer (7,97 mgr.). Dr\u00fcse 15 = kein Colloid und relativ wenig Jod (5 mgr.). Dr\u00fcse 16,'mit Colloid durchsetzt, enth\u00e4lt nicht bedeutend Jod (7,65 mgr.) ; sie ist aber auch theilweise geschrumpft, was den allgemeinen Jodgehalt herabsetzt. Dr\u00fcse 17 und 18 = kein Colloid und wenig Jod. Dr\u00fcse 20 = viel Colloid uud viel Jod u. s. w., u. s. w. Dasselbe Besultat ergeben auch die anderen Tabellen.\nDieses Einhergehen Hand in Hand des Jodgehaltes und der Colloidmenge trifft sowohl bei den Schilddr\u00fcsen von Erwachsenen und von Kindern, wie auch bei Kr\u00f6pfen zu. So weist z. B. die Schilddr\u00fcse des 10j\u00e4hrigen Knaben (s. Tab. VII) einen bedeutend h\u00f6heren Jodgehalt auf, als diejenige des 7- und 8j\u00e4hrigen. Erstere enthielt von blossem Auge deutlich sichtbares Colloid, w\u00e4hrend dasselbe in den beiden anderen nur sp\u00e4rlich","page":304},{"file":"p0305.txt","language":"de","ocr_de":"805\noder gar nicht zu erkennen war. Ebenso ist in den Dr\u00fcsen, deren Inhaber nachgewiesenermaassen vor dem Tode irgend einer Jodbehandlung unterworfen waren, Jod in gr\u00f6sserer Menge vorhanden in den F\u00e4llen wo diese Dr\u00fcsen stark colloid-haltig sind, als da wo das Colloid nur sehr sp\u00e4rlich auftritt. So wurden z. B. in der Dr\u00fcse Nr. 1 (s. Tab. IV), welche mit einer betr\u00e4chtlichen Menge Colloid angef\u00fcllt war, 28,44 mgr. Jod nachgewiesen, w\u00e4hrend in der Dr\u00fcse Nr. 2, in welcher makroskopisch kein Colloid erkenntlich war, bloss 2,8 mgr. gefunden wurden. In beiden F\u00e4llen hatte die Jodzufuhr ziemlich gleich lange gedauert (in dem 1. Falle 4 Tage, in dem 2. 3 Tage). Allerdings muss auch in Rechnung getragen werden, dass sowohl die Jodzufuhr wie die Resorptionsbedingungen verschiedene waren. Ferner hat Inhaber der Dr\u00fcse Nr. 4 (kein Colloid) (s. die gleiche Tab.) dasselbe Jodpr\u00e4parat erhalten wie derjenige der Dr\u00fcse Nr. 1 (viel Colloid), der erste hatte 9,// mgr., der zweite 28,44 mgr. Jod in seiner Schilddr\u00fcse.\nBei den Kr\u00f6pfen ist der Unterschied im Jodgehalt bei Anwesenheit und Fehlen von Colloid noch viel pr\u00e4gnanter. Die Colloidkr\u00f6pfe enthalten meistens sehr viel Jod, in einigen F\u00e4llen geradezu erstaunliche Mengen. So wurde z. B. in Nr. 9 (Lausanne Tab. IX) 94,47 mgr., d. h. fast ein Decigramm Jod gefunden; ferner in Nr. 3 77,38 mgr.; in Nr. 2 (Bern Tab. XII) 56,58 mgr.; in Nr. 7 (Genf Tab. VIII) 54,12 mgr. u. s; w. Die einzige der 11 aus Aarau stammenden Strumatu, welche viel Colloid aufgespeichert hatte, enthielt auch dementsprechend eine betr\u00e4chtliche Menge Jodes (43,12 mgr.). Bei eingehender Betrachtung der Tabellen liessen sich noch viele \u00e4hnliche Beispiele herausgreifen.\nDer Einwand w\u00e4re gerechtfertigt, dass die grossen Jodmengen, welche die Kr\u00f6pfe enthalten, auf k\u00fcnstlicher, d. h. therapeutischer Zufuhr beruhen. Dann bleibt aber immer noch die Frage offen, warum ein Kropf, welcher seines bedeutenden Volumens halber ebenso gut auf eine intra vitam stattgehabte Jodbehandlung sehllessen liesse, welcher aber nicht colloider Natur ist, weniger Jod enth\u00e4lt als ein ebenso grosser, die gleichen klinischen Symptome bedingender Colloidkropf.\n20","page":305},{"file":"p0306.txt","language":"de","ocr_de":"Nicht nur die absolute Menge des Jodes ist h\u00f6her in den Dr\u00fcsen, welche viel Colloid enthalten, als in den colloid-freien, sondern durchschnittlich auch die relative. Daraus l\u00e4sst sich schliessen, dass in einer gewissen Menge Colloid mehr Jod enthalten ist als in einem gleich grossen Volumen Schilddr\u00fcsenparenchym, mit anderen Worten, dass das Colloid als solches mehr Jod enth\u00e4lt als die Follikelzellen.\nDer Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Colloid in den Schilddr\u00fcsen und deren Jodgehalt kann nicht auf Zufall beruhen, vielmehr m\u00fcssen wir darin ein constantes, weil oft sich wiederholendes Verh\u00e4ltniss erblicken, welches wir dahin formuliren, dass: der Jodgehalt der Schilddr\u00fcse und die Menge des in der Dr\u00fcse enthaltenen Colloids in einem gewissen Verh\u00e4ltniss stehen, und zwar in der Art, dass der Jodgehalt der Schilddr\u00fcse um so h\u00f6her ist, je bedeutender die Menge des darin vorhandenen Colloids. Ebenso, dass der Jodgehalt der Kr\u00f6pfe, vorausgesetzt, dass dieselben nicht bindegewebig geschrumpfter Natur sind, um so h\u00f6her ist, je bedeutender die Menge des darin vorhandenen Colloids. Diese Thatsaehe ist geeignet, ein Licht auf die physiologische Bedeutung der Colloidsubstanz zu werfen.\nVon den Histologen wird das Colloid schon l\u00e4ngst als das Sekret der Schilddr\u00fcsenfollikel betrachtet. Andrerseits wurde in dem von Baumann1) entdeckten wirksamen Princip der Schilddr\u00fcse, dem Jodothyrin, als integrirender Bestandtheil Jod gefunden. Auf Grund der Thatsaehe, dass der Jodgehalt der Schilddr\u00fcsen von dem Colloid abh\u00e4ngig ist, und mit demselben in direktem Verh\u00e4ltniss steht, liegt es nahe, darin einen von physiologisch-chemischer Seite gebrachten Beweis zu sehen, dass das Colloid wirklich als das Sekret der Schilddr\u00fcse aufzufassen ist und als solches die wirksame Substanz derselben enth\u00e4lt. Ob das Colloid, so wie es in den Dr\u00fcsen, oft in grosser Menge, und in den Kr\u00f6pfen aufgespeichert ist, das Sekret im\n*) Baumann. Ueber das normale Vorkommen des Jods im Thierk\u00f6rper I. Mittheilg. Zeitschr. f. physiol. Chemie Bd. XXI, p. 319 u. E. Baumann u. E. Boos dto II. Mittheilg. 1. c. Bd. XXI, p. 481.","page":306},{"file":"p0307.txt","language":"de","ocr_de":"normalen Zustande oder nicht eher eine Ver\u00e4nderung desselben darstellt, in Folge deren es sich in den Follikeln anh\u00e4uft, m\u00fcssen uns sp\u00e4tere Versuche lehren.\nDie Feststellung des Verh\u00e4ltnisses zwischen dem Colloid und dem Jodgehalt der Schilddr\u00fcsen stimmt mit der Beobachtung von Hutshison \u00c7 \u00fcberein, welcher in einer kurzen Notiz die Mittheilung macht, dass nach seinen weiter nicht beschriebenen Versuchen das Colloid viel Jod enth\u00e4lt, dass es ihm gelungen sei, einen dem B aum ann sehen Jodothyrin \u00e4hnlichen jodhaltigen K\u00f6rper daraus darzustellen, und dass man somit berechtigt sei, das Colloid als activen Bestandtheil der Schilddr\u00fcse zu betrachten.\nJodgehalt der Schilddr\u00fcsen von Thieren.\nUm dem Vorw\u00e4nde vorzubeugen, dass der Jodgehalt der menschlichen Schilddr\u00fcsen durch den Umstand erh\u00f6ht sein kann, dass Jodpr\u00e4parate dem Organismus zugef\u00fchrt worden sind, und dass somit eine auf solcher Grundlage fussende Statistik unzuverl\u00e4ssige Besultate ergibt, wurden vergleichende Bestimmungen des Jodgehaltes der Schilddr\u00fcsen einiger S\u00e4ugethiergattungen ausgef\u00fchrt.\nSchilddr\u00fcsen von Schafen.\nHerkunft\t\tPatholog.-anatom. Befund\tGewicht der trockenen Dr\u00fcse\tJodgehalt in 1 gr. der trockenen Dr\u00fcse\tin Milligr. in der ganzen Dr\u00fcse\nBern ....\tKropfgegend\t\u2014\t9\t3,62\t9\nM\u00fcnchen . .\t\u2014\t\u2014\t1,64\t2,0\t3,28\nSavoyen . . .\tKropfgegend\twenig Colloid\t0,61\t\u2014\t1,64\nSolothurn . .\t55\tviel Colloid\t1,7\t2,69\t4,57\nSavoyen . . .\t\tviel Colloid\t1,15\t2,61\t3,0\n1) R. Hutshison. Preliminary note on the active substance in the thyroid. Brit. med. journal. Jahrg. 1896. Bd. I p. 722.","page":307},{"file":"p0308.txt","language":"de","ocr_de":"308\nDie Thiere waren alle ziemlich gleichaltrig ('I\u00c72\u20142 Jahre i. Auch bei den Schafen sind diejenigen Schilddr\u00fcsen, welche viel Colloid enthalten, jodreicher als die colloidfreien.\nSchilddr\u00fcsen von Schweinen.\n\t\t\tGewicht\tJodgehalt in Milligr.\t\nHerkunft\t\tPatholog.-anatom.\tder\t' in 1 gr. der j trockenen Dr\u00fcse\t1 in der ganzen Dr\u00fcse\n\t\tBefund\ttrockenen Dr\u00fcse\t\t\nSavoyen . . 1\tKropfgegend\twenig Colloid: haupts\u00e4chlich nur an d. Peripherie\t3,5\t0,847\t2,96\n2\t\t\t3,1\t0,88\t2,72\n,, 8\t\t\t1,85\t0,34\t0,629\n4\t\t\t1,0\t1,3\t1,3\nAargau 1 'linkes Aarufer)\tKropffreie | Gegend\tmit Colloidkornern durchsetzt\t1,95\t3,23\t6,29\n2\t\twenig Colloid\t6,6\t0,38\t2,5\n3\t\tviel Colloid\t3,85\t2,31\t8,89\n4\t\twenig Colloid\t1 6.55\t0,46\t3,01\n\u201e\t5\t\tviel Colloid\t1,95\t3,23\t6,29\nNach obiger Tabelle w\u00e4re allerdings\t\t\t\tder dure\t\u2022hsehnitt-\nliehe Jodgehalt der Schweinsschilddr\u00fcsen h\u00f6her in dem Kropffreien Theile des Kantons Aargau, als in dem mit Kropf behafteten Savoyen. Dies h\u00e4ngt aber damit zusammen, dass die Dr\u00fcsen aus dem Kanton Aargau viel Colloid enthalten, diejenigen aus Savoyen dagegen wenig. In den beiden F\u00e4llen (2 und 4), wo der pathologisch-anatomische Befund auf Vorhandensein von wenig Colloid lautet, ist der Jodgehalt auch ein geringerer und kommt demjenigen der Savoyer Dr\u00fcsen (1 und 2) gleich.\nUm ein m\u00f6glichst genaues Resultat zu erhalten, wurde systematisch auf folgende Weise vorgeschritten.\nNach den schriftlichen und m\u00fcndlichen Mittheilungen des Herrn Dr. Birch er ist das linksseitige Ufer der Aar, im Kanton","page":308},{"file":"p0309.txt","language":"de","ocr_de":"309\nAargau, gegen Kr\u00f6pfe immun, w\u00e4hrend auf dem rechten Ufer die Endemie stark auftritt. Es wurden nun bei den Schl\u00e4chtern und Dorfmetzgern Dr\u00fcsen von Thieren gesammelt, welche an ganz bestimmten und auf das Vorkommen des Kropfes genau untersuchten Orten erzeugt waren und daselbst immer gelebt hatten. Das Sammeln dieser Dr\u00fcsen wurde mir wesentlich erleichtert durch das freundliche Entgegenkommen von Herrn Dr. Bircher, welcher jene Gegend durch seine eigenen Untersuchungen \u00e4usserst genau kennt. Ich m\u00f6chte ihm daher auch an dieser Stelle meinen verbindlichsten Dank aussprechen.\nSo wurden einerseits Dr\u00fcsen von K\u00e4lbern, welche auf dem linksseitigen kropffreien Aarufer geboren wurden und nur daselbst gelebt hatten, und andererseits solche von K\u00e4lbern, welche nie aus den D\u00f6rfern des rechten kropfbehafteten Aarufers gekommen sind, in Verarbeitung genommen. Auf folgender Tabelle sind die Resultate zusammengestellt. Trotz aller Bem\u00fchungen ist es mir nicht gelungen, eine gr\u00f6ssere Anzahl von Schilddr\u00fcsen von ganz sicherer Herkunft bis jetzt zu erhalten.\nSchilddr\u00fcsen von K\u00e4lbern ans dem Kanton Aargau.\n\t\t\tGewicht\tJodgehalt in Milligr.\t\nHerkunft\tAlter\tPatholog.-anatom. Befund\tder trockenen Dr\u00fcse\tin 1 gr. der trockenen Dr\u00fcse\tin der ganzen Dr\u00fcse\na) linkes Aarufer (Kropffrei)\t\t\t\t\t\n1. Oberhof. .\t2 Monate\tviel Colloid\t2,7\t1,54\t4,15\n2. K\u00fcttigen .\t75\t\t1,4\t1,69\t2,36\n3. Oberhof. .\t\u201e\t\t2,5\t3,08\t7,7\n4. K\u00fcttigen .\t7 Wochen\t>'\t1,2\t1,61\t1,94\n5. Herznach .\t8 Wochen\ty -gjS\u00ce\t0,7\t\u2014\t2,23\nb) rechtes Ufer (Kropfgegend)\t\t\t\t\t\n6. Kulm. . .\tlOWochen\tsehr sp\u00e4rliches Colloid\t3,4\t0,5\t1,7\n7. Gr\u00e4nichen.\t,.\tviel Colloid\t4,65\t1,54\t8,16\n8.\t\tsehr sp\u00e4rliches Colloid\t10,4\tSpuren\tSpuren\n9.\tt\tviel Colloid\t7,6\t2,61\t19,83","page":309},{"file":"p0310.txt","language":"de","ocr_de":"310\nIm Anschluss daran seien noch folgende Kalbsdr\u00fcsen aus Savoyen\nverzeichnet :\n\t\t\tGewicht\tJodgehalt\tin Milligr.\nHerkunft\tAlter\tPatholog.-anatom. Befund\tder trockenen Dr\u00fcse\tin 1 gr. der trockenen Dr\u00fcse\tin der ganzen Dr\u00fcse\n10 Anethal (Savoyen) (Kropfgegend)\t1 -2 Monate\tMinimale t'olloidmengen\t4,4\t0,308\t1,35\nn.\t\t\t1,55\t0,46\t0,71\n12.\t\tColloid\t2,1\t2,08\t4,36\n13.\t\tMinimale t'olloidmengen\t10,9\t0,077\t0,839\n14.\t\t\t2,35\t0,115\t0,27\n15.\t\u201e\t\tColloid\t2,1\t2,08\t4,36\nDer Colloidgehalt ist bei allen Dr\u00fcsen mikroskopisch festgestellt worden. Dabei erwies es sich, dass in den Dr\u00fcsen 1\u20145, 7, 9, 12 und 15 die Follikel ganz mit Colloidmasse erf\u00fcllt waren, w\u00e4hrend in den Dr\u00fcsen 6, 8, 10, 11, 13 und 14 nur \u00e4usserst wenig Colloid zu erblicken war. -\nEs l\u00e4sst sich aus obigen Resultaten kein Verh\u00e4ltniss herausblicken zwischen dem Jodgehalt der Kalbsschilddr\u00fcsen und dem Vorkommen oder Fehlen der Kropfendemie in der betreffenden Gegend, wo die Thiere gelebt hatten. Andrerseits ist aber der Zusammenhang des Jodgehaltes der Schilddr\u00fcsen mit der darin enthaltenen Colloidmenge aufs deutlichste erwiesen: der Jodgehalt ist ein hoher in den F\u00e4llen, wo viel Colloid in den Dr\u00fcsen vorhanden ist.\nFassen wir die Resultate der Jodbestimmungen bei den untersuchten Thieren zusammen, so kommen wir zu dem Schluss, dass die bei den menschlichen Schilddr\u00fcssen gefundenen Verh\u00e4ltnisse auch bei den Schilddr\u00fcsen von Schafen, Schweinen und K\u00e4lbern herrschen, dass somit bei diesen wie bei jenen der Jodgehalt der Schilddr\u00fcse und die in derselben vorhandene Colloidmenge indirektem Verh\u00e4ltnisse zu einander stehen.","page":310}],"identifier":"lit17161","issued":"1897","language":"de","pages":"265-310","startpages":"265","title":"Ueber den Jodgehalt der Schilddr\u00fcsen","type":"Journal Article","volume":"23"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:29:08.020900+00:00"}