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{"created":"2022-01-31T13:06:35.171397+00:00","id":"lit17165","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Stoklasa, Jul.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 23: 343-346","fulltext":[{"file":"p0343.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntniss des Phosphors in der Frauen- und Kuhmilch.\nTon\t'\t.\nIh*. \u00bbfiil. Stoklasa.\nA-.is dem cl-em. anr.\u2019vt. Laboratorium drr k. k. b<tedin. II -ch-rLulo in l\u2019ra - >\n(I >or Redaction zugegangen am !7. Mai\nProf. Dr. Siegfried publieirte1} vor Kurzem seine FoiM-himgen \u00fcber die Natur des Phosphors in der' Frauen-, und Kuhmilch und zieht aus denselben den Schluss* dass von 'lein in der Kuhmilch enthaltenen gesammlen Phosphor <> und in der Frauenmilch i l/)\" o als Xueleonphosphor vorhanden sind. In seinen weiteren Ausf\u00fchrungen glaubt er annehmen zu sollen, dass der Phosphor in der Frauehmih*h haupts\u00e4chlich u|s Casein und Nucleonphosphor vorkommt.\nPie Untersuchungen \u00fcber Phosphorlleischs\u00e4urc in der Milch, deren Darstellung und das Studium ihrer Eigenschaften dud \u00fcberaus wichtige Befunde, und es l\u00e4sst sieh gar nicht in Ahiede stellen, dass von Dr. Sie g fried und seinen Mitarbeitern eine, vom physiologischen Standpunkte aus sehr hc-mcikenswerthe Entdeckung gemacht worden ist.\nNichtsdestoweniger kann ich mit Herrn I)i*. Siegfried nicht darin \u00fcbereinstimmen, dass der Phosphor in der Fraiien-unleh last nur aus Casein und Nucleonphosphor * besteht, h' zeigen n\u00e4mlich die in unseiem Uiboratorium vorgenommenen l utersiielumgen, dass die i weithin menge in der Frauenmilch\n1) Zur Kermtniss der Phospliorfleischs\u00e4ure. Von M. Siegfried, hiove Zeitschrift. XXL Hand. 18\u00ceU\u00ce. Zur Kenntnis des Hosphurs in der baiifn- und Kuhmilch. Von M. S i eg 1 r i ed. 1 kiese Zeitschrift, fid XXH\n'' 2:{","page":343},{"file":"p0344.txt","language":"de","ocr_de":"*> f 9\n> I l\nkemowveg- /Il nii!t*!~' li;il/fi! -ci. mill foi dcdialh wohl \u00abhe Annahme hereeldigl. fl\u00efi\u2014 aile die analylisehen Daten. welche | d* *r I<(\u2018\u00abill1ii!nHMiji\u00ab\u25a0 in \u00ab1er Mil\u00ab Ii bikini; \u00fc\u00ab*u\u00abhhh\u2018N wurd<m z\u00f9 nmdriir simI.\nHei der Analyse wunf\u00ab* in folgender WYfo<\u2018 vorg\u00ab\u2018gangen\nl*s wurden fOO ccul Milrli genau abgemessen un\u00abl m \\ Seh\u00fchhen n.M'Ii llol\u00efmcish-r vertlioill: in \u00ablies\u00ab*n\t.\nI\"\u2018l;in\u00abl si\u00ab'li mni*r, mil Salzs\u00e4ule ausgck\u00ab><\u2018lit<\u2018r und mil (jefo\u00fffo Wasser ,-orghiltig am-gewa^hener Sand, der ausserdem n>,.} mil Alkohol und Aether gt\u00fcndlioh cxtiahnt worden isl. |r. Mileh wurde liieiauf in \u00ab.lieson Sch\u00e4lchen vei\u2022 la\u00efMJ\u00abIl und zwar iin W a-serbade immer ,bei (\u2018iner Temperatur von bis tin\" r \\aeh vollst\u00e4ndiger Abdampfung der Mileh wurde dor in de. Sehiilelien betimlhehe I\u00bbi\u2019n kstan\u00abI in einotn Troekmnkaden foi \u00f4u 1)0\" C. gel nlekiiei. Hierauf\" wurde der Inhall \u00ab1er Seh\u00e4l\u00ab-fo-i: verrieben, in H\u00fclsen, nach Sehleiehcr und Sell\u00fc11 gobra\u00ab ifo nud das foeeithiii mjl reinem wasseiiieien Aether in Soxhlefs Apparat dnreh .\u2018in Stunden e.xtrahirt. Nach vollkommene) AeVheroxlraefion wurde der Inhalt \u00ab(er H\u00fclsen getrocknet und in einen mil U\u00fceklliHskiihler versehenen Kr len mover seben-Kolben sorgl\u00e4ltig iiber^< liilirl. und \u00ablas Lecithin miltols aW lulen Alkohols im Wasserbad immer '1 .Stunden hindiin ! exlrahirl. Das Kxlra\u00ab! wurde behutsam liltrirl. worauf die zur\u00fcckgebliebenen Substanzen einer ncimrlmlnm Exlraeftdit unterzogen wurden. Dieser Vorgang ward\u00ab' hin! Ins si\u00ab l>\u00bb ) Mal zum Zw\u00bb\u2018\u00abkc \u00ab1er vollst\u00e4ndigen K<'< itliin\u00ab,xtraelion wied\u00ab i-h\u00ab>lt. Alb* klar\u00abai Aether- lind' Alkoholextraete wurden sofhmn in einer gr\u00f6ss\u00ab>reii IMalins\u00abhale verdampft und unter \u2019Zusatz von k\u00ab\u00bbhlensaurem Kalium und salpetersaurem Natrium allm\u00e4le heh verbrannt. Die verkohlte Substanz wurde hieraul in einem Keoherglas Unter Zusatz von Salpeters\u00e4ure ausgekocht und in \u00ablein reinen Kiltral \u00ablas 0,1). nach der \u00fcblichen Molvbd\u00e4n-m\u00ab\u2018thode beslimml. Aus dem gewonnenen Mg., I \\ 0. win<i\u00ab \u00ablas Lecithin berechnet.\ndu \u00ablen genommenen IDO com. Kuhmilch wunlen 0,01 KV in Mi,DJK gefunden, was mit \u00ablern Kacfor 7.27o:> multipli\u00ab ot \u2022 lo.l'.l gr. Lecithin ergibt.","page":344},{"file":"p0345.txt","language":"de","ocr_de":"Ls wurden gleichzeitig mehrere Analysen in \u00abI\u00bbmmmi } I ! i h h i n g vorgenommen, wohn si\u00ab 11 immer rin \u00fcbereile .-imimendes Mcsultat ergab: du* Ihr JOO renn Kuhmilch ge-\u2022edene Lecithin menge bewegte sich zwischen l ) | \u00bbis 0.1 1)1 gj.\nIn <h*rs<*11 m*ii Alt und Weise wurde das Lecithin. niirh in il'T Frauenmilch bestimmt und gefunden. dass sieh du* in l\"(\u00bb ( \u00ab\u2022in. I* rauenmileh enthaltene Lecithinmnige in den (irenzen vi\u00bbii 0.1/0 I\u00bbis 0.1 Sti gr. bewegt. /.. II. in den genommenen fooccin. Frauenmilch wurden 0.021 gr. Mg., 1\\,(L gelunden. was 1 \u00fci!t\u25a0'drin factor 7.2/0!\u00bb iniiiliplicirt 0.17h gr. Lecithin ergibt.\nAach unserer Analyse ist daher:\nin 1 I. Kiihniilch .\t. O.flo 1.1)1 gr. Lecithin\nmul in 1 I. Frauenmilch . 1.70 -LS(> gr. L<m ijhin [;. vorhanden.\nDr. Siegfried gibt die Xueleonmcnge in einem Liter Kuhmilch mit . . . . 0.7)5 O.L gr. lind Frauenmilch mit .1.1\tl.\u2018\u00bb gr. an,\nNach unseren Analysen enthielt durchsclnnUlich I I. i rauenmileh 0.11 gr. I *.> (\t1 I. Kuhmileli 'dagegen LSI gr. I \\,(b.\nAul (irund der angef\u00fchrten Analysen ist in einem liter F rauen mi Ich 0.15)1 gr. I\u2019.O, als Lecithin vor-Looden, w\u00e4hrend in einem Liter- Kuhmilch aut da> l-i;\u00ab ilhin blos 0.0111 gr. I\\,1L entfallen.\nLs wurden daher von dem gesammlen P.,0. in Fnrm V-ui Lecithin:\nin der Fraiienmileh . . . )150<> des l\\,f L. in der Kuhmileli .\t. . . 5\".. des ILO\ng* Itnelen.\nHieraus ist ein grosser I ntersehied zwischen der Fraucn-\nmd Kuhmilch und zwar in \u00e4hnlicher Weise wie heim Nurlrnii-sphor ersieht lieh. Der bedeutende I ntersrhied beider Milch-\n: y I; len kommt nicht nur Leim Nucloouphosphnr, sondern \u00e4uelr 'luiMchllich des Lecithins zum Vorschein. -\nKr w\u00e4gt man die lledeutung des Lecithins als eines phos-\npborroichon Stoffes (das Lecithin enth\u00e4lt 8.M1 LI2\u00b0 \u25a0\u00bb Phosphor) tu die Dildung neuer Molek\u00fcle der lohenden Materie, so re-~ -|f. tiit hi (\u00bbraus wieder nur der durch die. Krl\u00e4 lining vielfach\n2:\\*","page":345},{"file":"p0346.txt","language":"de","ocr_de":"best\u00e4tigte Sat/, dass F ration ini Ich durch die Kid,-. IIIil<*It nicht ersetzt wenden kann.1)\nIn der Frauenmilch ist die Phosphors\u00e4ure in organischer ^ Form und zwar als Nuclcouphosphor, Lecithin und Casern vni-/ handelt.\nAus unseren bisherigen physiologischen Forschungen mIhi die Desorption des Lecithins geht dessen grosse IBedeutung m dem thierischen Organismus hervor, wor\u00fcber noch an einer anderen Stelle.berichtet werden wird.\nFine .hochinteressante Erscheinung ist die ungewohnt)\u00ab lie Analogie zwischen der Milch und der ZusammensetZunder Samenembryonen einiger Pflanzen in liezug au; die phosphorhalt igen organischen Stoffe.,\nSo wie in der Milch der Nucleonphosphor resp. die Phosphorlleischs\u00e4ure und das Lecithin in Vordergrund treten, land ich auch hei manchen Embryonen der Fllanzonsamen. dass last der gesammte Phosphor in denselben in Form der angef\u00fchrten organischen Verbindungen und zwar als Phospboi-fleischs\u00e4ure und Lecithin vorkommt.-) Es sei hier nur noch nebenbei bemerkt, dass die Phosphorfleischs\u00e4urc in dem I* Ha uzen organism us stark verbreitet und derselben eine wichtige A ufgabe bei den Lebensprozesscu. insbesondere w\u00e4hrend der Ke itn Periode und der ID\u00fcilie, zugemessen ist.\nHerrn Poe. Dr. Scheere bin ich f\u00fcr die freundliche Fcht i-lassnng der Frauenmilch zu grossem Danke verpflichtet.\n1)\tWir m\u00fcssen noch betonen, dass das Lecithin sich beim Sh rili-\nsationsprozess zersetzt und zwar in Cholin. Glycerin-Phosphors\u00e4ure unt in Fetts\u00e4uivn.\t\u25a0\n2)\tIch verweise auf die Studie: ..Leber die Verbreitung und physiologische Bedeutung des Lecithins in der Pflanze\". Von Jul in^ Stoklasa. Sitzungsberichte der Kaiserl. Akademie der W i s s <\u2022 n sehaft e n i n Wien. lsi'U.","page":346}],"identifier":"lit17165","issued":"1897","language":"de","pages":"343-346","startpages":"343","title":"Zur Kenntniss des Phosphors in der Frauen- und Kuhmilch","type":"Journal Article","volume":"23"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:06:35.171403+00:00"}