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{"created":"2022-01-31T13:10:13.601478+00:00","id":"lit17174","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Moraczewski, W. von","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 23: 483-496","fulltext":[{"file":"p0483.txt","language":"de","ocr_de":"Die Mineraibestandtheile der menschlichen Organe.\nVon\nDr. W. v. Moraczewski.\n(Aus dem chemischen Laboratorium der medicinischen Klinik von Prof. Dr. H. Eichhorst\nin Z\u00fcrich.)\n(Der Redaction zugegangen am 29. Juni 1897.)\nZu dieser Arbeit wurde ich durch meine fr\u00fcheren Untersuchungen veranlasst. Ich fand n\u00e4mlich, was auch fr\u00fcher von Becquerel1) und Rodier, C. Schmidt,2) Biernacki3) und v. Limbeck4) etc. angegeben wurde, dass die Mineralsalze des menschlichen Blutes in krankhaften Zust\u00e4nden sich abnorm verhielten. Anfangs untersuchte ich das Blut bei Anaemie und fand dabei eine Vermehrung von Chlor, eine Verminderung von Phosphor. Als ich meine Untersuchungen auf das Blut der Pneumoniker5) etc. ausstreckte, fand ich die Verh\u00e4ltnisse anders: hier war Chlor vermehrt, Phosphor vermindert.\nDie Stoffwechselversuche, welche ich an diese Befunde anschliessend machte, zeigten nun, dass im Organismus Mineralsalze zur\u00fcckgehalten werden, und zwar haupts\u00e4chlich das Chlor bei allen m\u00f6glichen krankhaften Zust\u00e4nden. Daneben wurde manchmal der Phosphor mehr ausgeschieden, manchmal aber gleich dem Chlor zur\u00fcckgehalten. Bei den Anaemien\n1)\tBecquerel und Rodier, Untersuch, \u00fcber die Zusammensetzung des Blutes. Erlangen 1845. S. 65 etc.\n2)\tC. Schmidt, Charakt. d. epid. Cholera, 1850. Leipzig und Mitau.\n3)\tS. Biernacki, Zeitschr. f. klin. Medic., B. 24. S. 460.\n4)\tLimbeck, Grundr. d. klin. Path, des Blutes. Jena 1896.\n5)\tVirchow\u2019s Archiv 189, 145, 146.","page":483},{"file":"p0484.txt","language":"de","ocr_de":"484\n(Chlorosen, pernicioesen Anaemien, Carcinomanaemien) wurde das Chlor im Organismus zur\u00fcckgehalten, der Phosphor mehr ausgeschieden. Dementsprechend war der Harn chlor arm, phosphorreich, das Blut aber ganz umgekehrt chlorreich, phosphorarm. \u2014 Bei den Pneumonien und anderen Fieberkrankheiten war eine Retention von Chlor im K\u00f6rper zu verzeichnen, neben einem Phosphorverlust. Der Harn war also chlorarm, phosphorreich, das Blut entsprechend chlorarm, phosphorreich. Schon an diesen zwei Beispielen sieht man, dass eine Chlorretention im Organismus durchaus nichts Eindeutiges ist und dass die Organe wohl nicht immer gleich zusammengesetzt sein m\u00fcssen in Bezug auf ihre Mineralbestandtheile.\nDie Retention von Chlor war, wie gesagt, bei vielen Krankheiten constatirt und es fehlt nicht an Versuchen, durch Chlorretention Vieles zu erkl\u00e4ren, was sonst auf ganz andere Weise erkl\u00e4rt wurde. So hat Jul. Bohne1) das Coma urae-micum auf die Kochsalzretention zur\u00fcckgef\u00fchrt, da er bei den Nephritikern eine Chlorretention constatirte.\nEs lag also Grund genug vor, eine Untersuchung der Organe in Bezug auf die in Frage kommenden Salze zu stellen. \u2014 Wenn ich diese Aufgabe nun auch in Angriff genommen habe, so war ich mir doch bewusst, dass ich kaum einen kleinen Beitrag in der Frage bringen konnte. Erstens sind die organisch gebundenen Salze von den nicht organisch gebundenen schwer zu trennen, was besonders f\u00fcr Phosphor gilt, zweitens sind die Organe selbst Gemenge und nicht in Einzelbestandtheile zu spalten, endlich ist die Zusammensetzung vielleicht von der Frische der Organe abh\u00e4ngig. Die Schwierigkeiten sind ganz bedeutend und machen jede eindeutige L\u00f6sung der Frage illusorisch. Ich war darauf gefasst, dass die Untersuchung \u00fcberhaupt nicht auf die gestellte Frage Antwort geben und nur auf eine Analyse hinauslaufen w\u00fcrde.\nl) J. Bohne, Fortschr. d. Med. 1897. Bd. 15, Nr. 4, S. 121.","page":484},{"file":"p0485.txt","language":"de","ocr_de":"485\nDa bei solchen Untersuchungen die Methoden wesentlich sind, so will ich nicht vers\u00e4umen, dieselben m\u00f6glichst genau zu schildern.\nDie Organe wurden so frisch als m\u00f6glich genommen, was aber nicht sagen will, dass sie der Zusammensetzung w\u00e4hrend des Lebens entsprechen. Es ist festgestellt, dass die Bact\u00e9rien post mortem aus den Gef\u00e4ssen in die Organe einwandern und dass die Salze in die Organe oder umgekehrt in die K\u00f6rperfl\u00fcssigkeiten diffundiren. Ob es einen Punkt gibt, bei welchem Gleichgewicht eintritt, und wo dieser Punkt zu suchen ist, ist eine schwer zu entscheidende Frage. Vielleicht ist f\u00fcr jedes Organ, f\u00fcr jede Krankheitsart dieser Punkt ein anderer. Vergleichende Analysen verschiedener, frisch entnommener Organe w\u00fcrden hier kaum eine Entscheidung bringen. \u2014 Ich nahm also an, dass alle meine Analysen ungef\u00e4hr in gleich frischem Zustande zur Untersuchung kamen, und ich bem\u00fchte mich nur die Organe vor dem Austrocknen zu sch\u00fctzen, was durch Aufbewahren derselben in der Eiskammer und eine Untersuchung gleich nach dem Abschneiden der Proben gelungen ist.\nDas Durchsp\u00fclen bringt bekanntlich Verluste mit sich, die ganz unregelm\u00e4ssig sind. Das Pr\u00e4pariren zur Entfernung des Fettes ist ebenso unsicher wie ungenau, wie das Katz1) in seiner Arbeit mit Recht hervorhebt. Die Proben wurden nun so genommen, wie sie am ehesten ein Durchschnittsmuster der betreffenden Gewebe darstellen. Also wurden grosse Ge-f\u00e4sse und Sehnen, grosse Fettmassen vermieden, dagegen wurden die Organe weder entfettet, noch besonders genau pr\u00e4parirt, damit das Gewebe nicht misshandelt wird und ein nat\u00fcrliches Aussehen bewahre.\nDie Proben wurden also mit scharfen Messern aus der Mitte der Organe geschnitten und in ein gewogenes Glask\u00f6lbchen gebracht. Sie wurden sofort zur Analyse verwendet, das Trocknen wurde in der gebr\u00e4uchlichen Weise ausgef\u00fchrt. Alle unsere unmittelbar gefundenen Zahlen beziehen sich auf\n!) J. Katz, Pfl\u00fcger\u2019s Archiv 1896. Bd. 68, S. 1.","page":485},{"file":"p0486.txt","language":"de","ocr_de":"frische Organe und die Umrechnung auf trockene Organe geschah auf Grund der sp\u00e4ter gefundenen Trockensubstanz.\nDas Trocknen der Organe vor der Analyse hielt ich f\u00fcr \u00fcberfl\u00fcssig. Es ist oft mit Verlusten verbunden, zum mindesten mit N-Verlusten, und gibt nicht den richtigen Einblick in die Zusammensetzung der Organe. Ich will dies an einem Beispiel zeigen. Der Chlorgehalt des trockenen Blutes steigt auf 5\u00b0/0 bei Anaemie, normal 1 \u00b0/0. \u2014 Berechnet man aber auf fl\u00fcssiges Blut, so sind die Maximalzahlen 0,3 \u00b0/o gegen\u00fcber den normalen 0,2 \u00b0/o. Der Unterschied des Procentgehaltes des trockenen Blutes ist durch den niedrigen Procentgehalt an Trockensubstanz verursacht und gibt uns eine weniger richtige Vorstellung, als die auf feuchtes Blut berechneten Zahlen. Da nun die Bestimmung des Trockenr\u00fcckstandes so gut wie immer fehlerhaft ist, so habe ich es vorgezogen, meine Untersuchungen auf frische Organe zu beschr\u00e4nken. Daneben habe ich den Gehalt der Salze auch auf trockene Organe berechnet, aber ich lege auf diese Zahlen weniger Werth, denn die Trockensubstanz ist nie sicher zu bestimmen. Die Bestimmung habe ich trotzdem der Vollst\u00e4ndigkeit halber stets gemacht und zwar auf folgende Weise. Kleine Gewebsst\u00fcckchen wurden in demselben Gef\u00e4sse, in welchem die anderen Proben enthalten waren \u2014 nach dem Abwiegen der f\u00fcr N, Cl, P benutzten Mengen \u2014 w\u00e4hrend 24 Stunden bei 60\u201480\u00b0, dann w\u00e4hrend 5\u201410 Stunden bei 110\u00b0 getrocknet. Nimmt man viel Gewebe, so ist das vollst\u00e4ndige Trocknen schwer, nimmt man wenig, so rufen kleine Verunreinigungen, Fettpartien, Sehnen etc., welche nicht zu vermeiden sind, grosse Unterschiede hervor.\nIn der folgenden Zusammenstellung meiner Analysen findet man ganz kleine Mengen Trockenr\u00fcckstand und abnorm grosse, die gewiss auf Fehler zu beziehen sind, deshalb ist auch nur die Durchschnittszahl zu beachten, welche etwa von 10\u201420 \u00b0/o schwankt.\nDas Gleiche l\u00e4sst sich von Extractivstoffen sagen. Um so mehr Gewicht wurde auf die Bestimmung des Stickstoffs, Chlors, Phosphors und Calciums gelegt.","page":486},{"file":"p0487.txt","language":"de","ocr_de":"487\nDie Stickstofrbestimmung wurde nach Kjeldahl ausgef\u00fchrt. Ich verwendete, wo es nur irgend m\u00f6glich war, nicht weniger als 5 gr. Substanz, zersetzte dieselbe mit H2S04 unter Zusatz von CuS04, bis die Schwefels\u00e4ure gr\u00fcn gef\u00e4rbt aussah. Die Destillation geschah stets aus b\u00f6hmischen Kolben, vorgelegt wurde Dr N. Schwefels\u00e4ure, filtrirt wurde mit 1U N. Natronlauge unter Verwendung der Cochenille als Indicator.\nZur Chlorbestimmung wurde ebenfalls 5\u201410 gr. frischer Substanz verwendet. Die abgewogene Menge wurde in ein starkes Glask\u00f6lbchen gebracht und mit soviel Silberl\u00f6sung versetzt, dass auf jedes Gramm Substanz 1 ccm. Silberl\u00f6sung kam. Die Silberl\u00f6sung enthielt genau 29,075 gr. im Liter und jeder Cubikcentimeter entsprach 0,01 gr. Na CI oder 0,006068 gr. Chlor. Auf die Silberl\u00f6sung, welche sonst zur Titration von Chlor im Urin gebraucht wurde, war eine Rhodanammoniuml\u00f6sung gestellt, die zur R\u00fccktitrirung diente.\nEs ist durch Rechnung leicht zu finden, dass diese Menge unserer Silberl\u00f6sung mehr als gen\u00fcgend ist, um alles Chlor der Organsubstanz zu binden. Die mit Silbernitratl\u00f6sung versetzte Substanz wurde nun mit 50\u201480 ccm. starker Salpeters\u00e4ure \u00fcbergossen und 24 Stunden in der K\u00e4lte stehen gelassen. Dabei war alles Chlor an das Silber gebunden und die organische Substanz meistens am n\u00e4chsten Tage aufgel\u00f6st. Diese L\u00f6sung wurde so lange in schwachem Sieden gehalten, bis alle S\u00e4ure ausgekocht und der Kolbeninhalt auf 2\u20143 ccm. Fl\u00fcssigkeit reducirt war. Da alle Metallsalze die Zersetzung mit S\u00e4uren wesentlich bef\u00f6rdern, so war nach dieser Re-handlung die organische Substanz v\u00f6llig zerst\u00f6rt. Durch Verd\u00fcnnen mit Wasser k\u00f6nnte keine Tr\u00fcbung erzeugt werden. \u2014 Nach dem Abk\u00fchlen wurde der Kolbeninhalt mit 20 ccm. H20 verd\u00fcnnt und gr\u00fcndlich ausgekocht, damit alle Oxyde des Stickstoffs entweichen, dann mit Eisenalaunl\u00f6sung (kalt ges\u00e4ttigt) versetzt und auf 100 ccm. gebracht. Die H\u00e4lfte davon wurde abfiltrirt und in dem Filtrat durch Rhodankalium das \u00fcbersch\u00fcssige Silber zur\u00fccktitrirt. Das Rhodankalium war auf Silber gestellt; es war dies also die bekannte Vol-hard\u2019sche Chlorbestimmung auf organische Substanz ange-\n82","page":487},{"file":"p0488.txt","language":"de","ocr_de":"488\nwendet. Die Methode scheint mir sehr einfach und bequem zu sein, umgeht die W\u00e4gung des Chlorsilbers und besonders die Verkohlung und Veraschung der organischen Substanz, welche trotz Soda-Zusatz und vorsichtiger Handhabung leicht zu Verlusten f\u00fchren kann, sei es durch Spritzen der Substanz, sei es durch Verfl\u00fcchtigung der Chloride. Diese Methode der Zersetzung durch Salpeters\u00e4ure unter Zusatz von bekannter Menge Silber habe ich seither bei allen Stoffwechselversuchen mit Vortheil angewandt und glaube dieselbe empfehlen zu k\u00f6nnen.\nBei der Bestimmung des Phosphors wurde ebenfalls das Verkohlen der Substanz umgangen. Abgesehen davon, dass hier noch mehr ein Verlust von Phosphor zu bef\u00fcrchten ist, war die Zersetzung mit Salpeters\u00e4ure wohl bequemer und sauberer. F\u00fcr die Phosphorbestimmung wurde viel Substanz verwendet, 10\u201420 gr., da die Menge von Ca so gering ist, dass man mit dieser Substanz kaum w\u00e4gbare Spuren bekommt. Die K\u00f6lbchen, welche zur Zersetzung der Substanz dienten, waren entsprechend gr\u00f6sser, 200 ccm., und die S\u00e4uremenge belief sich meist auf 80\u2014110 ccm. Nach 24 Stunden war auch hier die organische Substanz meist aufgel\u00f6st. Der Kolbeninhalt wurde auf einem Zertheilungsbrenner gelinde erhitzt und im ruhigen Sieden 2\u20143 Stunden gehalten. \u2014 Nach dieser Zeit war der Kolbeninhalt auf wenige Cubikcentimeter reducirt. Wenngleich bei Wasserzusatz meist eine schwache Tr\u00fcbung auftrat, glaube ich doch, dass aller Phosphor nach dieser Behandlung in Phosphors\u00e4ure umgewandelt war. Es wurde der Kolbeninhalt mit wenig Wasser verd\u00fcnnt, darauf mit Ammoniummolybdat in grossem Ueberschuss versetzt. [Das Ammoniummolybdat war nach Menschutkin bereitet : 1 Th. Ammoniummolybdat in 15 Th. Salpeters\u00e4ure von 1,2 speci-fischem Gewicht. Die L\u00f6sung war klar]. Das Phosphormolyb-dat wurde nach 3 Tagen abfiltrirt und der Niederschlag mit einer Mischung von 1 Th. Wasser und 1 Th. der obengenannten Molybd\u00e4nl\u00f6sung gewaschen. Filtrat und Waschwasser wurde f\u00fcr die Ca-Bestimmung aufgehoben. Der durch molybd\u00e4nsaures Ammon erzeugte Niederschlag von Phosphor-","page":488},{"file":"p0489.txt","language":"de","ocr_de":"489\nmolybdat wurde mit NH3 gel\u00f6st und in der ammoniakalischen L\u00f6sung das Ammoniumphosphat durch Magnesiamixtur gef\u00e4llt. [83 gr. MgS04, 82 gr. BaCl2, beides in Wasser gel\u00f6st, wurden unter Zusatz von 5 ccm. HCl gemischt; von BaS04 abfiltrirt, das Filtrat und Waschwasser eingeengt, 260 ccm. NH3 und 160 gr. NH4G1 zugesetzt und auf 1 Liter gebracht. Fresenius.] Ammoniummagnesiaphosphat wurde nach 24 Stunden filtrirt, gewaschen, verbrannt, gegl\u00fcht und als Magnesiumpyrophos-phat gewogen.\nIn dem vom Molybd\u00e4nniederschlag getrennten Filtrat und dem Waschwasser wurde die Salpeters\u00e4ure durch \u00fcbersch\u00fcssiges NH3 abgestumpft, darauf mit Essigs\u00e4ure anges\u00e4uert und mit Ammoniumoxalat gef\u00e4llt. Das Calciumoxalat wurde nach 24 Stunden heiss filtrirt, mit siedendem Wasser gewaschen, verbrannt, gegl\u00fcht und als CaO gewogen.\nDieses waren die in allen F\u00e4llen angewandten Methoden, deren Zuverl\u00e4ssigkeit ich seither oft erprobt habe.\nBesonders interessant erschienen mir die F\u00e4lle, welche im Leben eine Chlorretention zeigen, also die Pneumonien mit dem chlorarmen und die Anaemien mit dem chlorreichen Blute. Daneben wurden Carcinome untersucht und zwar je zwei anaemische und je zwei nicht anaemische. Schliesslich wurde eine Leiche eines an Verblutung Gestorbenen untersucht, gewissermassen als Beispiel einer acuten Anaemie. Die ausgezeichnete Untersuchung von Katz lieferte mir ein Beispiel eines normalen Muskels (Selbstm\u00f6rder). Die anderen normalen Organanalysen habe ich zum Theil nach Gautier, Halliburton, Gorup-Besanez und anderen Lehrb\u00fcchern zusammengestellt und auf meine Zahlen umgerechnet. Diese Analysen stammen von Oidmann, v. Bibra, Bunge etc.\nBez\u00fcglich der Litteratur, betreffend die Analysen, verweise ich auf die mehrfach citirte Arbeit von Katz und meine fr\u00fcheren Arbeiten.\nIch habe nur den Gesammtphosphor bestimmt, aus dem einfachen Grunde, weil eine Trennung des Nucleinphosphors von dem Mineralphosphor nicht gut m\u00f6glich ist. Je nachdem man mehr oder weniger auslaugt, bekommt man reichlichere\n32*","page":489},{"file":"p0490.txt","language":"de","ocr_de":"490\nPhosphors\u00e4uremengen in L\u00f6sung und phosphorarmeres Nuclein. Ebensowenig dachte ich an die Trennung vom Kalium- und Natriumphosphat von dem Calciumphosphat. Es waren f\u00fcr mich diejenigen MineralbestandtheiIe besonders von Bedeutung, deren Bestimmung im Blute und bei den Stoffwechseluntersuchungen Gegenstand meiner Untersuchung war.\nIch untersuchte meist folgende Organe : Gehirn, Herzmuskel, Leber, Milz, Niere; bei Pneumonie Lunge, bei Anaemie Blut.\nTabelle I.\n\tOrgan\t53 O\tO A\t\u00a9 w \u00a3 3 d ,\t53 c -o \u00c6 ! \u00a3 x I 5\tO o ^ 5\tO d\tO P-l 20 d\t5\" m 13 d\tjg j d m\t0 X\n\tLunge\t12,4\t3,0\t2,734\t22 2\t0,192\t1,54\t0,188\t1,51\t0,004\t0,033\nPneumonia fibr.\tHerz\t16,9\t0,6\t2,6681\t15,7 1\t0,142\t0,82\t0,183\t1,08\t0,004\t0,024\nweibl.\tMilz\t16,6\t3,6\tI\t\u2014\t0,178\t1,07\t0,277\t1,42\t0,002\t0,012\n\tLeber\t34,1\t25,6\t4,071\t12,0\t0,092\t0,29\t0,189\t0,55\t0,003\t\u2014\n\tNiere\t9,4\t1,2\t2,293\t24,0\t0,188\t2,00\t0,181\t1,92\t0,003\t0,033\n\tLunge\t9,9\t1,6\t1,581\t16,0\t0,246\t2,48\t0,138\t1,39\t0,005\t0,05\n\tGehirn\t30,2\t27,0\t1,159\t3,8\t0,222\t0,72\t0,291\t0,97\t0,007\t0,02\nPneumonia fibr.\tHerz\t14,6\t1,9\t\u2014\t\u2014\t0,319\t2,18\t0,149\t1,02\t0,009\t0,01\nm\u00e4nnl.\tMilz\t17,8\t2,3\t4,237\t24,3\t0,335\t1,88\t0,231\t1,30\t0,001\t0,006\n\tLeber\t11,7\t3.6\t1,584\t13,5\t0,217|\t1,85\t0,932\t7,99\t0,004\t0,03\n\tNiere\t12.2\t0,9\t2,155\t16,8\t0,392\t3,41\t0,156\t1,28\t0,004\t0,03\n\tGehirn\t| 14;5\t\u2014\tI 1,356\t9,3\t0,153\tI 1\u00bb05\t0.256\t1,76\t0,024]\t0,16\nCarcinoma\tHerz\t12,0\t\u2014\t1,703\t22,5\t0,157\t1,31\t0,188\t1,57\t0,064\t0,5\nverhungert\tMilz\t1 17,9\t\u2014\t1 2,860\t16,0\t0,215\t! 1;20\t1 0,245\t| 1,36\t1 0,0151\t0,09\nweibl.\tLeber\t17,2\t\u2014\t2,700\t15,7\t0,191\t! i,n\tI 0,216\t1,25\t0,017\t0,09\n\tNiere\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\nCarcinoma\tHerz\tI 13,7\t1,0\t1,821\t| 13,2\t0,153\t1,12\t0,149\t| 1)09\t0,017\t0,12\nverhungert\tMilz\t14,0\t1,2\t2,646\tI 18,8\t0,176\t1,25\t0,188\t| 1,33\t0,003\t0,02\nm\u00e4nnl.\tLeber\t1 28,6\t1,0\t2,022\t7,07\t0,184\t0,64\t1 0,180\t0,62\t0,001 ] 0,012\t0,005\n\tNiere\t|12,8\t4,1\t2,291\t17,9\t0,166\t1,29\tI 0,131\tPOi\t\t0,09\n\tGehirn\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\nCarcinoma\tHerz\t8,87\t4,11\t2,292\t| 25,8\t0,170\t1,93\t0,124\t1,38\t0,009\t0,10\nAnaemie\tMilz\t13,5\tI 1,5\t1 2,464\t: 18,2\t0,174\t' 1,28\t| 0,218\t1,64\t1 0,004\tI 0,03\nweibl.\tLeber\tI 38,6\t26,8\t2,712\t7,03\t0,174\t\u2022 0,45\t1 0,199\t0,51\t0,004\t0,011\n\tNiere\t3,5\t1,0\t1,913\t54,6\t0,218\tJ 6,23\t] 0,178\t5,05\t0,003\t0,08\n\tGehirn\t7,1\t1,2\t1,309\tI 18,4\t0,213\tI 3,00\t0,280\t3,93\t0,090\t1,28\nCarcinoma\tHerz\t16,2\t1,9\t2,237\t13,8\t0,142\t0.88\t0,093\t0,58\t\u2014\t\nAnaemie\tMilz\t19,8\t0,3\t2,740\t1 13,7\t0,198\t1 1,0\u00b0\t0,359\t1 1,81\t\u2014\t\nm\u00e4nnl.\tLeber\t17,4\t4,4\t2,561\ti 11,8\t0,153\t0,9\t0,237\tI 1,35\t\u2014\t\u2022 \u2014\n\tNiere\t16,7\t3,7\t1,793\t10,8\t0,032\t0,18\t0,214\t| l,22\t0,001\t0,006","page":490},{"file":"p0491.txt","language":"de","ocr_de":"491\n\tOrgan\tTrockensubstanz %\t\u00eb o > \u00a9 X H\t\u00a9 .2 \u00a7\taS ^ C\u00df \u00a9 \u00a9 \u00abw 3 cj\tCI % auf fr. Subst. ber.\tCI O/o auf troek. Subst. ber.\t\u00a9 \u2022O P-i m * 05\t\u00a9 \u00a9 c5\t\u00a9 M * * 6 c3\tCa o/o auf trock. Subst. ber.\n\tGehirn\t18,4\t8,2\t1,942\t10,5\t0,152\t0,82\t0,246\t1,33\t0,002\t0,07\nAnaem. perniciosa\tHerz\t18,1\t8,1\t2,755\t15,2\t0,139\t0,76\t0,160\t0,89\t0,005\t0,03\nweibl.\tMilz\t11,8\t1,7\t2,801\t23,7\t0,259\t2,19\t0,195'\t1,65\t0,010\t0,08\n\tLeber\t9,1\t1,5\t3,285\t36,1\t0,216\t2,37\t0,154\t1,69\t0,003\t0,03\n\tNiere\t10,4\t\u2014\t2,404\t23,0\t0,263\t2,53\t0,153\t1,47\t0,008\t0,07\n\tBlut\t6,96\t\u2014\t0,995\t14,4\t0,315\t4,53\t0,015\tI 0,21\t0,005\t0,07\nAnaem. perniciosa\tHerz\t21,8\t8,8\t2,295\t10,5\t0,188\t0,86\t0,150\t0,68\t0,009\t0,04\nm\u00e4nnl.\tMilz\t19,5\t16,0\t\u2014\t\u2014\t0,183\t0,93\t0,214\t1,09\t0,001\t0,005\n\tLeber\t17,2\t4.1\t2,565\t14,9\t0,125\t0,72\t0,217\t1,25\t0,017\t0,09\n\tNiere\t11,8\t1,4\t1,933\t16,4\t0,255\t2,16\t0,160\t1,35\t0,009\t0,08\n\tGehirn\t21,3\t\u2014\t1,944\tl 9,1\t0,145\t0,68\t0,266\t1,25\t0,004|\t0,01\n\tHerz\t13,4\t\t|\t2,319\t17,3\t0,141\t1,05\t0,121\t0,90\t0,002\t0,01\nVerblutung- m\u00e4nnl.\tMilz\t4,3\t\u2014\t2,945\t68,5\t0,299\t4,62\t0,099\t2,30\t0,012\t0,29\n\tLeber\t8,4\t\u2014\t2,350\t27,8\t0,141\t1,67\t0,080\t2,14\t0,062\t0,73\n\tNiere\t9.8\t\u2014\t2,421\t24,6\t0,136\t1,38\t0,161\t1,64\t0,003\t0,03\n\tGehirn\t\u2014\t\t\u2014\t\u2014\t0,070\t\u2014\t0,041\t\u2014\t0,002\t\u2014\nNormale Leiche\tLeber\t\u2014\t\t\u2014\t\u2014\t0,0271\t\u2014\t0,338\t\u2014\t0,027\t\u2014\nm\u00e4nnl.\tHerz\t36,0\t_\t\u2014\t\u2014\t0,070\t0,255\t0,203\t0,740\t0,007\t0,027\n\tMilz\t\tTabelle\t\t> II.\t0,011\t\t0,132\t\t0,011\t\n\t\u00a7 G EH\to \u00a9 \u00c7 X\t\u00a9 \u00abM \u00ab4\u2014( 3 ce\tN \u00b0/o auf trock. Subst. ber.\tCI % auf fr. Subst. ber.\tCI \u00b0/o auf trock. Subst. ber.\t\u00a9 \u00ab\u00a9 PH \u00ae g 3 ce\t\u00a9 -O -\u00db o 3 PH * \u00a9 1 3 ce\tCa% auf fr. Subst. ber.\tCa % auf trock. Subst. ber.\nPneum. weibl.\t\t\tGt\tihir r\t1.\t\t\t\t\t\n\u201e\tm\u00e4nnl.\t30,2\t27,0\t1.159\t3,8\t0,222\t0,72\t0,291\t0,97\t0,007\t0,02\nCarcin. verb, weibl.\t14,5\t\u2014\t1,356\t9,3\t0,153\t1,05\t0,256\t1,76\t0,024\t0,16\n\u201e\t\u201e m\u00e4nnl.\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\u2014\nCarcin. Anaem. weibl.\t7,15\t1,25\t1,309\t18,7\t0,213\t3,00\t0,280\t3,98\t0,090\t1,25\n,,\t,, m\u00e4nnl.\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\u2014\nAnaem. pern, weibl.\t18,4\t8,2\t1,942\t10,5\t0,152\t0,82\t0,246\t1,33\t0,012\t0,07\n\u201e\t\u201e m\u00e4nnl.\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\nVerblutung m\u00e4nnl. -\t21,3\t\u2014\t1,944\t91,0\t0,145\t0,68\t0,266\t1,25\t0,004\t0,09\nNormal\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t0,07\t\u2014\t0,046 \u2018)\t\u2014\t0,002\t\u2014\nl) Mineralphosphor.","page":491},{"file":"p0492.txt","language":"de","ocr_de":"492\n\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t\t\u00a9\tO\t\u00a9\tJ\tg\t,0\t3\nN\t\tfO\t\tFO\t\t-\u00b0\t\u25a0*S\t\n08\t\t\t\t\t\t+5\t\u00cf\u00cf\t-M J\n3 d\t>\t\t\to cc QCQ\t\u00a9\" OQ\tM 00\t^3 & '\u00e9\t\u00b0 3 O ^\n\u00a9\t\u00a7\t\u00a3\t\u00a9\t\u00a3\t\u00a7\t\u00a3\t\u00a9\t\u00a3\n\u00a9\t\t<w\t\t\t\u2014\t\u00abw\t\t'M\n\u00a3\t\u00d6\t\u00a7\t\tc3\t\u00a9\tc8\t'tj\tS\nw '\t\t\t~ 1\t\tc3\t\t3\t\nHerz.\nPneum. weibl.\t16,9\t0,6\t2,668\t15,7\t0,142\t0,82\t0,183\t1,08\t0,004\t0,024\n\u201e\tm\u00e4nnl.\t14,0\t1,9\t\u2014\t\u2014\t0,319\t2,18\t0,149\t1,02\t0,009\t0,06\nCarcin. Abm. weibl.\t12,0\t\u2014\t2,703\t22,5\t0,157\t1,31\t0,188\t1,57\t0,067\t0,5\n\u201e\t\u201e m\u00e4nnl.\t13,7\t1,0\t1,821\t13,2\t0,153\t1,12\t0,149\t1,09\t0,017\t0,12\nCarcin. Anaem. weibl.\t8,8\t4,1\t2,2921\t25,8\t0,170\t1,93\t0,124\t1,38\t0,009\t0,1\n,,\t,, m\u00e4nnl.\t16,2\t1,9\t2,237\t13,8\t0,142\t0,8:8\t0,093;\t0,58\t0,001\t\u2014\nAnaem. pern, weibl.\t18,1\t8,1\t2,758\t15,2\t0,159\t0,76\t0,160\t0,89\t0,005\t0,03\n.,\t,, m\u00e4nnl.\t21,9\t8,9\t2,295\t10,5\t0,1886\t0,86\t0,150\t0,68\t0,009\t0,04\nVerblutung m\u00e4nnl.\t13,4\t\u2014\t2,319\t17,3 .\t0,141\t1,05\t0,121\t0,90\t0,002\t0,01\nVormal\t36,00\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t0,070\t0,255\t0,203\t0,740\t0,0071\t0,227\nMilz.\nPneum. weibl.\t16,6\t3,6\t\u2014\t\u2014\t0,178\t1,07\t0,237\tI 1,42\t0,002\t0,012\n\u201e\tm\u00e4nnl.\t17,8\t2,3\t4,237\t24,3\t0,335\t1,88\t0,331\t1,30\t0,001\t0,006\nVerh. Care, weibl.\t17,9\t\u2014\t2,860\t16,0\t0,215\t1,20\t0,245\t1,36\t0,015\t0,09\n,,\t,,\tm\u00e4nnl.\t14,4\t1,2\t2,646\t18,8\t0,176)\t1,25\t0,188\tI 1,36\t0,0031\t0,09\nCarcin. Anaem. weibl.\t13,4\t1,5\t2,464 ;\t18,2\t0,174\t1,28\t0,218\t1.61\t0,004\t0,03\n\u201e\t\u201e m\u00e4nnl.\t19,2\t0,4\t2,740\t13,7\t0,198\t1,00\t0,259\t1,81\t\u2014\t\u2014\nAnaem. pern, weibl.\t11,8\t1,7\t2,801\t23,7\t0,259\t2,19\t0,195\t1,65\t0,010\t0,08\n\u201e\t\u201e m\u00e4nnl.\t19,5\t1,6\t\u2014\t\u2014\t0,186\t0,93\t0,214\t1,09\t0,001\t0,005\nVerblutung m\u00e4nnl.\t8,3\t\u2014\t2,350\t27,8\t0,140\t1,67\t0,266\t2,14\t0,004!\t0,73\nNormal\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t0,0111\t\u2014\t0,132\t\u2014\t0,077 j\t\u2014\nLeber.\nPneum. fibr. weibl.\t34,1\t25,6\t4,071\t12,0\t0,092\t0,29\t0,189\t0,55\t0,0011 0,03\n\u201e\t\u201e m\u00e4nnl.\t11,7\t3,6\t1,584\t13,5\t0,271\t1,85\t0,932\t7,99\t0,6041 0,08\nVerh. Care, weibl.\t17,2\t\u2014\t2,701\t15,7\t0,191\t1,11\t0,216\t1,25\t0,017\t0,09\n' M\t\u201e\tm\u00e4nnl.\t28,6\t1,0\t2,022\t7,07\t0,184\t0,64\t0,180\t0,62\t0,001\t0,005\nAnaem. Care, weibl.\t38,6\t26,8\t2,712\t7,03\t0,174\t0,45\t0,199\t0,51\t0,004 0,01\n,,\t,, m\u00e4nnl.\t17,4\t4,4\t2,561\t14,8\t0,153\t0,9\t0,237\t1,35\t0,001 \u2014\nAnaem. pern, weibl.\t9,1\t1,5\t3,285\t36,1\t0,216\t2,37\t0,1541\t1,69\t0,003\t0,03\n\u201e\t\u201e m\u00e4nnl.\t17,2\t4,1\t2,565\t14,9\t0,125\t0,72\t0,217\t1,25\t0,017\t0,09\nVerblutung m\u00e4nnl.\t4,3\t\u2014\t2,945\t68,5\t0,209\t4,62\t0,099\t2,30\t0,012\t0,29\nNormal\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t0,027\t\u2014\t0,338\t\u2014\t0,0281 \u2014\nNiere.\nPneum. fibr. weibl.\t9,4\t1,2\t2,293\t24,4\t0,188\t2,00\t0,181\t1,92\t0,003\t0,33\n,,\t,, m\u00e4nnl.\t12,2\t0,9\t2,155\t16,8\t0,392\t3,41\t0,156\t1,28\t0,004 0,03\nCaro. verh. weibl.\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014 \u2014\n\u201e .\t\u201e m\u00e4nnl.\t12,8\t4,1\t2,291\t17,9\t0,167\t1,29\t0,131\t1,04\t0,012\t0,09\nCare. Anaem. weibl.\t3,5\t1,0\t1,913\t54,6\t0,218\t6,23\t0,178\t5,05\t0,003 0,08\n\u201e\t\u201e\tm\u00e4nnl.\t16,7\t3,7\t1,793\t10,8\t0,038\t0,18\t0,214\t1.22\t0,001\t0,005\nAnaem. pern, weibl.\t10,4\t\u2014\t2,404\t23,0\t0,263\t2,53\t0,153\t1,47\t0,008 0,07\n\u201e\t,, m\u00e4nnl.\t11,8\t1,4\t1,933\t16,4\t0,255\t2,16\t0,166\t1,35\t0,009\t0,08\nVerblutung m\u00e4nnl.\t9,8\t\u2014\t2,421\t24,6\t0,136\t1,38\t0,161\t1,64\t0,003| 0,03","page":492},{"file":"p0493.txt","language":"de","ocr_de":"493\nrneum.\tweibl.\t| 12,4\t3,0\tLunge I 2.7341 22 2 1\t\t0,191\t[ 1,54 I\t0,188\t1,51\t0,004\t0,033\n\u00bb\tm\u00e4nnl.\t1\t9,9\t1,6\t1,581\t16,0 |\t0,246 !\t1 2,48 |\t0,138\t1,39 |\t0,0051\t0,05\nPneum.\tweibl.\t\t\t]\tBlut.\t0,276\t\t0,035\t\t0,003\t\t\n\u2022 \u201e\tm\u00e4nnl.\t\u2014\t\u2014\t\u2014 a\t\u2014 :\t0,242\t\u2014\t0,032\t\u2014\t0,002\t\u2014\nAnaem.\tweibl.\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014.\t0,301\t\u2014\t0,008\t\u2014\t0,005\t\u2014 '\n\u00bb.\tm\u00e4nnl.\t6,96\t\u2014\t0,995\t14,4\t0,300;\t4,53\t0,015\t0,21\t0,005\t0,07\nBei Betrachtung der Tabellen f\u00e4llt das Verhalten der Chloride zu den Phosphaten und dem Stickstoff auf.\nW\u00e4hrend der Phosphor im Grossen und Ganzen die Schwankungen des Stickstoffs wiedergibt, verhalten sich das Chlor und das Calcium den beiden obengenannten entgegengesetzt. Die Minima des Phosphorgehalte fallen mit den Maxima des Chlorgehaltes zusammen, w\u00e4hrend sie meistens den Minima des Stickstoffs entsprechen.\nDieses gilt sowohl f\u00fcr das Verhalten bei verschiedenen Todesursachen (Tabelle I), wie f\u00fcr die Einzelorgane. Von den Organen macht nur das Gehirn eine Ausnahme, indem hier das Chlor dem Phosphor parallel, dem N entgegengesetzt ab-und zunimmt. In den anderen Organen sowohl wie bei verschiedenen Leichen tritt das antagonistische Verhalten des Chlors und Phosphors auf. Ich muss betonen, dass dieses nur f\u00fcr die meisten F\u00e4lle gilt und durchaus keine Regel ist, denn sowohl Parallelismus wie unregelm\u00e4ssiger Verlauf der Zahlenreihen ist zu beobachten.\nDie Beziehung des Chlors zum Phosphor scheint mir in dem eben gesagten Sinne am deutlichsten aufzutreten. Weniger deutlich ist der Parallelismus zwischen Phosphor und Stickstoff, ja man beobachtet nicht selten, dass die Chlormenge der Stickstoffmenge eher parallel verl\u00e4uft als die Phosphormenge. In der Hinsicht ist bei den einzelnen Organen eher der","page":493},{"file":"p0494.txt","language":"de","ocr_de":"494\nPhosphorgehalt dem Stickstoffgehalt entsprechend, dagegen in den einzelnen Leichen sind Phosphor und Chlor dem Stickstoff proportional, was auch begreiflich ist, denn dort spielt der Wasserreichthum der Organe die massgebende Rolle. F\u00fcr die Beurtheilung des Verh\u00e4ltnisses der Mineralbestandtheile unter einander sind also die Zahlenreihen, welche nach den Organen geordnet sind, zu ben\u00fctzen.\nDas Calcium ist meistens in so geringer Menge enthalten, dass man sich \u00fcber sein Verhalten keine rechte Vorstellung bilden kann. Es macht den Eindruck, als ob es dem Chlor eher als dem Phosphor parallel ginge. Auch hier ist von einer Regel nicht die Rede.\nEine deutliche Reziehung der Mineraltheile zu einander und zu dem Stickstoff liesse sich also nicht finden, ebenso wenig ist ein Unterschied zwischen den verschiedenen Leichen zu constatiren. Ich erwartete ein typisches Verhalten der Chloride und des Phosphors, wie ich sie intra vitam im Rlute so oft fand. Ich glaubte, die anaemischen Leichen verhielten sich ganz anders wie die nicht anaemischen.\nDem ist nun nicht so. Es l\u00e4sst sich zwar mit gutem Willen ein Chlorreichthum der anaemischen Leichen gegen\u00fcber den nicht anaemischen constatiren, und ich will nicht vers\u00e4umen, dieses zu betonen, aber dieser Unterschied im Chlorgehalt ist doch lange nicht so deutlich wie er im Blute intra vitam war.\nEines jedoch ist durch diese Analysen ziemlich sicher gezeigt worden: die Anh\u00e4ufung des Chlors in den Organen und die Verarmung derselben an Phosphor und Calcium. Alle bis jetzt bekannten Analysen der Organe, m\u00f6gen sie mit diesen oder jenen Fehlern behaftet sein, zeigen \u00fcbereinstimmend einen geringen Chlorgehalt, etwa 0,07% auf frische Substanz berechnet. Unsere Analysen ergeben im Durchschnitt 0,20%, also etwa 3mal so viel. Der Phosphorgehalt ist nach den verschiedenen Autoren 0,3\u20140,2%, wir fanden ihn meist unter 0,2%. In den normalen Organen ist die Phosphormenge 3- bis 7mal gr\u00f6sser als die Chlormenge, bei uns ist sie oft kleiner als die Chlormenge und sehr selten","page":494},{"file":"p0495.txt","language":"de","ocr_de":"495\ngr\u00f6sser, meistens gleich. Besonders auffallend ist es, dass in der Milz der Phosphor vermehrt erschien,int der Leber undim Muskel vermindert. Das Calcium ist \u00fcberall vermindert. Es bedeutet dieser Befund, dass die Organe haupts\u00e4chlich Calciumphosphat verlieren und nur den Nucleinphosphor behalten. Die Anh\u00e4ufung des Chlors hat ihre Ursache in dem W\u00e4sserigwerden des Organismus. Dass dieses keine allgemeine Leichenerscheinung ist, beweisen die bekannten Zahlen f\u00fcr die Trockensubstanz, welche nie unter 30% herabgehen. Unsere Analysen ergaben stets Zahlen, welche unter 20% liegen. Die grosse Anzahl der Bestimmungen st\u00fctzt diese Zahl; es ist auch l\u00e4ngst bekannt, dass das Blut bei Anaemie statt der gew\u00f6hnlichen 20% 8% Trockensubstanz enthalten kann, somit ist ein W\u00e4sserigwerden der Organe nichts Abnormes. Dieser hohe Wassergehalt bringt mit sich den hohen Salzgehalt. (Schmidt, Harburger, Devries, Sausshoff, Arrenius, Vant'Hoff.) Weiter hin bringt er mit sich dass die wasserl\u00f6slichen Salze haupts\u00e4chlich vertreten sind, also Chloride und l\u00f6sliche Phosphate, nicht Calciumphosphat. Durch den Wasserreichthum des Blutes erkl\u00e4rte C. Schmidt den hohen Chlorgehalt des Blutes und diese Theorie wurde in neuer Zeit mehrfach wieder entdeckt, um die Detention des Chlors bei Anaemie und Pneumonien zu erkl\u00e4ren. (Laudenheimer Terray etc.)\nEs scheint keinem Zweifel zu unterliegen, dass die Organe w\u00e4hrend des Lebens bei gewissen Krankheiten w\u00e4sserig werden. Die postmortale Analyse hat dieses gezeigt und der hohe Salzgehalt darf wohl darauf zur\u00fcckgef\u00fchrt werden.\nIn Anbetracht meiner fr\u00fcheren Untersuchungen glaube ich mich zu einem weiteren Schl\u00fcsse berechtigt. Ich glaube, dass die Organe auch intra vitam sich bei allen m\u00f6glichen Krankheiten in dem Sinne ver\u00e4ndern, dass sie wasser- und salzreicher werden, dass aber das Blut nur dann dem Verhalten der Organe folgt, wenn es selbst erkrankt \u2014 also nur bei Anaemien. Dadurch nur l\u00e4sst sich erkl\u00e4ren, warum das Blut bei Pneumonie chlorarm ist, trotzdem der Organismus Chlor retinirt, warum es aber bei gleicher Chlorretention","page":495},{"file":"p0496.txt","language":"de","ocr_de":"496\ndes Organismus in Anaemief\u00e4llen einen vermehrten Chlorgehalt zeigt.\nDie Aufnahme von Wasser ist also stets als Zeichen der Erkrankung eines Organes anzusehen, und bei den modernen Theorien der L\u00f6sungen l\u00e4sst sich Vieles von dem sonderbaren Verhalten des Organismus aus dieser \u201eVerd\u00fcnnung\u201c deduciren.\nHerrn Prof. Dr. Eichhorst, in dessen Laboratorium ich die Arbeit ausf\u00fchrte, spreche ich hiermit meinen Dank aus. Ebenso bin ich dem Herrn Prof. H. Ribbert f\u00fcr das Ueber-lassen des Materials und den Herren Assistenten Dr. G. Ricker und Bormann f\u00fcr ihre g\u00fctige H\u00fclfe aufrichtige Dankbarkeit schuldig.\n1) Die analytischen Belege wurden auf Wunsch der Redaction weggelassen.","page":496}],"identifier":"lit17174","issued":"1897","language":"de","pages":"483-496","startpages":"483","title":"Die Mineralbestandtheile der menschlichen Organe","type":"Journal Article","volume":"23"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:10:13.601484+00:00"}