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{"created":"2022-01-31T13:45:01.182469+00:00","id":"lit17225","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Roos, E.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 25: 242-251","fulltext":[{"file":"p0242.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntniss des Jodothyrins.\nill. Mitt lie i I U it jr. \\\ni' :'\u25a0\t; Von;\nDr. E. Roos,\nl\u2019rivutilozont imd li Assistent dot; im-dicinisch<\u2018ii lv.Iikliuik.\n(Aus dein cUnmisclii n Lahoratoriuiu [mrd. Abtheiluiitr] in l-reiburj\u00ef i; 1}.; il \u00bber Redaction attitrejralijr\u00ebn a m2b. April\t\u2022\nNachdem von Baumann und Anderen gezeigt worden \\v;u. d;iss man durch Einf\u00fchrung von Jod oder Judverbindungeii in den K\u00f6rper tlen Jodgeludt der Schilddr\u00fcse erheblich erh\u00f6hen-kann, lag der Gedanke nahe, zu versuchen, ob man nicht \u00bb!\u00ab\u2022> t\u00ab\u00bbtcn Schilddr\u00fcse resp. dem Joduthyrin noch Jod zuf\u00fchri n k\u00f6nnte, Es wurde deshalb versucht, einerseits das .lodothvi in selbst und andererseits die Schilddr\u00fcsensubstanz zu jodiren und aus den su bchahdehen Dr\u00fcsen Jpd<\u00bbthyriii darzustellen.\nBehufs Einf\u00fchrung von .lud in das Joduthyrin wurde dieselbe mit Jodkalium im Cebersehuss, dem vierten Theil .1\u00ab*\u00bbi-siiure sowie (1er entsprechenden Menge Verd\u00fcnnter Sehwetrl-saure versetzt Und das Gemenge \u00f6 Stunden auf dem Wassci-bade unter h\u00e4ufigem Umsch\u00fctteln digerirt. Das Entfernen dt-\u00fcbersch\u00fcssigen Jods geschah durch Auswaschen des Produkt\u00ab mit Jodkalil\u00f6sung und Wasser und nach dem Trocknen desselben durch Auskochen mit Chloroform, so lange noch Jod in dieselbe hineinging. - Zum Schl\u00fcsse wurde die* Substanz einmal in 0,\u00f6 \u00b0>iger Na OH gel\u00f6st und mit Essigs\u00e4ure wieder ausgef\u00e4llt Hei zwei Versuchen resultirten Produkte von 10,89 mol t,;t \u00b0 o Jod,\nDer N-Gehalt, welcher lad der letzteren Substanz bestimm\u2019","page":242},{"file":"p0243.txt","language":"de","ocr_de":"zeigte eine gei-inge Sdeigoiunggegon\u00fcberdem ur<|\u00bbr\u00fcno-\u00fc\u00ab liMi. Urspr\u00fcnglich D.B\u00f6 \" <5, jetzt 10,\u00abSB ...\nAnalysen.\n\"U>2o gr. Substanz gaben 12.fi ccm. X bei 11\u00b0 und 712 B \u20181.1150 ,, \u00ff \".17*1 gr. jodirte Substanz gaben 17.2 ccm, X bei 1:5\u00b0 und 727 B--\n- in.sa \u00ab \u2022. X.\n1 >11 gegen ging der Schwefel, welcher urspr\u00fcnglich in der Mengt' \\\"if l.i\u201c \" enthalten war, bis auf eine kleine \u201eSpur zur\u00fcck.\nAnalyse.\n0.1\u00d470 gr, Substanz gaben 0,0015 gr, Ha SO.\tS.\nDas jodirte Produkt gibt mit Natriumnitrit und verd\u00fcnnter Schwefels\u00e4ure in der K\u00e4lte wie das Jodothvrin kein Jod ab wohl aber etwas beim Erw\u00e4rmen und zwar etwas mehr als ila> Jodothyrin. Mit verd\u00fcnnter Schwefels\u00e4ure geben beide beim Kochen kein Jod ab. Die jodirte Substanz l\u00f6st sich wie das Jodothyrin, nur nicht ganz so leicht in Eisessig und f\u00e4llt ebenfalls beim Verd\u00fcnnen mit Wasser nicht aus. Aus dieser c-igsauren L\u00f6sung entstehen mit denselben F\u00e4llungsmittcln. d*'* heim Jodothyrin versucht wurden, \u00e4hnlich sich verhaltende \u25a0\u25a0 Niederschl\u00e4ge wie aus der L\u00f6sung des Jodothvriiis.v)\nLs wurde mm sofort die Untersuchung der Wirksamkeit 'lieber jodirten Substanz angeschlossen und dieselbe mit Milchzucker so verrieben, dass 1 gr. der Verreibung 0,8 mgr. Jod, ;ibc die gleichen Mengen wie 1 gr. Jodothyrin des Handels enf-l'iclt. Die Pr\u00fcfung wurde in erster Beihe bei-Kropfkranken au-gc\u00fcellt, so dass zuerst die jodirte Substanz und nachher zur Kontrolle Jodothyrin gegeben wurde.\nKinige Krankengeschichten seien etwas genauer \u00e4uget\u00fchrt.?)\n0 Das Jodothyrin l\u00f6st sich in concentr\u00e2t en Minerals\u00e4uren, f\u00e4llt aiM'1 Verd\u00fcnnen mit Wasser wieder aus. Die L\u00f6sung in Eisessig k;,,in man aber beliebig verd\u00fcnnen, ohne dass das Jodothyrin daraus - \u00ee.dlt wird. Man kann deshalb f\u00fcr die beschriebenen F\u00e4llungen (siehe \u2022b'-e Zeitschrift Bd. XXV, S. 7i nur die essigsaure L\u00f6sung. benutzen. M!. t zwar l\u00f6st man das Jodothyrin in wenig Eisessig und verd\u00fcnnt die\nI\t! ume L\u00f6sung mit viel Wasser.\t\u25a0\n\u25a0' *n J(\u2018n Krankengeschichten sind jeweils nur die Endresultate\nII\t: Behandlung mit einer Substanz angegeben, .w\u00e4hrend die Kranken ' ten \u00f6. bis 4. Tag untersucht wurden.","page":243},{"file":"p0244.txt","language":"de","ocr_de":"J. E. Franz, 7 Jahre ait.\nII. S\u00e7hihldriisenlappen fast h\u00fchnereigross. weich, glatt. CyH..-I\u00bbes\u00abmders sta rk unten, nach oben schw\u00e4cher werdend. Fi. Lappen Hv, , lialb so gross wie R; \u00e4hnlich weich und glatt. Umfang 20 cm. Kind Hw blass. Puls 1)2.\n10\u201417. III. f8 Tage) t\u00e4glich 1 gr. jodirtes Jodothyrin n 0.8 mgi. .1 Keinerlei Beschwerden von den Pulvern.\nIs- III. Struma sichtlich kleiner geworden und die Lappen sch\u00e4rt* r abgegrenzt, aber beiderseits noch erheblich sicht- und f\u00fchlbar vergr\u00f6ssf >t. Umfang 27.f> cm. Puls HO.\nW 21. III. ib Taget je 1 gr. Jodothyrin. 25. III. Schilddr\u00fcse boiil.-t-s\u00bb*its sehr erheblich verkleinert. Umfang schwach 2b cm. Von bei'len/ Lappen nur noch etwas derbe, scharf begrenzte Reste zu f\u00fchlen, die mir |bei seitlicher Kopfhaltung noch sichtbar sind. Allgemeinbefinden mu Puls SS. Der Knabe sieht \u00fcberhaupt, was auch der Mutter aufTUIt. besser aus und hat besseren Appetit.\n2. St. Valentin. 10 Jahre. Alle 8 Lappen gleichm\u00e4ssig \\c-gr\u00f6ssnt. ziemlich stark vorgetrieben, weich, gut abzutasten. IlalsunUi!,. .80.5 cm.\t,\u201e\t,V\\. \u2019\n12\u201420. III. fb Tage) je 1 gr. jodirtes Jodothyrin.\n\u201821. III. Struma deutlich kleiner und etwas weicher, aber hin ihm noch siebt- und f\u00fc111bar vergr\u00f6ssert. Umfang 20 cm. Puls 80;\n22- 27. III. di Tage* je 1 gr. Jodothyrin.\n28. III. Struma sehr viel kleiner geworden. Umfang 28 cm. Nur noch eine Andeutung von einer Verdickung des Halses zu s* In n Seitenlappen schmal find weich in der Tiefe zu f\u00fchlen. Allgemeinbefinden gut.\n8. W. Josephine, 28 Jahre, ledig,\nHelion l\u00e4ngere Zeit dicker Hals. M\u00e4ssige, ziemlich weiche Hyper-; tropbie des IL und L. Lappens Der L. halbeigross, der R. etwas klein* !\u2019 Vmfang 81,5 cm., Puls 84\t\u25a0 ; .\nII 28. III. *10 Tage* je 1 gr. jodirtes Jodothyrin. jt 21. III. Lappen zeigen deutliche, aber nicht sehr starke Abnahtm und sind Weicher geworden. Die Vortreibung noch erheblich zu sehen und zu f\u00fchlen, Umfang Hl cm. Puls 78.\nJ 21\u201481. (7 Tage) je 1 gr. Jodothyrin. 1. IV. Struma ganz erhehlnli kleiner, so dass von derselben nur noch einige ziemlich derbe bin *lU gewebige Reste lind ganz leichte Vortreibungen zu sehen sind. Um' mi 88 cm. Puls 88. Allgemeinbefinden gut.\nAU8 diesen Beobachtungen erhellt mit grosser Doullichkeii. besonders, nach den sonst bei, Kropf kranken mit dom .lo*l**-","page":244},{"file":"p0245.txt","language":"de","ocr_de":"hvrin gemachten Erfahrungen, .lass .lie jodirle Substanz, viel\nlnlenslv wirkl als das JodothvritV; dass nach Dosen\ndriselbrn, die sonst in Form von Jodathvrineincn maximale,.\nI.ihel (hei Kindern mit parenchymat\u00f6sen Krumen schon etwa\n\" \"r' au* Slfurna aus\u00eeiben, .lodothyrin noch einen erheb-lii lien weiteren R\u00fcckgang bewirkte.\n. i,amiMm Einklang steld ein Versuch am Hunde, welcher zci-t, dass die Wirksamkeit der jodirlen. Substanz atif den Nelfweehscl eine kaum merkliche ist, w\u00e4hrend dieselbe Ge-\\\\ ichtsmenge Jodothyrin, die nur etwa den dritten theil hid enlhieH, einen recht erheblichen Ausschlag bewirkte. Der Ver-7,' h , '' wl\u00b0 f,\u00f6h<'r ,nil t\u00e4glich genau gleicher Nahrmi, Hundekuchen und Milch), die jeweils v\u00f6llig genommen wurde z\",('\"K'm ann\u00e4hernden Stoirwechselgleiehgcwichl ausgef\u00fchrt \"ad die zu untersuchende Substanz jeweils Morgens nach dem de, vergangenen Versuchstag abschliessenden Kathete,-isinus\nund der W\u00e4gung in etwas Milch der nun gereichten Ta,eseation mi (gegeben.\\)\t1\ni:*. III.\t--\ti\t\u2022 (\t10100\t\t' .\t\u2022\u2022\t' l '.\n2m. HI.\t\u2014\t....\t\t1 | OKOO\t*\t\n21. III.\t510\t1012\t1.20 \u25a0\t0000\t\u2022 \u2022 \u2022 3 M 3\t\n22.\t170\t1012\u00bb\t4 m\t0870\t\u2014 T. w w /.\t\n2:j.\t525\t1012,\t\t0020\t\t(0.1 gr. .jodjrtes .lodo-\n\u25a0>\\.\t520 \u2022\t1012\t221\t0800;\t\u2022 \u2022=' \u25a0 \u00ce- - w w . \u25a0\t1\t[ tliynn von I0;80\" >.h,<|.\n25.\t275\t1012\t4M)\t0020\t-w ~ i x * * j\t\n2\u00bb;.\t{00\t1012\t2.17\t0000\t>5j si (.j\t(0,1 gr. .Jodothyrin von\n0\" - ! .\t0(H)\t1012\t5.20\t. 0820 ;\tV\t\u2022 . \u2022 ! \u2022tic--' -\t^\t\\M7 , .Jod. * c\n2S ;\t.*>.*)( )\t1015\t5.70 ! ; -j\t0700\tsH\t1: !\t\u2022; v M-M ;.V.\t\u25a0\n1 Vorirl. dioso Z\u00ab*ifsrhrjff FW. XXI. S. 20; IM. XXII\n. S. 58.","page":245},{"file":"p0246.txt","language":"de","ocr_de":"B* winI durch die .Mining da* Jodothyrin offenbar in sohier specifhs\u00e7hcn Eigenart ver\u00e4ndert, wof\u00fcr auch das taM v\u00f6llige. Verschwinden des Schwefels aus der Substanz spricht, Zugleich best\u00e4tigt der Versuch die schon oft aulgestellte Behauptung aufs Neue, dass nicht das Jod das Wirksame bei <lei Sohilddriisontherapie ist, sondern nur die gesummte specilisch. jodhaltige Schilddr\u00fcsensubstanz.\nAuch den neuerdings hergestellten Jodeiweisspr\u00e4paratm fehlt diese specitische Wirksamkeit, was auch Blum best\u00e4tigt.1 Von einer grossen Anzahl von Versuchen, die ich mit einem Jodeiweisspriiparat anstellte, welches 1,1 \u00b0. o Jod in sehr Jostei Bindung enthielt,2) seien nur einige wenige als Beleg etwa* ausf\u00fchrlicher mitgetheilt.\n1.\tK. Therese, 22 Jahre. Leichte An\u00e4mie, etwas adipi\u00f6s. Geuidit 188 Pfd. AU gr. Puls HU.\n2.\tH. 1. 5. 1. 1807. je* 0.2 gr. .lodsomalose = 0,0028 gr. Jod. Suva ! als in 0,gr. Jodothyrin des Handels enthalten.\n_\t0. I. Hat nichts gesp\u00fcrt. Gewicht 1H5 Pfd. H00 gr.\n7. H. 0. lu. 1. je 0.2 gr. Jodsotnalose.\n11.1. Gewicht 1 Ho Pfd. 2(H) gr. Allgemeinbefinden, und Appetit gut.\n. II. 12. je 0,o gr. Jodsomato\u00dfe = je / mgtv Jod. soviel als in etwa 2H gr. Jodothyrin des Handels enthalten.\nM. Gewicht 1 Ho Pld. l'uls 70, Allgemeinbefinden gut.\n1 H. il. je p.5 gr. Jodsoma tose.\nio. Gewicht 1H5 Pfd, 50 gr. Befinden gut.\n10. 17. 18. je H gr. Jodothyrin \u00e0 O.H mgr. Jod.\n10. 1. Gewicht 1 Hl Pfd.\n20.\t21. 22, 2H. je 2 gr. Jodothyrin,\n21.\tGewicht 1H2 Pfd. 50 gr, Pat. f\u00fchlt sich etwas matt. PuM'\u00bb kr\u00e4ftig. PJwas Neigung zu Schweiss. Herzklopfen und Zittern. .Mw thyrin abgesetzt.\n2<k L Beschwerden fast ganz verschwunden.\n2.- I . August. Struma. L. Lappen gut g\u00e4nsceigross, ziemlich der!.' H. erheblich weniger vergr\u00f6ssert, diffus f\u00fchlbar. Umfang HH cm., zioi\u00fc-lich starker Stridor hei geringen Anstrengungen. Puls 02.\n'k 0. 7. N. O. I. 1897 je 0.2 gr. Jodsomatose. ,\n' i G M\u00fcnchner Med. Woch\u00e8nschr. 1808, Nr. 0.\n- Line von den tarbenfabriken vorm. Friedr. Baver u. Co. <ku gestellte .lodsomatose.","page":246},{"file":"p0247.txt","language":"de","ocr_de":"U). I Sichtbare, aber nicht sehr erhebliche VerkleinerungL. u. B I mfang 37 ein. Stridor hat kaum abgenommen.\n11. 12. je 0,5 gr. Jo\u00fcsomatose.\n1X1 Allgemeii\u00efbefinderi gut. Puls 0(1. Abnahme vorhanden, aber n\u201c ht se,ir erheblich. L. noch ziemlich derber, fast \u00abiinseeigrosser Knoten, l iulang schwach 37 cm.\n11. 15. 10. je 3 gr. Jodothyrin.\n17. I. Die derbe Vortreibung L. sehr viel kleiner und weicher M\"d\"r sehr viel geringe\u00ab. Umfang; schwach 35,5 ein. Befinden gut.\n\u00bb. 11. Rudolf. Struma. R. Lappen ziemlich\u2019stark vorgetrieben, weich :X. in etwas geringerem Grade. Umfang 37,\u00e0 cm. Puls 72.\n. jr. 5. 0. t. 8. t). I. je 0.25 gr. Jodsomatose.\t-\n10. I. Beide Lappen deutlich kleiner und weicher geworden Umfang 30 cm. ,\t\u25a0 ;\t*\\\n10. 11. 12. 0.5 gr. Jodsomatose.\n13. I. Befinden gut. Puls 01. Struma hat etwas weiter abgenommen. Schwellung aber L. und R. noch ziemlich stark zu sehen und zu f\u00fchlen. Zwischen dem weichen Gewebe einige derbere Knoten. Umfang 35,5 cm.\nL I. Io. 10. je 3 gr. Jodothyrin.\t\u2019\tV\nI/. I. Umfang \u2022Hem. Vortreibung R.und L.;nur noch an\u00bbedoulet\nn,,ch \"i'iige harte Kn\u00f6tchen, !.. kaum mehr etwas zu f\u00fchlen Hclinden gut.\n\u00f6*uilieli geringe Einwirkung auf den Kropf zeigt die jodhaltige Substanz aus dem Badeschwamm, \u00fcber welche neuer-diogs Harnack1) ausf\u00fchrlicher berichtete. Dieselbe wurde bald \"m li der Entdeckung des Jodothyrins von Bauirtann ans Schw\u00e4mmen dargestellt und zwar ebenfalls durch Abscheidung' mil Minerals\u00fcuren, die auch unabh\u00e4ngig davon Harnack an-wandte. Die Zeit der Behandlung mit der S\u00e4ure muss aber rorgl\u00e4ltig ausprobirt werden, da sonst die Substanz unter Ab-rpaHung von Jod Ibei!weise zerlegt wird. Die von Baumann gewonnenen1 Substanzen, welche etwa 12'\u00bb/e Jod enthielten, \u00bb'\"den von mir auf ihre Wirksamkeit auf den Stoffwechsel \"\"d die Struma gepr\u00fcft. Leider kann ich die ersteren Notizen \"\"\u2022lit inehr aulfinden, doch erinnere ich mich genau; dass die Einwirkung auch grosserer Dosen auf den Sioffwechscl eine k:mm lnerkHche war. Von vielen Beobachlitogen .bei'Struma\nl\"\"' einige etwas genauer milgetheilt. Die .Substanz\nV' Biese Zeitschrift Bd. XXIV. S. 112","page":247},{"file":"p0248.txt","language":"de","ocr_de":"wurde ebenfalls in Milchzuekerverreibung in verschieden! r Concentration verabreicht.\nI* Zuerst ein Fall, der mit kleinen Dosen behandelt wunL, so dass 1 gr. der Verreibung 0,3 mgr. Jod, also so viel 'wie 1 \"iv .lodothvrin enthielt.\nv Z. Karl, 12 Jatire. Ziemlich stark, m\u00e4ssig derbe parenchymalr-,, Vergr\u00f6sserung der beiden seitlichen, ingeringerem Grade des Mit'. l-lappens. Umfang 20 cm. Bei schnellerem Gehen oder Anstrengung n Atliernbeschwerden.\n\\ om 13. 21. V. 1890. |\u00f6: Tage) je 1 Pulver \u00e0 0,3 mgr. Jod.\n22. V. Struma deutlich kleiner, Lappen ziemlich flach und weich, aber noch deutlich sicht- und f\u00fchlbar. Atlnnen etwas leichter. Umfang 25 cm. Allgemeinbefinden gut. Puls 72.\n22. 23. 21. 25. V. je 1 gr, Jodothyrin.\n20. V. Gibt an, dass der Hals sieh seit dem letzten Male -ehr er lieblich gebessert habe und dass das Athmen viel freier sei. Von dvr Schilddr\u00fcse nur noch L. eine ganz schwache Andeutung zu sehen* Lappet) aber noch f\u00fchlbar. Umfang 24,3 cm. Puls 84. Befinden gut.\n20. 27. 2S je 1 gr. Jodothyrin.\n29. V. E\u00fchlt sich v\u00f6llig frei im Luftholen. Hals fast ganz normal anzusehen. Lappen in der Tiefe noch klein und weich f\u00fchlbar. Umfang schwach 24 cm. Puls 84. Befinden gut. -\n11. Versuche mit Dosen etwa \u00e0 1,15 mgr. Jod, soviel als in i gr. Jodothyrin.\nL Sch. Frieda, 21 Jahre. Erhebliche Vergr\u00f6sserung aller 3 Lappen. H. Lappen h\u00fchnereigross, L. etwas kleiner, massig derb, weit hinauf- ' reichend. Umfang oben 31, unten 32,5 cm. Puls 92.\n1L 12. 13. V. je 1 Dose \u00e0 1,15 mgr. Jod.\n14. V. Merkt, dass der Hals etwas lockerer wird. Die Seitenlapp- n etwas Weicher und kleiner, sonst keine erheblichere Ver\u00e4nderung. Umfang oben 30.5, unten 51,5 cm. Puls 92. Befinden gut.\n14. 15. 10. je eine Dose \u00e0 1,15 mgr. Jod.\n/\t17, V. Etwas weitere Abnahme. Seitenlappen etwas kleiner. Sop-t\nin der Form der Struma wenig Aenderung. Befinden gut. Umfang ol.- fl 30, Unten 31.5 cm.\n17, 18. je 2 X 1 gr. Jodothyrin.\n.\t19. V. Pat. bemerkt seit dem letzten Mal st\u00e4rkere Abnahme als\nfr\u00fcher. Struma sichtlich kleiner. Umfang oben 29, unten 31 cm.\n20. 21. jo 2 X 1 gr\u00ab Jodothyrin.\n22. V. Weitere Abnahme* deutlich, Einige kleine Knoten scharf\nabgogrenzt. Umfang oben 28.5.; unten 30 cm. Allgemeinbefinden mil Puls 92.\t;\th m/, .","page":248},{"file":"p0249.txt","language":"de","ocr_de":"\u2014 zw\n,r H- Karl; 1;> Jai,rc- I{eitU* sfil\u00fcrhen Lappen gbHcbm\u00e4ssig parcn-< ymatns vergrossert. \u00fcber eigross, massig weich. Mittellappen in \u00abe-\n'\tGrac,e- Cmfan* 3*5: 1\u2018uh 70. Etwas, \u00dfeschweiden beim\nLuftlinien.\n'\tm Ta^) jp 1 Dose * U5 mgr.-M. Schon nach\ncl'slcn ]|w ' crklcitierung der Stiutna und etwas. Nachlass der I;, -. I.weiden. Dann Besserung nur sehr langsam fortschreitend. \" Am 20 V. l'mfang 31 cm. Lappen deutlich kleiner. Hacher und .we,Chew als Anfangs aber immer noch erheblich vorgetrieben zu sehen. -J. -\t\\. je 1 gr. .lodolhvrin.\n2ti. V. Glaubt, dass der Hals erheblich besser sei als das letzte Mal\nL.|,|.en erheblich weicher und flacher. Ln,fang H0;5 \u00f6n. -Puls 80. Ile-\nfinden gut.\t.7'\t- -\t-\t\u2022 * .\n,. ,\t27;.2^ jc 1 gr- \u00bbodothyrin. F\u00fchlt sich sehr wohl und leicht.\nMeint, dass die letzten Pulver viel st\u00e4rker wirkten als die ersten. Vor-tu'i!\"\"ig der Lappen nur noch sehr gering. Reste sehr weich Zu f\u00fchlen.\nI inlang d0,2. \u00dfelinden gut. Puls 80.\nAuf dieselbe Weise, wie das Jodothyrin aus den Hammeis-s'lnlddr\u00fcsen wurde auch <lir- schon beschriebene, aus den menschlichen Schilddr\u00fcsen aus Kiel abgeschiedene Jotlsuhstanz'l i\"ditl. Der urspr\u00fcngliche Jodgehalt von 2,IM, stieg auf 7,20V ... hm X-l-citait hl ici, sich .beinahe gleich, urspr\u00fcnglich Ht M,\njetzt 0 0.\nAnalyse.\t. \u2022\t. '\n(, l^\u00bbigr. Substanz gaben U ccm. N bei 18\u00ab und 720\u00df \u2014\t% N.\nDer Sehwefelgehalt von 1,1 verschwand bis auf Spuren.\nTtie Jodirung der Schilddr\u00fcsensubstanz-wurde so bewirkt 'lussdie Schilddr\u00fcsen zuerst getrocknet, zu einem Pulver ge-\n..... ln,d daim entfettet wurden. Das so erhaltene Pulver\n\u00ab \"He nun wie das Jodothyrin mit Jodkalium im UebCrsehnss,\n\u2022 pdsuure und der zur Ahsclieidung des Jods n\u00f6lhigen Y'KltiUtHor Schwefels\u00e4ure (i Stunden auf dem Wassertw \u2018\"zerirl and das Gemisch genau wie sonst zur Gewinnung de 1 \"ddyrms verarbeitet. Zuletzt fand noch ein Auskochen de-eiliallenen Produkts, das in nur geringer Menge gew\u00f6nnet\n1, S\nZeitscbr. \u00dfd. XXV. S. 12.","page":249},{"file":"p0250.txt","language":"de","ocr_de":"wurde, mit Chloroform statt, in das. aber kaum mehr freie-Jod \u00fcberging.\nHeim ersten Versuch enthielt die Substanz 7,1 \u00b0 <>, in einem zweiten 0,3\u00b0/0 Jod. ln der ersteren Hess sich 0,\u00f63\u00b0 0 Schwelel nach weisen.\ne,;.\tAnalyse.\n0.1,000 gr, Substanz lieferte 0.0190 gr. Ba S04 = O.f\u00eeM0S.\nWeitere Bestimmungen waren der geringen Ausbeute wegen bisher nicht ausf\u00fchrbar.\nAls diese Untersuchungen dem Abschluss nahe waren, erschien eine Arbeit von Blum, welcher jodirten Schilddr\u00fcsensaft unwirksam auf den Stoffwechsel fand,1) ein Resultat. damit dem unsrigen gut \u00fcbereinstimmt. Nur halte ich es nicht f\u00fcr richtig, daraus eine Theorie, abzuleiten, dass die Schild-' dr\u00fcse eine entgiftende Function im K\u00f6rper hat, indem Toxine dadurch, dass sie in ihr jodirt werden, ungiftig gemacht Werden Blum nennt. die bekannte Einwirkung der jodhaltigen Sdiild-driisensubstanz auf den Stoffwechsel eine toxische. Inwiefern dies berechtigt ist, m\u00f6chte ich hier nicht er\u00f6rtern. Dass in der Schilddr\u00fcse aber durch die Jodirung eine Entgiftung bewirkt wird, dass die Jodirung bis zum < Ungiftigwerden > der Jodsubstanz fortschreitet, scheint mir schon deshalb unwahrscheinlich, weil bisher auch aus sehr jodreichen Schilddr\u00fcsen niemals eine im Sinne Blum s ungiftige jodhaltige Substanz gewonnen wurde. Blum hat selbst Hunde CI- und J-trei ern\u00e4hrt.2) H\u00e4tte das Jod diese entgiftende Eigenschaft , so m\u00fcssten doch wohl bei diesen Thiereri, besonders da zur Entgiftung eine sehr hohe Jodirung erforderlich ist, Krankheit-erseheinuugeu aufgetreten sein. \u2014 Dann scheint mir die Ih-il-wirkung der jodhaltigen Schilddr\u00fcsensubstanz beim Mvxoedem sehr gegen die Ansicht Blum s zu sprechen. Hier handelt sich um eine wirkliche Heilung des durch Ausfallen der SchiI I-dr\u00fcsenfunction bewirkten Krankheitszustandes durch Zufuhr der giftigen Jodsubstanz, nicht wie Blum, um diesen Ein wand\n1 M\u00fcnchner .Med. Woehenschr. 1898/ Nr. 11.\n.M\u00fcnchner Med. Wochensehr. 1898, Nr. 8 und 9.","page":250},{"file":"p0251.txt","language":"de","ocr_de":"zu erledigen, meint, um Entlastung der Organe durch die\nSteigerung ries Stoffwechsels.\nDie k\u00fcnstliche .Mining der Schilddr\u00fcse, resp. des .lodo-tliyrins ist offenbar ein Process, der von der Bildung der jodhaltigen Substanz in der Schilddr\u00fcse im Leben ganz verschieden\nrt. ein Process, dessen Vorkommen im lebenden Organe jeden-lalls bisher g\u00e4nzlich unbewiesen ist","page":251}],"identifier":"lit17225","issued":"1898","language":"de","pages":"242-251","startpages":"242","title":"Zur Kenntniss des Jodothyrins. 2. Mittheilung","type":"Journal Article","volume":"25"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:45:01.182475+00:00"}