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{"created":"2022-01-31T12:58:27.674207+00:00","id":"lit17226","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Moraczewski, W. von","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 25: 252-255","fulltext":[{"file":"p0252.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber das Verhalten des Vitellins in Magnesiamixtur.\nVon\nDi*. IV. v. Moracznvski.\n<lto l*ytW\u00bbllKh.ch.rtwlip. l,aberM\u201eiuB do, lUrnt !\u2022,. f. Dr. A. Deck i\u201e Lemke,g (lier Ued\u00e0ction zu^\u00e9gajiifin am 6. Mai lsi'\u00e0.)\nVor drei .lahrcn lmlrc: ich in dieser Zeitschrift c\nVerhalten .1rs Caseins in ammoniakalischerMagnesiumehlorid-l\u00f6sung iidcr sogenannter Magnesiamixtur beschrieben. Damai-gali ieli an, dass das v\u00f6llig aschenfreie Casein in einer L\u00f6sung ynn anunoniakaJisehcr Magnesimnchloridl\u00f6sung nach einig, i Xt-il i li Wochen, einen I lodensalz erzeugt, welcher au-milirt.sk,.|.isehen (ilnhuli hesleht. Die Glohuli werden nach l\u00e4ngerem Stehen (ti\u2014H Wochen) unregelm\u00e4ssig, bekommen Iiisse mul es waehsen aus ihnen Nadeln hervor, so dass dei Cltihulus wie ein Sl\u00e8cha[,lel aussieht, allm\u00e4hlich wird seine F,.iu, undeutlich und es resultirl ein Stern, aus leinen N\u00fcdelchen gehililel, welcher meistens in einzelne Kristalle zerf\u00e4llt.\nDiese Det.hachlung winde von mir mehrmals seither\ngemachl. und trotzdem ich niedazu gekommen hin, mir gr\u00f6ssere\nMengen von diesen Kryslallon darzuslellen, so habe ieli au-1,\nan tier geringen Menge, die mir zur Verf\u00fcgung stand, dir\nLiweissiiatur dieser Cel.ilde iestgeslelit, sowie den Aschengehalt,\nStickst,itr, Kohlenslolf eie. bestimmt. Der lei,1er zu fr\u00fch vei-\nstorliene l\u2019rof. K. Drechsel hatle tlureli sein Mitwirken Viel, -\nzur liesimmmng und Keinigung dieser - Caseinkrvstalle bei-feira^rii. .\n1 Zeitsclir. f. physiol. Chemie. IM. XXI. Heit 1 S. 71.","page":252},{"file":"p0253.txt","language":"de","ocr_de":"Wenn auch die Gewinnung dieser Gebilde ziemlich zu-lalliy: war, so war aus der Beobachtung zu schliess\u00e9n, dass Mugncsiamixtiir nicht durch Zulall auf das Gasein so eingewirkt klg inv Gegenteil der Gedanke nahe, dass die |.li'.~pl\"\"lullende Ligenschaft der Magnesiamixtur zur Bildung dn Krystalle beitragen k\u00f6nne. Auch damals habe ich liervor-\". liohe\", dass weder Magnesiumoxyd noch Magnesiumcarbonat die Magiiesiamixlur vertreten kann.\nDas Casein ist nun bekanntlich phosphorhaltig und von dm phosphoiiialtjgen Li weissk\u00f6rpern ist-das. Vitellin am leich-lislen zug\u00e4nglich. Ich habe deshalb lange die Absicht gehabt mit diesem Liweiss den gleichen Versuch zu machen, welchen\u2019 ich mil Casein angestellt Imite.\nDas Vitellin wurde aus Eigelb dargeslellt. >) . Eigelb voll I\" *'u'm \"lirde mit 1 Liter Aether entfettet, mit 10\u00b0 ,>ii>er Kochsalzl\u00f6sung in L\u00f6sung gebracht und so lange mit Aether'ge-sclmttell, bis die L\u00f6sung ann\u00e4hernd klar wurde. Die so ent-iHU ie und entl\u00fcrbte Vitellinl\u00f6sung wurde liltrirt und nochmals gesch\u00fcttelt, bis sie fast klar aussah. Nachherwurde 'Im Losung m die zehnfache Menge destillirten Wassers liltrirt w. ,e, s,eh cp, reichlicher Niederschlag ausschied. Derselbe war,h\u2019 mils I liter gesammelt und mit (leslillirlem Wasser ausgewaschen l'as so erhaltene Vitellin, welches jedenfalls nicht ganz rein. U.U i wenngleich der grosse l'eberschuss von destillirtem Wasser auch eine starke Verunreinigung ausschliesst), wurde in am.iiomakal.schem W asser gel\u00f6st, liltrirt und mit einem gleichen Dh iIc Magnesiamixtur versetzt. Die klare L\u00f6sung wurde nach '\nvicrwochentlichem Stehen mikroskopisch untersucht.\n^ Danials ergab Os sich, dass in der L\u00f6sung gl\u00e4nzende, : ' \"k lichtbrechende K\u00f6rperchen herumschwammen, die keine charakteristische Form erkennen liessen. Ich wartete daher \u00abeiere drei Wochen und fand mm unter dem Mikroskop hei darker Vergr\u00f6sserung (8 Linse 4 Ocular Reichert) die mir\n\u00ab mdhekannten Global! in dichten Haufen liegend. Die: Formen\n>i Handbuch f. <1. I'hysiol.-chcmischo Laboratorium. J. A.,Mandel hl\u2018l b tec,inol. Verlag K. Krayn. Berlin 181)7.","page":253},{"file":"p0254.txt","language":"de","ocr_de":"warm fast mit denbei Casein beobachteten identisch, -i,. waren glatt, besassen keine radi\u00e4ren Streifen und schienen etwas kleiner zu sein, amh waren manche langgestreckt und spitzig, was bei den CaseingkVbuli nicht bekannt war. Daneben waren aber grosse B\u00fcschel von Nadeln zu sehen, die in jedci Hinsicht mit den Caseinkrystallen iihereinstimmlen. Die Drusen waren ..gross und dicht, es fehlte nicht an Krystallpaarcn, welche die charakteristische Kreuzung zeigten. Auch einzelne Nadeln mit der breiteren Basis waren zu sehen. Die Formen sind so \u00e4hnlich den bei Casein beschriebenen, dass ich mit die dort abgebildeten Figuren verweisen kann. Auch bei dem Vitellin ist eine grosse Menge* formloser Tlieilehen zu sehen, m\u00e4chtige und kleine K\u00fcgelchen (wohl Myelinformen des Lezithins i, bald an verfettete Zellen, bald an harnsaures Ammoniak erinnernd. Geber die Natur dieser Gebilde ist nichts auszusagen. M\u00f6glicherweise werden daraus noch Krystalle entstehen, ab i \"es d\u00fcrften auch Zerfallprodukte sein.\nEiniges soll hier ausgeschlossen werden, vor Allem alle-Lebende. Zellen und Bact\u00e9rien oder sonstige Pilze k\u00f6nnen wohl in einer Fl\u00fcssigkeit, welche 'U an Volumen Aetzammoniak enth\u00e4lt, nicht existir(*n. Weiterhin sind diese Krystalle keine Tyrosinkrystalle, denn erstens sind die aus Ammoniak gewonnenen Tyrosinkrystalle l\u00e4nger und d\u00fcnner und meistere spricht das Hinauswachsen aus den Globuli gegen Tvrosin.\nDagegen ist. nicht ausgeschlossen, dass neben den Krystalle\u00bb und Globuli, neben den zu Krystallen werdenden Massen\u2018aneh\nformloses Liweiss sich befindet und zwar in vorherrschender Menge: die Trennung davon bietet dit* gr\u00f6ssten Schwierigkeiten, denn auch in ganz reiner Vitellinl\u00f6sung kann eine Krystalli-safion ganz unregelm\u00e4ssig verlauten. Neben sch\u00f6n ausgebi ldet < \u2022 11 Nadeln findet man Globuli und amorphe Massen und!man kann h\u00f6chstens von vorherrschend krystallhaltigen und vorherrschend glohulilialtigen Frohen sprechen, nicht aber von reinen, um eine Art von Formen enthaltenden Pr\u00e4paraten,\nLs soll diese Mittheilung nur als vorl\u00e4ufige Angabe du Resultate dienen. Bei unserer weiteren Bearbeitung der Frag\" werden wir uns an die bei Casein gewonnenen Erfahrungen","page":254},{"file":"p0255.txt","language":"de","ocr_de":"I :\n\u2014 2\u00ef)\u00ef) \u25a0\u2014\nhallen, (1. h. die Vitellinl\u00f6sung in viele kleine GefHsse vertheilen und vor Allem das Vitellin durch mehrmaliges Aull\u00f6sen und Ausf\u00e4llen von den Fettspuren etc. befreien.\nVon principieller Bedeutung scheint uns- zu sein, dass alle phosphorhalt igen Ei weissk\u00f6rper mit Magnesiamixtur so reagi ren und dass man auf Grund dieser Erfahrungen auch weitere mit Phosphor versehene Proteine mit Magnesiamixtur behandeln sollte. Etwas merkw\u00fcrdig ist die Ueberomstimmimg dieser Formen, welche aus zwei ganz verschiedenen Eiweissk\u00f6rpern stammen, und man muss sich die Frage vorlegen, oh diese Krystalle nicht aus Eiweissk\u00f6rpern bestehen, welche sowohl von Casein, wie von Vitellin durch Magnesiamixtur abgespaltcn werden. Die myelinen Formen erinnerten an Lecithin und da das Eigelb an diesem reich ist, so k\u00f6nnte man vermuthen, dass hier (dne Umwandlung dieses K\u00f6rpers in eine kryslalli-nisehe Form vorliege. Es werden entsprechende Par\u00e4llel-versuclio angestellt, wo man reines Lecithin mit Magncsiamixlur behandeln wird. Jetzt schon l\u00e4sst sich gegen die Vermuthung Vieles sagen, vor Allem das Verhalten des Caseins,, welches Irotz der Reinheit last lauter Globuli ausschied, die imit den jetzt gewonnenen Formen \u00fcbereinstimmen. Von den Eigenschaften der Krystalle l\u00e4sst sich .jetzt wenig sagen, sie werden durch Laugen und S\u00e4uren zerst\u00f6rt, sind gegen Ammoniak resistent. Alle Pr\u00fcfungen sind dadurch erschwert, dass man die Krystalle nicht gut isoliren kann, um die ihr zukoinmenden Eigenschaften deutlich zu sehen.\nHerrn Prof. Dr. A. Beck, in dessen Laboratorium die ausgef\u00fchrt wurde, spreche ich hiermit meinen Dank aus.\n: l'v","page":255}],"identifier":"lit17226","issued":"1898","language":"de","pages":"252-255","startpages":"252","title":"Ueber das Verhalten des Vitellins in Magnesiamixtur","type":"Journal Article","volume":"25"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:58:27.674213+00:00"}