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{"created":"2022-01-31T14:09:56.097670+00:00","id":"lit17234","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Bielfeld, P.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 25: 350-354","fulltext":[{"file":"p0350.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber die Schwefels\u00e4ure in der Knochenasche.\n. . Von\nin i^t h-rhcinis-clit^ Laboratorium der Kaiserlichen Universit\u00e4t in Tomsk. Sil.ii it. I>\u00bb*r Ke\u00abl;uti<>n zufrctranjren am 23; Mai ls!tx.;\n. hn siebenten Bande dieser Zeitschrift v. J. 1882\u2014iss:;1, erschien ein Aufsatz von H. Weiske; Beitrag zur Knochrn-anatyse >. Der Verfasser untersuchte den Kohlens\u00e4ure- umi Schwefels\u00e4uregehalt der Knochenasche vom Schaf, vor und nach dem Gl\u00fchen derselben. Was den S\u00d6^Gehalt \u00e4nbelangt, so kain der Autor zu ziemlich verschiedenen Resultaten : schwanken n\u00e4mlich seine Angaben f\u00fcr den Procentgehall ;m S(|3 nach der Ein\u00e4scherung zwischen 0,10\u00b0/o und OJiQ0 - - . Di(* Erkl\u00e4rung dieser auffallenden Thatsache konnte We is k e nicht gehen, glaubte aber annehmen zu d\u00fcrfen, dass die L\u00e4rig(\u2018 und St\u00e4rke des Ghihens sieh bez\u00fcglich dieser SO^l Jil dung ohne Linfluss envies\u00bb.3) Als die Quelle der Entstehung von S03, die im nat\u00fcrlichen Knochen nicht vorkomml, niniint\nWc\t\u2018iske das Collage\t\u2022n des Knochens an.\t\t\n\tCarl Th. Morr\t1er nun wies im Jahre\t18117 4 )\tnach, <1;\ndie\tSO3 allerdings tl\tteilweise im Knochen iri\tGestalt\tvon Cln\ndroitinschwefels\u00e4ure pr\u00e4lormirt sei, dass ein bedeutender TD il derjenigen Mengen von S\u00d63, die Weiske land, aber erst beim","page":350},{"file":"p0351.txt","language":"de","ocr_de":"hin\u00e4schem entstehe und zwar \u00abins dein S <k\u2018s \u25a0 Lplidit^ii^, Aus der \\on M\u00f6rner ungel \u00fchrt en I'abelle u\\ erselioii wir5 (lus.s\nri nach Ein\u00e4schern auf einem Spiritusbrenner im Verlauf 'cm (i Stunden 0,0135 BaStJ, land, dieselbe Monge Knochen alifcr, auf einem Gasbrenner einge\u00e4schert, schon in derselben Zeit 0,0445, also fast das Vierfache, ergab. Nach 12 Stunden war im ersten Fall 0,0115, im zweiten fast das Zehnfache, n\u00e4mlich 0,100, gefunden worden.\t\u2019\nDer Aufforderung Prof. F. Kr\u00fcger s nachkommend, habe idi die von M\u00f6rner aufgefundenen Thaisachen theilweise einer experimentellen Nachpr\u00fcfung unterworfen, theilweise aber auch die Frage dahin erweitert, dass ich den SOs-Gehalt der Kncichen\nvon F\u00fcten in verschiedenen Entwickelungsstadien untersuchte.\nWas die Anordnung der Versuche anlangt, so habe ich im\nWesentlichen die Methode von M\u00f6rner angewandt, doch konnte\ni. h mich nicht entschliessen, fetthaltige Knochen zu nehmen. Da der Fettgehalt von embryonalen Knochen und denjenigen W* \u00abnd ausgewachsenen S\u00e4ugelhieren ein verschiedener ist, so hielt ich eine Entfettung f\u00fcr nothwendig, um vergleiche IResultate zu erzielen. Die Knochen wurden nach einer vorhergehenden Maceration sorgf\u00e4ltig von Knorpel, Periost u s/w/ gereinigt, dann an der Luit getrocknet, putverisirt ' und durch ein feines Sieb gesch\u00fcttelt. Das Knochenpulver wurde sodann mit Wasser unter \u00f6fterem Umsch\u00fctteln 2 Tage lang von seinen l\u00f6slichen Beimengungen gereinigt, darauf zweimal mit Alkohol \"\" Verlauf von 24 Stunden extraliirt, dann mit Aether 24 Stunden \u2022Mrahirt und auf dem Filter mit reinem Aether noch mehrere Mal ausgewaschen: auf diese Weise wurde alles etwa vorhandene Feit entfernt. Darauf wurde das Knochenpulver im frockenschrank bei HO\u00bb-120\u00bb C. bis zur Gcwiehlseon,stanz getrocknet, gewogen und einge\u00e4schert. Das Ein\u00e4schern geschah aal einer Berzelius sehen Spirituslampe und wurde bis zum V\\ rissbrennen der Asche fortgesetzt, was im Durchschnitt Stuntlc\u2018n beanspruchte. Die auf diese Weise gewonnene Asche wurde mit 100-150 ccm. \u00d6Vniger HCl-L\u00f6sung behandelt, 'hem lillrirt und das Filter mit W asser gr\u00fcndlich ausgewaschen, II das f iltrat mit .Silbernitratl\u00f6sung keine Tr\u00fcbung mehr gab.","page":351},{"file":"p0352.txt","language":"de","ocr_de":"Zu flcm so erhaltenen Asehenextract wurde nun Chlorbaryum zugesetzt und das Ganze 24 Stunden lang in der W\u00e4rme stehen gelassen, dann tiltrirt: das auf dem Filter zur\u00fcckbleibende liaSt I mit O.:\u00bb'* \u00abiiier heisser Salzs\u00e4urel\u00f6sung mehrere Mal ausgewaschen und dann von jeder Spur der Salzs\u00e4ure durch Wasser befreit l)as Filter wurde nun in einem Tiegel verbrannt. Um das beim Gl\u00fchen m\u00f6glicher Weise aus dem Sulfat entstandene Sulfid wieder in Sulfat \u00dcberzufuhren, .wurde in den Tiegel 1\u20142 Tropfen\nSalpeters\u00e4ure hinzuger\u00fcgt und dann nochmals schwach gegl\u00fcht und gewogen.\nDie auf diese Weise gewonnenen Resultate sind selbstverst\u00e4ndlich nicht direkt mit denjenigen zu vergleichen, welche M\u00fcrner erzielte. So fand ich z. B. den Procentgehalt an SO, im entfetteten Rinderkn\u00f6chen gleich 0,04\u00bb/\u00ab; M\u00f6rner d;t-gegen, welcher fetthaltige Knochen untersuchte, fand beim .Verbrennen auf einer gew\u00f6hnlichen Spirituslampe 0,03\u00bb/o, beim\nVerbrennen auf Spiritusgebl\u00e4se 0,02\u00bb'\u00ab, beim R\u00f6sten endlich\n0,02\" ...1) \u25a0:\nDie von M\u00f6rner ausgesprochene Meinung, dass ein Theil der nach Verbrennen auf dem Gasbrenner gefundenen Schwel, I-s\u00e4ure aus dem Schwefel des Leuchtgases stamme, kann ich best\u00e4tigen. Schon bei 2\u2019, \u00abst\u00e4ndigem Gl\u00fchen auf einem Runseii-bremier (also in einem Zeilnmm, der auch bei der Spiritus la,n|)e durchschnittlich bis zum Weissbrennen noting war) zeigte sich ein deutlicher Unterschied. W\u00e4hrend die Menge von SOj beim Km\u00e4sehern auf der Spirituslampe 0,04\u00bb/\u00ab betrug, ergab ein Knoehenpr\u00e4purat, welches dieselbe Zeit hindurch \u00fcber\ndem Bunsenbrenner eingeiischert wurde, einen Gehalt von\n0,0\u00bb\u00bb/\u00ab SO,. .\nDer Gehalt an S03 in den embryonalen Knochen ist ein im Allgemeinen h\u00f6herer, als bei den ausgewachsenen Thicrcu. Das mir zur Verf\u00fcgung stehende Material bestand aus Knochen von K\u00e4lberf\u00f6ten, deren Alter nach ihrer L\u00e4nge bestimmt wurde.\nLeider ist diese Methode der Altersbestimmung keine genaue, da zwei gleich grosse F\u00f6ten ziemlich weit im Aller\n1 f Tabellen B. u. (!.","page":352},{"file":"p0353.txt","language":"de","ocr_de":"\u2014 853 \u2014\nililleriren k\u00f6nnen. So ist z. H. der geburtsreife K\u00f6lns (s. Krank, Handbuch der thierarzneilichen Geburtshilfe) 80\u2014100 ein. lang\u2019 Itn Laufe des 8. und 9. Monats des embryonalen Lehens he-inigl die L\u00e4ngenzunahme je 5 cm. Es kann demnach das Aller eines E\u00f6tus von (10 -70 em. L\u00e4nge zwischen 5, 6 und < Monaten schwanken, ein Altersunterschied,-der auf. die Entnickelung des Knochensystems von Kinlluss sein muss.\nZur Untersuchung kamen die Knochen von Koten ver-seliiedener L\u00e4nge (30-90 em ). Was nun die Gruppen von l oten gleicher L\u00e4nge betrifft, so ergab sich Kolgendes: Der I i'ocentgehall der S03 in den Knochen ist am h\u00f6chsten in den ersten Entwickelungsmonaten, und zwar fand ich bei 10 Koten von 30-40 cm. L\u00e4nge im Mittel = 0,07 t \u00ab/\u00ab, wobei allerdings uielit unbedeutende Schwankungen zu constatiren waren So fand hl. bei 3 Embryonen 0,078\u00ab/,, S03 bei 3 anderen dagegen (M\u00abHn oS03, was ich auf deren verschiedenes Alter und verschiedenes Entwickelungsstadium der Knochen' zur\u00fcckf\u00fchren\nzu d\u00fcrfen glaube (s. oben). Bei. 6 untersuchten K\u00f6teri von.\ndt-oO cm. L\u00e4nge fand ich einen h\u00f6heren Mitielwerth, n\u00e4mlich 0.070\u00b0, \u00bb S03. Hierauf lallt der Procentgehaft und erh\u00e4lt sich fast constant auf einer H\u00f6he von 0,00 bis zur Geburt des halbes. Die folgende Tabelle gibt dar\u00fcber eine Lei .ersieht :\nEin Embryo von 50\u201460 cm. L\u00e4nge \u00b0/n SIL \u2014 0 060 (Drei \u00bb v 60-70 v\t-\t\u00a3\t'\n70-80 \u25a0 , V :\t\u2022 m&f\u00e0MM\ntin \u2019\t* 80\u201490 \u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t> . ir 0,060\nEin Kalb von 3 Tagen\t,\t\u2014 oooo\n-\tAb\n\u00bb\nDer zum Vergleich von mir untersuchte Rinderknochen war vom Komur eines ausgewachsenen Rindes (Diaphvse). Der\n'\". entgehalt an S03 ergab sich = 0,044\u00bb/\u00bb (in 3 untersuchten\n*\toilionen ).\t^\nBetrachten wir nun die gewonnenen Resultate, so ergibt dass die Menge der in den K\u00e4lberknochen gefundenen\n\u2022\t3 z\" der S03 der Rinderknochen sich verh\u00e4lt wie 6 : 4,4. M\"s ' erl\"dtniss verschiebt sich nur wenig (n\u00e4mlich auf 6 6:4 4\u00bb","page":353},{"file":"p0354.txt","language":"de","ocr_de":"wenn man die S03 der Knochen von Rindsf\u00f6ten zur S03 der Knochen ausgewachsener Rinder in Vergleich bringt,\nDa, wie M\u00f6rner nachgewiesen hat, die S03 in der Knochenasche aus der Chondroitinschwefels\u00e4ure stammt, so w\u00e4re durch die obigen Zahlen bewiesen, dass die f\u00f6talen und jungen Rinderknoehen bedeutend mehr Ghondroitinschwefc 1-s\u00e4ure enthalten. Dies erkl\u00e4rt sich dadurch, dass im f\u00f6talen\ndie Processe der Knochenresorption aber noch gering sind, also dabei auch mehr Knorpel, der Tr\u00e4ger der Chondroitin-schwefels\u00e4ure, gebildet wird. Im Knochen erwachsener Thier* gleichen sich beide Processe aus, doch ganz fehlt auch hier die Neubildung nicht, weshalb auch immer Chondroitinschwefel-s\u00e4wre gefunden werden kann.","page":354}],"identifier":"lit17234","issued":"1898","language":"de","pages":"350-354","startpages":"350","title":"Ueber die Schwefels\u00e4ure in der Knochenasche","type":"Journal Article","volume":"25"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:09:56.097675+00:00"}