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{"created":"2022-01-31T13:00:24.431635+00:00","id":"lit17247","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Cohn, Theodor","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 25: 507-510","fulltext":[{"file":"p0507.txt","language":"de","ocr_de":"Beitrag zur Kenntniss des Stoffwechsels nach Thymusnahrung.\nVon\t'\nDr. Theodor Coli\u00ab, Arzt. \u2022\n\"\"\tf\u201cr\tW\"**' PMrm\u00ab i\u201e\tj. tvj\n(IVr liodactlon zujr. jran^ n am 12. Juli t\u00bby8.)\t'\t\u2022\nGelegentlich einer im Januar 1897 angestellten Unie, >m linng \u00fcber den Einfluss nueleinreicher Nahrung ' auf d Ausscheidung der Kynurcns\u00e4ure beim Hunde, \u00fcber welche v., anderer Se,le berichtet werden wird, beul,achte,en wir di mi bliche Aultreten einer organischen, krystalliniscben Substan im Harne von Hunden, die mit Kalbsthymus neben'gleich\n:r tst t\u2014 4\u00bb\u00ab\n. \u2022 e hatte sich in der w\u00e4sserigen Uisiing d\u00e9s1 ein gedampften alkoholischen llarne.xtrac.es ausgesleden un \u00ab'igle folgendes Verhalten :\tf\t'\n,Na!'h l'n.krystallisiren aus beisser, w\u00e4sslriger L\u00f6sun. Hlned sie sich in farblosen, durchsichtigen, prismatischen usenform,g angeordneten Krystallen aus. In kaltem Wasse, schwer l\u00f6slich l\u00f6ste sie sich in heissem Wasser leichte. ' i^ schwerer \u201eoch in heissem Alkohol. In Aether war si,\nic l. Beim Erhitzen blieb sie bis etwa 205____208(\n|inver\u00e4ndert, br\u00e4unte sich aber dann, um bei 220-221\u00bb unie. 'E ntwickelung zersetzt zu werden.\nElementaranalvse:\nIn Verhr\u00bb5 ** ^\tM 105\u00b0 getrocknet, gaben\n111 Verbrennung\n0,0(157 Hjj\u00d6 und 0,2292\n31","page":507},{"file":"p0508.txt","language":"de","ocr_de":"woraus ein Gehalt von\n0,0073 H und 0,0025 C\nberechnet wurde. Diese Zahlen stehen in guter Uebercin-stimmung mit der Formel des Allantoins :\nberechnet: C 30,38%\nII 3.8 V\ngefunden: 30.50\u00b0 .> 3,58\u00b0.,\nDass es sieh in der Thal um Allantoin handelte, wurde durch die \u00fcbrigen Eigenschaften der Substanz bewiesen.\nDieselbe gibt auf Zusatz von AgNQ3 und ein(\u2018r Spur Nib, ein im Leberschuss von NH3 l\u00f6sliches Silbersalz, vim dessen Analyse Abstand gonommen wurde.\nMit Salzs\u00e4ure und Furfurolwasser versetzt, zeigte sie die bekannte Violet tf\u00e4rbung. Beim Erhitzen mit Natronlauge wurde sie unter Abspaltung von Oxals\u00e4ure zersetzt, welche durch die Darstellung ihres Kalksalzes identifient wurde.\nBei sp\u00e4teren F\u00fctterungsversuchen wurde das Allantoin theils nach der zur Darstellung der Kynurens\u00e4ure im hiesigen Laboratorium gebr\u00e4uchlichen Methode aus dem alkoholischen I larnextraete, zum Theil aber durch direktes Eindampfen \u00ables frischen Harnes auf dein Wasserbade gewonnen, in einigen F\u00fcllen nach der Meissner sehen Methode isolirt. Die gewonnenen Mengen waren stets relativ betr\u00e4chtlich. So wurde in einem Falle nach der ersten Methode aus der 24st\u00fcndigen Harnmenge (2 Bfd. Thymus) 1,917 gr. reiner umkrystallisirtei Substanz dargestellt, bei einer anderen F\u00fctterung (2 Pfd. Thymic t\u00e4glich) aus der dreit\u00e4gigen Harnmenge durch blosses Eindampfen auf etwa ein Drittel 18,395 gr. eines Gemenges von Allantoin. Harns\u00e4ure und, wie es scheint, Xanthinbasen gewonnen, welches nach mehrmaligem Umkrystallisiren aus heissem Wasser 5,323 gr. reines Allantoin ergab. In diesem Falle konnte \u2014 was bei Hunden bekanntlich nicht selten vorkommt \u2014 bereits vor der Thymusf\u00fctterung in der zweit\u00e4gigen Harnmonge\ni) Nach Neubauer und Vogel 1800. 9. Auf!., S. 222 c.","page":508},{"file":"p0509.txt","language":"de","ocr_de":"<lcs bloss mit Fleisch gef\u00fctterten Hundes eine geringe Menge\nAllantoin, 0,323 gr., nach der Meissnersehen Methode nach-\"ewieson werden.\nFs unterliegt also keinem Zweitel, dass im Hundeham\nnach F\u00fctterung mit Kalbsthymus Allantoin. auftritt. Wiewohl .lieser K\u00f6rper sehr reichlich ausgeschieden wird, nach unseren. \\ ersuchen i\u201410 mal so viel als Harns\u00e4ure, so dass er nicht selten im frisch gelassenen Harne als Sediment ansf\u00e4llt, isl er von denjenigen Autoren, welche bisher den NucleihstolT-uechsel untersucht haben, nicht nachgewiesen worden, von Stadthagen,1) Gumlieh2), und K\u00fcbnau\u00bb),'welche an Hunden experimentirlen, von Horliaezewski,\u00ab) der Kaninelien dazu \\ei wandte, ebenso wird es nicht bei den am Menschen an-gostellten Versuchen von Horbaczewski, ' Weintraud,5) II ich ter,6) Umber, \u2019) Hess und Schmoll,6) Brandenburg\u2019\u00bb) Meyer10) und Schmoll11) erw\u00e4hnt. Trotzdem lag. uhs die Erw\u00e4gung nahe, dass es auch im menschlichen Organismus eine gleiche Holle beim Nueleinuinsatz spielen k\u00f6nnte.\nAllem unsere diesbez\u00fcglichen Versuche, einer an mir selbst, ein zweiter an einem gleichfalls sonst gesunden, zur /eit nur an Ischias leidenden Manne, Patienten der hiesigen medicimschen Universit\u00e4tsklinik, angestellt, ergaben keine Allantoinaussclieidung im Harne.\nMit der von uns gefundenen Thatsache stehen, die Beobachtungen der oben genannten Autoren insofern in\ny Virchow\u2019s Archiv f. path. An. Bd. 109, S. 419.\ny Zeitschr. f. physiol. Chemie. Bd. XVIII. S. 508.\t-\n3| Zeitschr. f. klin. Med., Bd. XXVIII. S. 584. ,\t^\n4' Sitzungsber. der Kaiser]. Akad. d. Wissenschaften. Wien 1X91 4 Abt., S. 78. \u25a0\n5) Berl. klin. Wochenschr. 1895, S, 405.\t. . '\t\u2018\nZeitschr. f. klin. Med. Bd. XXVII, S. 290.\tV ,\n; 7 ) Zeitschr. f. klin. Med. Bd. XXIX, Heft 1 und.2.\n.?} Archiv f. experim. Pathol. Bd. XXXVII, S. 249.\n0| ^ert- klin. Wochenschr. 1890. S. 157.\td\n10i deutsche med. Wochenschr. 1890. Bd. XXII. S. 12. \" n) Zeitschr. f. klin. Med. 1890, Bd. XXIX, S. 510.","page":509},{"file":"p0510.txt","language":"de","ocr_de":"510\nBeziehung, als sie s\u00e4mmtlieh zu dem \u00fcbereinstimmenden Resultate f\u00fchrten, dass durch nucleinreiehe Nahrung die Ausscheidung der H am s\u00e4 u re im Urin vermehrt wird: denn wir kennen ja schon seit den Arbeiten von Liebig und W\u00fchler sowie W heeler das Allantoin als Oxydationsprodukt der Harns\u00e4ure.. Ausserdem h\u00e4tte bekanntlich Salkowski1) an Hunden nach F\u00fctterung mit Harns\u00e4ure reichliches Auftreten von Allantoin im Harne beobachtet.\nUnsere Versuche erbringen daher den experimentellen Beweis f\u00fcr eine Schlussfolgerung, zu welcher man nach bekannten Thatsaehen seit lange berechtigt war, n\u00e4mlich daf\u00fcr, dass auch Allantoin als das Endglied in der Reihe von K\u00f6rpern auf treten k\u00f6nne, welche wir als Abbauprodukte der Nuclein-substanzen kennen.\nHie Arbeiten \u00fcber diese Rolle des Allantoins werden weiter fortgesetzt und wir behalten es uns vor, \u00fcber die Resultate sp\u00e4ter zu berichten. Die vorliegende Ver\u00f6ffentlichung wurde nur veranlasst durch den Bericht des Herrn Prof. M i nk o vv s k y-Strassburg auf dem letzten Congress f\u00fcr innere Med ici n am 14. April und seinen Nachtrag hierzu im Centralblatt f\u00fcr innere Medicin vom 14. Mai 1898.\nHerrn Geheimrath Prof, Jaff\u00e9 danke ich bestens f\u00fcr die A nregungzu dieser Arbeit, ihm und seinem damaligen Assistenten, Herrn Prof. Lassar Cohn, auch f\u00fcr die freundliche Unterst\u00fctzung bei den chemischen Arbeiten.\n>) Her. d. deutsch. ehern. Ges. Hd. IX, S. 710.","page":510}],"identifier":"lit17247","issued":"1898","language":"de","pages":"507-510","startpages":"507","title":"Beitrag zur Kenntniss des Stoffwechsels nach Thymusnahrung","type":"Journal Article","volume":"25"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:00:24.431640+00:00"}