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{"created":"2022-01-31T13:02:36.607513+00:00","id":"lit17265","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Sundwik, E. E.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 26: 56-59","fulltext":[{"file":"p0056.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber das Wachs der Hummeln (Bombus ep.).\nV.\u00abn\nErnst Ern. Sundwik.\n:l\u00bber Ko.Jartiv.n zu-rc?anjren am s. August l*\u00ab**.\nI\u00bbas gew\u00f6hnliche Bienenwachs ist allbekannt. So vie tel. abet aiieb nachgosgicht habe,, habe ich keine chemische, Lnlersuchungen \u00fcbet das Wachs der Hummeln, dieser wich lit-'cn Abtheilung der grossen Bi\u00e8nenfamilie, gefunden. Sniii bclic Notizen \u00fcber die Absonderung und Verwendung (leset bei. findet man in enlomologischen Werken, besonders i, .S|\u00bb(*zial\\v(\u00bbi*k(*n \u00fcber die Hummeln.\nDie Quelle, aus welcher ich meine Kenntnis\u00bb vom Hummel-\u00abachs haupts\u00e4chlich gesch\u00f6pft habe, ist die sch\u00f6ne Mono-gnipliie von Hofier, Die Hummeln Steiermark'\u00bb, Leben>-geschichte und lleschreibiing derselben , Graz I,ssg 1 \u201911 \u2022'r sa8l> dass das Hummel wachs nicht so rein weich und s,d,(m ist, Wie das der Honigbiene. K* hat eine \u00bbohmutzb-weisse. Barbe, ist sehr br\u00fcchig und l\u00e4sst sich nur schwer zwischen den Bingen, kneten. Kr spricht hier vom Wachse, weh lies er von den llaiichsegmenten vorsichtig abgestreift hatte ch bemerke hier gleich, dass ich solches reines Wachs nicht habe untersuchen k\u00f6nnen. Dagegen habe ich Wachs zur Unter-\u00bbucliung gesammelt, Welches von den Hummelu zu verschiedenen Zwecken in den Nestern aufgespeieliert wird.\nstill Rollen zusammongekneteles Wachs findet man ab seichte H\u00fcgel \u00abder Geistchen, in welche die Hier bezw die Larven cmgeschlossen sind. Kfaenso linde! man mit Wach\u00ab mir wenig vermengte Dollen in gr\u00f6sseren Ansammlungen \u00abb uller hu die ansgekrochenen jungen llummeln I,,.stimmt. Ich habe durch Abstichen dieser Waehspollensainmluhgon und lie-treieu derselben, von Kien, und Larven nicht unbetr\u00e4chtliche Mengen.Rohstoff erhallen k\u00f6nnen. Durch Befreien der Cocon-vpn Larven und Auskochen mit geeigneten L\u00f6sungsmitteln ''' 'c \"\u25a0*! ,|;|s aul der Aussenseile der Cocons haftende Wachs ausgezogen. Dieses war jedoch ziemlich stark mit Bett gemengt;","page":56},{"file":"p0057.txt","language":"de","ocr_de":"Ich ling \u00abchon 1892 mit den Untersuchungen an, bekam aber erst 1896 etwa 35, 1897 mehr als HO Nester zur Untersuchung. Fast alle stammten von Hombus musoariun, nur einige wenige von liombus lapidarius. Da sieh aber in clein Wachse beider Arten dieselben chemischen Verh\u00e4ltnisse zeigten, habe ich sp\u00e4ter stets die Rohprodukte aus verschiedenen Nestern gemischt bearbeitet. Aus 180 gr. VVachsjmllenmasse bekam ich durch Ausziehen mit Aether oder C\u00cfilorofdrm etwa \u2018M> gr. .rohes Wachs von braungelber Farbe (Schmelzpunkt 35--400 C.). Der Geruch war sehr angenehm, honigartig, gar nicht ranzig. Die Farbstoffe, ebenso Honig und alle in Wasser l\u00f6slichen Stoffe hatte ich vor der Extraction mit Aether durch l\u00e4ngeres Einsenken fies Wachses bezw. der Cocons in messendes Wasser m\u00f6glichst entfernt.\nHeim Liegen im Tageslicht wurde der d\u00fcnne. Wachstuchen fast vollst\u00e4ndig gebleicht und weiss. Dagegen wurde der Geruch deutlich ranzig. .\nHoff er sagt (a. a. 0.: Seite 40), dass die Hummeln vor dem Gebrauche das Wachs mit verschiedenen harzigen und anderen klebrigen Stoffen vermengen, so dass es in diesem Falle kaum als Wachs zu erkennen ist : schmelzbar, aber in geringerem Grade, bleibt es auch dann noch, und den eharak-teristischen Wachsgeruch zeigt es in gr\u00f6sseren Massen immer .\t'\t\u25a0 \u2022\t\u2022 . \u00bb\nIch glaube, dass diese Behauptungen nicht daS Richtige treflen. Harzige Einmischungen w\u00fcrden wohl auf den Geruch ihre \\\\ irkungen aus\u00fcben. Die dunkle, braune Farbe stammt vom Pollen, wenn auch vielleicht nicht ausschliesslich. Ich glaube, flass fias von mir extrahirte Roh wachs haupts\u00e4chlich nur von Fett und etwas Pollenf\u00e4rbstoff verunreinigt war. Das mit vielleicht 70\u00b0.\u00bb Polten vermengte Wachs kann selbstverst\u00e4ndlich nur wenig oder kaum schmelzen, sondern nur erweichen.\nDa dieses Wachs zu einem anderen Gebrauche als das Bienenwachs bestimmt ist, so ist es einleuchtend, dass die Zusammensetzung in chemischer Hinsicht eine ganz andere sein muss. Dieses hat auch ] die chemische Untersuchung erwiesen.\nDas Reinigen des Roh Wachses ist \u00fcberaus schwer, da dis beigemengte Fett fast dasselbe L\u00f6sungs verlud tniss zeigt","page":57},{"file":"p0058.txt","language":"de","ocr_de":"iw fias Hauplprodnkt. loh halte. schon im laine IKiWi e,..\n,h,<s ,|i,,s,'s k\u00ab'in Kslely sondern sehr wahlsrrli< inh< |, i'jii Alkohol ist. iiixl \u00ablass \u00ablie verunreinigenden (ilvcti irnstoi-'Imi h Sii|iomli('iiiiiin leicht zu entfernen sind, loh habe dann s|>iiior h, doi' Weise gearbeitet, \u00ablass ich das ;Hol,wuchs in\" schw\u00e4cherer Kalilauge mil dom Wasserbadc behmidelle. dmin das oben nhgescbiodem' Wachs mehrmals \u00bbaus Alkohol nmkivslallisiile. I)ie Verluste sind dennoch gross. Der SlolV Idsl sich ziemlich leicht in kochendem Alkohol und scheide! sa h um so vollst\u00e4ndiger aus, je reiner er ist. Nach sechs- his\nsiehennialigeui i;,nkryslallisiren erh\u00f6ht sich der Schmelzpunkt\naal 'i!i. 7*t\u201c C. : nach weiterem l'mkrvslallisiren hekommt man schliesslich ein Produkt, das bei 7*\u201475\u00bb C. schmilzt.\nIler bei <>!l--70\u00b0 C. schmelzende Stoll' (und ebenso die niedriger schme^enden Produkte) besitzt gew\u00f6hnlich die klebrige lleschallenheil des gen.ieinen llienenwaehses, der reine, hei schmelzende Stoll' aber nicht mehr. AVas Knetbarkeil hetrilll, gleicht es v\u00f6llig dem reinen, von Hofier beschriebenen, von den Hummeln selbst abgeschabten YV'aehse.\nAns Alkohol kryslallisirl bildet der Stoll' ausserordentlich leine, biegsame, wollige Nadeln, die die ganze Mutterlauge zum bestehen bringen. Durch Auswaschen mit Alkohol und Auspressen bekommt man einen schwach gelblichen Prosskuchen, der bald durch Verwitterung weiss wird. In geschmolzenem Zustande zeigt das Wachs eine sehr schwache gelbliche Farbe, obgleich der rohe Waehskncheii vor dem Umkrystallisiren durch biegen in der Sonne last g\u00e4nzlich gebleicht wird. Die nach dein Schmelzen wieder erstarrte, etwas tr\u00fcbe Masse ist kry 'Inlliniseh, karl, haltet fest am (Hase und wird nach dem Reihen heim l.osmaehen stark elektrisch, wodurch alle feineren Theile herinngesehleiiderl werden oder an anderen Gegenst\u00e4nden haften bleiben. \u2014- Der Stoff l\u00f6st sich auch in ihr K\u00e4lte mehr oder\nweniger leicht in den gew\u00f6hnlichen L\u00f6sungsmitteln f\u00fcr Fette: 'nrolnrm. Aether ii. s. w.\t1\nHier folgen zwei Analysen, die ich gemacht habe :\nI. Si'|iinr|z|iiinkt der Sutislanz 7:i\u20147:t..V' C,\n<\t\u00fci\\ naben 0.1H\u00bb07\t' = S2.23\" . (;\n\u00abund 0.{0H2 H,0 \u2014 I U0\u00b0|] .","page":58},{"file":"p0059.txt","language":"de","ocr_de":"\u2022 I '\t, \u2022\t-\t\u25a0 . \u00abc\nII. Die vorige Substanz noch mehrmals mnkrystallisii\u00ef, wodurch In Schmelzpunkt auf 71,5\" d. erh\u00f6ht wurde.\t'\t1 n ' .\n0,255:1 gr. gaben 0,7711 (K L - *2.11 \" .\nund 0.82*0 Hs0 = U,ao\u00ab,, H\u201e.\nDie erste Analyse stimmt leidlich, dit* zweite sehr gut mit (1er Formel CS1H700, welche 82,59\";\u00bb\u25a0 (\u2019. und 11,1.7\". <> II erfordert. Doch muss es weiteren Untersuchungen \u00fcberlassen werden, die endg\u00fctige Formel festzustellen, da die gleich unten folgende Untersuchung nicht Resultate ergehen hat, welche die Formel C.ull700 zweifellos machen.\nReim Erhitzen der Substanz bei 150\u2014100y C. mitRenzoe-s\u00e4iireanhvdrid (Cr>tH70() gegen 0,5 Mol. Renzoes\u00fcuroaiihydrid) erh\u00e4lt .man eine sowohl in heissem als, obwohl weniger leicht, in kaltem Alkohol l\u00f6sliche Substanz, die* nach mehrmaligem I mkrystallisiren bei 55\u00b0 C. schmilzt. Riesen Schmelzpunkt er-liielt ich bei zwei verschiedenen Pr\u00e4paraten. Auch durch Fmkrystallisiren aus Renzol, Petrol\u00e4ther, Alkohol wurde er nicht ge\u00e4ndert. Die Substanz musste also ziemlich rfin gewesen sein. Die Analyse ergab folgende Wert he: ; \u2018\n^ - 82.101'\u00bb>.<:, und 0.1700 ILO 18.21\" . IL.\ntll. 0.8999 gr. Substanz gaben 1.2088 (KL\ni.\u00ab\ni Dio Formel C;ull,..,.0. CjH\u00e40 w\u00fcrde H2,27\u00b0/t> \u00c7 ' und 12,87\" \u2022* H erfordern. Die hohen WasserstoUprocentc kann u l\u00bb bis auf Weiteres nicht befriedigend erkl\u00e4ren, , um so mehr als vier verschiedene, hier nicht angef\u00fchrte Analysen dieselben1\n\u25a0 / . v.\tv \u2022 r\u201c \u25a0 . \u25a0\t.. i\nWasserstoUprocentc ergaben.\tv;.\t;\t*\nEs war meine Absicht, erst sp\u00e4ter diese Mittheilung ein-/.iisenden. Einige Umst\u00e4nde^ vor Allem das geringe' Material, welches zu meiner Verf\u00fcgung steht, und die Unwalirschein-liehkeit, in diesem Somrder eine gr\u00f6ssere Menge Rohmaterial zu erhalten, haben es jedoch n\u00f6thig gemacht, schon jetzt vor* l\u00e4ufig meine Untersuchungen zu publiciren.\tv^j;-f\t\u2019\n\u2022Helsingfors, Physiologisch-chemisches Institut. ;","page":59}],"identifier":"lit17265","issued":"1898-99","language":"de","pages":"56-59","startpages":"56","title":"Ueber das Wachs der Hummeln","type":"Journal Article","volume":"26"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:02:36.607518+00:00"}