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{"created":"2022-01-31T13:01:11.369103+00:00","id":"lit17266","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Fischer, Emil","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 26: 60-87","fulltext":[{"file":"p0060.txt","language":"de","ocr_de":"der Stereochemie f\u00fcr die Physiologie.\nVon\nEmil Fischer.\nDt-r Ked\u00e0i'tion zugegarigen am 15. August m\u00bb.\nDie r\u00e4umliche Beliachtung <l**s i chemischen Molek\u00fcl\u00ab\nweiche mit der von Pasteur bei den Weins\u00e4uren erkannten'\nAsymmetrie begann, hat durch die Theorie des asymmetrischen\nKohlenslotlatoms von vau t Holl und Le Hol f\u00fcr die organische\nChenue l\u00e4ngst eine fundamentale.Bedeutung gewonnen. Da\ndue Resultate in den Kreisen der Physiologen weniger bekannt\nzu sein scheinen, so will ich es versuchen, an den wichtigsten\nBeispielen zu zeigen, wie n\u00fctzlich dieselben bei der Erlbrsthmig\nmancher biologisch-chemischer Erscheinungen verwerthet werden k\u00f6nnen. ..\nY ,)ass (,er Organismus optisch active Kohlenstofl'verbin-welche man nach Pasteur, als asymmetrische Molek\u00fcle zu betrachten hat, mit Vorliebe bereitet, ist seit den Unter-suchnngen von Hiot aus dem Anfang dieses Jahrhunderts bekannt and umgekehrt weiss man auch seit dem ber\u00fchmten Versuch von Pasteur \u00fcber die Verj\u00e4hrung der Traubens\u00e4ure durch Schimmelpilze,1) wobei zuerst die Kechts-Weins\u00fcure verbrannt wird, dass zwei optische Antipoden von dem Organismus mit ver-s( 11i(\u2022(leneH u\u00bbs<*11wimIi gkeit vorjarbeitet werden. Diese Methode.\n.\t1 bno umfassende* und sehr lehrreiche Untersuchung dieses\nI hanomons hat vor eimgen Jahren W. Pfeffer angestellt. Jahrb. hwissen-sclmfll. Botanik' **S. 205.","page":60},{"file":"p0061.txt","language":"de","ocr_de":"aus einer racemi sehen Verbindung durch partielle Verg\u00e4lirung die eine optisch active H\u00e4lfte zu isoliren, ist seitdem in zahl-\nreichen F\u00e4llen mit Hilfe von Schimmel-, Spross- \u00f6der Spaltpilzen benutzt worden. Dass derselbe Unterschied bei den sterisch verschiedenen unges\u00e4ttigten Verbindungen besteht, wurde in einem Falle, an dem verschiedenen Verhalten der\nFuniar- und Maleins\u00e4ure gegen P\u00e9nicillium glaucum und Aspergillus niger von E. B\u00fcchner1 *) bewiesen.\nDie erste Beobachtung, dass auch der h\u00f6her entwickelte (.Organismus auf zwei optische Antipoden verschieden reagirt, machte Piutti*) bei den beiden Asparaginen, von welchen das eine s\u00fcss und das andere fade schmeckt, und Pasteur3) erkl\u00e4rte diese Erscheinung durch die chemische Asymmetrie der Xcrvensubstanz.\t-\nEin viel gr\u00f6sseres tats\u00e4chliches Material f\u00fcr das Studium dieser Beziehungen zwischen r\u00e4umlichem Aufbau des Molek\u00fcls oder, wie man jetzt gew\u00f6hnlich sagt, Configuration des Molek\u00fcls und biologischer Wirksamkeit li\u00e2t die neuere Untersuchung der Kohlenhydrate und Glucoside geliefert. Sie bot mir insbesondere Gelegenheit, den von jeher als typisch geltenden G\u00e4hrproccss, die alkoholische G\u00e4hrung, vom stereochemischen. Standpunkt zu studiren. Da die betreffenden Beobachtungen in einer Beihe v\u00ab m .Einzelabhandlungen4) zerstreut und h\u00e4ufig durch den \u00fcberwiegend chemischen Inhalt verdeckt sind, so scheint es mir\nzweckm\u00e4ssig, sie hier im Zusammenhang darzustellen und zugleich einige Missverst\u00e4ndnisse zu beseitigen,. welche die fr\u00fchere knappe Form der Publication veranlasst hat..\nConfiguration und alkoholische G\u00e4hrung der\nMonosaccharide.\nObschon durch das Eingreifen der Synthese jetzt Mono-occharide der verschiedensten Zusammensetzung d. h. mit einem\n:1) Ber. d.' d. ehern. Ges. 1101.\t,\n-) Compl. rend. 103, 131.\n3)\tibid. ; 103. 138.\n4)\tBerichte d. d. ehern. Ges. 1891 und 1895,","page":61},{"file":"p0062.txt","language":"de","ocr_de":"v'*n b\u00ab neun Kohlenslolfatomen bekannt sind konnnen doch l\u00fcr die vu, liegen,le Frage vorzugsweise die HextU,, ^H.A, weiche bekanntlieh wieder in Aldosen und Ketose,,\nr,'\t\u2022 Wm V'm ,l\"\" kannten Aldohexosen\n\"w ,lr,i-\t(Traubenzuckerl, d-MannnV\n!\" d-Ccdaetos,. gahrlahig gezeigt, und von den Ketohexosen <uon /;d,l durch die Arbeiten von L. de liruyn und van\u2019 Kkensiein in neuester Zeit sehr gewachsen ist, zeiebnei ' '\tt'\u00ab' (lurch dieselbe Figensclmff) aus. Da\u00ab\n'I'\" o|,|,scben Autipoden dieser vier Zucker von der liefe nicht ver\u00e4ndert worden nnd dass i\u201e Folge dessen bei der Behandlung\nVorbiudnngen mit liefe nur die eine H\u00e4lfte UTscovnuet \u00abrts'u-ieb, der alten Fas leur sehen Kegel. Da J alle A|doh<;xose\u201e und die Fructose die Configuration des MoKuJs u\u201e smne der. Theorie des asymmetrischen Kohle,,. H. la oms lestgestelh ist, so lasst sich ihr Kinllnssj auf die f\"wu\"i \"\t'land der chemischen Formeln diseutiren.\nll c oii\nHO C lt ,\n\u25a0 :\t\u2019 a\nII C Oll\nlie on\nt '.' j\t.\nCH, OH\nd-Glneose\nHO C H HO C ll II CI OH H C Oll Cll., OH\n\u25a0\u2022 \u2022\t. Mf '\n' t\nd-Mamtose\nCt.lll H C Oll HO C H HO C H II C Oll CH, OH\nC.IC.OH\nHO C H II C OH H C OH CH, OH\nd-Galactose d-Fructose\n/uckecund1er\u00cf daraUS\u2019 dass die d-Fructose dem Traube,, muu t nC S,erisch viilli\u00ab gleicht : denn an den dr,\nMumu. \u201esehen Kohlenst\u00f6lTatomen, welche sie \u201eoch enth\u00fcll\n\"g \u00abemu, dieselbe wie bei den beiden ander\u00ab\nseil. \u201ein\u00eer g\"nZl\u00cf|!eifttl0frad,,:il'' WelClie Bknfa\"s g\u00e4la-miHa","page":62},{"file":"p0063.txt","language":"de","ocr_de":"63\t-\nZuckern, und diese sterische Verwandtschaft ist offenbar f\u00fcr die Th\u00fctigkeit der He le massgebend. Denn alle bisher gepr\u00fcften Saccliaromyceten, welche alkoholische G\u00e4lirung erzeugen, yer-arbeiten diese drei Zucker mit ann\u00e4hernd gleicher Leichtigkeit. Aber auch in chemischen Metamorphosen kommt diese Aelm-lichkeit zum Ausdruck, denn Glucose, Mannose und Fructose konnten durch mehrere Fcberg\u00e4nge; miteinander verkh\u00fcpli werden. Weiter entfernt sich von ihnen auch in Hezug auf die Configuration die d-Galactose. Dem entspricht das Verhalten gegen Hefe: denn sie wird durchgehende langsamer als . der Traubenzucker und von einigen Hefenarten, wie Saeeh. apieulatus und Saeeh. productives, \u00fcberhaupt nicht ver-gohren.\nDie \u00fcbrigen, nicht g\u00e4hrharen llexosdn unterscheiden sich von (len vorigen Formen dadurch, dass einzelne oder auch alle Hydroxyle auf der entgegengesetzten Seite stehen,Wie geringe Verschiedenheiten schon gen\u00fcgen, um die Wirkung der \u2022 Hefe auszuschliessen, beweist das Heispiet der d-Talose, welche folgende Configuration hat :\nCOM .\t\"\t:j\nhoch\t\u2022\nHO C H .\nHO C II\t,\nH C OH\t:\nCH2OH\t\u2018\nSie steht zur d-Galactose in demselben Verh\u00e4ltniss,wie die Mannose zur Glucose, die Stellung der beiden obersten Hydroxyle ist dieselbe wie in der d-Mannose, die der beiden mittleren die gleiche wie in der Galactose lind die des unteren identisch mit derjenigen der Glucose, Mannose und Galactose. W enn trotzdem die d-Talose nicht g\u00e4hrf\u00e4hig ist, so geht daraus hervor, dass nicht die Stellung der einzelnen Hydroxyle, sondern erst ihre Combination d. h. die gesammte Configuration ausschlaggebend ist. Ob unter den 5 von der Theorie noch vorgesehenen, aber bisher unbekannten A Idol lexosen g\u00e4hr f\u00e4hige\nI","page":63},{"file":"p0064.txt","language":"de","ocr_de":"K.irmrii v..Hiaii.|<n -\u2022\u2022ui wir.lcn, hisst sich nicht vorausseliHi N :\u00ab(.\u00ab\u2022\u00ab .'imli i.iiii.-ipi.-ll en,- \u201ens-io lietiaehlimg gilt ig.\nzuvor geschildertenErscheinungen wurden von mir beobachtet vor \u00ab1er wichtigen KntHeckung von K. Uuchrrer, \u25a0 'l.^s .lie alkoholische Gabt ung von Her llelezclle getrennt wer-ili'ii kann, Hass mil umleren Worten \u00abin l\u00f6sliches Kennen!, 'lie Zymase, cxisliri, welches dieselbe hervorruft. Ich Mte damals riiehl Hinan, .lass zwischen Her Configuration der llexosen un.l Heu hei Her Calming in Kraft tretenden chemischen Agentien Her llefezelle eine bestimmte Delation be-; stellen m\u00fcsse, mid gab dieser Kelierzeugung in Gemeinschaft iilil ThierlelHer Hureli Aufstellung einer lly(.othese iiher die slereoehemisehe Verwandtschaft von Zucker unH G\u00e4brmigs-hi-ment AusHruek.!} \u25a0 I\nI in Hiesen Ifelraehlimgcii aher eine hesserc Grundlage zu versehalVen, schien es nur vor allen Dingen nothwenHig. Hie I ntersueliiing auf Hie vom Organismus abget tonnten Fermente auszuHehnen, was f\u00fcr Hie alkoholische G\u00e4hrung damals noch mehl m\u00f6glich war. Die Gelegenheil dazu holen mir indessen \u25a0Ile k\u00fcnstlichen Gliieosi.le Her Alkohole, und die hier gewonnenen liesultale liessen sieh zum Theil auch auf die nat\u00fcrlichen l'olv-sar< haridc iibcrlragcn.\td. :. ...\n(iiIi\u00ee\u00eeiiraMan und enzymatisehe SpaIhm\" der\nGlucoside.1 2\nDurch Erhitzen der Aktien mit sehr schwacher alkoholischer Salzs\u00e4ure entstehen, wie ich an vielen Beispielen gezeigt, habe, in der Hegel gleichzeitig zwei isomere Glue\u00abiside, welche als \u00ab- und Verbindung unterschieden wurden. In der Voraussetzung, dass sie stereoisomer sind, habe ich f\u00fcr die beiden\n1 * her. d. tl. ehern. Ges. 27, 2031,\n- 2\u2018 Vergl. meine Mittlieil. Rer. d. d. chem. Ges. 27, * \u00c4 1145?\t\u25a0\n985. 3479 u. *>,","page":64},{"file":"p0065.txt","language":"de","ocr_de":"Mcthylderivnte des Traubenzuckers folgende Formeln aui \u2022erteilt:1) \u00ef.:\t. '\t\u20181\nII COCH\nCI 1,0 O M\n\u2022\t.\tV- _\nH C OH\n110 C II\nII\nIl C OH\no\nIHt* Pr\u00fcfung der beiden Verbindungen mit dem \u00e4ltesten gliicondspaltendeu Enzym, dem Emulsin, hat mm. erg(,*l\u00ab\u00bbnt \u2022liirs die ^-Verbindung dadnreh sehr leicht in Traubenzucker und Methylalkohol gespalten wird, wie folgender Versuch zeigt : I Iheil [k\u00e4ufliches Kmulsin, aus bitteren Mandeln bereitet, wurde mit einer L\u00f6sung von .2 Tlieileii .^Methylghicosid in 20 Tbeileii Wasser \u00fcbergossen, kurze Zeit gesch\u00fcttelt, um das herment m\u00f6glichst zu l\u00f6sen, und die Mischung 20 Stunden Hu Bmtkhrank bei litt\u2014B\u00f611 aufbew\u00e4brL Die liestimmutig des jetzt vorhandenen Traubenzuckers, welche durch direkte Titration mit Felil i ng scher L\u00f6sung ausgetuhr! werden konnte, ergab, dass \u00fcber HOS\u00bb des (llucosids gespalten war. Genau tinter denselben Bedingungen zeigt das \u00ab-Metlivlglucosid feine nach-\nweisbare Hydrolyse.\t^ ' v\n* .\t\u2022 .\t\u2022 \u25a0 .\nGerade umgekehrt verh\u00e4lt es sieh nun mit den in der Bierhefe enthaltenen Enzym\u00e8h. Eines derselben, von dem sp\u00e4ter aust\u00fchrlich du* Bede sein wird, spaltet das \u00ab-Me\u00efliylgincosid mid l\u00e4sst die ^-Verbindung unber\u00fchrt. Um eine Vorstellung von den Bedingungen zu geben, unter welchen dieser Unter-s( hied zu Tage tritt, will ich ebenfalls einen Versuch in den Einzelheiten beschreiben. 1 Theil u-Metliy lgluc<:sid wurde mit\nJj Die Gr\u00fcnde, welche f\u00fcr diese Auflassuhg sprechen, will ich hier nicht wiederholen. Sollten sie wider Erwarten sich nicht best\u00e4tigen und die Verschiedenheit der beiden Glucoside sp\u00e4ter als eine Structur-' \u2022morie erkannt werden, so w\u00fcrde zwar dieser speciefle Fall aus der i-uinihchen Betrachtung ausscheiden. ira Lehrigon aber w\u00fcrden die. >f hl lisse dieser Untersuchung dadurch nicht ber\u00fchrt werden. \u2022\nU\"ji]M--S(-yIer's Z'itsihrift f. j \u25a0 h y t- i < * I. C.lirnii<\\ XXVI\t\u2019\u00bb","page":65},{"file":"p0066.txt","language":"de","ocr_de":"I<> llMil.n einer Fermenll\u00f6sung, WeJ\u00c8\u00e7tie durch ISst\u00fcndiges Atijlaiigen vrm UTheillufttroekener Bierhefe {Reineultur Tviho F rohherg) mit ,1\u00bb. teilen \\\\W bei 30.\u00bb bereitet war *0 Stunden im Brutschrank;bei 30-35\" behandelt. Die Titration nut Fehling'seher L\u00f6sung ergab, dass die H\u00e4lfte des Glu-cosids in Zucker verwandelt war. Unter den gleichen Bedingungen wurde das ,\u00ef-Methylgliicosid gar nicht ver\u00e4ndert\nDerselbe Unterschied zeigte sich bei den. bisher nur in einer Korn, bekannten Aelliyl- und Phenol-Glucosid.1) Zweifellos besieht also in \u00ablern Verhalten gegen die beiden Enzyme ein ganz schmier Unterschied der a- und ,\u00bb-Derivate des Traubenzuckers, so dass wir auf diesem Wege die beiden Arten leicht\nerkennen k\u00f6nnen, w\u00e4hrend chemische Agentien f\u00fcr diesen ZweHc.felilpi\u00bb.\nDa aber, wie zuvor erw\u00e4hnt, die M\u00f6glichkeit einer Struct ur-isomcric tur u- und iWilucoside bisher nicht sicher ausgeschlossen werden konnte, so liefern alle diese Beobachtung,, keinen strengen Beweis f\u00fcr die Abh\u00e4ngigkeit .1er Knzvmwirkiin\u00ab von derUonligiiration. (iliicklicher \\\\\"eise fallen solche Bedenken: weg liet den zwei Methylderivaten der I-Cilucose, welche ich u-Methyl-1-gh.eosid imd >Methyl-l-glucosid genannt habe, un.l welche zweifellos die Spiegelbilder der entsprechenden d-Ver-Inndnngen sind. Da diese beiden I-Glueoside weder von Emulsin nooli von Hefeneiizym angegriffen werden, so haben wir hier genau denselben Unterschied wie bei der verschiedenen Vcr-. gahrbarkeil von d- und I-Cilucose resp. anderen optischen Antipoden durch Hole oder sonstige Giihrungs\u00e8rreger.\n: \u2022 Xiobt minder interessant ist das Verhalten der Glucoside welche Siel, von den \u00fcbrigen llo.xosen ableiten. Hier kommen zu-n\u00e4chst die Derivate der giihrbareu Zucker in Betracht. Von der d-Galactose sind beide Methylverbindungen bekannt, und wieder wird die eine nur von Emulsin und die andere von Hefenenzvm hydrolysnt. Aber der Vorgang findet langsamer statt als bei den d-< ducosiden, so dass der Unterschied ann\u00e4hernd der Verschiedenen Schnelligkeit beider alkoholische, G\u00e4hrung von Trauben-\nL >K-lie dir Tabelle Seite \u00bb\u00fc*.","page":66},{"file":"p0067.txt","language":"de","ocr_de":"07 \u2014\nzucker und Galactose entspricht. In auffallendem Gegensatz dazu ist das Methylderivat der ebenfalls g\u00e4hrbaren d-Mannose *i \u00bbwolil gegen Emulsin wie gegen Helenenzym best\u00e4ndig, und dasselbe gilt von seinem optischen Antipoden, dem Methyj-I-mannosid. Leider wurde das zweite Methybd-mannosid bisher nicht gefunden.\t\u25a0\t\u2018\nIndifferent gegen die beiden Enzyme sind endlich alle bisher gepr\u00fcften Glucoside der Pentosen, Methylpentosen und Hcptosen. Da die Glucosidgruppe in diesen Vierbindungen zweifellos die gleiche Structur besitzt, wie bei den Derivaten des Traubenzuckers und der Galactose, so liegt der Gr\u00fcnd f\u00fcr die verschiedene Angriffskraft der Enzyme offenbar in der Configuration des Zuckermolek\u00fcls.\nBesonders lehrreich ist das Beispiel der beiden Xyloside. Die Xvlose selbst hat eine ganz \u00e4hnliche Goniiguration wie der\n%\t\\\t\u201d\t\u25a0\ti\t'\nTraubenzucker, wie die folgenden Formeln zeigen: r COH\nn e oh . no c h h c Oll\nMl C OH CIL Oll\nTraubenzucker\tXvlose\nH O Oll HO C II f . il C Oll Cli, OH\nNur fehlt in ihr das beim Traubenzucker mit * bezeichncto Kohlenstoffatom. Da nun letzteres offenbar bei der Gtucosid-bildung keine massgebende Bolle spielt, dieselbe sich vielmehr nach allen bisherigen Erfahrungen an den vier oberen Kohlen-stoffatomen des Molek\u00fcls vollzieht, so darf man annehmen, dass die Glucosidgruppe bei den Derivaten der Xvlose und des Traubenzuckers structur- und stereochemisch gleich gebaut ist. im das zu veranschaulichen, stelle ich die Cohfigurations-tormeln der vier Verbindungen zusannneiL bei welchen die von mir bevorzugte allgemeine Struct informel der Glucoside benutzt ist:\n\u00ee)*","page":67},{"file":"p0068.txt","language":"de","ocr_de":"\u25a0JL\nl)S\nHC;I\nn c oui.\nCH?0 C: H\n\u00ab- und \u00df-Methvlxvlosid\na- und j\u00ef-Methvl-d-glueosid\nDie Indifferenz der Xyloside gegen Emufsin und Hefenenzym zeigt mithin, welch' feine Unterschiede f\u00fcr den Angriff dieser Stolle massgebend sind, oder mit anderen Worten, wie grob die Vorstellungen noch sind, welche wir trotz aller Fortschritte der Structur- und Stereochemie von dem Aufbau fies chemischen Molek\u00fcls haben. Das weitere Studium der enzymatischen Processe scheint mir deshalb berufen zu sein, auch die Anschauungen \u00fcber den molekularen Hau complieirter Kohlenstoffverbindungen zu vertiefen.\nViel d\u00fcrftiger als bei den Aldosiden sind die bisherigen Erfahrungen bei den Ketosiden. Das einzige krystallishte Produkt dieser Art,das Methvlsorbosid, wird von Emulsin und llcfeiHMizym nicht ver\u00e4ndert. Dagegen wurde bei einem syrup-h uinigiMi Pr\u00e4parat, welches aus d-Fructose und Methylalkohol gewonnen war, eine partielle Spaltung durch Hefe beobachtet, hj dass auch hier aller Wahrscheinlichkeit nach \u00e4hnliche Verhaft nissC wie bei den Aldosiden bestehen.\n: / .. ;,n ^lerfolgenden Tabelle (S. 09) ist das Verhalten der verschiedenen Glueoside gegenEmulsin und Helenenzym \u00fcbersichtlich zusammengestellt. Die von anderen Autoren herr\u00fchrenden Beobachtungen sind durch Sternchen markirt. Auf die synthetischen Produkte folgen die nat\u00fcrlichen Glueoside, von denen aber die beiden ersten, Salicin und Helicin, bekanntlich auch von .Michael k\u00fcnstlich dargestellt wurden. Ein halb k\u00fcnstliches Produkt ist das von mir aus dem Amygdalin gewonnene Mandelnitrilglueosid.\nDie nat\u00fcrlichen Glueoside sind zum gr\u00f6sseren Theil Derivate der Phenole und geh\u00f6ren offenbar zur ,3-Reihe, da sie","page":68},{"file":"p0069.txt","language":"de","ocr_de":"MM V\nSynthetisch\u00ab' fil\u00fccosW\u00eb\tEmulsin j Ifefenenzytu\nu-Methyl-d-glucosid.............\n\u00df-Methyl-d-glucosid........\na-Methyl-l-glueosid.............\n\u00df-Methyl-I-glucpsid ............\nq-Aethyl-d-glucosid .......\nPhenol-d-ghicosid :.\na-Methyl-d-galactosid...........\n\u00df-Methyl-d-galactosid ....\nMel hyl-d-niannosid .... .. MethyH-mannosid .. Methylarabinosid .'.....\na-Methylxylosid ..................\n\u00df-Methvlxylosid ...........\n\u2022\t%/\t\u00abt\nMethylrhamnosid ....... .... . ..;]\nMethylglucoheptosid . . . : 2 f\tMetbylsorb\u00f6sid\t 2 i\tMetbylfructosid (nicht krystallisirt.)\t\tIfrff S\u00cf\tr\t. . 1 . \u2022 . \u2022>\nNat\u00fcrlich\u00ab' (ilucoshle\t\tEmulsin . -\tHefenenzyip\n\tSalicin \t\t :... .\t\t-\t\u2022 \u2022\n*\tHeliein .............. v Aeseulin \t\t\t\t> : \u25a0 \u25a0 jf\n8 S3\tArbutin \t\t\t\t\t\t\t\t\n. ^ t\tConiferin\t\t\t\t\t\t!\t-r*i \u2022 ' \u2022\t.\u25a0 \u2019\n-3\tPhillyrin \t\t\t\t\n\u2018C\tApiin \t . . . .\tr;\t\u2022 - \u2018\t\u2018\t*\n\u2014\tSyringin .......\t\t\t\t\n\t\t\t\u25a0 .' -, . \u2022 .\nJ\t>aponin\t\t\t\t\n.5\tPhloridzin\t .......\t-*) '\t; ' '\u2022 \u25a0/\u2014 . t .\n\tMandelnitrilglucosid\t\t\n\t(halb k\u00fcnstlich.) .......\t\t- ; \u2014 - \u25a0\n|Irrit\u00e2t eines Disa<e!utri<ls) Atnygdalin .............\t\t. +*> - \u25a0\t/ - .+*\n(heriiai <1. lihamnose)\tQuercitrin ..........\t\t\n\u2014\tbedeutet Hydrolyse.\n\u2014\tkeineHvdro1y.se.\n. <r\t\u2022\n* bedeutet, dass die Angabe von anderen Autoren herr\u00fcbrt.","page":69},{"file":"p0070.txt","language":"de","ocr_de":"70\nvon Emulsin, aber nicht von Hofenenzym angegriffen woolen. Einige derselben, wie Fhillyrin, Apiin, Saponin und Phloridzin, sind auch gegen Emulsin best\u00e4ndig, obschon sie sieb vom Traubenzucker ableiten. Wodurch diese Indifferenz verursacht wird, lasst sich vorl\u00e4ufig nicht ermitteln. Manche anderen complicirten (ifucnside k\u00f6nnen mit den Enzymen nicht gepr\u00fcft woolen, weil sie in Wasser unl\u00f6slich sind.\nEinen eigenartigen Fall haben wir bei dein Amygdalin. Dasselbe ist kein einfaches. Derivat des Traubenzuckers, sondern leitet sich von einem Disaccharid, wahrscheinlich von der Mafiose, ab. Es wird sowohl von Emulsin wie von Hefenenzym angegriffen, aber in ganz verschiedener Weise gespalten. Ersteres erzeugt bekann tl ich Hit termandel\u00f6l, Blaus\u00e4ure und Traubenzucker. Die Wirkung des Hefenenzyms beschr\u00e4nkt sich dagegen auf die Abspaltung von einem .Molek\u00fcl Traubenzucker: daneben entsteht das Mandelnilrilglucosid, welches gegen Hefe best\u00e4ndig isl, dagegen von Emulsin weiter in Bittermandel\u00f6l, Blaus\u00e4ure und Traubenzucker zerlegt wird.1)\nConfiguration und Enzymwirkung bei den Polysacchariden.\nObschon die Beobachtungen \u00fcber die Hydrolyse der Polysaccharide durch Enzyme ausserordentlich zahlreich sind, so beschr\u00e4nkt sich doch das Material, welches f\u00fcr die vorliegende Folge in Bed r\u00e4cht kommt , auf wenige F\u00e4lle bei den Disacchariden und gestattet auch hier nicht einmal so sichere Schl\u00fcsse, wie bei den Glucosiden. - ' \u25a0\t'\nDisaccharide der Hexosen sind bisher sieben genauer bekannt, vier nat\u00fcrliche \u2014 Rohrzucker, Maltose, Milchzucker und Trehalose \u2014, ferner drei k\u00fcnstliche, die Melibiose, welche aus der Melitriose durch partielle Hydrolyse entsteht, die Turanose, welche auf dieselbe Art aus der Melicitose gewonnen wird, und endlich die synthetisch aus Traubenzucker dargestellte Isomal tose, welche aber in reinem Zustand nicht bekannt ist. Maltose und Milchzucker sind structurchemiseh so ausserordentlich \u00e4hnlich,\nc K. Fischer. Bor. d. d. ehern. Ges. 28, 4508!","page":70},{"file":"p0071.txt","language":"de","ocr_de":"wie <lie Bildung der Osazon\u00e9 und das Verhalten gegen Essigs\u00e4ure-.mhydrid Beweist, dass ich ihre Stereoisnmerie f\u00fcr reeht wahr--cheinlich halte, wenn auch der definitive Heweis daf\u00fcr schwer /u liefern ist. Enter der Voraussetzung,, dass diese Z\u00fcckercine gliicosid\u00e4hnliche Gruppe enthalten, habe Rh deshalb f\u00fcr beide vorl\u00e4ufig die gleiche Structurfnrmel :\nenroll CHOIl CH CH Wl CHOH CH-O-GH, (CttOlk, CH OH \u2022 C()H\n(ialacteserest\n. Glneoserest\nMilchzucker\naufgestellt. Die Isomerie liegt nun einerseits darin; dass die aut der linken Seite stehende H\u00e4lfte des Molek\u00fcls in einem Kalle dit* Configuration des Traubenzuckers, ini anderen Falte diejenige der Galatdose besitzt. Dazu tritt alter Wahrscheinlichkeit nach not h ein Unterschied in tier Configuration tier Glucosid-gmppe: denn die beiden Zucker unterseheiden sieh wieder \u00e4hnlich dem \u00ab- und ^-Methylglucosid ganz scharf in ihreni \u2022 Verhallen gegen Fmulsin und Helenenzym. Von dem ersteren wird der Milchzucker recht leicht gespalten, wahrend die Maltose gegen dieses Enzym ganz best\u00e4ndig ist. Umgekehrt erfolgt dit; Hydrolyse der Maltose durch das Knzym der Hetej. w\u00e4hrend der Milchzucker unter denselben Bedingungen intact bleildV Analog dem Kmulsin verhalten sich ferner, wie ich nach-\n\u00bb\t\u25a0.\tt\ngewiesen habe, die sogenannten Lactasen, welche im Kelir und den Milchzuckerhefen enthalten sind.1}\nStereoisomer mit der Maltose ist .vielleicht auch dit* syntht*tisclie Isomaltost*. Meine Beobachtungen beschr\u00e4nken >icb liier auf das Verhalten gegen die HefenenZymo, wovon der; Zucker nicht angegriffen wird.\nDie Melihiose ist bekanntlich \u00e4hnlich dem Milchzucker das Anhydrid von einem Molek\u00fcl Traubenzucker und einem Molek\u00fcl Galactose. Ob sie mit der Maltose und dem Milch-zucker stereoisomer ist, l\u00e4sst sieh nach den bis jetzi vorliegenden d\u00fcrftigen Beobachtungen nicht entscheiden. Nach dem ' erhalten gegen Enzyme d\u00fcrfte das aber wahrscheinlich sein ; su wird n\u00e4mlich von einem Knzym, .welches in der un 1er-\n[i Her. d. deutsch, ehern; Ges. 27. 2\u00ceNM. dlKl.","page":71},{"file":"p0072.txt","language":"de","ocr_de":"f\"f,n \u00c4\t< gespalten. wiilnr\u201e.I sie ge\u201e,.\u201e\nKiUUIhII lifst\u00fcllllijr hit.\t'\t:\t- \"\nSo diirltig diese Beobachtungen auch sind, so dealen <i, \u00ablovJi, ciurauf liih, dass hier \u00e4hnliche Verh\u00e4ltnisse bestehen wir \u00ab\u25a0I den (dneiisiden. und wenn es erst gelungen sein wird; die I l.'.in haride syntheltsch zu bereiten und dadurch eine gr\u00f6ssere Anzahl v,,n slere,.isomeren Formen zu erzeugen, so wird man uo/r\\edelhall ,d>rnso scharte I nterschlede der enzymatischen\nSpaltunj? Iiftohachtcii.\nhnzyme der Hele itnd G\u00e4hrbarkeit der Po 1rs act* lia riflt*.1 )\n. .\tn zuv\"1' '''W\u00e4hnten Vcrsuehen hatte ich Gel\u00e8\u00ab\u00e8n-\n>eil. die hnzyme der liefe genauer kennen zu lernen und dabei gleichzeitig eine allgemeinere biologische. Krage, die Veidihr-burkeil der Polysaccharide, von neuen Gesichtspunkten aus zu betrachten. Da die hierbei erlangten Resultate auch in einer l.cilie von Abhandlungen zerstreut sind, so scheint es mir\n<\",.\"l,,;nlil11' \u201c\u2022 \u00fcbersi, htlieher Gruppirurig zusammen-/\"stellen. \\ or Regain meiner Untersuchungen war mit Sicher-herl nur ein Knzym der gew\u00f6hnlichen Hierbei,, bekannt da-iiverlin. welches in neuerer Zeit von manehen Autoren in, lidercsse criier einheitlichen Nomenctatur I,.verl\u00e4se genm.nl\nX'M< \u2018\tbekanntlich Hon Rohrzucker in Glucose\n\"in r ruetose, ferner erzeugt es aus der Melilriose die Melibiose Im, ui, lose. Die Gnhrbarkeit des Rohrzuckers wurde deni-enlsprechend sei,,,,, lange dahin interpretirt. -lass er zun\u00e4chst IV roysirl und dann erst die Spaltungsprodukte in Alkohol und Kohlens\u00e4ure zerlegt werden, K\u00fcr die Maltose und alle \u00fcbrigen verg\u00e4hrbaren l,olysaeeharide nahm man dagegen last allgemein eine direkte Verg\u00e4hr\u00fcng durch die Hefe an. Nui ganz vereinzelt waren Zweilei an dieser Auffassung, speciell teziiglich der Mallose, geiiussert worden. So hatte namentlich K Ron r,| n e lot die prim\u00e4re Spaltung der Maltose durch Knzvme del Ilete zu beweisen versucht, aber die Schwierigkeit, Trauben-\n'\t\u00abl\u00abnilsc!i. ( lifin. (ies. 27. \u00c2l\u00ee. :.U7\u00ee\u00bb; 28. 1429.","page":72},{"file":"p0073.txt","language":"de","ocr_de":"\u25a0H \u2022\nX'.'i\"\n/.iK-ker neben Maltese .sicher zu erkennen, war hei seinen Versuchen so st\u00f6rend, dass sie keinen Anspruch aut v\u00f6llige KntScheidung der Frage erheben konnten, und da seiner Beobachtung viele andere negative Versuche von anderer Seite ent gegenst\u00e4nden, st> sind auch seine Schlussfolgerungen meine: W issens von keinem Zymochemiker anerkannt worden. Eint andere Beobachtung \u00fcber die Spaltung der Maltose durch einen Auszug von getrockneter Hefe war von C. Lintner gemacht, aber in so beil\u00e4ufiger Form und ohne alle Discussion ihrer Bedeutung beschrieben worden, dass sie ebenfalls keine Beachtung gefunden hatte. M\nDurch die Benutzung des Phenylhydrazins, welches die Erkennung des Traubenzuckers neben unver\u00e4nderter' Maltose oder, allgemein gesprochen, den Nachweis der Monosaccharide liehen den Polysacchariden so sehr erleichtert, k\u00f6nnte ich diese Frage sicher entscheiden. Ks zeigte sich, dass .man aus getrockneter Hefe leicht einen w\u00e4sserigen Auszug bereiten kann, welcher nicht allein den Rohrzucker, sondern ebenso gut die Maltost* hydrolysirt. Das Enzym, welches* die letztere Wirkung ansiibt, ist aber durchaus verschieden von der In verl\u00e4se, denn es fehlt in einzelnen Hefenarten, welche Invertas\u00f6 enthalten, und ausserdem besitzt die durch mehrmalige F\u00e4llung mit Alkohol gereinigte Invertase nicht die F\u00e4higkeit, Maltose anzugreifen. Tiir die Maltose spaltenden Enzyme hat die Mehrzahl cl\u00e8rZymo-< lieiniker den Namen Gluease angenommen. Im Interesse einer einheitlichen Bezeichnungsweise ist es jedoch viel zweckm\u00e4ssiger, das Wort Maltase, welches Bourqiielot zuerst f\u00fcr ein die Maltose spaltendes Enzym von Aspargillus niger Vorgeschlagen hat, zu accept iron. Da es nun eine Reilmvon solchen Maltasen gibt, so habe ich es zweckm\u00e4ssig gefunden, dieselben naoh dem Frsprung, d. h. nach dem Organismus oder einzelnen (trgan, in welchem sie sich finden, zu unterscheiden und dementsprechend das Enzym der Hefe als Hefemnaltase zu bezeichnen.\nF\u00fcr die meisten Versuche mit Hefenenzvinon, besonders\nV> V**rgl. meine; Mittheilung, 'lier: d. deutsch, ehern. Oes. 28. 14a: l.","page":73},{"file":"p0074.txt","language":"de","ocr_de":"mm y auf die -In vertane und Maltose ankommt, kann man >it li einer guten Brauereihefe bedienen, sicherer aber ist <*> <*ine Reineultur an/uwenden, wie sie heutzutage k\u00e4uflich sind h-h habe mieh tiir alle ent seheidenden AVr.mehe einer Saccliaro-mvees cerevisiae Typus Frohberg bedient. Die m\u00f6glichst frische, scharf abgepresste liefe, wie sie direkt f\u00fcr Brauereien im Grossen hergcstellt wird, muss zun\u00e4chst 2\u2014 H mal mit der lOfachen \\\\ asser verrieben und ejurehgesch\u00fcttelt werden. Die Gut terming \u00bblei* Mutterlauge gesctii(*ht am besten durch Filtration mil dem Pukall sehen Balloiifiltor. weh-hes allgemein f\u00fcr derartige Zwecke sehr zu empfehlen ist. Dje m\u00f6glichst scharf abgesogene Hefe wird dann auf por\u00f6sen Thonteflern in d\u00fcnner Schicht ausgebreitet und bei Zimmertemperatur an der Duft getrocknet. Sie sclrrumpfl dabei zusammen und nimmt: eine dunkelgraue Farbe an. Nach 12 Tagen wird sie llureh Zerreiben m\u00f6glichst zerkleinert und abermals an der Luft getrocknet, bis sie (du lockeres Pulver bildet. Die letzte Trocknung kann auch bei einer Temperatur von dl)\u2014350 ausgef\u00fchrt weiden. In diesem Zustand hisst sich die Hefe monatelang aulheben, ohne dass flic Maltase zerst\u00f6rt wird. Soll das Enzym dann zur Anwendung kommen, so wird die getrocknete Hefe mit der 10 I .Machen Menge destillirtcn Wassers \u00fcbergossen, bei di t- .b)\u00b0 unter zeitweisem Cjnsph\u00fcttejn 12\u201420 Stunden ausgelangt und die Fl\u00fcssigkeit durch Papier filtrirt. Um in dieser L\u00f6sung die Entwicklung von Organismen zu verhindern, ist es n\u00f6thig, ein Anliseplicum zuzusetzen. Nach meinen Erfahrungen eignet sich Toluol f\u00fcr diesen Zweck am meisten, weil es die Enzyme der Hefe am wenigsten sch\u00e4digt. J Procent des Kohlenwassersfofls ist v\u00f6llig ausreichend, nur muss mau durch gutes Umsch\u00fctteln denselben in der Fl\u00fcssigkeit m\u00f6glichst vertheilen. Aber auch in diesem Zustand l\u00e4sst sich dit* Enzym-l\u00f6sung nicht l\u00e4nger als einigt* Tage unbeschadet ihrer Wirksamkeit au Hieben. Man that deshalb gut, sie f\u00fcr jeden; .Versuch frisch zu bereiten.\nAn Stellt* des Enzymauszugs kann mau auch die getrocknete Hefe direkt verwenden, wie ich das in manchen F\u00e4llen gethan. weini man wiederum durch Zusatz von Toluol","page":74},{"file":"p0075.txt","language":"de","ocr_de":"/.) \u2014\nI lit* G\u00e4hrth\u00e4tigkeit derselben verhindert odor wenigstens so weit beschr\u00e4nkt, dass die aus den Glucosiden bezw. Polysacchariden entstehenden g\u00e4hrbaren Monosaccharide. mir zum kleinsten Tlieil weiter verrohren werden.\nIm Gegensatz zur getrockneten Hefe h\u00e4lt die frische ihre Kiizvine so lest, dass sie unter den obigen Boditigungen von Wasser nicht ausgelangt werden. Diese Beobachtung ist zuerst liii die In verl\u00e4se von 0 Sullivan gemacht, das Gleiche habe ah f\u00fcr die Maltase lestgestellt. Verwendet man ganz Irische Culturen in v\u00f6llig unversehrtem Zustand, so ist der w\u00e4sserige Auszug gegen Maltose ganz indilTerent. Diese Beobachtung hat zu der Vermuthung ger\u00fchrt, dass die Maltase erst beim Trocknen der Hete gleichsam als pathologisches Produkt entstehen k\u00f6nne. Das wurde noch wahrscheinlicher durch den von MorrisM zuerst gelieferten Nachweis, dass eine solche ganz frische Hele in einer L\u00f6sung von Maltose keine Hydrolyse bewirkt, wenn man ihre G\u00e4hrth\u00e4tigkeit durch Zusatz von Chloroform aufhebt. Aber i teil konnte zeigen, dass es sich hier um eine specilisehe seh\u00e4d-liche \\\\ irkung des Chloroforms handelt; denn bewirkt inan die An\u00e4sthesirung der frischen Hele durch Thymol, eine kleine Menge von Aether oder am besten durch Toluol, so wird die Maltose fast ebenso gut gespalten, wie bei Benutzung von trockener Mete.-) Es scheint mir deshalb nicht mehr zweifelhaft zu seiuy dass die Maltase auch in der ganz unversehrten Hele enthalten ist, und es steht also der Auffassung nichts mehr im Wege, dass auch hier die Maltose vor der eigentlichen Verg\u00e4hrimg zuerst durch Hydrolyse in Traubenzucker verwandelt wird; Allerdings kann das nur innerhalb der Zelle selber geschehen, welche .ja im unversehrten Zustand das Enzym nicht abgibt. Gb dasselbe hier auf irgend eine Weise gebunden 1st,o^er ob nur bei unverletzter Ze\u00fchitlle seine DilVusiori nach aussen gehindert ist, l\u00e4sst sieh auf Grund der bisherigen Erfahrungen nicht; nt scheiden.\t,\nDank den grossen Fortschritten der Bakteriologie und\n\n*i Pr\u00ab\u00bbc. diem. Soe. 1S\u00ceI\u00d4 p. 4\u00ab\u00bb.\n-i Ih r. d. deutseh. chert). Oes. 28.","page":75},{"file":"p0076.txt","language":"de","ocr_de":"7b \u2014\nlii-iiiiilci' lim\triilci-sii<hiin^<-n von Hansen\nkennen wir jetzt eine sehr grosse Anzahl von morphnl,,.rM mi'f l'liysii.loifiw h si liarl' iiii(crscl,ic.|.',ioii Saechamnivcosnricn \"iwl Ik'iiiiizimj! dieses Materials erlaubt \u00e9lite eingehendere lYilfung der \u00abheil entwickelten Anschauung. War dieselbe l'ichlig, so musste in einzelnen Helen, welche die Mall..sc ...Ici \u2022len liohrzncker nicht verg\u00e4llten, auch keine Mallase hezw . Inverlase nachweisbar sein. Hie Hest\u00e4tigung daf\u00fcr liefern loljr(\u2018ii(ie Hcohailitimffeii.\nIler w\u00e4sserige Auszug von Kelirk\u00f6rnern. welche in Mallose \u00abkeine G\u00e4hiung erzeugen, \u00fcble auch keine hydrolysirendc \\\\ iiknng auf den Zucker aus.' j Ebenso indifferent verhielt sich eine von mir untersuchte Remeultur von Milehzuckerhele : ferner haben 11 |,jn.|ner und ichai gezeigt, dass Saecharinnvees Marxianus. welcher nach Hansen die Maltose nicht vergiihrl. weder int getrockneten noch im frischen Zustand das Disaccharid zu spalten vermag und mithin keine Maltas.- enth\u00e4lt. Ebenso liiss sich hei Schizo-S'iccharoinyces oetosporus, welcher nach seinem Entdecker Heyerinck wohl die Maltose, aber nicht den Rohrzucker vergiihrl, zeigen,dass er zwar Maltase, aber keine Invcrlasc enthalt. Einen besonders interessanten Fall hol endlich Mm,ilia candida. ;\u2018i Sie verg\u00e4lirt sowohl den Rohrzucker ; : wie die Mallose, dagegen gibt sie, wie Hansen beobachlcl hat, an Wasser keine Invertase ah. Hier schien also eine Au\u2014 n\u00e4hme von der eben erw\u00e4hnten Regel vorzuliegen und eine direkte Vergab rung des Rohrzuckers statlzulinden, Die genauere l\u2019r\u00fclung des Falles hat aber das Gegentheil bewiesen. Die Reobaclilung von Hansen ist zwar ganz richtig, denn weder aus der Irischen, noch der getrockneten Moiiilia kann ein den Rohrzucker spaltendes Enzym extrahirt werden. L\u00e4sst man aber die getrocknete Hefe, bei Gegenwart Von Toluol auf Rohr- ' zucker einwirken, so findet eine kr\u00e4ftige Hydrolyse statt, und selbst hei der frischen Hefe tritt dieselbe, wenn , auch in\n1 f K h ist lier. IU-r. d. deutsch, ehern, fies. 27.\n15* r. tl. deutsch. clieni. Ges. 28.\n\u2022! h. F ist li\u00e9 r und V. Lindner ibid. 2s. ;}(>37.","page":76},{"file":"p0077.txt","language":"de","ocr_de":"\u2022diwacherem Maasse, ein, wenn die Zellen durch Zerreiben mit i ilaspulver zerrissen werden. Die Monilia ist also unzweifel-liaft im Stande, den Rohrzucker unabh\u00e4ngig von der (Jairr-th\u00e4tigkeit zu invertiren, nur ist das hierbei wirksame Agons in Wasser nicht l\u00f6slich. Vielleicht wird es durch die sinn-reiche Methode von K. Buchner, durch Anwendung hohen Druckes auch hier gelingen, das inverti rende Enzym von der /eile zu trennen.\t>\nDer Milchzucker wird bekanntlich von den Bierhefen gar nicht angegriffen, dagegen von den Mildizuckerhelen iSacch. Ketir und Sacch. Tvrocola) vergohren. Dass diese beiden Organismen ein Enzym, die Lactase, enthalten sollen, wir schon vor Beginn meiner Untersuchungen von Beyerinek1) behauptet worden, weil er beobachtet hatte, dass auf Milchzucker-N\u00e4hr-golati'ne nur dann Leuchtbakterien zum Leuchten kamen, wenn Imptstriche mit diesen Saccharomycesarten zuvor erzeugt waren. Solche Methoden f\u00fcr den Nachweis chemischer Spaltungen Iiahen auf den ersten Blick etwas Bestechendes, und die Bakteriologen sind in der That .geneigt gewesen, dieselben als. beweiskr\u00e4ftig anzusehen. Der Chemiker wird aber mit gerecht ein Misstrauen derartige Schl\u00fcsse betrachten\u2019, denn es ist doch gewiss nicht die M\u00f6glichkeit ausgeschlossen, dass ganz andere Zersetzungsprodukte des Milchzuckers hier das Aufleuchten der Bakterien zur Folge haben, und so ist denn auch gerade die Behauptung von Beyerinek von seinem Landsmann Schnur-, mans Stekhovon2) auf das Bestimmteste bestritten worden Von einer wirklichen Kenntniss der.Lactase konnte somit auch nach der Beyerinek schen Beobachtung keime Bede sein.\nDass man nicht fr\u00fcher den Nachweis von Lactasen durch chemische Reactionen versucht hat, liegt zweifellos wieder an der; Schwierigkeit, die Spaltungsprodukte d\u00e8s Milchzuckers neben unver\u00e4ndertem Disaccharid nach den alten. Methoden zu erkennen. Die Anwendung des Phenylhydrazins hat auch hier unzweideutige Resultate ergeben. Zun\u00e4chst gelang es .mir, aus\n1 Gentralbl, f. Bakterie): 6. p.\n\"-/'Koch's Jahresber. \u00fcber Mikroorganismen. iH\u00d9L p. IM;\n- > \u25a0 *","page":77},{"file":"p0078.txt","language":"de","ocr_de":"/H\nKefirk\u00f6rnern einen w\u00e4sserigen Auszug zu bereiten, welchei <I\u00bb\u2018U Milchzucker leicht Spaltet. Die betreffende Lactase lies-sieb sogar mit Alkohol-Ausf\u00e4llen und im trocknen Zustand bewahrte sie l\u00e4ngere Zeit ihre Wirksanikeit. Allerdings ist da, hnzym in diesem Pr\u00e4parate; vermengt mit Invertase, welch\u00ab gleichfalls in den Kefirk\u00f6rnern enthalten ist, w\u00e4hrend die Maltas\u00ab hici g\u00e4nzlich fohlt. Aehnliehe Kesultate gab die Untersuchung einer reinen Milehzuekerhefe. G Dits Enzym liess sich zwai hier nur sehr unvollst\u00e4ndig mit Wasser auslaugen, aber di\u00ab Hefe selbst bewirkte bei (Jegenwart von Toluol eine kr\u00e4ftig\u00ab Spaltung des Milchzuckers und des Kohrzuckers, enthielt also sow< \u00abhl Lactase wit* Invertase.\nDie seltene Trehalose ist bisher auf G\u00e4hrf\u00e4higkeit und Mvdrolyse verh\u00e4ltnissm\u00e4ssig wenig untersucht worden. . Koni -Uuelot verdanken wir (lie meisten darauf bez\u00fcglichen Keobaeh-Iungen. Kr fand das erste Enzym f\u00fcr diesen Zucker in Aspai-gillus niger und nanntt* t*s Trehalase. Dieselbe Wirkung stellte er sp\u00e4ter fest f\u00fcr Gr\u00fcnmalz, und bevor mir diese Angabe Dourquelots bekannt war, fand ich die Spaltung der Trehalun* durch eine aijs Gr\u00fcnihalx bereitete Diastase. Endlich beobachtete ich noch, dass eine getrocknete Frohberghefe bei Gegenwart von Thymol auch eine schwache Hydrolyse der Trehal\u00ab >.\u2022*<\u25a0 bewirkt, \u00ablass aber das Enzym in dem w\u00e4sserigen Auszug derselben Hefe nicht mehr erkennbar ist.1 2 *)\nHas letzte Disaccharid, welches mit Hefe gepr\u00fcft wurde, ist die vi*n Scheibler und Mittelmeier entdeckte Melibiose. das Spaltungsprodukt der Meiitriose (Kaffmose). Dieselbe wird 'bekanntlich von den in der Krauerei gebr\u00e4uchlichen Unterhelen veigolnen, dagegen von manchen Oberhefen nicht angegriffen. Dein entsprechend konnten l\\ Lindner und ich8) nachweisen. dass die Fnterhefeh vom Typus Frohberg und Saaz ein Enzym enthalten, welches diesen Zucker hydrolvsirt. Kesondcis stark war die Wirkung der Hefe selbst sowohl im Irischen.\n1\tlk*iv \u00ab1,\t\u00abi.\tihein.\t(u-s.\t27.\tHist.\n-)\tH\u00f6r. d.\td.\tehern.\tGes.\t28.\t1482-\n8\tlt\u00ab r il.\t\u00abI.\t\u00ab li\u00ab\u2018Hi.\tGes.\t28.\t303f","page":78},{"file":"p0079.txt","language":"de","ocr_de":"wie it n getrockneten Zustand, erhol \u00bblieh schw\u00e4cher dagegen der w\u00e4sserige Auszug. Im Gegensatz dazu liess sieh hei den (ibcrhefen Frohberg und Saaz keine Hydrolyse der Melibiose erkennen. Gleichzeitig mit uns kam Hauer1) zu demselben (lesiiltat und schlug l\u00fcr das betreffende Enzvm den Namen Melihiase vor.\ty\nVon 1 risacchariden ist nach den bisher,vorliegenden Erfahrungen nur die Melitriose durch die Enzvme der Hefe, und . \u25a0 , \u2022./ *\u2022\n/war durch die Inyertase, spaltbar, Sie zerf\u00e4llt dabei bekanntlich in Melibiose und Fructose (Fruchtzucker), und es scheint darnach, dass die Fructose in diesem Tris\u00e4echarid mit der Melibiose in \u00e4hnlicher Weise verbunden ist, wie mit dem Trauhenzuckerrest im Rohrzucker.\nEine besondere Betrachtung verdient endlich noch das Verhalten des a-Methylglucosids und seiner Verwandten gegen die Enzyme der Hefe, Dasselbe wird von den verschiedenen Seiten Bierhefe, 1 y pus Frohberg, Typus Saaz, ferner vom lypus Brauereihefe und Brennereihefe der Berliner Versuchs-Brauerei, endlich von sehr verschiedenen Sorten Weinhefe, wie die nachfolgende Abhandlung des Herrn Kulant har zeigt, leicht gespalten. Soweit meine bisherigen Beobachtungen reichen, haben alle liefen, welche die Maltose hydrolysiren, die gleiche Wirkung auf die a-Glucoside. Es lag deshalb die Annahme nahe*, dass die Hefenmaltase zugleich diese Glucoside hvdroLvsire. Leider lasst sich der strenge Beweis daf\u00fcr nicht liefern, solange man nicht im Stande ist, das Enzym im reinen Zustand zu Isoliren und' dadurch die M\u00f6glichkeit auszuschliessen, dass* in den Hefen noch ein besonderes, glucosidspaltendes Enzym vorhanden ist. Genau derselbe Zweifel besteht aber auch bez\u00fcglich der anderen enzymatischen Wirkungen, und es erhebt >u U die principielle f rage : Soll man f\u00fcr jede s|\u00bbecielle Hydrolyse ciii(*s Polysaccharids ein besonderes Ferment annehmen, odei* 'd es erlaubt, ein und demselben Ferment gleichzeitig die >1 \u00bbalt\u00bbmg verschiedener K\u00f6rper zuzuschreiben? Die schroffe iMonung des ersten Standpunktes w\u00fcrde meiner Ansicht nach\nt-heinikfizoitiin^. 1805,","page":79},{"file":"p0080.txt","language":"de","ocr_de":"CT unhaltbaren Schl\u00fcssen fuhren. .Man w\u00fcrde dadurch z l! /.\"der Annahme gezwungen, .lass im Kinulsin, welches .la-;*-MelJiyig]itcostd, yUMethylgalactosid, ,|e\u201e Milchzucker ,m.| ';I' A,,1V?,lal*\" si'i'Het, mindestens vier verschiedene Kimm,\nvnr imide\u00bb sind, \u201eder dass die liierhefe, welche d-Mahhose \u00abWducnse, d-Kruelose iin.I d-Galaelese vcrgahrl, auch vier ver-sehredene Zymasen enth\u00e4lt. Denn .li\u00e9 Unterschiede zwischen Mattose, .Milchzucker and Melibiose sind nicht gr\u00f6sser als /wischen den ehe,, erw\u00e4hnten Substanzen. Ans diesem Grunde liege ich, vielmehr zu der zweiten Annahme, dass ein und dasselbe hnzym der Hefe, die Maltese, sowohl die \u00ab-Methvl-yliicosHle als auch die Melibiose und verschiedene als Dextrine bezeiehneten, oompli. irtc,en Kohlehydrate angreifen kann. Die hrlahnmg, dass einzelne Hefen nur die Mallose, aber nicht\ndie Mehlnose spalten, oder dass es Maltas..,, gibt wie z. It. hn Idu der Saiigelluere, welche die \u00ab-Glueoside unber\u00fchrt lassen, id kein teil tiger Grand dagegen. Denn manche Deobachtungen sprechen daf\u00fcr, dass in verschiedenen Organismen verschiedene Maltasen ,1. h. chemische Verbindungen mit abweichenden yigensehalten enthalten sind, und nun ist es wohl nuVIieh dassydu. verschiedene Wirkungscapacit\u00e4t, wie ich mielTaus-drueken will, durci, den Unterschied ihrer Coustiiiition bedingt ist. geradeso wie wir das auch bei den gew\u00f6hnlichen chend-schen Agention, welche gleichartige Umsetzungen hervorrufen, sc len. .Soviel wir bis jetzt wissen, kann man in der Bierhefe das Vorhandensein von nur zwei Knzvmen als sicher bewiesen ansehen,- wenn man von der Zymase absehen will, n\u00e4mlich Invertase und Mallase. Deren Wirkungen erstrecken sieh aber auch auf ganz verschieden eonslitnirlc Polvsaecharide dem, der Rohrzucker ist zweifellos structurchemiseh von \u201eder . laitose, Melibiose und den Dextrinen verschieden. Vielleicht\n, \"\"\"\" llnzn \"\"'d' Trehalase. wie die schwache Wirkung \u25a0 er getrockneten liefe auf Trehalose andeutet. Denn die Tris halnse ist ebenfalls von der Maltose structurel! stark abweichend, lind andererseits ist die Invertase ohne jede Wirkung auf sie. hi den Milchzuekerhefen tritt an die Stelle der Maltasc eine\nUai tasc; das gleichzeitige Vorkommen Von Maltase und Lactase","page":80},{"file":"p0081.txt","language":"de","ocr_de":"I\n\u2014 SI \u20141\nin derselben Hefe ist meines Wissens bisher noch nicht be-\u2019 ( \u00bbbuchtet.\nTheoretische Betrachtungen.\nDass die Enzyme ungleich speciellere Beugenden sind, als .lie einfacheren Verbindungen der anorganischen und der organischen Chemie wie Sauren, Basen, Condensationsmittel ii, s. w., kann von niemand, der sich mit dieser Materie' n\u00e4her besch\u00e4ftigt hat, bezweifelt werden. Gerade in der eng be-grenzten Th\u00e4tigkeit liegt die Brauchbarkeit dieser Stoffe f\u00fcr .len Organismus und f\u00fcr die experimentelle chemische Forschung, Ich erinnere an die h\u00e4ufig ge\u00fcbte Methode der physiologischen Chemie, Ei weissk\u00f6rper durch Verdauungsfermente zu zerst\u00f6ren und zu beseitigen, oder an die Anwendung des Emulsins zur Spaltung von Glucosiden, bei welchen durch die Erw\u00e4rmung mit S\u00e4uren secund\u00e4re Ver\u00e4nderungen veranlasst werden. Ein treffliches Beispiel, wie n\u00fctzlich dieselben beim pr\u00e4parativen Arbeiten werden k\u00f6nnen, bietet die von mir ausgef\u00fclirte Spaltung des Amygdalins durch die Hefenenzyme in. Zucker und \u00bblas Mandelnitrilglucosid.1) Ich erinnere ferner an die. Trennung dei- verschiedenen Monosaccharide und der Disaccharide durch Verf\u00fchrung mit Hefe, welche wir ja jetzt auch als enzymafi-s< Ilen I \u2018rocess betrachten d\u00fcrfen. Ganz besonders . werthv<dt aber sind die Enzyme, wie ich zuerst betont habe, als Er-kennungsmittel f\u00fcr stereochemische Differenzen, unit damit komme ich zu dem Gegenstand zur\u00fcck, welchen ich als das wichtigste thats\u00e4chliche Resultat meiner Versuche betrachte. Dieselben liefern den unanfechtbaren Beweis, dass von zwei molekularen Spiegelbild formen die eine durch Enzyme gespalten wird unter denselben Bedingungen, wo die andere intact bleibt. Daf\u00fcr liegen zwei Beispiele Vor, das Verhalten des /f-Methyl-d-Glueosids und des ^-Mcthyl-l-Glueosids gegen Emulsin, sowie das Verhalten des a-Methvl-d-Glucosids und des a-Methyl-l-Glucosids gegen die Enzyme der Hefe. Fm einem von Herrn E. Bourquelot2) erhobenen Ein wand zu\n1) her. U. d. ehern. Ges. 28, 15GS.\nLes ferment^ solubles p. 133. *\nHoppc-Seylor\u00ab Zeitschrift f. physiol. Chemie. XXV!\t\u2018 1 \u00fc ,,\nt","page":81},{"file":"p0082.txt","language":"de","ocr_de":"begegnen, betone ich ausdr\u00fccklich, dass das Resultat ganz um abh\u00e4ngig von der Frage ist, welche und wie viel Enzyme in dem Produkt, das wir Emulsin nennen, und in der Hefe enthalten sind.\nDer Unterschied, welcher uns hier bei den Enzymen entgegentritt, ist derselbe, wie man ihn l\u00e4ngst f\u00fcr die G\u00e4hrungs-' Organismen kennen gelernt hatte. Ferner zeigen meine Versuche, dass von den vielen k\u00fcnstlichen Glucosiden der Pen-tosen, Hoxosen und Heptosen nur diejenigen des Traubenzuckers und der galactose von Emulsin bezw. Hefenenzymen angegriffen werden.\nDie M\u00f6glichkeit, dass es sich bei den \u00ab- und ^Glucosiden nicht um Stereoisomerie, sondern um Strukturisoinerie handelt. l\u00e4sst sich allerdings nicht streng ausschliessen, und es ist deshalb denkbar, dass meine Betrachtungen hier nicht der Wirk-\nlichkeit entsprechen. Aber dass alle diese zahlreichen Glucoside in Rezug auf die Glucosidgruppe strukturell verschieden seien.\nist nicht anzunehmen. Die Indifferenz obiger Enzyme gegen das Mannosid, gegen die Xyloside, Arabinoside, Heptoside und Rhamnoside ist deshalb offenbar auch nur stereochemisch zu begreifen, und wenn man endlich die alkoholische G\u00e4hrung nach E. Ruchners Entdeckung als enzymatischen Vorgang hinzuz\u00e4hlt, so kann die Abh\u00e4ngigkeit desselben von der Configuration des Monosaccharids noch viel weniger bezweifelt worden.\nDer Grund dieser Erscheinungen liegt aller Wahrscheinlichkeit nach in dem asymmetrischen Bau des Enzvmmolek\u00fck Denn wenn man diese Stoffe auch noch nicht im reinen Zustand kennt, so ist ihre Aehnlichkeit mit den Proteinstoffen doch so gross und ihre Entstehung aus den letzteren so wahrscheinlich.\ndass sie zweifellos selbst als optisch aktive und mithin asymmetrisch molekulare Gebilde zu betrachten sind. Das hat zu\nder Hypothese gef\u00fchrt, dass zwischen den Enzymen und ihrem Angriffsobjekt eine Aehnlichkeit der molekularen Configuration bestehen muss, wenn Reaction erfolgen soll.1) \u00fcm diesen Ge-.\nR K. Fischer und ThierfeKler. Rer. d. d. ehern. Ges. 27, 20H(>.","page":82},{"file":"p0083.txt","language":"de","ocr_de":"danken anschaulicher zu machen, habe ich das Bild von Schloss und Schl\u00fcssel gebraucht.2] Ich hin weit entfernt, diese Hypothese den ausgebildeten Theorien unserer Wissenschaft an die Seite stellen zu wollen, und ich gebe gern zu, dass sie erst dann eingehend gepr\u00fcft werden kann, wenn wir im Stande sind, die Enzyme im reinen Zustand zu isoliren und ihre Configuration zu erforschen. Trotzdem halte ich gegen\u00fcber den Ein w\u00e4nden von Bourquelot3) und Dudaux eine solche Speculation nicht f\u00fcr unstatthaft, wenn sie auch den Thatsaehen vorauseilt. Denn sie hat mich veranlasst, die bei der alkoholischen G\u00e2hrupj\u00ee der Monosaccharide gemachten Erfahrungen bei den Gluco-sideri zu verfolgen; sie stellt der experimentellen Forschung weiter das ganz bestimmte und angreifbare Problem, dieselben Unterschiede, welche wir in der enzymatischen Wirkung beobachten, bei einfacheren, asymmetrisch gebauten! Substanzen von bekannter Constitution aufzusuchen, und ich zweifle nicht daran, dass schon die n\u00e4chste Zukunft uns hier werthvolle Resultate bringen wird.4)\n-I Her. d. d. ehern. Ges. 27, 2992.\nLes ferments solubles S. 184.\nb Einen dahin zielenden Versuch, .welcher allerdings negative Resultate gab. will ich liier anf\u00fchren. Obschon die Hydrolyse des.Rohrzuckers durch S\u00e4uren bekanntlich dem elektrolytischen Leitverm\u00f6gen derselben proportional und andererseits das Leitverm\u00f6gen von zwei optischen Antipoden in reinem Wasser ganz gleich ist (z./B. Weins\u00e4ure und Traubens\u00e4ure Ostwald), so schien es mir doch m\u00f6glich, dass.der Rohrzucker als asymmetrisches. System von zwei optisch isomeren S\u00e4uren in verschiedenem Maasse angegriffen \u2022 werde, wie ja auch das Leitverm\u00f6gen derselben durch die Anwesenheit des Zuckers in (lngleichein Maasse h\u00e4tte ver\u00e4ndert werden k\u00f6nnen. Ich w\u00e4hlte f\u00fcr den Versuch absichtlich die ziemlich hochmolekulare r.amphers\u00e4ure; deren linkst drehende Form Herr Ossian Aschan mir freundlichst zur Verf\u00fcgung gestellt hatte. 0,05 gr. Camphers\u00e4ure wurden mit 5 ccm. einer lO.0)\u00abigen Holirzuckerl\u00f6sung \u00fchergossen, das Glas zugeschmolzen und 1 \u2018\u201e Stunden auf 900 erhitzt. In den ersten Minuten des Erw\u00e4rmens wurde gesch\u00fcttelt, um die S\u00e4ure m\u00f6glichst rasch zu l\u00f6sen. Oie Proben mit der d- und l->\u00fcure wurden parallel und ganz in der gleichen Weise behandelt. Die Bestimmung des Monosaccharids durch Fehling'sehe L\u00f6sung, \u00e7aeh Allilin ergab Folgendes: Bei der d-S\u00e4ure waren 0.2818 gr. Monosaccharid und der 1-S\u00e4ure 0,2825 gr. Monosaccharid entstanden. Die Differenz liegt","page":83},{"file":"p0084.txt","language":"de","ocr_de":"Dass man die stereochemischen Betrachtungen, wie ich sie f\u00fcr die alkoholische G\u00e4hrung und die enzymatische Spaltung (er Glucoside anstellte, m\u00eet Nutzen auch auf andere G\u00fchr-proce.sse anwenden kann, beweisen die neuesten sch\u00f6nen IV obachtungen von G. Bertrand1) \u00fcber die Beziehungen, welche zwisehcn der Configuration der mehrwertigen Alkohole und iinr Oxydirbarkeil durch das Sorbose-Bacterium bestehen.\nliebertr\u00e4gt man dieselben ferner auf die chemischen Vorg\u00e4nge <m h\u00f6her entwickelten Organismus, so gelangt man zu der V orstellung, dass allgemein f\u00fcr die Verwandlungen bei welchen die Proteinstoffe als wirksame Massen fungiren, wie das 'zweifellos in dem Protoplasma der Fall ist, die Configuration des Molek\u00fcls h\u00e4ufig eine ebenso grosse Rolle spielt wie seine Structur. Man kann deshalb gar nicht mehr \u00fcber, raselit sein, wenn von zwei stereoisomeren Substanzen die eine kr\u00e4ftig auf unsere Sinnesorgane wie Geschmack oder Geruch oder auf das Centralnervensystem reagirt, w\u00e4hrend die andere ganz indifferent ist oder doch nur eine sehr abge-sehwaehte Reaction hervorruft. Man wird es ebenso begreiflkh finden, dass die 3 stereoisomeren Weins\u00e4uren im Leibe des IIiiikIcs in verschiedenem Grade verbrannt werden,G dass ferner von zwei ganz nahe verwandten Zuckerarten die eine\nmmTlmll. der Versuchstehler. Verschiedene andere Versuche, bei welchen das Monosaccharid titrimetrisrt bestimmt wurde, gaben dasselbe Resultat.\nr AkSy\u201cc auf die Hydrolyse des Rohrzuckers ist also nier nicht wahrnehmbar.\t\u00ab\nJ) Compt. rend. 12(5, 7f>2.\n.. . v; A-\t-liesc Zeitschrift XXV, S. 2S3. In den theoretischen\nPachtungen dieser Abhandlung sind einige Irrthiimer enthalten, welche m|We, eren krmsen verbreitet zu sein scheinen und auf welche ich des-\n* ,!\"\u00eer\tWm' \u00df!,SS diC d-Weins\u00e4ure **h ausserhalb\ncs Organismus d b. durch die gew\u00f6hnlichen Agentien schwerer oxvdnt verden konnte als die t-VVeins\u00e4ure, wie Urion f\u00fcr m\u00f6glich h\u00e4lt', i-l ach ailen fiishcngcn Erfahrungen \u00fcber das v\u00f6llig gleiche Veralten der optischen Antipoden gegen symmetrische Agentien nicht anzunehmen.\n<las] \u2022'l* *kl'1 der Mes\u00fcweins\u00e4ure nicht symmetrisch im\ntl i , m \u2018m \u25a0' deS 'V\"r\"\u2018S- sondem es beste,lt 2 asymmetrischen Hamen welche sich m ihrer Wirkung aufheben. Da aber f\u00fcr den Angriff\nasymmetrischer Agi nt ici,. wie Enzyme, die Gesammtconliguration ales","page":84},{"file":"p0085.txt","language":"de","ocr_de":"i'iheraus leicht im Organismus oxydirt oder als Glycogen auir P<speichert wird, wie der Traubenzucker, w\u00e4hrend die so nahe verwandte Xylose, nur unvollkommen ausgen\u00fctzt werden kann.\nAber noch in anderer Beziehung k\u00f6nnen die Resultate \u00ab1er Stereochemie dazu dienen, chemische Metamorphosen im Organismus unserem Verstandniss n\u00e4her zu. bringen. Von den verschiedenen Beispielen, welche ich daf\u00fcr fr\u00fcher gegeben habe, will ich hier nur eines wieder zur Sprache bringen, das ist die gegenseitige Verwandlung von Traubenzucker, Mannose, Fruchtzucker und Galactose. Man weiss, dass alle Vier nicht allein von Hefe vergohren werden, sondern auch im Thier-Id*1\u2019per s\u00e4mmtlich in Glycogen, ein Derivat des Traubenzuckers, \u00fcbergehen. Der Unterschied der vier Zucker ergibt sich aus folgenden Configur\u00e2t ionsjormeln :\nCHO\tCHO\nHCOH HOCH '\nHOCH\nHGOH\nHGOH\nHOCH\nHGOH\nHGOH\nC1\u00c7OH CO HOCH HGOH HGOH CHjOH\nHGOH\nHOCH\nGH.,OH\tGHi\u00d6H\n\" 1\t- *\nTraubenzucker d-Mannose Fruchtzucker d-Galactnse\nDie gegenseitige Verwandlung von Traubenzucker, Mannose und Fruchtzucker ist mir zuerst mit abwechselnder Oxydation und Reduction gelungen. Denn die beiden ersten gehen \u00fcber das Glucoson in Fruchtzucker \u00fcber, und dieser kann durch Reduction zun\u00e4chst in ein Gemenge von Sorbit und M\u00e4nrnt verwandelt werden, welche ihrerseits wieder durch Oxydation iu I raubenzucker und Mannose \u00fcbergehen. An diese Beohaehr tung ankn\u00fcpfend, habe ich die Hypothese aufgestellt, dass auch un Organismus die wechselseitige Verwandlung der Hexosen in einander , durch gleichzeitige Oxydation und Reduction an\nMolek\u00fcls massgebend ist. so kann, entgegen der Ansicht von Brion. ,m\u2018,ne Anschauung sehr wohl f\u00fcr die Erkl\u00e4rung der verschiedenen Oxy-dnbarkeit von d-Weins\u00e4ure und Mesoweins\u00e4ure dienen.","page":85},{"file":"p0086.txt","language":"de","ocr_de":"einzelnen asymmetrischen Kohlenstofl\u00e4tomen stattfinde.1) So w\u00fcrde sich auch der im Organismus stattfindende Uebergang vom Traubenzucker zur Galactose, welcher k\u00fcnstlich bisher hicl.it ausgef\u00fchrt wurde, erkl\u00e4ren lassen. Sp\u00e4ter haben Lobr.v de Bruvn und van Ekenstein die \u2018interessante Beobachtung gemacht, dass Traubenzucker, Mannose und Fructose aiieh durch blosses Erw\u00e4rmen mit Alkalien wechselseitig in einander verwandelt werden k\u00f6nnen, und sie glauben eine andere Erkl\u00e4rung des Vorganges zu geben, wenn sie annehmen, dass dabei die in Betracht kommende Gruppe des Traubenzuckers\n\u2018 f\t- .\t\u2014CH\u2014CHOH\n\u2014OHOH\u2014COH intermedi\u00e4r in die Gruppe \\ / iiber-\nO\ngehe.2) Ich kann einen Vorzug dieser Betrachtung nicht anerkennen, denn der Grundgedanke abwechselnder Oxydation und Reduction ist derselbe wie bei meiner Erkl\u00e4rung, und die specielle Annahme der Zwischenform ist sogar unwahrscheinlich, wie meine Beobachtungen \u00fcber die Bildung der k\u00fcnstlichen Glucoside gezeigt haben. Zudem w\u00fcrde auch die Erkl\u00e4rung der holl\u00e4ndischen Chemiker f\u00fcr die Galactose gar nicht mehr zutrelfen. Ich mache endlich darauf aufmerksam, dass der von L. de Bruvn und van Ekenstein beobachtete Vorg\u00e4ng zu vergleichen ist der Bildung der Milchs\u00e4ure aus Traubenzucker durch Erhitzen mit starkem Alkali und manchen \u00e4hnlichen Processen bei Verbindungen, welche mehrere Alkohol-gruppen enthaltene Sie lassen sich, wie A. Baever vor Jahren gezeigt hat,3) unter dem einheitlichen Gesichtspunkt der Verschiebung von Sauerstoff innerhalb des Molek\u00fcls von einem Kohlenstoff zum anderen betrachten. Mit welchen Zwischenstufen das erfolgt, entzieht sieh meistens unserer Kenntniss. Wie glatt und leicht aber derartige Vorg\u00e4nge sich abspielen k\u00f6nnen, beweist am besten die alkoholische G\u00e4hrung, wobei dasselbe wie bei der Bildung der Milchs\u00e4ure, die ja als eine Carbon s\u00e4ure des Aethylalkohols zu betrachten ist, stattfind\u00ab*\u00bb\nf) Her. d. d. ehern. Ges. 27, 1525 und 27, 32H0. -i Her. trav. eliiin. Pays-Bas 14, 2Hl Ber. d. d. ehern. Ges. 3, 70.","page":86},{"file":"p0087.txt","language":"de","ocr_de":"\u2014 8/\nAuch bez\u00fcglich der Assimilation der Kohlens\u00e4ure, welche bekanntlich im Pflanzenleibe ausschliesslich ;/U \u00fcctiven Zuckern f\u00fchrt, gestatten die heutigen Kenntnisse eine neue und plausible Vorstellung. Denn die Beobachtungen in der. Zuckergruppe haben ergeben, dass auch die k\u00fcnstliche Synthese in asymmetrischem Sinne verl\u00e4uft, wenn optisch active Materialien daran betheiligt sind. Das trifft aber f\u00fcr die Assimilation zu, denn die Verwandlung von Kohlens\u00e4ure in Zucker vollzieht \u00ab\u2022ich offenbar unter Mitwirkung der optisch aetiven Substanzen des Chlorophyllkornes. Durch diese Beobachtung, welche ich fr\u00fcher ausf\u00fchrlich dargelegt habe, ist der scheinbar principjetle i legensatz zwischen der k\u00fcnstlichen und nat\u00fcrlichen Svnthese der asv\nseitigt,1)\n>) Rer. At. d. ehern. Ges. *27, H2.-M).","page":87}],"identifier":"lit17266","issued":"1898-99","language":"de","pages":"60-87","startpages":"60","title":"Bedeutung der Stereochemie f\u00fcr die Physiologie","type":"Journal Article","volume":"26"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:01:11.369108+00:00"}