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{"created":"2022-01-31T16:28:05.155940+00:00","id":"lit17276","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Ruppel, W. G.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 26: 218-232","fulltext":[{"file":"p0218.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Chemie der Tuberkelbacillen.\nI. Mittheilung.\nVon\nDr. W. G.\nAns 'lom l'riyat-hi'titut ilo^ |vrof. Dr,\tf\u00fcr exporirmniteih\u00e4 Therapie zu Marburg.\nit)er Iveilaifioii,;,?-ngeg'an-j!.*>'ii am :io; September iS9*.r\nDip eingehenden rntersuchi tilgen Kuh ne's1 ) \u00fcber die Uestandtheile \u00bbdes Kochsehen Tuberkulins f\u00fchrten zu dem Ih\u2019siiltat, dass clip (lulturlliissigkeiten durch das Wad ist hum 'der.* I uberkelbaeillen nur sphr unwesphtliphp Vpr\u00e4hdeiiuigpii erleiden. Kiue geringe Zunahme an echtem, durch Ammonsnltat nicht aussalzbarem Pepton, sowie das Auftreten eines dem Tryptophan analogen Farbstoffes waren die einzigen Ver\u00e4nderungen, welche K\u00fchne an den aus Pepton Witte, Fleisohextraet und Glycerin hergestollten N\u00e4hrfl\u00fcssigkeiten constatiren konnte. Die Akrn-nlbnmnso, ein durch Essigs\u00e4ure f\u00e4llbares Propepton, wurde bei dieser Gelegenheit entdeckt, erwies ... sich jedoch nicht als ein von den Tuberkelbacillen abgesondertes, specifisches Stoib wochse 1 produkt, sondern ist gleichfalls in dem angewandten Pepton bereits vorhanden.\nPie einzige stark hervortretende Ver\u00e4nderung der Cultui-lliissigkeiten nach etwa 4\u20145w\u00f6chentlichem Wachsthum der Tuberkelbacillen ist, neben der bereits erw\u00e4hnten Bildung eines intensiven rotlien Farbstofles, das Auftreten eines charakteristischen BipchstotlPs, \u00fcber dessen Natur wir noch v\u00f6llig im vlaren s\nJV\\V. K\u00fchne, Zeitselvr. f. Biol. N. F. \u00dfcl. 11. 1892. S. 21 u. Ri\n12. Im. $. 22!","page":218},{"file":"p0219.txt","language":"de","ocr_de":"Bei K\u00fchne s Versuchen, die speoilisch wirksame Substanz des Koch\u2018 sehen Tuberkulins in m\u00f6glichst \u00e8ontM'uti\u2019ii\u2019im* Form zu gewinnen, erwies sieh \u00ablie bereits von Koeh angewandte fraetionirte Alkoholf\u00e4llung als die verh\u00e4ltnissmassig geeignetste Methode. Hierbei wurde aus dem Tuberkulin ein A Ihm unseligem i sch erhalten, welches last die gesummte wirksame Substanz enthielt und dessen llaupjbcstandtheil < Deutero-olbumose war. Die fraetionirte Alkoholf\u00e4llung des Koeh \u2018sehen Tuberkulins ist \u00fcbrigens ein Verfahren, dessen Ausf\u00fchrung, wie schon K\u00fchne hervorhob, mit betr\u00e4chtlichen Schwierigkeiten verbunden ist. Die klebrige und harzige Beschaffenheit der Niederschl\u00e4ge, wozu der hohe (ilyceriugehalt dev L\u00f6sungen noch sehr st\u00f6rend hinzukommt, erschwert die Verarbeitung der F\u00e4llungen sehr erheblich und f\u00fchrt h\u00e4ufig nicht geringe Verluste herbei.\nZur Bereitung des Koch'sehen Tuberkulins .wurde bekanntlich derart verfahren, dass die Gulturfliissigkeileh in Gemeinschaft mit den Bacillen in Dampfapparaten unter gew\u00f6hnlichem Druck auf1 u> des Volumens eingeengt wurden. Erst nach dem Eindampfen wurde eine Trennung der Bacillenleiber von der Fl\u00fcssigkeit durch Filtration vorgemmimen. Der Zweck dieses Verfahrens war der, neben der Concentration der Fl\u00fcssigkeiten eine gewisse* Auslaugung \u00ab1er Bacillen herbeizuf\u00fchren.\nDa sich bei h\u00e4utiger Wiederholung dieses Koch sehen Darstellungsverfahrens im hiesigen Institut herausgestellt hatte, dass die Tuberkelbacillen bei dieser Behamlhmgsweise eine bedeutende Herabsetzung ihrer Wirksamkeit erleiden, ein Verlust, welcher mit der verh\u00e4ltnissm\u00e4ssig geringen Zunahme des Tuberkulins an wirksamer Substanz in keinem befriedigenden Verh\u00e4ltnis\u00ab steht, so nahmen wir von diesem A\u00fcslaugungsver-fahren sehr bald Abstand und verarbeiteten (\u00e4ilturfl\u00fcssigkeiteu und Bacillen von nun an stets getrennt.\nDie Filtration unserer Massencull\u00fcren res kamen meistens \u00f6d 1. N\u00e4hrbouillon nach i w\u00f6chentlichem Wachsthum \u00ab1er Bacillen auf einmal zur Verarbeitung\u00bb geschah durch Ahsaugen aut grossen Porcellannutschen, wobei es leicht g\u00ab*lingt, v\u00f6llig klar\u00ab* Filtrate zu erhalten. Diese Filtrate wurden in Vacuum-Dostillir-","page":219},{"file":"p0220.txt","language":"de","ocr_de":"\u00e4pparaten bei Temperaturen von 30\u2014TO\u00bb C. i.js auf > 20 ji,.,.., ' ohimens eingeengt.\nIm Gegensatz zii \u00ablen Rarillen (Tb. i pliegen wir die Eil traie resp die, eingeengten Fl\u00fcssigkeiten mit \u00ab1er Bezeichn\u00bb,,,\u00ab\nIHl,.. K, Tuberkulose-Filtrat, zu benennen.\nFm \u00abli\u00ab. wirksam.\u00bb Bestandteile des Tub. F. in f,..,,.\nTrum uberzufiibren, kann man mit fast gleichem Erfolg mr \u00ablen\nWirkiingswertli 'ler resuftirenden Fr\u00e4parale zWeif: verschiedene\nHege einselilagen. Erstens n\u00e4mlich die fractionirte Alkohol-\na b-ng und zwi-itens \u00ablie AlkobolfiUlung nach vorausgegangener mehrt\u00e4giger Dialyse.\nXw Wen Alkoholl\u00e4llung versetzt man am zwe.-k-massigsten \u00abhe zu lallende Fl\u00fcssigkeit sehr allm\u00e4hlich mit dem doppelten Vo lumen absoluten Alkohols. Der abgeschiedene Nieder-s\u00e7bhu; setzt sich sehr ras.1, ab, wir.l durch Dcantiren v\u201e\u201e der \u00fcberstellenden Fl\u00fcssigkeit getrennt, noch 3-4mal mit\n\u2019 A,k\u2018d'ol, dem man zn je 1 l .25 ccm. ges\u00e4ttigte\nKochsalzl\u00f6sung hinznl\u00fcgt, \u00abtaranf mit absolutem Alkohol <-<-wasclMMi , auf einer Mutsche vermittelst der ............... ge-\nsammelt und schliesslich int Vacuumexsiccator \u00fcber Schwefel-\u25a0 siinrp; getrocknet.\nr\u2019ie Ausbeute betr\u00e4gt in diesem Falle 5 gr. aus einem idler der iirspriiiiglH lien Honjllon.\n. Die so erhaltenen Pr\u00e4parate \u00abTub. F. Alkoh. tili' stellen \u2022\u00ab\u00abring,., nur wenig hygroskopische Pulver dar, welche in der\nlunlla. hen Menge Wasser leicht l\u00f6slich sind.\nv. Fssigs\u00e4ure erzeugt in der L\u00f6sung einen sehr geringen Niederschlag u\\kroalbuino.se). .\n11 l\u00c4li in neutraler L\u00f6sung eine ziemlich betr\u00e4chtliche b\u00e4Hung von prim\u00e4ren Album\u00ab,sen hervor, im Filtrat dieser talking erzeugt Essigs\u00e4ure nunmehr einen bedeutenderen Niederschlag, bestehend aus einem Gemisch von prim\u00e4ren und Denteroalbumosen. Die Hauptmenge \u00ab1er Substanz bleibt aber .un h - nach Kochsalz- und Essigs\u00e4uref\u00e4llung in der L\u00f6sim* zur\u00fcck und kann nach Dialyse und Eindampfen durch Eintr\u00e4gen in Alkohol niedergeschlagen Werden. Auf diesem letztem, Wege konnten aus 25 gr. der urspr\u00fcnglichen durch","page":220},{"file":"p0221.txt","language":"de","ocr_de":"hnctionirte Alkoholf\u00e4llung erhaltenen Substanz nicht weniger als IS gr. eines K\u00f6rper\u00ab erhalten werden, dessen w\u00e4sserige, mail rale L\u00f6sung beim S\u00e4ttigen mit Kochsalzkeinerlei Tr\u00fcbung \u00ab\u2022l inin', welcher jedoch durch Ammonsulf\u00e4t vollkommen aussalz-har war und somit als Deutcroalbumose angesprqchen werden musste. Dies Pr\u00e4parat bestand demnach mindestens aus ti | v0 Deuteroalbumose.\t\u2022, -\t.\t;\nZu anderen Pr\u00e4paraten gelangte ich, indem ich die im Vacuum eingeengten N\u00e4hrfl\u00fcssigkeiten einer viert\u00e4gigen Dialyse gegen str\u00f6mendes Wasser unterwart. Nach dieser Zeit beobachtet man, dass sich die Schl\u00e4uche mit einer ziemlich dicken Schicht einer schleimigen, in Wasser unl\u00f6slichen Suh-* stanz, der lletcrnalbumose, \u00fcberzogen haben. Kin Theil dieser Albmnose befindet sich, noch in der Fl\u00fcssigkeit susp\u00e9ndirt und kann durch Centrifugirep leicht beseitigt werden.. Nach dein (lentrilugiren wird die Fl\u00fcssigkeit im Vacuum bis auf b'ao ihres Volumens eingeengt und mit absolutem Alkohol, unter Zusatz geringer Mengen Kochsalz und nach vorausgegangenemschwachen Ans\u00e4uren mit Salzs\u00e4ure, gelallt.\t>\t- :\t^ ^ ^\nAul\u2019 dieser Weise* crli\u00e4lt man einen v\u00f6llig farblosen,\nIlockigen Niederschlag, dessen weitere Verarbeitung keinerlei Schwierigkeiten verursacht, da sowohlHeteroalbumose und Pepton, welche beide den AlkohoH\u00e4llungen einen harzigen Charakter zu verleihen pflegen, wie* auch das Glycerin durch die Qjalyse entfernt sind.\t. _\t' \\ .\nPast in allen F\u00e4llen betrug die Ausbeute nach der Dialyse (\u2022twa ] gr. aus einem Liier der urspr\u00fcnglichen Ciilturfl\u00fcssigkei\u00bb. Seiii(*r Zusammensetzung nach Ik sieht dies Pr\u00e4parat , welches die Pezeichnung Tub. F. dialyst. erhielt, aus mindestens \u00ab)'\u00bb;\u00ab> Deu leroallaimo.se.\t\u2019 \u2022\nIn allen I* allen war der Gehalt an sogenannter Akro-albuinose K\u00fchne s nur sehr gering und entsprach v\u00f6llig der Suhslanzmenge, welche aus \u00e4quivalenten. Quantit\u00e4ten der Nandelspr\u00e4parate, Pepton Witte und Pepton Aschmann, durch Kssigs\u00e4urc niedergeschlagen wird. Auff\u00e4llei) limss es \u00ablahcr, dass das Koch\u2019sehe Tuberkulin diesen K\u00f6rper in weit betr\u00e4chtlicherer Menge enth\u00e4lt. Die Haupt menge dieser Substanz\nUop|j\u00ab\u2018-Seylf*r s Z<\u2019it<?c)inft f. |.hy>io!. Clicinic. XXVI;\t\u2022\t|.y","page":221},{"file":"p0222.txt","language":"de","ocr_de":"\nhmss \u00ablaliiT ihren l rsprunj? den Tuberkelbaciilen selbst vei -danken und muss beim Auskochen der Bacillen mit der glycerin-baltigen Bouillon extrahirt worden sein. Dass sieb dies thal-s\u00e4chlich so ybrb\u00e4lt. gehl mit Sieberbeit aus dem Umstand bervor, dass die aus Koch'sehem Tuberkulin durch Essigs\u00e4ure abgeschiedenen K\u00f6rper phosphorlialtig sind. Es sind dies otfen-bar Verbindungen, welche mit sp\u00e4ter zu beschreibenden K\u00f6rpern, die beim Auskochen der Bacillen mit alkalischen Fl\u00fcssigkeiten in L\u00f6sung gehen, idenliseh sind.\nEs ist demnach noch nicht gelungen, ein typisches und speeitisehes Slotfweehselprodukt der Tuberkelbaeillen aus ihren Lultnrfl\u00fcssigkeilen zu isoliren, Das Einzige, was aus den bisherigen Versuchen hervorgeht, ist .'.\u25a0die- Thatsaehe. dass den f uberkelbacilleu ein tryptisches Verdau ungsverm\u00f6gen eigenth\u00fcm-lieh ist, verm\u00f6ge dessen sie Ei weissk\u00f6rper bis zur Bildung von IVpion unter gleichzeitigem Auftreten des. Tryptophans in alkalischer L\u00f6sung zu spalten im Stande sind.\nDie Tuberkelbaciilen selbst stellen nach dem Abliltriren schnoewoisse, casein\u00e4hnliche Massen dar, welche sich nach dem Auswaschen mit sterilisirtem \\\\ asset* im Vacuumexsiccator \u00fcber Schwefels\u00e4ure zu einer schwach grau gef\u00e4rbten, \u00e4ussorst spr\u00f6den Masse trocknen lassen.\nLm die chemische Zusammensetzung der Tuberkelbaciilen zu ergr\u00fcnden, habe ich eine grosse Zahl von Extractionsmitteln zur Anwendung gebracht.\t;\nDas Vorhandensein bedeutender Mengen von Substanzen, welche den Tuberkelbaciilen durch Aether entzogen werden k\u00f6nnen, wurde bereits von B. Koch, Klebs11 und in letzter Zeit von Aronson-i beobachtet.\nNach meinen Beobachtungen sind es drei Kategorien fett-\u00e4hnlieher Substanzen, zu welchen man durch successive Extraction mit kaltem Alkohol, heissem Alkohol und schliesslich mit Aether gelangt.\t1\n\u2022 Kalter Alkohol extrahirt etwa 8\u00b0, o vom Gesammtgewiehte der Baeillensubstauz und nimmt w\u00e4hrend der Extraction eine\n1 K F0 bs. Centralblatt f. Bacterial., B. 20. 189(5. S. 499.\nr) Hans Aronson. Bert. klin. Wochensctir.. B. 35. 1898. S. 484.","page":222},{"file":"p0223.txt","language":"de","ocr_de":"intensive Rothf\u00e4rbung an. Diese Rothf\u00fcrlmng , r\u00fchrt offenbar von einem Farbstoffe her, welcher in den Bacillen nicht als solcher preexistirt, sondern hier in Form eines \u2019 Chromdgens enthalten ist, aus welchem erst der. Alkohol, wahrscheinlich unter dem Kinllusse des Sauerstoffs der hilft, den rot heu F\u00e4rb-stell bildet. Die Bildung dieses Fa'rbstoffs kann, nian auch heobachten, wenn man mit Alkohol gewaschene Racal len zum Trocknen der Luft exponirt. Die Oberfl\u00e4che solcher, anf\u00e4nglich v\u00f6llig farbloser Bacillen \u00fcberzieht sich dann schnell mit gelben bis rothen Farbenl\u00f6nen.\t\u2022\nDas AI kohol ex tract zeigt nach dem Verdunsten des Alkohols eine schmierige Konsistenz und enthalt eine nicht unerhebliche Menge freier Fetts\u00e4uren.1) Hat man durch die \u00fcbliche Methode, d. h. durch Behandeln der schmierigen Masse mit Sodal\u00f6sung Lind Aether, die freien Fetts\u00e4uren entfernt, so erh\u00e4lt man nach dem Verdunsten des Aethers eine Fettmasse, deren Schmelzpunkt zwischen 55 und60\u00b0 liegt. Diese Fetl-niasse l\u00e4sst sich leicht verseifen und liefert hierbei neben freien f elts\u00e4uren einen in Aether l\u00f6slichen K\u00f6rper, welchen Aronson mit Recht als einen h\u00f6heren Alkohol bezeichnet hat.\nHeisser Alkohol extrahirt aus den mit Alkohol in der K\u00e4lte \\ ersch\u00f6pften Bacillen weitere Wachsmassen, welche sich beim Krkalten des L\u00f6sungsmittels als v\u00f6llig, farblose. K\u00f6rper abscheiden. Der ' Schmelzpunkt derselben l\u00e4sst sich nicht bestimmen, da er in zu weiten Grenzen liegt. Die Masse beginnt sich bei etwa 65\u00b0 zu verfl\u00fcssigen, ohne, selbst beim Erhitzen auf 200\u00b0, ein v\u00f6llig klares Aussehen zu erlangen. Riesedureh heissen Alkohol extrahirten Verbindungen sind nur sehr schwierig zu verseifen, .seheinen aber aiieli. aus Fetts\u00e4ure-Astern h\u00f6herer Alkohole zu bestehen.\nDas Aether-extract schliesslich liefert wiederum Substanzen, deren Schmelzpunkt bei 65\u201470\u00b0 G. liegt und welche beim Kr Ditzen schon durch den Geruch ihren dem Bienenwachs \u00e4hnlichen Charakter zu erkennen geben.\t- *\nDie Gesammtmenge der durch Alkohol und Aether ex-\nr) Hans Aronson. 1. c.","page":223},{"file":"p0224.txt","language":"de","ocr_de":"tmhirt^n Snhslmizen ist je nach dem Aller Her Culture\" bedeutenden Schwankungen unterworfen.. Nach einer sehr \u00bbn Anzahl von Versuchen betrug dieselbe im Minimum \"\" un Maximum \u00e4:,-2.i\" \u201e des Gesummtgewiclites der\nDurel, die Behandlung mit Alkohol und Aether erleiden di\u00abe( ub('i'kell i;i( i l len eine gewisse Ver\u00e4nderung, indem Substanzen\nA welch., den it.la.leii Unedlen leicht durch Extraction mit Wasser . entzogen werden k\u00f6nnen, in schwer l\u00f6sliche Modification,.,, a wischen.-\t,\tt -\nliebandelt man intacte Tnberk\u00eblbacillen mit Wasser \u201eder\nauch mit Verd\u00fcnnten Alkalien, wie z. U,mit Sodal\u00f6sung fl\nso erhalt man ladenziehende, schlecht (iltrirende L\u00f6sun\u00aben\u2019\nwo che itm zwoekm\u00e4ssigsien durch Gentril'ugiren von den Bacillen gotminl \\v(\u2018it1(*h.\nuy*V glaubte das Vorkommen mucin\u00e4hnlicher Ver-\nbm.lungen in den Tuberkelhacillen eonstalirt zu ha........\t|\u201e\nAlkahausziigeu der Tuberkelbacillen erhielt er F\u00e4llungen mit verd\u00fcnnter Essigs\u00e4ure und schiss hieraus auf die Gegenwart eines Manns, welehen, er wegen der g\u00fctigen Wirkungen dieser /.uhsianz die liezeichuung Toxomucin. beilegte. Gegen die Miieiimatur dieser Verbindung spricht der bereits vonAVcvl beobaehtele l-hosphorgehalt derselben, wodurch diese Substanz Hier als ein Nncleoalbuniin charakterisirt wird. Zweifellos bande\" es steh in diesen Kssigs\u00e4urelalliingen um Gemenge verschiedener Substanzen, deren Mining, wie weiter unten gezeigt werden wird, erst in letzter Zeit gelungen ist.\ni*'e durc h Wasser \u201eder verd\u00fcnnte Alkalil\u00f6sungen aus\nmtaclen Haetllen erhaltenen Extrade zeigen h\u00e4ufig die Eigen-\u25a0Himliehkeit, alkalische Kupferoxydl\u00f6sungen zu redueiren ein \u00fcccluc-tumsverin\u00f6gen, welches nach dem Erhitzen mit S\u00e4uren eine betr\u00e4chtliche Zunahme erf\u00e4hrt. Die Kssigs\u00e4urelallungen besitzen nach dem Spalten mit Salzs\u00e4ure mir sehr geringe m ne\"eiide EigeiM l,allen. Die eigentliebe muein\u00e4lmlielie . Instanz,, welche den L\u00f6sungen ihre fadenzieliende Eigenschaft\n1 y {'Y 1 \u2022 !>\u2022 medic. Wociionsflir.. 1801, S. 20(5.","page":224},{"file":"p0225.txt","language":"de","ocr_de":"iiii.l iln* K odile I i < >n s verm\u00f6gen nach der Spaltung durch S\u00e4uren\nverleiht. ist nicht f\u00e4llbar durch Kssigs\u00e4ure, wohl aber f\u00e4llbar durch Kssigs\u00e4ure und Alkohol. Diese Substanz besitzt also Kigcnsehaften, welche mehr an das Pseudomucin der Ovarial-eystomo erinnern. Gegen eine Identit\u00e4t mit diesem K\u00f6rper spricht freilich der Umstand, dass die aus den Tiiberkelbacillen extra hi rle Substanz keinerlei Kiweissreaetmnen liefert und durch die 1* \u00bbillung mit Alkohol in eine schwer l\u00f6sliche Modification \u00fcbcrgof\u00fchrt wird.\t\u2022\nDurch verd\u00fcnnte Alkalien werden durchschnittlich 1;V .. vom Gcsammtgewichte exsieeatortroekerier Ha ci lien extrahirt.\nLm den physiologischen Wirkungsworth dieser Uxtracte hestimmen zu k\u00f6nnen, wurden die L\u00f6sungen zun\u00e4chst mit. Kssigs\u00e4ure neutralisirt, im Vacuum auf Vio des Volumens ciu-ge\u00ab\u2018iigt, anges\u00e4uert und mit Alkohol gef\u00e4llt, ohrie dass die durch Kssigs\u00e4ure allein f\u00e4llbare Substanz abgesondert wurde. Di<\u00bb so erhaltenen testen Pr\u00e4parate bezeichnten wir mit IS. ( I uberkelbacillen-Sodaextract).\n/u Produkten, welche mit den soeben beschriebenen fast identisch sind, gelangt man durch Kxtraction der Tuberkel-hacillen mit Wasser oder besser mit Glycerinl\u00fcsung\u00ebiU(2\u20145\u00b0 <*) in der Siedehitze. Die hierbei erhaltenen L\u00f6sungen besitzen gleichfalls eine schleinvigi\u00bb, l\u00e4deiiziehende Hcschnflcnhcit und enthalten ebenfalls geringe Mengen durch verd\u00fcnnte Kssigs\u00e4ure f\u00e4llbarer Substanzen. Die festen Pr\u00e4parate, welche wir aus diesen Ausz\u00fcgen durch Aikoholf\u00e4llung erhielten * und welche v'ir ,n'l L Gl. (Tuberkelbaeillen Glycerinextract) bezeichnt ten, waren ziemlich schwer l\u00f6slich in Wasser und enthielten betr\u00e4chtliche Mengen anorganischer Substanzen,\nDie hxtraction von 1 uherkelhaeillen mit Kochsalzl\u00f6sungen der verschiedensten Concentration liefert ebenso wie die Kite Wirkung verd\u00fcnnter S\u00e4uren in der K\u00e4lte nur sehr unbefriedigende Resultate, da in beiden F\u00e4llen nur \u00e4usserst geringe Siihsfanzmengen in die L\u00f6sungsmittel \u00fcbergehen.\nAuffallend ist es, dass alle L\u00f6sungen, welche man durch die verschiedensten Kxtractionsmittel aus den Tuberkelbacillen erh\u00e4lt, nur sein* unbedeutende Ki weissreac!innen liefern.","page":225},{"file":"p0226.txt","language":"de","ocr_de":"\u2014 226\nL\u00e4sst man Verdauungsfl\u00fcssigkeiten, wie Pepsinehlorwasser-\nsloflsiiure oder auch Trypsin, in alkalischer L\u00f6sung auf die Bacillen einwirken, gleichg\u00fcltig ob man vorher eine Extraction ,I,T Kelle vnrgononinicn hat oder nicht, so geben hierbei seihst hei sehr lange fortgesetzter Einwirkung der Fermente nur sehr unwesentliche Mengen der Eiweisssubstanzen der Itaeilleu in l\u00f6sliche Modifient ionen \u00fcber.\nG\u00fcnstiger gestaltet sieh die Ausbeute an losliehen Eiweiss-k\u00f6rporn, wenn man gespannte Wasserd\u00fcmpfe auf gut entfettete llaeillen einwirken l\u00e4sst.\nZu diesem Zwecke wurden die Haeillen zun\u00e4chst' mit I \u201d \"iger Sodal\u00f6sung exlrahirt oder auch mit Glycerinl\u00f6sungen ausgekocht, nut Alkohol gelroeknel, sehr gr\u00fcndlich entfettet, gelmeknet und fein zerrieben. Die staubfeine Masse wurde dann mit der zehnfachen Menge einer 5\" \u00abigen Glyeerinl\u00f6siing 1 '2 bis 2 Stunden im Autoelaven auf 150? C. erhitzt. Darauf wurde die noch heisse Masse fillrirl. Das anf\u00e4nglich klare Hllrat tr\u00fcbt sieh beim Abk\u00fchlen und setzt bei l\u00e4ngerem Stehen unl\u00fcsliebc Itodens\u00e4tze ab. welche mittelst der Centrifuge leicht entfernt werden k\u00f6nnen.\nDie Hauplmenge der bei diesem Verfahren in l\u00f6sliche l orm umgewandelten Substanz betr\u00e4gt etwa 18- 20\". \u00ab der Gesammtmenge der angewandten Bacillen und besteht ausschliesslich aus albumosen\u00e4hhlichen Produkten, ganz analog di'ti Atmidalbmnoseii Neumeister's. 0 Die sieh in unl\u00f6slicher hirm ahscheiilendcn Substanzen bilden nur besserst geringe Mengen. Bemerkenswerth ist es, dass diese eigenartigen K \u00f6 r p e r, wele lie auf keinerlei Art w icd er z u r L \u00f6 sau g gebracht werden konnten, in mehreren F\u00e4llen die Hauplmenge der aus den Bacillen in Freiheit gesetzten wirksamen Substanz enthielten.\n: Das Gemisch der Atmidalbmnoseii bildet dunkel gel\u00e4rbte laisiingen, welche durch Ammonsulfat, durch Kochsalz, pament-li( h bei Gegen\u00ab art von. Salzs\u00e4ure, durch Ferrocyanwassersh ilf-sitiire und viele andere F\u00e4llungsmittel, am besten jedoch durch absoluten Alkohol nach Zusatz geringer Mengen Kochsalz und Salzs\u00e4ure niedergeschlagen werden.\nb Neu meist er, Zcitschr. f. Biol., N. F.. ltd. VIII. s. 57.","page":226},{"file":"p0227.txt","language":"de","ocr_de":"\u2022 \u2022\u2022\u2022\u2022\u2022\u2022 \u2022 .\nDie Alkohulniederschl\u00fcgo bilden nach dein Trocknen -chneeweisse, lockere Pulver, deren Menue 18 20% vom ( iewieht der angewandten entfetteten Bacillen l>etriig. Wir legten diesen Pr\u00e4paraten die Bezeichnung T. D. hei, w\u00e4hrend wir die einmal unter erh\u00f6htem Druckausgelangten Bacillen mit Tb. R. iRestbacillein bezeichnetciL\ty\nDiese Tb. R. zeigten die Eigen! hiimlichkeit, dass .sie, wenngleich vor der Extraction unter Druck vollkommen mit Alkohol und Aether ersch\u00f6pft, nunmehr wiederum erhebliche Mengen lett\u00e4hnlicher Substanzen aufweisen;\" Thats\u00fcehlirh kann man diesen Restbacillen durch Rehandeln -mit Alkohol und Aether noch 10\u201415\u00b0 o ihres Gewichtes entziehen.\nNach der Extraction der Tb. R. durch Alkohol und Ae! her konnte eine weitere Portion der Ei Weisssubstanz der Bacillen durch nochmaliges Erhitzen im Autoclaven in l\u00f6sliche Torrn \u00fcbergef\u00fchrt werden. Diese zweiten Ausz\u00fcge verhielten sich den ersten ganz analog, nur dass die Menge der sich beim Abk\u00fchlen der L\u00f6sungen abschetdenden Substanz eine noch weit geringere war, als bei der ersten Extraction.\nDurch diese zweite Operation konnten noch (>\u20148\u00b0 <> der Restbacillen in l\u00f6sliche Torrn \u00fcbergef\u00fchrt werden.\nNachstehend gebe ich eine tabellarische T\u00e9bersicht aller aus 50 1. Gullurfl\u00fcssigkeit gewonnenen Produkte :\n50 1. Culturfliissigkeit1)\t\"\n50 1. Filtrat\n125 gr. Tub. F. Alkohol GO'* .* aus 25 1. Gulturll\u00fcssigkeit.\n*5 gr. Tub. F. dial y st aus 25 1.\n255 gr. Tb. \u00bb Exsiccator trocken i \u202210 grr.T. 8. aus 255 gr. Tb. (ExS. tr. 207 gr. Alkohol Tb. aus 225 gr. Tb.\nV.-.\t!\n1/0 gr. Aetherentfettete Tb.\n35 gr. T I). aus 170 gr, entfetteten Tb.\n130 gr. entfettete Tb. It. ;\n10 gr. T, D. 1. aus 130 gr. Tb. It.\n110 gr. Tb. It. I. (mit Alkohol und Aether getrocknet).\n0 Die Culturfl\u00fcssigkeit enthielt im Liter: 10 gr. Fleischextract, 10 gr. Pepton, 20 gr. Glycerin, 5 gr. Kochsalz und 10 ccm. Nonnal-Natron-lau ge.\t*'\t\u2019","page":227},{"file":"p0228.txt","language":"de","ocr_de":". Den Daeillen waren demnach imDanzen 81 gr, Substanz,,, in l\u00f6slicher Form entzogen worden), oder 31,7\u201c.. ihres Trocken^ \u2022gewichts. Durch; Alkohol und Aether warden l>0 gr. Icil-ahnliehc Substanzen cxtrahirl, oder 23,5 %. Durch alle Fxtractionen zusammen hatten demnach die Bacillen einen D<1 wic|itsverliist von 55,2\u201c,.\u00bb erlitten.\nDi,\u2018 v\u00f6llig atisgelangton R\u00fcckst\u00e4nde bilden graue Substanz-welche durch .1,.,, positiven Ausfall der Millons.hen Carlienrem tR.il immer noch ihre Zugeh\u00f6rigkeit zu den Kiwciss-stolfen erkennen lassen. In concenlrifter Salzs\u00e4ure l\u00f6st sieh iiael, l\u00e4ngerem Stehen ein grosser Tli. il dieser Massen auf. kuelil man diese Hestbacillen mit concern rirter Salzs\u00e4ure, so erhall man Losungen. welche Ktif.leroxyd in alkalischer L\u00f6sung ledui iren. Ks seheinl denmaeh ein grosser Tlieil der Kiweiss-koiper der Tuherkelliaeillon aus Substanzen zu hcslrhcn. weh-he .1er Klasse des Keratins oder Chitins nahe stehen\" wenigstens winde hierin eine Krklurung f\u00fcr die jrrosse Wider-slandsf\u00e4higkeil dieser K\u00f6rper allen L\u00f6sungsmitteln gegen\u00fcber\nf\u00bbg( >1\nDas chemische Studium der Tuberkelbaeillen erlangte\ndurch die letzten Verf.lfenlliehunjren I). Koch s', eine wesent-1 \"''derung, Koch war es gelungen, die Tuberkolbaeillen aul meehanisehein Wege derartig zu zerkleinern, dass man in den zertr\u00fcmmerten Massen mikroskopisch keine intaeton Bacillen , mehr zu unterscheiden vermag.\t5\nDie so zerkleinerten Daeillen verhalten sieh hinsichtlich\nihrer L\u00fcsliohkeilsverh\u00e4lltiisse v\u00f6llig verschieden von den intaeten Bacillen.\nt A\\ \u00e4hrend es. wie wir gesehen haben, nur mit grossen Schwierigkeiten gelingt, wesentliche Mengen von der l.eihes-suhstanz inlaeter Daeillen in l\u00f6sliche Form ii herzu f\u00fchren, geht von den zerkleinerten Daeillen fast die H\u00e4lfte ihres fies\nWichtes schon beim einfachen Zusammenreihen mit Wasser in L\u00f6sung.\n\u25a0 . \u25a0 . \u2022 .\n; liiihrl man zerkleinern Daeillen mit Wasser an, so liefern\nD lt. Ko. h. Ileutsrhe Me.liein. W.ielii'iiMhr. ltd. XXII IS'.IT.","page":228},{"file":"p0229.txt","language":"de","ocr_de":">i<> leicht vollkommen gleichm\u00e4ssige, milchige Emulsionen. Lcnlrilugirt man diese Emulsionen lungere Zeit, so fallen die ausgelaufen Bacillen zu Buden, wahrend sich oberhalb der-selhen eine v\u00f6llig durchsichtige, schwach opalisirende, gelbliche Fl\u00fcssigkeit absetzt.\nTrocknet man die von der Fl\u00fcssigkeit getrennten Bacillen nunmehr wiederum im Exsiccator, so zeigt es sich, dass sie ann\u00e4hernd die H\u00fcllte ihres (iewichtes oingeb\u00fcsst haben. -\nVon grossem Interesse musste cs nunmehr sein, die so erhaltenen L\u00f6sungen auf ihre Bestandtheile hin zu untersuchen.\nI)i(\u2018 Beactiou der Fl\u00fcssigkeit ist meist sehr schwach alkalisch, \u00f6fter auch vollkommen neutral.\nDie L\u00f6sung enthalt keine coagulirbareni Eiweissfcorper lind liciert von allen larbcnroact Ionen \u25a0 der Proteine nur eine ziemlich deutliche Biuretreaction,\t\u2022\t^\nl)i(\u2018 auiraHendste Eigenschaft der Fl\u00fcssigkeil ist die, genuine Ei weissk\u00f6rper aus ihren L\u00f6sungen niederzuschlagen, v\nLiess schon diese oherll\u00e4chliche Fntersiiohung vermuthen, dass es die dein Zellkern ungeh\u00f6rigen Verbindungen sind, welche die Hauptbestandteile dieser Extrm te ausmachen, so wurde diese\u00bb Voraussetzung durch die eingehendere Fnter-suehung vollauf best\u00e4tigt.\t>\u2019\nEssigs\u00e4ure erzeugt in der Fl\u00fcssigkeit eine betr\u00e4chtliche Eiillung, welche sich in einem Feberschuss der S\u00e4ure nicht wieder aull\u00f6st, wohl aber iu verd\u00fcnnten Alkalien l\u00f6slich ist und aus diesen L\u00f6sungen durch S\u00e4uren von Neuem gef\u00e4llt werden kann.\nDi(\u00bbsc durch Essigs\u00e4urefallung erhaltene Substanz enth\u00e4lt Phosphor und zwar nach einer ann\u00e4hernden Bestimmung \u00fcber\t[h\t\u25a0.\nDie neue Verbindung liefert weder die Millon sche noch die Xanthoproteinreaction. Eine L\u00f6sung der Substanz in Eisessig f\u00e4rbt sich beim Erw\u00e4rmen mit Schwefels\u00e4ure nicht roth, dagegen ist die Biuret reaction positiv.\nI m die chemische Natur dieses K\u00f6rpers zu ergr\u00fcnden, sch\u00fcttelte ich ca. 2\u00f6 gr. der Substanz mit Schwefels\u00e4ure 11\u00b0 ..i sehr gr\u00fcndlich aus und erhielt L\u00f6sungen, welche auf Zusatz","page":229},{"file":"p0230.txt","language":"de","ocr_de":"von absolutem Alkohol einen v\u00f6llig 'farblosen, flockigen Niederschlag \u00e4bschieden. Nach dem Abfiltriren und Trocknen stellt der Niederschlag ein schneeweisses, lockeres Pulver dar, dessen Menge etwa 0,7 gr. betrug. Der K\u00f6rper ist in warmem Wasser l\u00f6slich und scheidet sich heim Abk\u00fchlen theilweise, auf Zusatz geringer Mengen Alkohols vollst\u00e4ndig wieder ah.\nIn der warmen L\u00f6sung erzeugte Barytwasser einen weisson Niederschlag von Baryumsulfat. Wurde dieses durch Filtrate>n ent lernt und das Filt rat von Neuem mit Alkohol gef\u00e4llt, so. entstand ein Niederschlag, dessen w\u00e4sserige L\u00f6sung alkalisch r\u00e9agirte. Ks lag also hier die freie Base des zun\u00e4chst als Sulfat erhaltenen K\u00f6rpers Vor.\nln der warmen, neutralen L\u00f6sung des Sulfats erzeugt Natriumpikrat einen Niederschlag, aus welchem sich das urspr\u00fcngliche Sulfat durch Zerlegen mit Schwelels\u00e4ure nach Lut terming der Pikrins\u00e4ure durch Aussch\u00fctteln mit Aether zur\u00fcckgbwinnen l\u00e4sst. Ks ist dies letztere das Verfahren, welches A. Kossel!) zur Beindarstellung der Protamine angewandt hat.\nDie auf diesem Wege gereinigte Substanz ist phosphor-Irei. Ihre ammoniakulische L\u00f6sung fallt L\u00f6sungen genuiner Ei weissk\u00f6rper und prim\u00e4rer Albumosen.\nLine L\u00f6sung (1er Substanz liefert von allenFarbenreaotioncii (1er W weissstolle nur die Biuret reaction.\nLs erf\u00fcllt somit diese neue Verbindung last alle Bedingungen, welche A. Kossel2) f\u00fcr die Protamine fordert. Sie wird erhalten als das Sulfat eines basischen Produktes, sie ist phosphorfrei, f\u00e4llbar durch Natriumpikrat in neutraler L\u00f6sung, liefert von allen Farbenreaetionen der Proteine nur die Biuretrcaction und f\u00e4llt Kiweissk\u00f6rper in annnoniakalischcr L\u00f6sung.\t..\nIch habe denselben K\u00f6rper nach demselben Darslellung--verlahren mit v\u00f6llig analogen Eigenschaften seither wiederli\u00bb>lt\nV1 A. Kossel, Leber die Constitution der einfachsten Eiweissstofl'e. Zeitschr. f. physiol. Chem. ltd. XXV, d8\u2018!8. S. HJf).\n-i A. Kossel I. c. S.","page":230},{"file":"p0231.txt","language":"de","ocr_de":"von Neuem erhalten k\u00f6nnen und holle bald in der Lage zu \u25a0sein, genaue analytische Angaben \u00fcber die neue Verbindung ver\u00f6ffentlichen zu k\u00f6nnen.\nF\u00fcr dies neue Protamin m\u00f6chte ich den Namen iiiber-kulosamin\u00bb vorschlagen.\nNach meinen bisherigen liitersuclinivgen ist das Tuber-kulpsamin in den Tuberkelbacillen aneine Nuclei ns\u00e4ure gebunden, da es mir gelang, aus den R\u00fcckst\u00e4nden tier Muttor-siibstanz des Protamins na\u00e9h dem Aussch\u00fctteln mit Schwefel-siiure eine stark phosphorhaltige S\u00e4ure zu isoliren, welche genuine Eiweissk\u00f6rper zu lallen im Stande ist. , ;\nDas Vorhandensein dieser Nucloins\u00e4uro-Protaminvorbindimg in den Extractionslt\u00fcssigkeiten zertr\u00fcmmerter Tuberkolbaeillen erkl\u00e4rt noch nicht die auffallende Eigenschaft dieser L\u00f6sungen, genuine Eiweissk\u00f6rper zu f\u00e4llen. Diese Thatsneho findet jedoch eine einfache Erkl\u00e4rung darin, dass sich neben diesem \u2022latch Essigs\u00e4ure f\u00e4llbaren Produkt freit; Nucloins\u00fcure in nicht unerheblicher Menge in den Ex tract en vorfindet.\nF\u00e4llt man die Filtrate des Essigs\u00e4ureniedersehlagos, mit salzs\u00e4urehaltigem Alkohol, so erh\u00e4lt man typische F\u00fcllungen, welche alle Eigenschaften der Nuclei ns\u00e4ure besitzen.\nNach dem Abfiltriren. und Auswaschen mit Alkohol und Aether bilden diese Niederschl\u00e4ge trockene Pulver, welche sich in \\\\ asser, namentlich bei Gegenwart geringer Alkalimcngcn, leicht l\u00f6sen. Diese L\u00f6sungen liefern keine Eiweissreactionen, erzeugen dagegen in Fl\u00fcssigkeiten, welche genuine Eiweiss-k\u00f6rper enthalten, kr\u00e4ftigt* F\u00e4llungen. \\\nEine auf dem beschriebtmen Wege erhidltmt; Substanz enthielt 9,42\u00b0/o Phosphor.\nDieser neuen Verbindung, mit deren eingehenderem Studium ich augenblicklich besch\u00e4ftigt .bin, legte ich die Bezeichnung < Ttiberktilins\u00e4ure > bei. \" \u2019 \u25a0\tV\nDurch das Vorhandensein der freien Nucleins\u00e4ure in den Wasserextracten zerkleinerter Tuberkelbacillen k\u00f6nnte die- auff\u00e4llige. I hatsache, dass diese \\\\ asserextracte keinerlei genuine Eiweissk\u00f6rper enthalten, eine befriedigende Erkl\u00e4rung linden man an, dass von vornherein ein Uebersclmss freier","page":231},{"file":"p0232.txt","language":"de","ocr_de":"huelcinsaure- m die L\u00f6sung \u00fcbergeht, so w\u00fcrde ein Tli.-il 1 \"'ser SiiHre niil gleichzeitig gel\u00f6sten Albuminstollen Vorhin \u00abinsehen, welche in der ann\u00e4hernd neutral reagirende,, f\tunl\u00f6slich sind und mit den ausgelaugten llacillcn-\nIctbern heimi Cenlrifugiren zu linden gerissen werden.\nT\u00fcr diese Annahme spricht der Imslnitd. dass man an-d, n \u2022nisgelauglen liaeillen in der Thal durch sehr verd\u00fcnnte. Alkalien Substanzen exlrahiren kann, welche durch verd\u00fcnnte S\u00e4uren f\u00e4llbar sind und sich wie Nudeine verhalten.\nlici der liearheitung dieses f\u00fcr das Studium der Chemie des Zellkerns so \u00fcberaus geeigneten Materials dr\u00e4ngen sich noch eine grosse Anzahl wichtiger Tragen auf, deren lieant-worltmg ich f\u00fcr die n\u00e4chste Zeit in Aussicht stelle.","page":232}],"identifier":"lit17276","issued":"1898-99","language":"de","pages":"218-232","startpages":"218","title":"Zur Chemie der Tuberkelbacillen","type":"Journal Article","volume":"26"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:28:05.155945+00:00"}