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{"created":"2022-01-31T13:40:59.440779+00:00","id":"lit17285","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Kr\u00fcger, Martin","role":"author"},{"name":"Georg Salomon","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 26: 389-394","fulltext":[{"file":"p0389.txt","language":"de","ocr_de":"Epiguanin,\nVon\nMartin Krtiger und Georg Salomon.\nAubier chemischen Ahtheiiung des idiysiofogischeu Institutes in Berlin.) (Der Redaction zugegangen am \u00df. November 18iWt>\nDem Epiguanin1) ist auf Grund einer ungenauen Kohlen-shvtl- und Wasserstoffbestimmung Lrrthiimlich die Formel <:ioH1;tN902 zuert heilt worden. Im Besitze einer gr\u00f6sseren Mengt* Materials konnten wir nunmehr die Natur der Base aurkl\u00e4rem Das hpigunuin hat die Zusammensetzungeines Methylguanins t^B.N-O. Durch die Umwandlung in Heteroxanthin, 7-Methyl-xanthin, welche durch salpetrige S\u00e4ure leicht bewerkstelligt werden konnte, ist die Stellung der Methvlgruppe als in 7 he-lindlieh ermittelt. Hiernach blieb nur noch zu entscheiden. ol) iias Epiguanin ein Methylderivat d\u00e9s naturlich vorkommendeu Guanins, des 2-Amino-H-oxypurins. oder des mit ihm isomeren b-Amino-2-oxypurins ist, ob dem Epiguanin demnach die 1 \"\"\t1 oder II zukommt:\nl.\nhx -t;o\nNH*. C G.N.GH,\nIl H - ,.u\nN\u2014r.\u2014n - ( H 7-Methvlguanin.\n7-M e t h y 1 -2-a m i no-R-o xypurin.\nn=.c.nh*\nob t:.N.r.H,\nI -v . II r*ii '\nNH\u2014G. X.-,H\n\u2019-Met h y 1 -t\u00ee-ami no-2-ox y pu rin\nt) Verb. d. ,n* 27. Juli 1891.\nphysiol. Ges. zu Berlin, Jahrg. is9H 1894, XVII. Sitz.","page":389},{"file":"p0390.txt","language":"de","ocr_de":"Die*- Verbindungen unterscheiden sich durch die \\vi~ sohiedene Stellung der Aminogruppen, sie m\u00fcssen beide UV der Behandlung mit salpetriger Saure Heteroxanthin\n\u25a0 ; Mi-co.. oc C.X.C1C >\nMl - C.X\nCH\nBas 7-Methylguanin ist von E. FischerM synthetisch dargestclll worden. Da das pikrinsaiire Epiguanin und das Pikrat des 7-Methylguanins, welche Base uns von Herrn E. Fiscliei freundliehst xur Verf\u00fcgung gestellt wurde, vollkommen gleich. Eigenschaften zeigten, so ist die Identit\u00e4t der beiden Basen bewiesen.\nExperimenteller Theil.\n7-Methylguanin (aus Harn\nDie von M. Kr\u00fcger und C. Wulff1 2 *), am 7-Methylguanin ausgef\u00fchrle Elementaranalyse, welche zur Aufstellung der falschen Formel $00^ f\u00fchrte, hatte folgende Resultate\nergehen:\ni) 0.12H1 irr. Substanz, hei 120\u00b0 getrocknet : O.I9f>\u00ab <\u00a3,\\ CO, und\n2i 0,044) gr. Substanz, bei 120\" getrocknet, verbrauchten nach KjYl-dahl 12.2 ceui. 1 io N.-Oxals\u00e4ure.\n\u2018\u2018i.di.Vh-\tBerechnet:\tC\t41,21%,\tH\t1.47 * o.\tX\t43.29 0 u.\nCv,H7N.,( ).\tBerectinet:\t( 1\t4H.U40 ...\tH\t4.24\u00b0;.\tX\t42.42 \u00b0 o.\nBefunden:\tC\t41.04\u00b0 \u00bb.\tH\t1.42\u00b0.\u00bb.\tN\t42.70%.\nBei (1er W ioderholung der Analysen an dem uns zur \\ erliigung stehenden Material, welches aus der Untersuchung; leher die Alloxurbasen des Harnes 9i stammte, wurde der Kohlenstoffgehalt um etwa 2\u201c <> h\u00f6her gefunden. Da das aus dem Harne isolirte 7-Methylguanin eine verfilzte, sehwer pulverisirbare Masse darstellt, so hat man bei Ausf\u00fchrung der\n1 Her. d, deutsch, ehern. Ges. XXX. 2411.\n1. C.\t\\\t'\nDiese Zeitschrift, Bd. XXIV. S. 387 u. Bd. XXV. S. 34H.","page":390},{"file":"p0391.txt","language":"de","ocr_de":"KIvmentaranalyse auf sorgf\u00e4ltiges Vermischen ih r Substanz it lit dem Bleichromat zu achten.\n1 0.1042 gr. Substanz, bei 140\u00b0 getrocknet,,. verbrauchten nach h|cl<inhl Hl.H\u00e4 ccm. * io N.-Oxals\u00e4ure.\n-\u2022 <>,1208 irr. Substanz, bei 18i>\u00ae getrocknet. verbrauchten nach kivltlahl HO. 4 ccm. \u2018/io X.-Oxals\u00e4ure.\nH.\t0.198H gr. Substanz, bei 1H5\u00b0 getrocknet: o.HtnT irr. C()#' und\n\u2022 MisiMi gr, H80.\t'\t\u2022\t'\nGJbN.O. liereclmet: (\u00dc\\M0 H 4,24 9>, N 42,120...\nGefunden: i\u2019. 43.\u00ee-2 0 11 4.\u00d42\tN 42,12'\u00b0y 42,18 * o.\nNach (lein 1 \u00f6nkn stallisireu von 0,155 $v. des K\u00f6rpers. Wozu \u00f6OO ccm. siedendes Wasser erforderlich war, ergab die Analyse folgende Wert he:\nI.\t0.12117 \u00abr. Substanz, bei ISO0 getrocknet. verbrauchten nach Kjcldalil H9.H ccm. \u2018 tu N.-Oxalsiiure.\n-\u2022 0.2095 j;r. Substanz, bei 1H0\u00b0 getrocknet: ' 0,3358 gr. C.O^,\nj\u00bbr. HjO.\t;\nGefunden: 0 4.4.71 0... Il 4.5H \u00b0/o. X 42.42 \u00b0 >.\nI in wand lung des 7-Methylguanins in Meiern xanf hin\nZu einer auf 60\u00b0 erw\u00e4rmten L\u00f6sung von 0,820 gr. Mefhyl ifiismiii in ;{0 ccm. Wasser \u2014j- 10 eem. Normal-Schwefels\u00e4ure wurden innerhalb V? Stunde 0,8 gr. Natriumnitrit in kleinen IWtioncn eingetragen. Nach Verlauf dieser Zeit begann .eine reichliche Ausscheidung eines pulverigen Niederschlages, der linier dem Mikroskope aus roset ten f\u00f6rmig ungeordneten, .feinen Nadelehen bestand: schliesslich wurde die Fl\u00fcssigkeit bis zum Auf h\u00f6ren der Gasentwicklung auf dem Wasserbade erw\u00e4rmt Nach dem hrkalten derselben loste sieh die Ihmptmenge des Niederschlages bis auf einige Krystalle unver\u00e4nderten Methyl-\u00fciianins leicht in Ammoniak. Das ammoniakalische, wenig gi lbrolh gef\u00e4rbte Filtrat wurde zur Trockene eingedampft und der R\u00fcckstand mit kaltem Wasser, dann mit Alkohol und Aether ausgewaschen: er betrug lufttrocken 0.7IG gr. Seine hosting in IO eem. i \u00b0/oiger Natronlauge schied imierhalh -i Stunden die gl\u00e4nzenden, s\u00e4ulenf\u00f6rmigen Krystalle des Mctcroxantliinnatriunis aus, welche nach dem Auswaschen","page":391},{"file":"p0392.txt","language":"de","ocr_de":"mil W asser, Alkohol und Aether in einer Menge von 0,95h gr (entsprechend 0,561 gr. freies Heteroxanthin) erhalten wurden'\n1.0.IUUK gr. Substanz verloren bei 135\u00b0 0.0530 gr. HtO und v. r brauchten-nath Kjeldahl 24.17 ccm! '/io\u2018N.-Oxals\u00e4ure.\n2, 6,3111 gr. verloren bei 185\u00ab 0,0981 gr. H,0 und gaben nach dem behandeln mit Schwefels\u00e4ure 0,0774 gr. Na SO .\n6flHaN40aXa44iH\u00c40. Berechnet; H/) 32,27\u00b0/.,, N 20,14\u00b0;\u00bb, Na 8,27\u00ab/\u00bb.\n' Gefunden: H,OH1.57\u00b0/o,31,58^.,, N 15),tW\u00ab/o,Na 8,00\u00bb ,\nDie heisse w\u00e4sserige l.\u00f6sune der Natriumvcrlmidiini! sclii<sl auf Zusatz von llaryiimchlorid nach dem Krknlten die feinen, verfilzten und schwach gl\u00e4nzenden N\u00fcdelchen de. \" \u2018roxanthinbarvums ans.\n7-Mothylguanin-Pikrat.\nZur Isolirung des 7-Methylguanins eignet sich wegen ihm ansserordentlichen Schwerl\u00f6slichkeit in Wasser am besten dir IVeie Hase, zur Identilicirung wird zweckm\u00e4ssig das Pikral d\u00abu gestellt, welches gleichfalls in W asser schwer l\u00f6slich ist und einen bestimmten Zersetzungspunkt besitzt.\nYaw Darstellung des Pikrates wurden 1,55 gr. des aus Harn gewonnenen Methylguanins zusammen mit 1,4 gr. Pikrin-s\u00e4ure in 5(H) ccm. siedenden Wassers gel\u00f6st. Nach 24st\u00fcndigeii. Steh(\u2018n wurde der entstandene volumin\u00f6se, wenig gl\u00e4nzende Niederschlag, \u00bb1er unter dem Mikroskope aus langen, meistens auffallend gebogenen Prismen bestand, abfiltrirt und mit kaltem Wasser ausgewaschen. Sein Gewicht betrug lufttrocken etwa 5,00 gr. Das Salz beginnt bei ungef\u00e4hr 255\u00b0 zusammen zusintern und zersetzt sieh pl\u00f6tzlich unter lebhafter Gasentwicklung hei 257\u00b0 inncorr.i.\n1 \u00bb,\u00e4iao gr. Substanz. bei 100\u00b0 getrocknet : 0.4226 gr CO und 0.0750 gr. H80.\n\u201c\u25a0 \u00f6.l\u00e4Hd gi. Substanz. bei 100\u00b0 getrocknet. verbrauchten nach Kjeldahl 32,00 cnu. 1 io X.-Oxals.aure.\n3. 0.14m gr. Substanz, bei 100\u00b0 getrocknet, verbrauchten nadi Kjeldahl 2*d,30 cctn. \u2018/to X.-Oxals\u00e4ure.\nt .\u00abH.N.,0 (!(;lls! NOv\\rOH. llerecbnet : 0 36,55 0 V. II 2.54 \u00ab/\u201e. X 28,42 \u00b0;\u25a0*.\nGefunden : 036.82\u00b0.112.08\u00b0 \u00bb, X 28,19\u00ab % 28 Hlu","page":392},{"file":"p0393.txt","language":"de","ocr_de":"Das Pikrat enth\u00e4lt kein Krystallwasser. Die L\u00f6slichkeit il.-selben in Wasser von 18\u00b0 ist 1 jrr. in 2708\u20142732 eetn.\nI Bestimmung der L\u00f6slichkeit des Pikrates.\n1.\t04 gr. Pikrat wurden mit 75 ccm. Wasser von 18\u00b0 2 Stunden auf der Sehiittelmasrhine gesch\u00fcttelt. 50 ccm. des Filtrates hinterliessen o.disa gr. Pikrat (bei 100\u00b0 getrocknet i. L\u00abVsliehkei t 1 gr. in 2732 .ccm.\n2.\tDer Filterriickstand wurde noch einmal mit 200 ccm. Wasser von 18\u00b0 a Stunden gesch\u00fcttelt, tot) ccm. des Filtrates hinterliessen \u00bbU)551 gr. Pikrat (bei 100\u00b0)., L\u00f6slichkeit l gr. in 2708'ccm.\nDas Pikrat des synthetisch erhaltenen 7-Meth y I guanins scheidet sich aus heissem Wasser gleichfalls in gebogenen Prismen aus; es zersetzt sich, mit dem Pikrat des ans Harn gewonnenen Methylguanins an einem Thermometer erw\u00e4rmt, bei derselben Temperatur 207\u00b0 (uneorr.). Seine L\u00f6slichkeit in. Wasser von KP ist 1 gr. in .WD ccm., in Wasser Von 18\u00b0\n1 gr. in 27.\u2018t7 ccm.\t.\t'\nBestimmung der L\u00f6slichkeit des Pikrates:\n1 F.twa O.a gr. des Pikrates wurden mit 200 ccm. Wasser yon 10\"\n0\tStunden gesch\u00fcttelt. 150 ccm. des Filtrates hinterliesen nach dem\n1\tindampfen 0,0102 gr. L\u00f6slichkeit 1 gr. in atVPl ccm.\n2. Der Filterr\u00fcckstand wurde noch einmal mit 200 ccm. Wasser von 18\u00b0 4 Stunden gesch\u00fcttelt. 150 ccm. des Filtrates hinterliessen e.0548 gr. L\u00f6slichkeit 1 gr. in 27H7 ccm.\t.\t-\nWill man aus dem Pikrate des 7-Methylguanins die freie Hase wiedergewinnen, so l\u00f6st man 1 gr. desselben in 100 \u00e7cm. W asser unter Zusatz von wenig \u00fcbersch\u00fcssiger Natronlauge aut und gibt zur heissen Fl\u00fcssigkeit Salmiakl\u00f6sung hinzu: so-lort beginnt die Ausscheidung der freien Base. Nach dem v\u00f6lligen Erkalten wird abges\u00e4ugt und mit kaltem Wasser aus-gewaschen. Ist der Filterr\u00fcckstand noch gelb gef\u00e4rbt, so wird \u2022 i noch (\u2018inmal mit heissem \\\\ asser unter Zusatz von etwas Ammoniak behandelt. Nach dem Absaugen der erhaltenen I Bissigkeit bleibt die Base rein weiss zur\u00fcck.\nKibt man zu einer salzsauren, nicht zu verd\u00fcnnten L\u00f6sung\nsynthetischen 7-Methylguanins Ammoniak in geringem \u00dcberschuss hinzu und k\u00fchlt die L\u00f6sung schnell ah, so erh\u00e4lt","page":393},{"file":"p0394.txt","language":"de","ocr_de":"mau die freie Base in wetzsteinf\u00f6rmigen Krystalten: es erscheint nn> diese Reaction nicht nur deshalb erw\u00e4hnenswerth, wnl aia h fias aus dem Karne gewonnene c-Methylguanin in d\u00bb r seihen Form1) erhallen wurde, sondern besonders aus dem' Gr\u00fcnde, weil P. Kalke2) als Krystahform seines Kpisarkius wetzsteinf\u00f6rmige N\u00fcdelchen beschreibt, die gleichfalls ain ammoniakaliseher L\u00f6sung austielen. Auf die Heimlichkeit de-hpisarkins mit dem 7-Melhylguanin haben wir schon fr\u00fcher1 e liingewiesen: hinzu kommt noch, dass Kalke bei der Klementm -mudyse <Ies Kpisarkins einen auf 7-MethyIguanin stimmeiid\u00ab ii K(\u00bbbienst(dlgehalt Kl. t\u00f6 0 '*> (berechnet 0 n ] gefunden hat. w\u00e4hrend allerdings der Gehall an Wasserstoff (gefunden 5,120 i und an 8trekstolf (gefunden :i7,8>\u00b0/o) von den f\u00fcr letzteren\ndiflerirt. Da Ra 1 k e aus Mangel an Material i (\\i gr.) nur eine hleiiientaranalyse ausl\u00fchren konnte, so darf man den erhaltenen Xahh\u201811 keine zu grosse* Beweiskraft beimessem Ks bliebe dem-naeh nur noch das verschiedene Verhalten des Kpisarkius und /-Methylguanins gegen Pikrins\u00e4ure und anunoniakalisehe Blei-losung aufzukl\u00e4ren. Kpisarkin wird durch Pikrins\u00e4ure nicht gef\u00e4llt, dagegen \u00ablurch ammoniakalische Bleiessigl\u00f6sung,G mit welcher hinwiederum 7-Melhylguanin keinen Niederschlag gibt.\nWas die Herkunft des Methylguanins im Harne betritt'!. >n glauben wir, \u00ablass es. ebenso wie die inethvlirten Xanthine \u2022 <h\u2018s Harnes ans h\u00f6heren Homologen, aus einem h\u00f6her methv-lirteii Guanin der Genussmith^ oder Nahrungsmittel stamme oder aber (lass es seihst ein Bestandtheil der Nahrung ist und unver\u00e4ndert den Organismus passirt. Die Entdeckung des /-Methylguanins oder eines h\u00f6her methylirten Guanins mit einer in 7-Stollung befindlichen Methylgruppe in pflanzlichen\noder thierischen Nahrungsmitteln w\u00e4re demnach von Erheblichem Interesse.\t,\t--GccGr 1\"\nM Diese Zeitschrift. Bd. XXIV. S. 887.\n- Inaugural-Dissertation. Leipzig |8<)8. hei .loh. Ambr. Harth -\t3) 1. c. XXIV. 891.\nE Vergl..\u00fcbrigens \u00fcber die hier m\u00f6glichen Irrthiimer: Dies** Z* sehrift, Hd. XXIV. S. 888\u2014889.\n5) Diese Zeitschrift, Hd. XXV, S. 872.","page":394}],"identifier":"lit17285","issued":"1898-99","language":"de","pages":"389-394","startpages":"389","title":"Epiguanin","type":"Journal Article","volume":"26"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:40:59.440784+00:00"}