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{"created":"2022-01-31T14:38:47.601656+00:00","id":"lit17287","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Schulze, E.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 26: 411-426","fulltext":[{"file":"p0411.txt","language":"de","ocr_de":"lieber den Eiweissumsatz und die Bildungsweise d\u00e9s und des Glutamins in den Pflanzen.\nY.*u\nE. Schulze.\n(Dit llnluction\tam 1!\u00bb. November |h'.\u00bbh.)\nr\nln einer vor etwa einem Jaltre in dieser Zeitschrift publia irten Abhandlung1) sind von mir die Ansehailungen dargelegt worden, die ich mir auf Grund experimenteller Unterstellungen \u00fcber den Umsatz der Eiweissstoffe in der Pflanze. gebildet halte: auch suchte ich dort zu erkl\u00e4ren; Wie die starke Anh\u00e4ufung des Asparagins und des Glutamins in Keimpflanzen zu Stande kommt. Auf diesen Gegenstand komme ich hier zur\u00fcck, dazu veranlasst durch die Aeusserungen, welche inzwischen von anderer Seite dar\u00fcber gemacht worden sind.\nIn einer unter dem Titel < lieber die Entstehung und l tnwandlung des Lecithins in der Pflanze > publicirteh Abhandlung -) behandelt J. S t o kl a sa < den Umsatz des Lecithins und der Eiweissstoffe in Pflanzen aus dunklem Vegetationsraum .Er zeigt, dass bei gr\u00fcnen Lupinenpflanzen, welche in einen dunklen Raum gebracht worden waren und darin 13 Tage lang verweilten, sowohl in den Bl\u00e4ttern wie in den Wurzelkn\u00f6llchen eine starke Abnahme der Eiweisssubstanzen, dagegen eine Zunahme der durch Salzs\u00e4ure unter Abspaltung von Ammoniak zersetzbaren Amide ( Asparagin und Glutamin) erfolgte. Biese Wahrnehmung stellt in Uebereinstimmung mit den Ergebnissen unserer Untersuchungen ; von E. Bosshard, E. K isser\n1) Diese Zeitschrift. Bd. XXIV, SS. 1H\u20141 f f. -) Ebendaselbst, Bd. XXV, S. H98\u201440\u00f6.\n\u2022|>|M>Sfylcr-.- Zeitschrift f. |>hysio\u00ef. Chemie. XXVI.\n27","page":411},{"file":"p0412.txt","language":"de","ocr_de":"und mir M ist schon vor vielen Jahren nachgewiesen won len.\n\u00ablaw in jungen Leguminosen-, und Gramineenpflanzen, wenn\nman dieselben fi - S Tage lang in einem dunklen Raum ve^>. * \u00ab \u25a0*\nIrren l\u00e4sst, die Eiweisssnbstanzen an Menge rasch abnehmen, w\u00e4hrend gleichzeitig die durch Salzs\u00e4ure zersetzbaren Amid\u00bb* sich stark vermehren. Es gelang uns leicht, aus so behandelten Pflanzen Asparagin in Krystallen abzuscheiden: aus Bl\u00e4ttern der fbibc und dos IvohJrabis, welche f\u00fcr einige Tage ins Dunkle gebracht worden waren, habe ich sp\u00e4ter auch Glutamin darstellen k\u00f6nnen.8) Ob aber Asparagin und Glutamin die einzigen durch Salzsaure zersetzbaren Amide waren, welche in den ins Dunkle gebrachten Pflanzen beim Umsatz der Kiweissstofle sich bildeten, ist eine noch offene Frage.3)\nNachdem Stoklasa aus seinen Versuchen auch noch den Schluss abgeleitet hat, dass die Verdunkelung sowohl in den Bl\u00e4ttern wie in den Wurzelkn\u00f6llchen eine Abnahme des Lecithingehalts zur Folge hat, kommt er auf die Bildungsweise des A sparag i ns zu sprechen. Auf Seite 102 seiner Abhandlung sag! er Folgendes : \u00ab Es ist sehr schwer, sich \u00fcber die* bei der \u00c4sparaginbildung stattlindenden chemischen Vorg\u00e4nge zu \u00abiussern : die Verh\u00e4ltnisse scheinen derartige zu sein, \u00ablass bei Dissimilationsprocessen der Sauerstolf nicht nur auf die Kohlenhydrate^ sondern auch auf die Eiweissstoffe einwirkt, u.id aus den letzteren das Asparagin entsteht. \u00c8. Schulze nimmt allerdings auf Grund seiner Versuche an, dass die Zersetzung der Kiweissstofle bei den Dissimilationsprocessen durch eine Hydrolyse stntiiinde, und zwar in der von E. D rech sei angedeuteten Weise, v\nNadi diesen Aeusserungen scheint Stoklasa der von\n0 Ebendaselbst, Bd. IX, S. 131 u. 13o, Landwirthseh. Versuchst..\niw. xxxvi, s.\n% IMese Zeitschrift, ltd. XX, S. 327.\n\u2022\u00dc Die aus verdunkelten Haferpflanzen .abscheidbare Asparagin-menge blieb hinter der ciuantitat, die sich nach Sachsses Methode aus <tcin heim Kochen eines w\u00e4sserigen Extracts mit Salzs\u00e4ure entstandenen Ammoniak berechnete, so sehr zur\u00fcck, dass auf das Vorhandensein anderer durch >alzs\u00fcure zersetzbarer Amide zu schlossen war. Die Al>-sche idung von 0 lut am i n gelang uns nicht.","page":412},{"file":"p0413.txt","language":"de","ocr_de":"mir f\u00fcr die fraglichen IVocesse gegebenen Erkl\u00e4rung nicht zu-zu-timmen. Es ist mir jedoch auffallend, dass er in seiner Ab* hand lung nur \u00e4ltere von meinen Arbeiten eitirt, die letzte meiner bez\u00fcglichen Publicationen dagegen unerw\u00e4hnt l\u00e4sst. In dieser letzten Publication habe ich aber den Beweis daf\u00fcr \u00bbr\u00e4cht, dass in Keimpflanzen Asparagiif aus anderen Pr\u00f6-iukten des Eiweissumsatzes gebildet wird, und zwar aus Probten, welche weder Albumosen noch . Peptone sind, und ich darf wohl erwarten, dass dies bei Er\u00f6rtert ingen ber\u00fcck-dchligt wird, deren Gegenstand die zur Asparaginbildung f\u00fchrenden chemischen Vorg\u00e4nge bilden.\n.lener Nachweis ist bisher nur an Keimpflanzen bei-gebr\u00e4cht worden*, ich habe es f\u00fcr eine noch offene Frage er-kliirt, ob auch in den ins Dunkle versetzten gr\u00fcnen Pflanzen Asparagin aus anderen Produkten des Eiweissumsatzes ent-, steht. Um diese Frage entscheiden zu k\u00f6nnen, m\u00fcsste man \u00fcber die chemischen Vorg\u00e4nge, die in den so behandelten Pflanzen sich abspielen, eingehendere Kenntnisse besitzen, als cs zur Zeit der Fall ist.1) Es sind mir aber keine Thal suchen l\u00bbekahnt, welche uns zwingen k\u00f6nnten, die obige Frage zu verneinen. Ich habe dies in meiner oben eitirten Abhandlung2) ausgesprochen, und die Versuche Stoklasa's haben keine. Ihsultafe gehabt, welche mich veranlassen k\u00f6nnten, diese Meinung zu \u00e4ndern.\t...\nWas nun die von Stoklasa bevorzugte Ansicht betrifft,\n\u00ablass bei der Oxydation der Eiweissstoffe Asparagin entstehe\n; eine Ansicht, welche schon fr\u00fcher von anderer Stute aus-\nD Wir wissen bis jetzt nur, dass in den ins Dunkle gebrachter I\u2019Hanzen die Ei weissstoffe an Menge abnehmen, w\u00e4hrend, dagegen di< durcli Salzs\u00e4ure unter Ammoniakbildung zersetzbaren Stiekstoffverbih Hungen sich vermehren, und dass unter diesen Stickstoffverbindungei Asparagin und Glutamin sich finden; ob aber diese beiden Amide di<\n\u2022 mzigen durch S\u00e4uren unter Ammoniakbildung zersetzbaren Stickstoff Verbindungen sind,, welche sieb vorfinden, ob neben ihnen auch Aniido s\u00e4uren der fetten und der aromatischen Keihe, Arginin. u. s w. auf\ncten, das sind Fragen, welche noch der beantwortung harren 2) Vergl. S. 87.","page":413},{"file":"p0414.txt","language":"de","ocr_de":"yri*s|>r<\u00bbeben winde , so \u00e4ussort sieh \\\\. pleiter11 \u00fc\n(llr*\nsolU; lolgendermassen: Der Wirklichkeit entsprechen sicher nicht die Yernmlhimgen von Palladin und Loew, nach denen specie!) \u00ablas Asparagin im Allmumgsproeess, die \u00fcbrigen Ainid-kmp\u00ab\u2018i' \u00fcber \u00ablurch pr\u00ab\u00bbleolytische Zerspaltung gebildet wetdOi s\u00abdlen. Jedenfalls i.'jt dnrch Versuche testgestellt, dass auch hei Ausschluss von Saucrslolf in der intramolekularen Athmimg Asparagin reichlich entsteht. Dazu ist noch zu bemerken, \u00ablass ( ). Loew seine hier von Pfeffer kritisirte Annahme sHuMi vor l\u00e4ngerer Zeit aulgegeben und durch eine andere 01-setzt hat. welche in rcbereinstimimmg mit den von mir an>-g\u00ab\u2018sprochenen Anschauungen steht.\nDie Annahme, dass bei der. Oxydation \u00ab1er Kiweissstolle in <I<t IMIanze ^sparagin sieh bilde, findet auch keine St\u00fctze in den in Dezug auf 'das chemische Verhalten der Kiweissstolle gema\u00ab ht\u00ab'ii Erfahrungen. In meiner oben citirten Abhandlung hab\u00ab* ich es jedoch f\u00fcr m\u00f6glich erkl\u00e4rt, \u00ablass die Umwandlung aiulerer Produkt\u00ab1 des Eiweissumsatzes in Asparagin mit Oxy-dati\u00abmsprocess\u00ab*n Zusammenh\u00e4nge. Es sei hier erw\u00e4hnt, da.\u2014 eine dahingehende Annahme trotz der Hochachtungen, welche \u00fcber die Asparaginbildung im intramolekularen Stoffwechsel hei Sauersbdfausschluss gemacht wurden, aufrecht erhalten werden konnte : denn nach den von mir ausgesprochenen Anschauungen kann ja Asparagin, ausser \u00ablurch Umwandlung anderer Produkte \u00abl\u00ab*s Eiweissumsalzos, auch durch Spaltung der Kiweissstolle hezw. \u00ab1er Peptone in gewisser Menge direkt gebildet werden.-) lebrigons habe ich in meiner Abhandlung horvorgehoben. dass eine Schlussfolgerung in Bezug, auf die Art und Weise, in weh her Asparagin aus anderen Produkten des Eiweis.-uinsatzes entstehe, aus meinen l ntersuchungen nicht abzuieitcii sei, und dass diese Frage f\u00fcr eine noch offene erkl\u00e4rt werden m\u00fcsse. Die in \u00ablieser Frage von mir gemachten Aeusserungcn halt\u00abn haupts\u00e4chlich den Zweck, zu zeigen, dass die Uimvaml-lung' gewisser Kiwcisszersetzungspro<lukto in Asparagin niit\n0 l\u2019llan/.enjvliysiotogic. II. Auflage, lid. !.. S.\n\u25a0rf :\nvergl. meine Abhandlung, diese Zeitschrift, ltd. XXIV","page":414},{"file":"p0415.txt","language":"de","ocr_de":"von chemischen Vorg\u00e4ngen erfolgen kann, deren Stattlinden im Organismus entweder schon naohgewiesen, oder doch mit grosser Wahrscheinlichkeit anzunehmen ist. Es ist aber m\u00f6glich, dass der fragliche Process in anderer Weise verl\u00e4uft.1 >\nDie letzte der Bemerkungen, die ; ich zu St oklasa's Abhandlung zu machen habe, betr\u00fcb die von diesem Autor auf Seite 103 und 105 ausgesprochene Ansicht, dass in den |thanerogamen Pflanzen die Eiweisssynthese nur unter Mitwirkung des Lichts statt finde. Diese Ansicht steht in Widerspruch mit den Resultaten der Versuche Kinoshit a\u2019s, Banst een 's, Susuki 's und Zalesky 's*) und w\u00fcrde nur aufrecht erhalten werden k\u00f6nnen, wenn zuvor die Unrichtigkeit der in diesen Versuchen erhaltenen Ergebnisse nachgewiesen worden w\u00e4re.\t.\nNach den Vorstellungen, die ich mir auf (Irund meiner l'ntersuchungen \u00fcber den Umsatz der Eiweissstoll'e in Keim-pflanzen gebildet habe, erfahrt ein grosser Tlieil der Stickstofl-verbindungen, die beim Zerfall der Eiweissstofle bezw. der aus diesen zun\u00e4chst gebildeten Albnmosen und Peptone entstanden sind, im Stoffwechsel der Keimpflanzen eine Umwandlung, bei welcher Asparagin und Glutamin entstehen : der Zweck dieses Processes ist die Beschaffung eines f\u00fcr die Ei we iss synth\u00e8se geeigneten stickstoffhaltigen Materials. Der ungleichm\u00e4ssige Verbrauch jener Eiweisszersetzungsprodukte f\u00fcr diesen Process' in den verschiedenen Keimpflanzen hat zur Folge, dass\ni) Von 0. Loew und stdnenjseh\u00fclcrn ist naehgewiesen worden\u00bb \u00bblass in den Bilanzen nach der Zuf\u00fchrung von Ammoniaksalzen Asparagin-l'ildung erfolgt. Wenn also durch Zersetzung der heim Ei weisszerfall ent? Oandenen Arnidok\u00f6rper Ammoniak entstellt, so ist damit ein zur Asparagiri-l'ildung verwendbares stickstoffhaltiges Material geschaffen., Es ist aber m\u00f6glich, dass die Bildung von Ammoniak aus Amidok\u00f6rpern nicht durch Oxydation der letzteren, sondern in anderer Weise erfolgt.\n-\\ Die meisten der bez\u00fcglichen Publieationen sind in meiner schon mehrfach erw\u00e4hnten Abhandlung (diese Zeit sehr. IM. XX1\\T ; eitirl worden: die Arbeiten Zalesky s finden sich in den' (Mochten der It Ilot art. '\u00bb\u2666\u2022x ltsch. Bd. XV..","page":415},{"file":"p0416.txt","language":"de","ocr_de":"limit m Keimpflanzen, <lot*en Yogetation.szeit 1*2\u20142 Wochen h, tragen liai, nohen Aspavagin und Glutamin bald mehr, bald weniger Gencin. Tyrosin, Arginin e\u00ca vorfindet,\n\u25a0 W. Pfoffor.will die dngleichm\u00e4ssige Zusammensetzung (,<\u2018s 1,1 Keimpflanzen enthaltenen Amiclgemenges und dir gio^en lulersebiede, die im Gehalt der Pfl\u00e4nzchen an Asparagin. Glutamin. Leucin, Tyrosin, Arginin eie. sieh zeigen, durch die Annal une erkl\u00e4ren, dass, die EiweissstofTe auch bei gleichet Camditutinn in Folge eines in verschiedener Weise angef\u00fchrten\nAbb.ii\u00ab .> im pflanzlichen Stoffwechsel ganz ungleich zusamtnen-\ngesetzle Gemenge stickstoffhaltiger Zersetzungsprodukte liefern k\u00f6nnen. G \u25a0;\nDie zweite Auflage des Handbuches der Pflanzenphysiologic. in wi'leber die bez\u00fcglichen Acusserungen. Pfeffers sic h finden, jst etwas sp\u00e4ter im Druck erschienen, als meine oben citirh Abhandlung und lag mir also beim Niederschreiben dieser Abhandlung nicht vor. Die, Hedcutung, welche dem Werkt P fet re r s zukommt, verbildet es mir, die von ihm aufgestelltc Theorie unberiicksieliligl zu lassen; ich muss sie einer Besprechung unterwerfen, -i\nAuf dem von Pfeffer eingeschlagenen Wege w\u00fcrde man zu einer Erkl\u00e4rung aller hier in Betracht kommenden Erscheinungen nur dann gelangen, wenn man annehmen wollte.\n. '' Auf tseiti* sagt Pfeffer Folgendes: \u00abDa bei der Verarbeiten U\u00bb lehrndigen Protoplasten. wie aus den synthetischen Operationen Ihm aoi jicbl. dir allennanniglat listen Atoniuinla^rungen in elegantester Weis vollbracht worden. so muss eine gleiche Bef\u00e4higung . auch in Bezug au du- iv-nssiv\u00ab- .Metamorphose zugestanden werden. Es ist deshalb seit NVofii m\u00f6glii h. dass der Abbau von Anbeginn in verschiedener Weis ausri Ifibrt w iid und andere Produkte liefert, als die Zerspaltung de l.ivw i>x>t<>fle durch Enzyme, S\u00e4uren u. s. w. Uebrigens lehren die zahl mchon F\u00e4lle von sogenannter Tautomeric, dass bei verschiedener Wechsel v\\ it kling im Acte der Zerspaltung eine differente Atomverkettung erreich ;har ist. und nach verschiedenen Erfahrungen \u00fcber die Proteinstoffe is\nes zudem zweifelhaft, oh die Amidos\u00e4uren in dem Molek\u00fcl der Eiweis> Htoffe pr\u00e4foimiit sind.\nEinig,- Bemerkungen. die ich in den Iaindivirtlisch.\u2019Jahrb\u00fcchern Bd. 2,. oll. dar\u00fcber gemacht habe, gen\u00fcgen f\u00fcr diesen Zweck nicht","page":416},{"file":"p0417.txt","language":"de","ocr_de":"417\ndass die hydrolytische Spaltung der Ei weissstotfe1) auch \u00ab\u00bbhiHk die Bildung von aromatischen Amidosiiuren und von jlexonbason t'Arginin etc.) zu--, Verl\u00e4ufen Verm\u00f6gt\u00bb und dass x. 11. Asparagin und Leucin oder Glutamin,Leucin -und Ainido-valerians\u00e4ure die einzigen Spaltungsprodukte sein k\u00f6nnten. Einer, solchen Annahme entsprechen aber nicht die beim Studium des chemischen Verhaltens der Livveissstofl\u2019e gemachten Er-lahrungen und die daraus abgeleiteten Folgerungen. :\nHeutzutage zweifeln wohl nur Wenige an der Dichtigkeit der von A. Kos sei ausgesprochenen Ansicht < dass in dem grossen Molek\u00fcl der Eiweissstolfe kleinere Verb\u00e4nde exisliren, die in sich ein festeres Gef\u00fcge besitzen und die. deshalb bei' jeder hydr<dytischen Zersetzung der Eiweissk\u00f6rper als Spaltungsprodukte aultreten.\u00bb\") Zm diesen Verb\u00e4nden, welche gewisseiv massen die Hau st eint* des Eiwcissmblek\u00fcls bilden, rechnet man, auf Grund von Rosse 1 s sch\u00f6nen Lntersuchungcn,. die 1\u2018rotamine. Eine St\u00fctze f\u00fcr diese Annahme bildet u. A. Kessel s Beobachtung, dass die Protamine, die man aus (lein Sperma der* Fische isoliren kann, sich mit Eiweissstollen zu vereinigen verm\u00f6gen, wobei neue, den 11 i's to n\u00e9 n gleichei ide Eiweissk\u00f6rper entstehen. Aul das Vorhandensein von Protamin-gruppen im Eiweissmolek\u00fcl w\u00fcrde auch die F\u00e4higkeit der Kiweissstolie, mit den sogenannten Alkaloidreageulieu F\u00e4llungen zu gehen, sieh zur\u00fcckf\u00fchren lassen. \u2022\nDiese Protamingruppen betrachtet man als die Duelle f\u00fcr die hei der Spaltung der Eiweissstolfe entstehenden Hexou-basen i Argin in, Lysin und Histidin). Da nun die aus dem Sperma der Fische isolirten Protamine hei der Zersetzung sowohl durch S\u00e4uren wie- durch Trypsin nur H\u00e8xonhasen, aber keine Monoamidos\u00e4uren liefern,3) so ist anzunelimeii, dass auch\nii Die Bezeichnung \u2018\u2022Fiweissstol\u00efe gebrauche ich liier in dem Sinne, wie es in Neu meist er \u2019s Handbuch der phys\u00eeotog. Cinemi\u00e9 geschieht ; ich verstehe darunter also die \u00abeigentlichen Kiw-eissstoffe.\u00bb\n2) Kosse 1. Heber die Eiweissstoffe (Vortrag, gehalten auf dem l\u2019hysiologen-C.ongress in Cambridge, abgedruckt in der D.1 tned; Woeben-sein ill. IsUS. Nr. -17 \u00bb. V.\t\u2022\t'\t\"\t'\n3, Nach den Tntersuehungen KosseTs und seiner Sch\u00fcler.","page":417},{"file":"p0418.txt","language":"de","ocr_de":"uns don. Prbl\u00e0mingruppen der Eiweissk\u00f6aper bei der hydro-lytis- In n Zersetzung mir Hexanbasen, dagegen keine Monoamido-s\u00e4uren entstellen.\nW i<\u2018 man die Existenz van Pf\u00f6\u00fcimingruppen im Eivvei\u00ab. molckiil annimml, so bozweifrlt man auch kaum, dass darin Bortzot Iter no sieh vorfinden, Als St\u00fctzen l'iir diese Annahme dienen neben der Thalsaehe, dass die Eiweissstolle sowohl bei der Zersetzung durch S\u00e4uren oder durch Alkalien oder durch Irypsin als auch bei der F\u00e4ulnis\u00ab >) und bei der Oxydation aromatische Produkte liefern, noch einige andere Erfahrungen. F\u00fcr ilas Vi irhaudeiisein eines hydrnxylirten Benzolkerns spricht ausser der Thalsaehe, dassdas \u00c9iWeiss die Milionsehe Reaction unter Umst\u00e4nden gibt, unter denen eine Abspaltung von Tyrosin ans dem Eiweiss noch nicht erfolgt, auch ein von E. lia a m a n n angegebener Versuch.*) Dass daneben ein nicht hydroxylirler Benzolkern sich vorlindet. schliesst man aus der Bildung von Benzoos\u00e4ure und Benzaldehyd bei der Oxydation der Eiweissstoffe,3; sowie aus dem Auftreten von Phonvialanin IPhenyl-u-Amidopropions\u00e4iirei unter den Eiweisszersetzungs-(iroduktcn. Bei der hydrolytischen Spaltung der Eiweissstolle treten diese Benzolkerne in Form von Tyrosin und Phenylalanin ans. Es hat noch Niemand nachzuweisen vermocht, dass eine zur Entstehung krvstallisirender Produkte f\u00fchrende hydrolytische Spaltung eines Eiweiss-'\n. 11 Audi in dem leitenden K\u00e4s.' liefern die unter Kinwirkitiv rr:\"n\u00abim\"bCn SIC'\tProteinstofle ein aromatisches Produkt\n-\u2022Baumann hcsclircild im Archiv f\u00fcr Physiologie. Bd. 2!>. S. 420 diesen Versuch r.dgcndmnassen : -Sch\u00fcttelt man eine in der feilte iiereitde l.iwl,ng von Alluimin in Kalilauge v,m 5\u00bb \u201e.so findet die hildun einer Adliersd,weids\u00e4ure in kleiner, aber deutlich nachweisbarer \\len\u201e\u00ea stall Dieses Verhalten kommt ausschliesslich den Phenolen und ihren\nlMTIvatt n ZU.\u00bb\t;.y.\t\u201e-\u2019.v.\n\u2022*> \\on Wichtigkeit ist insbesondere die Beobachtung dass Eiwei\u00df ;r,lon m v^'<;ht\u00abgem Oxydiren mit Permanganat .1\u00bbei w'dhnlicheu emperatur eine kleine Menge van Benzoes\u00e4ure l.\u00e4-1 fi > , Vom, (.eu ipht ties Kiweisses, liefert. , Dies ist angegeben von 0. I.\u201epu- \u2022 \u2019","page":418},{"file":"p0419.txt","language":"de","ocr_de":"stotfe^]) ohne die Bildung aromatischer Amidos\u00e4iimr\nverlaufen kann.\t- .\t.\t^\nAus dem im Vorigen Gesagten ergibt sich ferner die An-i in lune, dass die Quantit\u00e4ten, in denen bei der hydrolytischen Spaltung der Ei\\veissstone die Hexonbasen und die aromatisehen Amidos\u00e4uren entstehen, von der gr\u00f6sseren oder geringeren An-/;ilil der ins Liweissmolek\u00fcl als Bausteine eingel\u00fcgten Protamin-gruppen und artnnatisohen Atomcomplexe abh\u00e4ngen.2 * ) 1\nnio hei clor hydrolytischen Spaltung der Eiweissstpffe , tt i> > t* i halb des Organismus auf tretenden StiekstotTv erb ind un ge n \"i^d bis auf zw ei 3) auch in den Keimpflanzen gefunden worden nur mit dem nicht schwer ins Gewicht f\u00e4llenden IJnter-'( hiede, dass in den Pflanzen bis jetzt nicht Asparagins\u00e4ure und Glutamins\u00e4ure j sondern nur Aspafagin und Glutamin stunden wurden). Dieses Resultat, zu dessen Gewinnung jahrelange Arbeit erforderlich war,4) ist in mehrfacher Beziehung bemerkenswert!!. Erstens gibt die Qualit\u00e4t der in den .\u2022Keimpflanzen auftretenden .Produkte.des Eiweissumsatzes keinen\n1 Was ich hier unter Eiweisssloffen > verstehe, ist ^sichtlich aus Anmerkung t auf S. f 17.\n2| Xach (,en von N. Ft on gg er und mir ausgef\u00fchrten Versuchen lielern Proteinsubstanzen, die aus Goniferensamen dargestellt waren, last viermal so viel Arginin, als derjenige Eiweissk\u00f6rper, aus welchem inan fr\u00fcher die gr\u00f6sste Ausbeute an Arginin erhalten hatte. Dies deutet doch auf einen ungleichen Aufbau der verschiedenen Eiweissk\u00f6rper und erkl\u00e4rt sich, wenn man annimmt, dass in dem einen F\u00e4lle eine gr\u00f6ssere in dem anderen Falle eine geringere Zahl von Protamingr\u00fcppen ins laweissmolek\u00fcl eingef\u00fcgt ist. Dabei ist noch darauf, aufmerksam zu machen, dass jene Proteinstoffe der C<miferensamen auch bei der Keinmng 1 * i >amen eine ungew\u00f6hnlich grosse Argininmenge lieferten.\n\u2022h Nicht nachgewiesen sind Lysin und Histidin, auf welche man\n,rhf\u2018r .b,s Jetzt die Keimpflanzen kaum untersucht hat.\n4| Ich erinnere hier daran, dass Phenylalanin lind Arginin zuerst n Keimpflanzen aufgefunden worden sind. Das Phenylalanin wurde darauf von J- Barbi\u00e9ri und mir auch bei Zersetzung von Eiweiss-durch Salzs\u00e4ure erhalten. Das Arginin aber ist erst viele Jahre - der durch S. G. Hedin unter den bei der Spaltung der Eiweissstoffe \u2022 \u2019 stellenden Produkten nachgewiesen worden. '\t^ S","page":419},{"file":"p0420.txt","language":"de","ocr_de":"Ciriiiiirl zu der Annahme, dass die Eiweisszeraetzung in dei ! 'liaiiz<\u00bb in\tv<m Atonuunlageruiigen andere? Produkt<\nlieleii,1 *} als die* Spaltung der KivveissstolVe durch S\u00e4uren oder durch Trypsin. Zweitens aber gelangen wir, wenn wir aie der Natur der Produkte uns eine Vorstellung \u00fcber jene in den Keimpflanzen stattfindende Zersetzung der Kiweisssh.lt. machen wollen, zu der Annahme, dass dieselbe eine hydrolytische ist.*) ;.vr\\V:\t'\nManche jener Produkte konnten aber aus manchen Keimpflanzen nicht erhallen werden.3) So Hessen sich z. B. zuweilen keine aromatischen A midt \u00bbs\u00e4uren nachweisen, w\u00e4hrend Asj>m ragin und Amidos\u00e4uren der fetten Reihe vorhanden waren Darf inan nun annehmen, dass in solchen F\u00e4llen aus den aromatischen Atomgruppen der zerfallenen Kiweissstofle nieli! Tyrosin und Phenylalanin, sondern Asparagin, Leucin und Ami\u00abD-valef ians\u00e4ui'e entstanden sind? Eine solche Annahme w\u00fcrde in der Kuli stehen : denn es ist bis jetzt nicht nachgewivsen worden, dass die hydrolytische Zersetzung eines EiweissstoltV\nl, Dass in den Keimpflanzen nicht Asparagins\u00e4ure und Olutainiir s\u00e4ure auftreten. gibt zu einer solchen Annahme keinen gen\u00fcgenden Gr\u00fcne denn es ist m\u00f6glich, dass jene beiden Amidos\u00e4uren auch in den Keimpflanzen als solche zum Vorschein kommen, sp\u00e4ter aber in Asparagih und Glutamin \u00fcbergeben.' Man vgl. \u00fcbrigens das auf Seite 122 Gesagt.\n/ -r Diese Schlussfolgerung gilt so lange, als inan die Zersetzung d\u00bbT Kiweissstofte durch S\u00e4uren und durch Trypsin als eine hydrolytisch Spaltung ansieht. Dass in manchen Keimpflanzen, so z. B. auch in den Keimpflanzen von Lupinus, proteolytische Enzyme nicht nachgewies. i werden konnten \\Ne uine ist er. Zeitschi. f. Biologie, 1894, S. 417). kann nicht daran hindern, die obige Schlussfolgerung abzuleiten; denn man hai anzunehmen. dass das lebendige Protoplasma auch durch andere Mitt\u00ab ! hydrolytische Spaltungen hervorzubringen vermag i vgl. auch Landwirthx i .lahrbiicher, Bd. 27, S. 509. Anmerk. 1 und S. 518, Anmerk. 5h\na. Vollst\u00e4ndig hdden die betreffenden Produkte freilich viellcich in keiner Keimpflanze i worauf ich in meinen Abhandlungen wiedeiin r\u2018 aufmerksam gemacht habe), aber sie treten doch zweifellos zuweilen mo ru nnnim\u00e4len Quantit\u00e4ten auf. An dieser Schlussfolgerung kann au*; der Finstand nichts \u00e4ndern, dass die zur Ahscheidung der 'bez\u00fcglich*-h Substanzen verwendbaren Methoden nicht so vollkommen sind, wie man w\u00fcnschen mochbh","page":420},{"file":"p0421.txt","language":"de","ocr_de":"nliur die Bildung\u25a0 aromatische!- Amidos\u00e4uren verlaufen oder -ulelie Amidos\u00e4uren nur in Spuren liefern kann.\nIn underen Keimpflanzen konnten wir kein Arginin naeh weisdi. so z. B. in denjenigen der weiten und der blauen Lupine-, wahrend dagegen die Keimpflanzen der gelben Lupine reichlich Arginin enthalten. Kann jhan nun annehmen, dass in solchem Falle die lYotamingruppen der Fiweisssuhstanzen skh zersetzt haben, ohne dass dabei Arginin entstanden ist? Bas w\u00e4re eine willk\u00fcrliche Annahme: denn es ist zur Zeit nicht bekannt, dass die hydrolytische Spaltung der Protamine ohne die Bildung von Arginin verlauten kann, und es fehlt Bis jetzt jede experimentelle St\u00fctzt* f\u00fcr die Annahme, dass hri jener S|\u00bballung slatt des Arginins Asparagin (Hier Leucin oder eine andere Monoamidos\u00e4ure sieh zu bilden vermag.1)\n\\\\ enn unter den in einer Keimpflanze sieb voidindenden Kiweisszersetzungspn\u00bbdukten aromatische Amidos\u00e4uren und llexonbasen fehlem oder nur in Spuren sich linden,; su muss inan, falls inan nicht den Boden verlassen will, tier durch die Forschungen; \u00fcber das chemische Verhalten der Kiweissstolfe ge-schallen ist, die Erkl\u00e4rung daf\u00fcr in der Annahme suchen, dass die genannten Produkte zwar beim Kiweisszerfall entstanden sind, aber sp\u00e4ter im Stoffwechsel tier Keimpflanzen vollst\u00e4ndig oder bis auf einen nicht mehr sicher nachweisbaren Rest une\n1 >elhstverst\u00e4ndlich bestreit\u00ab* ich nicht:;dass aus (Ion INotairiin-uppen durch eine Reihe von Einsetzungen Monoamidos\u00e4uron hervor-^tlun k\u00f6nnen. Das Arginin liefert ja nach den Versuchen von F; W in I eis lei n und mir hei der Spaltung neben Harnstoff Di a in id o-va len a n s \u00e4 u re : durch Wegnahme einer NH.rG nippe konnte letztere in A in i do v al e i; i a n sa lire \u00fcbergehen : in der gleichen Weise kann vielleicht <ias Eysin. welches wahrscheinlich Diaiiiidocaprons\u00e4ure ist. sieh in Leucin unnvandeln. Ici\u00bb erw\u00e4hne dies hier, weil ein in meiner oben nhrten Abhandlung \u00bbdiese Zeitschrift. Bd. XXIVi aufS. 57 sieh findender >a,z s\" gedeutet, werden k\u00f6nnte, als oh ich einer solchen Annahme* ont-g'>ren w\u00e4re. Durch diesen Satz, in welchem gesagt ist. >es fehle jede st\u00fctze f\u00fcr dir Annahme, dass die Atomgruppen, welche Arginin liefern'. Heil unter irgend welche\u00bb Emst\u00fcnden in Asparagin und. Atuidos\u00e4iuen um/.uwandeln verm\u00f6gen\u00bb, wollte ich nur das ausdriieken. was oben tu ',Uils anderer Weise ges\u00e4gt; ist\t'\t.\t\\\t\u2018","page":421},{"file":"p0422.txt","language":"de","ocr_de":"gewandelt wurden, Pass gewisse Ei weisszersc t zu ngsprod11 k t \u00ab -m den Keimpflanzen einer Fmwandlung unterliegen, \u00bb(bliesse ich aber nicht bloss ans den im Vorigen gemachten Retracl). tiing(*n, idi baliedies atioh experimentell nach gewiesen. Ich vermochte zu zeigen, dass in den (Kotyledonen R\u2014N t\u00e4gig\u00ab) Keimpflanzen der gelben und der blauen Lupine Tyrosin enthalten ist, w\u00e4hrend wir diese Amidos\u00e4ure aus \u00e4lteren Keimpflanzen der gleichen Lnpinusarten nicht mehr isoliren konnten Auch das Endosperm junger Kieinus-Keimpflanzen lieferte Tyrosin, w\u00e4hrend letzteres aus \u00e4lteren Keimpflanzen der gleichen Species nicht mehr dargestellt werden konnte.1) Aus etiolirten Keimpflanzen der gelben Lupine Hess sich Leucin darstellen, wenn die Pfl\u00e4nzchen nur circa S Tage alt waren, w\u00e4hren\u00ab! aus 2 -3w\u00f6chentlichen Keimpflanzen solcher Art die genannt\u00ab-Amidos\u00e4ure nicht mehr zu isoliren war.-) Ferner habe ich nachgewieson, \u00ablass die Anh\u00e4ufung von Asparagin in den Keimpflanzen von Lupinus durch die Bildung dieses Amids aus anderen Produkten des Eiweissumsatzes verursacht wird. Dass die Anh\u00e4ufung des Glutamins in der gleichen Weise erfolgt, darf aus den an Ricinus-Keimpflanzen gemachten Deobacditungim geschlossen werden.3) Wie man im Hinblick auf diese Ergebnisse unserer Untersuchungen kein Recht hat, aus dem starken Pebcrwiegen des Asparagins bezw. des Glutamins \u00fcber andere krystallisirende St ick st oflverl )i ndungen im Saft der genannten Keimpllanzen auf .einen in eigenth\u00fcmlicher Weise erfolgten Abbau der Kiwoissmolekiile zu schliessen, so w\u00fcrde es auch\nj i) Diese Zeitschrift, Bd, XXIV, S. (12. Ich habe sp\u00e4t\u00ab*r noch melir-mals \u00e4ltere Keimpflanzen von Ricinus untersucht, aber aus \u00ablensellK-n niemals Tyrosin isoliren k\u00f6nnen.\nAllerdings habe ich einmal aus \u00ablen (Kotyledonen \u00e4lterer K*-im-ptlanzcn der gelhon Lupine eine Substanz isolirt. welche Leucin zu sein schien >vgl. .1. f. prakt. (\u2019.hernie. X. F. Bd. 27. S. 357-; doch war ihn-(Quantit\u00e4t z\u00abi gering,- um sie mit Sicherheit identiticiren zu k\u00f6nnen. Ans \u00ablen meisten Von uns untersuchten (Kulturen solcher Keimpflanzen vermochten wir v\u00ab\u00bbn Amidos\u00e4uren nur Phenylalanin und Amidovalerians\u00e4nr\u00ab-zu is\u00abditen \u00ablass aber Vermuthlich Leucin niemals v\u00f6llig lelilte. ist von mir wiederholt ausgesprochen wordeh).\n:ii. hit-s\u00ab- Zeitschrift.. Rd. XXIV. S. US 70.","page":422},{"file":"p0423.txt","language":"de","ocr_de":"unbefeehligt sein, wenn mau durch eine solche Annahme das Fehlen von Tyrosin in den \u00e4lteren Keimpflanzen von- Ricinus und Lupinus erkl\u00e4ren wollte; denn die j\u00fcngeren Keimpflanzen solcher Art enthalten Tyrosin, und zwar tritt dasselbe in den l\u2019llanzentheilen nul. in denen die zerfallenden Heserveprotein-stulle sich belind\u00e8n, n\u00e4mlich im Endosperm. hezw. in den Kotyledonen.\nDie von mir gemachte Annahme, dass von den jener I mWandlung in Asparagin und Glutamin unterliegenden Kiweiss-/.ersetzungsprodukten in den Keimpllanzen bald das eine, bald das andere rascher verarbeitet wird, kann gewiss nicht f\u00fcr eine unwahrscheinliche erkl\u00e4rt werden. Wenn ein Gemenge voll drei gleich react ionsf\u00e4higen Stoben \u2014 ich will sie mil A. I\u00bb und G bezeiclinen \u2014 der Einwirkung eines vierten Stolls (Di unterliegt, so werden ohne Zweifel sehr geringe Ab\u00e4nderungen in den Versuchsbedingungen, z IT in der Temperatur, cs bedingen k\u00f6nnen, dass innerhalb einer bestimmten /eit mehr von A oder von B oder von G sich mit D verbindet ; fluch die Beimengung neutraler, d. h. an der Ilern tion sich* nicht bo-llieiligvnder Stolle kann unter ITnst\u00e4ndeji von Ei nil riss auf das Kosultal sein.\n\\\\ enn ich die beim Einsatz der Eiweissstobe in Keimpflanzen hervi n tretenden Erscheinungen in anderer Weise erkl\u00e4re, als Gleiter, so will ich doch nicht behaupten, dass nicht vielleicht in einem ungleichen Abbau der EiWcissmolekiite eine \u00ab1er L rsachen f\u00fcr die ungleiohm\u00e4ssige Zusammensetzung d(*s in den Keimpllanzen sich lindenden Gemenges von Amido-k\u00f6rjiern. liegen k\u00f6nne. Einige beim Studium der Eiweisszer-setzung ausserhalb des Organismus gemachte Erfahrungen lassen lutuni f\u00fcr die Annahme, dass bei der Spaltung der Eiweiss->lolle die gleichen Atomgruppen bald Leucin, bald ein Gemenge '\u00bbui Leucin und Amidovalerians\u00e4ure, oder dass sie \u00fcberhaupt wechselnde Quant b\u00e4ten homologer Amidos\u00e4nren liefern.21 Et was beMimmtes l\u00e4sst sieh dar\u00fcber aber zur Zeit nicht sagen.\n1 Auch Heizung fand Tyrosin in Lupinus-Keiinpllanzcn, deren AUt i kein hohes gewesen zu sein scheint.\n2) ^a, h S ch \u00fc t zc n berg \u2022* r's Angaben entstehen bei der Spaltung V(,n Eiweiss clim b Ha ryt wasser neben Leucin auch Homologe desselben.","page":423},{"file":"p0424.txt","language":"de","ocr_de":"Selbstverst\u00e4ndlich halte auch ich es f\u00fcr m\u00f6glich, dass der l msaiz der Kiwcissstoffe in der Pflanze andere Produkte liefern kann, als die Kiwcisszersctzung durch S\u00e4uren oder durch Trypsin. Eine Verschiedenheit in den Produkten kann z. P> dadurch zu \u00bbStan.de kommen, dass in der Pflanze die Spaltungsprodukte unmittelbar nach ihrer Bildung synthetisch verarbeitet werden (sodass gewissermassen dem Zersetzungsprueess Synthesen sich beimengen). Gesetzt aber, dass solche Verschiedenheit constatai wird, so folgt daraus noch nicht, dass die prim\u00e4ren Zer-setzungsprodukle, deren Beschaffenheit doch von der chemischen Gonstitut ion ries Kiweissmolek\u00fcls abh\u00e4ngeh muss, in beiden F\u00e4llen nicht die gleichen sind.\nIn ter den Erscheinungen, die beam Studium des Kiweiss-umsatzes in Keimpflanzen dem Beobachter entgegentreten, ist ein<\u2018 besonders auffallend, niimlieb das sehr starke Geberwiegen ries A s para g i ns \u00fcber alle anderen krystallisirbaren Stickstoll-verbindungen im Saft mancher Keimpflanzen: sie ist es wohl, welche haupts\u00e4chlich in den Kreisen der Botaniker die Meinung erzeugt hat, dass die Pflanze die KiWeissstoffe in eigenthfim-licher, von der gew\u00f6hnlichen ganz abweichenden Weise zer-setze.1) Nach den von mir und meinen Mitarbeitern \u00fcber die Bildnngsweise d\u00e8s Asparagins gemachten Beobachtungen kann \u00fcber jene Erscheinung nicht mehr als eine St\u00fctze f\u00fcr diese Anna Inn\u00e9 betrachtet werden.\nlia die im Vorigen gemachten Mittheilungen in gewisser H insicht eitien Nacht rag zu meiner Abhandlung \u00fcber den Umsatz der hiweissstoffe in der lebenden Pflanze darstellen, so will ich hier auch noch einer inzwischen gemachten Erfahrung\nw\u00e4hrend man bei der Spaltung durch S\u00e4uren, so viel bekannt ist. nur Leucin erhalten hat. Bei der Spaltung von Gonghitin durch Salzs\u00e4ure erhielt ich Glutamins\u00e4ure und Asparagins\u00e4ure, w\u00e4hrend ich aus den hei der Zersetzung des Bonglutins durch Barytwasser entstandenen Produkten nur Glutamins\u00e4ure zu isoliren vermochte.\nG h\u2018h erinnere hier daran, dass man eine Spaltung des Eiweiss\u00e9s m Asparagin und ein K n h 1 en h y d r a t annehmen wollte.","page":424},{"file":"p0425.txt","language":"de","ocr_de":"jit\u2018den ken, welche liir die in jener Abhandlung von mir aus-\noe-|iruehenon Anschauungen nicht unwichtig isiL Diese Erfahrung 1 \u00bbdrillt das Gintarn in. Schon auf Grund der von mir gemachten Beobachtungen vermuthete ich, dass dieses Homologe des Asparagins in den Pflanzen die gleiche Holle spiele/ wie letzteres; ich st\u00fctzte mich dabei u. a. darauf, dass es in den Keimpflanzen in \u00e4hnlicher Weise sich anh\u00e4uft wie das Asparagin, und dass es die gleichen Theile der Pfl\u00e4nzchen sind, welche in einem Falle reich an Glutamin, in einem andern reich air Asparagin sind. Doch fehlte lusher der direkte Beweis daf\u00fcr, dass bei der Regeneration von Kiweissstoffen das (fl il t a m i n statt des Asparagins verwendet .werden kann. Dieser Beweis ist nun vor Kurzem von B. Ba n s t ee n1) heikel nacht worden.\nln den Versuchen H a n s t ee n s vermochten phan\u00e9rogame Pflanzen drei organische Stickstoffverbindungen, n\u00e4mlich Harn-> t o If, Asparagin und Glu tarn in, zur Eiweissbildung zu verwenden, wenn ihr dieselben neben Traubenzucker darge-n\u2018icht werden, w\u00e4hrend Leucin und einige andere Amidos\u00e4uren sowie Kreatin sich unter den gleichen Versuchsbedingungen f\u00fcr diesen Zweck nicht als gleich geeignet erwiesen. Es verdient beachtet zu werden, dass jene drei als brauchbar f\u00fcr die Eiweisssynthese erkannten Stickstoffverbindungen an CO gebundene Ml ..-Gruppen enthalten. Dies ist ein Umstand, dessen Kennt niss liir die Erforschung der zur Eiweisssynthese in der Pflanze f\u00fchrenden chemischen Vorg\u00e4nge vielleicht von Wichtigkeit sein kann.*)\t'\nDie Umwandlung anderer Produkte des Eiweissumsalzes in Asparagin und Glutamin ist als ein f\u00fcr die Pflanzen n\u00fctzlicher Process anzusehen, weil in demselbeiv Stickst()lfverhin(hingen entstehen, die f\u00fcr die Eiweisssyldhese leichl verwendbar sind.\nP B. 11a ns t een. on Aeggehoidesynlhese i den g r\u00f6nne phanero-\u00e4aire Plante, Christiania, 1898.\n-) Allerdings vermochte Lemna minor auch fr l y cpcoll, welches ^ ine an f!0 gebundene NH^-Gruppe enth\u00e4lt, f\u00fcr die Fiweisssynthese /u frwenden. wenn dasselbe neben Rohrzucker gegeben wt","page":425},{"file":"p0426.txt","language":"de","ocr_de":"Dit aber nicht unwahrscheinlich ist, dass in diesem Proce-als Zwischenprodukt Ammoniak auftr\u00eftt1), so kann man fragen, warum die Pflanze es nicht bei der Bildung dieser, f\u00fcr \u00ablit Fiwoisssynlhese gleichfalls verwendbaren Stickstof\u00eeV(\u2018rbindiiii-bewenden l\u00e4sst. Auch auf diese Frage l\u00e4sst sich eine Antwort geben. Nach den Versuchen 0. Loew s und seiner Sch\u00fcler wirken Amtnoniaksalze in gewisser Concentration sch\u00e4dl kl i aut die Pflanzen: es ist also zweckm\u00e4ssig, dass die Pflanz\u00bb nicht Ammoniaksalze, sondern Asparagin und Glutamin atil-sp(*i(\n1 Gering\u00ab* Ainijj<miaktnen\"rn konnten von uns in Kcimplimm/ii na\u00ab tijrr\\viesrn werden\t- o :","page":426}],"identifier":"lit17287","issued":"1898-99","language":"de","pages":"411-426","startpages":"411","title":"Ueber den Eiweissumsatz und die Bildungsweise des Asparagins und des Glutamins in den Pflanzen","type":"Journal Article","volume":"26"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:38:47.601661+00:00"}