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{"created":"2022-01-31T12:58:18.825111+00:00","id":"lit17297","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Lawrow, D.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 26: 513-523","fulltext":[{"file":"p0513.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis\u00bb des Chemismus der peptischen und tryptischen\nVerdauung der Eiweissstofe.\nVon '\t_\t\u25a0.\nD. Lawrow.\n\\ue \u00bblern physiol.-i hoin. Laboratorium der St. Pet\u00e7rsbu^r milit\u00fcr-arztl. Akademie ). (Der Redaction zugegangen am K December 189h.)\nIm Laufe meiner Untersuchungen1), \u00fcber den Abbau der\nLi weissk\u00f6rper durch das Pepsin und Trypsin hin ich WX.Rlich\nder Verdauungsprodukte, welche durch die Einwirkung der\ngenannten Fermente auf die Eiweissk\u00f6rper entstehen, zu einer\n\u25a0eihe von Resultaten gelangt, welche ein allgemeineres Interesse beanspruchen.\n:;v' A- Verdauungsversuche mit Pepsin.\n.... Versuch I. 2 kg. mit Wasser gewaschenes, abgepresstes nun wurden mit (> Liter 0,5\u00b0/eiger Salzs\u00e4ure -|^2 Liter kiinsl-Wien dialysirten Magensaftes 4 Tage bei 40-45\u00bb (\u25a0 gehalten, ter Magensalt, absichtlich schwach wirkend genommen cnt-\n.... 0\u2019<H% Trockensubstanz. Die erhaltene; durch Flies'-\npapier filtrirte L\u00f6sung gab ungef\u00e4hr 600 gr. bei Zimmertempe-\n'!'\"r getrockneten Neutralisationsniedersehlag und ungefiUir .. \u00aer- dureh Ammoniumsulfat nach der Methode von\nu me und R. Chittenden ausscheidbarer, bei 100\u2014105\u00b0\ngetrockneter Verdauungsprodukte. Die Untersuchung der mit uerkohle entf\u00e4rbten, durch Ammoniumsulfat unf\u00e4llbaren Ver-\n|1.\u2018;(,I\\La:rU,'V- Zur Frage nach dem Chemismus der pepiischen \u2022 misch)\t' mmg der EweisssWfe. Inaug.-Biss. Petersburg 1897","page":513},{"file":"p0514.txt","language":"de","ocr_de":"dnmmgsprodukio zeigte, \u00ablass dieselben die Ada mk iew i<*z Fettenkofer sehex) und Liebermann\u2019sche2) Reaction nicht, diu Xanthoproteinreaetion sehr schwacb gaben.\nVorsueb dl. (\u00bbut: gewaschenes und stark abgejaussi,,s Fibrin m*1 wa 2 kg i wurde unter 1 Liter feigem Alkohol eiia; Woche gehalten, bei 7()\u2014S<>\u00abC. *tnn k,h\u2018t, fein pulverisirh dann mit \u2018.I.V'oigem kochenden Alkohol, eiidlieb mit kochendem AHbur so lange exlrahirl, bis der letztere nichts mehr aiiszeg. Pas aul angcg(\u00bbbene Weise behandelte Fibrin wurde mit T) Liter 0.5\u00b0 \u00abdger Salzs\u00e4nronnfi 4,n Liter k\u00fcnstlichen dialysirtcn Magensaftes unter Zusatz von L> gr. Thymol bei 4(1\u201415\u00b0C. so lange stehen gelassen tea, \\Vocb(\u2018m, Ins eine neutralisirl\u00ab Probe mit Ferrocyankalium und Fssigs\u00e4ure keine F\u00e4llung mein gab. Per benutzte Magensaft enthielt O.LVVo organische Substanz und (L\u00d4\" v. Salzs\u00e4ure. Pie durch Fliesspapier filtrirt\u00ab* L\u00f6sung wurde* so lange mit Aether ausgCseh\u00fcttelt, als derselbe etwa.' aulnahm, Pen \u00e4therischen Ausz\u00fcgen wurde Wasser zugesetzt, aus dem (lemenge wurde der Aether entfernt, die erhalten.-w\u00e4sserige L\u00f6sung mit Thierkohle entf\u00e4rbt und concentrirt. Die L\u00f6sung der Verdauungsprodukte wurde nach dem Fxtrahiren mit Aether etwas eingedickt, gegen Congo (w\u00e4sserige L\u00f6sung genau neulralisirtj von dein sehr unbedeutenden Neutralisation-niederscldage abgetrennt und mit Ammoniumsulf\u00fct nach der Methode von K \u00fcb ne und Chittenden behandelt. Sowohl die L\u00f6sung der durch Ammoniumsulfat niedergeschlagenen, vom genannten Reagens befreiten Substanzen, als auch die L\u00f6sung der durch Ammoniumsull\u00e4t unf\u00e4llbaren Verdauungsprodukt.-wurden eingedickt, durch Alkohol und Aether bei (PC. in \u00f6 Fraktionen gef\u00e4llt. Darauf wurde das speeitische Prehung-vef m\u00f6gen der verscbi(*denen Fractionon ermittelt.\nA. ; Pie durch Ammoniumsull\u00e4t niedergeschlagenen Vct-dauuugsprndukh* lenkten das polarisirte Licht ab: 1\nJ _ *2.\t! a. \\\n\u2014 in0 \u00f4f.\u00f4u \u2014 nr\u00bb\t\u20141\n54\u00b0\nU. L\u00f6s un;.\nR I), b. Rothf\u00e4rbung mit Schwefels\u00e4ure und Rohrzucker.\n\u201c) D. h. blaurot he F\u00e4rbung bei schwachem Krw\u00e4tmen mit c.-ntrirtor Salzs\u00e4ure.","page":514},{"file":"p0515.txt","language":"de","ocr_de":"H. Die durch Ammoniumsulfat uri\u00dfillbaren Verdauungsprodukte lenkten das polarisirte Licht ab:\n..}: _ ____\u201c___l -\t__ H. L\u00f6sung,\n- 20.5 , \u2014 2f\u00bbu [\u2022\" \u2014 82\u00b0 Hb.o\u00ab p \u2014 Ku \u2014\t\u2022; ;>f V\nDei der Untersuchung dieser zw\u00f6lf L\u00f6sungen und der L\u00f6sung der durch Aether extrahirten Substanzen fand ich unter Anderem Folgendes.\t*\nAlle diese L\u00f6sungen gaben die React innen von L iebcrr mann, Adamkiewicz und Pettenkofer nicht mehr; die Xanthoproteinreaction war sehr schwach.\t.\nBei der 5. und 6. L\u00f6sung der zweiten Gruppe der Verdauungsprodukte blieb ausserdem auch die Mil InrUsehe Reaction\naus.\tv. :\\v/.\tppp-V;\t!;>\u2022.\nDie Losungen der ersten Gruppe der Tabelle g\u00e4ben keine\nF\u00e4llungsreaction mit Ferrocyankalium und Essigs\u00e4ure,\nDic L\u00f6sung der durch Aether extrahirten .Substanzen zeigte gar keine Riuretreaction und keine F\u00e4llungsreaction mil Ammoniumsulfat, dagegen Millon sehe-,1) Xanthoprotein-- reaction., und F\u00fcllungsreaetionen mit clen Alktdoidreagcm tien.\nV ersuch III. 12 kg. der frischen, sorgf\u00e4ltig gewaschenen und vom Schleim und Fettgewebe befreiten Schweinem\u00e4gen wurden mit 35 Litern 0,6\u00b0/oiger Salzs\u00e4ure unter Zusatz von 175 ccm. Ghlorolorm und Thymol ungef\u00e4hr zwei Monate bei 10\u201445\u00bbG. gehalten. Die zu verdauende L\u00f6sung zeigte ununterbrochen deutliche Reaction auf freie Salzs\u00e4ure und bewahrte dem eigenartigen Geruch nach Chloroform. Die Verdauung vollzog sich so energisch, dass eine nach \\ Wochen genommene Probe der neutralisirten L\u00f6sung nur einen ganz kleinen Niederschlag heim S\u00e4ttigern mit Ammoniumsulfat gab. Die L\u00f6sung bewahrte his zum Ende die F\u00e4higkeiten zu verdauen im h\u00f6chsten Grade :\ndenn eine nach zwei Monaten genommene Probe l\u00f6ste ein\netwa gleiches Volumen des in O,o\u00b0/oiger Salzs\u00e4ure gequollenen\n,\t0 Reaction kann nicht etwa auf Thymol bezogen winder\nda dasselbe beim Eindampfen der L\u00f6sung schbn Vollst\u00e4ndig verfl\u00fcchtig war. Die Reaction des Thymols mit Willon's Reagens verl\u00e4uft \u00fcbrigen auch anders, wie die der Eiweissk\u00f6rper und ihrer Derivate. \u2022\n\u25a0. ;;V\u25a0'\u25a0:\t\u2022 ' \u25a0 v'\tHt* \u2019","page":515},{"file":"p0516.txt","language":"de","ocr_de":"Fibrins w\u00e4hrend 8\u201410 Minuten. Die durch Fliesspapier fihrirfo vollkommen klare, bis zum Verschwinden der Reaction auf freie Salzs\u00e4ure neutralisirte L\u00f6sung wurde auf dem Wasser-bade eingedickt. Reim Abk\u00fchlen erstarrte sie zum krystalli-mschen Drei. Der abgetrennte, mit Fliesspapier sehr sorgf\u00e4ltig abgepresste, bei Zimmertemperatur getrocknete krystallinische Niederschlag wog ungef\u00e4hr 1,5 kg. und war nicht mehr hygroskopisch. Das Filtrat von diesem Niederschlage gab beim weiteren Eindampfen noch einen starken kryst\u00e4llinischen Niederschlag. Der mit Alkohpl durchgewaschene krystallinische Niederschlag bestand fast vollkommen aus Kugeln und Knollen von Leucin: er zeigte keine Milionsehe Reaction. Das Filtrat von den Krystallen lieferte beim Behandeln mit Ammoniumsull\u00e4l einen ganz kleinen Niederschlag. Das Filtrat von letzterem Niederschlage wurde vom Ammoniumsulfat befreit und durch Alkohol und Aether in 7 Fractionen getheilt. Die Untersuchung\nder mit f hierkohle entf\u00e4rbten L\u00f6sungen ergab folgendes Resultat.\nNur da\u00bb zwei ersten L\u00f6sungen zeigten die Riuretreaction.\nDen Substanzen, welche die Riuretreaction gaben, fehlten alle anderen Farbenreactionen der echten Eiweissk\u00f6rper\nDie Substanzen, bei denen die Biuret reaction ausblich, zeigten die Milionsehe Reaction.\nAlle diese L\u00f6sungen gaben keine F\u00e4llungsreactionen mit Ammoiiiumsulfat und mit Ferroeyankalium mich Ans\u00e4uern mit Essigs\u00e4ure, dagegen gaben sie die Reactionen mit den Alkaloid-reagent ien.\t\u25a0\t>\nVersuch IV. In einem weiteren Versuch mit peptisehen Verdauungsprodukten benutzte ich 400 gr. Wittes Pepton. Dieselben wurden im Wasser zum dicken Syrup gel\u00f6st. Die L\u00f6sung, mit Salzs\u00e4ure unges\u00e4uert (ohne dass jedoch die Reaction auf freie Salzs\u00e4ure eintrat i, wurde mit 3 Volumen 950/o igon Alkohols gemischt, bei \u201412\u00b0 bis \u2014 tr>\u00b0C. ungef\u00e4hr 24'Stunden st(*hen gelassen und darauf bei der \u2022 angegebenen Temperatur fill i i rt. Das Eilt rat winde mit Wasser verd\u00fcnnt, zur Austreibung von Alkohol gekocht, wieder eingedickt und mit\nAmmouiumsull\u00e4t bei 80\u20148f>\u00b0G. ges\u00e4ttigt. Die ausgesalzene","page":516},{"file":"p0517.txt","language":"de","ocr_de":"Substanz wurde durch L\u00f6sen im Wasser und durch Fallen mit Amnioniunifeulfat zweimal gereinigt. Ihre w\u00e4sserige, stark con-centrirte, vom genannten Salze befreite L\u00f6sung wurde durch Alkohol und Aether bei 0\u00b0C. in 4 Fractionen getheilt. Die w\u00e4sserigen L\u00f6sungen der drei erhaltenen Niederschl\u00e4ge und das b iltrat vom dritten Niederschlage wurden gekocht, mit I hierkohle entf\u00e4rbt und concentrirt. Das speoilisehe Drehungs-verm\u00f6gen der drei ersten L\u00f6sungen wurde zu \u2014 \u00f6d0 bis --67\u00b0 bestimmt, das der vierten zu \u2014 \u00f6l0.\n- Die Untersuchung dieser L\u00f6sungen zeigte Unter Anderem f olgendes : Die drei ersten L\u00f6sungen zeigten alle Farben-reactionen der echten Ei weissk\u00f6rper, sie wurden mit Natrium-(\u2018hlorid und Essigs\u00e4ure, Ammoniumsulfat und allen Alkaloid-reagentien gelallt, aber nicht mit Ferrocyank\u00e4lium Und Essigs\u00e4ure: die Substanzen dieser L\u00f6sungen enthielten keinen un-oxydirten Schwefel.\nDie vierte L\u00f6sung gab dieselben F\u00e4llungsreactionen, wie die ersten, doch fehlten ihr die Lie b e r mann\u2019sche, A d a mkiewicz sehe und Fetten ko fe Esche Reactionen, \u2022\nSchlussfolgerungen aus diesen Versuchen.\nIn Versuch I\u2014III liess ich Pepsin von ungleicher Starke, w\u00e4hrend verschiedener Zeitdauer auf Eiweissstoffe einwirken!\nEs ergibt sich aus Versuch 1, dass auch bei schwacher peptischer Verdauung schon Substanzen entstehen, die durch Ammoniumsulfat nicht mehr aussalzbar sind ; diesen Produkten fehlt immer eine Reihe von Farbenreactionen,. die dem \u00ablilen Eiweiss zukommen.\nVersuch II lehrt, dass bei einer langdauernden, ziemlich intensiven Verdauung Substanzen entstehen, welche sich durch Aether aussch\u00fcttejn lassen. Diesen K\u00f6rpern fehlt die Hiuret-l eaetion vollkommen. Bez\u00fcglich der Reaetionen dieser K\u00f6rper verweise ich auf Seite 515.\t:\t\u2022\nberner lassen sieh, wie meine Versuche ergeben, aus den intensiver Verdauung entstehenden Verdauungsgemfsehen horper isoliren, die durch Aramoniumsulfat f\u00e4llbar sind, denen\n\u2022i '\u00ab\u2022 eine Reihe von Farbenreactionen der echten Eiweissr \"iper verloren gegangen ist und die sich unter einander durch","page":517},{"file":"p0518.txt","language":"de","ocr_de":"ihrspecifisehesDrehimgsverm\u00f6gen unterscheiden lassen.1\u00bb Endlich lassen sich solche K\u00f6rper nachweisen, die durch Amm\u00f6niumsulfnt unf\u00e4llbar sind, eine Reihe Farhenreactinnen der echten Eiweiss k\u00f6rper nicht mehr besitzen und unter einander verschiedene specifische Drehung zeigen.2) Das Gemenge dieser K\u00f6rper bildet wohl haupts\u00e4chlich das \u00abAmphopepton > K\u00fchne s. Versuch HI endlich zwingt zu der Schlussfolgerung, dass bei einer sehr langdauernden und sehr intensiven peptischen Verdauung K\u00f6rper entstehen, die alle Farbenreactionen bis auf die Riurel-roaetion verloren haben. Ausserdem bilden sich dabei K\u00f6rper, die keine Ri uret reaction, dagegen die F\u00e4tlungsreaetionen mit den Alkaloidreagentien zeigen, und weiterhin krvstallinische Spaltungsprodukte in nicht unbetr\u00e4chtlicher Menge. Die letzten Substanzen sind allerdings wohl zum Theil bereits in den Geweben der Magen pr\u00e4formirt vorhanden gewesen, in der Hauptmenge jedoch erst w\u00e4hrend der Verdauung entstanden.\nVersuch IV bezweckte haupts\u00e4chlich die Isolirung des Peptons von A. Dan il ewsk y, das die drei ersten dun h Alkohol und Aether erzielbaren Fractionen bildete.\nR. Verdauungsversuche mit Trypsin.\nVersuch V. 2,5 kg. gewaschenes Fibrin blieben mit 2 Litern 0,5 \u00b0/o igen kohlensauren Natrons und 1 Liter des k\u00fcnstlichen, dialysirten pancreatischen Saftes, welcher 0,5'* o kohlensaures Natron enthielt, unter Zusatz von 15 gr. Thymol ungef\u00e4hr 2 \\\\ ochen bei 10\u20144o\u00b0 G. stehen. Der pancre\u00e4tisclie Saft enthielt 0,2.\u2018ln/o getrocknete organische Substanz und 0,1 \u00b0/o Asche. Die erhaltene L\u00f6sung wurde fdtrirt und mit Phosphorwolframs\u00e4ure in Gegenwart von Schwefels\u00e4ure ibis zu 5\u00b0/o) niedergeschlagen. Der Niederschlag wurde mit 5n/o iger Schwefels\u00e4ure ausgewaschen und mit Rarvtoxvdhvdrat zerleg! Die von Rarythydrat durch Schwefels\u00e4ure befreite und bis zur syrup\u00f6sen Consistenz eingedickte L\u00f6sung wurde durch F\u00e4llung\n*) In meinem \\ ersuche II handelte es sich wahrscheinlich um \u00bb in Gemenge von zwei K\u00f6rpern.\nIn meinem Versuch II handelte es sich wahrscheinlich um (in Gemenge von vier K\u00f6rpern.\t!","page":518},{"file":"p0519.txt","language":"de","ocr_de":"519\nmit Alkohol und Aether bei etwa o(> C. in vier Fiaetinnen \u00abrotheilt. Die Untersuchung, dieser durch Thierkohle entf\u00e4rbten Portionen erwies Folgerndes.\nDie drei ersten L\u00f6sungen zeigten Diuretreaetion, die vierte dagegen gab dieselbe nicht mehr. Alle diese Losungen gaben die Adamkiewicz\u2019schc, Pel lenk nie r\u2019sche, LieWr-mann sehe und Milionsehe Reaction gar nicht, die Xantho-proteinrcaction war sehr schwach. Alle L\u00f6sungen gaben bei iler S\u00e4ttigung entweder mit AmmoniumsulJat oder mit Chlor-natnum und mit Ferroeyankalium und Fssigs\u00e4ure keine Nieder-sehl\u00e4ge, dagegen mit den Alkaloidreagentien starke F\u00e4llungs-reaetinnen.\n\\ ersuch VI. 2 kg. des frischen Pancreas wurden mit .\u00bb Litern 0,oft o igen kohlensaureu Natrons uul(\u2018r Zusatz von Ihunol bei do\u201410\u00b0 C. ungef\u00e4hr .T Tage digerirt. Die filtrirle L\u00f6sung, welche starke\u00bb Diuretreaetion zeigte, wurde unter Zusatz von Thymol etwa zwei Monate bei 10\u201410\u00b0 C. digerirt, dann eingedickt, \\om krystallinisehen Niedersehlago befreit und mit I hierkohle entf\u00e4rbt. Die erhaltene, stark eoneenlrjrte L\u00f6sung zeigte keine Diuretreaetion.\t..... ' V.- \".-.c;. v.y\nSchlussfolgerungen. Versuch V lehrt, dass eine L\u00f6sung der Produkte einer kryptischen VeiTlammg von Kiw(\u00bbisS-stollen, welche durch Phosphorwolframs\u00e4ure imd Schwefels\u00e4ure hillbar, jedoch durch Ammoniumsulf\u00e4t niehl f\u00e4llbar ist, ein-(iemenge darslellt. Dasselbe enth\u00e4lt sogar Substanzen, die keine Diuretreaetion mehr zeigen.\nVersuch VI endlich zeigt die M\u00f6glichkeit durch'energische I ryps in Wirkung die Proteink\u00f6rper v\u00f6llig zu zersetzen/\n11 ed i n hat bekanntlich aus den pane realischeu Ver-dauungsprodukten Lysin isolirt.1)\nFr. Kutscher hat zuerst darauf aufmerksam gemacht, dass der Phosphorwolframs\u00e4uren jederseldag des \u00c4ntipeptbns haupts\u00e4chlich aus den HexonbasenB) besteht.3)\nh Du Bois-BeymomPs Archiv, Jahrgang IHM. 8.-248-278.\n-t A. Kossel. Diese Zeitschrift, D(L XXV, S. n;f> IHU.\n3| Diese Zeitschrift. Dd XXV. S. li\u00bb\u00f6 *jn| . j,l. D<|. XXVI. S. 110- 122.","page":519},{"file":"p0520.txt","language":"de","ocr_de":"M , Lv\terreichte mit einem dem meinen \u00fchn-\n. liehen Verfahren dieselben Erfolge wie ich mit Versuch VI. \u25a0\n\u25a0 k* ^ *rkung des Labferments.\n. .. VorS\"H'. Vn- A- l)anile\\vskv hat gefunden, dass die <. ermonl die w\u00e4sserigen L\u00f6sungen einiger Produkte der peptisehon oder Iryptisehen Verdauung der Eiweissk\u00f6rpe, e-oaguhrt, indem es m denselben einen Niederschlag hervorint, welcher die Eigenschaften der coagulirten Protein-Substanzen besitzt. Diese Wirkung des Labferments wurde\n' ,)|\u2018\"nHI \u00bbul Veranlassung von A. Danilewskv zuerst ausf\u00fchrlicher untersucht.*) Ich habe die Untersuchung dieser \\\\ irkung des Labferments auf die Produkte der peptisehen und\nmm <\u2018,'<1la\"\"ng\u2019 W(!lche sieh '\u00bb<>\" init Ammoniumsulfal iiueh der Methode von K\u00fchne und Chittenden T\u00fcllen lassen ausgedehnt. Ich benutzte entweder den Re va Ischen Lab-ermeutauszug, oder eine w\u00e4sserige L\u00f6sung von Witte's oder f-rubier s Labforment. Dabei ergab sich, dass die w\u00e4sserigen\n.l r ,W\u00b0n\u2019\tamphoter, oder sauer, oder schwach\na kahsc , reagtreiuleu L\u00f6sungen der letztgenannten Substanzen\nnul Laidement gemischt, bei Ri-i-5\u00bb C. unver\u00e4ndert blieben\nj..\t^ ,0\u201d fiJ*lehen Bedingungen reagirten die w\u00e4sserigen\nEostutgetrdes Peptons von A. Danilewskv und dieselben von vy iIle s Pepton stark.\n^ '' k\" ng des trockenen Erhitzen*.\n.. orsttch VIII Es ist seit lange bekannt, dass die vor sebtedenen \\ erdauungsprodukte beim Trocknen bis zum con slanten (iewtchl eine Art Dehydratation erfahren.\n\u2022 K\u00fcr die folgenden Versuche benutzte ich zun\u00e4chst w\u00e4sserige Losungen des Peptons von A. Danilewskv, die saue, leagnlen, aber keine freie Salzs\u00e4ure enthielten.\n; : Versuch VIII\u00bb. Die w\u00e4sserige L\u00f6sung desT>eptons von\n. |Z, |,ie licsi tzp der Verdauung, isst* russisch\nlid XVV fan Tn- TSisd1\u2019 iiW: 1,nlV -s Jahres!,, d. Thierchenu-la i ,t n'l ' : V Bp,,eU\",ng ,los Labferments des C|,ym\u201esin>\n\u2018 ,l\"\" ........nsprneesse,, des Organismus-, vorl\u00e4ufige Mittheilun,'.","page":520},{"file":"p0521.txt","language":"de","ocr_de":"yjfifevyS\nA. Danilewsky wurde auf dem Wasserbade eingedampft und im doppelwandigen, mit Wasser gef\u00e4llt\u2122 Trockenschrank 8 Wochen bei 100\" C. bis zum eonstanten Gewicht getrocknet. Die auf diese Weise gelrocknele Substanz l\u00f6ste sicii in kaltem\nWasser vollkommen, aber diese I.O.-mng gab die -F\u00fcllungs-reactionen mit Salpeters\u00e4ure, Kupfersulfat, Ferroeyankalium und\nEssigs\u00e4ure, w\u00e4hrend das Ausgangsmateriaf diese Reactiomm nat\u00fcrlich nicht zeigte.\nV ersuch VIIP>. Die w\u00e4sserige L\u00f6sung des Pepions von A. Danilewsky wurde auf dem Wasserbade eingedampft; die 4 Tage bei 100\u00b0 C. getrocknete Substanz ungef\u00e4hr 60 Tage bei\nm bis 1100\tgelassen. Nach dieser Behandlung l\u00f6ste\nsie sich in kaltem und heissemi Wasser nur in Spuren.\nVersuch VHP. Die w\u00e4sserige L\u00f6sung.des Peptons von A; Damlewsky wurde auf dem Wasserbade eingedampft. Die 8 Tage lang bei 100*0. getrocknete Substanz wurde 8 Tage l\u00bbei 120 125\u00b0 C. gehalten. Die auf diese Weise getrocknete Substanz l\u00f6ste sich im kalten und heissen Wasser nur theil-\nweiso.\nVersuch VHP1. Die w\u00e4sserige L\u00f6sung desselben Peptons wurde aut dem Wasserbade eingedampft: die Substanz, 5 Tage lang bei 100\u00b0 C. gehalten, wurde ungef\u00e4hr 7 Wochen bei 105 bis\nHO\u00bb C bis zum last const\u00e4nten Gewicht getrocknet. Das Gewicht\nd( i ,) I age bei 100\u00b0 G. getrockneten Substanz betrug 6,7086 gr \u2022 das Gewicht der bei 105 bis 110\u00ab C. getrockneten Substanz >< (i ug 0,690 gr. Die aut angegebene Weise behandelte Substanz loste sich im Wasser nur theilweise. Der in Wasser unl\u00f6sliche Rest wurde mit kaltem und heissem Wasser, Alkohol und Aether gewaschen, darauf bei 100\u00b0 C. bis' zum\nconstanten Gewicht getrocknet, ich erhielt so 0,8776 er. = O.H77<> yj\t-\t4\t;;\no.7o;a; ^/\u2019H) = 58,66\u00bb\u00b0/e des Gewichtes der bei 100\u00b0 C. g(>-\nhock ne ten Substanz. Die in Wasser unl\u00f6slichen Substanzen, welche bei diesen Versuchen erhalten wurden, l\u00f6sten sich auch b*un Krw\u00e4rmen nur sehr wenig in verd\u00fcnnten und concen-JHrten Minerals\u00e4uren, leichter in Aetzalkali. Die alkalischen; bsungen zeigten die Biuret reaction: die Substanz\u00ab*!! selbst","page":521},{"file":"p0522.txt","language":"de","ocr_de":"gaben die Millonsehe, Pettenkofersche und Adamkiewicz sehe Head ion.\n|. DicseYersuehe zeigten, dass das Pepton von A. Da h i le ws kv **hr leicht beim Trocknen his zum constanten Gewicht, besonders \u00fcber 100\u00b0 C., dchydratirt wird.\nWeitere Versuche wurden mit den durch Ammonium-Sull\u00e4t nicht f\u00e4llbaren Substanzen angestellt, Trocknete ich die seihen hei ItkV\u2014 110\u00b0 G. bis fast zum constanten Gewicht; s\u00ab> wurden sic ver\u00e4ndert. Einige von ihnen hatten ihre L\u00f6slichkeit in Wasser fast ganz bewahrt, andere, n\u00e4mlich die Substanz < 1er zwei letzten Krad innen des Versuches jl (s. S. 515), hingegen nicht. Diese hatte wahrscheinlich eine tiefgreifende Zersetzung heim Trocknen erfahren, denn aus ihr hatten sich zuerst saure, dann alkalische D\u00e4mpfe entwickelt und die Gewichtsabnahme war sehr bedeutend. Das Gewicht der l Tage lang bei 100\"(;. getrockneten Substanz sank n\u00e4mlich von 2,0205 gr. w\u00e4hrend des achtw\u00f6chentliehen Trocknens hei 105\u2014110\u00b0 C. auf 0,8825 gr. Der in Wasser unl\u00f6sliche liest betrug in diesem Falle nur noch 11 .Ou\" .\u00bb des Gewichtes der 4 Tage l\u00e4ng hei 1()0\" (!. getrockneten Substanz.\nOie w\u00e4sserigen L\u00f6sungen der getrocknetem Substanzen; gaben die Fallungsreactinnen mit Kupfersulfut, Ferrocyankaliuin und Essigs\u00e4ure und mit Ammoniumsulfat, welche dem Aic-gangsmaterial fehlten.\nDa nach vorstehenden Versuchen also die mit Ammonium-sullat ihif\u00e411 baren Verdam mgs|\u00bbrodukte d(\u2018r echten Eiweissk\u00f6iper weder durch Labferment, noch durch Trocknen in die echten Kiweissk\u00f6rper sich verwandeln, und da sie zudem nicht alle Farbenreactionen der echten Eiwoissk\u00f6r[>er zeigen, so muss man sie als Zerselzungsprodukle der Kiweissk\u00f6rper betrachten. Im Allgemeinen ist (\u00bbine L\u00f6sung der letztgenannten Verdauungs-produkle eine Mischung von Substanzen, deren Zahl und chemische Eigenschaften von Datier und Intensit\u00e4t der Verdauung abh\u00e4ngig sind.\nAlle diese Versuche zeigen, dass das Pepton von A. Da ni* lewsk y das \u00e4ussersfe (died in der Kette der durch die proteolytischen Fermente des K\u00f6rpers zu erhaltenden Abbau-","page":522},{"file":"p0523.txt","language":"de","ocr_de":"Produkte der Eiweissk\u00f6rper ist, dem alle Farbenreact ionen der Eiweissk\u00f6rper zukommen und das sieh durch Labferment oder Trocknen wieder in einen e eh te n Eiweissk\u00f6rper \u00fcberf\u00fchren l\u00e4sst.\nDem von A. Danilewsky angegebenen Sch\u00e9ma zufolge ist zwischen einem genuinen Eiweissk\u00f6rper und seinem Peptone eine Reihe von Zwischenprodukten1) vorhanden.\nZum Schluss spreche ich meinem verehrten Lehrer Herrn Professor A. Danilewsky, auf dessen Veranlassung und unter dessen Leitung diese Arbeit ausgef\u00fchrt ist, meinen besten Dank aus.\n1 A Danilewsky, Journ. der russ. physiko-chem. Gesell., Bd. XI und XII (.lahrganjr 1880).","page":523}],"identifier":"lit17297","issued":"1898-99","language":"de","pages":"513-523","startpages":"513","title":"Ueber den Chemismus der peptischen und tryptischen Verdauung der Eiweissk\u00f6rper","type":"Journal Article","volume":"26"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:58:18.825117+00:00"}