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{"created":"2022-01-31T13:06:55.271482+00:00","id":"lit17307","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Jolles, Adolf","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 27: 83-94","fulltext":[{"file":"p0083.txt","language":"de","ocr_de":".1.\nBeitr\u00e4ge zur qualitativen und quantitativen GaHenfarbstoff-\nbeatimmung im Harn.\nVon\nl)r. Adolf Jolies,\nDocent am k. k. Techoologischeh (iewerb\u00eam\u00f9seum in Wien\nAn\u00bb \u2022loin \u2022 |i. ini.i. h-niikro.\u00abko|\u00bbisHn ii Laboratorium von hr .M u. hr. Ad joll.'S in Wi -n.. i Der Redaction ziigegangoo am it. Februar toitiC;\nln dieser Zeitschrift1) habe ich im .Iahte 1891 die verschiedenen zum Nachweis von Gallonl\u00e4rbstoff im Harn in Vorschlag gebrachten Proben einer vergleichenden quantitativen Ile wert hung unterzogen und hieran anschliessend ein Verfahren zum Nachweise sehr geringer Gallen farbstoffmengen iin Harne empfohlen, welches im Prineip darauf basirte, die in einer relativ gr\u00f6sseren Harnquantit\u00e4t eventuell vorhandene Bilirubin-menge m\u00f6glichst vollst\u00e4ndig zu isoliren. Im manuel Munk2* hat nun neuerdings die absoluten Pmptiridlichkeitsgrcnzen der einzelnen Gallenfarbstolfproben einer Pr\u00fcfung unterzogen,. indein er in einem Volumen Harn eine genau abgewogene Bilirubin menge aufl\u00f6ste und durch Verd\u00fcnnen dieses Harnes mit einem gallenfarbstofffreien Harn die untersten positiven Grenzen fest-gestellt hat. Munk bat im Wesentlichen die voit mir bereits Icstgestellten Thatsachen bez\u00fcglich der Brauchbarkeit der diversen ( \u00bballen f\u00e4rbst offproben best\u00e4tigt gefunden, nur bez\u00fcglich' des l'.mplindlichkeitsgrades ist Munk zu abweichenden Resultaten\n1 Zeitschrift f\u00fcr physiologische Chemie, ltd. XVIII und IM XX.\n-\u25a0 Archiv f\u00fcr Anatomie und Physiologie. 189#.' '.\ni","page":83},{"file":"p0084.txt","language":"de","ocr_de":"gelangt. Letztem Thalsaehe ist durchaus nicht auffallend, w in.iii crwajjt. dass die Lmpliodlichkeitsgrenze der Gallenl\u00fcrl,\nv\u00ab.\" der Art der Harne abh\u00e4ng,, die /.um \\ erdnnnen verwendet werden. Munk hat aber als Ver dunniiugsmittel einen normalen Mensel,enharn in Anwend.........\n:!\t'-kannte Tlmlsn-he, dass sowohl normale\nllarnbestandtlieile. so),. sie ...gewisse Coneenlration iibc-\nselirenen, als aueh namentlich pathologische Hestandlheile die htn|,lmdhehke,| der Harnprobe\u00fc im Allgemeinen und der Gallc,,-larhsloffprobon im Speciellen mehr oder minder ung\u00fcnsti\u00ab\nll>M U' s\" \u00bbn \u2018'inen, Gujlcnlmrnc. zu dessen Ver-' miming ein Harn von, speeilisehen Gewichte t .Otr, verwendet \u00ab urde. eine Probe >ehr deutlich positiv auslallen kann, w\u00e4hrend < teselbe I rohe versagt. wenn zur -deichen \\drdmunui\u00ab des -dlenharnes ein -oneentrirler Harn vom speeilisehen Gewi, hl MM\u00bb zur Verwendung gelangt. Nach meinen reichlichen Kr-al'inugen Im, ich \u00fcberzeugt, dass man \u00fcber die llrauchharkeil und hmplindlichkeil einer Harnprobe nur auf Grund umfassender\ncisii.-hc mit verschieden zusammengesetzten Hai nen zu einem\nahs,-hl,essenden I r,heile gelangt, dass hingegen Versuche welche lucht die verseht,denen Modiliealionen der Harne he-\nnieksiehtigen, naturgein\u00e4ss zucinseiligen Ifeiirtheilungen einer\nrok; (uhren k\u00f6nnen. Krst i\u201e, vorigen Jahre haben Kro-lewKz und Ihn ko in der Wiener klinischen Wochenschrift t . , Seite 1 /.\u2019{i mehrere Modificationen der Khrlieli sehen Mellmde als sehr empfindliche Gallenf\u00fcrbstolfproben empfohlen Wdelrn jedoch, wie i, |, gezeigt habe, \u00bb, nicht nur nicht das\nradikal empfindlich verdienen, sondern als Gallenfarbstol! proben f\u00fcr Harne \u00fcberhaupt nicht in Betracht gezogen werden \u2022onnen. Die ! rsaelie dieser so wesentlich verschiedenen lie-urtheilung hinsichtlich der Empfindlichkeit sind in erster Linie daran1 zur\u00fcckzuf\u00fchren, dass die Verfasser bei der Pr\u00fcfung der hmplindlichkeil ihrer Proben zur entsprechenden\u2019Verd\u00fcnnung < er Gallen Harne von sehr niedrigem speeilisehen Gewichte !l.<N)\u00ee bis\tverwemli't haben.\n1 Wiener tncdicimsehc Wochenschrift Xr 17. 1808.","page":84},{"file":"p0085.txt","language":"de","ocr_de":"Hei den Versuchen von Munk kommt aber \u00fcberdies noch in Betracht. dass das Bilirubin iii einer Sodasolution und diese Mischung zu einem vorher alkalisch gemachten und v(>n dem entstandenen} Niederschlage abfiltrirten Harne hiuzugef\u00fcgt wurde. Hierdurch erleidet der normale Harn. <!.*ssen sich Munk bediente, eine wesentliche Verd\u00fcnnung und \\ cninderung und die mit einem solchen Harne constat irten Kmplindlichkeilsgrcnzen k\u00f6nnen auf allgemeine Giltigkeit keinen Anspi lieh haben. Leider hat M u n k die von mir in Vorschlag \u00abchrachle (iallenlinhstollprohe einer .Nachpr\u00fcfung auf ihn\u00bb Kmpfindlichkeilsgrcnzo nicht unterzogen, vermuthlieh weit ihre Ansliilimng. besonders die Abscheidimg mittelst des Schiit lel-e\\ tinders, ihm als zu umst\u00e4ndlich erschienen ist.\t-\nNichtsdestoweniger d\u00fcrfte meine Probe in allen den F\u00fcllen, wo es sich darum handelt, sehr gelinge (iatlenfarbstoninengen im Harne einwandslrei und sicher nachzuu'eisen, wohl als die alleinige in Betracht kommen, nachdem ielr wiederholt im Haine Spuren von (ialleniarhstotf mit Sicherlreit (\u2022onstatiri Libc. die mit den \u00fcblichen Proben nicht nachweisbar waren.L fm mni meiner Probe eine- weitere Verbreitung namentlich 1,1\tm sichern, war ich bem\u00fcht, dieselbe in der Aus-\nh'limng zu vereinfachen, indem ich das Priwdp d\u00bb\u00bbr Methode, n\u00e4mlich Hie Isolirung des Gallcnfarbstoffs durch Combination von Kxtraction und F\u00e4llung, heihehalte, hingegen den Nachweis finlach mit H\u00fchl scher Jodl\u00f6snng durchf\u00fchre, welche sich, AVoraul ich noch sp\u00e4ter zur\u00fcckkomme, als ein vorz\u00fcgliches Oxydationsmittel f\u00fcr Bilirubin erwiesen hat. Auf ( Jrund zahb\nn icl,(\u201cr Versuche empfehle ich die Probe: in folgender Aus-fiilu img : V\nKl 10 \u00ab\u2022'\u00bb\u2022 Harn werden mil ca. t ccm. Chloroform ll\"\u2018l * * \u00bb 5 einer Kf .dgen Chlorlmrynniliisnng versetzt. Jiiallijr gesch\u00fcttelt und einige Minuten der Ruhe nherlasseii. Hi' i-anl wird die \u00fcber dem Niederschlage stehende Kliissigkeil\n1 Ihr, Ed. Sp\u00e2clhhezeichn\u00e7t in seinem Handbuoho : \u00ab Hie chemisch\n!,H! \"nkroskopische Untersuchung des Harnes-, Verlag von J Rartli\n\u25a0 IH\u00ceU. meine Methode als eine sehr empfindliche","page":85},{"file":"p0086.txt","language":"de","ocr_de":"ahpipetirl oder eventuell vorsichtig abgegossen, der R\u00fcckstand 2-3 ce,in. einer ca. \u00bb H\u00fcbl schen Jodl\u00f6song') und ,-,wa * l,m- \u00ab\u00bbneentrirler Salzs\u00e4ure versetzt, kr\u00e4ftig s,.. sch\u00fcttelt und absitzon gelassen. Bei Gegenwart von (iallen-larbslolf (\u2018rsebeint der Nieder.s(dilag, die Chloroforml\u00f6sung und \u00ablie \u00fcber derselben siebende Fl\u00fcssigkeit gr\u00fcn bis gr\u00fcnli\u00ab bbtau gef\u00e4rbt. Bei geringen Spuren von (ial)enfarbstoll' ist mir der Xi.'dorschlng gr\u00fcnlieb gef\u00e4rhl. \u2022 Ans naebslehenden. unter v. r-siddedenen Verh\u00e4ltnissen ansgef\u00fcl.rlen Kmplindlichkoitsprobri, g\u00abdil die gleielnn\u00e4ssige Verlassliebkeil und Empfindlichkeit der Pi'oIk* zur (i(*n\u00fc<fo hervor.\nVersuche mit Bilirubinz\u00fcs&tz.\ngr. Hilimbin wimlen in 15 eem, einet 10V/\u00bb Sodal\u00f6siing gel\u00f6st und mit einem Harne v.nn specilischcn liewi. lde 1,020. der vorher mit Soda alkalisch gemacht und liltrirt wurde, auf BH) rem. aufgef\u00fcllt. Zu diesem Bilirubinbarne wurden wechselnde Mengen eines sehr stark \u00aboneenlrirlcn Harnes vom specilisehen Bewichle 1,0325 zugef\u00fcgt und die Kui|diudlichkeit der Huppert sehen Methode in der von SaI-kowski vorgeschlagenen Form, sowie der meinigen feslgestelll.\n\u25a0 \u00f6\tHuppert; .1 olles\nI. 2n,rm. IliHmltinlwni r-NOom. tm. liant \u00abwM 1 msr. '>'\u00bb ililjniliio positiv, positii.\n!J\u201c ^\t^\t0,5 \u00bb \u00bb . V.-- noch itosiiii. \u25a0 -\u2022\u2019\nIII. S \u00bb\t;\u25a0* ; i. {)\u2022> \u201e \u25a0;*\tIV/t\t.\n1 \u201c\t* u,t \u00bb ;. ..\u00bb\t\u00bb nejmiiv.\nIV.\t6 ,\nV.\t\\ \u00bb VI 2\niU\n\u00bb\nr- HS \u00bb.\n\u2019> . \u00bb\u25a0\n( 1,3 \u25a0 \u00bb.\t\u00bb\t\u00bb\n0,2 \u00bb \u00bb\t}>\n0.1 \u00bb . \u00bb\nnodi |HWm*\nll*MJlliv.\nH Zur Darstellung der Jodl\u00f6sung werden einerseits 0.13 gr. Jod. andererseits 0,16 gr. Quecksilberchlorid in je 100 ccm. 05 \u00b0/o igen Alkohols gel\u00f6st und sodarin beide L\u00f6sungen vereinigt.\n2i Praktikum der physiologischen und pathologischenChemie. Berlin\nl!. *1.1 if\t\u25a0\ns, 226.\nHei den untersten Bronzen empfiehlt es sich zur besseren Erkennung der gr\u00fcnen F\u00e4rbung, die Eprouvette gegen das Licht zu halten und \u00fcberdies die F\u00e4rbung am Boden des Reagensglases zu beobachten.","page":86},{"file":"p0087.txt","language":"de","ocr_de":"Versuche mit icterischem Harne.\nA.\tJffiffi\n\u00f6O ((in. eines icterischen Harm's wurden mit einem iiniihaicn Harne vom speeilischen Gewichte 1,021 aiifMOOeem. iuiljjofiillt. Iliervori wurden verseiliedenc (Juanli t\u00e4ten mit \u2022 Verschiedenen Mengen desselben normalen Harnes verd\u00fcnnt.\nHuppert\t.1 olles\nortn. Harn\tpositiv.\tpositiv.\n1\tso ccm. ict. Harn\t*\u2022 \u00bb\u2022* \u25a0 1.\t20\tccm\n\u2022>.; \u25a0\tno \u25a0>\t\u25a0>\t\u00bb\t'4\t\t-\u2022> .\n.1\tio -\t>\tV\t\t<;o\t. \u2019 ';>\ni\tno\t\u25a0 \u25a0\t\u00bbl't T 1\t70\t\nj.\t20\t- i--\t80\t\n\tt:\u00bb\t\u00bb' y';\u00bb.;:\t4-\tS\u00e4\t. > \u25a0 '\ni :\tIO\ti>\t>\ta\t1 \u25a0nr\t00\t)> \u25a0\nnegativ, noch positiv.*)\nnegativ.\nB.\n;)() eem. eines ieleriselien Harnes wurden mil einem sein stark eoneentrirt\u00e8n Harn vom speeifiselion Gewichte 1,0:125 auf Mt M) eem. aufgef\u00e4llt: Hiervon wurden verschiedene (loan* hinten mit versehiedeiien Mengen desselben eoneenirillen Harnes Verd\u00fcnnt,\t;:V./4 444 j\t: :v / V4:\nHuppert .Tolles\n1 NU ccm. ict. Harn -f- 2t 1 ccm. eonc. Harri positiv.\tpositiv.\n-\u2022 \u00fcO \u25a0> ...\u00bb\t\u00bb -j~ du ;>. . \u00bb.\t'\u25a0\u00bb\tnoch jiositiv.\t' \u2022 a . ,\n\u2022\u2019\t' f <50\t>\t'\t> kittim fHteh (ii tfkniiKii. >\n\u2018\t>\t\u2019 ' ~b \u201dtl \u00bb\tnegativ.\t\\\n\u25a0\u2019\t*\t:>\t' 4-\t\u2018\t>\t\" noch positiv.\n\u2018J\t\u2019 ~r\t>\t- >\tnegativ.\n'\u25a0\t10\t\u2022> ,\t>\t\u00bb\t-}- 00\t>\t;>\t\u00bb\tj2>\tj\nQuantitative Methode zur Bestimmung des Bilirubins in* Harne mittelst alkoholischer Jodl\u00f6sung.\nAuf Grand der von mir bereits fr\u00fcher festgestellton Hijitsaehe, dass Bilirubin bei Einhaltung bestimmter Versuebs-hedingungen durch Einwirkung alkoholischer lodl\u00f6sung in einen gmnen Farbstoff \u00fcbergef\u00fchrt wird, wobei auf 1 Molek\u00fcl Bili-Hllmi von (,er Zusammensetzung \u2014 G16H18N20a \u2014 2 Atome Jod \\(\u2018\u00eelnaucht werden, habe ich s. Z. eine Methode zur ann\u00e4hernd\n*' ^iehc Anmerkung auf Seite 8fi.","page":87},{"file":"p0088.txt","language":"de","ocr_de":"88\nquajil ilafiv(\u2018ii ^aljeidailistoffbestimmung im Harne in Vorsdiher ^\u2022biachl.ii Nachdem nunmehr wie aus meiner vor Kuixei-Her Akademie der Wissenschaften in Wien iiherreiehlen AI\u00bb* handlang l eher die Kinwirkung von Jodl\u00f6sungen aut l\u00eei I iriihi n und \u00fcber eine quantitative Methode zur Bestimmung desselben im Harn, her vorgeht \u2014 der Verlauf des Process\" als Oxydationsvoirgang mit S-ic'lier heil tilgeste 111 erscbei nt, hak ich die Methodik der Bilmibinbestiminmi:\u00bb im Harne, einer exuctoren Bearbeitung unterzogen und gestalt,-mir, auKirnnd zahlreicher Versuche, nachstehende quantitative Methode tirr Harne zu empfehlen: Bs werden von gallenl'arh-sloffreichen Harnen lo ccm., von gallenf\u00e4rbstoll\u00e4iinen Harnen 20 com. genau abgemessen und in einen .Schiittelcylinder vm, et\"a 20<) ccm, Inhal! gebracht, der am Boden eine birnen-fnrmige tieslalt und ein m\u00f6glichst kurzes Ausflussrohr besitzt. '/m drm Harm* setzt man 20 ccm, Chloroform, 10 ccm. 10\u00b0,.%,\n( dilorbaryuml\u00fcsung und 50 ccm. Salzs\u00e4ure 11 : 51 hinzu m\u201et schul tell lias (tanze mehrere Minuten kr\u00e4ftig durch.2) Nacli ei folgtciu Absitzen lassen l\u00e4sst inan 15 ccm. von der Chlore* form l\u00f6s i mg in (\u00bbinen geeichten Schiittelcylinder (ca. 25 cm und d cm. \\\\ eitet ahfliosseu. Da in dem kurzen Aie-ssrohrc einige Tropfen der Chloroforml\u00f6sung Zur\u00fcckbleiben ompfiolill es sieh, den geschlossenen Seh\u00fctteleylinder mnzn-dioheii und (lurch (leffnCfi des Hahnes die minimale Chi\u00bbn<\u00bb-lormmeiige in den Schiittelcylinder zur\u00fcckfliessen zu lassen. Hierauf bringt man weitere 15 ccm. Chloroform in den Schiillel-appaiaf, sch\u00fcttelt kr\u00e4ftig durch, l\u00e4sst absitzen und hieran! 12 ccm. der ( .hloroforml\u00f6sung in den Standcylinder abfliessen Nunmehr sclzl inan 10 ccm. Chloroform von Neuem hinzu und nach erfolgtem Sch\u00fctteln und Absetzen lassen l\u00e4sst inan 8 ccm. der Chloroforml\u00f6sung abfliessen. Nacli diesem V\u00bb\u00bbr-gange hat inau die gesummte Gallenf\u00e4rbstoffmenge aus dei in Arbeit genommenen Harnmenge extrabirt. Da stets Spuren\n0 Wiener niedicinisclie Wochenschrift Nr. 20 \u00ab. 21. 1801\n- Der Salzs\u00e4urezusatz li\u00e2t \u00ablen Zweck, einerseits den Niederschla. zu verringern, andererseits die L\u00f6sung so zu verd\u00fcnnen.\"dass mit don' Niederschlage weniger Harn initgerissen wird","page":88},{"file":"p0089.txt","language":"de","ocr_de":"von Harn /lurch den mit *l(*m (.hlorolorm ahgchcndcn Niedor--rife mitgerissen werden, wodurch, in KoJvrt* der .lortmifnahmo des Horns unrichtige hrgebuisse resuitiroir w\u00fcrden,. empfiehlt r- h\u00ab-Ii. don Inhalt dos Standoylindors mit ea. HO cem. Salz-siiiio 11 . 1 i zweimal ailszuwasehon. Dies geschieht in der Weise, da\u00bb man in den Cylinder Ht) com. Salzs\u00e4ure bringt, wiederholt umr\u00fchrt, absetzen l\u00e4sst mul nunmehr ca. 2b Vom. der \u00fcber dem Niederschlage befindlichen last klaren Fl\u00fcssigkeit ahpijiettirt. Das Abpipetiron kann entweder in der Weise o:es( Im\u2018Immi , dass man mittelst einer Pipette die mit einem Niickchen Schlauch und (.)uetsclihahn versehen ist, die \u00fcber dem Niederschlage befindliche klare Fliissigkeiraulsaugt. hierauf den Olietschhahn schliesst. einige Minuten der Hube \u00fcberl\u00e4sst, wobei etwaige Spuren des aufges\u00e4ugten Niederschlages sieh in d**r AiisItuss\u00f6lTnung der Pipette ansammeln, die man hiermit durch langsames Ooffnen des Ouetschhalines , aiislliessen l\u00e4sst. \u2014 oder inan geht in der Weise vor. dass man die \u00fcber dem Nicdcrschluge befindliche Fl\u00fcssigkeit mittelst einer Vorrichtung \u00e4hnlich jener hei einer Spritzllasche leicht und bequem- entern! Diese Manipulation - Zusatz von HO ccm. Salzs\u00e4ure I . 11. Sch\u00fctteln und Abpipetiron wvii*d noch -einmal wiederholt und dann der Inhalt dos Stan\u00fcovlindors in eine >l'\u00bbj\u00bbseiHasche gebracht, hieraul der < lylindor zweimal \u2019 mit je -\u2022> <<m- Alkohol nachgewaschen um den an deu Glasw\u00e4nden anhaltenden Niederschlag vollkommen zu ent fernem 1111,1 diese Waschll\u00fcssigkeit der Hmiptmenge ziigel\u00fcgt. , Hieran! ^\u2022t/t man 10 ccm. einer ca. \"hoo H\u00fcbl'schen Jodl\u00f6sung2.\nP Die salzsc\u00e4\u00fcrehaltigen Waschw\u00e4sser winden wiederholt mit 10 ccm\n1\thl*\"oform ausgesch\u00fcttelt. das Chloroform in eine kleine lleagensllaseh\u00bb gebracht und mit \" joo 11 ii bi scher .lodj\u00f6s\u00fcng oxydirL - Es wurde hierbei \u2019\" keinem Falle mehr als eine einer n.J m\u201e. (a. ' .oo nXa,Sy0;,-l.\u00f6sun-a'imvalenten .lodmenge verbraucht, so dass durch das zweimalige Ans was, ht ii mit Salzs\u00e4ure fast gar kein Farbstoff entzogen wird!\n-Darstellung <ler ea. \u00bb*.oo HUbPsclieii Jodl\u00f6srnig: Ks werden einerseits 0.\u00df4 gr. Jod, andererseits 0.8 gr. Quecksilberchlorid in >\n2\t\u2019\" ,n\" 05<> oijrenr fuselfreien Alkohols gel\u00f6st, letztere L\u00f6sung, wenn n\"l,\"u* bdtrirt und sodann beide L\u00f6sungen vereinigt. Di.- Fl\u00fcssigkeit\n\u2022 ist nach etwa zehnst\u00fcndigem Stehen in Gebrauch genommen' werden,","page":89},{"file":"p0090.txt","language":"de","ocr_de":"Imiz\", \u00abh\u00fcllelt etwa r. Minuten \u00f6fters \u00ablurch, setzt ,|;illt)\n,'hva , , ln-\t\u201cigon J.wtkalil\u00f6sung und 5 ccm einer\nIrisc'h liergesiclltcn Sl\u00e4rkcl\u00f6sung, \u2018i sowie etwa Ino -Milhrtcs Wasser hinzu, sch\u00fcttelt einige Male kr\u00e4ftig durch\n\u00ablud lilrirl mit \u00ab a. \" Xu2S303-L\u00f6suug wieder zur\u00fcck , |,j. <lie \u00fcber \u00ablein Chloroform stehende rotlihraune Fl\u00fcssigkeit na. |, jeweiligem Zus\u00e4tze von Xalriumtldosullal. Dureliseh\u00fclleln iui.| Absitzenlassen vollkommen entf\u00e4rbt erscheint. Gegen den SH.Iri\u00ab der Titration giesst man. um \u00abl..|, Knd|.unkl deutli.-l, zu er-kennen, je ca. 2 # \u00ab ein. von \u00ab1er nach dem Absitzen \u00fcber item Chloroform stehenden Fl\u00fcssigkeit in 2 Eprouvetten -,.0,\n!....... \u00ab'\u2022 \"dl Xa\u00e4S\u00e403-|.iisnng hinzu, sch\u00fcttelt\nmid vergleicht \u00abhe F\u00e4rbungen in den beiden Reagensglasclien. Krscbeinl die Fl\u00fcssigkeit in \u00ab1er einen Kprouvette lichter gel\u00e4rl.i' so giesst mau \u00ablen Inhalt \u00ab1er K|irouvetlen zur\u00fcck, sch\u00fcttelt um\nund wiederholt diesen Vorgang so oft, bis die F\u00e4rbungen in den Iti'ag.'iisgl\u00e4sern nach Zusatz einiger Tro|.l\u00ab-\u201e Xa,S.,03-l,\u00fcsuug ganz gleich erscheinen. Alsdann Ist die Titration beendet. Il,\u00ce l'.iuhaltung der angegebenen Bedingungen kami man die Titration ziemlich genau durchf\u00fchren und der Felder betr\u00e4gt h\u00f6chstens ea. <t.l \u00ab\u2022\u00ab,,\u201e. einer \u00aba, ' ..onXa3S203-I,\u00f6sung. Die Method\u00ab' erlorilerl zu ihrer Ausl\u00fchrung etwa 1 \u2014 l1 2 Stunden.\nA.\nVersiK'hsreilie I.\n0.0228 gr. Itilirubin wurden in etwa HO ccm. einer\n\u2022 /\u00bbigen \u2018Sndal\u00f6sung gel\u00f6st und mit einem mit Sodal\u00f6sung alkalisch gemachten normalen Harne ( spocilisehes Gewicht I,<>2<\u00bbn bei 15\u00ab 0.) auf 200 eem.. aufgef\u00e4llt. Von dieser l-osung (A) wurden verschiedene Quantit\u00e4ten entnommen und der Gallenfarbstollgebalt quantilativ bestimmt,\nlia siel, ,1er Titer Anfangs rascli ilndert, Ks rmptiehlt stell, vor jeder\nneuen Versuchsreihe den Titer neu zu stellen.\n,\t' ' Ourch den Zusatz der St\u00e4rke entsteht keine Blauf\u00e4rbung, son-\ndern \u00abme roll,braun,. F\u00e4rbung, die nach starkem Verd\u00fcnnen mit Wassern, eine Hlauviolcltf\u00e4rbung \u00fcbeegeld, wel.be das Titriren wesentliel, erleichtert. *","page":90},{"file":"p0091.txt","language":"de","ocr_de":"1. 10 ccm. der L\u00f6sung A wurden in einen 8ebeidetricliter gebracht, 20 ccm. Chloroform und 5 ccm. einer 10 \"/eigen ( Jdmbaryuml\u00f6sung zugesetzt, ausgosoliiittelt, lO.enn. des gelh-giim gef\u00e4rbten Niederschlages in einen Messzylinder abgelassen mul diese Manipulation noch zweimal wiederholt. Der Inhalt .les Mcsscylinders wurde in eine Keagensflasche gebracht, der M( c ylinder mit Alkohol nachgesp\u00fclt, hierauf 10 ccm. Salz-'iiurc ( 1 : -V) zugesetzt und gesch\u00fcttelt. Hierauf wurden \u00f4 ccm. einer ca. n 100 Hu bl sehen Jodl\u00f6sung zugesetzt, 5 Minuten ge-Nliiittclt und nach Zusatz von ca. 2 ccm. einer lO^igen .lodkaliuml\u00f6sung und St\u00e4rke mit unterschwelligsaiir\u00e9m Natron ca. 11 io\u00f6) zur\u00fcektitrirt.\t\"\nDie Titration ist beendet, sobald die \u00fcber dem Chlort >-\u00f6oin befindliche L\u00f6sung farblos erscheint ; das Chloroform selbst Id 'titi Schl\u00fcsse der Heaction zinnobergr\u00fcn gef\u00e4rbt.\n1r\u2018h\n; t ) to coin. Harn enthalten 0.0011t gr. Bilirubin.\nHmzu\u00ee\u00a3i*fiigt wurden 5 ccm. \u201eJodl\u00f6sung = 3,3 ccm. Na&O^L\u00f6sung Ziinjcktifrirt\t7.1 V\t'0\t\u00bb (Mitt,.|\naus \\ Titrationen!.\tV\n1 ccm. Xa8Ss0.rLosung \u2014 0.OO08G30 gr! Jod.\nK> \"in dm verbraucht 1.2 ccm. NaaS803-L\u00f6sung ~ 0,001M7 gr.' Jod.\nBilirubin in |.il,.r { v,,rl,a\",l,\": o.m gr.\nI gefunden :\t0,117 \u00bb\nITeienz :\t0.003 gr. pro Liter.\n*2 10 ccm. Harn.\nVerbraucht 1.2 ccm. N'^S/tj-L\u00fcsiing \u2014 0,0010:17 gr. Jod.\nBilirubin in Liter ( vorhanden: 0,114 gr.\n1 gefunden :\t0.117 \u00bb\t\\ *\nDifferenz :\t0,003 gr. .\t^\n15 ccm. Harn.\t$\t\\v-\nVerbraucht 1,75 ccm. Na\u00e4S,03-L\u00f6sung = 0.001512 gr. Jod.\nBilirubin m Liter 1 vt'rhan(ien: \u00bb11* gr. \u25a0;V\nt gefunden :\t0.113 \u00bb\nDifferenz :\t0,001 gr. pro Liter.\nL 15 ccm. Harn.\nVerbraucht 1;8 cmrn. Na,S,03-L\u00fcsung ^ O.OOl\u00f4\u00f4\u00fbgr. Jod.\nBilirubin in Liter 1 wrhanden- (I-Ui\n\\ gefunden: 0.117 \u00bb\nDifferenz :\t<\u00bb,(H 13 gr. pro Liter.","page":91},{"file":"p0092.txt","language":"de","ocr_de":"\u2022V 20 ccm. Harn.\t. .\nVerbraucht 2.\u00ab ccm. Ka,S,<l.,-I/,Sung = 0.0()2U\u00df gl. Jod.\nItilirubiu in Liter ( vorhanden : 0,114 gr.\nI gefnjnden; 11.121 .\n\u00ab\u00bb 20 ccm. Harn.\tPifbsrenzl\tOj\u00d6o^grTpro Liier;\nVerbraucht 2,i ccm. Na.S/Jj-Liisung =\u2019Q,0020731 gr. Jod.\nBilirubin\tin\tLiter\ti vorhanden:\t0,11 i\ter.\n\u25a0\t(gefunden:\t11.117\t\u00bb\n-,\t. \u201e\t' Differenz : O.ft\u00d6Jj jjr. pro Liter.\n/i \u00bb*\u00fc ( cin,J Harn.\nVerbraucht .\u2022l.li ccni. .\\a,S>(),rL.isung - I\u00bb,00S11 gr. Jod,\nRHirubin in Liter ^ VOi,mnde,1:\tgr-\n_( gefunden: 0.117\n8. 30 cent. Harn.\t: Mm gr. pro Liter.\nVerlnaneht 3,55 ccm. Xa^S/^-L\u00e4sung 4= 6,003007 gr. Jod\n'Bilirubin'\tin\tLiter\tf VOFha'lden:\t\u00b0.1U\tgr.\n( gefunden :\t0,115\t\u00bb\n\u00ab ,i4\t\u201e '\t1>il%renz :\t0,001 gr. pro Liter.\nO1 dt ccin. Harn.\tv4:-;'V:\nVerbraucht t,7 ccm. Xa,!\u00ab,03-L\u00f6sung = \u00d6JtOtOti gr. Jod\n* vorhanden ^ 0,111 gr.\nBilirubin in Liier | '\"rbandei\nv l gefunden :\n0,111 \u00bb\nrenz: 0.000 gr. pro Liter.\nVersuchsreihe 2.\n. M .?*\twinden in 12 eom. I00/oi&er Soda\nlosung gel\u00f6st mid mit einem \u2014 voilier mit 10\u00bb/\u00ab iger Soda los.mg alkalisch gemaeltlen \u2022 coin- ,|itl.k eoneentrirten Harn, vom spmfoehen Gewichte 1,032 auf lOO cem. nufgefulll.\nUte Kigeluifee sin, 1 in i.aehsteliemler Tabelle zusammen\ngyi^InlH \u2022 \u25a0\t'\t.. .\nAiii-'evv.'iiiiit\u00ab\u2019 lUlruhin\nllarmn^igv f gt>rumh>n\n10 cetn. 10 20 20 30\nOiliruliin pro Liter Harn\n0.00109 gr. 0,00108 > 0,00212 \u00bb O.00210 \u00bb\nI 0,00318 \u00bb\n0,100 gr.\n18'\n\u00bb\nUjiUH gr. 0,108 -> 0.100 \u00bb 0,108 \u00bb\n0,009 g r. ' 0.008 0.000 > 0.008 \u00bb 0.000 V","page":92},{"file":"p0093.txt","language":"de","ocr_de":"Versuchsreihe ,\u2018J.\t\u25a0\nletcrischer Harn. Specilisches Gewicht t \u2022 024- (\u00bbut-\nImltend Albumin und Nucjeoalbumin in $j turen, sonst keine I tat In \u25balogischen Elemente.\nOer Gallenfarbstoff wurde in angegebener Weise extra-hirt, 10 ccm. ca. n.ioo H ft b)\u2018sehe dodl\u00f6sung hinzugef\u00fcgt und mit Xatriumlhiosnlfatl\u00f6smig zurucktilrirt. \u2018\nAnt?\u00ab*\\va inltt* llarnnicHjr\u00e8 - '\t' j ' \u2022 \u2022 !\tl \u2022 'J \"\t\u2022\u2022 V Oilirtiliin g<'lll||,|,.||\tOtliriiliiii pro l.iltr \u2018\t' g'-reclnict \u00bb\tDijlon-ir/. (ree,.h \u2022 li\u00bb> Mittel Voll o.to\u00ab 44\n10 rem.\t0,00107 gr.\t0.107 gr.\t0.001 4\n10 V-\t0.00107 \u00bb\t0.107 4.4:\t4 0,001\n20 >\t0,00211 \u00bb\t0.107 \u00bb\t\u25a0 4 0;0oj\n20 \u00bb\t0,00211 -\t0.107 >\tf o,ooi\n:m\to.onaii \u00bb\t0.101 !\t~ 0,002\n\u2022tO *\tj i\t0,00H11 >\to.loi >\t(1,002\nVersuchsreihe 4.\nleteri.scher Harn. Specilisches Gewicht 1 032 en liulUnd Traubenzucker !) gr. pro Liter: Harns\u00e4ure in bedl\u00fcter \u25a0ion \u00dcbersch\u00fcsse: 1 \u2022 23 gr. pro Liter: (Relationzwischen Harr\ns\"\"\"\t1:21,H): Iruli,a.n \u00ablark vwmdirl : ilteliUio\n/wischen der gepaarten zur ged\u00e4mmten Schwefels\u00e4ure 1 \u2022 7' geringen Mengen 0,3 gr. pro Liter. - - Iler n ' \u25a0opisclie Refund ergab die Anwesenheit einzelner scharf tourirter hyaliner Cylinder.\t*\nDie Ergebnisse der Titration sind in nachstehender Tabcl verzeichnet :\t, ,\u25a0\nAnsrcwaiidtf Oarnniennc\tOiliruMu 1. ; ! jffiniij.n\tHiliruhiri pro Liter gerechnet i\tDiflereit/ gefjeii <la>: Mittel von 0.2.VM\nln ccm. ;\t0,00218 gr.\t0.21S gr.\t- 0,010\n20\n20\n0,002f>2 o,oo5a i \u00bb 0.00515 \u00bb\n0,2(>2\n0,205\n4 0,004 4- 0.(107","page":93},{"file":"p0094.txt","language":"de","ocr_de":"\u2014 <w\nFasson wir flic analytischen Krgebnisse zusammen. ^ lesultiit, dass die Methode ziemlich befriedigende !\u00ee\u00bb\u2022_ su I ta te tie fer I, und zwar ganz besonders hei n i ch t g stark concentrirten Harnen. Jedoch bewegen sich auch \u00ce,! letzterem Falle die Differenzen in solchen Grenzen, dass <\\\\, Methode zur quantitativen Hestimmung des Bilirubins in llariHMi f\u00fcr klinische und physiologisch-chemische Zwecke ab eine vollkommen geeignete bezeichnet werden kann.","page":94}],"identifier":"lit17307","issued":"1899","language":"de","pages":"83-94","startpages":"83","title":"Beitr\u00e4ge zur qualitativen und quantitativen Gallenfarbstoff-Bestimmung im Harn","type":"Journal Article","volume":"27"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:06:55.271488+00:00"}