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{"created":"2022-01-31T15:06:27.048490+00:00","id":"lit17378","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Thompson, W. H.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 29: 1-19","fulltext":[{"file":"p0001.txt","language":"de","ocr_de":"Die physiologische Wirkung der Protamine und ihrer\nSpaltungsprodukte.1)\nVon\nW. H. Thompson,\nProfessor der Physiologie am Queens College, Helfast.\nMit sieben Abbildungen.\n(Aus dom physiologischen Institut zu Marburg.)*\u00bb (Dor Redaction zugegangon am tt. October iKtttt.)\nDie Protamine, deren Kenntnis\u00ab wir den Arbeiten von Mi es eh er,2) A. Kossel3) und Anderen verdanken, bilden eine Gruppe von eigenartigen Stoffen, die man als die einfachsten Kiweissstoffe betrachten kann. Sie zeigen ausgepr\u00e4gt basische Eigenschaften und liefern bei hydrolytischer Spaltung nur wenige und relativ einfache Spaltungsprodukte.\nDiese Substanzen sind bisher nur aus den m\u00e4nnlichen Geschlechtsorganen gewisser Fiseharten dargestellt worden: aber man darf kaum bezweifeln, dass durch fortgesetzte Untersuchungen \u00e4hnliche oder identische K\u00f6rper ' in weiterer Verbreitung in thierisehen Geweben aufgefunden werden.\nBisher sind vier Glieder dieser Gruppe mit Sicherheit erkannt worden: 1. das Salmin in den reifen Testikeln des Lachses, von Mi esc her entdeckt, und das mit diesem h\u00f6chst wahrscheinlich identische Clupein in denjenigen des H\u00e4rings, 2. das Scombrin, von der Makrele erhalten, 3. das Sturin, aus der Milch des St\u00f6hrs gewonnen, und . Cyclopterin\n1)\tDer Inhalt dieser Abhandlung wurde bereits in der Sitzung der physiologischen Section der \u00abBritish association for the Advancement of science\u00bb in Dover am 18. September 1899 vorl\u00e4ufig initgetheilt.\n2)\tVerb. d. naturli. Gesellsch. in Hasel, Bd. VI. S. BW. 1871. Arch, f. exp. Path. u. Pharm.. Bd. XXXVII S. 1(H). 18%. \u2019\n8) Diese Zeitschrift. Bd. XXII. S. 17\u00ab. Bd. XXV. S. 1\u00ab2 u. Bd. XXVI S. 588.\t\u2022\t''\nHoppe-Seyler's Zeitschrift f. physiol. Chemie. XXIX.\t1","page":1},{"file":"p0002.txt","language":"de","ocr_de":"\u2014 2 \u2014\naus dein Sperma von Cyclopterus lumpus. Unsere Kenntniss der vier letzteren K\u00f6rper ist durch die Untersuchungen des Herrn Professor A. Kossei und seiner Sch\u00fcler gewonnen worden.\nMit st\u00e4rkeren Spaltungsmitteln behandelt, liefern Salmin, Glupein und Scombrin dieselben Spaltungsprodukte, d. h. 1) Arginin, 2) Amidovalerians\u00e4ure und 8) einen kleinen Tlieil eines unbekannten Restes.\nAndererseits weichen Sturin und Cyclopterin in ihrer Zusammensetzung von* den obengenannten K\u00f6rpern ab. Das Sturin liefert 1) Arginin, 2) Histidin, 3) Lysin, 4) Amido-valerians\u00e4ure und 5) einen kleinen Tlieil unbekannten Restes. Das Cyclopterin enth\u00e4lt, wie es scheint, eine aromatische Gruppe.\nDie Protamine haben in mehr als einer Hinsicht physiologisches Interesse. Ihre Spaltungsprodukte sind in nicht unerheblicher Menge in derjenigen Substanz enthalten, welche bisher unter dem Namen < Antipepton* in der Litteratur bekannt war.1 ) Die physiologischen Eigenschaften des Antipeptons haben die Aufmerksamkeit von mehreren Forschern in Anspruch genommen und auch ich habe diese Untersuchung zun\u00e4chst im Anschluss an fr\u00fchere Arbeiten \u00fcber peptonartige Stoffe unternommen. Die Reobachtungen bezogen sieh Anfangs nur auf die physiologische Wirkung der Spaltungsprodukte, welche unter dein Namen < Hexonbasen > bekannt sind, wurden aber sp\u00e4ter, dem Wunsche des Herrn Professor A. Kussel gem\u00e4ss, auf die Muttersubstanz derselben, das Protamin, ausgedehnt.\nlieber die Wirkungen der Protamine lagen Reobachtungen you H. Kos sei-) vor, welcher feststellte, dass diese Stoffe, bei director Kinl\u00fchnmg in den Kreislauf, ziemlich giftig sind.\nAlle die obengenannten Protamine, mit Ausnahme des erst vor wenigen Monaten entdeckten und schwer zu beschaffenden Cyclopterins, wurden mit ihren Spaltungsprodukten f\u00fcr die Untersuchungen verwendet und abgesehen vom Scombrin\nL Fr. Kutscher. Riese Zeitschrift IM. XXV, S. 190\u2014201 : IM XXVI. S 110\u2014122: IM XXV1H. S. 88-97.\n2) Zeitschrift f\u00fcr Hygiene und Infectionskrankheiten FM. 27. S. 41.","page":2},{"file":"p0003.txt","language":"de","ocr_de":"wurde das ganze benutzte Material g\u00fctigst von Herrn Professor A. Kossel zu meiner Verf\u00fcgung gestellt. F\u00fcr dieses und auch f\u00fcr viel freundliehen Rath und g\u00fctige H\u00fclfe m\u00f6chte ich meinem Collegen den aufrichtigsten Dank aussprechen. Das Scombrin habe ich selbst aus Makrelensperma nach seiner Methode dargestellt.\nBeschreibung der Versuchsmethode.\nAlle Versuche wurden an Hunden ausgef\u00fchrt. Die Thiere wurden Anfangs mit Morphium nebst Atropin narcotisift und sp\u00e4ter durch eine Mischung von Aether und Chloroform an\u00e4sthesirt. Die Substanzen (Protamine etc.) wurden aus einer B\u00fcrette direct in den Kreislauf eingef\u00fchrt, und zwar durch eine Can\u00fcle, die zu diesem Zweck in die vena femoralis eingebunden war.\nDer Einfluss auf den Blutdruck und die Ath'embewegungen wurde auf der Trommel aufgeschrieben. F\u00fcr die Registrirung des ersteren bedi\u00ebnte ich mich eines gew\u00f6hnlichen Quecksilbermanometers. F\u00fcr die Aufzeichnung der respiratorischen Bewegungen wurden zwei Bert-Mareysehe Tambours mit den n\u00f6thigen Schreibeinrichtungen benutzt. Eine derselben schrieb die Brustathmung, die andere die respiratorischen Bewegungen der Bauchwand (diaphragmatische Athmung) auf. Beobachtungen \u00fcber den Verlauf der Blutgerinnung vor und nach. der Einspritzung der Substanz wurden ebenfalls ausgef\u00fchrt und ausserdem wurde die Zahl der eirculirendeii Leuco-cyten festgestellt. F\u00fcr diese Zwecke wurde aus der Arteria femoralis Blut entnommen.\nDie Wirkung der Protamine.\nDie Sulfate der verschiedenen Protamine wurden zuerst in Carbonate \u00fcbergef\u00fchrt. Nachdem ich mich \u00fcberzeugt hatte, dass sie frei von allen bei der Darstellung benutzten anorganischen Stoffen waren, wurden die L\u00f6sungen auf dein Wasserbad verdunstet und der R\u00fcckstand im Exsiccator getrocknet. Ich l\u00f6ste sodann das Protamincarbohat in physiologischer Kochsalzl\u00f6sung, neutralisirte es durch vorsichtigen\n1*","page":3},{"file":"p0004.txt","language":"de","ocr_de":"Zusatz verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure und verd\u00fcnnte die Fl\u00fcssigkeit mit\nKochsalzl\u00f6sung bis zur erforderlichen St\u00e4rke, n\u00e4mlich l\u00b0'o. Das Protamin wurde also haupts\u00e4chlich als Chlorid in den Thierk\u00f6rper hineingebracht. Vor der Einf\u00fchrung wurde die L\u00f6sung auf 87\u00b0 C. erhitzt.\nI. Blutdruck. Eine bedeutende und relativ schnelle\nl'ijt. 1. Wirkung des Ciupeins auf Blutdruck und Respiration.\nErniedrigung des Blutdrucks war bald nach dem Eintritt des Protamins in den Kreislauf bemerkbar. Diese f\u00fchrte schnell zum Tode, wenn mehr als eine gewisse Menge Protamin zu-get\u00fchrt worden war. Die t\u00f6dtliche Dosis erwies sich als sehr\nklein. F\u00fcr einen Hund von 10 kg K\u00f6rpergewicht ergab sich die maximale Quantit\u00e4t des Clnpeins, welche auf ein Mal ohne iiefahr hineingebracht werden konnte, als weniger wje - dg ( 15\u201418 cg). Von Sturin konnte etwas mehr (20\u201425 cg) injicirt werden. Fig. 1 stellt die Wirkung des Ciupeins dar.\nNach einer nichtt\u00f6dtliehen Dosis des Protamins kann der\nruck wieder steigen und in der Regel erreicht er dann s(\u2018inen normalen Stand nach 25\u201430 Minuten. Wird jetzt eine zweite Dosis gegeben, so erfolgt wiederum ein \u00e4hnliches Sinken des Blutdrucks. Diesmal kann man schon eine etwas gr\u00f6ssere Menge einf\u00fchren, ohne dass der Tod eintritt. Es ist also eine","page":4},{"file":"p0005.txt","language":"de","ocr_de":"gewisse < Immunit\u00e4t > vorhanden , aber die Cir\u00f6sse dieser Immunit\u00e4t ist relativ gering, viel geringer wie z.\u2019 B. diejenige, weh he eine Einspritzung von Albumose hervorruft, bei gleicher W irkung in Bezug aut Erniedrigung des Blutdrucks. Fig. 2 zeigt die Wirkung einer zweiten Dosis von Cl\u00fcpein, demselben Versuch wie Fig. 1 entnommen.\nFig. 2. Wirkung ejiicr /.weiten Dosis Chi|)cini\nAndere Protamine lieferten identische Resultate. Die folgende Curve (Fig. 3) ist einem Versuch entnommenv in welchem Sturin injicirt worden war.\nIch habe an anderem Orte !) gezeigt, dass die vaso-\ndilatorische Wirkung der Albumosen haupts\u00e4chlich (wenn nicht ausschliesslich) einem peripherischen Einfluss auf die Gef\u00e4ss-\nwandungen zuzuschreiben ist. Es erschien mir deshalb\nw\u00fcnschenswert h, zu untersuchen, ob die Protaminwirkung in\nP-\nH74\u2014\nJournal of Physiology, Vol. XX, p. 455\u201447\u00bb, 189\u00ab, Vol. XXIV, *09, 1890. und Vol. XXV, p. 1-21, 1899:","page":5},{"file":"p0006.txt","language":"de","ocr_de":"\u2014 \u00f6 \u2014\n\u00e4hnlicher Weise vor sich geht. Ich wandte f\u00fcr diese Untersuchung eine Methode an, die eine Modification der fr\u00fcher von mir benutzten darstellt.\nDer linke Splanchnicus wurde frei gelegt, mit Eleetroden versehen und central durchschnitten. Darauf wurden die Wirkungen einer Heizung gewisser St\u00e4rke auf den Blutdruck vor und nach \u00ab1er Einf\u00fchrung einer Dosis Protamins beobachtet. Fig. 4 zeigt die Resultate dieses Versuches.\n\tnil\t\n\t\t\u25a0\n\t\t\n?i. Wirkung dos Sturins auf Blutdruck und Respiration, i) '\nDer erste Abschnitt folgender Figur zeigt eine betr\u00e4chtliche Erh\u00f6hung des Blutdrucks als Resultat einer kurzen Reizung des linken Splanchnicus. Der zweite und dritte Abschnitt hingegen zeigt wenig oder keinen Einfluss von derselben Reizung nach Injection des Clupeins. Zwei Minuten sp\u00e4ter ist in dem vierten Abschnitt eine kleine Erh\u00f6hung zu sehen, jedoch als Folge einer st\u00e4rkeren Reizung, w\u00e4hrend in dem letzten Abschnitt der Figur die peripherische Erregbarkeit wieder zur\u00fcckgekehrt ist. Dieses zeigt sich bei einer Reizung von\n1 Bei diesem \\ ersuch wurde zur Aufzeichnung der abdominalen Athmung \u2014 Mare y\u2019s Tambour-Cardiograph benutzt \u2014 daher gehen hier die Ausschl\u00e4ge nach verschiedenen Richtungen. Bei allen folgenden Versuchen ist der Ber t-M a rey * sehe Apparat angewandt worden.","page":6},{"file":"p0007.txt","language":"de","ocr_de":"der urspr\u00fcnglichen St\u00e4rke, 8 Minuten nach (ter Einf\u00fchrung des Protamins.\nMan muss deshalb annehmen, dass die in Hede stehenden Substanzen peripherisch oder mit anderen Wortendirekt aut' die Wandung der Blutgef\u00e4sse wirken, in \u00e4hnlicher Weise wie die Albumosen. Die M\u00f6glichkeit einer Central Wirkung ist trotzdem nicht ausgeschlossen. Um diese M\u00f6glichkeit zii er\u00f6rtern, wurden keine Experimente ausgef\u00fchrt.\tw\n\nA. L\n; V ','v^n\nC\t7/\t-\nOX/J 1\tlV\n\u00ab/ \\San'\n\u00c0 ft \u00e0 *4 *. j\n* \u00bb \u2018X \u00ab t . ' r <* l \u00ab ,-f yf\n{\t6r ,\\ ^\t. /r4/.l\nbig- I. Zusammenstellung von Abschnitten der beimVersoeh V gewonnenen C.urve, Wirkung der Heizung des linken Splanchriicus .auf den Blutdruck der Carotis vor und zu verschiedenen Zeiten nach einer Kinspritzung von CItipcin. Zwischen dem ersten und zweiten Abschnitt ist der Klutdruck in Folg\u00ab der Kinspritzung gesunken.\nAuch habe ich nicht speciell untersucht, ob diese Substanzen einen direkten schw\u00e4chenden Einfluss auf den Muskel des Herzens aus\u00fcben. Dies ist sehr wahrscheinlich der Fall. In der That scheint es, wie wir gleich sehen werden, als ob alle Arten Muskelgewebe unter dem Einfluss des Protamins mehr oder weniger gel\u00e4hmt werden.\n2. A t h m u ng. Schon bei den ersten Versuchen, die ich mit den Protaminen anstellte, zeigte sich, dass die Athmung von diesen Substanzen in merkw\u00fcrdiger Weise beeinflusst wird. Wo in Folge der Einf\u00fchrung zu grosser Mengen des","page":7},{"file":"p0008.txt","language":"de","ocr_de":"Protamins der Tod eintrat, war er direkt der Aufhebung der Athembewegungen zuzuschreiben und durch k\u00fcnstliche Respiration zu verhindern : vorausgesetzt, dass die eingef\u00fchrte Quantit\u00e4t die maximale nichtt\u00f6dtliehe Dosis nicht zu bedeutend \u00fcberschritt. Wurden hei Eingabe nichtt\u00f6dtlicher Dosen die Respir\u00e2tionscurven auf geschrieben, so bemerkt man zugleich mit dem Sinken des Blutdrucks eine Vergr\u00f6sserung und Beschleunigung der Athembevvegungen, und zwar ebenso wohl der thorakalen wie der Bauchathmung. Dieses ist in der folgenden, \u00fcbrigens auch in anderen Figuren, ersichtlich.\n\t\t\n\t\t\n\t\t\n\t\t\n\t\t\n\t\t\n\t\t\n\t\t\n\t\t\nl'ijr. l'.inlluss \u00bbl\u00ab*s Salniins auf die respiratorischen Bewegungen und den Blutdruck\nAul diese Vertiefung und Beschleunigung folgt eine Periode der Ruhe, welche in v\u00f6lligen Stillstand \u00fcbergeht, und zwar werden in diesem Stadium Brust- und Bauchathmung in gleicher Weise beeinflusst. Nach einiger Zeit ist der allm\u00e4hliche Wiederbeginn der Bauchathmung bemerkbar, deren Bewegungen immer tiefer und langsamer werden. Active Bewegungen tier Brust bleiben aus, solange die Wirkung des Giftes dauert. Freilich sind Bewegungen der Brustwand in\ndieser dritten Periode \u00f6fters zu sehen. Aber sie sind rein passiver Natur, wie der Augenschein lehrte und wie verschiedene Curven deutlich zeigen. An diesen abdominalen","page":8},{"file":"p0009.txt","language":"de","ocr_de":"9\nAthembewegungen war nicht nur das Zwerchfell, sondern auch die Muskulatur der Bauch wand betheiligt,\n\\\\ enn nun w\u00e4hrend der Periode der Vergr\u00f6\u00dferten abdo-\nminalen Athmung eine zweite Portion, des Protamins injicirt wurde, so wurden die Bewegungen allm\u00e4hlich kleiner und kleiner und geriethen endlich in v\u00f6lligen Stillstand. Aus solch einem Zustand war die Wiederherstellung des Thieres unm\u00f6g-\nlich.\nFig.\nillustrirt\neine derartige Wirkung der zweiten\ninjieirten Dosis.\nDiese Ver\u00e4nderungen der Athmung sind schwer zu erkl\u00e4ren. Die scharfe Trennung zwischen den beiden Muskel-lunctionen, der Erhebung der Brustwand und der Senkung des Zwerchfells, deren eine gel\u00e4hmt, deren andere eompensatorisch vergr\u00f6ssert ist, scheint auf eine centrale Wirkung zu deuten. Andererseits habe ich keinen Zweifel daran, dass die Protamine einen peripherischen Einfluss auf die quergestreifte Muskulatur aus\u00fcben, \u00e4hnlich wie auf die glatten Muskelfasern der Gef\u00e4ss-wandungen. Hier\u00fcber sind die Versuche noch nicht abgeschlossen : doch m\u00f6ge erw\u00e4hnt sein, dass ich, wenn die Substanz auf dem H\u00f6hepunkt ihrer Wirkung war, beobachten konnte, wie die Glieder der Versuchstiere schlaff waren und dass die Muskulatur derselben weder willk\u00fcrlich noch reflectorisch in Th\u00e4tigkeit versetzt werden konnte.\n3. Blutgerinnung. Dieser Vorgang wird durch Protamin auch beeinflusst, und zwar stets verlangsamt (nach privaten Mittheilungen schon von H. Kossel beobachtet).' Eine einzige Dosis Protamin hatte in dieser Hinsicht nur wenig Wirkung, aber nach einer zweiten und viel mehr noch nach einer dritten wurde die Gerinnung \u00f6fters f\u00fcr 30 Stunden verz\u00f6gert, sie blieb indes nie ganz aus. Das N\u00e4here ist aus beifolgender Tabelle (Seite 10) ersichtlich.\nEine \u00e4hnliche Verz\u00f6gerung der Gerinnung wurde hervorgerufen, wenn man etwas Blut in ein Reagensglas, das etwas Protaminl\u00f6sung enthielt, hineinbrachte. In der Regel wurden drei Eprouvetten genommen, deren jede einige Cubikcentimeter einer l\u00b0/oigen Protaminl\u00f6sung enthielt. In diese wurden verschiedene Blutmengen gebracht. In vielen F\u00e4llen war im","page":9},{"file":"p0010.txt","language":"de","ocr_de":"Tabelle I. Einfluss der Prolamine auf die Blutgerinnung","page":10},{"file":"p0011.txt","language":"de","ocr_de":"11\nersten Reagensglas ein Theil Hint dem gleichen Volumen der L\u00f6sung, im zweiten zwei Theile Blut und im dritten drei Tlieile Blut je einem Theil der L\u00f6sung beigemischt. Die Mischungsverh\u00e4ltnisse wurden aber bei den verschiedenen Versuchen ge\u00e4ndert. Der erste Erfolg war ein Hellerwerden der Blut f\u00e4rbe zu gleicher Zeit war zu bemerken, dass das Blut in d\u00fcnnen Schichten ein k\u00f6rniges Aussehen zeigte. Bei mikroskopischer Betrachtung erwiesen sich diese K\u00f6rnchen als zusammengesetzt aus Kl\u00fcmpchen rother K\u00f6rperehen, welche zusammenklebten und etwas gekr\u00fcmmt waren. Bald trat eine schnelle Senkung der rothen K\u00f6rperchen ein und eine sch\u00f6ne klare Schicht von Blutplasma erschien \u00fcber dem Bodensatz.\nDer Grad der Gerinnungsverz\u00f6gerung wechselt- mit der Menge der Protaminl\u00f6sung. Bei Mischung gleicher Theile beider Fl\u00fcssigkeiten dauert sie \u00fcber Nacht und es war bei solchen Versuchen am n\u00e4chsten Morgen nur eine sehr unvollkommene Gerinnung zu bemerken. Mit einem Verh\u00e4ltnisse von einem Volumen der Protaminl\u00f6sung zu zwei Volumina Blut war die Gerinnung meistenteils w\u00e4hrend der Nacht ein-getreten und ein festes Gerinnsel war am n\u00e4chsten Morgen vorhanden. Die Versuche wurden immer Nachmittags ausgef\u00fchrt. Bei einem Mischungsverh\u00e4ltnis von einem zu drei Theilen wurde die Coagulation nur 3 bis 4 Stunden verz\u00f6gert.\nMan bemerkte in allen F\u00e4llen, dass die untere Schicht der rothen Blutk\u00f6rperchen eine betr\u00e4chtliche Zeit vor der oben befindlichen Schicht Blutplasmas geronnen war.\nIm Reagensglas zerst\u00f6rt die Protaminl\u00f6sung die Leueocyten nicht, auch war keine wesentliche Ver\u00e4nderung an diesen K\u00f6rperchen selbst zu sehen.\n4. Zahl der Leueocyten im Kreislauf. Unter dem Einfluss der Protamine war eine sehr bedeutende Verminderung der Anzahl der circulirenden Leueocyten zu constatiren. Ihr Verschwinden stand im Allgemeinen in einem gewissen Zusammenhang mit dem Grad der Gerinnungshemmung. Doch kann man nicht gerade behaupten, dass die beiden Vorg\u00e4nge parallel laufen. Die Einzelheiten sind in der folgenden Tabelle\n","page":11},{"file":"p0012.txt","language":"de","ocr_de":"gegeben, und zwar f\u00fcr Versuche mit den verschiedenen Protaminen.\nTabelle 2. Einfluss der Protamine auf die Zahl der circulirenden Leueocvten.\ni t . \u25a0\tK\u00f6rper^\t,\tj\tQuantit\u00e4t\tNormalzahl\tZahl\tZahl\n- 'S\"' 7 z\tgewicht \u2022\t\\\t\u25a0; i\t;\teingef\u00fchrt\t\u00ab1er\tnach der\tnach.der\nU -j\tnt |. Kilo\tSubstanz f-'y in (\u00bbrammen\tLeucoeyten\t1. Injection\t2. Injection\nxii\t11,0\t;\triiupcin\n...\t\u2022\u2022 i.\u2022-. i;.. '\nXIII\t]\t10,2\tV\n1 o.o\n8,5\tSturin\n' ,L.. -\\\n5,1\n7.0\n8.0\nIX\nXX\nun\nXVI !\t5.2 ! Scoinhrin\n\\ (a> 0,218 1(h) 0,303 1 i l) 0,190 1 (b i 0,285\n0,21 ( '(a) 0.22 \\ (bl 0,252 j Ja); 0.115 l (bl 0.182 | iai 0,152 \\ ( b> 0.280 | (a| 0,21 \\ (ht 0,202\no.i m\n16075\n11875 8190\n10000 j; 10000\n28281\t1875\n'.\t. i .\n\u2022 \u2022\u2022\u2022\n18750 !\t5\n17511 22812\n2650 (Sicht beobachtet\n8900\t1719\n!...\n(>87\tSicht beobachtet\n5987 781\nSicht beobachtet 1002\n1502 Sicht beobachtet\n7811\nNU. (a) bedeutet erste und (b) zweite* Dose.\nDie Verminderung der circulirenden Leueocvten kann kaum auf Zerst\u00f6rung derselben zur\u00fcckgef\u00fchrt werden, denn in vitro ist ja eine Aufl\u00f6sung nicht zu beobachten. Daf\u00fcr spricht auch eine Beobachtung, die ich in Versuch XXV machte. Hier erreichte die Zahl der Leueocvten ifc Stunde nach der Einf\u00fchrung des Protamins einen etwas h\u00f6heren Stand wie vorher, zugleich war auch die Geschwindigkeit der Gerinnung wieder die urspr\u00fcngliche. Ein so schnelles Wiedererscheinen der Leucoyten w\u00e4re nicht denkbar, wenn die injicirten Stoffe sie zerst\u00f6rt hatten.\nEhe wir das Gebiet der Protamine selbst verlassen, m\u00f6gen noch einige Worte \u00fcber den Unterschied ihrer physiologischen Wirkung gesagt sein. Clupein und Salmin sind in chemischer Zusammensetzung identisch und Scombrin steht ihnen sehr nahe. Alle diese zeigten keine wahrnehmbaren","page":12},{"file":"p0013.txt","language":"de","ocr_de":"Unterschiede in ihrer physiologischen Wirkung. Sturin hingegen erschien etwas minder giftig. Ein Blick auf Tabelle 1 zeigt, dass \u2014 mit Ausnahme eines Versuches \u2014 die Thiere nach Sturineinspritzung am Leben blieben, und doch waren die Dosen in den meisten F\u00e4llen so hoch bemessen, dass Clupein oder Salmin in diesen Mengen sicher t\u00f6dtlich gewirkt h\u00e4tten.\nDieses ist von Interesse, weil das Sturin, wie Herr Pro* fessor A. Kos sei gezeigt hat, in seiner Zusammensetzung den gew\u00f6hnlichen complexen Eiweissk\u00f6rpern etwas n\u00e4her steht als Salmin, Clupein und Scombrin.\nWirkung der Spaltungsprodukte.\na. D i e P r o t o n e. Die n\u00e4chsten Umwandlungsprodukte, welche durch Hydrolyse aus den Protaminen lierv\u00f6rgehen, sind die \u00abProtone\u00bb.1) Dieselben sind in Wasser leichter l\u00f6slich wie die Muttersubstanzen und geben in [alkalischer L\u00f6sung keine F\u00e4llung mit Eiweiss oder Propepton. Es war von vornherein nicht unwahrscheinlich, dass die Protone sich auch in ihren physiologischen Wirkungen von den Protaminen unterscheiden w\u00fcrden. Demgem\u00e4ss stellte ich etwas Protonsulfat aus Clupeinsulfat durch Kochen mit verd\u00fcnnter Schwefels\u00e4ure nach der Vorschrift von A. Kossel dar. Das Sulj\u00e4t f\u00fchrte ich in Carbonat \u00fcber und injicirte es in gleicher Weise wie vorher die Protamine; das heisst: das Carbonat wurde in physiologischer Kochsalzl\u00f6sung gel\u00f6st und dann mit einigen Tropfen verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure vor der Injicirung neutralisirt.\nDrei Versuche wurden mit Clupeinproton ausgef\u00fchrt und in allen waren ausgepr\u00e4gte Abweichungen von der Wirkung eines Protamins zu constatiren. Der Hauptunterschied War der, dass eine viel gr\u00f6ssere Menge und zwar fast dreimal so viel als die t\u00f6dtliclie Dose des Clupeins eingef\u00fchrt werden konnte, ohne dass die bedrohlichen Erscheinungen eintraten. Also g erzeugt in einem 8 kg schweren Hund nicht mehr als (\u2018ine kleine Erniedrigung des Blutdrucks. Die Athmung wurde","page":13},{"file":"p0014.txt","language":"de","ocr_de":"auch nur .sollt wenig beeinflusst, die Blutgerinnung war kaum verz\u00f6gert und die Zahl der circulirende\u00bb Leucocyte\u00bb nur wenig verringert. Fig. (>gibt die Curve von einem dieser Versuche an.\nVv**v\u00bbss v>\nt\u2019ijr. \u00bb*. Wirkling:des r.lupeinprotons auf Athnmbtnvcgun^n urul Ulutdriu-k.\nFine zweite Dost* Proton ruft eine noch geringere Blutdruckerniedrigung hervor, aber meist verursacht sie Stillstand der Briistathmung. Die Blutgerinnung erweist sich auch verlangsamt und die Zahl der Leucocvten ist vermindert. Aber these zwei letzteren Frscheinungen sind nie so ausgesprochen wie bei den Protaminen,\nDie gerinnungshemmende Wirkung ist aus folgenden Zahlen ersichtlich, welche als Durchschnitt aus drei Versuchen dienen:\nNormale ( Jerinmmgszeit . ...\t.\t9\tMini.\t7\tSec.\nNach der ersten Protoninjeetion .\t.\t18\t27\t\u00bb\nNach der zweiten Protoninjection\t.\t27\t>\t32\t>\nDer Fintluss auf die Zahl der Leucocvten ergibt sich aus der folgenden Zusammenstellung. Die Ziffern stellen Mittel-Zahlen aus zwei der oben angef\u00fchrten Versuche dar :\nNormale Zahl der Leucocvten . . . pro cinin. 12,475 Zahl nach erster Protoninjeetion. .\t>\t11,390\nZahl muh zweiter Protoninjeetion .\t*\t2,1 Kt.","page":14},{"file":"p0015.txt","language":"de","ocr_de":"If)\nSomit folgt, dass dio Protamine bei ihrer Umwandlung in Protone ihre giftigen Eigenschaften im Wesentlichen verlieren.\n1). Die Hexonbasen. Diese K\u00f6rper gehen, wie schon oben erw\u00e4hnt, durch tiefergreifende hydrolytische Spaltung aus den Protaminen hervor. Man bezeichnet als Hexonbasen : Arginin, Histidin und Lysin. Ich pr\u00fcfte ihre |*hysiologisehen Wirkungen in derselben Weise wie die der Protamine.\nArgininnitrat wurde in Carbonat umgewandelt, in physiologischer Kochsalzl\u00f6sung aufgel\u00f6st und diese Fl\u00fcssigkeit mit verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure neutralisirt. Histidin und Lysin wurden in Form der Chloride dargestellt. Die Reaction dieser Salze ist sauer. Nach der L\u00f6sung in normaler Kochsalzl\u00f6sung wurde ihre Acidit\u00e4t durch Zusatz von Natriumearboii at l\u00f6sung aufgehoben.\nKeine von diesen Hasen zeigt irgend einen Einlluss auf Blutdruck oder auf Respiration. Arginin nnd Histidin- beschleunigten ein wenig die Gerinnung des Blutes. Dieses ist\nvon Interesse im Hinblick auf die Thatsache, dass das Antipepton nach Einf\u00fchrung in den Kreislauf ebenfalls die Blutgerinnung beschleunigt.1) Lysin scheint keinem Einlluss darauf zu haben. Das Arginin beschleunigt auch im Reagensglase ein wenig die Blutgerinnung, das Histidin thut es in viel h\u00f6herem Grade.\t\u2022\nIn einem Versuch verminderte das Arginin die Zahl der Leucocyten von 12031 bis 1219 pro cmm., das Lysin nach zwei Injectionen von 10094 bis 11562. Histidin war ohne Einfluss.\nDie Anzahl der Versuche, welche mit diesen Basen aus-gff\u00fchrt wurden, konnte nur eine sehr kleine sein, da die Darstellung von gr\u00f6sseren Mengen Schwierigkeiten macht, w\u00e4hrend doch die f\u00fcr den Versuch erforderlichen Substanzmengen viel gr\u00f6sser waren wie bei den Protaminversuchen. F\u00fcr jeden Versuch wurden 2 g der erw\u00e4hnten Basen angewandt. Mit Arginin wurden drei Versuche ausgef\u00fchrt, mit Histidin und Lysin jo einer.\n\u00ef) Thompson op. (it.. Spiro u. p.t linger. Diese Zeitschrift, B<1. XXIII, S. 121,. 1897. (\u00abbittenden, Mendel, Henderson. American Journal of Physiology II. p. 142. 1899.","page":15},{"file":"p0016.txt","language":"de","ocr_de":"\u2014 16 \u2014\nDen no eh haben die Versu che e nt sc h i e d en gezeigt, dass die giftigen Eigenschaften der Protamine in keiner der Hexonbasen wieder zu finden sind.\nDaneben wurden auch Beobachtungen \u00fcber den Einfluss des ArgininSj Histidins und Lysins auf die Harnabsonderung angestellt. Die Resultate sollen in einer sp\u00e4teren Ver\u00f6ffentlichung Vorbehalten bleiben.\nc. Der R\u00fcckstand: Es blieb nun noch die Frage, ob die eigenartigen physiologischen Wirkungen nicht vielleicht dem R\u00fcckstand, welcher nach Abspaltung der Hexonbasen aus dem Protamin hinterbleibt, angeh\u00f6ren. (In dem \u00abR\u00fcckstand\u00bb ist aiich die schon oben erw\u00e4hnte Amidovalerians\u00e4ure einbegriffen).\nF\u00fcr diese Untersuchung wurde Clupeinsulfat in folgender Weise verarbeitet :\nDasselbe wurde am R\u00fcckflussk\u00fchler 8 Stunden mit dem dreifachen Volumen einer Schwefels\u00e4ure, welche auf 1. Yolumtheil eoncentrirte Schwefels\u00e4ure 2 Vohimtheile Wasser enthielt, gekocht. Nachdem die Haupt menge der Schwefels\u00e4ure durch Baryt entfernt war. wurde das Arginin durch Silbersulfat und Baryt nach der Methode von A. Kossel ausgef\u00e4llt, (las Filtrat durch Schwefels\u00e4ure vom \u00fcbersch\u00fcssigen Baryt, durch Schwefel Wasserstoff vom Silber befreit und zuletzt die \u00fcber-\nsch\u00fcssige Schwefels\u00e4ure vollkommen durch die erforderliche Menge Baryt entfernt.\nDer so gewonnene eingedampfte R\u00fcckstand\u00bb war sehr hygroscopiseh. Von der trockenen Substanz f\u00fchrte ich 0,37 g in der oben beschriebenen Weise in den Kreislauf eines Hundes ein. Fm die oben angegebene Menge zu gewinnen, musste selbstverst\u00e4ndlich eine bedeutend gr\u00f6ssere Menge Protamin verarbeitet werden. Wenn nun die wirksame Atomgruppe in dem R\u00fcckstand \u00bb vorhanden w\u00e4re, so m\u00fcssten seine giftigen Eigenschaften viel st\u00e4rker sein wie diejenigen des Protamins. Dies war aber nicht der Fall. Im Gegentheil war er ohne deutliche physiologische Wirkungen gefunden, mit Ausnahme eines sehr leicht erh\u00f6henden Einflusses auf den Blutdruck.\nDie toxi sch cn Wirkungen der Prot am i ne m\u00fcssen des h a lb i n seiner C\u00f6 n s t i t u t ion im G a n z en gesucht werden, und nicht etwa in einer derjenigen Atom-","page":16},{"file":"p0017.txt","language":"de","ocr_de":"gruppen, die wir unter den Spaltuhg\u00a7p.r\u00e9d\u00fckten vorfinden. Schon die Hvdrat ion bewirkt ..wie wir\n\u00ab\t.\tj\ngesehen haben, eine wesentliche Verminderung der Toxi ci tiit.\nPhysiologische Wirkung des Histons.\nBekanntlich kann durch Extraction gewisser zellenreicher Gewebe, z. B. der Thymusdr\u00fcse des Kalbes,f) ein Eiweissk\u00f6rper mit ausgepr\u00e4gt basischen Eigenschaften gewonnen werden. Diesem K\u00f6rper gab A. Kos sei, der es zuerst in den rothen Bhitk\u00f6rperchen der Gans aut\u00efand, den Namen Iliston. Lilienfeld2) hat seinen Einfluss auf die Blutgerinnung studirt. Iti Anbetracht seiner Beziehungen zum Protamin erschien es w\u00fcnschenswert!!, die Wirkung dieses Eiweissk\u00f6rpers auf den thierischen Organismus mit derjenigen der Protamine zu vergleichen. Ich stellte demgem\u00e4ss etwas von dieser Substanz aus frischem Kalbsthymns dar und f\u00fchrte, damit einige Versuche aus. ' .4\nSeine Wirkung erwies sich derjenigen des Protamins sehr: \u00e4hnlich. Die folgende Curve gibt ein Bild von der Wirkung des Histons:\t\\\nCI v 'Cl\n17/\t\\\nr t '\t\u25a0 \u00bbl(\t0 'fo ^\n\nKi<r. Wirkung dos Histmis auf Ulutdruek und Athem!\u00ab>w<,srunj\u00bb\u00ab,n.\nD Lilienfeld. Diese Zeitschrift. Bd. XVIII, S. 17H ff. 18111. 2i Diese Zeitschrift. Bd. XX. S. 81). 181)5.\nIl'ijjpt,:-S*\u2018yl(.*r\u2019s Zeitschrift f. jdn>iol. Chemie. XXIX.\t2 .","page":17},{"file":"p0018.txt","language":"de","ocr_de":"- 18 -\nDer Bhddimck cakudet eine starke Herabsetzung. w\u00e4hrend die Alhenilwwegungen in einer sehr \u00e4hnlichen Weise wie durch Protamin beeinflusst wurden. Auch erwies sich die Blutgerinnung hei einem der Experimente verz\u00f6gert und ebenso war die Anzahl der im Kreislauf befindlichen Leucocyten erheblich vermindert. Die Gerinnungszeiten waren bei beiden Versuchen die folgenden :\nNormale\tNach der\tNach der\nOerinnungszeit. ersten Injection. zweiten Injection.\n(1 >\t10 Min. au S< c. H Min. 20 Sec. Gallertartig 85 Min.\n.\t. c .-10.\th> > 5\u00d4 \u25a0\u25a0};\u25a0 \u25a0 ,\t7 Min. iO Sec.\nDie Zahl der Leueocvten war folgende :\nNormal.\nNach der\nNach der\nersten Injection. zweiten Injection.\n\" <l)\t:\t18487\t81:1 : ;\t181\nOb\t\u00ceI\u00ceUIM\t200(1 .\t40t) -'::\nfkts Gewacht des Hundes im ersten Versuch war 7,2 kg., und die zwei betreffenden Dosen 15 und 50 cg. Im zweiten Versuch war das Gewicht des Thieres 1,2 kg. und die Dosen 10,7 Ulld 2d,8 Cg.\nEs ist inir nicht unwahrscheinlich, dass einige der Be-sultate, Welche viele Forscher nach Einspritzung von Extracten thierischer Organe erhalten haben, durch die Anwesenheit von I liston in ihren hijectionsfl\u00fcssigkeiten zu erkl\u00e4ren sind.r)\nZusammenfassung der Hauptresultate.\n1.\tDie Protamine besitzen deutlich giftige Wirkung. Sie erniedriget! den Blut druck stark, verz\u00f6gern die Blutgerinnung, vermindern die Zahl der im Kreislauf anwesenden Leucocyten \u2014 imd \u00fcben endlich einen eigenthiimlichon Einfluss auf die respiratorischen Functionen aus.\n2.\tDie Blutdruckerniedrigung kann erkl\u00e4rt werden durch peripherischen oder direkten Einfluss auf die Gelassw\u00e4nde ; freilich ist es auch wahrscheinlich, dass eine Schw\u00e4chung d\u00e9s Herzens erne Rolle bei ihrem Zustandekommen spielt.\nG Sch\u00e4fer and Vincent, The physiological Ellerts of Extracts fo the Pituitary llody. Journal of Physiology. Vol. XXV. p. <)4. 1809.","page":18},{"file":"p0019.txt","language":"de","ocr_de":"19\nDie Wirkung auf die Athmung darf auch mindestens zu in Theil einem direkten Einfluss auf die willk\u00fcrliche Atliein-muskulatur zugeschrieben werden. Es ist aber Wahrscheinlich, d.Mss daneben noch eine centrale Wirkung in Hetraclit kommt.\n1. Wenn die Protamine durch Hydrolyse in Protone\n\u00fcbergef\u00fchrt werden, so sind die giftigen Eigenschaften sehr vermindert.\no. Die letzten Spaltungsprodukte: die Hexonbasen und der daneben bleibende ehemisch noch nicht v\u00f6llig bekannte R\u00fcckstand besitzen \u00fcberhaupt keim; giftigen Eigenschaften. Diese m\u00fcssen datier in der Constitution \u2022 des gesammten Protaminmolek\u00fcls begr\u00fcndet sein.\nEhe ich die>e Mittheilung schliesse, muss ich dem Herrn Dr. Pt en ge. Assistenten am physiologischen Institut zu Mar-bntg\u00ab Im die \\\\erth \\olle H\u00fclfe bei der Ausl\u00fch.rung der hier be-sHiriebenen Versuche, meinen aufrichtigen Dank ausdr\u00fceken.","page":19}],"identifier":"lit17378","issued":"1900","language":"de","pages":"1-19","startpages":"1","title":"Die physiologische Wirkung der Protamine und ihrer Spaltungsprodukte","type":"Journal Article","volume":"29"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:06:27.048496+00:00"}