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{"created":"2022-01-31T14:50:30.729190+00:00","id":"lit17405","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Schulze, E.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 29: 329-333","fulltext":[{"file":"p0329.txt","language":"de","ocr_de":"Einige Bemerkungen \u00fcber das Arginin.\nVon\nK. Schulze.\nl)or Iii'i.liM'ti.rin /.uo(\u00bbir;||J!,,.n\tM;irz l;\n\n\u00ablie Ai\u00eeriiiin-Priijiarate verschiedener Herkunft gleiche Ligensrhalten besitzen oder nielil, \u00ablas ist eine Frage, die der rmlunyf bedarf. Mit dieser Pr\u00fcfung hat AV. tin lew it sch1 *; si*\u2019h beschall igt: er verglich thierisrhes Arginin , \u00ablargestellt i,l,s Herinjrsspermu, mit dem von mir mul meinen Mitarbeitern untersuchten <\u2022 pflanzlichen Arginin und glaubte dabei eine H\u2018hr gross\u00ab' 'Ver.schied<Hiheit der beiden -Substanzen- itn speei-ii-ehen Hrehimgsverm\u00fcgen gefuiulen zu haben. Doch beruhte letzteres auf einem Missverst\u00e4ndnis, wie aus dem Nachtrag zu ersehen ist. den AV. Gulewitseh*) seiner Abhamllung lela\u00ab111 Hess: denn die in der boziigtiehen Mitthcilung von !.. Steiger und mir angegebenen Zahlen bedeuten nicht, wie t*ulewitsch glaubte. Kreisgrade,3) sondern Grade \u00ab1er Scala\n1 Diese Zeitschrift. Ikt. XXVII. S. J78. \u2022\n2, Ebendaselbst. S. :t(|s.\n3 l,ass unsere Angaben missverstanden worden sind, hat mich s',|,r \u00fcberrascht. Xach meiner Ansicht ist doch leicht zu sehen, dass b Stei-er und ich in den S\u00e4tzen: Eine w\u00e4ssrige L\u00f6sung, welche in -\t- D g Argininnit rat enthielt, drehte i nf Soleil-Ventzke'schen\nl\u2019olarisationsapparat im *'00 mm.-Itohr \u00f6Jo ' nach rechts\u00bb und Eine w\u00e4ssrige L\u00f6sung, welche in 50 ccm, 1.0 g saLzsaures Arginin enthielt, di elite jm soleil-Ventzkeschen l\u2019olarisationsapparat im 200 mm.-Itohr \u2022\u00bb >J nach rechts\u00bb die hei \u00abter l\u2019ntersuchung jener Salze im genannten Apparat unmittelbar erhaltenen Ergehnisse mittheilen. Es w\u00fcrde doch >' lts.''tii sein und nicht dem I sus entsprechen, wenn wir die im Solei 1-\\'M't/.ke sehen Apparat gemachten beobachtungen nicht in Graden der d ! es e i j i Apparat eigenthiimlichen Scala. sondern in Kreisgraden an-","page":329},{"file":"p0330.txt","language":"de","ocr_de":"des Solei 1 -Yentzke sehen Apparates. Au? diesen Zahlen berechnen sieh f\u00fcr Argininnitral f\u00ab]D = -f 9,95, f\u00fcr Arginin-chlorid UjD \u2014- -f 11,\u00een \u2014 Wert he, welche von den von Gule-witsch gefundenen Zahlen ffu]D \u2014 -f 9,31 f\u00fcr Argininnitmt und -- \u2014 10,70 f\u00fcr Argininchlorid : nur wenig abweichen. Ich kann hinzusetzen, dass die Differenzen innerhalb der Fehler-\ngrenze unserer Bestimmungen liegen: denn der damals von uns verwendete* Apparat gestaltetenicht, bei Ermittelung des Drehungsverm\u00f6gens der zur Untersuchung gelangenden Substanzen eine gr\u00f6ssere Genauigkeit zu erreichen.\nDie bei der Untersuchung im Polarisationsapparat erhaltenen Resultate geben also, wie auch G ulewitsch meint, keine Veranlassung, das t Iberische Argin in f\u00fcr verschieden vom pflanzlichen zu erkl\u00e4ren; ebensowenig f\u00fchrten zu einer solchen Annahme die \u00fcbrigen Resultate, zu denen G ule witsch in seiner Arbeit gelangte, Denn die Beobachtungen, welche dieser Forscher \u00fcber die Eigenschaften und \u00fcber die Zusammensetzung des Argininchlorids, des Argininnitrats und des Argininkupfernitrats machte, sind fast in allen St\u00fccken Best\u00e4tigungen der bez\u00fcglichen Angaben von E. Steiger und mir; nur in wenigen Punkten sind kleine Abweichungen hervorgetreten. Auf diese Abweichungen will ich im Folgenden n\u00e4her eingehen.\nWas zun\u00e4chst das Argin inchlor id betrifft, so hatte G ulewitsch ein Pr\u00e4parat dieses Salzes unter H\u00e4nden, in welchem ein Molek\u00fcl Krystallwasser gefunden wurde,M w\u00e4hrend das yon E. Steiger und mir untersuchte Pr\u00e4parat wasserfrei\n\"egeben h\u00e4tten, ohne iii letzterem Falle zu erw\u00e4hnen, dass die Kreis-grade durch Hereehnnng aus den an der Scala des genannten Apparates abglrsenOn Wert hon erhalten wurden. Uebrigens h\u00e4tte schon ein'blick m irgend eine andere meiner Abhandlungen, in welcher Angaben -\u00fcber' ilas specitische Inehungsvcrm\u00fcgen irgend welcher Substanzen sich finden, /eigen k\u00f6nnen, wie die obigen: S\u00e4tze zu verstehen sind; denn ich habe dort si*-ts die* Ergebnisse ilcr polarimetrischen liestimmungen in analoger Weise Jnitgethejlt. jedoch unter Hinzuf\u00fcgung der f\u00fcr iajl) berechnet' :) W\u00abM tlif.\t.\tff\n1 Mas (\u00fceir-he gilt f\u00fcr \u00ab in von S. ff. Hedi n Untersuchtes Pr\u00e4parat des glen-heir Salzes: dieses Pr\u00e4parat verlor das KrystaliWasser scle-n","page":330},{"file":"p0331.txt","language":"de","ocr_de":"331\nwar. Doch waren diese beiden Pr\u00e4parate nicht genau in der gleichen Weise dargestellt ; das imsrige war n\u00e4mlich aus Wasser, das von Gulewitsch untersuchte dagegen aus verd\u00fcnntem Weingeist umkrystallisirt worden. Da von E Steiger und mir mehrere Analysen des Argininelilorids ausgef\u00fchrt worden sind, so war es sehr unwahrscheinlich,\u2019 dass unsere Angabe \u00fcber das Fehlen von Krystallwasser in diesem Salz auf einem Irrthnm beruhte: um indessen v\u00f6llig sicher zu sein, habe ich ein von fr\u00fcher her in meinen H\u00e4nden befindliches Pr\u00e4parat des Chlorids noch einmal untersucht. Dabei ergab sich, dass das Salz beim Erhitzen auf 130\u2014135\u00b0 im Luftbade nicht an Gewicht verlor.\nDas Argininchlorid vermag also sowohl mit als ohne Krystallwasser zu krvstallisiren.\nFerner erhielt Gulewitsch bei Bestimmung des Krystall-wassers im Argininkupfernitrat Zahlen, welche der Formel G\u00ab 1114N402)2Cu(N03)2-|-3 P 2H20 entsprechen, w\u00e4hrend sowohl von E. Steiger und mirais von S. G. Hod i n f\u00fcr die genannte Verbindung eine Formel mit drei Molek\u00fclen Krystallwasser angenommen worden ist. Ich bemerke dazu, dass von meinen Mitarbeitern und mir mehr als 10 Pr\u00e4parate von Argininkupfernitrat verschiedener Herkunft untersucht worden sind und dass die dabei erhaltenen Resultate s\u00e4mmtlich zu einer formel mit 3 Molek\u00fclen Krystallwasser f\u00fchren. J)er letzteren Formel entsprochen auch die bei Bestimmung des Kupfergehalts jener Pr\u00e4parate gefundenen Zahlen besser, als einer Formel mit 312 Molek\u00fclen Krystallwasser. Allerdings \u00fcbersteigen die bei der Krystallwasserbestiminung von uns erhaltenen Resultate zum Theil nicht ganz unbetr\u00e4chtlich die AVerthe, welche aus der von uns gegebenen Formel sich berechnen, wie schon mis (1er ersten, von E. Steiger und mir \u00fcber das Arginin gemachten Mittheilung zu ersehen ist:1) doch ist das Plus nicht so gross, dass es zur Aufstellung einer Formel mit :; i 2 Molek\u00fclen .Krystallwasser f\u00fchren k\u00f6nnte.\n1 Statt der berechneten 0.10% fanden wir 0.I\u00cf7--OjV{ \"\u201e Krvsta\u00eei\na<ser.","page":331},{"file":"p0332.txt","language":"de","ocr_de":"\n\u00bbif kleine Ab\\voi< Imnyr. welche in Bezug nut diesen Punkt zwischen unseren Angaben und den Angaben vtm G111 witsch her vorget feien ist. w\u00fcrde sich erkl\u00e4ren, wenn man annimmt, \u00ablass das Argininkupfernitrat schon heim Liefen an der ladt oder int Exsiccator \u00fcbet* Chlorcalcium einen kleinen Thcil seines K ryst a 1I wassers v< *ii ieren kann. F\u00fcr die Identit\u00e4t des von (iiilewitsch und des von uns untersuchten Arginin-kupfernifrats spricht iibriirens noch die That sache, dass die \u00fcber den Schmelzpunkt, unserer Pr\u00e4parate gemachten Beobachtungen der von < \u00ee u le wit sc h gemachten Angabe d l2\u2014114' entsprechen. ^\nWie aus den im Vorigen gemachten Miltheilungen zu ersehen ist, liegt kein Grund Vor, eine Verschiedenheit di s thiorisehen und des pflanzlichen Arginins anzunehmen. Man kann nun noch die Frage aufwerfen. ob das im pflanzlichen Stoffwechsel entstandene Arginin in seinen Eigenschaften vollst\u00e4ndig mit dem beim Kochen der Kiweissstolfe mit S\u00e4uren sich bildenden Arginin \u00fcbereinstimmt. In Beantwortung dieser I* rage ist auf eine kleine Verschiedenheit aufmerksam zu machen, welche zwischen den Arginin-Pr\u00e4paraten, die jenen beiden Ouellon entslanmiou. hervorgetreten ist. Ausden Pflanzen-\" S\u00e4ltcu und -Fxtracten kann man. wie von mir an mehreren (thjecten gezeigt worden ist, Arginin durch Mereurinilrat auc l\u00e4Uen V: auch das bei Zerlegung dieser Niederschl\u00e4ge results rende Argininnitrat gibt in w\u00e4sseriger L\u00f6sung mit Mercuri-nitrat eine F\u00e4llung. Isolirl man das Arginin aus den Pflanzet i-extracten mit H\u00fclle von PIn\u00bbsphorwolframs\u00e4ure und f\u00fchrt dus bei Zerlegung des bez\u00fcglichen Niederschlags erhaltene Arginin in das Nitrat \u00fcber, so resultiren gleichfalls Pr\u00e4parate, die mit Mereurinilrat einen Niederschlag geben: sie behalten diese Eigenschaft auch, wenn man sie durch Ueberf\u00fchrung in die. schwerl\u00f6sliche Kupferverbindung einer Reinigung unterworfen hat. Das Nitrat des durch Spaltung von Ei weissstoffen mit S\u00e4uren erhaltenen Arginins gibt dagegen unter gleichen Empf\u00e4nden mit .Mereurinilrat keine F\u00e4llung. Andere Versehieden-\n1 llocli iM iiie Au'tiillung k\u00abine vollst\u00e4ndige':","page":332},{"file":"p0333.txt","language":"de","ocr_de":"heilen zwischen den aus Fiweissstollen und den aus Keimpflanzen dargestellten Ai*\u00ab*inifiprii)>sirsiu*ii haben wir aber bis jetzt nicht aullinden k\u00f6nnen'. Audi geht aus den von K. Winter\u2019d ein unjl mir ausgef\u00fchrten Versuchen hervor, dass Arginin, mag es nun der einen oder der anderen Uuelle entstammen, i-eim Krhitzen mit Rarytwasser <\u00bbinitliia und Harnstoff als Zersetzungsprodukte liefert.\nMan kann es wohl nicht f\u00fcr ganz unwahrscheinlich > ( klaren, class dem aus Keimpflanzen Marges! eilt on Arginin 'eine Eigenschaft, durch Meivurinitrat gef\u00e4llt zu werden, durch emc nur in sehr geringer Menge* vorhandene VerunrCinimim' gegeben wild. Allerdings gaben die jener Oiielle entstammenden Argmiimitrat-Pr\u00e4parale auch dann, wenn sie m\u00f6glichst gut gereinigt worden waren, noch F\u00e4llung mit Mercurinitrat: doch \" hienen die* Niederschl\u00e4ge allm\u00e4hlidi schw\u00e4cher- z\u00f9'Werden. \\ ielleiclit gelingt es noch, eine Reinigungsmethode auf zu linden, 'iiirch welche man den Argininnilraf-lY\u00fcparalen die Eigenschaft, durch Mercurinitrat gef\u00e4llt zu werden, nehmen kann. Uebrigens wird die Darsteiiung von Arginin aus IMIanzenexlracten durch '\u2022\u2022in Verhalten gegen Mercurinitrat in vielen F\u00e4llen erleichtert. f>n,'h geht in den Mercurinitrat-Xiedersolilag nach den mit I.upinus-Keimpftanzen von uns gemachten Versuchen neben Arginin auch Histidin ein.\nIm Hinblick auf die vor Kurzem erschienene Abhandlung Thompson's1) \u00fcber die physiologische Wirksamkeit der Fro-t.iinine und ihrer Spaltungsprodukte sei hier noch daran erinnert, lass auch nach Versuchen, welche fr\u00fcher schon von Schmiede-lo lg nusgef\u00fchrt wurden,\u201c) das Arginin im fhjerk\u00f6rper keine giftige Wirkung hervorbringt.\nC Diese Zeitschrift. IM. XXIX. >. 1\n2| D'-richte der d. ehern. Gesellsch.. IM. XXIX. S. H5f>.","page":333}],"identifier":"lit17405","issued":"1900","language":"de","pages":"329-333","startpages":"329","title":"Einige Bemerkungen \u00fcber das Arginin","type":"Journal Article","volume":"29"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:50:30.729196+00:00"}