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{"created":"2022-01-31T12:58:06.466999+00:00","id":"lit17423","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Sch\u00fctz, Julius","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 30: 1-14","fulltext":[{"file":"p0001.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntniss der quantitativen Pepsinwirkung.\nVon\ncand. med. Julius Sch\u00fctz (aus Wien)\nl Aus dem physiologisch-chemischen Institut zu Strasahurg. Nene Folge NTr. 27.)\n(Der Redaction zuptganpen am \u00bb. Juni 1\u2018Jup.i\nIni Jahre 1885 hat-Emil Sch\u00fctz1) nafhge wiesen,' dass die Mengen der in einer bestimmten Zeit gebildeten peptischen \\ erdaunngsprodukte unter sonst gleic hen Verh\u00e4ltnissen innerhalb bestimmter Grenzen den Quadrat wurzeln aus den relativen Pepsinmengen gerade proportional feind.\nAls Maass der Verdauungsprodukte nahm, er*dip Grosse ihrer Linksdrehung an und beurtheilte darnach die Menge des '\u2022Peptons\u00bb. Dieser Befund blieb l\u00e4ngere Zeit Wenig beachtet. Zum Theil begegnete er lebhaftem Misstrauen.2) Sechs Jahre sp\u00e4ter ver\u00f4f\u00efentlichte dann Borissow3) Untersuchungen \u00fcber die quantitative Wirkung des Pepsins. Er bediente sich bei seinen Versuchen der Methode von Mett,4) welche ihren Grundz\u00fcgen nach in folgendem bestelltr; H\u00fchnoreiweiss wird in (ilascapillaren von 1\t2 nun. Lichtung eingesogen und durch\nErhitzen coagulirt. Die Capillaren werden in St\u00fcckchen von 1\u20142 cm. L\u00e4nge zerschnitten und 10 Stunden lang bei Bruttemperatur in der Verdauungsfl\u00fcssigkeit gehalten.\\ Nach Ablauf dieser Zeit wird die L\u00e4nge \u201cder gelosteii Eiweisss\u00e4ule mit H\u00fclfe einer Lupe gemessen. Borissow kam nun zu dem henTCrkenswerthen Resultat, dass die L\u00e4ngen der verdauten Liweisss\u00e4ulen sich verhielten wie die Quadratwurzeln aus den\nD Diese Zeitschrift, Bd. IX. S. 577.\n-J Vgl. sp dalys Jahresberichte, Bd. XV. 'S. 26B u. Bd. XIV, S. 201.\n\u2022{i Inaug.-Dissertation. Petersburg, 1801. (Russisch), citirt nach \u00ef'samoilow. (Archives de sciences biologiques. Bd. Il, ;S. 705.)\t\u2019\n4) Mett. Contribution \u00e0 l'innervation de la glande sous-stomacale.\nPetersburg 1889. (Russisch', citirt nach Ssarnoilow I', c.\n\u2022 \u00ab\nHoppe-Seyler's Zeitschrift f. physiol. Chemie. XXX.\t1","page":1},{"file":"p0002.txt","language":"de","ocr_de":"angewandten Pepsinconeentrationen. Es waren demnach so-wohl E. Sch\u00fctz wie Borissow, trotzdem sie mit verschiedenen Methoden gearbeitet hatten und von verschiedenen Maasseinheiten ausgegangen waren, zu demselben Resultate gelangt.\nDie Ergebnisse beider Arbeiten erm\u00f6glichten es, Methoden zur Bestimmung der relativen Pepsinmengen auszuarbeiten.1) Praktische Verwerthung von anderer Seite erfuhr vor Allem das Mett\u2019sehe Verfahren, nach welchem Pawlow einen Theil seiner bedeutungsvollen Untersuchungen \u00fcber den Fermentgehalt der Verdauungsfl\u00fcssigkeiten ausgef\u00fchrt hat.2)\nObgleich nun die empirisch gefundenen Resultate zur Begr\u00fcndung einer Methode vollauf berechtigten, so bietet doch ihre theoretische Deutung Schwierigkeiten. Zur Zeit, als die Arbeit von E. Sch\u00fctz erschien, war es noch nicht bekannt, dass bei der Pepsinverdauung eine gr\u00f6ssere Anzahl von Produkten, deren Eigenschaften, namentlich auch in Bezug auf ihr optisches Drehungsverm\u00f6gen, zum grossen Theil noch unbekannt sind, neben einander entstehen, wie dies zuletzt eingehend durch die Untersuchungen von E. P. Pick3) und Zunz4) gezeigt worden ist. Es blieb daher bei dem heutigen Stande unserer Kenntnisse die Frage offen, ob man berechtigt ist, f\u00fcr das mit dem Gang der Verdauung sich fortw\u00e4hrend \u00e4ndernde Gemenge der peptischen Spaltungsprodukte eine einheitliche specifische Drehung anzunehmen und dieselbe als Maass des verdauten Eiweisses zu betrachten. Ja, man konnte die Ver-muthung liegen, dass die Sch\u00fctz' seife Regel nicht der Ausdruck einer verminderten Peptonbildung sei, sondern nur dadurch bedingt, dass bei fortschreitender Verdauung schw\u00e4cher optisch wirkende Spaltungsprodukte gebildet werden. Was die Methode von Mett betrifft, so ist dieselbe nur dann anwend-\nC Vgl, z. B. E. Sch\u00fctz, Prager Zeitschrift f\u00fcr Heilkunde. 1884,\nS . 401.\n2)\tPawlow, Die Arbeit der Verdauungsdr\u00fcsen. Deutsch von\nA. Walther. J. F. Bergmann. Wiesbaden. 1898.\tv|\n3)\tDiese Zeitschrift, Bd. XXIV, S. 24\u00ab und Bd. XXVIII. S. 219.\n4)\tDiese Zeitschrift. Bd. XXVII. S. 219 und Bd. XXVIII. S. 1.42","page":2},{"file":"p0003.txt","language":"de","ocr_de":"3\nbai. wenn das Ferment aut geronnenes Eiweiss wirkt, und os fohlt dor Nachweis, dass die so gewonnenen Ergebnisse auch tiir gel\u00f6ste Eiweissk\u00f6rper zutreffen. Sowohl \u00c9. Sch\u00fctz wie Bonssow gehen an, dass nach Erreichung einer bestimmten l\u2019epsinconeentration die Regel nicht mehr gilt.\nEs war nun von oben erw\u00e4hnten Gesichtspunkten aus erw\u00fcnscht, zu pr\u00fcfen, oh sich die angegebene Gesetzm\u00e4ssigkeit auch dann ergibt, wenn man unter Anwendung von fl\u00fcssigem Eiweiss .in unbestreitbares, sich stets gleichbleibendes Magss f\u00fcr die Menge des verdauten Eiweisses einfiilirt, und ob das Versagen der Gesetzm\u00e4ssigkeit wirklich auf einer Abschw\u00e4chung der Fermentwirkung beruht und nicht m\u00f6glicher Weise auf erschwerter Diffusion (bei der Mett seilen Versuchsanordnung) oder auf einer Ver\u00e4nderung der specifisehen Drehung (bei der Versuchsanordnung von E. Sch\u00fctz.) Zur Aufkl\u00e4rung dieser Verh\u00e4ltnisse habe ich auf Veranlassung von Herrn Professor HofmoisteV die mitzutheilenden Versuche ausgef\u00fchrt.\nZur Versuch8&nordnuiig.\nIm Il\u00fchnereiweiss sind drei Arten stickstoffhaltiger Suh-stanzen vorhanden:\t*\ti\n1.\tdas Gemenge von echten Ei weissk\u00f6rpern : krystaHi-sirtes Ovalbumin, amorphes Albumin und Globulin;\n2.\tein durch Kochen nicht fallbarer Eiweissk\u00f6rper, von M\u00f6rner Ovomucoid genannt;\nd. -geringe Mengen von nicht eiweissartigen Substanzen, vor Allem von Lecithin.\tT\nDer Einfachheit halber sei der Stickstoff der ersten Art \\on K\u00f6rpern \u00abcoagulabler Stickstoff\u00bb, derjenige der zweiten und dritten < nicht coagulabler Stickstoff\u00bb genannt. :\nBei der Verdauung findet eine fortw\u00e4hrende Abnahme des coagulablen, einhergehend mit einer Zunahme des nicht coagulablen Stickstoffs statt, da die Verdauungsprodukte, abgesehen von dem als Zwischenprodukt auftretenden und mit d(\u2018m Ruinen Eiweiss bei Neutralisation ausfallenden Acid-albumin. durch Hitze nicht gef\u00e4llt werden. \u2022\nl*","page":3},{"file":"p0004.txt","language":"de","ocr_de":"Um nun die Menge der gebildeten Spaltungsprodukte zu bestimmen, kann man entweder die. erste oder die zweite der genannten Ver\u00e4nderungen bestimmen und gewinnt aut diese Weise ein unver\u00e4nderliches Maass f\u00fcr den Umfang der Pepsin-Wirkung, Aus praktischen Gr\u00fcnden empfahl es sich, die Zunahme des nicht coagulablen Stickstoffs zu ermitteln, da in diesem Falle eine Bestimmung in aliquoten Theilen erm\u00f6glicht jst. Ob \u00fcberhaupt und inwieweit das'Mucoid bei dieser Versuchsanordnung der peptischen Spaltung unterliegt, ist nicht untersucht, kommt \u00fcbrigens ebensowenig wie der relative An-theil, den die einzelnen Kiweissk\u00f6rper an der Bildung der Verdauungsprodukte haben, f\u00fcr die Frage nach der empirischen G\u00fcltigkeit der K. Sch\u00fctz sehen Regel in Betracht.\nUm f\u00fcr die einzelnen Versuchsreihen einen ungef\u00e4hren Vergleichsmassstal) zu haben, wurde von vornherein eine gr\u00f6ssere Quantit\u00e4t Pepsinl\u00f6sung hergestellt: 2 g Pepsi nu in purissimum (Gr\u00fcbler) wurden in einem Liter 0,25'Voiger Salzs\u00e4ure gel\u00f6st. Die L\u00f6sung erwies sich als f\u00fcr meine Zwecke sehr stark wirksam und konnte monatelang, ohne zu faulen oder an Wirksamkeit einzub\u00fcssen, im Fiskasten aufbewahrt werden. F\u00fcr die.Verdauimgsversuche wurden einige Cubikeenti-metor im bestimmten Verh\u00e4ltnis* (1 : io, l : 50) mit destillirt\u00e9m Wasser verd\u00fcnnt und jedesmal 1 ccm, der so entstandenen verd\u00fcnnten L\u00f6sung f\u00fcr den jeweiligen Versuch als Maass der Pepsinmenge ben\u00fctzt.\nAls Ausgangsmaterial diente H\u00fchnereiweiss. Das vom Dotter sorgf\u00e4ltig getrennte Fiereiweiss wurde durch Schlagen zu Schaum und Absitzenlassen im Fiskasten in bekannter Weise von Chalazen und Membranen befreit. Von zw\u00f6lf Fiern konnten 150\u2014200 ccm. klare Eiweissl\u00f6sung erhalten werden. Die Verdauungsversuche wurden im Ganzen in der von F. Sch\u00fctz angegebenen Weise ausgef\u00fchrt.\nJe 10 ccm. der Fiweissl\u00f6sung (etwa einem Gehalt von 1\u20141,2 g coagulablen Fiweisses entsprechend) wurden mit einer bestimmten Menge Pepsinl\u00f6sung, 29 ccm. 10 oiger Salzs\u00e4ure versetzt und mit destillirtem Wasser auf 100 ccm. aufgef\u00fcllt. Die einzelnen Verdauungsproben hatten somit gleichen Fi weis s-","page":4},{"file":"p0005.txt","language":"de","ocr_de":"und S\u00e4uregehalt*) und \u2018 waren nur in Bezug auf den Pepsin-gelialt verschieden. Die Proben wurden gut verkorkt, in einem Brutofen meist bei 37\u201415\u2014 l(r Stunden stehen gelassen,. hierauf mit Natriumcarbonat soweit neutralisjrt, dass sie auf Congopapier neutral, auf Lackmus\u00bb schwach sauer reagirten. Sie enthielten dann keine freie Salzs\u00e4ure mehr, die saure Reaction r\u00fchrte nur von sauren Phosphaten her. Auf diese Weise konnte eine foberneutralisation mit ihren Gefahren vermieden werden. Die Proben wurden dann in den Eisschrank gestellt und der Reihe nach verarbeitet.\nWa,s die Trennung des coagulablen Stickstoffs Vom nicht coagulablen betrifft, so wurde in einer Anzahl der Versuchsreihen folgendermassen vorgegangen:\nDie Proben wurden quantitativ in eine Porzellanschale gesp\u00fclt, mit genau abgemessenen gleichen Mengen sehr vCr-diinnter Kssigs\u00e4ure versetzt, unter fortw\u00e4hrendem Umr\u00fchren allm\u00e4hlich zum Sieden erhitzt, nach dem Erkalten mit Uro Normallauge genau neutralisirt und filtrirt. Der Niederschlag wurde* zwe i- bi> dreimal mit heissom \\\\asser verrieben: Filtrate; und Waschwasser wurden vereinigt.\nBei einem Tlieile der \\ ersuchsreihe*n wurele Vliese gebr\u00e4uchliche Methode in der Weise modificirt, dass die von den sauren Phosphaten herr\u00fchrende saure Reaction nicht durch Kssigs\u00e4ure verst\u00e4rkt wurde, sondern durch Zusatz einer 2n/oigen L\u00f6sung von Monokaliumphosphat \u2014 meist 5 ccm. Es fiel dadurch die Neutralisation nach dem Kochen fort; zugleich konnte auf diese. Weise gezeigt werden, dass beim Kochen mit sehr stark verd\u00fcnnter Essigs\u00e4ure keine Eiweissspaltung ein-iiilt, weil einerseits heidi* Arten des Verfahrens gleich mit mit einander stimmende Kont roll wertlie gaben, andererseds das .-.iure Phosphat coagulirtes Eiweiss beim kurzen . Kochen nicht\nver\u00e4ndert.\t\u2022 . '\u2022\n* . - >\nIn nicht weiter ausgef\u00fchrten Vorversuchen habe ich zun\u00e4chst die ,i!,\u2018 meisten Schwierigkeiten bietende Abscbeid\u00fcng des Kiweisses auf dein '\nU Derselbe betrug 0.25\u00b0 \u00bb. da t ccm. 1 \u00b0 ,\u00bbiger Satzs\u00e4ure erfahrungs--f;,nass zur Abstumpfung d**r nat\u00fcrlichen Alkalescenz des H\u00fchnereiweisses verbraucht werden.","page":5},{"file":"p0006.txt","language":"de","ocr_de":"\u2014 () \u2014\nWege zu erzielen gesucht, dass ich die Verdauungsl\u00f6sung mit Zinksulfat versetzte, mit Natronlauge neutralisirte und nach Zusatz einer kleinen Messerspitze von Zinkoxyd kochte. Dabei resultirte bald eine klare und von Resten des coagulablen Eiweisses sicher freie Fl\u00fcssigkeit. Allein der Vergleich der Stickstoffwert he zeigte, dass dabei \u00e4hnlich, wie dies schon Hofmeister1) f\u00fcr das F\u00e4llen mit Ferriacetat gezeigt hat. kleine Mengen Albumosenstiekstoffs in den Niederschlag eingehen. Als sich die Bem\u00fchungen, diesen Fehler auszuschalten, oder wenigstens constant zu gestalten, vergeblich erwiesen, habe ich f\u00fcr vorliegende Versuche das f\u00fcr manche andere Zwecke sehr empfehlenswerte Verfahren aufgegeben i|hd bin zur einfachen Coagulation zur\u00fcckgekehrt.\nDie (lurch Coagulation erhaltenen Fl\u00fcssigkeiten enthielten den nicht coagulablen Stickstoff der betreffenden Verdauungsprobe, Derselbe wurde nach Kjeldahl bestimmt. Um daraus die Menge des p'cptisch gespaltenen Eiweisses berechnen zu k\u00f6nnen, musste die Menge des im nativen Eiweiss enthaltenen nicht coagulablen Stickstoffs davon abgezogen werden. Derselbe wurde auch f\u00fcr jede Versuchsreihe besonders bestimmt, doch ist .zu bemerken, dass es sich dabei um eine erstaunlich constante Cr\u00fbsse handelt. Sie wurde n\u00e4mlich stets zu < \u00bb,< rj \\ bis o.ogtV g auf 10 ccm. Eiweissl\u00f6sung gefunden: nur in zwei F\u00e4llen (bei im Fr\u00fchjahr gelegten Eiern) fand sich 0.O21K bezw. 0.0220 g von vornherein nicht coagulabler Stickstoff.\nVersuche.\t'\nln den nachstehend mitgetheilten Versuchsreihen sind die Pepsinmengen in Cubikcentiinetern der oben angef\u00fchrten Pepsin Verd\u00fcnnung angegeben. Da, wo sehr grosse Mengen Pepsin gew\u00e4hlt wurden, habe ich des Vergleiches wegen die Pezeichnung beibehalten, obgleich in diesen F\u00e4llen, um das CesammtVolumen der Probe nicht zu \u00e4ndern, statt der ver-diinnien Pepsinl\u00f6sung eine entsprechende Menge der viel con-ceutrirteren Ausgangsfl\u00fcssigkeit zugesetzt wurde.\nDie f\u00fcr (len in L\u00f6sung gegangenen Eiweissstickstoff unter gefunden angef\u00fchrten Zahlen sind ein Mittel aus je zwei (\u00bbder drei Parallelbesfimmmigen. im ein irtheil \u00fcber die (Ir\u00f6sse der Versuchsfelder zu erm\u00f6glichen, f\u00fchre ich in der\n1 Diese Zeitschrift, Bd. VI. S. 58.","page":6},{"file":"p0007.txt","language":"de","ocr_de":"/\nersten und dritten labeile die gefundenen Einzeiwerthe neben den Mittelzahlen an. Die unter \u00abberechnet* angef\u00fchrten \\\\ erthe geben die Zahlen, welche verlangt sind, wenn man f\u00fcr 1\u20141() ccm. meiner verd\u00fcnnten Pepsinl\u00f6sung die strenge G\u00fcltigkeit der E. Sch\u00fctz\u201csehen Hegel annimmt. Sie wurden so berechnet, dass die Summe der f\u00fcr J, 1, {) und lt> ccm.\nPepsin gefundenen Mittelzahlen durch-die Summe von J/\u00cf-j*-\n\u0178 i -f- ]f tl -j- J/lt) \u2014 to getheilt wurde, womit sich der f\u00fcr l ccm. Pepsin entladende Ausgangswerth ergibt. Diese Berechnung beruht auf der von mir gemachten Erfahrung, dass die E. Sch\u00fctz sehe Hegel unter den von mir eingehaltenen Bedingungen nur bis zu einem Pepsingehalt von 1(> ccm. gilt.\nVersuchsreihe I.\nVerd\u00fcnnung der Pepsinl\u00f6sung: 1 :50.\nVerdauungsdauer: 15 Stunden.\nTemperatur : 38\u00b0.\t\u2018\t\\\nPepsinrnenge\nccm.\nVerdauter Stickstoff in g\nGefunden\n'Berechnet\n1\t0.01X5 0,0221\tMittel\t0,0213\n\t0,0230\t(U k\u00a312 \u25a0 .\t\u2022\n\t0.0437 1\tMittel-\t\n4\t0.05d}\u00ee\t0.0471\t0.042(5\n0\t0.00X3 0.0(533\tMittel\t\u2022 0.0(539\n\t0.0(540\t0,0(552\t. 0 '\ntu\t0,07X0 0,079(5\tMittel f\tV 0.0X52\n\t0.0X15\t0.0799\t\u2022 \u2022' \u00bb\n25\t0.095X\tMittel'\t\n\t0.0:913 j\t0.0935\t0.10(55\n\t0.1010 |\tMittel\t\nHfl\t0,1052 |\t0,1031.\t(\u00bb.127.4","page":7},{"file":"p0008.txt","language":"de","ocr_de":", Vers u cli s reihe II. Verd\u00fcnnung der Pepsinl\u00f6sung 1 : 50. Verdauungsdauer: 153 4 Stunden. Temperatur: .\u2018IS0.\nP\u00e9psinmen\u00ffe ccm.\tVerdauter\tStickstoff in \"\n\tGefunden\t! Berechnet i .\n1\t0.02 IU\tr 0.0220\n4\tO.OP25\ti 01)458\n\t0.0707\ti 0.0088 i\n1\u00ab\t0.0043\t0.0017 . 1\nVersuchs!reihe III.\nVerd\u00fcnnung der Pepsinl\u00f6sung: 1 : io. Verdauungsdauer: 15 Stunden.\nTemperatur: 37\u00b0.\nlVpsinmenne ^\tVerdauter Stickstoff in ;j\n<,,n\u2018\tGefunden r\t1 Je reel inet\nt :;%:\t0.0220 0.0230 0.0241\tMittel ' 0.0230' %\t0.0223\n4 ;\t0.0425 \u2022 0.0428\tMittel ; 0.0427\t0.044);\n\u2022 0\t0.0002 \u2019 0,0073\tMittel 0.008) \u00ce\t0.0000\n(5\t0,0010 0,0030 . 0.0810\tMittel 0.0880\t0.0802\nVersuchsreihe IV.\nVerd\u00fcnnung der Pepsinl\u00f6sung : t : K >. Verdauungsdauer 15 Stunden. Temperatur:, .\u201812\u00b0.","page":8},{"file":"p0009.txt","language":"de","ocr_de":"IVpsinmenge Verdauter Stickst\u00ab\u00bbfT in ^\nbefunden \u00bb\t\tBerechnet,\n1\ti 0.0*210\t\u25a0 \u2022 0,0\u201820|\nn;\t0.0H10\to.okd\u00bb\n4t)\t0.1*208 1\t0,14H8\nDurch obige Tabellen ist neuerdings die. G\u00fcltigkeit der h. Sch\u00fctz sehen Regel dargethan: die Uebereinstjinmung d(\u00bbr auf drei ganz verschiedenen Wegen : von K. Schiitz polarimetrisd^ von Korissow durch Messung der Kiweisss\u00e4ulen, von mir durch StickstonTestimmungen erhaltenen Resultate l\u00e4sst daran keinen Zweifel \u00fcbrig.\n,n Uebereinstimmung mit K. Sch\u00fctz und Korissow ergibt es sich, dass die Regel \u00fcber eine bestimmte Pepsin-concentration hinaus nicht mehr gilt, und zwar nach 'meinen hrlahrungen, sobald in der Versuchszeit etwa die H\u00e4lfte des vorhandenen coagulablen Kiweisses verdaut ist. (Tabelle l und IV. t >i\nIm nun lestzustellen, wie sich die Spaltung bei relativ sehr hohem Pepsingehalt verh\u00e4lt, habt1 ich noch lijfgqidc Versuchsreihe ausgef\u00fchrt.\nKs wurden Proben mit den Pepsinconeentrationen 41), r* * ? 1(M> gewonnen, lf> Stunden lang bei IIS0 stehen gelassen, hierauf in gew\u00f6hnlicher \\\\ eise sofort verarbeitet. ( Versuchsreihe Vb.i Daneben andere Proben von der Concentration it) ebenso lang stehen gelassen, dann eine Anzahl davondurch Zusatz von 5 ccm. concentrirter Pepsinl\u00f6sung auf die Concentration 2 it) gebracht und mit den .\u00fcbrigen ohne Zusatz gebliebenen weitere n Stunden der Verdauung \u00fcberlassen. Di(\u00bb Resultate sind aus untenstehenden Tabellen zu ersehen. Ilie Zahlen sind das Mittel aus zwei oder drei Verdauungs-pruben.\t.\t\u25a0\nr, Die Menge des eoagutablen Stickstoffs in 10 rem. H\u00fchficreiweiss betr\u00e4gt nach eigenen Bestimmungen etwa 0,170\u2014O.lT\u00f6 g.","page":9},{"file":"p0010.txt","language":"de","ocr_de":"10\nVersuchsreihe V. Verd\u00fcnnung der Pepsinl\u00f6sung: 1 : 40. Temperatur: H7,5\u201438,iV. ai Dauer 15 Stunden.\nPepsinmengo : Verdauter ausgedr\u00fcckt Stickstoff\nin ccm.\t;\tin g\n40\t0.1300 i \u25a0\t.\t... i\\ i \\ (\u00bb\n1(H)\tU.l t.'i 1\t0.1534\nh) Dauer 15 -f~ 24 Stunden.\nI\u2019epsinmenge\t' Verdauter Stickstoff\nccm.\tin g\n\u2022\t#\t0.1032\n210\t0.1015 \u2014 0,0035\n;\t- : 0.15S01)\nEs ergibt sich daraus, wie auch schon aus fr\u00fcheren Re-l unden, (lass bei sehr hohen Concentr\u00e2t innen ein Zuwachs an Pepsingehalt nur ein verh\u00e4lt nisstn\u00e4ssig geringes Zunehtnen des in L\u00f6sung \u00fcbergehenden Stiekstoffs bewirkt.\nWenn man die Resultate s\u00e4mtntlieber Versuchsreihen graphisch darstellt, indem man die relativen Pepsinmengen als Abscissen, die Zahlen f\u00fcr den verdauten Stickstoff als Ordinalen auftr\u00e4gt, so ergibt sich eine Curve, welche, soweit; die E. Sch\u00fctz sehe Regel gilt, eine Parabel ist, bei h\u00f6heren Concent rationell aber allm\u00e4hlich in eine zur Abseissenachse parallele Gerade \u00fcbergeht. Der Grund dieser Abweichung liegt darin, dass bei der gew\u00e4hlten Versuchsanordnung die Menge des angreifbaren Eiweisses bei h\u00f6herem Pepsingehalt entsprechend geringer wird. Es geht dies klar daraus hervor.\nli -tOO corn, der lOfacli verd\u00fcnnten I-epsinl\u00f6sung enthielt* n 0.0050 g N.","page":10},{"file":"p0011.txt","language":"de","ocr_de":"It\ndass heim Mett sehen Verfahren, wo in Folge tier Versuchsbedingungen eine Verminderung der disponiblen Eiweissmenge \u2014 d. h. der angreifbaren Eiweissfl\u00e4che \u2014 nicht erfolgt, die Kegel f\u00fcr viel h\u00f6here Concentr\u00e2tionen nachweisbar ist '\nIch habe dies durch Vergleichsversuche mit dein Verfahren von Mett zeigen k\u00f6nnen. Dabei ergab sich zun\u00e4chst, dass das Verfahren f\u00fcr so geringe Pepsinconcentrationen, wie sie bei den oben angef\u00fchrten Versuchen benutzt wurden, (1\u2014Kt ccm. 1.40 Vso Pepsinl\u00f6sung auf 100 ccm. Gesammt-tl\u00fcssigkeit) keinen sicher messbaren VerdauungselTect hatte. Ich ging daher von der unverd\u00fcnnten Pepsinl\u00f6sung .a\u00fcs.\nVersuchsreihe VI.\nPnverd\u00fcnnte Pepsinl\u00f6sung.\tf\nTemperatur : 38\u00b0.\t'\t\u25a0 '\nVerdauungsdauer : 11 */\u00bb Stunden.\nI\u2019epsinmenge b\u00e4nge der verdauten Eiweisss\u00e4ule in mm.\t\t\nmn. in mi\tGemessen 0\tHereebnet\n\u2022 |\t0.15\t'0.1(1-\n,\ti i\t0,00\t0.01\n0\t1.25\t1,37.\n1\u00ab !\t1,H7\t1.H2\n25\t;\t2,OH\t2.28\nm , j\t2,14 \u2022\t2 71.\n\u2022P.\t;\t2.50\t3.10.\nf;i\t;\t2,04\t.3,(55'\nWie man sieht, gilt die E. Sch\u00fctz\u2018sehe Kegel hier bis zu einem Gehalt von 16 ccm. der unverd\u00fcnnten Pepsinl\u00f6sung auf 1(H) ccm. Gesammtvolumen, d. h. 40\u201450 Mal h\u00f6her, als sich ihre G\u00fcltigkeit bei meiner Anordnung zeigen liess; somit gilt die Kegel tiir Concentrationen, in Cubikcentimetern meiner verd\u00fcnnten Pepsinl\u00f6sung ausgedr\u00fcckt von 1\u2014800, also innerhalb\n0 Es wurde nur die von einem Ende her verdaute Eiweisss\u00e4ule gemessen. Die Zahlen bilden das Mittel aus einigen Ablesungen","page":11},{"file":"p0012.txt","language":"de","ocr_de":"soilr waiter Grenzen. Die Regel d\u00fcrfte danach auch f\u00fcr andere Goneentrationen oberhalb und unterhalb G\u00fcltigkeit haben, und es liegt wohl nur an den Versuchsbedingungen, weiyi sie sich nur innerhalb d\u2019er angegebenen Grenzen nach weisen lioss. So in der Versuchsanordnung nacli E. Sch\u00fctz an der Abnahme des zur Verf\u00fcgung stehenden Eiweisses und an der allm\u00e4hlichen S\u00e4ttigung der Pepsinl\u00f6sung mitVerdauungsprodukten, hei der Anordnung von Mett an dem letzteren Moment und an den Schwierigkeiten, welche sich beim Schwinden der Eiweisss\u00e4ule in der engen Glasr\u00f6hre dem Wegdiffundiren der Verdauungsprodukte entgegensetzen.\nDer Umstand, dass das H\u00fchnereiweiss eigentlich ein Gemenge von einigen Eiweissk\u00f6rp\u00f6rn ist, machte es w\u00fcnschens-werth, die Versuche auch mit reinen Eiweissk\u00f6rpern zu wiederholen. Ich verwendete hierzu krystallisirtes. Serumalbumin und krystall isirtes Edestin. Es ergaben sich jedoch bei der Goagulation der Verdauungsl\u00f6sung Schwierigkeiten, indem sich bei einer Anzahl von Proben zu geringe Uebereinstimmung der Kon t rollbest immungen ergab. Es w\u00fcrde daher vorl\u00e4ufig von der Weiterf\u00fchrung der Versuche Abstand genommen. Doch machen es die mir vorliegenden Bestimmungen, welche ein Mittel zu ziehen gestatten, sehr wahrscheinlich, dass die Regel auch. f\u00fcr homogene, reine Ei weissk\u00f6rper gilt.-\nDie G\u00fcltigkeit der Sch\u00fctz'schen Regel durch neue Versuche sicherzustellen, schien mir schon desshalb nicht \u00fcberfl\u00fcssig, weil noch immer Methoden zur Bestimmung der relativen IVpsinmengen ausgearbeitet werden,\u25a0 welche auf der stillschweigenden Annahme beruhen, zwischen Goncentration fies Pepsins und seiner quantitativen Wirksamkeit bestehe eine einfache Proportionalit\u00e4t. Derartige Methoden m\u00f6gen f\u00fcr Untersuchungen, bei denen es sich darum handelt, festzustellen, oh die fine Pepsinl\u00f6sung \u00fcberhaupt st\u00e4rker wirkt als die andere, brauchbar sein. F\u00fcr (\u2018inen quantitativen Schluss auf die Menge des vorhandenen Ferments sind sie nicht geeignet.\nF\u00fcr praktische Zwecke d\u00fcrfte das Mett\u2018sehe Verfahren, wo es sich um concentrirte Pepsinl\u00f6sung(\u2018ii handelt, wie sie","page":12},{"file":"p0013.txt","language":"de","ocr_de":"Z. R Paw low im reinen Magensaft von Hundpn zur Verf\u00fcgung standen, bei seiner hieganz und bequemen Ausf\u00fchrbarkeit vollkommen gen\u00fcgen. F\u00fcr klinische Untersuchungen,' wo meist, gerade verd\u00fcnnter Magensaft vorliegt, d\u00fcrfte es freilich nicht zureichen, ja es k\u00f6nnte, wie meine Versuche . gezeigt haben, insofern zu falschen Schl\u00fcssen f\u00fchren, als es bei geringem Pepsingehalt ganz negative Resultate gibt, wo das Verfahren von E. Sch\u00fctz und mir gut bestimmbare Werthe liefert.\nEs ist einleuchtend, dass sich das Verfahren in der von mir gegebenen oder einer zweckm\u00e4ssig vereinfachten Form auch f\u00fcr klinische Untersuchungen eignet. Aber auch das \\ erfahren von Mett l\u00e4sst sich wohl nach meinen Erfahrungen durch Wahl eines der Pepsinwirkung zug\u00e4nglicheren Eiwetss-k\u00fcrpers der Praxis dienstbar machen. Doch h\u00e4tte dies neuerliche umfassende Untersuchungen n\u00f6thig gemacht, denen ich im Augenblick nicht n\u00e4her treten kann.\nPawlow1) gibt an, dass /lie E. Sch\u00fctz*.sehe R\u00e9gel auch f\u00fcr die Wirkung des Trypsins, des Steapsins und Ptyalins G\u00fcltigkeit besitzt. Sollte sich dies best\u00e4tigen, so h\u00e4tten wir es mit einer bei spaltenden Fermenten verbreiteten Gesetzm\u00e4ssigkeit zu thun. Das Bed\u00fcrfniss nach Aufkl\u00e4rung der ihr zu Grunde liegenden Bedingungen ist . daher begreiflich.\nW ie oben erw\u00e4hnt, ist Schutzs Beobachtung vielfach auf Misstrauen gestossen, so weit ersichtlich aus dem Grund, weil sie dem Princip der einfachen Proportionalit\u00e4t chemischer Wirkungen widerspricht. Vermutlich, ist dieser Widerspruch nur ein scheinbarer. Herr Professor Hofmeister macht mich n\u00e4mlich auf die formale Aehnlichkeit aufmerksam, welche zwischen der Sch\u00fctz sehen Regel und dem#.'Verhalten gel\u00f6ster, in geringem Umfang dissociirter Substanzen bestellt. Nach den Gesetzen der Dissociation ist bei constariter Temjieratur die Concentration der dissociirten Molek\u00fcle bei geringf\u00fcgiger Dissociation proportional der Ouadratwurzel aus der Gesamrnt-concentration.2) Stellt man sich nun vor, dass das Pepsin\n1)\tA. a. o. S. 33 ff.\n2)\tVgl. Nernst. Theoretische Chemie S. 307.","page":13},{"file":"p0014.txt","language":"de","ocr_de":"\u2014 H \u2014\nbei Abwesenheit von Wasser nicht wirksam ist, wohl aber hei Losen in Wasser zum geringen Theil in zwei Complexe zerf\u00e4llt, von denen einer, \u00e4hnlich den Wasserstollionen der S\u00e4uren hei der Spaltung des Rohrzuckers, katalytisch wirksam ist, so erscheint die Sch\u00fctzsche Regel einfach als der Ausdruck der Dissoci\u00e2tionsformel f\u00fcr den Fall geringf\u00fcgiger Dissociation.\nUmgekehrt kann auch, die Beobachtung Medwedew\u2019s,1) wonach die Wirkung des oxydativen Fermentes mit dein Quadrat der Concentration steigt, als der Ausdruck der Dissociations-forme! f\u00fcr den Fall weitgehender Dissociation angesprochen werden, wobei die Concentration der nicht dissociirten Molek\u00fcle dem Quadrat der Gesammtconcentration proportional ist. In diesem Falle w\u00e4re, umgekehrt als wie bei der Pepsinwirkung, die Fermentwirkung (S\u00e4uerstoff\u00fcbertragung) an die nicht dissociirten Molek\u00fcle gebunden zu denken.\nHerr Professor Hofmeister hat die eingehende Pr\u00fcfung dieser Auffassung, sowie \u00fcberhaupt der daran sich kn\u00fcpfenden Vorstellung, dass die \u00ab Fermente > dissociirbare organische Complexe sind, f\u00fcr w eitere Untersuchungen in Aussicht genommen.\ni; Pfl\u00fcger\u2019s Archiv 65. *270.","page":14}],"identifier":"lit17423","issued":"1900","language":"de","pages":"1-14","startpages":"1","title":"Zur Kenntniss der quantitativen Pepsinwirkung","type":"Journal Article","volume":"30"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:58:06.467005+00:00"}