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{"created":"2022-01-31T12:58:32.981003+00:00","id":"lit17425","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Petry, Eugen","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 30: 45-60","fulltext":[{"file":"p0045.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber die Ausscheidung von leicht abspaltbarem Schwefel\ndurch den Harn.\nVon\nl>i . Eieren Pctrv (h .v. ..\nAn< d' in |*liy>ii<lu^iscliclifiuisdit u Institut ya\\ smo'lnmr.\nNriif l\u2019itl^o. \\.r.\nI \u2022 > \u2022 r i * I ;i \u25a0 \u25a0 \u00ee i \u2022 \u2022 11 /iiur'vr.\u2018ni/.-n .irn.i. .1 uni l ; ** h *.\nMit1 Aus>eheidiing (|c> sogenannten n<*i111;il< ii Schwefels iin Harn ist (legeiisfand \u00ab*iim*r nicht geringen Anzahl von \u00ab \\}M*i*iiii<*iit<*il\u00ab*ti und klinischen 1. ntersuohu-ngen und Ausgangspunkt Ihr mehrerlei Schlussfolgerungen mit' physiologischem und ['idIm>li\u00bbgischem (i\u00ab*l\u00bbit*t gewesen. Bedenkt man aber,dass zu dein 11 \u00ab \u2018i i i i; 11 < * n S( \u2022 ! ! w < \u2022!< * I chemisch und jihvsi\u00ab >l<><risi*li weit aus-'\u2022inander stehende Stolle ihren I\u00bb<*ilraji1 leisten: I\u2019nI<\u2018rs<*11w<\u2022 11i<* Siuiv. Klmdanidc, Ank\u00f6mmlinge des Taurins, ('Ysleinderivate. Aelhylsullid. Meihylmcrcaplan. die Oxvoroleins\u00e4ure. die Kiweiss-\u2022dnlte des normalen Harns und wohl; noch andere, so wird umii cs begreiflich linden, dass dit* Einordnung der gefundenen Ergebnisse unter einfache (i(\u2018sielilspimkl<* auf kaum iiber-wiudliche Schwierigkeiten gcslossen ist, und dass Cs erst der neuesten Zeit Vorbehalten blieb \u2014 man vergleiche die I nler-siM-hungen von H. Benedikt1) und W. Kreund2) - insoweit Klarheit zu schaden, dass die grundlegende Krage der Abh\u00e4ngigkeit des neutralen Schwefels von der Sehv/efelzufuhr\nT\nder Nahrung als vorl\u00e4ufig in verneinendem Siebe erledigt angesehen werden kann.\nMehr Aussicht zur Erlangung positiver und phvsmlbgisch verworthbarer Befunde b\u00f6te die Hesehr\u00e4nkung solcherTntor-siichungen nur aul ganz bestimmte-Komponenten des neutralen N'hwetels. Leider entziehen sieh diese, soweit sie in nennenswertheu Mengen vorhanden sind, einer genauen quantitativen Bestimmung. Wohl aber ist in neuester Zeit durch Er. N.\ni Zeitschr. f. klin. Med. XXXVI.\n^ Diese Zeitschr.. Ikl. XXIX, S. 2i. .","page":45},{"file":"p0046.txt","language":"de","ocr_de":"\u2014 46\nSchulz1) ein gut charakterisier Theil des neutralen Schwefels (der leicht abspaltbare Schwefel) der Untersuchung zug\u00e4nglich gemacht worden, und ich habe eine solche Untersuchung, die mir von Herrn Professor Hofmeister vorgeschlagen wurde, um so bereitwilliger aufgenoimnen, als durch die Studien von Schulz und eigene Versuche, \u00fcber die gelegentlich berichtet werden soll, n\u00e4hert\u00bb Aufschl\u00fcsse \u00fcber die Schwefelbindung im Kiwoiss gewonnen wurden, die f\u00fcr die Deutung einschl\u00e4giger Fragen von Bedeutung sind.-)\nIndem ich betreffs der angewandten Methodik auf Schulz\u2019s ausf\u00fchrliche Mittheilung verweise, m\u00f6chte ich nur folgende hierher geh\u00f6rende Momente hervorheben:\nSchulz hat selbst sein Verfahren zur Bestimmung des leicht abspaltbaren Schwefels auf Harn angewendet, ich brauchte mich nur an seine Angaben zu halten. Das Kochen des Harns mit alkalischer Bleil\u00f6sung unter Zusatz von Zink f\u00ab Zinkmethode \u00bb i liess ich stets \u00fcber 11 Stunden dauern. Ich fand nach erlangter Uebung die Bestimmung nach diesem Verfahren, wenn auch zeitraubend, doch keineswegs besonders schwierig: die trotz der umst\u00e4ndlichen Proeeduren gute Uebereinstimmung der Kontrollproben zeigt, dass der auf diesem Wege aus Harn erh\u00e4ltliche Schwefel einer ganz bestimmten Bindungsweise entspricht. Von den bisher bekannten Harnbestandtheilen, die auf tiehalt an abspaltbarem Schwefel gepr\u00fcft sind, kommen hier nur die unterschwellige S\u00e4ure und das Cystin, bezw. andere Cystinderivate, in Betracht. Beide geben nach Schulz's Krfahrungen genau die H\u00e4lfte ihres Schwefels in Form von Bleisultid ab. Dje verschwindend geringe Menge im Harn vorkommender Proteinstoff\u00e9 ist wohl, da diese wieder nur\nii Diese Zeit sehr.. Bd. XXV. S. lti.\n2) Versuche Stadthagens (Diese Zeitschr.. Bd. IX, S. 133', diesen Antbeil des Xeutraise 11wefe 1s in \u00e4hnlicher Weise, wie dies sp\u00e4ter Schulz (lurchf\u00fchrte, zu bestimmen, scheiterten, Wohl wegen der geringen Menge dieses Kdrjjers. welche sich durch Oxydation des Sulfids zu Sulfat leicht der Bestimmung entziehen kann. Auch der von Goldmann (ibidem. Bd. XU, S. 2f>U und Baumann gemachte Versuch einer Bestimmung durch Benzoyhrung ergab, wie die Autoren selbst angaben, nicht befriedigende Resultate.","page":46},{"file":"p0047.txt","language":"de","ocr_de":"Hunderttheile des Gewichts an Schwefel abgeben, wenigstens f\u00fcr normale Verh\u00e4ltnisse ganz ohne Bedeutung.:\nDa bisher Untersuchungen \u00fcber das Verhalten des leicht abspaltbaren Schwefels im Harn, abgesehen von zwei von Schulz nebenher ausgef\u00fchrten Bestimmungen :\u00e4n Menschenharn, nicht Vorlagen, war die n\u00e4chste zu beantwortende Frage: ist die Menge desselben von Menge und Art der eingef\u00fchrten Nahrung abh\u00e4ngig?\nIch habe darum entsprechende F\u00fctterungsversuche an dem dazu am besten geeigneten Versuchsthier, dem Hund, nach Art des Stotfwechselversuchs vorgenommen.\nI. Einfluss der verf\u00fctterten Fleischmengen.\nIm Ganzen wurden die Versuche an vier verschiedenen Hunden durchgef\u00fchrt. Zur Untersuchung wurde* zumeist der an zwei Tagen von gleicher F\u00fctterung gesammelte Harn ben\u00fctzt. In den Tabellen sind aber die Werthe auf je 21 Stunden umgerechnet.\nZur F\u00fctterung diente Pferdefleisch. Da \u00fcber die Schwofelbindung im Pferdefleisch und in den Fiweisskorpern desselben nichts bekannt ist, habe ich eine Bestimmung des abspaltbaren Schwefels an von Fett und Bindegewebe befreitem Pferdefleisch. wie es als Nahrung diente, ausgef\u00fchrt.\nEhe ich die Schalz\u2019sehe Methode auf Fleisch anwendete, wurden in einer entsprechenden Probe die bei der Zerkocbung mit Kalilauge resultirenden R\u00fcckst\u00e4nde auf einem Filter gesammelt., gewaschen, getrocknet, mit Natriumsuperoxyd verascht und auf Schwefel untersucht. 1> zeigte sich, dass sie schwefelfrei waren, wodurch die Anwendbarkeit d'-r Restimmungsmethode des abspaltbaren Schwefels nach Schulz auf\nFleisch bewiesen war.\nNach dieser Methode ergab sich sodann, dass aus 3,1814 g feuchten I\u2019ferdelleischs 0,02065 g BaS04 zu erhalten waren, und in einer anderen Probe ergaben 4.204 g Substanz 0,0270 g BaS04. Daraus berechnet sich \u00ab1er Rehalt an abspaltbarem Schwefel zu 0.089 resp. 0.087. im Mittel zu O.OVS\"Rei der Veraschung des Fleischs nach Asboth-D\u00fchring er--ahen 0.8577 g Substanz 0,0204 g BaS04. entsprechend 0,32067* \u2022> Qesammt->cliwefel.\t.\t\u2022\nDer abspaltbare Schwefel des Pferdelleischs stellt sonaeh \u00bb des Gesammtsehwefels dar.","page":47},{"file":"p0048.txt","language":"de","ocr_de":"is\nI\tdus\tdes kTilleruu;fsYersiirlis ist kurz\n\\;m*11-1\u00ab\u2022!i<*iI\u00abI\u00abzu beruhlen: Kin cm. S k\u00abf schwerer 111in\u00ab 1 (A) wind*1 zuii;ic|i.-l dur* 11 S huer in.it oUU <* IMc-rdcfleisrli jfetulterl. an den letzten zwei I mji'eii der Ikuru des Thieles :iiil<**<*lMtijjrt\u2018ii. yeremiirl und unlersueht (I). Itiermil' wurden durch li \u2019ki^e t.ejiii-fi nur l\u2019ui ^ ITerdelleiseh und Tu if Kelt, f>u e /inker und TU it -Siiirke verjibreiehl und wieder der I him der beiden letzten \u00cfMife Mill\u2019 Srhwelel untersiielil II1.\nI\u00bbei demselben Thier wurde. nuehdem es inzwischen I litleriin^sversiielie mil diversen Kiwuussknrjtem dureli^eniMelit IIMtie. UmcIi \\\\ i\u00bbeilen liurhliiuls die Mrllifr des Mbs|iuil huren Schwefels bei 1'iitteriuiiJf mil f)UU <r kjciscli bestimmt till, keiner stellte mir Herr rund. med. Ilium in lieheusw\u00fcrdi^er \\\\ eist* den I Imrn eines in St iekstt\u00bbllifleieli^ew ieht belindlh lien, mit UH) if k leiseli und /U jf k elf \u00bbItiI lei ten. T kjf sehwereti Hundes (iS) und . den ! kuru desselben Hundes, bei k'\u00fclleriuiif mit Tou jf Fleisch. zur VeiTiijfrinjr IV, V). D\u00fcnn h\u00fcbe ich vnii einem um. Hi k<f schweren. mit \u00fcuu \u00abr |'|<\u2018is<-h librlieli jfclullerleu IInnde (b). in ifleicher Weise die Srhweleluu.\u2014 srhriduiiif untersucht (\\l). I)ie erliMltem*n Werl he sind mus iiMe|isleli(,n<l(ui' Tubelle ersieht lieh, worin S die Meiiife des ifesMiiiniten7 tlieh nus<fesrhiedeneii Schwefels, S.( jene des ,nls SehwelelmetMll mhsj#MltliMreti Srliwel'els, 0 .>Sa dus Verlinltniss beider, S - lUU ersetzt, beileutet.\t;\nT u be lle I.\nVis.\tI hind\tUewi< Id\tFutter\t. s \\r'\tSa If r*\t\" - S;i\n1\tX\t<a. 8 ku\t500 jr Fleisch\tn.8n:s7\t0.0082\tbut\nit\tT-\t\u00bb' S '\t200<f Fleisch V- 120\t\t\t\n\t\t\tivohlehvdr.-j'TngFett\t0.12w\t0.00-17\t2.0; i\nui\t>\t\u00bb s \u00bb.\t500 Fleisch\t\u2014\t0.0072\t--\nIV\tIS\t1 \u25a0 \u00bb. / .. !>\t%' Fleisc)i-f- \u00ce0*r Fef 1\t0.1015\t0,01182\t' ;{.o2\nV\t\t! : \u00bb 7 \u00bb\tTun ^ Fleisch\t1,1272\t0.(12121\t1.18\nVI\tc\t1 V n;\tmoo \u00bb\t>\tism\t0.0205\t2.1 \u00bb2","page":48},{"file":"p0049.txt","language":"de","ocr_de":"Wie man sicht, ist beim gen\u00fcgend ern\u00e4hrten Mund, .ob er nun Fleisch allein oder n(*ben diesem noch ausreichend \u25a0 Fett oder .Kohlehydrate erh\u00e4lt, das Verbal,tniss .des abspalt-hiiren Schwefels zum (icsammlsehwcfel ein wenig wechselndes : es schwankt von 1\u2014.\u20181\u00b0 \u00ab\u00bb. Da nach Krfalimngen fr\u00fcherer l nt(Tsucher dit* Menge des Neuf.ralsehwelels eine hei Weitem gr\u00f6ssere ist (17\u2014ID0**], so stellt dev abspatt'bare Schwefel nur einen geringen, aber ziemlich best\u00e4ndigen Bruchtheil des-selhen dar.\t'\nDa hei Mund A und D dt*r geringste Dmcentsalz mit der gr\u00f6ssten Hiweisszufuhr (Versuch I und V) zjisammcnlallt, mi k\u00f6nnte man schon daraus schlicssen, dass die von Ment\u00f6licl angegebene relative rnahh\u00e4ngigkeit des Neutralschwefels1 von der (lesammtschwefelausfuhr auch f\u00fcr den leieht abspaltbaren Schwefel gilt. Zu einem endg\u00fcltigen Schluss in dieser Dichtung reichen 'freilich diese Daten nicht ans.\t*\nFm den Kinlluss der Fleischzufuhr besser sicherzustellen, wurde Mund C, der vorher mit gemischter Kost ern\u00e4hrt[ worden war, durch 3 Tagt* mit eiweissfreier Kost (bestehend aus einem Drei von Shirkekleister, Zucker und Schweineschmalz) ern\u00e4hrt. Am Tagt* diest*r F\u00fctterung wurde ,dcr Harn ge-sunmtdt und untersucht. Dieser Ilungerversuch ging dem f iitterungsversuch am seihen Thier i VIi unmittelbar voraus. Vt*rsuch VII. Hs fanden sich in 2i Stunt len S = 0.2371\u00bb g : Sa - 0.0170t; g ; \" VSa 7.17.\nWie ersichtlich. betrug \u00ablit* (lesammlmengc des (iesammt-schwelels etwa ]/<;, die Menge ties abspaltbaren Anlheils aber - 3 von tien entsprechenden Werthen des F\u00fctterungstages. Der abspalt bare* Schwefel wird sonncli bei Kiweisshungor vom Drganismus in relativ viel gr\u00f6sserer (Quantit\u00e4t abg(*geben, als \"xvdirtcr, wit* dies berc*its f\u00fcr tien ^ Neutralschwefel bei l iitterung mit eiweissarmer Nahrung bezw. beim Hunger von \\oit untl Bischof,1) Meffter,2) Fr. M\u00fcller-5) und Anderen\nD Die Gesetze der F.rniilirung des Fleischfressers. Leipzig\n2)\tPfltiger's Archiv. Bd. 3K.\n3)\tHerliner klin. Wochenschrift. 18K7. 1:13.\n>p[>o-St ylcr's Zeitschrift f. physiol, Chemie. XXX.\tS","page":49},{"file":"p0050.txt","language":"de","ocr_de":"naehge wiesen wurde. Man darf wohl annehmen, dass diese Abgabe nieht Folge der Ei weissentziehung ist, sondern dass auch bei normaler Kost ein gleiches Quantum solchen Schwefels zur Ausscheidung gelangt, erh\u00f6ht um einen geringen Werth, welcher als liest von verf\u00fcttertem, abspaltbarem Schwefel angesehen werden kann, aber auch aus anderer Quelle, n\u00e4mlich von intermedi\u00e4r durch die Fleischzufuhr veranlassten Umsetzungen stammen k\u00f6nnte:\nJedenfalls ist daraus zu entnehmen, dass bei Untersuchungen \u00fcber das Verh\u00e4ltnis^ des abspaltbaren Schwefels zum (iesammtschwefel ungen\u00fcgende Eiweisszufuhr zu vermeiden ist, da sonst eine relative Steigerung des abspaltbaren Schwefels (\u2018intritt.\nII. Ersatz von Fleisch durch andere Proteinstoffe.\nA. F\u00fctterung mit Casein.\nAls Versuchsthier diente Hund A. Der Versuch schloss\nsich unmittelbar an den Versuch II an, und zwar so, dass\n\u2018 . \u00bb\ndurch i Tage statt 200 g Fleisch 71) g trockenes Caseinum technicum von Merck zur Vertut te rung kamen, daneben die gleiche Menge\u00bb Kohlehydrate und Fett.\nDie Menge Casein war so gew\u00e4hlt, dass sie mindestens so viel Sticks toll' enthielt, als die angef\u00fchrte Fleischmenge.\nZur Reurtheiluiig der dabei gewonnenen Resultate war die Feststellung der Schwefelvertheilung in dem verf\u00fctterten Casein nothwendig.\nI.\tUU-U g dos verf\u00fctterten Pr\u00e4parats ergaben, nach der Sc huiz-\nschen Methode untersucht; 0.01 Mi g BaS04. was einem Gehalt von 0.0994 \u00b0> abspaltbaren Schwefels entspricht. 1,1000 g Substanz ergaben in einer zweiten Bestimmung 0.0105 g BaS04 (entsprechend einem Ge-liait von 0.1025 \u2019 - abspaltbarem Schwefel). Das Mittel war sonach 0.101 V.\t-,\nDaneben wurde in einer Drohe der Gebalt dieses Pr\u00e4parats an < iesammtschwefel untersucht. 0.71:125 g Substanz ergaben 0.01 IS g. - Bast )4, woraus sich ein (iehalt von 0.805 'fo berechnet.\nDer abspaltbare Schwefel des Caseihpr\u00e4parats betrug somit 12.5 U\u00ab vom l Iesammtschwefel.\nII.\tAn die Caseiuversucho schloss sich am selben Thief","page":50},{"file":"p0051.txt","language":"de","ocr_de":"<lic {\u00bbt\u00e4gige F\u00fbt toning mit dem Kiweiss von Pfordeblutserum. Dasselbe war durch Coagulation von Blutserumr erhalten . und wurde zu 1^0 g t\u00e4glich -neben \u25a0 der sonst gegebenen Menge von Kohlehydraten und Fetten gereicht. Die Menge war auf Crund der Stickstoffbestimmung, welche an dem verf\u00fctterten* Pr\u00e4parat ausgef\u00fchrt wurde, so gew\u00e4hlt, dass dadurch etwas mehr als 2(io g Fleisch dem Stickstoff nach ersetzt 'wurden.\nDie Schwefelvertheilung in dem Kiweiss \u00abdes Blutserums habe ich nicht direkt bestimmt, sie l\u00e4sst sich aus vorliegenden, zuverl\u00e4ssigen Daten ausreichend genau berechnen. Nach'Hammarsten enth\u00e4lt Pferdeserum\t\u00b0,.i Serumglobulin neben 2.<>7 \u00b0> Serumalbumin. Nach\nSchulz enth\u00e4lt crsteres auf l.HK% Gesammtscluvefel 0.07 % abspalt-haren, letzteresauf\tGesammtscliwefel 0,128\u00b0 abspaltbaren. F\u00fcr\ndas Gemenge, das durch Koagulation des Serums erhalten wird, ergibt 'ich hei entsprechender Berechnung in 100 g Serum S \u2014 0,UH1 g und s.i \u2014 0,00201 g. Das Verh\u00e4ltniss beider kann somit etwa zu 100:00,0 angenommen werden.\n(. Lndlich war es mir durch (bis hntgegenkommen von Demi Blum1) -m\u00f6glich, auch den Harn des Hundes H von einem Ttig, wo er ausschliesslich Hotoroalbumose und Fett erhalten hatte, zu untersuchen. Nach K. P. Piek-) enth\u00e4lt Hotoroalbumose 1,22 0 a Sehwelel, davon den gr\u00f6ssten' Ylieil fl.GSi in abspaltbarer Form.\nDie drei genannten Proteinstotfe waren deshalb gew\u00e4hlt wurden, weil sie in Betreff ihres Gehaltes an absp\u00e4ltbarem N-hwefel die gr\u00f6ssten Unterschiede, aulweisen:. 'Casein und I loten\u00bbalhumose sind beide arm an. Schwefel, aber (Casein \u2018\u2022ntli\u00e4lt ihn fast nur in lest gebundener, Heteroalhumose last nur in abspaltbarer form. Das Gemenge von Sorumalbumin und Globulin ist im Ganzen schwefelreicher, in Betreff der Menge an leicht abspaltbarem Schwefel nimmt es eine Mittel-Heilung ein.\nDie \\ ersuchsergebnisse sind aus nachstehender Tabelle II \u00abTsichtlicli. Auch hier ist, wo der Harn von zwei Vorsurhs-tugen gemeinsam verarbeitet wurde, der pro Tag entfallende Werth angef\u00fchrt.\n1 S. die vorhergehende Arbeit. i.\n-> Diese Zeitschrift. Bd.-XXYUI. S. 25k","page":51},{"file":"p0052.txt","language":"de","ocr_de":"Tabelle II.\nVer-\nsuch\nHund\nNahru n%\nSa\nSa\nV Ul A\nIX\nX\nXI\nXII\nXIII\n70 -;g < l\u00e4se in 120 \u00bb Kohlehydrate 70 \u00bbl-ctt 70 g Casein 120 > Kohlehydrate 7o > Fett\n420 g feucht.- Hlutall*. 120 Kohlehydrate 70 T\n0,2477\t0.007<; H.OO\n0.1 SSO O.0O50\t;U5\nO.5410\t0.0050\t1.10\n\u00cf\u00ce\n420 g feucht. Hlutall*. O.022K 120 \u00bb Kohlehy diate\t1\n70 Fett -vy V:;;\t-\n420 g feucht. Hlutalb.\n120 Kohlehydrate*\n7n Fett lleteroiilhumose \u2022 70 g Fett\no.oi ds\n\n0.587H\t0.0 los l.sd\n0.4802\t0.0201\t5.50\n\ns:\nT.\nDer Men ill teilt ntif der aus diesen Zahlen sieh erflehenden Verschiedenheiten im Verhallen der einzelnen Kiweisspr\u00e4pafate muss inan einerseits den Gehalt dieser Kiweissk\u00f6rper an (l\u00e9sa m ml sei iwefel, andererseits die Schwefelvert hei hing in denselben zu (1 runde legen. Kino Abh\u00e4ngigkeit der Ausfuhr an abspallbarem Schwefel von dem (tesammtsehwofelgohall des /ersetzten Kiweisses l\u00e4sst sieh ohne-Weiteres erkennen. Die durehsehnilfliehen Tagoswertho hei Serumeiweissfiitteriinf; \u00fcberragen an den sp\u00e4teren Taffen die hei den seh wo lei \u00e4rmeren Ki Weissgemengen erhaltenen in entschiedener Weise.\nIn diesen Versuchen ist auch das Proeent verh\u00e4lt niss ai\u00ee abspaltbarem Schwefel ein merklich geringeres, was gerade dem relativ schwefelarmen Casein gegen\u00fcber aulf\u00e4llt, so dass hier neuerdings die Vermuthung nahe gelegt wird, dass bei reichlicher Zufuhr von Kiwoissschwefel die relative Menge des abspaltbaren Schwefels abnimmt.\nVon Interesse ist auch der Vergleich der f\u00fcr den abspaltbaren Schwefel gefundenen Procentwerthe mit dein Gehalt","page":52},{"file":"p0053.txt","language":"de","ocr_de":"\u25a0 \u00bb\nder verbitterten Eiweissk\u00f6rper an ab'spaltbarem Schwefel sonst gleichen Ern\u00e4hrungsverh\u00e4ltnissen, n\u00e4mlich bei gemischter Kost).\nTabelle III.\nV r r s u c h\nSa ,J,>\u00bb des verf\u00fctterten Kiweisses\n<..\u25a0 *>\n- des Harns\nII. IV. VI. VII Fleisch . .\nVIII. IX Casein..........\nX. XI. XII Seruinalbuinin .\n\u2014 Serumglobulin . . . XIII Heteroalbumose . ,\n27.\u00ab 111 . 12.*),J .\u00bb\n\" u\nS7.H \u201d \u201e\nl.o :u>2\"\nl.l\u2014 2.2\n\n\u2022Sieht man von dem Alhnmosenversuehe z\u00fcn\u00e4ehst ab. so wird man auf Grund dieser Zahlen neuerdings zu dem Schl\u00fcsse kommen, dass der Gehalt der verfutterten Kiweissstolle an abspaltbarem Schwefel auf den Broeentsatz, in dem er im .Harn erscheint, nicht von Kinlluss ist. dass somit dir*\u2019Stolle des Harns, welche abspaltbaren Schwefel enthalten, nicht ein-fijclie Zersetznngsprodukte der Nahrung,'sondern von der gerade gegebenen Ern\u00e4hrung unabh\u00e4ngige Stolfwechselprodukte sind, ein Befund, welcher mit der oben angef\u00fchrten Beobachtung, dass die Ausscheidung von \u00e4bspaltbarem Schwefel bei Eiweiss-hunger rasch zunimmt, in bestem Einkl\u00e4nge sicht.\n\\ orl\u00e4uiig vereinzelt ist der Behind bei' der F\u00fctterung mit Heteroalbumose. Obgleich liier (Versuch XIII ) die Menge des \u00fcberhaupt ausgeschiedenen Schwefels-nicht erheblich grosser id als am Vortage (Versuch IV) Ihm Fleischf\u00fctterung, ist die Ausscheidung an abspaltbarem Schwele! um nahe das Doppelte grosser. Man wird daher zun\u00e4chst nakrirgem\u00e4ss daran denken, dass die Heteroalbumose so gut -wie ausschliesslich leicht abspaltbaren Schwele! enth\u00e4lt. Es darf aber nicht \u00fcbersehen werden, dass sich das Versuchsthier bei Heteroalbumosen-l\u00fctterung nicht im Gleichgewicht befand, sondern einem nicht bedeutenden, aber doch merklichen Eiweissverlust erlitt.1) Bei dem Mangel an weiteren zum Vergleich heranz\u00fcziehenden\n11 Vgl. die vorhergehende Arbeit des Herrn Blum.","page":53},{"file":"p0054.txt","language":"de","ocr_de":"Versuchern namentlich \u00fcber den Einflu\u00df de* Eiweisshungers, bleibt e* immerhin denkbar, da** da* Yersuchsergebniss auf diese* Moment und nicht aut die Schwefelbindung in der Albuinnse zur\u00fcckzuf\u00fchren i*t. Leber diese Frage werden weitere Versuche entscheiden m\u00fcssen.\nIm Anschluss an diese Versuche muss eine Beobachtung JMatz linden, welche zu den bisherigen in einem scheinbaren Widerspruch steht. Es handelt sich um F\u00fctterung*versuche mit einem 7\u20148 kg schweren Hund (D), bei -dem die Unter-suchutig der Sehwefolvertheilung im Marti bei reichlicher Casein-Zufuhr beabsichtigt war. In einer f\u00fcnft\u00e4gigen Yorperiodc wurde das Thier mit einer zum gr\u00f6ssten TI teile aus eiweissarmer Nahrung, K\u00fcchenabf\u00e4llen u. dergl. bestellenden 'gemischten Kost ern\u00e4hrt.\nAn zweien dieser Normaltage wurde der Harn untersucht lind es fand sich\nVersuch X1V-XY-\n0 0 Sa\nam ersten Xormaltaji 0.0810 g (1,0142 g 16.95\u00b0 \u2022>\n\u00bb zweiten \u00bb\t0,0081 \u00bb 0.010\u2018tS > 17.52\u00b0 6\nDa* Thier erhielt sodann an einem Tage tot) g Casein und im Verlauft*der drei n\u00e4chsten Tage (deren Harn gemeinsam verarbeitet wurde) 200 g Casein in wenig Milch ohne sonstigen Zusatz.\nIm Harne fanden sich\n(Versuch XVI\u2014XVII)\n\n/ v fc. il\nb\t.\"a\natu ersten C.aseintag\t0,881 \u00a3 ^.0157 g 4.69 \u00b0/o\n2 \u20141. Tay. Tagesmenge 0.8801 \u00bb 0,00088 \u00bb 2.46 \u00b0 >\nDieser Versuch zeigt sehr deutlich die geringe Abh\u00e4ngigkeit des abspaltbaren Schwefel* von der Eiweisszersetzung im Gegensatz zum Verhalten des Gesammtsehwefel* : darin linden die vorher beschriebenen Versuche eine Best\u00e4tigung: als auffallend an diesem Hunde muss hingegen der unvergleichlich h\u00f6here relative Gehalt des Harns an abspaltbarem Schwefel bezeichnet werden, da Wertho \u00fcber 7\u00b0 o vom Gesammtsehwefel bei den \u00fcbrigen Hunden nicht zur Beobachtung kamen. Dass","page":54},{"file":"p0055.txt","language":"de","ocr_de":"cliche excessiv hohen Procentwerthevon 16,9\u201417,B Jedoch nicht in einer diesem Hunde anhaftenden StofTwechsclanomalie ihre Ursache haben, l\u00e4sst sich aus dem minimalen Ausscheidungswerth an (iesammtsehwefel an diesen Tagen 10,081 g, 0,06B g>, ersehen, sowie aus dem Umstand, dass das Verh\u00e4ltnis* des abspaltbaren zum Gesammtsehwefel sieh bei reichlicher Kiweiss-zufuhr derart \u00e4nderte, \u00ablass es in k\u00fcrzester Zeit deni bei den anderen Hunden gefundenen v\u00f6llig entsprach (2,46\u00b0:o). Dieses Verhalten dr\u00e4ngt zu der Annahme, dass das gemischte Futter der Vorperiode in diesem Fall BestaVidtheile enthielt, welche zur Mohrausscheidung von abspaltbarem Schwefel Anlass gaben. Leider war es nachtr\u00e4glich nicht mehr m\u00f6glich,*, die Art und Zusammensetzung des Futters festzustelleu.\nIII. Der Einfluss k\u00f6rperfremder Stoffen\nA. Zufuhr des Sehwel\u2019elk\u00f6rpers der Spargelsprossen.\nDie jungen Spargelsprossen enthalten, wie Hofmeister1) gefunden hat, einen wasserl\u00f6slichen 'schwefelhaltigen K\u00f6rper, der, mit Bleiaeetat und Kalilauge gekocht; intensive Schw\u00e4rzung erzeugt: vermuthlich ist er ein Abk\u00f6mmling der Eiweissk\u00f6rper/ Fs lag daher nahe, zu untersuchen, ob die V\u00e7rf\u00fctterung dieses an abspaltbarem Schwefel sehr reichen K\u00f6rpers auf die Sohwefel-bindung im Harn von Einfluss ist.\nMan musste diese M\u00f6glichkeit um so mehr ins Auge lassen, als von Nencki2) das Auftreten einer schwefelhaltigen, allerdings nicht Schwefel abspaltenden Verbindung, des Methyl-rnereaptans, nach Spargelgenuss nachgewiesen ist.\nVersuch XVIII.\nF.s wurde 1 kg k\u00e4uflicher Spargel zerkleinert, mit siedendem Wasser zerkocht, colirt und das Filtrat (welches mit Blei und Kalilauge lebhaft reagirte) dem Hund A verabreicht. W\u00e4hrend, der dreit\u00e4gigen \\ersuchszeit erhielt das Thier t\u00e4glich ausser dem Spargelextraet 200 g Fleisch, Fett und Kohlehydrate.\nDie Tagesmenge an abspaltbarem Harnschwefel betrug w\u00e4hrend dieser 3 Tage 0,0102 g und die an Gesammtsehwefel 0.388, w\u00e4hrend\n1)\tArchiv f. exp. Patholog. u. Pharmakologie. Bd 33, S. 205.\n2)\tArchiv f. exp. Patholog. u. Pharmakologie, Bd. 28, S. 2<R\u00bb.","page":55},{"file":"p0056.txt","language":"de","ocr_de":"das Thier an einem KontrolUag\u00e9 (Vers. II bei gleicher F\u00fctterung ohne Spargehwtraet 0.0OH7 abspaltbaren und 0.1210 Gesammtschwefel ausschied.\nher abspattbare I larnschwefel ist somit nach Spargel-gemiss entschieden vermehrt, aber auch der Gesammtsehwefel, Die Scliwelelv\u00e9\u00eftheilung im Harn erf\u00fchrt dabei keine wesentliche Aenderung (;M)3\u00b0/o gegen\u00fcber 2,Mam Kontrolltag).\n11: Zufuhr von Aeetonitril.\n\\\\ ie S. Lang1) seinerzeit in Hofmeister s Institut gefunden hat, veranlasst die Einf\u00fchrung von Eetts\u00fcurenitrilen eine sehr erhebliche Steigerung der Rhodanausscheidung. Da weiter aus den Versuchen von Raschelos'-'! hervorgeht, dass diese Rhodansynthese sich, Avenigtens mit Rlausiiure, auch direkt beim Zusammenbringen derselben mit Kiwoiss und (astin nachahmen l\u00e4sst, so war zu erwarten, dass die Zufuhr von Nitrilen eine Verminderung des im Harn au ft r\u00f6tenden abspaltbaren Schwefels zur Folge haben d\u00fcrfte.\nVersuch XIX.\nFs wurde dem Hunde A, wahrend er l\u00e4ngere Zeit hindurch 500 g Fleisch erhielt, an zwei aufeinanderfolgenden Tagen je 1 ccm Aeetonitril per os verabreicht und der Harn der beiden n\u00e4chstfolgenden Tage untersucht. Derselbe enthielt 0.1871 g Gesammtschwefel und 0.00112 g abspalt baren Schwefel S : >a \u2014 100 : 1.7.\nDaraus lasst sich ersehen, dass das Verh\u00fcttniss des abspaltbaren Schwefels /.um Gesammtschwefel durch Nitrilf\u00fctterung nicht zu Fngunsten des abspaftbaren Schwefels beeinflusst wird tarn Kontrolltag schifcd das Thier 1,01\" .. des (lesammtschwefels als Sa aiisT trotzdem bei der Nitril-vergiftung eine gewisse Menge des im Organismus frei werdenden abspaltbaren Schwefels diesem zur Rhodanbildung entzogen wird.\nG. Im Anschluss hieran soll \u00fcber einen. Versuch berichtet werden, bei welchem ein im Eiweisshunger befindliches Thier Aeetonitril erhielt : diese Versuchsanordnung bezweckte, zu ermitteln, ein wie grosser Tlteil des Gesammt-sehwcfels im Maximum zur Rhodanbildung herangezogen werden kann. Zu diesem Zwecke musste der Eiweissumsatz bei dem Versuchstlner durch Zufuhr gr\u00f6sserer Mengen stickstofffreier\n0 Archiv f. exp. Path. u. Pharmak.. Rd. Hl, S. 217. Ibidem, Rd Hl. S. 281.","page":56},{"file":"p0057.txt","language":"de","ocr_de":"Nahrung auf ein Minimum herabgesetzt werden, um bei noch unsch\u00e4dlichen Mengen Nitril dennoch einen m\u00f6glichst; grossen Antheil vom (icsammtschwelel als Rhodan erhalten zu k\u00f6nnen.\nVersuch XX.\nKs wurde einem 8 kg schweren Hund, welcher durc h 5 Tage hindurch nur mit Fett zubercitote Kartoffeln erhalten hatte, 2.5 ccm. Aceionitnl ' durch Darreichung per os> beigebracht : er erhielt an diesem und dem folgenden Tage nur Kartoffeln zur Nahrung (1 * l\u2019fd. pro tag). Von der zehnten Stunde nach der Hingabe des Nitrils an wird der Harn gesammelt, um das \\ eihdltniss der Hbodanide zur Menge des (\u00bbesjnmutschwefols zu ermitteln.\nDer 235 ccm. messende Harn enthalt 0.2201 g (iesammtschwefel und 0.13771 g Khodanwasserstoff. Im Hliodan erscheinen somit 33.0\u201d . vom (iesammtschwefel gebunden.\nDieses hrgebniss zeigt, dass, tails much nur wenig Ki-weisssehwelel zur Umsetzung gelangt, nur ein Theil desselben hier etwa (\u2018in Drittel) zur Rhodanbildung herangezogen wird.\nDie Menge des an Rhodan gebundenen Schwefels stellt zur Uesammtmenge des zersetztim Uiweissscbwefels in einem derartigen \\ erh\u00e4ltniss, dass di(* ganze als Rbodau zur Aus-selieidung gelangte Menge durch den abspaltbaren Schwefel des z<\u2018rsetzten hiweisses ged(*ekt werden kann, \u25a0\u25a0wenn man f\u00fcr letzteres einen Gehalt an solchem Sebwetel in Anschlag bringt, wie ihn die Kiweissk\u00f6rper d(\u00bbs Serums und das Muskeleiweiss besitzen. Keinesfalls kann man aus diesen Zahlen Anhalt s-I\u2019linkte daf\u00fcr gewinnen, dass bei der vitalen Rhodansvnlhese \u2022weh die nicht abspaltbare Schwefelgruppe des Kiweissmolek\u00fcls betheiligt ist. Vielmehr muss man indem verli\u00e4ltnissm\u00e4ssig niederen Rbodanwertb eine Restiitignng des von Pasche les h(\u2018i der extra corpus verlautenden Rliodausvnthesc gemachten Retimdes f\u00fcr die im lebenden Organismus vor sich gebende Synthese erblicken.\nD. Wiosphorvergiftung.\nVersuch XXI\nMit R\u00fccksicht auf 'einen Refund Goldman u> und Rau-mann s,1) welche tin dem Harn . eines mit Phosphor vergotteten Hundes eine erhebliche Vermehrung der durch Ren-\nD Diese Zeitschrift. Hd. XII. S. 25i.","page":57},{"file":"p0058.txt","language":"de","ocr_de":"zoyl irung nachweisbaren cystin\u00e4hnlichen Substanz des Harns beobachteten, wurde der Hund 0 mit Phosphor vergiftet und naeh Entwickelung des typischen Vergiftungsbildes Harn von 21 Stunden gesammelt und untersucht.\nDie Darreichung des Phosphors erfolgte theils intern, theils suhcutan ; die ersten V(*rgiftiingserselieinungen traten am 1. Tage auf. am (>. Tage hatte das Thier um \u00d9200 g abgenommen. T\u00fcdtung mit Chloroform.- Die Section ergab typische Phosphorleher. Lungeninfarete. F\u00fcllung des Darms mit Diul. Kc ch y m\u00ab >se n ^cler 11 l\u00e4se.\nDer in den letzten 21 Stunden ausgeschiedene eiweissfreie, icterische\n?\u2022\nHarn enthielt 0.01122 g an ahspaltharem und 0.H7606g an (iesarnmtschwefel.\nVergleicht man diese Zahlen mit dun bei demselben Thier vor der Vergiftung bei reichlicher Fleischnabrung erhaltenen (Versuch VI), sh zeigt sich ein\u00abe vermehrte Ausscheidung an abspaltbarem Schwefel in der Phosphorperiode (0,0322 statt 0,b2ti;V g pro Tagi, und auch das Verh\u00e4ltniss (les ahspaltharen zum Gcsammtsehwefel ist zu Gunsten des ersteren verschoben tvon 2,02 auf 3>270;oi, doch sind diese Ver\u00e4nderungen zu gering, als dass sie nicht auch durch die ge\u00e4nderte Ern\u00e4hrungsweise (verminderte Eiweisszufuhr i bedingt sein k\u00f6nnten; keinesfalls gewinnt inan daraus den Kindritek, als ob bei der Phosphorvergiftung ein hetr\u00e4ehtlieher Tlieil des normaler Weise zu Schwefels\u00e4ure oxydirten Eiweissschwefels unzersetzt in abspaltbarer organischer Bindung den K\u00f6rper durch den Harn verliesse.\nE. Anhangsweise seien hier die Analysen dreier pathologischer Menschenharue angereiht, welche beide von Krankheiten stammen, hei denen man an eine Verminderung der Oxydation denken kann.\nEin Fall ron vor y*'sch ritte ne r Lebercirrhose.\n100 cent. Harp enthalten 0,00467 g abspaltbaren Schwefel.\n10\t-\t>\t0,010548 g (iesarnmtschwefel.\nSa : S = 4,42:100.\nEin z miter Fall run Lebercirrhose.\n650 ccm. Harn enthalten 0,01812 g abspaltbaren und 0,17108 g (iesarnmtschwefel.\nSa : S = 3,81:100.","page":58},{"file":"p0059.txt","language":"de","ocr_de":"59\nEin Fall von Leuk\u00e4mie.1 i\n1(HJ ccm. enthalten 0,0025 g abspaltbaren Schwefel um! 20 ccm. 0,015 g Gesammlschwofel.\n8a : S = 3,27:100.\nDa Schulz bei seiner Untersuchung- eines normalen Menschenharnes das Verh\u00e4ltnis\u00ab Sa : S == 4,1 : 100 gefunden hat, so liegt hier sicher keine Vermehrung des abspaltbaren Schwefels vor. Bei den F\u00e4llen von Lebercirrhose bildet dieser Befund eine Best\u00e4tigung der Versuchsergebnisse von'Lang,2) welche den geringen Einfluss der Leberexstirpation bei G\u00e4nsen auf die Ausscheidung von abspaltbarem Schwefel darthun.\nIV. Beziehung des leicht abspaltbaren Schwefels zum Stoffwechsel.\nWie aus der relativ geringen Ver\u00e4nderlichkeit'\u2019der Wertlie f\u00fcr abspaltbaren Schwefel bei wechselnder Ern\u00e4hrung und aus der erheblichen Mehrausscheidung bei Ei weisshunger hervorgeht, stellt er seiner Hauptmenge nach ein intermedi\u00e4res. Stoffwechselprodukt dar, dessen Bildung und Ausscheidung nur indirekt von der Nahrungszufuhr beeinflusst wird.\nDa nun die verschiedenen Thierspecies einen speeifischen Stoffwechsel besitzen, der auch in der Ausscheidung ihnen cigenth\u00fcmlicher Produkte hervortritt, so konnte erwartet werden, dass die Wertlie f\u00fcr abspaltbaren Schwefel im Verh\u00e4ltnis\u00ab zum Gcsammtschwefel f\u00fcr die einzelnen Thiere nicht die gleichen sein werden. Weiter unten gebe ich eine Uebersicht der bisher vorliegenden Bestimmungen bei gew\u00f6hnlicher Ern\u00e4hrung, zu denen ich Bestimmungen von Kaninchen- und Pferdeharn beigetragen habe,\t5\nDer Kaninchenharn enthielt in zwei Proben von 50 ccm. je 000189 g abspaltbaren Schwefel, w\u00e4hrend 10 ccm. 0.0015t g (iesammt-scliwefel enthielten.\nDer abspaltbare Schwefel betrug somit 8.31 a/o des (\u00eeesammt-s< hwefels.\nDer untersuchte Pferdeharn enthielt in zwei Proben von 100 ccm.\nwerden\n) Der Harn musste vor beiden Schwefelbestimmungen enteiweissi\n-) Diese] Zeitschrift, Bd. XXIX. S. H05.","page":59},{"file":"p0060.txt","language":"de","ocr_de":"je 0.00210 g abspaltbaren und in 10 ccm. 0.01780 g Gesammtschwefel. Di r abspalt bare Schwefel betrug somit 1,52\u00b0y vom desammtschwefel\nSpecies\tPloC eilte Sa\t* Beobachter\tBemerkung\nPferd\t1.22\tPetr y\t\nHund A\t1.01\u20142,03\t\t\n' -\tC\t2.02\t\u00bb\t\n\u2022;yy.y ^ h ;\t3.02\t\u00bb\t\nMensch\t3.33\t. >\tLeuk\u00e4mie\n\t41\tSchulz\tNormal\nV\tV\t\u2019 1.3\ty\tPetr y\tLebercirrhose\n'\tS;\t3.81\t\u00bb\t\u00bb\nKaninchen\t8.22\t*\t\u2022\n(Jans\t8\u201430\tS. Lang\t\nWenn, wie es den Anschein hat, die einzelnen Tliier-arten von einander durch den verschiedenen Gehalt des Har,ns an abspall barem Schwele! abweichen, so kann das auf ver-schiedene Zusammensetzung der Nahrung und auf spezifische Vorg\u00e4nge des intermedi\u00e4ren Stoffwechsels bezogen werden, es k\u00f6nnte aber auch darin seinen Grund haben, dass die KiWeissstolle ihrer Organe in Betrelf der Schwefelbindung Verschiedenheiten aufweisen. Eine Entscheidung dar\u00fcber wird sich ergeben, wenn einerseits die chemische Natur der im Kiweissmolekiil gegebenen schwelelhaltigen Gruppen, anderci-seils der im Harn auftretenden schwefelhaltigen Eiweissderivate aufgekl\u00e4rt ist. Nach beiden Richtungen habe ich Unter-. suehungOn angestellt, die mitzutheilen sich wohl bald Gelegenheit linden wird.","page":60}],"identifier":"lit17425","issued":"1900","language":"de","pages":"45-60","startpages":"45","title":"Ueber die Ausscheidung von leicht abspaltbarem Schwefel durch den Harn","type":"Journal Article","volume":"30"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:58:32.981008+00:00"}