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{"created":"2022-01-31T13:11:35.800087+00:00","id":"lit17430","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Panzer, Theodor","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 30: 113-116","fulltext":[{"file":"p0113.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntniss der menschlichen Chylusfl\u00fcssigkeit.\nVon\nI)r. Theodor Panzer, Assistent.\nAu> dem Laboratorium f\u00fcr\n<n \u201e *r r,K tllr,ni>oh,\u2018 Chemie di r Universit\u00e4t in Wien ) (L\u00bber Kedaction zuge?anpen am io. Juni lyoo.)\nOie Falle sind nicht h\u00e4ufig, in denen ClivlusH\u00fcssiukei vom Menschen zur chemischen Untersuchung gelangt. Am Litteratur war mir nur -ein- sicheres Beispiel daf\u00fcr zu-g\u00e4nglich, und zwar die Untersuchung des Secretes cine. Uiylusfistel am Oberschenkel durch Munk und Hosenstein.'] H\u00f6r von Hensen2) ver\u00f6ffentlichte Fall einer Fistel am Prii-l'iitaun eines Knaben bietet keine sichere Gew\u00e4hr daf\u00fcr dass\nos sieh wirklich um Chylus gehandelt habe.\nFs d\u00fcrfte daher nicht \u00fcberfl\u00fcssig sein, einige, wenn auch\n.'l'arncne Daten mitzutheilen, welche die chemische Unter-\n-H' lnmg von direkt aus dem ductus thoracicus gewonnenem ( hyius lieferte.\nDa die klinische Seite des Falles demn\u00e4chst von he-> \"'der Seile gew\u00fcrdigt werden soll, so m\u00f6gen hier nur einige K'ii/e Angaben aus der Krankengesehielit\u00e9 folgen Herr Pri\nWi\u2019,r'.\"S Dr- Sch\u00b0Pf> Direktor des Kaiserin Elisabeth-Snital\u00e9s m\\ ien, welcher die G\u00fcte hatte, mir die Chylusfl\u00fcssigkeit zur to.lugung zu stellen, tlieilt mir dar\u00fcber Folgendes mit:\n,\t49 Ja^\"; liU seit ei\"\u00ab\u00bb \u00bb\u00bbIben Jahre an einem Car-\nwurdt dtTTv.\ta'n \"a ''anUar 1900 '-\u00ab-nt-nommenen Operation\nentfernt imd\" ,* Ma\u2122ma Sa\u2019nm' df,r dre R|PPC\" \u00fcberlagernd,m Muskulatur ._________^ dl'r Axilla Lymphdriisen und Fett ausger\u00e4umt. Die\n!' \u00bbois-Reymonds Archiv. 1*90. S. 37\u00ab und 8H|; t Niigers Archiv, Hd. ln. s. 94.\t\u25a0 -\nPjjfc-.''ey 1er s Zeitschrift f. physiol. Chemie. XXX.\t\u2022 S","page":113},{"file":"p0114.txt","language":"de","ocr_de":"kranken Dr\u00fcsen konnten entlang den grossen Gefiissen bis zur Clavicula verfolgt werden, und in der Tiefe der Supraclaviculargrube tastete man bei bimanueller Untersuchung von der Achselh\u00f6hle und vom Halse her ein testsitzendes Dr\u00fcsenpacket. Die Entfernung der unterhalb der Clavicula gelegenen Dr\u00fcsen gelang von der Axilla her, die Supraclavicular-dr\u00fcsen wurden mittelst eines dem Schl\u00fcsselbeine parallel laufenden. 1 cm oberhalb desselben gelegenen Schnittes freigelegt mnd gleichfalls exstirpirt. Eine Verletzung des ductus thoracicus bei der Operation wurde nicht constatirt.\nDer erste Verbandwechsel wurde am 1. Februar vorgenommen. Die Operations wunde, die durch die Man.maexstirpation gesetzt worden war, ist per prim\u00e4r\u00bb geheilt. In der Supraclaviculargrube hat sich eine fluctuirende Geschwulst gebildet. Durch eine Naht im \u00e4usseren Wutid-winkel der oberhalb der Clavicula gelegenen Wunde sickert eine milchige Fl\u00fcssigkeit. Nach Entfernung der Naht und Oeffnung der Wunde im \u00e4usseren Wundwinkel entleert sich eine reichliche Menge von vollkommen reinem Chylus. Von nun an zeigt sich t\u00e4glich der Verband von reichlicher Fl\u00fcssigkeit durchtr\u00e4nkt. In der ersten Zeit hatte die aus der Wunde hervorquellende Fl\u00fcssigkeit eine reinweisse Farbe, vom 5. Februar an wurde sie gelblich. Die Wundhohle, in welcher die M\u00fcndung des ductus thoracicus zu sehen ist, granulirt lebhaft.\nDie Verluste an Fl\u00fcssigkeit waren sehr gross, rascher Kr\u00e4fte-verfall, am 11 Februar exitus letalis.\nW\u00e4hrend des Spitalaufenthaltes genoss die Patientin t\u00e4glich folgend\u00bb-Nahrung: Morgens Kaffee mit Milch, Mittags Suppe, ein halbes Huhn mit Compot. Nachmittags Kaffee mit Milch, Abends in der Regel nichts, manchmal Schinken, tags\u00fcber drei Semmeln.\nVon der Ghvlusll\u00fcssigkeit standen mir, da es die R\u00fcck-\nsicht auf die Patientin nicht anders zuliess, nur geringe Mengen zur Verf\u00fcgung. Dieselben wurden nur w\u00e4hrend des Verband-\nwechsels in einem reinen Sch\u00e4lchen aufgefangen, nachdem die\nWunde ausgetupft worden war. Kurz nach der Entleerung gerann die Fl\u00fcssigkeit zu einer d\u00fcnnen Gallerte, welche nach leichtem Sch\u00fctteln wieder die fr\u00fchere d\u00fcnnfl\u00fcssige Beschaffenheit annahm.\nDie chemische Untersuchung der einzelnen Portionen gab folgende Resultate :\nI. Portion vom 4. Februar: 2157 g einer milchartigen, vollkommen farblosen Fl\u00fcssigkeit von alkalischer Reaction. Dieselbe kl\u00e4rt sich beim Sch\u00fctteln mit Aether nicht. I nter dem Mikroskope zeigen sich winzige Tr\u00f6pfchen, gr\u00f6ssere, im","page":114},{"file":"p0115.txt","language":"de","ocr_de":"\u2014 115 \u2014\nsyrs* * -nur \u25a0\u2014 \u25a0<*\u2022*\u00bb -\nIn HX) g Fl\u00fcssigkeit waren enthalten-\nWasser. ....................90,2t\u00bb gl)\nFeste Stolle . . ...........9,71 .\nOrganische Substanzen . . . 8,\u00ee)i *\nAnorganische Salze .... * o\u2019so \u2022\nOoagulirhares Eiweiss . . . . 2,16 >2)\nActhcrl\u00f6sliche Stoffe .... 6\u201959 . \u00bb\n.... \u2022\u00aen^?a\">schen Salze bestanden haupts\u00e4chlich aus\nPh0SPha,en V0\" Knlium und Natrium!\n' 'T\"\t-'ll\", Peptone, Zocke, und LTitto\n*\u00ab*. Sp\u00ab\u201e\u201e o\u00c4\n. Portion vom o. Februar: 10,03 g, wie Colostrum\nr; \u201c\u00abJr\tw-.\u00ab\u2122\n*(),) 8 Fl\u00fcssigkeit enthalten:\n'Vasser..................... 93,96\tg\t4;\nt este .Stoffe\t...\tra,\n..\t.\t............\u20ac>,0*Jr\t\u00bb\nOrganische Substanzen . .\t.3 21\t\u00bb\nAnorganische Salze..........o.W,\n\u201e n,e Anwesenheit von diastatischem Fermente\u00bb) und von\nWTic nachgewiesen. Harnstoff und Harns\u00e4ure\u00ab) fehlten.\n* m\tEinlro<;knen N\nVeraschen 0.0134 g Asche \u2019 \" \u00bb. tuckstand und nach vorsichtigem\nauf IW liwM l\t*8k?n. nach dom An\u00bb\u00ab<m-n und Erw\u00e4rmen\n\"\u00ab!> mehrt\u00e4giger E^racfon SLF?\tV**n\n\u00ab1 1 m*> \u201e T, racll\u00abn' \u00b0t2\"l\u00ab 8 trockenen AethercxtracL '\n\"\"'\u00ab\u2022I g Asrlie. \u2019\t88,8 *\u201c gaben \u00ab Trockenr\u00fcckstand und\n\u00bb\u2022*\u00ab*5 ,\u00a3J fiiwrtFI\u00c4f, Turde \u201cI1 Alkoho1 gemilt- D\"r\n\" \"inem Strome von d\t\u00b0 \u00b0 g<!\"'as<:hcn un(l \u201d>einen\u00bb R\u00f6hre\n,n <-iner sterilen v \u00b0 , Raumw,,lle l'Itnrter Luft getrocknet, dann\nauszug unter asenST r Ti Gly\u201crin. *us\u00ab\u201c0\u00aben. unJ der Glycerin-St\u00e4rkekleister \u00abLi!,\u201c LT 'T'.TT bore!te\u00bb\u00ab)n, gepH\u00bb Zucker-\nfrojen, c.;.. , . . *\tum uiscn ncreiietein, gepn\n'\u2022f|\u00ab,!gte hoirn \u2019k'*)** VerS\u00b0tZt Und auf H8\u00b0 c- erw\u00e4rmt. Nach */\u00bb Stunc\nr \u00ab) Nach nr mit. Fel,1,ng!Scher Liis\u00abng deutliche Reduction.\n\u2022 aIJvowsky-Ludwig darzustellen versucht.\n8*","page":115},{"file":"p0116.txt","language":"de","ocr_de":"ill. Portion vom 9. Februar : D g, leicht gelb, milchig, alkalisch.\n100 g Fl\u00fcssigkeit enthielten:\nWasser.................... 91,97\tg1)\nFeste Stoff\u00ab; . \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022\t*\nOrganische Substanzen . . \u2022 t>,99 >\nAnorganische Salze..........1,0-*\t\u00bb\nZucker konnte nicht nachgewiesen werden.\nIV. Portion vom 18. Februar: 7,3 g, milchig, ehamois-farlceu (durch Anwendung von Jodoformtannin aut die Wunde).\nalkalisch.\n100 g Fl\u00fcssigkeit enthalten :\nWasser. ....\t\u2022\t\u2022\t\u2022\t*\t\u2022\nFeste Stoffe . . \u2022 \u2022\t\u2022\t\u2022\t\u2022\t\u2022\th,-*7\t\u00bb\nOrganische Substanzen\t.\t.\t,\t4,58\t\u2019\nAnorganische Salze \u2022\t.\t\u2022\t\u2022\t\u2022\tb,94\t\u00bb\nCholesterin Und Neutralfett waren vorhanden, Lecithin. Milchs\u00e4ure und Oxals\u00e4ure wurden nicht aufgefunden.\nKs m\u00f6ge die einfache Mittheilung dieser Daten gen\u00fcgen und nur auf die grossen Schwankungen, denen die Concentra, lion der Chvlusll\u00fcssigkeit unterliegt, hingewiesen werden, welc he auch schon von Munk und Rosenstein beobachtet wurden.\ni, .\u00bb,.>\u00bb\u00ab, g Fl\u00fcssigkeit gaben 0,1818 g Trockenr\u00fcckstand mal\n(10280 g Asche.\t,\t. .\t,\n*, 0,!t25!l g Fl\u00fcssigkeit gaben 0,0507 g Trockensubstanz und\n0.008K g Asche.","page":116}],"identifier":"lit17430","issued":"1900","language":"de","pages":"113-116","startpages":"113","title":"Zur Kenntniss der menschlichen Chylusfl\u00fcssigkeit","type":"Journal Article","volume":"30"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:11:35.800093+00:00"}