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{"created":"2022-01-31T13:11:36.787740+00:00","id":"lit17431","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Bouma, Jac","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 30: 117-125","fulltext":[{"file":"p0117.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber die bei der Behandlung des Harnindicans mit Ferri-Chloridsalzs\u00e4ure auftretenden rothbraunen Farbstoffe.\nVon\n\u00bbTae. Boom\u00bb.\n(Aus dom physiologischen Laboratorium der Universit\u00e4t Utrecht.) (Der Redaction zugegangen am is. Jiuii 11)00.)\nGegen die von mir vertheidigte Meinung, dass bei der\nIndicanbestimmung nach Obermayer neben IndigoMau in\nwechselnder Menge auch Indigoroth und Indigobraun gebildet\nwerden,1) und dass also eine zuverl\u00e4ssige Bestimmung des im\nHarn vorhandenen Indoxvls nicht zu erreichen ist, wenn, wie\nvon Wang gefordert wird, der Farbstoff vor der .Titration\nmit Cham\u00e4leon, mittelst Alkohol\u00e4therwasser ausgewaschen\nwird, hat Wang Einspruch erhoben.2) Erstens h\u00e4lt dieser\nforscher es lim unwahrscheinlich, dass die rothbraunen An-\nHirile zur Indigogruppe geh\u00f6rig seien, und zweitens finden sich\nnach Wang im Chloroformextract des nach Obermaver\n\u00ab \u2022\nbehandelten Harns auch farblose Substanzen, welche Cham\u00e4leon redlichen. Es soll deshalb richtig und noth wendig sein, den Chloroformr\u00fcckstand bei der quantitativen Bestimmung d\u00e8s Harnindicans in der angegebenen Weise zu reinigen.\nIn meiner vorigen Mittheilung betonte ich, dass sowohl dm* bra\u00fcne und der rothe, als der blaue Bestandtheil des Chloroformr\u00fcckstandes in Bezug auf L\u00f6slichkeit und auf spektroskopisches Verhalten von den aus Bflanzenindicari bereiteten Indigofarbstoffen nicht zu unterscheiden sind. Ich kann jetzt\nfl Diese Zeitschr., Bd. XXII, S. 318.\n2 Ibid.. Bd. XXVIII, S. 07\u00ab.","page":117},{"file":"p0118.txt","language":"de","ocr_de":"\u2014 118 \u2014\nhinzuf\u00fcgon, dass ich auch die Sublimationstemperatur von aus Harn bereitetem Blau und Roth verglichen habe mit der Temperatur, bei welcher * reinstes > Indigoblau und ludigornth, dir ich aus der B\u00e4ver'sehen Fabrik erhalten habe, subliminal. Auch in dieser Hinsicht fand ich v\u00f6llige* Febereinstimmung. In beiden F\u00e4llen war die Sublimationstemperatur f\u00fcr \u00ablen blauen Farbstoll' 220\u00b0 C., f\u00fcr den rothen 100\u00b0 G.. Wenn aber aiieh zugegeben wird, dass bei der Behandlung nach Obermayci der Harn neben Indigoblau auch Indigoroth und Indigobraiin liefert, so ist damit nicht gesagt, dass der Ghloroformr\u00fcckstaid nicht noch andere Stoffe enth\u00e4lt, welche das Gham\u00fcleon zu rcduciren im Staude sind und bei der Titration einen unberechenbaren Felder veranlassen. Wenn es sich thats\u00e4chlich herausstellte, \u00ablass dies der Fall sei und also Waschung inj! Aetheralkoholwasser, wodurch auch das Roth und das Braun ent lernt weiden, \u00ab1er Tit ration vorausgehen muss, so w\u00e4re der Werth der Bestimmung sehr geschm\u00e4lert, Denn es steht, wm ich unten noch an Beispielen zeigen werde, die Menge* \u00abId gebildeten huligobl\u00e4u, bei Menschenharn wenigstens. .keineswegs in einem constanten Verh\u00e4ltniss zu-dem im Harn vorhanden\u00ab!; Indoxvl. Zur Pr\u00fcfung der Frage, ob der Ghlorolbrmr\u00fcckstami als (*in Gemenge verschiedener reducirender Substanzen zu betrachten sei, habe ich untersucht, wie sich das Gewieljf desselben zu dem Reduetionsverm\u00f6gen verh\u00e4lt. Besteht \u00abbi-R\u00fcckstand nur aus Indigo, so wird \u00ablas Resultat der W\u00e4gung mit demjenigen der Ti tri rung \u00fcbereinstimmen: liegt aber \u00abin Gemenge verschiedener reduoircid\u00e8r Stolle vor, so wird \u00abIm Menge der verbrauchten Gham\u00e4leonl\u00f6sung \u00ablen Gewichtsmeng* n des verwendeten Blau. Roth und Braun nicht proportional sein. Bevor ich meine hierauf Bezug habenden Befinde beschreib*, bemerke ich. dass ich \u00ablen Harn vor der Behandlung mit \u00abh m Obermayer'sihen Reagens nicht, wie Wang es vorsehrefle. mit neutralem Bleiacetat, sondern mit Bleiessig aust\u00e4llte. und zwar so, dass auf je Bhi ccm. Harn 10 ccm. der S\u00ab*l. a* -plumb, bas. hinzugefugt wurden. Auf diese Weise wird ii. .\\. auch' die Hippurs\u00e4ure, welche von Wang als eine der F\u00ab*lib \u00ee-(jiiellcn genannt wild, entfernt, Ich fand dann auch de","page":118},{"file":"p0119.txt","language":"de","ocr_de":"m \u2014\nRedact ions verm\u00f6gen des (ddorohirmr\u00fcekstandes heim Gebrauch von Rleiessig kleiner als beim Gebrauch des Rleizuekers.\nSo wurde von normalem Harn ein Theil mit neutralem, t in anderer llieil mit basischem Rleiaoetat gef\u00e4llt. Von beiden I-il traten wurden j* * 2oo (ein. Harn entsprechende Mengen weiter verarbeitet. Der Chloroformr\u00fcckstand der \u2019'ersten Portion verbrauchte 5,8 ccm., der R\u00fcckstand der mit Rleiessh* be-\nhandelten- 5,3 ccm. der Cham\u00e4leonl\u00f6sung.\n1 - -. \u00bb.\n\u2022 .Viel sei wirf er trat der l ntersehied hervor beim Vor-liandensein von Salieylurs\u00e4ure im Harn.\nHerr Prof. 1 >r. Salkowski halte di(\u2018 Freundlichkeit, Herrn Pmt. P\u00f6kel haring darauf aufmerksam zu machen, dass die Anwesenheit dieser S\u00e4ure im Harn sehr'st\u00f6rend wirkt bei der; urspr\u00fcnglich von Wang befolg ten Method\u00ab*.\nAls mir dies mitgetheill winde. untersuchte ic h. oh nicht iiiifli hier vielleicht der Gebrauch des neutralen Hleisalzes den Grund des T elders abgeben knnnte.\nAn zwei aufeinander folgenden TagengehraUchie ich ;je \u2022 > g Xatliimisalicylat. Her Harn dos zweiten lages, welcher ' tue starke Salieylurs\u00e4urereaelion gab, wurde gesammelt. Fin Theil desselben wurde mit Rleizuekerl\u00f6siiug, ein anderer Theil mit Illeiessig gelallt und weiter nach Oberin aver behandelt. N>bald die 1*erriehh\u00bbl idl\u00f6sung hinzugef\u00fcgt . wurde, zeigte das mit dem neutralen Rlciae\u00ab*lal hehandelte Filtrat eine starke >nlie\\lurs\u00eeiiirei'eaetion. w\u00e4hrend die mit dem basischen Salz g'l\u00e4llte Massigkeit keine Spur davon bemerken liess. Rer t .lihtrolnrmr\u00fcekstand einer 2oo eem. Harn entsprechenden I-iltratmeiigc verbraucht\u00ab1 nach F\u00e4llung mit Rl(*izueker li,7 eem., ti.mli Milhmg mil Rleiessig o.o eem. der Cliam\u00e4leonl\u00f6sung. ! Com m\u00f6chte ich noch auf eine andere Fehfer(|uoile hinweisen. Wfim (las Chloroform aus dem Seheidelriehtcr abg<\u2018luss\u00ab*n wird, finden sieh \u00ablarin g<*w\u00ab \u00bbIndien zahlreich\u00ab: sehr feine Harnt r\u00f6phTien. A ird dann das Chloroform solort abgedampft. so ist-der Riiek-'i;|nd mit di\u00ab*sen ir\u00f6ptelien. w\u00ab--l\u00ab*h<\u2022 vielleicht r-edueiremle I\u2019'\u2018handt heile enthalten, verunreinigt. Am besten ist es, das ui eine Sehaale aufgofangene Gldoroforiii einige Zeit sieh selbst /JI \u00fcberlassen. Ri<* llarntr\u00f6plehen lliessen dann zu. gross\u00ab*r\u00ab*n","page":119},{"file":"p0120.txt","language":"de","ocr_de":"zusammen und bleiben jetzt heim Abgiessen des Chloroforms an der \\\\ and der Sehaale halten.\nSchliesslich bemerke ich, dass ich den Chloroformr\u00fcek-stand zur Entfernung fl\u00fcchtiger Bestund! heile iwie Phenol, vor der Behandlung mit Schwefels\u00e4ure etwa zwei Stunden hei 1 H >\" getrocknet halve. Verfl\u00fcchtigung des Indigo ist dahei nicht zu bef\u00fcrchten. nachdem die fl\u00fcchtigste Modification desselben, das ludigoroth, erst bei 190\u00b0 die erste Spur von Sublimation zeigt. Aus dem in dieser Weise behandelten ; R\u00fcckstand konnte mit Wasser weder Farbstoff, noch irgend eine farblose reducirende Substanz ausgezogen werden.\nIch werde jetzt einige\u00bb Versuche auf\u00fchren, welche zur Beantwortung der Frage, ob der rot he und der braune Farh-stolf auch in dem Beductionsverm\u00f6gen sich wie Indigo verhalten, angestellt wurden.\nAus einigen Litern llarn wurde das Indigo in der beschriebenen Weist' bereitet. Der getrocknete R\u00fcckstand wurde erst mit Aether, dann mit Alkohol ausgewaschen. Wie ich fr\u00fcher schon initgetheilt habt*, geht beim Abspiilen des (lliloro-j\u2019ormr\u00fcckstandcs mit Aether nur das Roth in L\u00f6sung. Zwar ist auch das Blau einigermassen in Aether l\u00f6slich: es wird aber durch (las in Aether unl\u00f6sliche Braun, welches das Blau bedeckt. vor dem Aether gesch\u00fctzt. Man muss sich dahei vor mechanischer Entfernung des Blau h\u00fcten. So konnten die drei Farbstolle gesondert erhalten, abgedampft, auf 11D\u00b0 erw\u00e4rmt ibis kein Hewiehtsverlust mehr stattlindet i, gewogen, in Schwefels\u00e4ure gel\u00f6st und mit Cham\u00e4leon titrirt werden.\nI.\tAus A Liter Harn wurde erhalten:\n7.1\tbig lloth verbraucht 29.9 ccm. (.hani\u00e4leon 11 : 7.1 \u2014 44.3 : 28.6\n; h.4 \u00bb llraun\t2(1.1\t.\t>\t11 : (5.4 =\t: 25.8\n11.0 \u00bb Illau \u2022\u2022\t44.3 >\t\u25a0\u00bb\nII.\tAus 4 Liter Harn:\n17.4 mg Both o- Braun verbraucht 41.3 ccm. Chamiile.m MM\u00bb : 17.4 = 19.3:39 S.U > blau\t19.3 -\nIII.\tAus -U Liter Harn :\n11.1\tmg both verbraucht 25.0 ccm. O.ham\u00e4leon '7:11.1= 15.7 :2-1.9\n:>,\u00b1 \u00bb braun >\t14.2 \u00bb\t*\t7:0.4=15.7:12.1\n- f\nV","page":120},{"file":"p0121.txt","language":"de","ocr_de":"121\n1\\. Aus \\ Liter Harn:\t'\nV'Tl\"'a\"1\t<c,n- <:>>mn\u00e4lr<m ,5.S: UM- |;u :32.2,\n1\t10,2: (M> ==' l;U\n.\">.2\nlira un Blau\n2<>.;\n1H.1\n1.....'eduoii-ond\u00ab: Krall des Kolli und Braun ist ah\u00ab wie\n;t \u2018 ,;in\"eklan\"\"\"\u2018\"'11\t...ch, derjenigen dus\n/ll\"lll<1' gleich. Selbstverst\u00e4ndlich ward.- in j<;di-in Wr-.'lieh mit derselben Cham\u00fcleonl\u00f6sung titrirl.\nDie lebereinslimiming ist nicht vollkommen, dennoch \\m\u00ab nur scheint, befriedigend. Der Karbenweehsci heim Titriren isl nicht so scharf, dass man jedesmal sicher sein kann, die ;re\"Ze ganz genau lestgeslellt zn haben. Am Kndo hat die flussigkeit die gelhliehe Farbe des Isa!in, und es ist \u201eft\n\u2122 \"nlselK'ld,'n- \u00ab'!\u201c\u00ab' Spur des blauen ode* des Mannen harhslolls dabei noch vorhanden ist. Mir war es am\n, ,\tlx'im l!\"\"'\tKndreaetion lestzustellen. Sind alle\n, h\" l\u2019\",on\u00b0 zusu,n,n\u00ab'n> Imt man nur das Both, welches\nJila\" \"l\"1 ll(''\" 1 hauii von Cham\u00e4leon angegriffen u B\u2019d. zu ber\u00fccksichtigen.\t\u2022 \u2018\nlici der Titrirung von reinstem , aus der Da ver sehen ;\u25a0 r,k erhaltenen Indigohlau und Indigoroth fand ich ebenso-Ur,ll~ v<robcreinstimmimjr.\nVersuch:\t.\n^ ...g Mn verbraucht \u00bb1.9 ccm. Cham\u00e4leon \u00c7iil.\u00f4 : 11.4 ^ siM, 2,5,\nZwar wurde hier das Keductionsvenn\u00f6gen des Kolb, im Verba tmss zu demjenigen .les Blau, ein wenig zu schwach ge linden, wahrend heim llarnindigo eben das (iegentbeil der\n\u201c\u201c l)as kan\" aljer eine Zuf\u00e4lligkeit sein. Beim Arbeiten '! \u00ff\" '\u00ab'\u2018d\u00fcnnten L\u00f6sungen, wie es hier geboteil ist. d\u00fcrfen di- gefundenen Unterschiede wohl als innerhalb der Fehlergrenzen gelegen zu betrachten sein.\nDer rothe und der braune Farbstoff. welche bei der 'u dation des Harns mittelst Kerrichlorid entstehen, stimmen :\talle'1 Einsichten, so weit das bis jetzt zu untersuchen\n\"\"i'''\t11111 Indigo \u00fcberein und sind also, meiner A11-\n' ,! na,h\u2019 ebensogut wie das Indigoblau als Oxydations-","page":121},{"file":"p0122.txt","language":"de","ocr_de":"Produkte des Indoxyls zu betrachten. Die drei Modi\u00fccatiuncn werden aber, wie ich fr\u00fcher schon bemerkt habe, und wie aus den vorangehenden Zahlen hervorgeht, in meinen Versuchen gar nicht in einem festen gegenseitigen Verh\u00e4ltniss gebildet. Wang fuhrt dagegen an, er habe bei verschiedenen Portionen desselben Harns ziemlich constante Zahlen f\u00fcr das Indigoblau erhalten mach Auswaschen mit Aothcralkoholwassen.1 ) Diese Zahlen beziehen sich aber auf denselben Harn, der in derselben Weise, nur in verschiedenen Mengen, behandelt wurde. Ich muss aber daran festhalten. dass die Art der Behandlung bei. demselben Harn und die Art des Harns bei derselben Behandlung auf die relativen Mengen der aus dem Indoxyl entstehenden Farbstoffe Finlluss hat. In meiner vorigen .Mittheilung habe ich angegeben, dass schon Krhitzen der Phloio-forod\u00f6sung hidigoblau lheilweise in Indigorotli umwandcln werde. Ich muss Wang zugeben. dass ich mich in dieser. Angabe geirrt habe. Heim Nachpr\u00fcfen mit reinem, aus der Ha ver sehen Fabrik erhaltenem Indigoblau habe ich diese. Angabe nicht best\u00e4tigt gefunden.\n. hass aber die Temperatur, bei welcher die Oxydation statttindei. von Fudluss ist, daran muss ich entschieden lest-hallen. Wang sucht meine fr\u00fcher mitg\u00ab\u2018lheilten hieran! bez\u00fcglichen Befunde \u00ablurch die Bemerkung zu erkl\u00e4ren, da \u2014 dabei die zwischen dem Anfang der Beacjioii und dem Au\u2014 schiltIein mit Ohloroform verlaufende Zeit viel gr\u00f6sser war bei den bei niedriger Temperatur, als bei den bei b>\u00b0 0. \u00e4ugest eilt \u00ab 11 Versuchen.-) Dass diese Krkl\u00e4rung nicht zutrillt, geht au-dem folgenden Versuch hervor. Tod ccm. filtrat von mit Bleiessig beliandeltem Harn, wurden in d gleiche Tludle ver-{heilt. Portion I wurde auf 0\u00b0 0. abgek\u00fchit und mit --)0 crin ebenfalls \u00e4nf <>\" abgek\u00fchltem Obermayer'schem Beag<n-vermiseht. Portion II wurde ..bei 17\u00b0 G., Portion III bei \u00bb\u2022>\" ( mit derselben Menge Reagens von gleicher Temperatur wF das Harnfittrat vermischt. In I stieg die Temperatur bis aui\nO Biese Zeitschrift, Bd. XX\\ III. >\u2022 u7t). I. c. \u00ef\\ \u00e2Sl.","page":122},{"file":"p0123.txt","language":"de","ocr_de":"123 \u2014\n\u2018u m H bi\u00ab auf 22\u00b0 C. und in IM bis auf 54\u00b0 C. Jede Portion wurde genau lf> Minuten nach dem Zusat/\u00e4les Reagens mit Chloroform ausgesch\u00fcttelt. Das Aussch\u00fctteln wurde noch zweimal mit neuem Chloroform wiederholt. F\u00fcr alle drei loitionen wurden gleiche Mengen Chloroform, verwendet. Ich laud jetzt, nach L\u00f6sung des mit Aetheralkoholwasser ausgewaschenen und erhitzten Chlorof\u00f6rmr\u00fcck\u00e4tandes in Schwelel-s\u00e4ure. mittelst Titration in Portion I <U>, in Portion II 1,4 und in Portion III 2,7 mg Indigoblau.\nLehrigens habe ich die Angabe Wang\u2019s, nach welcher das Stehen der llarnsalzs\u00e4iiremischimg durch k\u00fcrzere oder kingeio Zeit von der Chloroforiucxtrucdion einen Verlust an Indigo bedingt,11 in meinen Versuchen nicht best\u00e4tigt, gefunden.\nSechs Portionen desselben Filtrats von mit Illeiessig behandeltem Harn, jede zu 2f)U ccm., wurden mit dem gleichen \\oimiicn des Obermayer sehen Reagens bei Zi|nnieii(\u2018in|>cratiir versetzt und nach verschiedener; Zeit mit gleichen Mengen Chloroform extrahirt. Die Chlorot\u00f6rmr\u00fcckstiinde wurden mit Aetheralkoholwasser gewaschen, bei llo\u00b0 C. crliit/j mid in Sehweh'Is\u00e4ure gelost. Das gebildete Indigoblau wurde mittelst lifiatinii bestimmt.\tDas Frgcbniss war:\nI.\tSogleich exlraliiM 0.3 mg Incjig\u00f6blau\nII.\tnach\tl\u00e0 Min.\t-II\u00bb\t\u201e\nHl.\tHit\t\u25a0>\t1.\u00d4\nD.\tI Simule\t.. J.i;\t.\nV\t- St muten 1.<; /\t,\nVI\t'4\tl.r, ,.\t\u2022\nI\u2019ertiou 1 wurde naeli 1 Stunde nochmals mit Chloroform ausgeschiitlidt und lieferte dann noch 1..4 mg Indigoblau. A a iig erhielt die gr\u00f6ssten Mengen Indigoblau. wenn er sogleich e.\\lrahirte. -1 Meiner Erfahrung nac h ist es also am besten, ,l;,(li dem Zusatz der Eiscnehlorid enthaltenden Salzs\u00e4ure wenigstens eine halbe Stunde zu warten, bevor die Extraction M|il Chloroform vorgenommen wird.\nIm Allgemeinen wird l.ei der lielmmllunjr de* Karns mil\n\u00d6l. C. S. \u00d6KO.\t'\u2022\n- 1. c, S. 5S0.","page":123},{"file":"p0124.txt","language":"de","ocr_de":"Fcniehloridsalzs\u00e4ure hoi Zimmertemperatur eine sety\u2019 deutlich Wahrnehmbare Monge Indigoblau gebildet. Bisweilen aber findet sich Harn, welcher in dieser Weise kein oder nahezu kein Indigoblau liefert, so dass die Anwendung: der Wans sehen Methode auf beinahe v\u00f6llige Abwesenheit von Indoxyl schliessen lassen w\u00fcrde. Solchen Harn habe ich \u00d6fters unter den H\u00e4nden gehabt, ln den meisten F\u00e4llen stammte derselbe von an Chlorose leidenden M\u00e4dchen, welche Symptome der Besserung zeigten. Beim Aussch\u00fctteln wird dann das Chloroform roth. Bass man in solchen F\u00e4llen fehl gehen wurde, wenn man daraus schiiessen wollte. \u00ab1er Harn sei sehr arm an Indioan. geht aus folgendem Beispiel hervor. Mir wurde Hain zur Fnlersuchung gegeben mit der Mittheilung, dass darin kein Indiean nachzuweisen sei. Bas Chloroform zeigte nach dem Aussch\u00fctteln eine rot he Farbe, ohne merkbare Beimischung von Blau.\nZwei Fort ionen von je 250 ccm. wurden jetzt in der gew\u00f6hnlichen Weise behandelt. 1 bei Zimmertemperatur, II bei BV* C. Bas Chlorol\u00f6rmextraet von I war roth. der Auszug von 11 violett. Die Chloroformr\u00fcckst\u00e4ndo wurden mit Aether-alkohol Wasser ausgezogen. Von Fortion 1 hint erblieb in der Forcellanschaale eine kaum bemerkbare Spur: von Fortion II hingegen ein rein blauer Belag, welcher in Schwefels\u00e4ure gel\u00f6st als Indigoblau titrirt werden konnte. Bei Ber\u00fccksichtigung des gesummten Chloroformr\u00fcckstandes stellte es sich heraus, dass aus dem in 2i Stunden ausgeschiedenen Harn. welcher Anfangs f\u00fcr so gut wie indoxyl frei erkl\u00e4rt worden war. M mg Indigo erhalten wurde. Wie ich glaube, liefern solche F\u00e4lle den \u00fcberzeugenden Beweis, dass es unrichtig ist, nur das aus dem Hain gebildete Indigoblau f\u00fcr die Bestimmung des Indicans zu verwenden. Von der Temperatur, bei welcher die Oxydation stattlindet, h\u00e4ngt es ab, ob eine bestimmbare Menge oder nur sich der Bestimmung entziehende Spuren von Indigoblau entstehen.\nSelbstverst\u00e4ndlich muss ich die M\u00f6glichkeit offen lassen, dass es in gewissen F\u00e4llen nicht gelingen wird, die aus Harn bereiteten Indigofarbstolle v\u00f6llig von anderen reducirenden","page":124},{"file":"p0125.txt","language":"de","ocr_de":"125 \u2014\nBeimischungen zu trennen. Hs scheint mir aber aus .dein Vorangehenden geschlossen werden zu d\u00fcrfen, dass f\u00fcr gew\u00f6hnlich die Reinigung durch F\u00e4llung des Harns mit Bleiessi* und Frhitzen des Chloroformr\u00fcckstandes aut 110\" C. wenigstens f\u00fcr praktische Zwecke hinreichend ist. Hass das in Aether l\u00f6sliche Both und das in Alkohol und in verd\u00fcnntem Alkali l\u00f6sliche Braun Indigofarbstotle sind, glaube ich nicht nur dieser L\u00f6sliclikeitsverli\u00e4ltnisse wegen annehmen zu d\u00fcrfen, solidem auch wegen des spektroskopischen Verhaltens des Reductions-vcrm\u00f6gensv ferner weil man es in der Hand lud, durch Aenderung der Temperatur die blaue Modification statt der rotlien in den Vordergrund treten zu lassen.","page":125}],"identifier":"lit17431","issued":"1900","language":"de","pages":"117-125","startpages":"117","title":"Ueber die bei der Behandlung des Harnindicans mit Ferrichloridsalzs\u00e4ure auftretenden rothbraunen Farbstoffe","type":"Journal Article","volume":"30"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:11:36.787745+00:00"}