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{"created":"2022-01-31T13:10:32.912107+00:00","id":"lit17433","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Jacoby, Martin","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 30: 135-148","fulltext":[{"file":"p0135.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber das Aldehyde oxydirende Ferment der Leber\nund Nebenniere.1)\nVon\nDr. Martin Jacoby aus Berlin.\n\u25a0 * %\no\nAus (l**m pliysiologiseli-dieinischen Institut zu Strasshurg. Neue* Folge Nr. \u2019XU (Der Kcilaction zupoganimii am 20. Juni looo.t\nIn einer fr\u00fcheren Arbeit21 wurde unter Ber\u00fccksichtigung\n\u2022\tler Litt erat ur ausgcliihrt, dass man in der Leber eine betr\u00e4chtliche Zahl von Fermentwirkungen annehmen m\u00fcsse Da < ' klar ist, dass eine genauere Kenntnis* der Fermente der Leber und ihrer Wirkungsweise die Vorstellungen \u00fcber die 1 unction des Organs beeinflussen muss, war es w\u00fcnschens-Acrth, sie nach M\u00f6glichkeit zu isoliren und die Wirkungen '1er einzelnen Fermente f\u00fcr sich zu stud iron.\nln der vorliegenden Arbeit soll \u00fcber Versuche berichtet wilden, welche sich aut das Aldehvde oxvdirende Ferment '1er Leber beziehen.\nI Versuche zur Isolirung des Salicylaldehyd oxydireftden Ferments.\nBei Beginn meiner Untersuchungen lag \u00fcber diesen Punkt meines Wissens nur die Arbeit SpitzerY3) vor.\n1 Her Aufenthalt in Strasshuri; und die \u2018Ausf\u00fchrung der dieser iimI den folgenden Mittheilungen zu 0runde Hegenden kostspieligen Ver-1 he wurde mir durch ein Beisestipendium erm\u00f6glicht. Welches mir\n\u2022\te der Berliner medicinischen Fakult\u00e4t aus der (\u00abr\u00e4fin Bose-Stiftung ' \u2022<ihit wurde. Mir diese reichliche Zuwendung sage ich meinen er--\u2022\u2022hensten Dank.\nVirchow's Archiv. Bd. I\u00f47. IW.\n;i Pfl\u00fcger's Archiv. Bd. 07. 1<N\u2018\u00bb7.","page":135},{"file":"p0136.txt","language":"de","ocr_de":"Spitzer nimmt an. dass die Oxydationsfermente des Organismus einheitlicher Natur, an die Ndcleoproteide und im Einzelnen an das in den Nucleoproleiden organisch gebundene Eisen gekn\u00fcpft sind.\nAbelnus und Biarn\u00e8s11 fanden die Guajakreaction an Globuline gebunden, dit; sie aus Milz, Lunge und Fibrin isn-firteii. Die Autoren lieben ausdr\u00fccklich hervor, dass diese Globuline nicht Salievlaldehvd oxvdiren.\nEndlieb konnte Baudnitz2t aus der Milch durch Aussalzung Niederschl\u00e4ge erhalten, welche je nach dem methodischen Vorgehen Wasserstoffsuperoxyd zersetzten oder Guajak-tinetur bl\u00e4uten.\nDa t's mehrere Oxydationsfermente in der Leber gibt, so k\u00f6nnen wir das Salievlaldehvd oxydirende Ferment der Leber nicht ohne Weiteres als < das Oxydationsferment > be-zeiclmen ; wir werden daher in Anlehnung an die namentlich von den franz\u00f6sischen Autoren ausgebildete Nomenclatur von der Aldehydase der Leber sprechen. Diesen Ausdruck w\u00e4hlen wir als den k\u00fcrzeren, obschon zun\u00e4chst noch die Fassung Salicvlaldchvdasi; > an gezeigt w\u00e4re.\nNunmehr werde ich ein Verfahren zur Isolirung der Aldehydase schildern, das sich nach einigen Vorversuchen ab zweckm\u00e4ssig erwies, und im Anschluss daran noch einige Funkte der Methodik besonders besprechen.\nDer Nachweis des Vorhandenseins des Fermentes in \u25a0einer L\u00f6sung, resp. dit' Feststellung aus Salicylaldehyd gc-bildetet* Salieyls\u00e4ure wurde, wie in meiner fr\u00fcheren Arbeit, nach dt'ii Angabt'it von Salkowski3) ausgel\u00fchrt, Es gelingt auf diese Weist' vollkommen sicher, jede Spur von Salicyi-aldehvd zu vertreiben und Salieyls\u00e4ure auch in sehr kleinen Ouantii\u00fcten unzweifelhaft nachzuweisen.\nC| Arft\u00bb, do physiologic. 1st IS.\n2f CrnUalhhitt f\u00fcr Physiologic. 1 Still. <c Vi rr how\u2019s .Archiv.. IM. 1L, iStlS.","page":136},{"file":"p0137.txt","language":"de","ocr_de":"Vom Schlachthaus bezogene Irische Rindslcbcr wird zer-\nliackt, mit Ouarzsand1) zerrieben, der Drei mit destillirtem\nWasser, dem Toluol im IVberschuss zugef\u00fcgt ist, mindestens\n\u2022 urige Stunden stellen gelassen und h\u00e4utig durchgesch\u00fcttelt.\nbann wird das Extract vom R\u00fcckstand durch Coliren und Eiltrire'n getrennt.\nDas so gewonnene dunkle, aber v\u00f6llig klare Filtrat wird mil so viel ges\u00e4ttigter Ammonsulf\u00e4ll\u00f6sung versetzt, dass 2\u00f6\u00b0;.iige S\u00e4ttigung mit diesem Salze erreicht wird. Dabei werden hier, w ie auch fernerhin immer, wenn Ammonsnlf\u00e4t in Anwendnn\u00ab gezogen wird, so viel Tropfen verd\u00fcnnter Sodal\u00f6snng Innzn-gelban, dass die Fl\u00fcssigkeit sch wach alkaliseh r\u00e9agirl und deutlich nach Ammoniak riecht. In etwa 24 Stunden setzt sa h dann allm\u00e4hlich ein geringer Niederschlag ab, der ahfiltrirt wird. Das Filtrat wird in gleicher Weise auf it.-!1.1 \".. jge S\u00e4ttigung mit Salz gebracht, der Niederschlag wiederum nach 2i Stunden durch Fillriren entfernt. Das so erhaltene wasserklare, ziemlich dunkle Filtrat wird auf t.O'Viuge S\u00e4ttigung mit Ammonsulfat gebracht. Dabei entsteht ein massiger Niederschlag, der sieh meistens in 21 Stunden vollst\u00e4ndig absetzt.\nDieser Niederschlag, welcher die Aldehydase enth\u00e4lt, wird nach 25- Stunden ahfiltrirt, mit entsprechender Salzl\u00f6sung ausgewaschen und dann in destillirtem Wasser angenommen, w obei er sieh nur unvollkommen l\u00f6st. Fr\u00fchestens nach einigen Stunden wird wiederum filtrirt. Das klare Filtrat wird mit ,.'.>\u00b0/\u00abigem Alkohol soweit versetzt, dass gerade ein gut ab-tilti irbarer Niederschlag entsteht. Dieser Niederschlag hat sieh nac h einigen Minuten bereits abgesetzt \u25a0 u.nd wird niin sofort von der Fl\u00fcssigkeit durch Fillriren getrennt. Ks gen\u00fcgt, Alkohol m <'iner Quantit\u00e4t zuzusetzen, dass die Coneentratioii dessellan h\u00f6chstens 30\u00bb,'\u00ab betr\u00e4gt. Der abliltrirte Niederschlag wird '\"fort mindestens 5\u2014fi Mal mit kleineren Mengen destillirten W assers, dem man einige Tropfen verd\u00fcnnter Sodal\u00f6sung zu-\n1 Es wurde; ein vorz\u00fcgliche;!' fhiarzsand angewandt., wie er bei\nh\"ebner sollen Verfahren zur Herstellung von l\u2019resss\u00e4ften be-' itzt wird.","page":137},{"file":"p0138.txt","language":"de","ocr_de":"liVjrt, oxtrahirt, \u00ablie Ausz\u00fcge wmlon -vereinigt. Am boston l\u00e4sst man don Xiodorsohlag, uni (las Forment m\u00f6glichst vollst\u00e4ndig in L\u00f6sung zu bringen, foin vorthoilt \u00fcber Nacht mit \\\\ asscr\nMan bat nunmehr bereits eine hollo Hiissigkoit, die aboi regelm\u00e4ssig muh Kiweiss enth\u00e4lt Sie wird bei schwach alkalischor, durch Soda hergestollter Hoaetion mit einer verd\u00fcnnten L\u00f6sung von Franylaeetat bis zum Entstehen einer abtiltriibarcn Tr\u00fcbung gef\u00e4llt, der Niederschlag ebenso wie der durch Alkoholf\u00e4llung gewonnene behandelt.\nKs resultirt eine wasserklare Fl\u00fcssigkeit, die kr\u00e4ftig Salicylaldehyd zu Salicyls\u00e4ure oxydirt.\nHier sei vorl\u00e4ufig nur bemerkt, dass diese Fermentl\u00f6sung keine der typischen Fiweissreaetionen gibt; auf ihr Verhalten wird unten noch eingegangen werden.\nDiese Methodik bedarf in einigen Tunkten besonderer Besprechung, einmal, weil erst dann einige zun\u00e4chst unverst\u00e4ndliche Complicate>mn gerechtfertigt erscheinen werden..''sodann aber, weil sich einige Tiger-sch\u00e4ften des Fermentes bei den auf die Ausarbeitung des Verfahrens hinzielenden Versuchen ermitteln Hessen.\nVon vornherein muss hervorgehoben werden, dass nicht alle b>-schriebenen Manipulationen unbedingt noth wendig sind, sondern nur regelm\u00e4ssig ausgef\u00fchrt wurden, weil so die gr\u00f6sste Sicherheit gegeben schien, ein m\u00f6glichst isolirtes. hinreichend wirksames Ferment zu erhalten. Andererseits war auch nicht beabsichtigt, das Ausgangsmateriul quantitativ auszun\u00fctzen, sondern im Interesse der bequemeren Darstellung. sowie der m\u00f6glichst guten Heimgang wurde an verschieden* n Tunkten auf vollst\u00e4ndige Ausbeute verzichtet.\nEs soll auch nicht verschwiegen werden, dass man infolge *!* nach einigen Richtungen grossen Empfindlichkeit des Fermentes ni\u00bb I.\u2019 sicher darauf rechnen kann, bei .jeder Darstellung ein wirksames la ment zu erhalten. Zu beachten ist. dass auch nur vor\u00fcbergehende Anwesenheit saurer 15caelum das Ferment dauernd zerst\u00f6rt, die Verz\u00f6gerung der Extraction des Fermentes, nachdem es mit Fiweiss zusammen gef\u00fcllt ist. (lie nachtr\u00e4gliche L\u00f6sung erheblich erschwert.\nDas Verreiben des I.eberbreies mit Ouarzsand wurde in An'wendu? ; geliracftt. weil anzunehmen ist. dass nach der so erzielten Zertriimnu run. \\n ler Zellw\u00e4nde die Extraction des Fermentes eine viel ausgiebiger\u00bb-sein kann. Im Verlaufe der Vorversuche war auch versucht worden;","page":138},{"file":"p0139.txt","language":"de","ocr_de":".lie f\u00ee uc lin er'sehe Presse zur Extraction zu benutzen. Diese Methode wurde jedoch bald- wieder verlassen, da in dein vorliegenden Falle die \u201e. h\u00f6rige Zertr\u00fcmmerung der Zellwand\u00bb* durch .Zerreiben mit m\u00f6glichst hartem Material ebensoviel leistet wie die Extraction mittelst der Presse.\nAls Antisepticum wurde Toluol angewandt. Man h\u00e4tte zu diesen \\ or>u( hen nat\u00fcilich auch das von Salkowski liir Fermcrttstudion ein* pt\u00f6hlene Chloroform anwenden k\u00f6nnen, zumal seine Brauchbarkeit beim Ai 1 \u00bbeiten mit der Aldehydase bereits erprobt ist. Es erschien jedoch zw et km\u00e4ssig, bei den in dieser Arbeit zu besprechenden A'ersuchen das :m hiesigen Institute nach den verschiedensten Richtungen bin gepr\u00fcft\u00bb* 1 \u00bb.\u00bbiu*\u00bb1 zu benutzen. Das Toluol setzt sich h<*kanntlich. soweit es im I \u00dcberschuss vorhanden ist, an der Oberfl\u00e4che der -w\u00e4sserigen Fl\u00fcssigkeit ab und bildet so eine bei den zahlreichen- Manipulationen, denen unsere Fermentl\u00f6sungen unterworfen weiden . mussten, willkommene schutzwehr gegen das Eindringen von Bakterien und namentlich auch von Schimmelpilzen.\nObwohl T\u00e4uschungen kaum zu bef\u00fcrchten waren, wurde nat\u00fcrlich besonders festgestellt, dass Toluol in der angewandten Concentration wider die Wirkungen der Aldehydase beeintr\u00e4chtigt-noch' vort\u00e4usdit.\nAuf die Aussalzbarkeit des Fermentes. komme ich noch zur\u00fcck ; uiei sei nur bemerkt, dass die allm\u00e4hliche .Entfernung der ersten unwirksamen Aussalzungsfractinnen sich als n\u00fctzlich erwies: es Hess sich leic,lt(\u2018r vermeiden, dass mit den ersten Niederschl\u00e4gen das Ferment nutgeiissen wurde und in Folge, der mangelhaften Auswaschbarkeit der s\u00f6zniederschl\u00e4ge auf dem Filter zur\u00fcckblieb.\nDer kleine Sodazusatz zu den Ainm\u00f6nsulfatl\u00f6sungen wurde ein--'fiihrt. weil in den neutralen L\u00f6sungen das Ferment bei den Vor-' versuchen durchweg zerst\u00f6rt wurde, vermuthlich weil durch Abgeben von Ammoniak leicht saure Reaction auftrat.\nVon Metallf\u00e4llungsmittein wurde l'ranylacetat gew\u00e4hlt, weil Eiweiss-iillung su 1) mit diesem Metallsalz hei alkalischer Reaction gut erzielen\nII. Eigenschaften der Aldehydase.\n%\nKino Reihe von Eigenschaften der Aldehydase ergehen 'i< h bereits aus dem bei der Methode besprochenen Verhalten gf*n gewisse Reagentien, Anderes musste durch- besondere E rsuche ermittelt werden.\nRas Ferment ist in Wasser klar l\u00f6slich.1) Dieser Um 'hmd muss besonders hervorgehoben werden, weil m\u00f6glicher\n1 Ahe Ions und Ria rn cs 'Arch, de physiol. lWIHi. .fanden ihr; -in jakbl\u00e4uendes Ferment in Wasser unl\u00f6slich.","page":139},{"file":"p0140.txt","language":"de","ocr_de":"Weise in dor /olle das Ferment sieh nicht in Wasser gel\u00f6st befindet. Namentlich Spitzer1) hat darauf hingewiesen, wie unvollkommen das Ferment aus dem Dewebe zu extrahireu ist. Wahrscheinlich. verhindern die Zellw\u00e4nde das Eindringen dos Extractionsmittels, und es ist anzunohmon, dass energisch\u00ab \u2022 Zertr\u00fcmmerung tierseihen wesentlich dazu beitr\u00e4gt, m\u00f6glichst viel Forment in L\u00f6sung zu bringen.\nNachdem dit* L\u00f6slichkeit in Wasser sichergcstollt war. konnte man erwarten, dass das Ferment auch in Ohloroforin-vvassor oder Toluolwasser \u00fcbergehen w\u00fcrde. Das ergab sich auch in eidsprechenden Versuchen.\nDie Aldehvdase ist aussalzbar. Diese Eigenschaft theilt sie mit vielen Fermenten. Bekanntlich beruhen mehrere Methoden der Fermentisolirung darauf, Niederschl\u00e4ge in den Fermentl\u00f6sungen herzustellen, mit denen das Ferment nieder-gerissen wird.\n. Die Aldehvdase wird aber erst bef einer bestimmten Concentration der Salzl\u00f6sung ausgesalzen (nicht unter dO'Voiger S\u00e4ttigung mit Ammousult\u00e4t), und die Aussalzung wird bei einer bestimmten Concentration der Salzl\u00f6sung vollst\u00e4ndig * etwa hei \u00f6tC oigor S\u00e4ttigung mit Ammonsulfat).\nDie Aldehvdase l\u00e4sst sich also durch Iractionirtes Aus--\u00bb\nsalzen von anderen Substanzen trennen. Es ist das keine isolirt dastehende Thatsaehe. Wohl die \u00e4lteste hierher geh\u00f6rende Heobaehtung r\u00fchrt von Pasehntin2) her, der dir Pankreasenzyme einigermaasson in der Art trennte, dass er das Pankreas mit verschiedenen Salzl\u00f6sungen extrahirte.\nNachdem von mir das Verhalten der Aldehvdase gegen Ammonsulfat bereits lest gestellt war, erschien eine vorl\u00e4ufige Mittheilung von Ivaudnitz;1i \u00fcber die Formentreactionen der Milch, in der er l\u00fcr die Guajakreaction der Milch mittel-! Ammousult\u00e4t ganz bestimmte F\u00e4llungsgrenzen (21\u2014 2dv fand. Bemerkenswerth ist terner, dass nach Abel ous und\nr> Pfl \u00fc <r\u00ab*rs Archiv. IM. LXVtl. 1*U7. r) (\u2019.\u00ab\u2022ntralhlatt f\u00fcr die medic. Wissenschaften ls<2. M (\u2019.entra lbl. f l*hv>. 1 sag.","page":140},{"file":"p0141.txt","language":"de","ocr_de":"Ul\nBiarn\u00e8s1) ihr guajakbl\u00e4nendes Ferment durch Magnesium-'iillat ausgelallt wird.\nDas Ferment dialysirt nic ht durch den Pergamentschlauch, wenigstens nicht merklich hei 3\u20144 t\u00e4gigerDialvse gegen lliessen' ^les Wasser. Ob es quantitativ zur\u00fcckgehalten wird, oder ob vielleicht geringe Mengen in der Zeit den Schlauch passiren, wurde nicht untersucht: es wurde lediglich naehgewiescn, lass nach Beendigung der Dialyse reichliche Ouantit\u00e4ten des Fermentes im Schlauch nachweisbar waren. Fnserne Befund vorsichtig auszudr\u00fccken, erscheint noth wendig im Hinblick au! eine Arbeit \\on Ghodsch a jew,2i welcher angibt, dass Invertin, das amylolytische Ferment des Malzes, Fmuhin, Trypsin und Pepsin \u2014 wenn auch langsam \u2014 dialysiren. Auf eine Discussion seiner Versuche verzichte ich,da ich sie nicht nachgepr\u00fcft j. habe. Ich m\u00f6chte nur bemerken, dass sich in meinen Versuchen f\u00fcr seine Hypothese,die er allerdings selbst na ht als die allein m\u00f6gliche hinstellt \u2014 wonach die Fermente wahrscheinlich Albumosen w\u00e4ren \u2014, keinerlei Anhaltspunkte \u2022agaben, im Gegeiitheil, f\u00fcr das untersuchte Leberferment liess di diese Annahme sicher ausscliliessen.\n\\ on physiologischem Interesse ist der Nachweis, dass auch hei intensiver Durchsp\u00fclung das Ferment nicht aus der Imber. verschwindet. Hierf\u00fcr kann man bereits aus der Litteratur die Angabe von Spitzer3) anf\u00fchren, der bei der Darstellung 'einer Fermentl\u00f6sungen vorher die Leber von der Pfortader aus t\u00fcchtig mit Wasser aussp\u00fclte.\nIch kann daf\u00fcr folgenden Versuch beibringen :\n1'in Hund wird mit Aetlufr tief narkotisirt. der Thorax .er\u00f6ffnet:. Allm\u00e4hlich werden im Ganzen l.i Liter O./^uigo Kochsalzl\u00f6sung von der A rta descendons thoracica aus eingef\u00fclirt. ln kurzer Zeit wird die aus !\"r Vena portae ablaufende Fl\u00fcssigkeit g\u00e4nzlich farblos. Die Leher ist \u25a0\"llig mit w\u00e4sseriger Fl\u00fcssigkeit durditr\u00e4nkt. Per f.eberbrei oxydirt * o lilicli Salicylaldebyd. auch Kxtracte sind sehr wirksam, ebenso die Gingen des Tbieres.\n1 Arch, de physiol. 18\u00ce18.\n- Arch, de physiol. 1808.\n1\u2019fl\u00fcger\u2018s Arch., Hd. L.XVII, 1807.","page":141},{"file":"p0142.txt","language":"de","ocr_de":"Diese geringe \u00eelifTusibiiit\u00e2t des Fermentes stellt mit den Befunden von Salkowskili und A bel ous und Biarn\u00e8s,i) 2) nach denen das Blut nur verh\u00e4ltnissm\u00e4ssig wenig Aldehyd oxvdirt, im Kinklang. W\u00fcrde n\u00fcmlieh das Ferment leicht aus den Organen herausdill\u00fcndiren, so w\u00e4re zu erwarten, dass man es reichlich im Blut antril\u00eet, ja es w\u00fcrde sogar in den Harn \u00fcbertreten k\u00f6nnen, ln der Halle konnte ich bei zwei eigenen Versuchen keim? Spur von Aldehydase naehweisen. Bie Angabe von Bortier,3 *) die Leber enthalte kein oxydatives Ferment, dasselbe werde erst in der Gallenblase gebildet, kann ich also jedenfalls f\u00fcr die Aldehydase nicht best\u00e4tigen.\nDas Verhalten bei der Dialyse, daneben die Aussalzbarkeit und die Zerst\u00f6rung durch die Siedehitze entsprechen, wenn auch nicht zwingend, der Annahme, dass es sich um eine colioidale Substanz handelt.\nBei einem Druck von t> Atmosph\u00e4ren \u2014 weniger wurde nicht -angewandt passirte das Ferment das Chamber-land sehe Filter, was insofern bemerkenswerth ist, als das in den betreuenden L\u00f6sungen befindliche Liweiss zur\u00fcck-gehalten wurde.\nBez\u00fcglich des Verhaltens des Fermentes gegen Alkohol5 sei bemerkt, dass bereits bei der ersten Tr\u00fcbung, welche bei der F\u00e4llung mit Alkohol auttritt, Ferment mitgef\u00e4llt wird, dass aber in d\u00fcnnem Alkohol (etwa 20\u00b0,oigem) die Aldehydase ganz deutlich l\u00f6slich ist. Noting ist es, wie schon ausgef\u00fchrt, das mit Alkohol gef\u00fcllte Ferment schnell wieder in Wasser zu l\u00f6sen, wenn es nicht seine L\u00f6slichkeit verlieren soll.\nMit Tannin wird das Ferment ebenfalls gef\u00e4llt.\nIn Betreff der Abscheidung mit Franylacetat sei noch folgende Bemerkung gestattet. Wenn man aus einer ziemlich\ni) Zeitsehr. f. physiol. Chem.. IM. VII, 1KK2 \u00fc. Centrait)!, f. cl med. Wissenseh. 1HIK1 und oiaeh Yersmhen von Jamagiwai IStH,\nCi. Areti. (le physiol 1K1JK.\n:h Th\u00e8se de Paris hS'dS, eitirt nach Ma ly\u2019s Jahres!).\nC Th\u2018reif s .taquet Arch. f. exper. Path., 1hl XXIX. 1KU2 uni naeli ihm viele Anden* haben festgestellt, dass Alkohol das Fernen!\nnicht v\u00f6llig zerst\u00f6rt und dass man dasselbe mit Alkohol f\u00e4llen kann.","page":142},{"file":"p0143.txt","language":"de","ocr_de":"eiweissarmen Fermentl\u00f6sung, wie man sie z. R. durch Extraction der Alkoholniederschl\u00e4ge erh\u00e4lt, die Aldeliydase und \u00bblas Ei weis* mit einer L\u00f6sung von ITanylaeetat bei schwach alkalischer Reaction ausf\u00e4llt, so entsteht ein nicht sehr volumin\u00f6ser Niederschlag, der anscheinend in Wasser ganz unl\u00f6slich ist. Der w\u00e4sserige Auszug des Niederschlages sieht farblos aus, w\u00e4hrend der Niederschlag selbst bidder Extraction nicht in wahrnehmbarer. Weise abnimmt. Man erh\u00e4lt so eine wirksame Fermentl\u00f6sung, die wasserklar, v\u00f6llig ungef\u00e4rbt ist 'und ganz schwach alkalisch reagirt. Reim Kochen, beim Zusatz von Ammonsull\u00e4t oder von Essigs\u00e4ure tr\u00fcbt sich die Fl\u00fcssigkeit nicht. Die Riuretprobe und die Mijlon\u2019sehe Reaction fallen. negativ aus.\nEine derartige Fermentl\u00f6sung wird bei Zimmertemperatur allm\u00e4hlich von einem Volumen von 2 Liter bis zur Trockene eingeengt. Man erh\u00e4lt einen -br\u00e4unlichen R\u00fcckstand von geringer Quantit\u00e4t, auf .dessen Oberll\u00e4ehe sich eine Schicht Krvstalle ausscheidet, die sich als Aminonsulf\u00e4t erweisen. Die Krvstalle werden mechanisch durch Ahpinscln entfernt, der R\u00fcckstand in wenig Wasser gel\u00f6st, wobei er ziemlich vollst\u00e4ndig in L\u00f6sung geht. Nach dem Filtriren erh\u00e4lt man eine* klargelbo Fl\u00fcssigkeit, die stark sauer reagirt und geruchlos ist. Mit lannin entsteht eine schwache, aber unzweifelhafte Tr\u00fcbung, deren Auftreten man namentlich unter dem Mikroskop sehr gut beobachten kann, eine starke Tr\u00fcbung entsteht mit Thosphor-wollrams\u00e4ure. Die L\u00f6sung enth\u00e4lt noch Ammonsull\u00e4t, wie die Reactionen mit Rarvumcldorid, Platinchlorid und dem Xess 1er sehen Reagens anzeigeu. Die Riuretprobe und die Millon'sche Reaction sind auch in der sehr eingeengten L\u00f6sung negativ.\nNach Alledem ist die Aldeliydase ein in Wasser l\u00f6slicher K\u00f6rper, der durch die Siedehitze, durch geringe Mengen freier >\u00e4ure, aber auch durch freies Alkali, anscheinend am wenigsten lurch Ammoniak seine oxydirende Wirkung einbiisst. Der K\u00f6rper wird durch Alkohol, Tannin und Tranylacetat gef\u00e4llt \u201cod kann nach der Alkohol- und Franf\u00e4llung wieder in L\u00f6sung gebracht werden: er ist mit Ammonsulfat etwa bpi \u00e4hnlicher","page":143},{"file":"p0144.txt","language":"de","ocr_de":"Salzconc\u00e8ntration wie Globulin aus.salzbar, ist nicht ditfusihel\nund gibt nicht die ihr die Ei weissk\u00f6rper charakteristischen\nReactiohcn, wenigstens nicht in einer Concentration, bei der\nSalievlaldehvd noch sehr deutlich oxvdirt wird.\n\u00bb \u00ab \u2022 \u2022\nDanach gewinnt man den Eindruck, dass die Aldeliydasc eine Colloidsubstanz, aber kein Eivveissk\u00f6rper ist. Dieses Resultat widerspricht der immer wiederkehrenden Angabe, dass \u00fcberhaupt Fermente und nach Art von Fermenten wirkende Substanzen Eiweissk\u00f6rper oder Nucleoproteide dar-stellen. Doch ist dieser Widerspruch wohl nur ein scheinbarer. Denn es sind bereits mehrfach Fermente oder doch sehr wirksame Fermentl\u00f6sungen dargestellt worden, welche keine Eiweissreactionen mehr boten. Es sei in der Richtung auf die Isolirung des Speichelfermentes, des Pepsins und des Labl'ermentes durch II am mars te n1) und. Sundberg2) hinge wiesen. Wenn zum Beispiel Sundberg sein Pepsin, das keine Eiweissreactionen gab, stark wirksam fand, so ist es minder gezwungen, anzunehmen, dass Pepsin kein Eiweissk\u00f6rper ist, als dass die Fermentwirkung als (\u2018ine besonders leine Reaction dieses Fermenteiweissk\u00f6rpers anzusehen ist.\nNach Erfahrungen im hiesigen Laboratorium gelingt es auch, hochwirksames Trypsin durch gelbst Verdauung von Pankreas zu erhalten, das keine Biuretreaction mehr gibt.\nRei den als Eiwoissk\u00f6rpern beschriebenen Fermenten ist nicht auszusehliessen, dass sie durch Eiweissstolle verunreinigt waren.\nEs ist daran zu erinnern, dass nur unter besonderen\nBedingungen die Trennung der Fermente von den Eiweiss-\n\u2022 . . . . .\u2022 . \u25a0 \u00bb\nk\u00f6rpern sich erm\u00f6glichen l\u00e4sst, da sie durch verschiedene F\u00e4llungsmittel ebenso gef\u00e4llt werden, wie die Eiweissk\u00f6rper. Biese Eigenschaft theilen sie aber mit anderen bekannten K\u00f6rpern, die in ihrer Constitution durchaus von den Eiweiss-\u2022'k\u00f6rpern verschieden sind.\nEndlich kennt man eine Anzahl verh\u00e4ltnissmassig ein-\n0 Lehrbuch dor physiol. C.hemie.\nZeitschr, f. physiol. Chemie, ltd. IX, 1885.","page":144},{"file":"p0145.txt","language":"de","ocr_de":"\\\n- 145 - -\nracher chemischer Substanzen, welche genau ,li,> gleichen U.rkungen wie Fermente entfalten. S,\u00ab-ciell von zwei in .lie \u2022nippe der O.xydasen zu rechnenden Fermenten wissen wir da\u00ab gleiche Wirkungen auch durch viel einfachere K\u00f6rner erziel werden. So konnte Pohl') die oxydative Synthese des Ind-phenols mit Amygdalin, Sehaer*) die Illauung des Gnajaks durch Unnon erzielen. W\u00e4ren derartige Heobaehtungen denen och auf chemischem Gebiete noch viele an die Seite stellen lassen bereits fr\u00fcher bekannt gewesen, so w\u00fcrde man bei '1er chemischen Charak.erisirung .1er Fermente kaum immer m <*rMor Lime an Eiweissk\u00f6rper gedacht haben. '\nna\u00ab der colloidale Zustand der Fermente wesentlicher\n'r X'.lrk.\"n?..,sl als \u00abnfi konstitutionelle Fehereinstim.n-img mit Fiweisskorpern, daf\u00fcr sprechen Untersuchungen von \u2022re.hg und Muller von Berneck. b Sie fanden, dass col-Ic'dales F latin sehr viel intensiver Wasserslolfsuperoxyd zersetzt as I lat\"ischwamm und sich sehr \u00e4hnlich den Fermenten\nverhalt (Blaus\u00e4ureeinWirkung, Einwirkung von S\u00e4uren \u201eml \u2022Alkalien etc.)\ni , \\a?'1 man \",)eilla\"Pt ,,ic Fermentwirkungen als kat\u00e4-\nn\"den' iT'T' ^\t^ ,i,lr\t'\u00bbund.\nm den Fermenten gerade Eiweissstolfe zu vermnlhen. Sie\nGarnen vielmehr den verschiedensten chemischen Gebieten\nangeboren Sollte sich f\u00fcr bestimmte Fermente mit zwingenden\n'\u00bb\u00ab \u25a0\u00ab .1\u00ab Eiiveissnaliir\tla\u201e, \u201e\nJ)nalog|escl.luss auf andere Fermente gestattet, .hden-\nt,LT T\" Verlan?Pn\u2019 dass d<!r\t% (lie Eiweiss-\n! emes \u2018\u2022\u00ab\u2019\u00bbentes mit ebenso guten Gr\u00fcnden belegt werden kann, wie bei der Identificirung irgend eines chemischen\n\"Per., - eine Forderung, der die bisherigen Angaben sehr \"Vollkommen entsprechen.\n1 Arcli. f. exporim. Path. Bd. 38.\n2\u00bb Zcitschr. f. Biologie Bd. 37, 181\u00bb!\u00bb rSehaer weist darauf hin\n- ee< u.\u00ab Be\u00b0b^,umg be,-eits 18.17 gemacht hat. und ebenfalls ,HG7 * (li..nhcin diesen Befund best\u00e4tigt).\t'\n\u201dl Zeilschr. f. g.hysikal. ('.Iieinie, Bd. 31, 18!l'.i.\nHcy[.e-s,ylers Zeitschrift f. |,hy-iol. Chemie. XXX.\tjp","page":145},{"file":"p0146.txt","language":"de","ocr_de":"III. Ueber die Verschiedenheit der einzelnen Oxydationsfermente\nAul\u2019 die zuerst von Pohl1) gefundene, von Spitzer-i bestrittene V\u00ab*rs<*1 liiMh*nli\u00ab\u2018it der einzelnen oxydirenden Ferment* soll in dieser Arbeit nicht n\u00e4her eingegangen werden. Audi ,|i,. neueren lleobacht ungen anderer Autoren, wie eigene 15\u00ab -liinde'.f\u00fchren dazu, die bisher beschriebenen Oxydationslermen!*\nals nicht identisch anzusehen.\nAus der Lilleratur erw\u00e4hne ich die Heobaehtungen \\\u00ab.n A bei o ns und Piarn\u00f6s/5\u2019) welclie ihre (ilohnlinoxydase nur in der Milz, im Plut und im. Fibrin landen, nicht aber in der L,:ber, auch wurde Salicylaldehyd durch ihr Ferment nicht Oxyd hl liaudnitz1) stell\u00ab* fest, dass die .Milchfermente her verschiedener Salzconcentrat ion ausgesalzen werden, und da\u00ab die katalvtis(\u2018he und guajakbl\u00e4uende Wirkung der Milch nicht mit der oxvdativen Indophenolsynthese identisch ist.\nW iederholt habe ich gefunden, dass die Zerlegung de--Wasserstoffsuperoxyds nicht mit der Wirkung der Aldehydree ident iliirl werden kann. Insbesondere wurde die Was-ei-stolTsuperoxydreactiou trotz ihrer viel gr\u00f6sseren Verbreite!in mehrfach in Aldchydasel\u00f6sungen vermisst.\nFerner konnte ich PohFs Angabe, dass sich in <l\u00abi llundclcher \u00ablit* fermentative Indophenolhildung nicht regelm\u00e4ssig nachweisen l\u00e4sst, durchaus best\u00e4tigen. Fs gelang mit wenigstens nie, auch nicht in v\u00f6llig ausgebluteten labern (z. K. wurde die oben f\u00fcr den Ditfusionsversuch benutzte label daraufhin gepr\u00fcft), eine Peschleunigung der spontanen hvW phenolbildung aus seinenComponenteu durch Lebersaft od\u00ab-r Leberhrei zii erzielen. St\u00f6rung durch zu starke higentarhmig der Feber konnte- ausgeschlossen werden, da auch mit sehr l\u00e4rhstoll\u00e4rmcn Leberl\u00f6sungen gearbeitet wurde. Ich sah vi\u00ab 1-mehr regelm\u00e4ssig eine deutliche Verz\u00f6gerung der Heart!\u00ab.:.* miion\u00fcbor dem Kontrollversuch.\nt) An li. f. experiii). Patli.. P\u00bbd. ->S. 2\u00ab Pli lige r s Arch., ltd. <>7.\nArch, de physiolog. lSUS.\n4) Ontrali)!. f. Physiol. J8IML","page":146},{"file":"p0147.txt","language":"de","ocr_de":"IV. Fermentnatur der \u00c2ldehyd&se.\nObgleich seit Jaquet-Schmiedeberg die oxydativen Agentien des Organismus zumeist als Fermente aulgefasst werden, so fehlt doch noch der eigentlich ausschlaggebende beweis f\u00fcr die Fermentnatur der \u00c4ldehydase. Hs kommt darauf an, ob der oxydirende K\u00f6rper allm\u00e4hlich unbegrenzte Mengen Aldehyd unter geeigneten Bedingungen in S\u00e4ure \u00fcber-Iiihren kann, ohne seihst hei der [Reaction verbraucht zii werden. Der einzige in dieser Dichtung von Fohl mit Form-aldeliyd Angestellte Versuch fiel negativ aus. Solange dieser J'uiikt nicht aufgekl\u00e4rt ist, fehlt eigentlich die Berechtigung, von einem oxydativen Ferment zu sprechen.\nAul Grund neuer Hrfahrungen l\u00e4sst sich diese Fnsicher-lirit beseitigen. Hs wurden zwei einschl\u00e4gige Versuche, beide mit positivem Hrgebniss, angestellt.\nVersuch: Fine in der oben beschriebenen Weise durch fractionate Salzf\u00e4llung hergestellte Fermentl\u00f6sung wird hei ganz schwach alkalischer Reaction mit etwas Sahcylaldehyd und Toluol \u00e0 Mal -r Stunden bei ca. \u00d6S\u00b0 digerirt.\nIn einer Portion der Digestionsfl\u00fcssigkeit wird Saiicyjs\u00e4ure nachgewiesen. der Rest wird TS Stunden gegen tliessendes Wasser dialysirt. Ins ein Iheil davon keine Spur von Salicyls\u00e4ure mehr erkennen l\u00e4sst. Per verbleibende Rest wird mit Sahcylaldehyd wie im Anfang digerirt.\n* s wird wieder eine erhebliche Quantit\u00e4t Salicyls\u00e4ure gefunden.\n\\ ersuch: Ein klarer Leberauszug wird wie im vorigen Versuch is Munden digerirt ; in einer kleinen Portion wird dann reichlich Salicyl-\" inre nachgewiesen. Die Hauptmenge wird 3 Tage gegen Messendes Wasser dialysirt. der Schlauchinhalt mit Ammonsulfat ausgesalzen, der Niederschlag in Wasser aufgenommen. Zwei Drittel hiervon werden, nachdem im Rest keine Salicyls\u00e4ure nachgewiesen werden konnte, Stunden wie oben mit Sahcylaldehyd digerirt. Ks wird neuerlich i'Mchlich Salicyls\u00e4ure gefunden.\nAus diesen Versuchen geht hervor, dass die \u00c4ldehydase lei ihrer oxydativen Wirkung nicht verbraucht wird, somit in der That dem Begriff eines Fermentes entspricht. Der einzige Hinwand, der noch m\u00f6glich w\u00e4re, das Ferment w\u00e4re zmn I heil hei der Reaction verbraucht worden, ein Best aber 'ihrig geblieben, wird dadurch hinf\u00e4llig, dass die Mengeder \"\u00bb\u2022bildeten Salicyls\u00e4ure dort, wo ich mit reiner Fermentl\u00f6sung\n10*","page":147},{"file":"p0148.txt","language":"de","ocr_de":"\u2014 148 \u2014\narbeitete, jedenfalls viel gr\u00f6sser war als das Trockengewicht der benutzten Fermentl\u00f6sung, wobei noch zu ber\u00fccksichtigen ist, dass dem Ferment als colloidem K\u00f6rper ein viel h\u00f6heres Molekulargewicht zugeschrieben werden muss.\nV. Das reichliche Vorkommen einer Aldehydase in der Rinde\nder Nebenniere.\nIm Zusammenhang mit Untersuchungen, auf die ich in einer sp\u00e4teren Mittheilung zur\u00fcckkomme, habe ich gepr\u00fcft, ob die Nebenniere des Kindes eine Aldehydase enth\u00e4lt, hs ergab sich, dass die Kinde sehr intensiv schon in kleinen Quantit\u00e4ten Salievialdehvd oxvdirt, das Nebennierenmark nur ganz gering-T\u00e4gig. Da es leicht gelingt, die Rinde vom Mark zu befreien, aber es kaum m\u00f6glich ist, das Mark ganz rindenfrei zu pWi-pariren, so ist es wahrscheinlich, dass auch die Spuren Alde-hvdase, die sich im Mark nach weisen Hessen, der Rinde angeh\u00f6ren.\nGekochte Nebennieren waren wirkungslos, ebenso die reducirende, blutdrucksteigernde Substanz des Markes, das* von den H\u00f6chster Farbwerken nach v. F\u00fcrth s Angaben hergestellte Suprarenin.","page":148}],"identifier":"lit17433","issued":"1900","language":"de","pages":"135-148","startpages":"135","title":"Ueber das Aldehyde oxydirende Ferment der Leber und Nebenniere","type":"Journal Article","volume":"30"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:10:32.912112+00:00"}