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{"created":"2022-01-31T13:43:58.262419+00:00","id":"lit17436","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Spiro, K.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 30: 182-199","fulltext":[{"file":"p0182.txt","language":"de","ocr_de":"lieber die BMinflussung der Eiweisscoagulation durch stickstoffhaltige Substanzen.\nVon\nK. \u00bbSpiro.\nAus <l< m physiolnpisch-chi\u2019iniMclicii Institut zu .Strassburg. Nt'ue Folge Nr. ;V. i Der Itedaction zujrogangcn am 20. Juni l'.KMtj\nGelojrontliche Beobachtungen? welche ich \u00fcber das Ausbleiben der Eiweisscoagulation bei Gegenwart von anscheinend indifferenten Stoffen machte, haben mich veranlasst, den Einfluss einer Anzahl von organischen Substanzen nach dieser Richtung zu untersuchen. So \u00fcberraschend zun\u00e4chst einige Befunde waren, so ergab doch die nachtr\u00e4gliche Durchsicht der Litteratur, dass vereinzelt \u00e4hnliche Beobachtungen schon fr\u00fcher zur Beschreibung gelangt sind, ohne jedoch irgendwie Beachtung' zu finden. Bei der Wichtigkeit der Eiweisscoagu-lation f\u00fcr nahezu alle biologisch-chemischen Untersuchungen schien mir eine Verfolgung des Gegenstandes um so mehr geboten, als sich daran die Hoffnung kn\u00fcpfte, durch Vermehrung des Thatsachenmaterials neue Anhaltspunkte f\u00fcr die Aufkl\u00e4rung des so dunklen Goagulat ions Vorganges zu gewinnen.\nAls Eiweissmaterial f\u00fcr eine derartige Untersuchung: w\u00e4re derzeit, streng genommen, (tie durchg\u00e4ngige Verwendung von einheitlichem krystallisirtem Kiweiss geboten gewesen. Doch scheinen f\u00fcr die vorliegenden, im Allgemeinen me orieutirenden Versuche zun\u00e4chst die soviel leichter zii 1 schaffenden nativen Eiweissl\u00fcsungen um so mehr zu genug\u00ab e. als die an ihnen erhaltenen Befunde allein f\u00fcr praktis\u00ab 1h Zwecke von Bedeutung sind und zum Vergleich mit \u00e4lteren\niC-","page":182},{"file":"p0183.txt","language":"de","ocr_de":"188\nI loo bac h tu ngen derselben Richtung herangezogen werden k\u00f6nnen.\nZumeist benutzte ich Eierklar, seltener Blutserum vom i'lerd. Letzteres eignet sieb, wie ganz allgemein schon seit He \\ nsius bekannt, zu Coagulationsversueheu durchaus nicht H\u00bb gut wie das Hiilinereiereiweiss. gelegentlich .wurde auch bei einzelnen Versuchen vom Globulin (durch Ammoiisulfat) befreites Eieralbumin benutzt oder krystallisirtes Serumalbumin, fins nach dem von Pe-in.se 1 ausgearbeiteten VerfahrenL dar-gesteilt war.\t\u2022\nMir die Darstellung der Eiweissl\u00f6sungen wurde das Eierklar von 'is< li< n Liein mit der Scheere zerschnitten. geschlagen und inr Elssrlirank\nd-itzrn gelassen. Das abgegossene Eiwciss war bisweilen so stark i Ikalisfli, dass ein Einfluss auf die (1er in nun g statt batte; daher wurde d ts angesiiuert. und zwar mit saurem Kaliumphosphat: bis zur deutlich suiren Ueaction gegen Laekmuspapier \u2014 oder mit verd\u00fcnnter Essigs\u00e4ure uniidist bis zur sauren Reaction gegen Congo., worauf dann Nalrium-I itusphat zugegeben wurde, bis die saure Ueaction gegen Congo ver-m hwand. die L\u00f6sung aber gegen Lackmus noch schwac h sauer reagirte. AN bestes Kriterium f\u00fcr die richtige Ans\u00fcuerung darf die. Filtriibarkeit di Eiweissl\u00f6sungen gelten, denn namentlich die mit Kaliuriihydrophosphat anges\u00e4uerten L\u00f6sungen iiltriren \u00fcberraschend schnell. Ebenso gelingt IU s,\u2019b'tien Droben die Coagulation leicht und vollst\u00e4ndig, so dass auch \u2018Filtration von den Coagulis schnell und gut vor sich gebt.\nBId ( <oagi dation selbst wurde in Reagensr\u00f6ijrelion vor-uenommen : die Anwendung, von Gapiltarr\u00f6hrclien, wie sie bei (I< V Sclimolzpunktbestimmung \u00fcblich ist, verbot, sieb, obgleich \u2022lie geringe dabei nothwendige Quantit\u00e4t das Verfahren :l lM ''\"i einladend' erscheinen l\u00e4sst, aus mehreren Gr\u00fcnden. Kmcrseits ist dit* Tomperaturablosung genauer, wenn das Micimomcler direkt in der Fl\u00fcssigkeit sich befindet, w\u00e4hrend 111 (b\u2018if Lapidaren leicht zu starke Erhitzung einlrill, aiiderer-' its kann der Vorgang der Gerinnung in den Giipillami im Einzelnen nicht mit der w\u00fcnschensw ert heu Genauigkeit beoh-\" Idcl werden, namentlich ob bei einer bestimmten Temperatur \"hi- Gpaleseenz oder schon Tr\u00fcbung oder bereits llockb'c\n1 hielte Hans Tb. Krieger. Leber die Darstellung krystalli tliierisciier Eiweissstoffe. Inaug.-Diss. S.frassburg \u00ee. E iKttK.","page":183},{"file":"p0184.txt","language":"de","ocr_de":"Abscheidung nullrift : zudem schliesst sich dieses Verfahren hei jenen Versuchen, wo die Vollst\u00e4ndigkeit der Hitzecoagula-tion evenluell am Filtrat gepr\u00fcft werden soll, von selbst aus.\nBez\u00fcglich \u00ab1er Geschwindigkeit des Erhitzens bin ich von dem \u00fcblichen Verfahren der meisten Beobachter bewusst aus folgenden Gr\u00fcnden abgewichen. Namentlich Cor in tun\u00ab! Ansiaux \u00bb G haben den Gerinnungs|)unkt bei \u00e4usserst langsamem Ansteigen der Temperatur bestimmt, was f\u00fcr einzeln*1 * Falle gewiss durchaus zweckm\u00e4ssig ist. Bei den Schmelz-punklbeslimmungen kann die Erhitzung beliebig langsam voi-genommen werden, wenn beim Schmelzungsvorgang keine Zersetzung statt findet, d h. Wenn es sich um einen einfachen reversiblen Vorgang handelt. Findet dabei jedoch eine chemische Ver\u00e4nderung, ein irreversibler Vorgang statt, s\u00ab* wird in neuerer Zeit ganz allgemein (E. Fischer5') hat wiederholt auf die Nothwendigkeit dieses Vorgehens hingewiesen jener Funkt als Schmelzpunkt (resp. Zersetzungspunkt) angegeben, wo bei schnellem Erhitzen Schmelzung resp. Zersetzung stattfindet. Da es sich beim Goagnliren regelm\u00e4ssig um eine mit einer Einsetzung einhergehende Zustands\u00e4nderung, einen irreversiblen Process bandelt, muss auch hierbei zur genauen Fixation des Coagulationspunktes schnell erhitzt werden. Im Febrigen kam es f\u00fcr die vorliegenden Unter-suchungen, die, an nicht (\u00bbinheit\u00dcchem Material ausgef\u00fchrt, auch nicht die Beibringung absoluter Zahlen (physikalischer Coiistanten ) bezwecken konnten, mehr auf ein unter sich f\u00fcr die einzelnen Versuchsreihen vergleichbares Zahlenmaterial an. I)ies winde freilich erst nach einiger Febung durch mannigfache Vorversuche erreicht.\nDie Anordnung dm* Versuche entsprach im Wesentlichen derjenigen, die W. Pauli3 *) k\u00fcrzlich publicirt hat: durch ein\ni Bulletins de fAcademie royale des sciences etc. de Belgiqu U\u00bb*- scric. l td. 15. S. U {U. 1888 und ebenda Bd. 21. S. H21. 1891.\n2i Vgl. Berichte der Deutsch, ehern. Gesellschaft; Bd. 20. S. >2.\n1887 Und ltd. 21. S. 987. 1888.\n;h Die \u25a0\u25a0physikalischen Zustands\u00fcnderungen der Kiweissk\u00ab\u00bbip.\nB11 ii ge r \u2019s Ar\u00ab luv. Bd. 78. 8. Hl \u00e0. 18911.","page":184},{"file":"p0185.txt","language":"de","ocr_de":"J,n (li,s \u00e4U!,sere Gla^go\u00dfis\u00bb geheftetes Schriftst\u00fc< k konnte an ,lem Vw^hwindcn von Buchstaben ein bestimmter Punkt als lagulatmnspunkt festgcdialten werden ; es wurden Buchstaben von dicker Schrift gew\u00e4hlt, da na ht der Beginn der Tr\u00fcbung, sondern das Ausfallen eines' flockigen, dicken Niederschlages als Coagula lions.) \u00bbunkt*' angesolion wurdo\nI)ie Notbwendigk\u00f6il, hei vergleichenden rntersnchnn<\u00bben Kl'\u2018i\u2018;hn.\u00e4ssige Verd\u00fcnnung des Hiweisses zu w\u00e4hlen \u00e4hnlich wie (lies f\u00fcr die Salzialhmg in den Arbeiten h\u2019.Hnf-meister's und seiner Sch\u00fcler geschieht, ergab sich ans der Nolhwemhgkeit, hei gleichen, Salzgehalt zu arbeiten, und ans der bereits mehrfach gemachten Beobachtnng.i) dass mit steigender Concentration der H\u00fchnereiweissl\u00f6sung die Ge-i inm.ngstemperatnr sinkt. Auch f\u00fcr andere Kiweisskiirper als diejenigen des hicrklars scheint diese Gesetzm\u00e4ssigkeit zu gelten denn Hammarsten2; gibt gelegentlich seiner Studien \u00fcber das Paraglobulm an, dass drei Proben seines Pr\u00e4parates welche Lhfi, bezw. 1,72 und 0,8\u00ab\"/,, enthielten, die Coagulation\u2019 l't\u2018i 08, 71 und 71\u00b0 C. zeigten.\n\u25a0 Als Beispiele f\u00fcr den Kinfloss ,1er Concentration der\nl'.tweissl\u00f6sung auf die Gerinnungslemperatur folgen zwei Protokolle :\nf\tProtokoll I und II.\nccm. Wasser\tccm. All.u- min- l\u00f6sung\t0 e\trinnungspnnkt\n\t\ttiweissl\u00fcsimg [ j Kiweissl\u00f6sung II\t\n!)\t1\tfio.fi\t00,0 j' (\u00bb<>,2\t(>0,0\nH\t2 '\t00,0\t0<U L 50,8 \u00ee \u00d40.1 .\ni\t8\t00,0\t00,2 i 58.2 ! 58.1 *\no\t\\\t00,0\to0,7 J \u00bb7,5\t57,8\nV) K. \\. Starke (bei Hammarsten/erw\u00e4hnt gelegen!lieli sein\u00ab \"'kt Kierallmmin, (lass dasselbe in l\u2014:t0'\u00bbigcr L\u00f6sung fast cnnslai coagullrl \"'\"'(1, mit Steigender Verd\u00fcnnung jedoch dre Gerinnen\" \"fralur steigt und sehr verd\u00fcnnte L\u00f6sungen erst heim Sieden na<\n\u2022 \u201c\"'-zusatz gerinnen (cf. Male's Jahreshcricld, ltd. It. S. Ill isst '-*\u2022 au,b Pauli, a. a. O, S. 820.\n2| \u25a0 Pfl\u00fcger's Archiv. Hd. IK. S. <>5. ISTH","page":185},{"file":"p0186.txt","language":"de","ocr_de":"tvni. W;isit\t(\u2022cm. Albumin- -KV-iinjr :\tft 0\tr i n n \u00ab n g\ts p u n k t\t\n\t\tKiwt'iss\tlasting I t\t\tl\u00fcsung 11\n5\t\t50.2\t50.0 1 ' \u2022 !\t50.7\t50.0\n\\\ti (i !:\t58.8\t! 5s.o\t50.8\t' \u00e40,8\n8\tI V 7\t58.5\t58.4\t50.8\t50.0\n2\ts ;\t58.2\t, ' 58.2 \u25a0 ]\t50.5\t50. {\n1\t\u2022 .0\t57.8\t57.0\t50.2\t50.0\n0\ty. io\t57.2\ti . \u2018 V . .j\t50 \u00dc\tj 50.0 \u2022\nIn zwei anderen Versuchsreihen, die in derselben All angestellt wurden, stieg der Gerinnungspunkt bei der zehnfachen Verd\u00fcnnung um 2,2 resp. *2,8\u00b0 im Mittel der Zahlen.\nMan k\u00f6nnte vielleicht geneigt sein, gegen dieses Resultat einzuwenden, dass die Verschiebung des Gerinnungspunktes nur eine scheinbare sei, bedingt dadurch, dass in verd\u00fcnnteren L\u00f6sungen die Masse der coagulablen Substanz geringer sei und so die schwerer erkennbare Coagulation auch erst bei h\u00f6herer Temperatur sich zeige, daher die allm\u00e4hliche flockige Ausf\u00fcllung auch erst sp\u00e4ter deutlich werde. Hiergegen kann jedoch eingewandt werden, dass, wie aus den obigen Protokollen ' ersichtlich, die Depression des Gerinnungspimktes auch schon bei geringer Verd\u00fcnnung recht coUcentrirter L\u00f6sungen deutlich in Erscheinung tritt, also auch da zu erkennen ist, wo die Menge der coagulablen Substanz noch gross ist. Ferner handelt es sich ja auch bei der Coagulation nicht um einen mit steigender Temperatur allm\u00e4hlich verlaufenden Process, sondern um einen solchen, der, an eine bestimmte Temperatur gekn\u00fcpft, bei dieser vollst\u00e4ndig vor sich geht, so dass also das sp\u00e4tere Gerinnen nicht als eine Verz\u00f6gerung angesehen weiden kann.\nDa ich meine Coagulationsversuche zum Th eil auch in alkoholischer L\u00f6sung ausgef\u00fchrt habe, sei in dieser P*i< h-tung Nachstehendes bemerkt. Die alkalische R\u00e9action des i,ativcu Eiereiweisses oder des Serums ist zwar deutlich, al\" i doch nur ganz ausnahmsweise so stark* dass nicht durch, die","page":186},{"file":"p0187.txt","language":"de","ocr_de":"187\ngleichzeitig vorhandenen Salze, wenn wenigstens nicht allzu '(ark verd\u00fcnnt wurde, eine sichtbare \\\\ irkung verhindert w\u00e4re. W\"ld aber ist in genuinen Fdereiweissl\u00f6sungen die alkalische ileaction deutlich genug, dass sie beim Krw\u00e4rine\u00fc in alkoholisier L\u00f6sung in Wirkung tritt. Wiederholt wurden Kier-eiwoissl\u00f6sungon angelro\u00dc\u00f6n, die zwar liir sich oder nach Zuf\u00fcgung des doppelten Volumens \\\\ assers, aber nicht mein* nach Xul\u00fcgung des doppelten Volumens Alkohol in der Hitze gerannen. Ls muss daher bei Lntersuchung in alkoholischer Lesung ani diesen l instand Bedacht genommen werden, doch -oll dieser Punkt erst bei Mittheilung anderer Versuche aus--\u00fcihrlicher er\u00f6rtert werden.\nIch berichte im Nachstehenden zun\u00e4chst \u00fcber Versuche, welche den Linfluss stickstoffhaltiger Stolle auf den -(icrinnungs-vorgang zeigen, wobei neben den eigenen Krjahrungen \u00e4ltere einschl\u00e4gige Beobachtungen, soweit sie mir bekannt geworden dud. angef\u00fchrt werden sollen. \\on den in der Litteratur hier\u00fcber vorliegenden Angaben m\u00fcssen an erster Stelle die Versuche \u00fcber die Wirkung von Cholin auf Kiweiss genannt werden, die .1. Mauthner1) bereits im Jahre 1874 ver\u00f6fTent-iieht hat. Derselbe stellte fest, dass Fibrin in Cholinl\u00f6sun\u00ab^ 'ehr stark aufquillt und sich dann vollst\u00e4ndig aufl\u00f6st, dass auch H\u00fchnereiweiss mit Cholin gekocht werden kann, ohne \u2019loss Cerinnung auftritt, und dass auch coagulirtes lliihner-\u00bb iwei<s durch Cholin in L\u00f6sung gebracht werden kann. Das entstandene Produkt fasste Mauthner als eine dem Kali-albiiminat analoge Verbindung, als Cholmalbummai auf.\nL Medic-. Jahrb\u00fccher, IST\u00bb. S. di7: Feber .das Verhalten des X' iirins \"egen hiweissk\u00f6rpor . Xaeh der in der vorhergehenden Arbeit l\ts Annal, dor (.lient., I*d. 1 \u2022\u00bb(*>, S. 202; niitgetheilten Rarstellungs-\n\u2022 und den Kigenschat\u2019en konnte es keinem Zweifel unterlmgen, dass \"l> Mauthner benutzte Fniparat ni<tit \u00abNeurin\u00bb im heutigen ati*-. d. 11. nicht die Oxyvinylbas\u00bb*, sond\u00ab*rn di\u00bb- Ox\u00e4tbvtbase war., also \" h d\u00bb*i heutigen terminologie als - Cholin - zu bezeichnen ist. Herr th\u2019. Mauthner hatte die Freundlichkeit, mir auf meine Anfrage zu best\u00e4tigen und mich zur Richtigstellung der von ihm seiner Jebtduchten und tu die Litteratur \u00fcbergegangenen Benennung zu >\t\"inten.\t-","page":187},{"file":"p0188.txt","language":"de","ocr_de":"Ganz ebenso wie das Cholin verh\u00e4lt sich nach meinen\ni.,\nKrfahrungen auch das Piperidin. Durch Zuf\u00fcgung \u2022desselben zu Kiweissl\u00f6sungeii wirdein mehr oder weniger grosser Theil des Kiweisses der Coagulation entzogen, ebenso wie auch coagulirtes Kiweiss durch Piperidin in L\u00f6sung gebracht werden kann. Die Anwesenheit von Kiweiss in diesen L\u00f6sungen l\u00e4sst sich in sehr einfacher Weise zeigen, indem man der zu untersuchenden L\u00f6sung einen Tropfen verd\u00fcnnter Kupfersulfatl\u00fcsimo zuf\u00fcgt : es tritt eine..rot-liviolette. F\u00e4rbung auf, der Diuretreactinn der Albiimosen im Farbenton etwa entsprechend. F\u00fcr die Anstellung der Hi ureiprobe ist also die Anwesenheit eines fixen Alkalis nicht nothwendig. es gen\u00fcgt vielmehr die Gegenwart einer starken Hase, wie des Piperidins. Hei der Fehei-luhrung des ll\u00fclmerciweisses in die auch bei der Siedehitze nicht mehr gerinnende Modification findet \u00fcbrigens keine oder nur eine geringe Schwefelwasserstonabspaltung statt, das entstehende Produkt gibt noch recht intensiv die Reaction mit Hleiessig auf abspaltbaren Schwefel.\nAber auch Hasen, die eine starke fallende Wirkung auf Kiweiss aus\u00fcben, k\u00f6nnen doch noch einen Theil des Kiweisses so ver\u00e4ndern, dass derselbe der Coagulation entzogen wird; dies gilt z. H. f\u00fcr Pyridin und Anilin. Pyridin ist. Wie ans dem beifolgenden Protokoll hervorgeht, ein sein-starkes F\u00e4lhuigsmittel f\u00fcr Kiweiss und setzt den Gerinnungs-puukt desselben herab, dennoch vermag es Kiweiss beim Sieden in L\u00f6sung zu halten.\n\t\t\tProt o k\to 11 III\t\nWasser\trem. Kiweiss. \u2022 li'smiit\te\u00abm. Pyridin\t(\u00eferinmmg:\t\u00abpuiiVt\t; j;\u2019: .g'-'---\t;\t\u2022 \u25a0 .. \\ II eraerkan? e n\nso\t20 \u25a0\t0.0\t(\u00bb20 i\t01.s\t1 '\n7.S\t2.0\t0.2\t52.0\t;\t520\t\n70\t2,0 . .\t0.1 i'. \u2022\t15.5 j-\t\u202215.0\tDeutliche' Tr\u00fcbung\n7.1\t20 - : \u25a0.::: \":\t(Mi\t\u2022\t; i\t\tbeginn der F\u00fcllung\n\tDas f\u00fcr\tPvridin\tGesagte\tgilt\tauch f\u00fcr Anilin und\ndessen Homologe -, dessen eiweissf\u00fcUende Wirkung sein","page":188},{"file":"p0189.txt","language":"de","ocr_de":"\u2014 189 \u2014\nHeintz't gefunden und 0. Nasse-Vbeirati\u00e7t Imt. Von den Homologen des Anilins wirken wie dieses Qrthotoluidin nicht Paratoluidin) und Xylidin, dagegen wird durch den Kintritt von Nilrogruppen die f\u00e4llende Wirkung des Anilins ebenso aufgehoben, wie wir dies in einem sp\u00e4teren Abschnitt beim Phenol sehen werden.\nNeben diesen stark basischen Aminen sind jedoch auch andere stickstoffhaltige organische Verbindungen im Stande, Kiwoiss mehr oder weniger vui- der Ausf\u00fcllung zu sch\u00fctzen, auch solche, die nicht ausgesprochene Hyson sind. Hierher 'geh\u00f6ren die S\u00e4ureamide, Amidos\u00fcuren, Harnstoffe und Senlole.\nDa> L re than z. U., das einerseits in concentrirtor L\u00f6sung Kiweiss ausf\u00e4llt, vermag andererseits die vollst\u00e4ndige Coagulation einer Kiweissl\u00fcsung zu hindern, wie das folgende Protokoll zeigt.\nProt o k o 11 IV.\n\u20ac0111.\n\u2022 vm. !\nMwciss- ;\n\"-\u2019ing u aSM\u2018r l'r.-than\nccm.\n0\u00ab\"'o\n(iiTinmiiib'spunkt . !\nU \u2022\u2022 m v r k u n gr e n\n2.f >\t8.0\t0.0\t(\u00bb3,0\u00b0\t03.(0 .\n2.0\t7.0\t1.0\t57. p\u2019 ;\t57.2\u00b0\n2.( i\t(i.o !\t2.0\tTr\u00fcbung. 1\ttei ca. 50\u00b0\n\t\t\tkeine vollst\u00e4ndige\t\n\t1\t\tGerinnung\t\n2.0\t5.0\t3.0\tF\u00e4llung\t\nPio F\u00e4llung ist gatlcrlig.\nr\n\\\\ \u00e4hrend somit anges\u00e4m*rtes Kiereiweiss durch Prethan \u00fcaf\u00e4llt wurde, zeigte Plerdehhitseriim auf Zusatz einer ge-sidtigten ITothanl\u00f6sung nur eine Tr\u00fcbung. Kocht man Serum fiit einer gen\u00fcgenden Menge Uretban .hinreichend langet so fri,f a,,(\u2018b nach dem Ans\u00e4uern mit Kssigs\u00e4ure keine Coagulation ' in. sondern die f\u00fcr Alkalialhiimiuathildung typische -Gallertbildung, die in der Hitze wieder verschwindet.\nHer besonderen Verh\u00e4ltnisse halber seien f\u00fcr das Por-Ili;unid B. mehrere Protokolle gegeben, da dasselbe, \u00e4hn-\nLehrbuch der Zoochemie. S. Old, He Hin, 185;{.\t.\nZur Anatomie und Physiologie der quergestreiften' M\u00fcskelsuhstanz b' i'Zig 1882. S. li.\t' ,\tv","page":189},{"file":"p0190.txt","language":"de","ocr_de":"lieh wie dies nach \\V. Pauli's systematisehen l7ntersiichunj?on f\u00fcr einige Salze gilt. in niederer Concentration (10 \" *\u2022 \u2022 den ( ierinmmgspunkt erh\u00f6ht, in h\u00f6herer jedoch herahseut . und hei ei nein Gehalt von ca. 25 \" \u2022< zu lallen beginnt. \u2014 [)as Aeetamid soll nach 0. Nasse starker lallen als torina-mid tV\u00bb, Oxaiuid uml Henzatnid \u00fcberhaupt nicht.\nProtokoll V. Formamid,\n<\u2022< m. rVrn. Fi w riss- l'^unj'\tU a\u00bb<*r\t\trein; ' Feriiia- ini-l\tOiTiniiunjrspunkt\t\t1! o m or ku n \" \u2022* n\n2.U 77\t\u2022 7.' ; 8,0\t7 tt.O\t\u2022 \u2022 \"\t\u2022 i ' i;as\t01.0\t\ng.< )\t7.0 '\t1.0\t0 1.0\t01.8\tKlar\n2.0\t\u2666;.o\t2.0 ; -If- : .\t5!*.n\t00.1\tDu* Fl\u00fc^sijikeit tr\u00fcbt m* ! in dur K\u00e4lte, allrnii 1:1 \u25a0* i Niederschlag\n*2.0\t5.0\t:v.o\t5H.8.\t5H.1\tF\u00e4ll tin 2 in der K\u00e4lte. II- \u25a0 F.rhitzen bleibt. Fivvei<> m\n\t\t\t\t\tli\u00f6sunir\n\t\tProt\tok oll VI. Form\t\tamid-\nrein. hi w-iss-t'isuiitr\t\u2022 ein. Wa\u00bb.*r\t< |-m. V Ferma* mi>t .\tOerinmuijr<punkt\t\t1t i; m v r k U n \u00a3 <* n\n2.0\t8.0\t0.0 ;\t02.0\t02.2\t\n2.0\t7,0\ti, \u25a0 P\u00bb*\t1*0.2\t05.1\tIn der K\u00e4lte Spur Tr\u00fcb\u00fcu-,\n2.0\to.o\t,\t2.i> ;\tou\tOt.l\tTr\u00fcb, beginnende F\u00e4lbi\u00fc.\n2.0 1\t\u00f6.O\t;:{.()\t;>Fo\t5:1.8\tDeutliche F\u00fcllung\n2.0\t1.0\t[ i.o i.', \u25a0 i -1. 1 -. \u2022 \u2022\t\u25a0 :*\tiii\tFiltrat von der F\u00e4llung i-eiweisshaltig. zeigt l\u00bb*i u F.rhitzen keine Uerimmn.\n\t\tProt\tokollVII. Formamid.\t\t\nivnv. F.iwCiss-. liisuii\u00ff\t\u2022 \u2022 j !\t\u00abVM1. 11\tt Forma- Wassfr mili r:\t\t0\u00abrinnunj:spunkt\t\ti\tItcmerku n g e n t .1 \u2022 \u25a0\n2.0\t8.0\t.\u25a0 o.o !\t77' 7:\t, l>0.o\t001\t, \u25a0; \u2022\t\"I'. .. \u2022 7\"-\n2.0\t7.8\t0.2\t00.7\t00.8\t\n2.0\t7.0\to.l\tOt.o\t011\ti; :\t'","page":190},{"file":"p0191.txt","language":"de","ocr_de":"191\nnm.\t\t( cm.\t\u2022\t\u2022\t-\t\u2014 \u20187---\t' I \u2022\t: V\nhiwtfiss- l\"sun^\tWasser\tFnrma- miil 1\t< \u00aberinnuiig\t'|*\u00abnkt\t0 c m <\u2022 r k u n g e n \" t \u2019 \u00ce\t. - - '\n2.0\t7.2\t0.8\t! oa.s\to.U\n2.0\t! 7.0\t1.0\tOhl\tOl.l *J\n2.0\to.k\t1.2\t02.0\toa.5\n2.0\to,o\tM\t\u00ab2.0\t02.7\n2.0\tj /\u00bb 9\t1.0\t02.0\t\u2018 02.1\n2.0\t0.2\t1.8\t; oi.i\t01.7 .\n2.0\t0.0\t2.0\t00.0\t00.2\n2.0\t\u00e4,K\t\u2022) o Ml^\t50.0\t50.2 j.\t\\\n2.0\t5,o\t2 .1\t1\t51.0\tols2\tIn Ji-r K\u00fclte Itoriim 4er F\u00e4llung.\nIhmistolf dagegen! treibt den Coagulati\u00f6nspunkt bei\t\t\t\t\nniederen\tConcentrationen stark\t\t\tin die H\u00f6he und verhindert\ndie Gerinnung\t\theu h\u00f6herer Concentration sogar vollst\u00e4ndig.\t\t\nIch gehe\tnur ein Protokoll:\t\t\t\n\tProtokoll\t\tVIII. 50 %i\tge Har.nstoi fl\u00f6sung.\nccm. hiweiss-\trrm. Wasser\trem. 'Harn- stoff. l\u00f6sung\tricrimiuii;-\tpmikt\t.\t15 \u00e8 m (* r k u il g i; n ;\n1.0\t\u2018.1.0\t0.0\t00,5\t.\tV 00.5 ;F\n1.0\tH.K\t0,2\t01.2\t01,5\t.\n1.0 \u2019\tH.O\to.i\t0H.2\toa.7\n1.0\tK.l\t0.0\t05,0\t05.2\t;.\t\\ .\t- '\n1.0\t8.2\t0.8\too.a\t00.5\n1.0\t8.0 -\t1,0\tTr\u00fcbung be\tca. 07\u00b0 Selbst bei 100'nur unvoll-\u00c7 st\u00e4ndige Ausf\u00e4llung.\nNeben diesem Verhalten \u00abre gen \u00fcber Kiwoissl\u00f6sungen zeigt der Harnstoff \u2014 und \u00abranz gleich verhalt sich der Sulfoharn-st'd! \u2014 auch auf eoagulirtes Kiweiss eine starke Einwirkung:\nwmde gut ausgewaschenes Fibrin sowohl heim Kochen als auch hei Brutschranktemperatur zun\u00e4chst zu starkem Aut-'iuellen gebracht und dann vollkommen ged\u00f6st, auch (durch Hitzei eoagulirtes H\u00fchnereiweiss kann man durch HarnstofT-l 'sung wieder in L\u00f6sung bringen. In wie hohem Grade endlich !\u00ab r Harnstoff auch die Coagulation von Kiweiss durch Alkohol w hindern vermag, wird sp\u00e4ter aut Grund quantitativer Ver-- uclie des N\u00e4heren auseinander gesetzt werden.","page":191},{"file":"p0192.txt","language":"de","ocr_de":"Diese Einwirkung des Harnstoffs auf Eiweiss scheint geeignet, manche Angabe in der Litteratur zu erg\u00e4nzen resp. zu erl\u00e4utern. So schreibt Phil. Lim bourg in seiner Arbeit Hei trage zur chemischen Nervenreizung und zur Wirkung der Salze :1) -Legt inan einen Froschmuskid in starke Iiaru-stoftl\u00f6sung, so wird er sulzig, l\u00e4sst sich leichter zerdr\u00fccken, die Sehne ist unschwer abzuziehen \u2014 man erh\u00e4lt eine schleimige, j\u00e4denziehende, bei geringem Erw\u00e4rmen in Wasser l\u00f6sliche Masse; \u2014 Es handelt sich vielleicht um einen katalytischen Vorgang, Schwel\u00f6lharustoff zeigt dieselbe Wirkung, dagegen nicht salpetersaurer oder oxalsaurer Harnstoff, weh lit* nur (vine -geringeL\u00f6slichkeit besitzen. > Derselbe Autor hat dann sp\u00e4ter gelegentlich seiner Untersuchungen \u00fcber die Einwirkung von Salzen auf Fibrin2) auch die L\u00f6slichkeit von Fibrin in Harnstoff gefunden, auch die Uucoagulirba.rkeit seiner Ha rust offei Weissl\u00f6sungen richtig beobachtet, ohne jedoch die Sache, die er f\u00fcr einen rein physikalischen Vorgang anzusprechen geneigt ist, weiter zu verfolgen. Da er zudem die Fibrinaull\u00f6sung in Gegenwart von Salzen derjenigen durch Harnstoff vollkommen an die Seite stellt, so braucht auf die einschl\u00e4gigen Betrachtungen Limbourgs nicht des Ausf\u00fchrlichen eingegangen zu werden.\nDie eiweissl\u00f6sende Wirkung des Harnstoffs wird jedoch auch sonst bisweilen in Erscheinung treten, und je nach dem llarnsloffgehalt werden daher eventuell auch in harnstoffhaltigen Fl\u00fcssigkeiten bez\u00fcglich der Coagulation von Ei weissk\u00f6rpern Verschiedenheiten auftreten. Die Berechtigung dieser Verinuthung muss allerdings im einzelnen Fall durch direkt** Untersuchung erwiesen werden. Herr Prof. Hofmeister hat mich z. B. darauf aufmerksam gemacht, dass dies Verhalten zur Erkl\u00e4rung der sich widersprechenden Angaben \u00fcber ih n 11 en c o -,) o n es 'scheu Ei weissk\u00f6rper beizutragen geeignet ist/ Die nachfolgende Arbeit von Herrn Dr. A. Magnus-Levy aus dem hiesigen Institut bringt eine solche auf den Ben Ceylon e s sehen Ei weissk\u00f6rper bez\u00fcgliche Untersuchung.\nJ) Pfl\u00fcger*s Archiv, ltd. 11, S. H0;L 1887.\n2 Zcitsclir. f\u00fcr physiol. Chemie, Iki. XIII, S. 150, 1880.","page":192},{"file":"p0193.txt","language":"de","ocr_de":"AI, , \u201e ksluirimll.sr, organische Verbindungen, Hie im bl'u'1'ss n\"'1\"' ............ w\u2018\u2018niger .vor .1er Ausf\u00fcllung\n1 \"\"1 lh7/7f il/''n- ^ ....................... ,i\u201e. s,.\u201er\u201ei,. z\u201e\nU,l-k,m\u00bb-' ,|\"1\u2019 l' tztfion auf Eiweissslolfe ist\n\u2022; M\"; v:\"'. ;ii7iw\t\u00ab.\n.,l,i,,-l,\u201einli,-h worden ,l\u201e. ciweissarligon K\u00f6rperbostandtheile\n7; 7\t^ \u00abia, 1,\u201e11,1,0\nAllyl-Sn,l\"l ,1,0 (,o, \u201e\u201e\u201emg ,|os N,il,\u201eo,oiwois>o, ,|\u201e,v|1 Kochen\n.'I\"\t\u00b0 . Xass\" >\u00ab\" 'li- '-to, liir ,lio anderen\nI';\"\";l\",n, \",,aM; Allo So\u201e|T,lo. welche io|, erhalten Umle Methyl-, Aolliyl-, Allyl- ............ fallen die\n7:7k\"T'r M\"'1\" \u2022 ^dz dersell.................zur Kiuoj\u201e|i\".,u,o'\n\u2022 ' , \";,7\ti,nl'- N,,n \u2018<l ^ 'IoIm-I zu lioaoliloi, '\n'!\" . ' \\7M' lort\u2019 ,|a'-' ||1\" \u2022'\"i'iiimiiia sofort und j\u201e\n'\t'\\7(;\t'** 'I\"\"\tKiwoissir.snng ein.rit,\n;l(''7 7mn\" Wno- kl\"i\"\" M\"\"\u00ab\" Saure, \u00bbm ko mehr Jl \u201e 7'\"1\"1 z\"2olllKl war, zugesclzl \\vir(|, |)io Senfnl\u00e8\n\"\"7;.....::: w:e ,,in A,ka|i- mm\u00bb.. vionoioi,, oi\u201eo vo,i1i,\u201ei\u201e\u201e,\n!\" \"'\",1 l'nv,\u2018,ss Vorbin.limjr, ,|jo ahoi- nicht lost soin anch\tzl|!ro,olm,olzoiio\u201e Itohre i,\u201e Wasserbade\n' f'\t'}mnmn* Kiweissos auch bei reichlichem\nraU von S,'\"ml \u00ab\"\u2022 Iinmorliin m\u00fcsste ein Versuch di<-\n\u201e\u2022-:'-s\u201e,lo IScobachlung von lim-......... zu erkl\u00e4ren, an ,|ic\ni,\"\"l 1 altsirctido Wirkung ,loi S\u00e4ure nnkniipfeu '\n\"U\t,|cn 1,isli\"r ungef\u00fclirton Sloffon. ilonon oino\n\"\"\u00bb\u2022ii,H,o\u201e.,nen.h. Wirkung zukom,,,.. ,iob Substanzen von\nin;''S,'l,\"\"l(:nei\" Allfl'a\" fin'b-n, Ha,on, S\u00e4ur,-an,Ho, SonlVlIe \" \u00bb! kau,,, als .\u201eober anzunehmen, Hass es siob \u00fcborall um -leid,on Vorgang handelt.\nSoweit Hie vorliegen,km lioo.........\teinen Schluss\n^ M (1\"\" l'a>s,-bo\u201e organischen Stollen \"0\" 'Ion Alkalibyilraton entsprechende Wirkung\n7'r,\tS!\"ir,ai-\tl'O'S' l.\" Eigenschaften sich\n\u2022 H- heim Zusammenbriiigon niitlnHI\u00e9atoren naeh-\n,st flips bnsoboinonH selbstverst\u00e4ndlich. Aber\nI!\n' '\u25a0ol.rlim-l, .der Arzneimittellehre. Aull., 1K7K. s. :(K;{.\n'i\"'\u201c>\"yl\u201cr\u2018-s -Iirift f. physiol. Chemie. XXX.\t\\ .\t];{","page":193},{"file":"p0194.txt","language":"de","ocr_de":"auch bei Aminen, welche zwar nicht auf Farbstoff wirken, aber doch sonst unzweifelhafte basische Eigenschaften zeigen, wie Anilin, Toluidiu u. s. w, liegt diese Annahme bei Weitem am n\u00e4chsten.\nWeniger passend scheint zun\u00e4chst eine Ausdehnung dieser Annahme auf die S\u00e4ureamide und Harnstoffe. Doch l\u00e4sst sieh liir den basischen Charakter derselben nicht bloss ihre Verbindungsf\u00e4lligkeit mit S\u00e4uren anf\u00fchren, sondern wir besitzen in der tteaetionsgesehwindigkeit und der elektrischen l.eil-f\u00e4higkeit ihrer Salze sogar ein Maass desselben. Von diesem\nGesichtspunkt aus ist durch W. Ostwald1) wie tur die\nanderen Basen auch f\u00fcr den Harastolf in w\u00e4sseriger Uisung\nau,oit\neine hydroxylhaltige Formel z. B. \u00ab0<\twahrsehemheh\ngeinacht. Zum Vergleich lasse ich einige (1er vorhandenen Zahlen \u00fcber die Alfinit\u00fclsgr\u00fcsscn der von mir untersuchten \\ ei -bindungen folgen, wie dieselben namentlich von Ostwald \u2022 Sch\u00fclern ,1. Walker2) mal 0. Brcdig3) festgestellt worden sind. W\u00e4hrend die Muttersnhstanz aller organischen Amme, das Ammoniak, eine ziemlich niedrige Dissociationseonstani. (K \u2014 0,1 H\u00fc:!i zeigt, ist dieselbe bei anderen Verbindungen\nsogar bisweilen recht erheblich, z. B. liir\nBipeiidin K \u2014 0.108 (direkt gemessen).\nAuch das Neurin hat nach Ostwald eine hohe I' -soeiationseonstante wie alle quatern\u00e4ren Basen. Aehnlidi. Baten ergehen sich auch aus der von X Walkei gemessenen Leitf\u00e4higkeit der salzsauren Salzen : aus den hierbei erhaltenen Zahlen (Sehwcfelharnstolf 371.0: Aeetamul 3b03: Harnstoff 1108,(1; Asparagins\u00e4ure 22(1,0; Asparagin 2t /.<>\u2022 1 >' ,11 105.:$: Byridin 108,1 seien diejenigen f\u00fcr das ; \u25a0Anilin. (00,1) und Nitranilin (f$76) hervorgehoben, die zeigen, das. in Febereinstimmung mit den oben angegebenen FjgensebaUf\u00ab der beiden Basen bez\u00fcglich der fallenden Wirkung aul Lnvcis-\nl Journ. f. prakt. Chemie, Bd. XXX. XXX1I1 u. XXXV.\n2) Zeitsdir. f. pliysik. Chemie, Bd. IV. 8. .110. 1HS0.\n9 Zeitschr. f. pliysik. Chemie, Bd. XIII, S. 289, 1891.","page":194},{"file":"p0195.txt","language":"de","ocr_de":"k\u00f6rper auch bez\u00fcglich der physikaliscli-chemisehen Kijren-M,ialten der Kinfluss der Nitrogmppe sich sehr deutlich zeigt.\nAul Grund dieser Erfahrungen, scheint das Verhalten <oncentrirter llarnston'l\u00f6simjrcn gegen Eiweiss viel weniger \u00fcberraschend. ln der That gleicht, wie mmmelir gezeigt werden soll, das hei der Harnstofteinwirkung entstehende Produkt in allen wesentlichen Punkten typischem Alkalialhuminat, so m huii in seinem \u00e4usseren-Habitus, .indem es, namentlich bei h\u00f6herer < loncentration. eint* sulzige, gallertige Masse darstell!. So auch in allen typischen Losungs- und F\u00e4llungsreactionen : durch Zusatz verd\u00fcnnter S\u00e4ure wird es leicht abgeschieden, w\u00e4hrend c- in concentrirler Salzs\u00e4ure und auch in starker Essigs\u00e4ure\niodich ist. ebenso ist es auch in verd\u00fcnnten Alkalien leicht luslich.\nWeitei wurde die Riweissharnstofll\u00f6sung einer aus-git hijien Dial\\se in Uiessendem W asser unterworfen. Dabei verblieb im Dialysirschlauch eine ziemlich stark opalisirende U\u00e4s.-igkeil, aus der sich nichts abgeschieden hatte, ganz wie M<-h auch das Alkalialhuminat bei der Dialyse verh\u00e4lt. Eine .\"ukhu \\on Ilarnstoll beireite Eiw'eisslosung zeigte nunmehr b im Erhitzen typische Gerinnung: auch dies stimmt mit den Erfahrungen am Alkalialhuminat \u00fcberein, denn auch eine durch I haK.'i1 alkaliann gemachte Alkalialbuminatl\u00f6sung gerinnt beim Meden.\nIlervorheben m\u00f6chte icli endlich noch, dass zur Aus-\nhillimjr der Verbindung ein bestimmter S\u00e4uregrud.n\u00f6lhig ist,\nnu l da>:- dazu ein Uebersehuss von Kaliumhydrophnsjihat\n'\t\" ausreicht. wie zur F\u00e4llung von Alkalialbuminat.\n|li,v tnU auch deutlich zu Tage bei der Bildung der Ver-hindung.\t\u25a0\n\\ ersetzt man eine durch Kaliumhydrophosphat deutlich -aure Eiweissl\u00f6sung mit steigenden Quantit\u00e4ten einer 50\u00ab \u201ejgen Harnst.,ffl\u00f6sung, so tritt allerdings her einem Gebalt von 1: 10 \"\"dl ' 'ne geringe Coagulation ein, w\u00e4hrend dieselbe in einer \u2022 Gwaeh sauren Eiweissl\u00f6sung, wie oben hervorgehoben, lud \u2018 \u00bbiem Gehalt von 0/rccm. Harnstoin\u00f6suiig in 10 ecm. voll-'inmen ausbleibt. Aber die Coagulation ist unvollst\u00e4ndig, es\nl.t*","page":195},{"file":"p0196.txt","language":"de","ocr_de":"bleibt selbst bei Siedehitze viel Eiweiss in Costing: setzt man mehr von der HarnstolVl\u00fcsung hinzu. so tritt keine Coagulation mehr ein, wie dies z. B. schon bei 2,0 ccm. llarnstuffl\u00f6siiug\nzu 10 irin. (iesammtll\u00fcssijrkeit der Fall ist.\nAnseheiuoud anders gestaltet sieh der \\oigang, \\\\enn uii eine mit Essigs\u00e4ure stark (deutliche Beaetion gegen Contre) unges\u00e4uerte Eiweissl\u00f6sung mit steigenden Ouantit\u00e2ton Warnstnl\u00ef-ldsuutr versetzen, wie folgendes l\u2019rotokoll zeigen m\u00f6ge.\nProtokoll X,\nKiwoiss mit Essigs\u00e4ure- Ins zur sauren Reaction trogen Congo-Papier nn'ffsauort : llarnstofTl\u00f6sung 50 procentig.\nciin. li'iSUIlg\tfim. Wai-sfr\t.fin. Harn- slntV- tosui\u00efg\tOtriniinng:\tpunkt\tncmorkiuig'ii\n1.0 1.0\ts.u\t1.0\t70.1\t70.0\tReim Erhitzen fein\u00bb* P\u00e4-' k* a\n\t7.0\t2.0\t07.2\t07.0 ,\tt r\u00fclt\n1.0\t0.0\ta.o\tda.n\t0H.2\t\u00bb * * * * *\n1.0\t5.0\t1.0\t58.5\t\u2014\t..\n1.0\t1.0\t5.0\t10.5\t50.0\t..\n1.0 ' l.o\ta.o\t(i.O\t51.5\t52.o\t\u00ab \u2022 * \u2022\n\t2.0\t7.0\t70.1\t70. i\tGerinnung unvolldanl .. viel in L\u00f6sung\n1.0 1.0\t1.0\t8.0\t\u2014\t\u2014\tNur geringe Tr\u00fcbung\n\t0.0\tV*,0\t\u2022 i\t\u2014\tTI leibt klar.\nWie inan sieht. Wirkt Harnstoff in der stark sauren Eiweissl\u00f6stmg zun\u00e4chst nur wie Gewisse Salze, die den Cnaga-lationspunkt herabdriieken. allm\u00e4hlich jedoch, allerdings erd bei hohen Coneentrationen. wird die Wirkung der Essigs\u00e4ure netitralisirt, und bei einem Cehalt der L\u00f6sung an Handl'd von j\"x,vo ist die Coagulation vollkommen aufgehoben. Hicn-r Antagonismus zwischen Essigs\u00e4ure und Harnstoff ist wohl a -ein Beweis mein* anzusehen, dass letzterer bei seiner \\\\ irkuug\nwie eine tv|\u00bbisehe Base luuifirt.\nBiere l.asis.-lio Vai(>n/. des HarnstnlTs S\u00e4uren pe^in-\u00fcber, mit denen er keine best\u00e4ndigen Salze bildet, l\u00e4sst h\u00bbv. durch Versuche zeigen, in denen die Verseilung von Es.dgathei (lut eli Schwefels\u00e4ure nach Art der bekannten Versuche vor","page":196},{"file":"p0197.txt","language":"de","ocr_de":"H\u00bb7\n\\\\. Ostwal.I als Ma\u00e0ss gew\u00e4hlt wurde, wie cs \u00e4hnlich schon \u00fcir .lie Hasen J. Walker in der oben citirten Arbeit mit Salzs\u00e4ure gemacht bat. In parallelen Versuchsreihen. bei ,|l ||,'n '\u00bb ''er einen mit Wasser, in der anderen mit llarusloff-verd\u00fcnnt wurde, verhielten sieb die Mengen der vorhandenen S\u00e4uren (zugesetzton-f neugebildeten) wie 11.S\u00e4: |0,:t\u00e4,\nI\t1\u00bb,\u00bb: 13,5. 25,00: IS,20, 28,2: 20,7, i7.7::i:i.5 ete\u2019\nAuel, hier hat also Harnstoff die spaltende Wirkung von\nl uien zu hindern vermocht, resp. S\u00e4ure wie ein echtes Alkali mul i*;t lisirt.\nI>i\u00bb' Annahme, dass <>> in der 'S\u00e4nh-aniidinsimjr Hydro-xyhonei,' sind, welche die coagulalionbemmende Wirkung enl-lallen. setzt voraus, dass das Ph\u00e4nomen nur in w\u00e4sseriger l.d-ung aul'lrill. Dies l\u00e4sst sich in der That am besten durch ,i\"' ^ ersuche am eoagulirten Kiwerss zeigen. Wie oben hervor-gehobeti. verm\u00f6gen in w\u00e4sseriger l.\u00f6sung sowohl Harnstoffe als :\"\"h 1 \u2019t|><-ridin coagulirles Kiweiss aul'zul\u00f6seu: die l.\u00fcsumr \"\"\u25a0d durch Alkohol nicht gelallt. Dagegen gebt keine Spur Veil l-.nveiss in l.\u00f6sung. wenn alkoholische llarnsloll'lilsung oder 1\u2019ipci iclinhisung angewandt wird oder Piperidin-'f\u00fcr sich inil\nKiwc- erhitzt wird. Dies zeigt deutlich.'\"dass Ihr das Ph\u00e4nomen ( '\u00bb\"JPitwart von \\Vas.<pr-n\u00f6thijr ist.\nWenn bei der F\u00e4higkeit des Harnstoffs. Formamids ete die llilzcgcrinnnng der nativen Kiweissk\u00f6rper zu hindern, von i IuIdung .ine- dem Alkaliallniminal \u00e4hnlichen K\u00f6rpers die \u2022\"'K war. so ist damit nat\u00fcrlich keine Identit\u00e4t.des enlstan-Kr\"'l>(-rs mit den durch Alk\u00e4lihvdroxvdd erh\u00e4ltlichen Pi1 \" liiklen behauptet. Die viel intensivere Wirkung der. (ixen\n\u2022...... liih|,t fr\u00fchzeitig zu chemischen Ver\u00e4nderungen, wie\nAii'Uiomak- und Schweh-Iwassersloll-At.spaltimg, welche bei K'mvtrkung der genannten Amide iiicht beobachtet werden.\ni- dar! aber ni. ht ausser Augen gelassen werden, dass 1 Kcgii\u00fc des Albuminats selbst kein chemisch .lelinirter ist, ff nach der Intensit\u00e4t die Kinwirkung von Alkalien 1 meisbar Albuminate (resp. Albumins\u00e4uren i mit versebie-\" 'n Mickstollgehult wie namentlicb zuerst 0. Nasse gezeigt '\u25a0 'ciumthlich auch mit verschiedenem Sebwefelgehalt\nl.-.f\n","page":197},{"file":"p0198.txt","language":"de","ocr_de":"erlialtfii werden. Leber \u00ablie in solchen F\u00fcllen zweckm\u00e4ssige Nomenelalur wird wohl erst sp\u00e4ter eine Entscheidung getroffen wer.len k\u00f6nnen. Vorderhand wird es sich empfehlen, an dem Begriff, wie er sieh ans den urspr\u00fcnglichen Untersuchungen ergehen hat. feslzuhaltcn. wobei das physikalische Verhallen des Alkaliall.nminats die Hauptrolle spielte, ln Bezug hierauf herrscht zwischen der Wirkung der Alkalien und des Harnstoffs eine vollkommene Analogie: Wie oben ausl\u00fchrlich gezeigt, vermag llarustolf in geringerer Concentration his zu 1\" den Coagulationspunkt zu erh\u00f6hen, genau wie es verd\u00fcnnte Alkalien tlmn'i: hei h\u00f6herer Concentration wird die Coagulation ganz verhindert, ja beide sind im Stande, coagu-lirtes Albumin wieder in w\u00e4sserige L\u00f6sung \u00fcberznfuhren.\n;v j Wie Oben erw\u00e4hnt, hat 0. Nasse aueh in Belrelf der\nSenf\u00f6lvvirkungdie Analogie mit der Alhuminathildung hei.ml. Hei dem, ehemisehen Charakter der Senf\u00f6le erscheint aber diese Annahme bedenklich. so geeignet sie ist, eine l cherem-stimmung mit dem sonst hei stickstoffhaltigen Stoffen beobachteten Verhallen herzustellen. Es darf vor Allem nicht ausser Betracht bleiben, was. als < ). Nasse seine Yermuthung ansspradi. noch nicht bekannt war, dass Senf\u00f6le mit stickstoffhaltigen >uh-stanzen leicht unter Bildung von Additionsprodukten reagir.: . namentlich ist es bekannt, dass gerade mit den Spallung-\n|,i,,rt\u201eelen des Kiweisses, den Amidos\u00e4uren. die Senf\u00f6le unter Bildung von Thiohydantoinen sich uinselzen. Nachdem 0. Asehati2) dies zuerst festgestellt und die Natur der entstellenden Verbindungen erkannt hatte, haben W. Alarekwnld, M. Neumark und B. Stelzner3) gezeigt, dass alle Amidos\u00e4uren in alkalischer L\u00f6sung bereits in der K\u00e4lte unter starker Erhitzung mit allen Senf\u00f6len unter Bildung der entsprechenden\nO Was Halliburton Joum. \"f l\u2019liys.. ltd. V. s. la-\u2019. Iss. die Eiweissfc irpef des Serums gezeigt li\u00e2t, dass durch Zusatz u i d\u00fcnn 111 Alkalis der npaleseenzpunkt allm\u00e4hlich von <0* auf <\u2022!\tu'\"*\nC.o\u00e4gulationspunkt von'*\u00ab\u201d auf SO\u201c C.i steigt, gilt nach eigenen tria:.;-\nnngen auch f\u00fcr andere Kiweissk\u00f6rper.\t.\ng Kerl. Berichte, ltd. XVI. 5. 15\u00ab. IKK:! u. ltd, XVII. s i*' I\". \u2022'. Ebenda. Bd. XXIV. S. :C'7K. lKStl.","page":198},{"file":"p0199.txt","language":"de","ocr_de":"199\nThiohydantoins\u00fcuren reagimi, ein Verfahren, das erst k\u00fcrzlich u ir.lcr von F. R\u00f6hmann1) zur Abscluddung des Leucins aus dein l\u00eeuhleucin verwendet wurde. Ich m\u00f6chte daher f\u00fcr die l.i klai unjr des Ausbleiben?' der Kiweisscuagulation hei (1er Re\u2014 handlang von Albumin mit Senf'\u00f6len die M\u00f6glichkeit nicht ansschliesscn, dass es sich um Rildung von Senioleiweissver-bindungen handelt.\n1 Ebenda. IUI. XXXI. S. 21 SS. 189s.","page":199}],"identifier":"lit17436","issued":"1900","language":"de","pages":"182-199","startpages":"182","title":"Ueber die Beeinflussung der Eiweisscoagulation durch stickstoffhaltige Substanzen","type":"Journal Article","volume":"30"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:43:58.262424+00:00"}