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{"created":"2022-01-31T13:05:10.311432+00:00","id":"lit17438","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Schulze, E.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 30: 241-312","fulltext":[{"file":"p0241.txt","language":"de","ocr_de":"Weber den Umsatz der Eiweissstotfe in der lebenden Pflanze.\nZweite Abhandlung.\nVon\nE. Schulze.\n(Aus dem agricultur.hemisrhen Laboratorium des Polytechnikums in Z\u00fcrich.\u00bb\n(Der Kedaction zugegangen am 21. Juni l'.too.)\nDiihIi die von mir und meinen Mitarbeitern ausjre-f\u00fchrten Entorsiielmnjmn ') ist bewiesen worden, dass die Keimlinge verschiedener Gew\u00e4chse, nachdem man sie unter Lichtabsehluss 2\u2014 \u00bb Wochen lanjr sich hat entwickeln lassen, m Bezug aut die Qualit\u00e4t der aus ihnen darstellbaren Stickstoffverbind.untfen vielfach grosse Verschiedenheiten zeigen. So sind manche Keim}d!anzenarten reich an Asparagin, andere dagegen an Glutamin: ans manchen, kann man Leucin und Tyrosin abscheiden, aus anderen Leucin und Amidovaleriari-s\u00e4urt*, wieder aus anderen Amidovalerians\u00e4uro und Hhenvl-alanin: manche Objecte enthalten Arginin in betr\u00e4chtlicher Men\u2018ft\u00bb, w\u00e4hrend diese Hase sich aus anderen nicht abscheiden Hess.\nZur Erkl\u00e4rung dieser Erscheinung, die sich nicht auf (\u2018,M0 ungleiche Constitution der iii den bez\u00fcglichen Samen enthaltenen Eiwcissk\u00f6rpei* zur\u00fcck fuhren l\u00e4sst, habe ich eine Hypothese aufgestellt, welche in folgenden S\u00e4tzen kurz wieder-gegeben werden kann: -Beim Ei weisszerfall in den 'Keimpflanzen entsteht ein Gemenge von Stiekstoffvprhindunjren, in welchem wahrscheinlich die auch hei der Spaltung der Eiweiss-stofre flui>ch S\u00e4uren oder durch Trypsin ausserhalb des \u00f6rga-\nIch verweise auf meine erste Abhandlung \u00ab\u00fcber den Enisatz der I iweissstoffe in der Jebonden Pflanze\u00bb (Diese Zeitschrift. Bd. XXIY s. 18\u2014114) sowie auf zwei Abhandlungen \u00fcber das wechselnde Auf-rf*ten einiger krysfallinischen Stiekstoffverbindungen in den Keimpflanzen m (,or gleichen Zeitschrift. Bd. XX, S. HiMi\u2014H2(> und Bd. XXII. < 411\u2014p!\nUopjie-Scyler's Zeitschrift ,f. physiol. Chemie. XXX.\tff}","page":241},{"file":"p0242.txt","language":"de","ocr_de":"__ 242 \u2014\nnismus entstehenden Amidos\u00e4uren clor letton und der aromatischen Heihe sowie die liexonbasen niemals fehlen. Im Stoffwechsel der Keimpflanzen erf\u00e4hrt ein Tlioil dieser Produkte bald eine Umwandlung bei welcher in manohon Keimpflanzen Asparagin, in anderen (dutamin synthetUch gebildet wird. Parin liegt der Grund fur die starke An-hiiufimg dieser beiden Amide in den Keimpflanzen. Dass neben ihnen bald mehr, bald weniger Leucin, Tyrosin, Ar-guiin etc. sich findet, bat seine Ursache darin, dass diese Produkte der Kiweisszersotzung in den verschiedenen Keimpflanzen bald rascher, bald weniger rasch umgewandelt\nWeiden-\nNach dieser Hypothese finden wir also neben Posten der prim\u00e4ren KiWeisszersetzungsprodukte in den Keimpflanzen Stickstnf\u00efverbindungen vor,die durch Umwandlung der beim Kiweisszei fall zuerst gebildeten St\u00ab>t\u00efe entstanden und demnach als secund\u00e4re Produkte des Kiweissumsatzes zu bezeichnen sin U Zu den letzteren geh\u00f6ren Asparagin und (ilntamiu. Poch muss es f\u00fcr m\u00f6glich, vielleicht sogar f\u00fcr wahrscheinlich erkl\u00e4rt werden, dass diese beiden Amide zum Th eil beim Ui weisszerfall entweder direkt gebildet oder aus\nder bei diesem Process entstandenen Asparagins\u00fcure undGluta-inins\u00e4ure unniittcdbar hcuworgi'gangen sind.\nIn seinem Handbuch der Pflanzenphysiologie \u00bb) will W. Pfeffer die Wediselnde Hescliatlenlieit der in den Keimpflanzen sich findenden Produkte des .Kiweissumsatzes in anderer Weise erkl\u00e4ren. Kr nimmt an, dass ein Kiweissstoit bei seiner Spaltung ii) Folge eines in verschiedenen* Weise ans-gef\u00fchrlen Abbaues unter verschiedenen Umst\u00e4nden ein ganz ungleich zusammengesetztes liemenge stickstoffhaltiger Zei-setzungsprodukte liefern kann.\nPie ( i runde, welche mich veranlassen, auch gegen\u00fcber #l\u00eeos(*r Tlieorie Pfe ffe r's an den von mir ausgesprochenen\nAnsichten festzuhalten, habe ich in dieser Zeitschrift2) dar-\n1* U. Auflage, S. 1U1.\n2, Bd. XXVI. S. tlU\u2014t2t.","page":242},{"file":"p0243.txt","language":"de","ocr_de":"gelegt. Die-e Gr\u00fcnde liegen einerseits in den' heim Studium d. s chemischen Verhaltens der Ei w eissk\u00f6rper ausserhalb des ( irganismus gemachten Erfahrungen, andererseits in;-'Beobachtungen, die hei der (jualitativen und (jiiantitativen Fnter-suehung von Keimpflanzen von uns gemacht -worden' sind. A mi Gewicht ist u. A. die Th at sache, dass manche Keimpflanzen von geringem Alter Leucin und Tyrosin lieferten, w\u00e4hrend diese beiden Amidos\u00fcurcn aus \u00e4lteren Pfl\u00e4nzchen gleicher Art nicht mehr dargestellt werden konnten.\nWenn ich auch in den oben citirten Abhandlungen h Iiom eine betr\u00e4chtliche Anzahl von Thatsaeheu zur St\u00fctze d r von mir aufgestellten Hypothese anf\u00fchren konnte, so war doch mein Wunsch, noch weitere Beweise f\u00fcr dieselbe beizubringen. Hin Weg, welcher zur Gewinnung solcher Be-w. isc f\u00fchren konnte, war durch die oben erw\u00e4hnten Beobachtungen \u00fcber das Verschwinden von Tyrosin und Leucin au- manchen Keimpflanzen bei l\u00e4ngerem Wachsthum der letzteren vorgezeichnet. Ist jene \u2022 Hypothese richtig, so darf man erwarten, dass in Keimpflanzen von geringem After die prim\u00e4ren Produkte des Kiweisszerfalls sich vollst\u00e4ndiger vor-tmden. als in den \u00e4lteren Pfl\u00e4nzchen und dass durch eine Vergleichung der an Keimpflanzen verschiedenen Alters gewonnenen Resultate eine mit der fortschreitenden Entwicklung \u2022 l* r Pfl\u00e4nzchen verbundene'.Verschiebung des Mengenverh\u00e4lt-m-sos zwischen Asparagin und den neben diesem Amide auftretenden Amidos\u00e4uren und tloxoebasen sich nachweisen\ni<\"t. Diese Erwartung hat sich in der That vollkommen erf\u00fcllt.\nAls Objecte f\u00fcr die neuen (dtersuehungen benutzte ich Keimpflanzen von Vicia .saliva, Pisum sativum, Lupinus albus '\"et Lupinus luteus, welche tlieils im Freien in fruchtbarer hide, theils in grossen mit Sand gef\u00fcllten Kasten im Zimmer gezogen wurden. Nach der Ernte wurden sie durch Waschen 1,111 ^Wisser von anh\u00e4ngenden Erd- und Saiidtheilchen so weit :i*' m\u00f6glich befreit, sodann d\u00fcnn ausgebreitet in einem ge-i .i nm^f-n Trockenschrank bei einer etwas unter \u00f6O'Wiegenden 11 mperatur getrocknet und schliesslich zerkleinert. Die Lupinus-","page":243},{"file":"p0244.txt","language":"de","ocr_de":"Keimpflanzen wurden vor dem Trocknen in die Cotyledonen und die \u00fcbrigen Pflanzentheile (sp\u00e4ter der K\u00fcrze halber meistens als Axenorgane bezeichnet) zerlegt, ln zwei F\u00e4llen, n\u00e4mlich bei einer Cultur von Wicken- und einer Cultur von Erbsen-Pfl\u00e4nzchen wurde jedoch aus besonderm Grunde (vgl. w. u.) das Trocknen in anderer Weise ausget\u00fchrt; die W icken-. Pfl\u00e4nzchen wurden n\u00e4mlich bei 75-80\u00b0 getrocknet, die Erbsen. Pfl\u00e4nzchen dagegen gleich nach der Ernte in Alkohol geworfen und erst nach mehrw\u00f6chentlichem Verweilen unter letzterem in ganz gelinder W\u00e4rme (25\u00b0\u201480\u00b0) ausgetrocknet (nachdem zuvor der Weingeist abgegossen war).\nUm das Entwicklungsstadium der Pfl\u00e4nzchen zu charak-\nterisiren, habe* ich im entweder die L\u00e4nge c\nFolgenden neben der Vegetationsdauer Keime mit Ausschluss der Wurzel\noder, und zwar bei den Lupintis-Keimpflanzen, das Verh\u00e4ltnis zwischen dem Trockengewicht der Cotyledonen und demjenigen\nder \u00fcbrigen Pflanzentheile angegeben. Dass nur Pfl\u00e4nzchen, die nach ihrem Aussehen f\u00fcr gesund erkl\u00e4rt werden konnten, von mir untersucht worden sind, braucht kaum gesagt zu\nwerden. ,\nWas die Methoden betrifft, deren ich mich bei der chemischen Untersuchung der Keimpflanzen bediente, so gen\u00fcgt es, dar\u00fcber nur kurze Angaben zu machen : einer eingehenden Heschreibung dieser Methoden bedarf es nicht. Denn ich habe \u00fcber die Art und Weise, in welcher die Amidos\u00e4uren sich aus den Keimpflanzen abscheiden und sich von einander trennen lassen, schon in fr\u00fcher publicirten Abhandlungen1) ausf\u00fchrliche Mittheilungen gemacht. F\u00fcr die Abscheidung und Trennung der llexonbasen bediente ich mich der von Kossel angegebenen Methoden, die auch in diesem Falle wieder vortrell-liehe Dienste leisteten.\nIm Folgenden theile ich zun\u00e4chst die bei der Untersuchung der Keimpflanzen unmittelbar erhaltenen Resultate mit und gehe dann sp\u00e4ter zu den Schlussfolgerungen \u00fcber,\nIV M verjil: Diese Zeitschrift, Bd. XXIV, S. 24-96, sowie auch Bd. XVII, S. 208\u2014212 u. Bel. XXII. S. 411\u2014419.","page":244},{"file":"p0245.txt","language":"de","ocr_de":"\u2014 245 \u2014\nzu denen diese Resultate f\u00fchren. Bei Ableitung der Schlussfolgerungen mache ich die Voraussetzung, dass die in den Keimpflanzen sich vorfindenden Amidos\u00e4uren und Hexonbasen, ebenso wie das Asparagin und Glutamin Produkte des mit dem Keimungsvorgang verbundenen Eiweissumsatzes sind.\nDiese Voraussetzung basirt auf folgenden Thntsacben: Aus ungebeimten Samen hat man meines Wissens bis jetzt nur einmal Asparagin isolirt; S. Frankfurt') fand dieses Amid in den von den Weizenk\u00f6rnern abgetrennten Keimlingen, die man als Abfallprodukt der M\u00fcllerei leicht in betr\u00e4chtlicher Quantit\u00e4t, wenn auch nicht frei von Theilen des Endosperms, erhalten kann. Die Aspar\u00e4ginmenge, welche frankfurt aus den Keimen abzuscheiden vermochte, war aber so gering, dass man behaupten kann, das. genannte Amid sei im ganzen Weizenkorn nur in Spuren vorhanden. Aus ungekeimten Lupinen- und Wickensamen haben wir Asparagin nicht zu isoliren vermocht. Amidos\u00e4uren hat man aus ungekeimten Papilionaeeensamen meines Wissens bis jetzt noch niemals darstellen k\u00f6nnen. Aus den Samen vu V'cia sativa und Vicia faba hat bekanntlich Ritthausen stickstolfrciche krystallisirbare Stoffe, das Viein und das Gonviein, isolirt: in seinen bez\u00fcglichen Versuchen sind aber Amidos\u00e4uren, so viel mir bekannt ist, nicht zum. Vorschein gekommen, ebensowenig bei einer von mir nach Ritthausen s Vorschrift ausgef\u00fchrten Darstellung von Vieil\u00bb aus Wieken-smuen. Aus den Samen von Lupinus luteus habe ich schon vor langer Zeit Amidos\u00e4uren vergeblich darzustellen gesucht, \u2022letzt habe ich noch die Samen von Pisum sativum auf Amidos\u00e4uren und auf Hexonbasen untersucht: das R\u00e9sili\u00e2t der Untersuchung, deren Einzelheiten ich weiter unten \"\"'\u25a0I' mittheilen werde, war ein negatives. Wenn auch diese 1 liatsachen nicht den Beweis f\u00fcr das g\u00e4nzliche Fehlen\nLandwirthschaftl. Versuchsstationen, Hd. 47, S. 44R. Ks ist\nnkhar, dass hier das Asparagin gewissennassen als ReservestolT \"n|-irt, was auch wohl f\u00fcr das nach den Untersuchungen von Heinke\nlr lodt-wald (Studien \u00fcber das Protoplasma; in Aethalium septicum v ! Kommende Asparagin gilt.","page":245},{"file":"p0246.txt","language":"de","ocr_de":"von Amidos\u00e4uren, Hoxonbasen und Asparagin in don nngo-k\u00f6nntoii Papilionacoonsamon lioforn, so zeigen sie doch, dass man dio genannten Stoffr mit H\u00fclfe der zur Zoit uns zur Verf\u00fcgung stehenden Mothodon aus jenen Sam on nicht zu isotiron vormodito: wir sind dahor boreclitigt, die mit H\u00fclfe (tiesor Methoden aus den Papilion a ce en k e i m p fl a n z en ahscheidbaren Stoib\u00bb jener Art f\u00fcr Produkte zu erkl\u00e4ren, die erst, w\u00e4hrend des Koimungsvorgangs entstanden sind.\nA. Versuche mit Vicia, sativa (Wicke).\nBekanntlich bat v' G o r np-B e s a n e z1) in Keimpflanzen, von Vicia sativa, welche- theils 2! Wochen, tlieils hinter bei Lieht abschhiss oder bei sp\u00e4rlichem Lichtzutritt verehrt batten, neben Asparagin Leucin, sp\u00e4ter auch Glutamin, nacl.-\u2022jrewiesen: Tvrosin konnte er aus denselben nicht isoliren. fand aber, dass das Bobleucin mit Millon'scbem Beagcns Tyrosinreaction gah. Zu bemerken ist noch, dass der genannte Ln,scher sein Leucin, so viel bekannt ist, nicht analysirt hat das von ihm imtersuclite Pr\u00e4parat kann also ein Gemens von Leucin und Amidovalerians\u00e4ure gewesen sein.2 3) Sp\u00e4ter habe icli:t) dreiw\u00f6chentliche etiolirto Keiinptlanzen von \\i\u00abi;t sativa unter Verwerthuna der beim Studium des Stoli'jiehale anderer Keimpflanzen von mir gemachten Erfahrungen untei-sucht: ich fand darin neben Asparagin Leucin, Amidu-vaierians\u00e4ure, Phenylalanin. Guanidin, Cholin und Bet a in. Argin in vennoebte ich mit H\u00fclle der Methoden, die mir zur Darstellung dieser Base aus anderen Keimpflanzen gedient haben, aus den etiolirten Wickenkeimlingen nicht zu isoliren: ebensowenig gelang mir die Isolirung von ly ros in.\nAuf Glutamin habe ich die Pfl\u00e4nzchen nicht untersucht, Pa andererseits v. (lorup-Bos ancz seine Pfl\u00e4nzchen weder aut\n1)\t-Berichte der deutsch, ehern. Gesellschaft, Bd. 7. S. 1 I\u00df und\nBl. 10, S. 780.\t__\t: \u2022\n2)\tDie Reactionen. deren sich v. Gorup-Besanez zur Identvu\nrung des Leucins bediente, treten auch bei einem Gemenge von Leu\u00ab .n und Amidovalerians\u00e4ure ein.\n3)\tDiese Zeitsehr., Bd. XVII, S. 193.","page":246},{"file":"p0247.txt","language":"de","ocr_de":"basische StickstoffYerbindungen noch auf Amidovalcrians\u00e4ure and auf das damals noch gar nicht entdeckte Phenylalanin untersucht hat, so stehen die von ihm erhaltenen Resultate durchaus nicht im Gegensatz zu den ineinigen, und es muss f\u00fcr m\u00f6glich erkl\u00e4rt werden, dass die von ihm und die von mir untersuchten Pfl\u00e4nzchen die gleichen stickstoffhaltigen Stolle enthielten.\nAm facht erwachsene Wicken-Pfl\u00e4nzchen, deren Vegetationsdauer drei Wochen betragen hatte, lieferten in einer von I). Prianisehnikow *)-ausgef\u00fchrten. Untersuchung neben Asparagin nur eine Amidos\u00fcure, n\u00e4mlich Leucin, und zwar nur in sehr geringer Quantit\u00e4t. Zu dem gleichen Resultat gelangte ich2) bei Untersuchung von Wickenpfl\u00e4nzchen gleicher Art, deren Alter sechs Wochen betrug.\nIch stellte mir nun die Aufgabe, zum Vergleich die stickstoffhaltigen' Bestandtheile ganz junger Keimpflanzen von Vicia saliva kennen zu lernen. Zu diesem Zweck untersuchte ich drei Culturen (i\u20147t\u00e4giger Keimpflanzen, von denen die? <\u2018>110 im Garten unseres Instituts in 'fruchtbarer .Unie unter ganz normalen Verh\u00e4ltnissen, die zweite und dritte in einem verdunkelten Zimmer in Sand gezogen worden waren ida die Keimlinge Anfangs in der Krde stecken, so kann es kaum einen Unterschied machen, ob man w\u00e4hrend der ersten Keimungsperiode das Licht zutreten lasst, oder nicht : dieser Annahme entsprechen auch die Krgebnisse, die bei Untersuchung jener beiden Culturen erhalten wurdeni. Um den Kntwicklungsgrad der Pfl\u00e4nzchen zu kennzeichnen,\u2019 f\u00fchre ich noch an, dass ihre L\u00e4nge ohne die Wurzel in allen F\u00e4llen 7\u20148 cm. betrug.\nHs erschien mir w\u00fcnschenswert!!, diese\t'7 t\u00e4gigen\nKeimpfl\u00e4nzchen hinsichtlich ihres Sfoffgehalts auch noch mit \u00e4lteren etiolirten Pfl\u00e4nzchen zu vergleichen, welche aus dem gleichen Samen gewonnen waren. Ich untersuchte daher\n\u2022V 2\nw\u00f6chentliche Keimpflanzen solcher Art, gezogen in Sand\nin einem verdunkelten Zimmer\n>) Landwirthschaftliche Versuchsstationen, Bd. 45, S. 217. 2) Ebendaselbst, Bd. 46, S. 388.","page":247},{"file":"p0248.txt","language":"de","ocr_de":"a) 6\u20147t\u00e4gige Keimpflanzen.\nIch theile zuerst die Ergebnisse mit, die ich bei Untersuchung der im Freien gezogenen Pfl\u00e4nzchen erhielt. 2 Va Kilo der getrockneten und zerkleinerten Pfl\u00e4nzchen wurden mit ca. i Liter Weingeist von ca. \u00ab2 Volumprocent \u00fcbergossen und 1\u2014VU Stunde lang gekocht. Den durch Filtration und Nachwaschen mit Weingeist vom Ungel\u00f6sten getrennten Auszug verarbeitete ich in der fr\u00fcher wiederholt beschriebenen Weise1) auf Amidos\u00e4uren. Ich erhielt ein im Aussehen dem unreinen Leucin gleichendes Pr\u00e4parat, dessen Gewicht nach l\u00e4ngerem Trocknen \u00fcber Sclnvefcls\u00e4ure BCa g betrug. Da das Ausgangsmaterial nicht sehr fein zerrieben und mit einer nicht sehr grossen Alkoholmenge behandelt worden war, so konnte man vermuthen, dass die vorhandenen Amidos\u00e4uren nicht vollst\u00e4ndig in den Auszug \u00fcbergegangen waren. Ein\nTheil des bei der ersten Extraction verbliebenen R\u00fcckstandes\nwurde daher mit H\u00fclfe der Dreefs sehen Reibe in ein sehr feines Pulver verwandelt und dann noch einmal mit heissein\nWeingeist extrahirt. Auch dieser Extract lieferte noch Amidos\u00e4uren, und zwar 2,7 g pro 1 Kilo des Ausgang\"-materials. Die Gesammtausbeute an Amidos\u00e4uren betrug demnach ca. o,\u00fcV, berechnet auf das Gewicht des lull-trocknen, sehaalenhaltigen, von Sand- und Erdtheilchen nicht ganz freien Ausgangsmaterials. Ohne Zweifel ist aber die\n1) Der weingeistige Auszug wird der Destillation unterworfen, der dabei verbliebene Huckstand mit Wasser behandelt, die tr\u00fcbe Fl\u00fcssigkeit mit Gerbs\u00e4ure versetzt. Man bringt aufs Filter (zuvor f\u00fcgt man etwas Hleiessig zu, falls die Fl\u00fcssigkeit schwer i\u00ee\u00eetrirbar ist. setzt zum Filtrat Hleizucker oder Hleiessig zu. so lange noch ein Niederschlag entsteht, \u00abItrirt wieder und leitet in das Filtrat Schwefelwasserstoff ein. Die vom Sclnvefelblei durch Filtration getrennte Fl\u00fcssigkeit wird un Wasserbade bei gelinder W\u00e4rme eingedunstet, bis auf ihrer Oberfl\u00e4che sich eine Haut bildet. Nach Verlauf von einigen Tagen werden die ausgeschiedenen Amidos\u00e4uren auf ein Zeugtilter gebracht, nach dem Abtropfen der Mutterlauge mit etwas Weingeist gewaschen und sodann zwischen Fliesspapier stark abgepresst. In manchen F\u00e4llen habe uh die Amidos\u00e4uren behufs Entfernung der Mutterlauge auf eine Tlionplatte\ngebracht.","page":248},{"file":"p0249.txt","language":"de","ocr_de":"\u2014 249 \u2014\nAusbeute hinter dor im Ganzen vorhandenen Amidos\u00e4uren-menge betr\u00e4chtlich zur\u00fcckgeblieben; denn nach der Ausscheidung der Amidos\u00e4uren aus den eingeengten Extracten blieb eine dickfl\u00fcssige Mutterlauge \u00fcbrig, aus welcher jene Stoffe sicherlich nur unvollst\u00e4ndig auskrystallisirt sind.\nDas in der beschriebenen Weise erhaltene Amidos\u00e4uren-pr\u00e4parat \u00fcbergoss ich, nachdem es zerrieben worden war mit absolutem Alkohol, erhitzte die Fl\u00fcssigkeit im Wasserbade bis fast zum Sieden und f\u00fcgte dann unter Umsch\u00fctteln eoncentrirte Ammoniakfl\u00fcssigkeit in kleinen Antheilen zu, bis der gr\u00f6sste Theil des Pr\u00e4parats in L\u00f6sung gegangen war. Den R\u00fcckstand behandelte ich mit kaltem \\\\ asser, wobei eine in diesem L\u00f6sungsmittel sehr schwer l\u00f6sliche S\u00f6bstanz in\nkleiner Quantit\u00e4t zur\u00fcckblieb. Diese Substanz erwies sich als fyiosin. Sic war leicht l\u00f6slich in waisseriger Ammoniak-\nll\u00fcssigkeit. aus der so erhaltenen L\u00f6sung schied sic sich, IKK hdem Salzs\u00e4ure bis zur neutralen Reaction zugef\u00fcgt wrar, m feinen Krystallnadeln wieder aus. Sie gab sowohl die\nHoffmann sehe wie die Piria sehe Reaction.\nDie vom Tyrosin abfiltrirte Fl\u00fcssigkeit Glasglocke \u00fcber Schwefels\u00e4ure' gestellt, bi\nwurde unter eine s das Ammoniak\nverdunstet und die in L\u00f6sung gegangene Substanz grossten-t heils wieder ausgeschieden war. Diese Substanz wurde dann noch ein zweites Mal in der gleichen Weise in L\u00f6sung und wieder zur Ausscheidung gebracht. Sie bildete nun eine weisse, krystallinische Masse, welche Aussehen und Verhalten des Leucins zeigte. Reim Erhitzen im Glasr\u00f6hrchen ver-fliiclitigte sie sich unter Bildung eines weissen, wolligen Sublimats; sie l\u00f6ste sich schwer in kaltem, leicht In hoissom Wasser: die heisse L\u00f6sung lieferte nach Zusatz von Kupf\u00e8r-acetatsolution1) in reichlicher Menge eine Ausscheidung, w elche das Aussehen des Leucinkupfers zeigte. Die Analyse gab folgende Resultate:\nG Die eoncentrirte Kupferacetatsolution wurde der fast bis zum Kochen erhitzten Leucinl\u00f6sung in kleinen Portionen zugesetzt; dann man erkalten.","page":249},{"file":"p0250.txt","language":"de","ocr_de":"f. u - B e s t i n i rn u n g e n :\n1) 0,3290 g Substanz, bei KM/' getrocknet, g\u00e4ben 0.0800 g CuO;\n2 0.3392 g \u00bb\t\u00bb KM/ \u00bb\t\u00bb\t0,08300 g CuO.\nX--Bestimmungen:!)\nJi 0.3\"35 g Substanz gaben nach Kjeldahl\u2019s Methode 0,031739 g X; 2) 0.3702 g Substanz gaben nacli der gleichen Methode 0.031878 g X. Berechnet f\u00fcr\tBefunden\n(-l^XO^Cu Cu 19.00 X 8.07\n19,42\t19,55 \u00b0/o\n8.50\t8,01 \u00f6/o\nDie von don Leuoinkrys lallen abfiltrjrten weingeistigen MitU(?rlattgon lioforton bet weiterem ^Verdunsten in geringer Quantit\u00e4t noch (\u2018in Pr\u00e4parat, welches nach einmaligem Um-krystallisiren ans Weingeist und Ammoniak gleichfalls das Verhalten des Leucins zeigte. Es gab beim Erhitzen im Glasr\u00d6hrrhon ein weisses wolliges Sublimat; mit Knpfcracetat-l\u00f6sting gekocht lieferte es eine krystallinische, dem Leuciti-knpfer gleichende Ansscheidung (freilich nicht in so reichlicher Menge, wie das erste Pr\u00e4parat): es leiste sich nicht oder nur zum TI teil in einer ges\u00e4ttigten w\u00e4sserigen Leucinl\u00f6sung.\nDie im Vorigen mitgotheilton Yersuchsergebnisso f\u00fchren zu der Schlussfolgerung, dass das aus dem woitigoistigeii Extract dargest(dlte Atnidos\u00e4urenpr\u00e4parat, abgesehen von dem darin in geringer Monge enthaltenen Tyrosin, gr\u00f6ssten-, tlails, vielleicht sogar fast ausschliesslich aus Leucin bestand. W\u00e4re dom Leucin Amidovalerians\u00e4ure oder eine andere Amido-s\u00e4ure Von \u00e4hnlichem Verhalten in erheblicher Quantit\u00e4t bei-gemengt gewesen, so w\u00fcrde (las Leucin auch nach zweimaligem ITnkrystal lis iron vermuthlich beim Kochen mit Kupferacetaf-l\u00f6sung keine, oder doch nur eine geringe Ausscheidung von Leueinkupfer gegeben haben: mindestens aber w\u00fcrde in\nC Die Ausf\u00fchrung dieser und der w. u. mitgetheilten Stickstoff* bestimmung verdanke ich der Gef\u00e4lligkeit der Herren Dr. E. Winterstuin und F, -Kitter. Bei der Berechnung aller hier und im Folgenden aufgef\u00fchrten Analysenresultate wurden die von der deutsch, ehern. Ges* : -schaft f\u00fcr diesen Zweck festgesetzten Atomgewichtszahlen zu Grunde gelegt.","page":250},{"file":"p0251.txt","language":"de","ocr_de":"solchem F alio diese Reaction bei dem aus der Mutterlauge dargestellten Leucinpr\u00e4parat ausgebliebCn sein. Doch kann das Rohleucin recht wohl eine sehr geringe -Menge von Amidovalerians\u00e4ure enthalten haben: denn es fehlen die Mittel, eine solche neben Leucin nachzuweisen. Line irgendwie erhebliche Verunreinigung des Leucins durch Phenylalanin w\u00fcrde sich beim Krhitzen der Leucinpr\u00e4parate im Gjasr\u00f6hrehen zu erkennen gegeben haben: es trat dabei aber keine f\u00fcr da> Vorhandensein von Phenylalanin sprechende Krscheinung ein. F\u00fcr die Pr\u00fcfung auf diese Amidos\u00e4ure kann ihre Kigen-sclialt, bei der Oxydation durch Ghroms\u00fcure Benzoes\u00e4ure zu geben, vervverthet werden. Lin Versuch, durch Oxydation eines aus den Mutterlaugen von. den Leucinkrystallisationen erhaltenen Produkts Benzoes\u00e4ure zu gewinnen,, gab ein negatives Resultat : doch war dieser Versuch wegen eines dabei gemachten Fehlers nicht einwurfsfrei, Besetzt aber, dass das negative hrgebniss ein correctes gewesen w\u00e4re, \"o w\u00fcrde man aus demselben doch nicht auf g\u00e4nzliches I chien von Phenylalanin in den untersuchten Keimpflanzen schlossen k\u00f6nnen. Denn es kann kein Zweifel dar\u00fcber bestehen, dass es mir nicht gelungen ist, die in diesen Keimpflanzen enthaltenen Amidos\u00e4uren vollst\u00e4ndig zu gewinnen. Nach dem Auskrystallisiren des Rohleucins aus dem bez\u00fcglichen Lxtraet blieb, wie oben schon erw\u00e4hnt worden ist, eine starke dickfl\u00fcssige Mutterlauge \u00fcbrig, welche neben Kohlenhydraten (Zucker) noch StickstollVerbindungen enthielt, ln dieser Mutterlauge k\u00f6nnen Amidovalerians\u00e4ure und Phenylalanin, falls sie in sehr geringer Quantit\u00e4t das Leucin liegh\u00fcteten. vollst\u00e4ndig in L\u00f6sung geblieben sein. Dass in dieser dickfl\u00fcssigen Mutterlauge ohne Zweifel auch ein, vielleicht recht, betr\u00e4chtlicher Fhei! des Leucins zur\u00fcckgeblieben ist, wurde oben gleichfalls schon hervorgehoben.\nBei der Darstellung der Amidos\u00e4uren nach dem von mir beschriebenen Verfahren aus Keimpflanzen geringen Alters beobachtete ich stets das L\u00f6tstellen solcher dickfl\u00fcssigen Mutterlaugen, welche entweder bei wochenlangem Stehen keine Ausscheidungen mehr lieferten oder doch der Gewinnung","page":251},{"file":"p0252.txt","language":"de","ocr_de":"etwa entstehender Ausscheidungen un\u00fcberwindlichen Widerstand entgegensetzten. Anders ist es hei der Verarbeitung von Keimpflanzen, welche mehrere Wochen lang im Dunklen vegetirt haben: hier bilden sich solche Mutterlaugen meistens in viel geringerer St\u00e4rke. Man darf Wohl annehmen, dass in letzterem h alle das Auskrystallisiren der Amidos\u00e4uren weit vollst\u00e4ndiger statt findet.\nDie Stolle, von denen bisher die Rede war, wurden aus dem weingeistigen Keimpflanzenextract dargestellt. Den bei einmaliger Behandlung der Keimpflanzen mit Weingeist gebliebenen R\u00fcckstand untersuchte ich auf Hexonbasen. Ich behandelte 1 kg dieses R\u00fcckstandes mit kaltem Wasser, befreite den w\u00e4ssrigen Auszug von den durch Gerbs\u00e4ure und durch Rleiessig f\u00e4llbaren Substanzen, s\u00e4uerte ihn sodann mit Schwefels\u00e4ure an und f\u00fcgte nun Rhosphorwolframs\u00e4ure *) zu. Der durch dieses Reagens hervorgebrachte Niederschlag wurde abfiltrirt, mit o\u00b0/\u00abiger Schwefels\u00e4ure gewaschen, zwischen Fliesspapier stark abgepresst und sodann in bekannter Weise mit Barythydrat zerlegt. Aus der mit H\u00fclfe von Kohlens\u00e4ure vom Baryt' befreiten Basenl\u00f6sung konnte ich nach dem von A: Ros sel angegebenen Verfahren, dessen Beschreibung hier un noting. ist, Histidin, Argin in und Lysin isoliren. Das Histidin wurde aus dem Ou(fcksilb(*rchloridniederschlag als \u2022 salzsaures Salz gewonnen. Dieses Salz bildete gl\u00e4nzende Krystalle, die im Aussehen dein Histidinchlorid anderer Herkunft glichen. Das durch Umsetzung mit Silbernitrat daraus dargestellte Histidinnitrat lieferte, als seiner w\u00e4sserigen L\u00f6sung \u00fcbersch\u00fcssiges Silbernitrat und dann tropfenweise Annnoniak-fl\u00fcssigkeit zugesetzt w\u00fcrdet einen weissen amorphen Niederschlag von Histidinsilber.*) Die Bestimmung des Silber-\nti Sowohl in diesem K\u00e0lle wie in allen sp\u00e4ter beschriebenen Versuch\u00bb;\u00bb wurde krystallisjrte, nach lire c lise Ts Verfahren durch Aufl\u00f6sen in Aether g\u00bb\\reinigte Phosphorwolframs\u00e4Hre verwendet.\n.2) Ls sei hier daran erinnert, dass eine w\u00e4sserige L\u00f6sung von Argininnitrat niit Silherniirat und Ammoniak keine F\u00e4llung gibt; (las Lntstelien jenes Niederschlags unterscheidet also das Histidin vom Ar<rininl","page":252},{"file":"p0253.txt","language":"de","ocr_de":"gehalts in der bei 100\u201c getrockneten Substanz gab folgendes Resultat:\n0,lfMK3 g Substanz gaben 0.0800 g Ag.\nBerechnet f\u00fcr C6H7Ag,X30, -f 11,0 > Gefunden Ar \u00f4\u00f4,77\t; 55,(\u00bb2 \u00b0/u. .\nDas Filtrat vom Quecksilberchloridmederschlage wurde durch Rinleiten von Schwefelwasserstoff vorn Quecksilber, sodann mittelst Silbernitrat von der Salzs\u00e4ure befreit: hierauf wurde es mit Silbernitrat und Rnrvtwas-so.r versetzt, um das Argitiin als Silberverbindung auszulallen: Der Niederschlag wurd(\u2018 abfiltrirt, mit Wasser gewaschen, zwischen Fliesspapier abgepresst, sodann in Wasser veithejlf und durch Schwefelwasserstoff zersetzt. Das Filtrat vom Schwefehjuecksilber engte ich im Wasserbade stark ein, nachdem es mit Salpeters\u00e4ure neutralisirt worden war: es lieferte bald Krvstalle von Argininnitrat. Letztere wurden durch Aufstreielie'n auf eine Ilionplatte von der nur in geringer Quantit\u00e4t vorhandenen Mutterlauge befreit, einmal aus Wasser umkrystallisirt und sodann in bekannter Weise\u00bb) in Arginiilkupfernitrat =\n(L\u00df11J iNt()2).,( <u(X();i)-j- d 11,0 \u00fcbergel\u00fcbrt. Diese eharak-tuistische Atgmunerbindung, welche \u00bbins massig, concentrirter w\u00e4sseriger L\u00f6sung in d\u00fcnnen, zu kegligen Aggregaten vereinigten Prismen von charakteristischem Aussehen krystallisirf, s< liniolz gleichzeitig mit einer aus anderer Quelle stammenden Probe der gleichen Verbindung bei 112\u00b0 -i und lieferte bei der Analyse folgende Zahlen:\n1)\t0,3200 g dor an der Luft, dann noch kurze Zeit \u00fcber Chlor--\nedaum getrockneten Substanz verloren bei 100 -105\u00b0 0,0310 g an Gewicht \u00fcnd gaben beim (M\u00fchen 0.0110 g CuO.\t\u2019\n2)\t0,14 >90 g Substanz, ebenso behandelt, verloren 0.0382 g an ('\u2022\u2022wicht und gaben 0,0550 g CuO.\nBerechnet f\u00fcr\tGefunden\n(G6IluN40*V:\u00bbi<N0,i, -f 311,0\ti\t2\nl,\u00ab\u00b0\t0,15\t0,12\t0,31\u00b0 \u00ab\nCl\u00bb\t10,77\t10.00\tlo,74J,\nVgl. diese Zeitschrift, Bd. XI, S. 18. sowie Bd. XXB, S. 128.\n2) Fast den gleichen Schmelzpunkt \u00bb112\u2014111\u00b0 gibt A. G ule witsch \u2022 \u2022 1 i\u00ab so Zeitschr., ltd. XX\\ II, S. 107) f\u00fcr das Kupferargininnitrat an.","page":253},{"file":"p0254.txt","language":"de","ocr_de":"Das durch Zerlegung dieser Verbindung mittelst Schwefel-wasscrstolT erhaltene Nitrat gab die Keactionen des Argininnitrats.!)\nDas Filtrat von dem durch Silbernitrat und Barytwasser horvorgcbrachtcn Niederschlage wurde von den darin noch vorhandenen Silber- und Karytresteii befreit und sodann mit Phosphorwolframs\u00e4ure versetzt. Die bei Zerlegung des Phosphorwolframs\u00fcureniederschlags erhaltene Basenl\u00f6sung wurde mit alkoholischer Bikrins\u00e4urel\u00f6sung neutralisirt und dann im Wasserbade stark eingeengt. Sie lieferte eine krvslallinischc Ausscheidung, welche aus einem Gemenge von Kaliumpikrat mit dem Pikrat einer organischen Base bestand. Ich f\u00fchrte diese Pikrate durch Sch\u00fctteln mit w\u00e4sseriger Salzs\u00e4ure und Aether in bekannter Weise in die Chloride \u00fcber. Die w\u00e4sserige L\u00f6sung der letzteren wurde im Wasserbade eingedunstet, der Verdampfungsr\u00fcckstand mit Methylalkohol behandelt: Chlorkalium blieb zur\u00fcck, w\u00e4hrend das Chlorhydrat einer organischen Base in L\u00f6sung ging. Nachdem das beim Verdunsten dieser L\u00f6sung zur\u00fcckgebliebene Salz zur Peinigung noch einmal in Methylalkohol aufgenommen worden war, wurde seine ooncentrirte w\u00e4sserige* L\u00f6sung mit Platinchlorid und etwas Weingeist vermischt. Line dabei in geringer Ouantil\u00e4t entstandene F\u00e4llung wurde abliltrirt, das Filtrat mit mehr Weingeist 1 vermischt und nun der Buhe \u00fcberlassen. Nach ca. 12 Stunden begann ein Chloroplatinat in sch\u00f6nen rothg\u00abdben Prismen aus der Fl\u00fcssigkeit sich abzuscheiden. Die Prismen zeigten genau das gleiche Aussehen, wie Lysin-platinchloridkrystalle,2) verwitterten ebenso wie di(\u2018se schi-rasch beim Liegen \u00fcber concentrirter Schwetels\u00e4ure und bcsassen ihm gleiehe\u00fc Schmelzpunkt.3) Die Analyse der\nIm. Ifiese Zeits\u00bb hrift. ltd. XXII, S. -WH.\n2: Als Yergleichsohject diente das Cldorejilatinat von Lysin, vvelrhes aus den Spaltungsprodukten der aus Loniferensainen dargestellt.1 n Po\u00bbtemsuhstan/.en von uns isolirt worden war.\n3i Lei Ausf\u00fchrung des Versuchs wurden zwei Lapillarndircli- n von denen das eine etwas Lysinplatinehlorid, das zweite eine Frohe des auf seine Identit\u00e4t mit letzterem zu pr\u00fcfenden C.hloroplatinats ent+rieU.","page":254},{"file":"p0255.txt","language":"de","ocr_de":"y.nov\u00efl im Exsiccator, dann hoi lO0\u00b0, schliesslich noch hei getrockneten. Krystalle gab folgende Hesultate:\n1)\t0,1'&> \u00a3 Substanz gaben beim Gl\u00fchen n.(M>07 g pt;\n2)\t0,4170 g Substanz wurden in Wasser gel\u00e4st und mit Schwefel-\nwasserstoff zersetzt, das Schwefelplatin durch Gl\u00fchen in Platin \u00fc.ber-gelubrL das Filtrat vom Schwefelplatin f\u00fcr eine StickstolTbestimmung uaeli Kjeldabl s Methode verwendet ; erhalten wurden 0 1 {\u25a0>\u25a0) \u00bb Pt und u.olWtf.g X.\t'\nHereebnet f\u00fcr\tGefunden\n2 HCl, PtCl4\t1\t2\n!>t\ta htts * ;i4ko%\nN r,()r>\t-\t4,71V\nDie Ausbeute an Hexonbasen war nicht gross; ans 1 kg des Ausgangsmaterials erhielt ich ungef\u00e4hr 0,1 g Ilistidin-chlorid, 1,5 g Argininnitrat und 0,4 g Lysiiichlorid. Doch k\u00f6nnen diese Angaben selbstverst\u00e4ndlich, auf Genauigkeit keinen Anspruch machen, denn nach dem Auskrystnllisiren des Uistidinchlorids blieb eine starke Mutterlauge \u00fcbrig, die ohne Zweifel noch etwas von jenem Salz einschloss; ferner H\u00fcd Aigininnitrat und Lysinchlorid nicht in reinem Zustand gewogen worden. Es muss demnach auch als m\u00f6glich bezeichnet werden, dass neben jenen drei StiekstofTvorbindungen andere organische Hasen sieh vorfanden.\nWas den Asparagingehalt dieser Keimpllanzen betrifft, Pin w\u00e4sseriger Auszug aus 10 g lufttrockener Keim-l*|l;,,izcii 0,181 g A spara gin krystalle (wasser- und aschenfrei in H-Pchnnng gestellt) = 1,84\"Doch ist cs nicht sicher, d;,ss oicht den Krystallen etw;ts Leucin beigemengt war. Ich versuchte daher noch aus einem Extract aus 40 g lufttrockener Keimpflanzen das Asparagin durch Ausf\u00e4llung mit Mercuri-ll],l'al o- s- w. nach bekannter Metliode m\u00f6glichst vollst\u00e4ndig z 1 r><\\\\ innen., dubei erhielt ich 0,012 g Asp a r agi n k r y s lalle (wasser- und aschenfrei in Hechming gestellt) \u2014 1 Wed i' dicr, n\u00e4mlich \u2014 4,2 \u00b0/\\\u00bb war die Asparaginmenge, die sieb\n- 1 i< Lzf'itig im gleichen Hade erhitzt (das Schmelzen erfolgte bei 218\u201422&). \u00e4 der gleiclien Weise sind alle sp\u00e4ter in dieser Abhandlung autgef\u00fcIrrten\n\u2022Nki.iel/.j,\u201enktsbestimmungen. die zur Identifizirung von Lysinplatincblorid enten. ausgef\u00fcbrt worden.","page":255},{"file":"p0256.txt","language":"de","ocr_de":"\u2014 256 \u2014\naus einer nach Sachsse VMethode ausgef\u00fchrten Bestimmung berechnete. *) Es ist aber fraglich, ob das bei Ausf\u00fchrung dieser Bestimmung im Extract entstandene Ammoniak ausschliesslich aus Asparagin abgespalten worden war. Ich erinnere hier daran, dass nach v. Gorup-Besanez in den Wickenkeimlingen neben Asparagin auch etwas Glutamin sich findet; auch liegt es im Bereich der M\u00f6glichkeit, dass diese beiden Amide nicht die einzigen durch Salzs\u00e4ure unter Ammoniakabspaltung zersetzbaren Bestandtheile der genannten Keimpflanzen sind.\nDie zweite Cultur 6\u20147 t\u00e4giger Keimpflanzen, gezogen im verdunkelten Zimmer, gab bei der nach gleichen Methoden ausgef\u00fchrten iTitorsuchung fast genau die gleichen Resultate, wie die erste Cultur. Ein mit H\u00fclfe von 112\u00b07o igem Weingeist hergestellter Auszug aus 800 g der lufttrockenen zerriebenen ril\u00e4nzclien lieferte ein Amidos\u00e4urenpr\u00e4parat, dessen Gewicht nach dem Trocknen \u00fcber Schwefels\u00e4ure 3,4 g betrug. Dieses Pr\u00e4parat schloss ein wenig Tyrosin ein, dessen Isolirung und fdentiliciruhg ebenso gesell ah, wie es oben angegeben worden ist. Der Rest des Pr\u00e4parats bildete nach zweimaligem Um-krystallisiren aus einem Gemisch von Alkohol und Ammoniak-\u00dc\u00fcssigkeit gl\u00e4nzende Krystallbl\u00e4ttchen, welche die Eigenschaften des L e u e i n s zeigten. Die heisse, w\u00e4sserige L\u00f6sung der Krvstalle gab auf Zusatz von Kupferacetat eine Ausscheidung, welche das Aussehen des Leucinkupfers zeigte. Die Analyse der bei 100\u00b0 getrockneten Verbindung gab folgende Resultate:\nt) 0,2575 g Substanz gaben 0,06H5 g C.uO 2) 0,2515 *\t\u00bb\t\u00bb\t0,0625 \u00bb\t\u00bb\nBerechnet f\u00fcr\tGefunden\n(Cftltl2N(),#r.u\t4\t2\nCu 19,66\t19,70\t19,86\u00ab/)\nEin beim Verdunsten der Mutterlauge von den Leucin-krystallen erhaltenes Produkt wurde der Oxydation mittelst Kalimnbichromat und Schwefels\u00e4ure unterworfen. Die Fl\u00fcssigkeit gab beim Erkalten keine Kristallisation von Benzoes\u00e4ure,\nl) Die vor dem Kochen mit Salzs\u00e4ure im Extract schon vorhanden\u00ab: Amnioniakmenge wurde nach E. Bosshard's Methode bestimmt.","page":256},{"file":"p0257.txt","language":"de","ocr_de":"lieferte aber beim V erdiinsten \u00fcber Schwefels\u00e4ure doch einige Krystallblattcheii, welche das Aussehen der genannten S\u00e4ure belassen: doch war die Quantit\u00e4t der Krystalle zu gering um sic identifiziren zu k\u00f6nnen.\tr ^\nAuch hier W\u00fcrde die Aushe.de an Amidos\u00e4men wahrscheinlich eine gr\u00f6ssere gewesen sein, wenn ich die Kxlraetion mit heissein Alkohol noch einmal wiederholt hatte (man -ver-gleiche die oben gemachte-Angabe).\t\u2019\nHer in Weingeist unl\u00f6sliche Tlieil der l'fl\u00e4nzc'hcn wurde\n;ml\t^\tvon llr. Widsoe nul Hexohhasen\nuntersucht. Aus der hei Zerlegung des l'hos|>horwo|.|'rams\u00e4ure-niedcrsehlags erhaltenen \u00dcascul\u00f6sung wurden Histidin und Arginin zusammen durch Silhernilral und Barvlwasser gelallt \"\"r -Niederschlag wurde durch Schwefelwasserstoff z,+selzt die von. Seliwolelsilher ahliltrir-le llasenl\u00f6sung ,\u201ei'f Sal|,eler--aurc neutralisirt. Aus dieser L\u00f6sung wurde dann.das Histidin di.n-li silhernilral und Ammoniak gelallt; die hei Zerlegung -ses Niederschlags mit Salzs\u00e4ure erhaltene Fl\u00fcssigkeit Keh rte\n<ll<\nhivsfulle. als sie nach de\nireu des { '.hlorsilbei-s \u00ab*in-\nii\n\ngedunstet wurde. Has Filtrat von, llistidiusilher wurde von,\nsilher und vom Ammoniak helreit ........I sodann zur Aust\u00e4llim\u00ab\nArginins mit l\u2019lios|diorwollrams\u00e4ure versetzt. Her Nieder-hlag wurde durch llarylhydral zerlegt,- das in Freiheit gesetzte Arginin zuerst in das Nitrat, dann in das Arginiu-k\"|>lermtrat iihergefnhrl : letzteres kryslullisirle in de/eliu-laklerislisehen Form .in kugligen, aus d\u00fcnnen Prismen heslel,enden Aggregaten von dunkelhlaiier Furl,e). Has Vorhandensein von Arginin und Histidin auch in diesen IMIan/rhc, dart demnaeh wohl als naehgewiesen helraehtet werden \u2014 so mehr, als diese heulen Basen in der drillen, unlei-gleiehen Bedingungen gezogenen Cullur hestihiml. na, hg,\u2019wiesen w'\"\"len (vergleiche weiter unten,. Im Filtrat von dem durch sdhernitrat und Barytwasser hervorgehraehten Niedersehlage\nsi,'!l ,llill(' !*\u00ab\"\u2022 vor, welche zun\u00e4chst wieder durch ''hosphorwollranis\u00e4ure ausgcl\u00e4lll. daun in das Bikral iiher-gelul\"-, wurde. Letzteres lieferte heim Sch\u00fctteln mit Salz-saure \u201end Aether eine w\u00e4sserige L\u00f6sung, welche neben etwas\nI1er Zeitschrift f. physiol, r.lieiiii,', XXX.\tJ\"","page":257},{"file":"p0258.txt","language":"de","ocr_de":"Chlorkalium ein in Methylalkohol l\u00f6bliches, krystallisirbares Chlorhydrat enthielt. Dass liier Lysinchlorid vorlag, darf Unwahrscheinlich erkl\u00e4rt werden.\nDer Asparagingehalt der lufttrockenen Pfl\u00e4nzchen belief sich nach einer nach Sachsse's Methode ausgef\u00fchrten De-stimmung auf 4,0\u00b0/o : die aus den Pfl\u00e4nzchen abscheidhare Asparaginmenge war aber hier noch geringer, als bei den Pfl\u00e4nzchen der ersten Cultur. Ich f\u00fchre die betreffende Zahl hier nicht an, weil sie vielleicht mit einem Kehler behaftet ist und wegen Mangels an Material nicht durch einen zweiten Versuch kontrollirt werden konnte ; es muss aber doch als m\u00f6glich bezeichnet werden, dass die nach S ach s s e s Methode erhaltene Zahl um ein Petr\u00e4chtliches zu hoch ist.\nht diesen Pll\u00e4nzehetl wurden auch der Gesammtstickstoif und die auf Proteinstolle fallende Stickstoffmenge, letzten* nach Stutzer s Methode, bestimmt. K\u00fcr die lufttrockenen Pfl\u00e4nzchen ergaben sich folgende Werthe1:\n( \u00bbesam in t st ic kstolT ......... 4,H( )0\u2022\u00bb\nStickstoff in Proteinstoffen ..... 8.22\u00f4/o.\nAuf nicht proteinartige Verbindungen f\u00e4llt nach diesen P\u00bbestimmungen 1,08\u00b0/\u00ab N = 8*2,9\u2018\\o des Gesammtstickstolls.\nDa der Wassergehalt der lufttrockenen Pfl\u00e4nzchen 9,1<S ' \u2022-betrug, so berechnen sich f\u00fcr die Pllanzentroekensubstau/. folgende Werthe:\nGesainmtstickstoff\t5,29 \u00b0,V\nStickstoff in Proteinstoffen . . . . . ... . \u2022 \u2022 8,55 \u00b0/o\nStickstoff in nicht proteinartigen Verbindungen . . 1,74?/\u00ab,\nDass ich schliesslich noch eine dritte Cultur 6\u20147t\u00e4giger Keimpflanzen von Vicia sativa untersucht habe, hatte einen besonderen Grund. Wie man aus den im < Anhang\u00bb gemachten Mittheilungen ersehen kann, ist es sehr wahrscheinlich, dass\ni) Analytische Helege: A. Gesainmtstickstoff: a) 1,2101 g Substanz gaben 0,05882\u00ab g = 4.82 \u00b0'o N b) 1,4188 g Substanz gaben 0,0074888 g = 4.77'\u00bb.o N (Mittel: 4,80\u00b0/\u00ab N). B. Proteinstickstoff na\u00ab li Stutzer s Verfahren: a)13\u00e204 g Substanz gaben 0,048584 g = 8,20 \u2019, * $\u25a0 b) 1.8870 g Substanz gaben 0,048264 g = 3,24\u00b0/o N (Mittet 8,22\u00b0 ) N). Die Bestimmungen w\u00fcrden nach KjeldahKs Methode ausgef\u00fchrt.","page":258},{"file":"p0259.txt","language":"de","ocr_de":"259 \u2014\ndie Keimpflanzen der Papilionaceen ein eiweissl\u00f6sendes Enzvm enthalten. Es liegt nun im Bereich der M\u00f6glichkeit, dass dieses Enzym noch w\u00e4hrend des bei 55\u201400\u00b0 erfolgenden Trocknens der Pfl\u00e4nzchen auf die Eiweissstoffe wirkte. Allerdings kann die \\\\ iikung wohl nur eine schwache gewesen M in, denn, abgesehen da\\on, (lass jene lemperatur vermuth\u2014 lieh keine g\u00fcnstige f\u00fcr das Enzym war, entwich auch aus den im Trockenschrank d\u00fcnn ausgebreiteten Pfl\u00e4nzchen das Wasser so rasch, dass Vorg\u00e4nge der genannten:\"Art ohne Zweifel bald zum Stillstand kamen. Immerhin war es von Interesse, zu pr\u00fcfen, ob andere Resultate sich ergaben, wenn das Trocknen der Pfl\u00e4nzchen bei einer h\u00f6heren Temperatur erfolgte. Daher wurden die Pfl\u00e4nzchen der dritten Cult\u00fcr, welche, ebenso wie diejenigen der zweiten Cultur, im verdunkelten Zimmer gezogen worden waren und ungef\u00e4hr' den gleichen Entwicklungsgrad basasse\u00bb, bei 75\u201480\u00b0 getrocknet. Sie br\u00e4unten sich beim 1 km knen st\u00e4rker, als .-die Pfl\u00e4nzchen, die bei einer unter GO\u00ae liegenden Temperatur getrocknet wurden; die bei ihrer Untersuchung erhaltenen Resultate stimmten aber in allen wesentlichen Punkten mit denjenigen \u00fcberein, die sich bei der .Untersuchung der anderen Pfl\u00e4nzchen gleicher Art ergaben. Ein we in ge is tiger Extract aus 1 kg der hifttroekenen Pfl\u00e4nzchen lieferte ein Amidos\u00e4urepr\u00e4parat, dessen fie wicht nach dein Trocknen \u00fcber Schwefels\u00e4ure- 5 */\u00e0 g betrug. Das Pr\u00e4parat schloss eine sehr kleine Menge von Tyrosin ein; der Rest bestand allem Anschein nach zum aliergr\u00f6sslen Theil aus Ueucin. Nach zweimaligem Umkrystallisjren aus einem Ge-\"uscli von Weingeist und Ammoniakfl\u00fcssigkeit bestand die \u2022Substanz aus weissen, gl\u00e4nzenden Krystallbl\u00e4ttchen, die das Aussehen und das Verhalten des Leucins zeigten Ihre heisse, w\u00e4sserige L\u00f6sung gab auf Zusatz von Kupferacet\u00e4t in reichlicher Menge eine dem Leucinkupfer gleichende Ausscheidung. Ihe Kupferbestimmung gab f\u00fcr dieses Produkt folgendes Resultat:\n06287 S Substanz (bei 100\u00b0 getrocknet) gaben 0,1515 g Cu\u00d6.\nBerechnet f\u00fcr (C!6Hl8N0,>tCu\tGefunden\nCu Rfh\u00dc\t19,63 \u00c7o.\n17*","page":259},{"file":"p0260.txt","language":"de","ocr_de":"Der bei Behandlung der zerriebenen Pfl\u00e4nzchen mit \\\\ eingebt verbliebene B\u00fcckst and wurde mit kaltemWasser extrahirt. Der Auszug gab mit Phosplmrwolframs\u00e4ure1 ) einen starken Nieder-schlag, aus welchem sich nach bekannten Methoden Hex otili as en isoliren Hessen. Das aus dem Ouecksilberchloridniedcr-sehlage gewonnene Histidin c h 1 or i d bildete tafelf\u00f6rmige1 \u25a0Krystalle, die im Aussehen dem Histidinchlorid anderen\u2019 Herkunft glichen, ln dein durch Pmkrystallisiren gereinigtem Produkt wurde eine ( Uilurhestimmung mit f<dgendem Resultat ausgeliihrt :\nO.] Odo g Substanz. i i'ihcf Schwefels\u00e4ure getrocknet) galten O.OGUo g AgLL Berechnet f\u00fcr\tGefunden\nr ll,o \u25a0 v\nr.i lo.nn\tmul \u2019\u00bb.\nDie Silberhestimmung in dem aus diesem Produkt nach bekanntem Verfahren dargestellten 11 i s t i d i n s i 1 h e r gab folgendes Resultat :\nO.I.VJO g Substanz bei 100\u00b0 getrocknet gaben O.OSUO g A g. Berechne! f\u00fcr\tGefunden\n(,ll;AgaN:[0,\t11,0\nAg \u00f4\u00f4 77\t\u00f4U.()\u00b0\u00fc.\nAus dem Kiltrat vom Oueeksilberehloriduiedcrschhige wurde (las Arginin in fr\u00fcher beschriebener W eise durch F\u00e4llung mit Silbern it rat und Raryl wasscr isolirt. h*h f\u00fchrte diese Rase zun\u00e4chst in das Nitrat \u00fcber.-) Letzteres wurde durch l iiikryslallisireti gereinigt und daun in Arginiitku|*fei-hi t rat i\u2019ilM>i*ge(iihrl. Diese 'Verbindung krystallisirte in der charakteristischen Form und schmolz gleichzeitig mit Arginiu-kiijdernitrat anderer Herkunft. 1 tie Analyse gab folgende\n0.2720 g Sut \u00bbst an/, verloren bei 100\u20141 \u00bbfl (l.02o.) g an Gewicht\nund gaben O.OHUO g LuO.\nAd-'-' Berechnet f\u00fcr\tGefunden\nnso tM\u00e4\nC.U 10;/ \u00ab\tlO,o/\u00b0,o.\nd i ; Vor dem Zusatz, der Phospliorwolfrarns\u00e4ure wurde der Auszug von den durch Gerbs\u00e4ure und durch Bleiessig f\u00e4llbaren Stoffen befreit.\nti, Xacb dem Au>krystallisiren des Argininnitrats blieb eine starke, dickfl\u00fcssige Mutterlauge \u00fcbrig.","page":260},{"file":"p0261.txt","language":"de","ocr_de":"Das bei Zerlegung dieser Kupferverbindung mittelst Schwefelwasserstoff erhaltene Nitrat stimmte im Aussehen und in den Keactionen vollst\u00e4ndig mit Argininnitrat \u00fcberein.\nDas Filtrat von dem durch Silbernitrat und Haryt hervorgebrachten argininhaltigen Niederschlage enthielt noch eine durch Phosphorwolframs\u00e4ure f\u00e4llbare Hase. Ks ist also sehr wob! m\u00f6glich, dass auch hier Lysin sich vorfand: doch habe\nich den Versuch nicht bis zur Isolirung dieser liase durcli-g\u00bb\u2018f\u00fchrt.\nAus den im Vorigen gemacliten Mittheilungen ist zu ersehen, dass die drei Culturen <>\u20147 t\u00e4giger Keimpflanzen, von denen die eine im Freien in fruchtbarer Fnh^ die .beiden anderen im Zimmer in Sand gezogen waren, hei der Untersuchung die gleichen Resultate gaben: aus allen Hessen sieh Leucin, Tyrosin, Arginin und Histidin isoliren (die Pr\u00fcfung aul Lysin ist nur Ix i den Pfl\u00e4nzchen der erstenCultur, hier alter mit positivem Resultat, ausgef\u00fchrt worden). Auch die Ausbeute an den oben genannten Stoffen zeigte bei den drei zur rnlersiiehung gelangten Culturen nur geringe Verschiedenheiten.\nDie bei /.)\u2014TsO\" getrocknHe.il Pfl\u00e4nzchen der dritten (:u\u00ee,l|l\u2018 heferten, soweit sich .dies auf dein von mir ein--< hlugeuen Wege \u00fcberhaupt ieststellen Hess, keine niedrigere\nAusbeute an Kiweisszersetzungsprodukten (Amidos\u00e4uren und Ilexonbascu), als die unter li\u00fc\" getrockneten Pfl\u00e4nzchen der anderen Culturen: also scheint es keinen Finlhiss auszuuben. ob man in der einen oder in der anderen W\u2019cise \u2018.he Pll\u00e4nzehen trocknet.\nh) d1 aw\u00f6cdienl liehe etiolirte Keimpflanzen.\nfhe fein zerriebenen lufttrockenen Pll.\u00e4nzehen. im Cewieht \\-\u00bbii .\u00bb.\u00bb(\u00bb g. wurden mit kochendem Weingeist von ca Vo-luruproeenlen behandelt: der Auszug, in fr\u00fcher beschriebener Wei^e verarbeitet, lieferte ein Amidos\u00e4urejipr\u00e4parat, dessen \" ht mich dem I rocknen \u00fcber Schwefels\u00e4ure nur - g i-drug. Dieses Pr\u00e4parat, aus weleheni ich Tyrosin nicht Z i\tvermochte, wurde zwei Mal aus einem Gemisch","page":261},{"file":"p0262.txt","language":"de","ocr_de":"von Weingeist und. Ammoniakfl\u00fcssigkeit umkrystallisirt; dann windo seine w\u00e4sserige L\u00f6sung mit Kupferoxydhydrat erhitzt, wobei eine Kupferverbindung sich ausschied. Bei der Zersetzung durch Schwefelwasserstoff lieferte diese Verbindung eine Substanz, die sich heim Erhitzen in Glasr\u00f6hrchen wir ein Gemenge von Phenylalanin und Leucin verhielt (wahrend ein The il sublimirte, 1)1 i eh ein geschmolzener, nach dein Erkalten kristallinisch erstarrender B\u00fcckst and, w\u00e4hrend iin oberen Tlieile des (ilasr\u00f6hrchens \u00f6lige Tropfen sich ah-setzten, die nach dem Erkalten krystallinisch wurden und dann den (ieruch. hesassen, der den Zersetzungsprodukten des Phenylalanins eigenth\u00fcmlieh ist). Als diese Substanz der Oxydation mit Kaliumhichromat und verd\u00fcnnter Schwefels\u00e4ure un 1er wollen wurde, trat der Geruch des Benzaldehyds auf: aus der erkalteten Fl\u00fcssigkeit schied sich eine in Aussehen und Verhalten der Benzoes\u00e4ure gleichende Substanz aus.1) Diese Erscheinungen sprechen daf\u00fcr, dass Phenylalanin vorhanden war. Die von der erw\u00e4hnten Kupfervorbiiidung nie lillrirte Fl\u00fcssigkeit wurde im Wasserbade eingedunstet, der Verdampfungsr\u00fcckstand sodann mit warmem Wasser behandelt, wobei noch eine geringe Menge einer schwer l\u00f6slichen Kuplei-verhindung Zur\u00fcckblieb, Die liltrirte L\u00f6sung wurde mit H\u00fclle von Schwefelwasserstoff vom Kupfer befreit und hierauf ein-gedunstet. der Verdamplungsr\u00fceksland aus einem Gemisch von Weingeist uml Ammoniakll\u00fcssigkeil umkrystallisirt. So erhielt ich ein ill gl\u00e4nzcudeii Bl\u00e4ttchen krystaHisirendes Produkt, welches das Verhalten der Amidovaleriausiiure zeigte. Es verll\u00fcchtigte sich beim Erhitzen im Glasr\u00f6hrchen unter Bildung eines weissen Sublimats : seine w\u00e4sserige L\u00f6sung gilb beim Erhitzen mit Kupferacetat keine Ausscheidung. L>\nl\u00f6ste sich leicht in einer ges\u00e4ttigten w\u00e4sserigen Leucinl\u00f6sung.\nAus den im Vorigen mitgethcilten Versuchsergebnissen \u00f6i zu schlii\u2018ssen, dass in dem bei Verarbeitung der .\u20180,'2 w\u00fcchent-\nI) |li<\u2018 inWassor schwer l\u00f6sliche Substanz krystallisirte in gl\u00e4nzenden Nadeln und Pl\u00e4ttchen, welche beim Erhitzen schmolzen, sp\u00e4ter sublimn ten Und den Geruch der Benzoes\u00e4ure zeigten. Die neutralisirte L\u00f6sung gab mit Eisenchlorid eine hellbraune F\u00e4llung.","page":262},{"file":"p0263.txt","language":"de","ocr_de":"lichen Pfl\u00e4nzchen erhaltenen Amidos\u00e4urenpr\u00e4parat Phenylalanin und Amidovalerians\u00e4ure .enthalten w\u00e4ren; dass liehen letzteren auch Leucin sich vorfand, ist nicht bewiesen, kann jedoch f\u00fcr m\u00f6glich erkl\u00e4rt werden. Jedenfalls aber bestand nur ein Theil, wahrscheinlich sogar nur ein. kleiner I heil jenes Pr\u00e4parats aus Leucin, Daraus folgt aber, dass *li<\u2018 31 2w\u00f6chentlichen Keimpflanzen nur sehr wenig Leucin enthielten.\t.\nIn rebereinstimmung damit stehen (lie Resultate, die ieh fr\u00fcher bei rntersuehungen von Hw\u00f6chentlichen etiofirten Keimpflanzen von Vicia sativa erhielt. Aus diesen Keim-pllanzVm konnte ich, bei Verarbeitung weit gr\u00f6sserer Material-iiicngem Phenylalanin, Amidovalerians\u00e4ure und Leucin darstellen. Von diesen drei K\u00f6rpern schien die AmidovaleWans\u00e4ure der Quantit\u00e4t nach zu pr\u00e4valircn. w\u00e4hrend Leucin allem .'Anschein nach nicht in grosser Menge vorhanden war. Aus diesen Keim-pflanzen erhielt ich pro Kilogramm ungef\u00e4hr ;}\u2022 g Amido-si,m>n (jrewogen als Rohprodukt ) : es ist auzunehmen, dass li'Vhslens (\u2018in Drittel dieses Rohproduktes aus Leuem bestand. Demnach. w\u00fcrde ein Kilogramm der lufttrockenen Pfl\u00e4nzchen mir ungef\u00e4hr 1 g Leucin geliefert haben.\nDer bei der Pehandlung mit kochendem Weingeist un--H\u00fc<t gebliebene-Theil der \u00e4 * Vwuchcntliehen Keiinpllanzen tttmle mit Wasser exlrahirt, rhu* Auszug nach bekanntem \\mfalircn auf llexonbascn untersucht, \u2018Die bei Zerlegung \u2022km J * 11 os p h o r w o I fr a n i s \u00e4 11 re n o \u00bbder s< j11 \u00e4ges erhaltene Pasen-l(,\"|ing \\ersetzte ich, nachdem sie.mit Kohlens\u00e4ure ges\u00e4ttigt worden war. mit Ouecksilberchlorid bis zur neutralen Reaction. Dm- dabei entstandene Ni(\u2018derschlag lieferte, in bekannter WeiVe verarbeitet, Krystalle von llislidinchloi\u00eal in geringer M' nge. Das daraus dargestellte Mist idinsilber gab bei der Analyse folgendes Resultat :\n0.2020 \u00ab Substanz, bei 100 \u00ae gctro< knel, galten 0,1125 ^ AK. berechnet f\u00fcr :\tGefunden :\nG6H7Ag\u00e4N/),-fll80\t'\nAg \u00f45,77\t\u00f4\u00e2.(;0\u00ae/o\nDas Filtrat vom Oiiecksjlbendiloridriioderscfilagc wurde","page":263},{"file":"p0264.txt","language":"de","ocr_de":"vom Quecksilber und von der Salzs\u00e4ure befreit und sodann zur Ausf\u00fcllung des Argiuins mit Silbernitrat und Barytwasser versetzt. Den dabei erhaltenen braunen Niederschlag zersetzte ich durch Schwefelwasserstoff, neutralisirte die vom Schwefelsilber abiiltrirte Fl\u00fcssigkeit mit Salpeters\u00e4ure und dunstete sie sodann zum d\u00fcnnen Syrup ein. Dieser Syrup lieferte keine Krystalle von Argiuinnilrat. Kr enthielt nprli eine durch Silbernitrat und Ammoniak f\u00e4llbare Substanz i Histidin V ! : ieh f\u00e4llt(\u2018 dieselbe aus, befreite das kiltrat \\ oni Silber und vom Ammoniak und versetzte es dann mit Pho-phorwolframs\u00e4ure. Der durch dieses Reagens hervorgebrachn*, an Quantit\u00e4t nur geringe Niederschlag wurde durch Baryl-hvdral zerlegt, die so erhaltene Basenl\u00f6sung mit Salpetersauie iMMitralisirt und sodann wieder eingeduustef. Auch di cm-Fl\u00fcssigkeit lieferte Indue Ai\u2019gii\u00fcnnitrat-Krvstalle1 ). Ich vermochte also aus den .\u201811 i w\u00f6chentlichen Keimpflanzen kern Arginiu darziislellen. Zu dem gleichen Resultat hin ich fr\u00fcher, jedoch unter Anwendung einer weniger seharten I rennuiig~-m\u00e9thode, bei Fiilersuchung der .\u2018{w\u00f6chentlichen Keimpflauz- n gelangt. \u25a0\u25a0 ed\u00f6?;\nMan kann nun noch fragen, ob etwa in den wenigem I i gen Keimpllanzen-K\\lra\u00abden Arginin sich vorgehu.idc!i habe. Im lessen habe ich bei l nlersuehuug argininhalt ig r Keimpflanzen das Arginin bis jetzt stets in den in W eilige;-, unl\u00f6slichen Theile der Pfl\u00e4nzchen gefunden. Ferner habe i \u00bb ; i i fr\u00fcher auch den Niederschlag. der durch Pliosph\u00bb\u00bbrwoliram-s\u00e4ure in der w\u00e4sserigen L\u00f6sung des beim \\ erdun-tmi dm wein geistigen Kxlraele verbliebenen R\u00fcckstandes erzeugt wm eingehend untersucht : ich vermochte aus diesem Nieiler.-ehktg Riianidiu. Fliolin. Bel ain und eine geringe Menge \\ inu zu isoliren. w\u00e4hrend dagegen kein Anzeichen f\u00fcr das gleich-; zeitige Vorhandensein von Arginin mir entgegen trat.\nDie o 1 2w\u00f6chentlichen Keimpflanzen enthielten Aspa-\n1 Line Pe-1*\u00ab- < b * r 11 \u00fc ss i g k<* it -iah mit Kal i u 11 o i u oc k s i 1 be i-j \u00ab >\u00bb 1 i \u00bb 1 ins Nahen huge, eine F\u00e4llung; Arginin kann also in sehr kleiner Men_e \\\t-\nIm -je wesen sein.","page":264},{"file":"p0265.txt","language":"de","ocr_de":"ni \u00abrin in .\u00abehr jrrosser Quantit\u00e4t. Kin w\u00e4ssoriRer Kxtfaot aus 20 j\u00ef lufttrockener Pll\u00e4nzcheir fieferte 1.702 r AsparaRinkiystalle \u2022 wasser- und astdienfm in liot lmiinR Rostollt) \u2014 s.<.ln;n. Nacli-\nlli<,:<<'s l\u2019io.liikt ans woniR licisscm Wasser nmkrystallisirt wurden war, wurde darin eine KrystallwasserhestinmmnR mit folgendem I\u00bb(\u00bbsultat ansjrelnlirt :\nX Substanz verloren b. i 100\u2014 IO.', M),0h:{ g an (iovicht.\nBerechnet f\u00fcr:\tGefunden \u2022\"\nCJI^O, -rH.,0\n11US0 O\nDio Identit\u00e4t \u00ab1er Kryslalle mit Asparajrin eirriht sich h inor daraus, \u00ablass sic heim Krhilzeif mit vonl\u00fciwitcr Salz-s\u00e4urc sich unter Ammoniakahspallnn-r zersetzten mut dass mis 1 *ir\u2018\u2018r* in der \\\\ iinm.\u00bb mit Kupleroxydhydrat iies\u00e4ltijvjen w\u00e4sse-nd,M ImMinjr heim -hrkalten eine hlaiic, \u00ablem Asj\u00bbaraj^iiikiijrfei* ^rleiclieii(l(\u2018 Vorhiiuiimjr sich auss< hied.\nNach Sachsse s Methode wurde der A Spanien \u00abreliait \u00abIn >er Keimpflanzen \u2014 12.1\u00ab\u00bb .. \u00abridimden. AVaJirsclieirilich ist dn-e Zahl ni tnl^v des Vorhandenseins von (ilntamin zu hoch.\nSodann wurden in den KeiinpllanZaoi noch der (iesamml-','rk'l,'!r 011-1 die auf Proleinslol\u00eee lallende Sticksfoirmenjre\nMiliz.o-s Mel In ule lies lim ml. Idr. die liil\u00fcrockemm \u2019dkinz.-ljeii \u00ab\u2018liehen sieh lol^cnde Zahlen ; h\nficsamiiitsticksl.tli . . . . . . ; f, (;o i ,\nSin kstoll in Piitlcin^iiilfi ii. . 2.os \",,\n^ul nichlprolcinarlijfc- Veihindnn-ren dielen - ^hannaeli *\u25a0\t\u25a0\" ^ \u00b0d\u00ab*r t)S.2ft;.., des (iesanniilslieksioltes. Da der\n\\\\ asser^eliall der lullIi*o\u00ab*keiren hl;inz\u00abdien tUtS \u2019,, hefrn^ so\n' ' -'^en S|(\u2018h liir di\u00ab* Trockensubstanz \u00ab1er r*llanz\u00abdieii folifende 1 \"'linitszahlcn :\n1 - A na 1 y I i sili \u2022* Be le-re: A (i fsa in in I st i fk st off : a I O0\u00ceM >i,;',anz ^ra!>\u00ab\u2018n n.07o:U\u00ab;s ? - O.\u00e2sM X; hi \\:\\\\m , Substanz Vab.\n'/\u2022L.\u00bb|s >t \u2014 0.01 y Mittel 0.00 X. Bl iVotcilisf ickslo !\u2022*< I^Mui/or s \\erfahren : a l.lO^\u00e2 Substan;;.Taten 0.0210001 -\"0 ' . X; 1)1 Miss \u00abj Substanz. galten O.O^\u2019b\u00eeHS <r -> ]o \u2022>y\n2 - 'S \u201d\nV\nI -'S I.\nHihif.\n^ \u2022 mtMaii/. jraiM-n o.'iiMOns \u00ab\t2.1\u00ab).> X Md\n,J,e Bestimmungen wurden na. h KjeldaliTsMeihd.lr ai","page":265},{"file":"p0266.txt","language":"de","ocr_de":"(iesaiiiintstickstoi\u00ef ...............'\u25a0 * \u2022 \u2022 \u2022 \u2022 7,10 \u00b0 o\nStickstoff in Proteinstoffen. . ...\t.... 2,24 \u00b0\u00bb\n.. nicht proteinartigcn Verbindungen 4,80\u00b0^\nNimmt mail an, dass die in don Pfl\u00e4nzchen sich vorfindende absolute Sticks toflmeuge w\u00e4hrend dos Keimungsvor-ganges keine Aondcrung erfahren hat, so ergibt die Berechnung, dass aus 100 Gewichtstheilen <>\u25a0\u20147t\u00e4giger Keimpflanzen 71.F) Gowichtsfheile .\u20181 b2 w\u00f6chentlicher Pfl\u00e4nzchen entstanden sind, .lene Keimpflanzen w\u00fcrden danach w\u00e4hrend 21 '^w\u00f6chentlichen Wachsthums im Dunkeln einen Gewichtsverlust von 25,5 Theilen erlitten haben.\nR\u00fcckblick aui die an den Keimpflanzen von Vicia sativa gemachten\nBeobachtungen.\nIn den 0 -\u201ct\u00e4gigen Keimpflanzen tindet man 1 neben Asparagin) Leucin. Tyrosin und Ilexonbason vor ; und zwar treten diese Produkte in einem M\u00f6ngenve] h\u00e4ltniss auf. das demjenigen \u00e4hnlich ist, in welchem man sie bei der Zersetzung ptlanzlieher Kiweissstofl\u2019e durch S\u00e4uren erh\u00e4lt : Tyrosin linde! sich in viel kleinerer Quantit\u00e4t als Leucin, unter den llexou-basen pr\u00e4valirt das Ar ginin, keim* dieser llexonbaseu tritt aber i 11 so grosser Menge aut. wie das Leucin.\nLine ganz andere Zusammensetzung zeigt das Gemenge l\u00f6slicher StickstoflVerbindungeu, das in den oder o 1 * w\u00f6chentlichen etiolirlen Keimpflanzen enthalten ist. Tyr\u00abein und Argin in fehlen darin oder sind nur in Spuren vorhanden. Leucin tritt nur in kleiner Quantit\u00e4t auf, daneben linden sich noch zwei Amidos\u00e4uren, die aus den j\u00fcngeren Keimpflanzen nicht dargestellt werden konnten, aber doch vielleicht dann nicht v\u00f6llig fehlen, n\u00e4mlich Phenylalanin und Amidovalerinns\u00e4ure. Asparagin tritt in den \u00e4lteren otiolirten Bilanzen in viel gr\u00f6sserer Ouantit\u00e4l auf, als in den j\u00fcngeren Pfl\u00e4nzchen : die Ausbeute \u00e4n diesem Amid war dort tunt Mal so gr\u00abi\". wie hier. Mit der fortschreitenden Kntwieklung der Pij\u00e4nz-chen ist also eine sehr starke Verschiebung des Mengenv\u00bb r-h\u00fcltnisses, in welchem das Asparagin zum Arginin. Leunii und Tvrosin steht, verbunden. \\ ergleicht man z. B. die Ate-","page":266},{"file":"p0267.txt","language":"de","ocr_de":"I.ciik'ii an Asparagin und Leucin, . so findet man, dass die Asparaginmengo zur Leueininenge hei den .j\u00fcngeren Pfl\u00e4nzchen -\"\u2022li etwa = dliis i : 1, in den \u00e4lteren Pfl\u00e4nzchen dagegen vielleicht SO his 1*0 : 1 verh\u00e4lt.\nDiese Krseheinungen f\u00fchren zu der Schlussfolgerung, dass die Anh\u00e4ufung des Aspar\u00e4gins in den Pfl\u00e4nzchen v.m .mein Verbrauch anderer Produkte des Kiweissumsalzes, ins-hesondere des Arginins, Tyrosins und Leiieins hegleilel, ist.\nliemerkenswerth isl noch, dass mir hei I nl\u00e7rsnehung '!''' /t\u00e4gigen Keimpflanzen das aus den ungekeimten \\\\ iekensameti leicht darslellhare Viein nicht .'begegnet isl Dagegen fand ich diesen Stoff fr\u00fcher in den liwocl,eidlichen Krimpflanzen, und zwar in dem Phnsphorwnlfrnmsnurenieder-s. hlag ans dem in Weingeist l\u00f6slichen Thcil der Pfl\u00e4nzchen l.ci den' ()\u2014\"t\u00e4gigen Pfl\u00e4nzchen habe ich diesen Niederschlag ni.-hl untersuchti. Die Ouaidil\u00e4t des Vicins war aber hier nur eine sehr geringe, woraus man zu sohlicssen liai, dass. 'Iie.o. SfieksloflVerhindung im Stoffwechsel . der Keimpflanzen 'l< ni Verbrauch unterlie\u00abrt.\ni>t nicht unwahrscheinlich, dass die Keimjdl\u00e4itmi \\\u00ab\u00bbii \\ icia safiva ausser den aus ihnen darjrestellten nicht pro-' N'MiaHi^en Stickstotlverbindunjren noch andere Stolle dieser AH enthalten, die uns his jetzt unbekannt <reblieben sind; n,;il|i Ali<* ^,A\\v\u00f6ehenHieti(\u2018n etiolirlen Pfl\u00e4nzchen enthalten \u2022 ti< kstoir in I 01111 nielit prolcinarfijjfer \u2022 \\ erbindiintfeii. ,>a \",l\" auf. Asparajrin und \u00e4hnlich\u00ab* Slolfe (Glulnmin)\n>tu ksfoff lallen, so bleiben noch l,Ss\" o Stickstoff \u00fcbri\" welche .nn\u00e4Ten nicht proteinarti<ren Verbindungen anjfeh\u00fcren. Sind Illi!1 :,,,ch 111 fil(\u2018sen Keimpflanzen nehen Asparajriii noch.zahl-ln . tolle jener Art, n\u00e4mlich Leucin, Amidovahvriansaiiro, '^nvlalanin. Histidin, Guanidin, Cholin, Detain, Vieil, und \u00bbAmmoniak naeh<rewiesen worden, so findet inan doch keinen ,il('s,\u2018r Sf()tl'e in den Keimpflanzen in jrnasser Men*fe vor: es 'Aicint daher, dass die benannten Stoffe nicht hinreiehen. um '!i\" StickstofTmenffo zu decken, die .nach Abzu^r des Aspa-l und Glutamin-Stickstoil's vom - Xiehlprofeinstiokstolf li \u00fcbrig bleibt. Etwas Bestimmtes l\u00e4sst sich dar\u00fcber f'rei-\nII H '","page":267},{"file":"p0268.txt","language":"de","ocr_de":"lieh nicht aussagen, weil es an Methoden zur quantitativen Hestirnmung jener StickstoflVerbindungen fehlt.\nB. Versuche mit Pis\u00fcm sativum.\nDie von mir untersuchten Kcimpllanzen von Pisum sativum waren b 7 Tage alt: sie waren in einem verdunkelten /immer in Sand gezogen. Die Pfl\u00e4nzchen der einen \u00c7ultur, gewachsen bei einer Temperatur von 20\u201422\u00b0 (7, hesassen ohne W urzelii eine L\u00e4nge von S\u20140 cm.; sie wurden in gew\u00f6hnlicher Weise getrocknet. Die lMl\u00e4nzehen der zweiten Kultur, gewachsen hei nur 17\t10\" hatten nicht ganz die gleiche L\u00e4nge er-\nreicht : sie wurden nach der Krndto in Alkuin>1 geworlen mei nach l\u00e4ngerem Verweilen unter letzterem in gelinder W\u00e4rmt 120\u20142.0\" get rocknet .\nZun\u00e4chst 11 ici le ich die llesul t a t<\u2018 mit, die ich hei l nt\u00ab ! -siichimg der lMl\u00e4nzehen der ersten Culttir erhielt. Diese 1h-sultafe stimmten fast vollst\u00e4ndig mit denjenigen \u00fcberein, dm hei I ntersuehung der I)\u20147 t\u00e4gigen Keiinpilanzen von \\ im;: saliva erhallen wurden. Kin wein geistiger Auszug an.\" Onn -der zerkleinerten Infi trockenen lMl\u00e4nzehen lieferte ein Amim-s\u00e4ureiipr\u00e4paral. dessen (iowicht nach dem I roeknen Dl!* r Sehwefels\u00e4ure \\.\"> g hei rug. Dieses Pr\u00e4parat schloss etwas I v r es i n ein , dessen Isolirung und Ident iticirung eben ~ geschah, wie es hei den Keimpflanzen von Vicia \u25a0beschrieben worden ist. Der liest des Pr\u00e4parates bestand oltcnhar zum allel-gr\u00f6ssten 'Pheile aus Leucin: er bildete nach zweimalig m I nikl vslallisiren aus W eingeist unter Zusatz von (\u201cI was Aue moniakll\u00fcssigkeit gl\u00e4nzende Di\u00e4t leben, welche im Aimm le n und Verhalten mit Leucin vollkommen \u00fchereinstimmleii. II -\"' heisse, w\u00e4sserig!4 L\u00f6sung gab auf Zusatz voll KupleraceliU eine Ausscheidung voll Leucinkupfer in reichlicher Menge. I He Analvse des hei DKl'T., getrockneten Produkts gab IV\u00bblg\u00ab-iee; en:\tmV;.; V.v. :\tAm .. . \u00c0\n1.\tn.2\u00d6 |0 g Substanz gaben 0.ui;2.Yg Cu 0\t-\n2.\to.2i;oo *\tm n.oua.') > \u00bb\nU. 0.2S7\u00d4 g\t\u00bb\tnacti Kj cl da h l\u2019s Methode (),t >21012 gN","page":268},{"file":"p0269.txt","language":"de","ocr_de":"\u2014 269 \u2014\n(lu\nX\nBerechnet f\u00fcr : ((y^NO^Cu\n867\nGefunden: 1 2 19,(>f>\t19,52\n\n0\n8.5(1\nDio Mutterlauge von dieser Leuoin-Krvslnllisalion lieferte Produkt, welches gleichfalls Aussehen'und Verhallen des Lenems zeigte; ans seiner w\u00e4sserigen hiisung schied sieh heim\nKrhitzen mit Knpl'eraeetat eine dem Leneinknpleiv gleieh'ende Kupfcrverhindunjr aus.\nItie heim Verdunsten der letzten Mutterlauge erhaltene Substanz wurde der Oxydation mittelst Kalimuhiehri.mat und Schwefels\u00e4ure unterworfen: da hei erhielt ich lienzoes\u00e4nre in kleiner Menge eg. . Durch Inikn-stallisireu und durch sahlimation gereinigt, schmolz dieselbe hei 1 ltl.fi\"(!.') Ans nein l'.nlslehen von lienzoes\u00e4nre darf man wohl scljlicssen, dies die Mutterlauge vom heuein eine kleine Menge von Phenyl-.\u00ab I il Ni il enthielt.\n1,1\tHchandliinjr (j(T i\tn K( i iipfl\u00eeinzcn\nmil h< i>s(*rn \\\\ einjrcisf verbliebenen Kiieksfand licsscn sich 11 ** x < * ii |> ,i s en nachwcisen. leb extraliirle 600 \u00abr (U<\u00bbsi\u2018s Oi'U.lrs mit schwach erw\u00e4rmtem W asser lind verarbeitete 'l< ii Auszug so, wie es oben bei den Keimpflanzen von Vicia im^ejreben worden ist. Mim* kleine Versehiedenliejt ]a<r mir i\" '1er Alf und Weise, in welcher ich das lysinhall me Kitt rat v\"\" dem dnreli Silbernilrat und liarylwasser erzeu\u00abrlen Xieder-'' lilajie behandelte. Ich l\u00efi^rte diesem Tillrat zur Kn!terrains ,|,s ,l;,|in noch vorhandenen Silbers Salzs\u00e4ure zu; dann neu-^,y; (9.il Kalilaujie und d\u00fcnstete es nul ein jmriiiijes \\\".hnnen (\u2018in. Xaeb dem Krkalten schieden sieh anorganische ans. Die nach Knlfminnjr derselben verblichene Kliissit?-k,'lf wim,<N '\"\u2018I \u00bblen gr\u00f6ssten Tlieil -des Kalis zu eiUl'emeri, imi Weins\u00e4nre und wenij; Weinjreisl vermischt: Aus der (Inreh HU ration vom Weinstein getrennten Kliissijrkeit wurde durch ^\u2022hwcfelsiiiiro der darin noch vorhandene llaryt euHemt; 'Imin wurde ITosphorwoIframs\u00e4ure zn<rcscfzt Den diireh dieses\n> .Me Substanz zeigte auch im Uebrigcn das Verhalten\u2019 der Ben-\nZ'u >:'iure.","page":269},{"file":"p0270.txt","language":"de","ocr_de":"Reagens erzeugten Niederschlag zerlegte ich mit Barythydrat in bekannter Weise. Die dabei erhaltene Basenl\u00f6sung wurde mit alkoholischer IMkrins\u00e4urel\u00f6sung neutralisirt, das in dieser Weise erhaltene l'ikrat dann ebenso behandelt, wie es fr\u00fcher angegeben worden ist.\nDie Identilieirung der llexonbasen geschah in der gleichen Weise, wie bei den aus den Vicia-Keimpllanzen dargestelllcu Vrodukten gleicher Art. In dem krystallisirten Histidilieh lor id wurde eine Chlorbestimmung aus gef\u00fchrt ; die dab< i gefundene Zahl entspricht dem von der Formel des Monoclilei-hvdrats geforderten Werth, wie aus folgenden Angaben zu ersehen ist :\n0.1220 g Substanz, \u00fcber Schwefels\u00e4ure getrocknet, gaben 0.08K)g AgC.l.\nBerechnet f\u00fcr:\tGefunden:\nC0II.,N;tOa. HCl -f-\nCI\t16.90\t17.00%.\nIn dem aus dein salzsauren Salz in bekannter Weise dargestellten 11 i s I i d i n s i I be r wurde eine Silberbestimmimg mit folgendem Resultat ausgef\u00fchrt :\n0.2000g Substanz (hei 100\u00b0 getrocknet) gaben O.lllog Ag.\nBerechnet f\u00fcr :\tGefunden:\n<:jl7Ag,N,0, -f 11,0\t\u2022\nAg\t00.77 \u2022\t\u00f4\u00f4j\u00f4 \u00b0;'o.\nDas Argin in wurde, Wie oben erw\u00e4hnt ist, zun\u00e4chst in Form des Nitrats erhalten, das jedoch noch unrein war. Dasselbe wurde in das Argininkupfernitrat \u00fcbergef\u00fchrt, welche* in d(>i* charakteristischen Form, n\u00e4mlich in kugeligen, aus d\u00fcnnen Drismen bestehenden Agregaten von dunkelblauer Farbe, krystallisirte. Die Krystalle schmolzen gleichzeitig mit einem Argininkilpfernitratpr\u00e4parat anderer Herkunft (bei 11-his 1 18% Die Bestimmung des Kupfergehalts der Verbindung gab folgendes Resultat:\n0.1785 g der \u00fcber Chlorcalcium getrockneten Substanz gaben 0,0245 g Ui< \u00bb.\nBerechnet f\u00fcr:\tGefunden :\n(C6Hl4NVV,(:\u00bb \u00c4 + aH.\u00b0\nCu\t10.77\t10.96 \u00b0/o.\t;\nDas bei Zerlegung der Kupferverbindung durch Schweld-wasserstolf erhaltene Nitrat besass das Aussehen des reinen","page":270},{"file":"p0271.txt","language":"de","ocr_de":"Aigininnitrats und gab die f\u00fcr letzteres -.charakteristischen Keactionen.\nDas Lysin wurde in fr\u00fcher schon beschriebener Weise in das Chloroplatinat \u00fcbergef\u00fchrt: letzteres schied sich aus der mit Weingeist vermischten w\u00e4sserigen L\u00f6sung in roth-gidhen Prismen aus, welche last gleichzeitig mit einem als Vergleich sobjeet dienenden Lysinplatinchloridpr\u00e4parat anderer Ile.rkunlt schmolzen. In dem bei 12o\u00b0 getrockneten Salze wurd.e der Platingehalt mit folgendem Resultat bestimmt:\n1.\t0,19(18 g Substanz gaben 0,0(>9Ug Pt\n2.\t0,2720 \u00bb\t>\t\u00bb\t0,09 g) \u00bb >\nBerechnet f\u00fcr:\tGefunden:\ng6hun2o8,2H(:i. ptc:t4 i 2\nVl\t85 05\td5,(K)\tO'o.\nWas die Ausbeute an H<c\\onbasen betrifft, so lieferten onog des luittrocknen Ausgangsmatori\u00e4ls ungef\u00e4lir 1,0 g Ar-gminnitrat, 0,20 g Histidinchlorid und 0,00 g Lysinchlorid. Poch k\u00f6nnen diese Angaben schon deshalb nur als approximative gelten, weil einerseits die genannten Produkte nicht in reinem Zustande gewogen wurden, andererseits aber nicht jmiiz unbetr\u00e4chtliche Antheile derselben in den Mutterlaugen verblieben sein k\u00f6nnen. Die Ausbeute an Amidos\u00e4iiren (Roh-l-mdukt) betrug 4,0 g aus 90n g lufttrockner Keimpflanzen : d;iss dieses,Rohprodukt zum gr\u00f6ssten Thejl aus Leucin bestand, k.mti nicht zweifelhaft sein. Da die zerriebenen Keimpflanzen mir einmal mit Weingeist extrahirt worden sind, so ist an-zun chilien, dass die Amidos\u00e4iiren nicht vollst\u00e4ndig in L\u00f6sung gegangen sind (man vergl. die dar\u00fcber bei den Vicia-Keim-pfianzen gemachten Erfahrungen).\nDie Pfl\u00e4nzchen der zweiten Cultur wurden bis auf \u2022 inen, ca. h5 vom Gewicht der ganzen Ernte betragenden Rest, \u00fcber dessen Verwendung weiter unten Angaben folgen, m Weingeist geworfen und, nach l\u00e4ngerem Verweilen unter letzterem, vom weingeistigen Auszug getrennt und bei gelinder Warme (20\u201425\u00b0) getrocknet: dann wurden sie fein zerrieben. Aus einem bei Behandlung dieses Materials mit kochendem Weingeist erhaltenen Extract liess sich Leucin isoliren. Zuerst","page":271},{"file":"p0272.txt","language":"de","ocr_de":"aus Wasser, dann aus einem Gemisch von W eingeist und Ammomakll\u00fcssigkeit umkrystallisirt, bildete es gl\u00e4nzende Hlatt-ehen, die heim Krhitzen in Glasr\u00f6hrehen sowie heim Versetzen ihrer lieissen, w\u00e4sserigen L\u00f6sung mit Kupieracetat sich wie Leucin verhielten. Auch der beim l ebergiessen der Keimpflanzen mit kaltem Weingeist entstandene Auszug (vgl. oben) enthielt allem Anschein nach Leucin : doch standen der Isolining des letzteren Schwierigkeiten entgegen, wahrscheinlich darauf beruhend, (lass dieser Auszug auch viel Kohlenhydrat ent-\nIter in heissein W eingeist unl\u00f6sliche Theil der gotrnck-\u25a0 iietcn IMl\u00e4nzeheii wurde mil W asser cxti*ahirt, \u00ab1er Auszug in (1er fr\u00fcher schon beschriebenen W eise aut 11 e x on b \u00e4sen mit \u00ab \u25a0 i -Stiehl. Letztere Hessen sieli ohne Schwierigkeit nacliwein n; l'eber ihre Ideiililirirung ist Folgendes anzugeben : Has arc dem nueeksilberehloridniedersehlag gewonnene krystallisii tr Histidinchlorid besass das gew\u00f6hnliche Aussehen: es winde\nl>o lat :\ndaraus in bekannter W \u00ab*i se Hist id i n si 1 be r dargeslellt. Silberbestinimung in dieser Verbindung gab folgendes Hesi n.p.l\u00fcOg Substanz (bei ton0 gidrorkiud1 gaben n,t(f85g Ag.\nP,mehrtet f\u00fcr:\tGefunden:\n(:,H;Ag8N,o, + iL(\u00bb\nAg\t\u00d65.7T\t55.UU 0.....\nHas Argillitrwurde in das Argininkuplernitrat \u00fcbd-(rel\u00fclirl. Diese Verbindung krvstallisirle aus der w\u00e4sserigen L\u00f6sung in der gew\u00f6hnlichen Form und schmolz gleichzeitig mit Argininkupfernilrat anderer Herkunft. Die Kupferbest immun g im luftlrockmm Salz gab folgendes Kesultat:\nU.lsnOg Substanz gaben 0.0250 g C.uO.\n. 7\tnereebnet f\u00fcr: \u2018\t(iel\u00fcnden:\ni(dluNV>.A(:u<N(tA :\nCu\t10,77\t10.57\t(\nDas bei Zerlegung der Kupferverbindung mittelst Schwclei-wasserstolV erhaltene Nilrat stimmte im Aussehen und in den Ueaclioiten mit Argininnitrat vollst\u00e4ndig \u00fcberein.\nWas den Nachweis dos Lysins bet rillt, so habe ich uiudt darauf beschr\u00e4nkt. zu const at iren, dass neben Argin i n und Histidin ihh Ii (\u2018hie Hase vorhanden war, deren Ghloroptatin\u00c7","page":272},{"file":"p0273.txt","language":"de","ocr_de":"\u2014 273\nim Aussehen und im Schmelzpunkt mit Lysinplatinehlorid \u00fcbereinstimmto.\nDie Ausbeute an llexonbasen War ungef\u00e4hr so gross, wie aus den Keimpflanzen der ersten Cultur.\nW ie schon oben erw\u00e4hnt worden ist, wurde von den Pfl\u00e4nzchen der zweiten Cultur ein Theil (ca. V;, des ganzen Ouantumsi nicht mit Alkohol iibergossen, sondern in anderer Weise behandelt. Diese .Pfl\u00e4nzchen wurden in die Cotyledoneh und die \u00fcbrigen Tlieile zerlegt, dann b<*r 50\u2014 00\u00b0 getrocknet, zmieben und mit W'asser extrahirt. Aus den Kxtraeten suchte i< li das Asparagiu m\u00f6glichst vollst\u00e4ndig zu gewinnen, indem irh dasselbe durch Mercurinitrat aiisf\u00e4lite und aus den Niederschl\u00e4gen in bekannter Weise isolirte. Die Cotyledonen linderten um- ca. 0,1 \"n. die \u00fcbrigen Theile dagegen 2,0\u00b0 .* Krystalle. Daraus geht hervor, dass hier ebenso wie in den Lupinus-Keimpflanzeii das Asparagiu in den Cotyledonen in weit ge-iingei(\u2018i Quantit\u00e4t enthalten ist. als in den \u00fcbrigen Pflanzen-theilen. Den aus den Cotyledonen erhaltenen Krystallen war elwas Tyrosin beigemengt. Auch in einem zweiten, in der gleichen Weise ausgef\u00fchrten Versuch lieferten die Cotyledonen I vrosm ; und zwar (\u00bbrliiclt ich aus KO g des lui'ttrockncu Materials 0,o.\u2018Vg der genannten Amidos\u00e4ure.l) Demnach \u00eant-*!|ell(,n a\"( h die Pfl\u00e4nzchen dieser zweiten Cultur von pjsum sativum Tyrosin; und zwar fand sich dasselbe in den Coty-Jedonen der IMl\u00e4nzchen vor, w\u00e4hrend ich es aus den \u00fcbrigen lMlanzentheilen nicht zu isoliren vermochte.\nKs sind hier nun noch die Kesultate mitzutheileii, die I<'!| bei Untersuchung der ungekeimten Krhsen-Samen\u2019 auf Arnidos\u00e4uren und llexonbasen erhielt. Kin Kilogramm der fein gepulverten Samen wurde mit kochendem 'Weingeist von ' a. 02 \\ olumprocent extrahirt, der Auszug dann ganz ebenso behandelt, wie es hei den Keimpflanzen geschah, [eh erhielt eine syrup\u00f6se Fl\u00fcssigkeit, ans welcher it h auch '.'.nicht die *.\u00bbiingst(\u00bb Menge* von Arnidos\u00e4uren zu isoliren vermochte'.\nD Die Substanz gab die Hoffmann'sehe und die PiriaVhe \\rosin-R*-action; sie l\u00f6ste sieh leicht in Ammoni'akfl\u00fcssigkeit und schied\"\n'l(h heim N erdunsten der L\u00f6sung in der gew\u00f6hnlichen Form aus.\nHoppe-S\u00f6yler s Zeitschrift f. physiol. Chemie. XXX.\tfe","page":273},{"file":"p0274.txt","language":"de","ocr_de":"Von dem in Weingeist unl\u00f6slichen Theil der Samen wurden ca. \u00f6OOg mit schwach erw\u00e4rmtem Wasser extrahirt, der Auszug sodann in bekannter Weise auf Ilexonbasen unter-surht. Dabei erhielt ich nur einen kleinen PhosphorwoHram-s\u00e4ureniederschlag. Die bei Zerlegung dieses Niederschlags mit Uarvtwasser erhaltene Basenl\u00f6sung gab mit Quecksilberchlorid nur eine schwache Tr\u00fcbung: Histidin konnte darin also nur in Spuren enthalten sein. Die vom Quecksilberchloi id-Ni oder sch la ge ahliltrirte Fl\u00fcssigkeit wurde sodann nach Ivossel's Verfahren auf Arginin gepr\u00fcft. Der durch Silbernilrat und Barvt erhaltene braune Niederschlag lieferte bei der Zerlegung durch Schwefelwasserstoff eine Fl\u00fcssigkeit, die zur Neutralisation nur weniger Tropfen verd\u00fcnnter Salpeters\u00e4ure bedurfte.: llcim Hineugen dieser I-liissigkcit im \\\\ asserbade erhielt ich eine sehr geringe Quantit\u00e4t eines Syrups, welcher auch bei wnrheulangem Stehen keine Krysf\u00e4lle absetzte. Ich vermochte a Bo: aus \u00ablern Hxtract we<ler Histidin noch Arginin zu isoliren. Ihr zuletzt erw\u00e4hnte Syrup gab mit Kaliimiqiitrksilberjodid und Natronlauge jn geringer Menge eine weisse F\u00e4llung, wie sir die Arginiuverbiudungen geben: es ist also m\u00f6glich, da--dieser Syrup Arginin in Spuren enthielt.\nO. Versuche mit Lupinus albus.\nNachdem H. Beizung1) in St\u00e4gigen Keimpflanzen von Hupinus albus Leucin in reichlicher Menge gefunden hall\u00ab*, hab\u00ab* ich KeinTptlahzen \u00ab1er gleichen Lupinus-Art mehrmals untersucht. Zuerst experhnentirte ich-) mit 1Ht\u00e4gigen lMhiu/.-ch\u00ab*n. welche' im Zimmer bei ziemlich schwacher Beleuchtuu in Handbei fehler Temperatur von 22\u2014gewachsen waren: Alis den Axehorganen dieser Pfl\u00e4nzchen \u2014 aus denjenigen The den also, die ich bis dahin bei den Lupinus-Keimpflan/.rn besonders reich an Amidosa\u00f9ren gefunden hatte \u2014 suchte\ni. h Leucin darzustellen, konnte aber nur Phenylalanin und\np. 2\u00ab Kt.\n1)\tAnnales des sciences naturelles. 7e s\u00e9rie. Botanique. T. XV.\n2)\tBiese Zeitschrift. Bd. XX. S. did dl/.\ntt","page":274},{"file":"p0275.txt","language":"de","ocr_de":"A in i <1 o v a 1 o r i a n .< \u00fc ii r e isoliren. Sp\u00e4ter untersuchte ich ') die Axcnorgauo 2 1 \u00ab w\u00f6chentlicher etiolirter Keimpflanze n ; auch .ms diesen konnte ich nur Phonylad an in und \u00c4midovale-i-ians\u00e4ure isoliren. Dagegen erhielt ich Leucin neben Amido-valorians\u00e4uro aus den Axonorganon IT t\u00e4giger im Freien in Sand gewachsener Keimpflanzen.21 Audi aus den Cotyledonen dieser letzteren .Pflanzen konnte ich Amidos\u00e4uren (wahrschoin-ii'-li ein (iemengo von Leucin und Amidovnlerians\u00e4ure) dar-stcllem Ihis an diesen normalen Keimpflanzen erhaltene Destillat best\u00e4tigt also die Angabe Helzungs \u00fcber das Vorkommen von Leucin bei Lupinus albus*\nDie Cotyledonen der 212w\u00f6chentlichen etiolirten .Keini-j.tlaiizcu untersuchl.e ich auf Arginin, und zwar nadi .demjenigen Verfahren, das mir zum Nachweis dieser Hase in anderen Objecten gedient hatte. Ich erhielt jedoch ein ganz\nuc|>ati\\cs Lcsiiltat. Da cs m\u00f6glich ist, dass lad Anweiidiin^\n*\ndieses \\ crlahrcns khdne Arginimnengon dem Nachweis ent-gclicn. so hciiulzlo ich zur Pr\u00fcfung auf Arginin sp\u00e4ter noch die sch\u00e4rfere Methode, die wir den Forschungen Kussels verdanken. Als Object verwendete Ich 11 t\u00e4gige normale Keini-[dlanzcn von Lupinus albus, die in fruchtbarer Frde gewachsen wiircn. Kin Lx tract aus 2(H) g der lufltrocknen Cotyledonen und -OOg der liitttrocknen Stengel wurde in der in dieser Abhandlung wiederholt schon beschriebenen Methode verarbeitet. Aus der bei Zerlegung des Phosphorwolframs\u00e4ure-niederschlags durch Haryt erhaltenen Hasenl\u00f6sung suchte ich zun\u00e4chst durch F\u00e4llung mit OuocksilberchloridHistidin zu gewinnen, -erhielt dabei aber nur eine ganz schwache Tr\u00fcbung. Au\" der liltrirtcn Hiissigkeit wurden das (Quecksilber und die Salzs\u00e4ure entfernt: dann suchte ich (lurch F\u00e4llung mit Silber-drat und Harvlwasser Arginin zur Abschoidung zu bringen. i\u00bb\u2018 bei Zerlegung des braunen Niederschlags mit H\u00fclfe von\n1\tKberidaselbst. Rd. XXII, S. (21-121\n2\tI'-s muss liier bemerkt werden, dass diese Pfl\u00e4nzchen, obwoh H\u2018\u2018 \u2018\u2018Di Mlor von 11 Tagen besassen, doch nicht weit entwicke.lt waren\nwaren, wahrscheinlich in Folge der Temperaturverh\u00e4ltnisse. l\u00e4ng.sah r\"-\\achsen und hatten nur je ein Rl\u00e4ttchenpaar entwickelt.\n\u2018. 1H*","page":275},{"file":"p0276.txt","language":"de","ocr_de":"Schwefelwasserstoff erhaltene, schwach alkalisch r\u00e9agi rende Fl\u00fcssigkeit wurde mit Salpeters\u00e4ure neutralisirt und nun im Wasserbade auf ein ganz kleines Volumen eingeengt. Sie lieferte auch bei l\u00e4ngerem Stehen keine* Krystalle von Argininnitrat. Nach den Keactionen, welche diese* Fl\u00fcssigkeit gab, enthielt sie eine geringe* Menge von organischen Basen: doch w\u00e4ren die Beactionen nicht solcher Art, dass auf das Vorhandensein von Arginin geschlossen werden konnte*. Diese Base* fehlte also in dem untersuchtem Object entweder vollst\u00e4ndig. oder war doch nur in minimaler Menge vorhanden, Fs war nun iestznstellen. welche Stickstoflverbindungen sieh bei Lupinus albus in Keimpflanzen von geringerem Alter linden. Auf meine* Veranlassung untersuchte N. \\\\ a s si lied I ') in meinem Laboratorium (\u00bb\u20147t\u00e4gige* Keimpflanzen, welche in Flusssand im Zimmer bei ziemlich schwaelier Beleuchtung gezogen worden waren. Aus eien Gotylcdonem diese*r IMl\u00fciiz-che*n bessern sieh As para gi n, Leuci n. Ty ros i n. A rgi n in und 11 istielin darstcllen (das Vorhandemsein von Lysin wurde wenigstens wahrscheinlich gemacht): die \u00fcbrigen \u20191 heile (Axen-organet der Pfl\u00e4nzchen lieferten Asparagin und Leucin: auch A mi do val er i a ns\u00e4 u r e und P h e il y L a 1 a n i u schienen vorhanden zu sein \\dus Ami dos\u00fcure-t icinenge* \u2022'\u2022licier t e bei (1er (fxydation mit Kaliumbichromat und Schwetels\u00fcure eine kleine Ouautit\u00e4t von Benzoe*s\u00e4ur(* . Von den Amidos\u00e4uren war Leucin in gr\u00f6sster Menge vorhanden plie Cotylodoueu lieterhn fast * 1 o Boh-Lemein). Tyrosin boss' sich nur in sehr kleiner Ouautit\u00e4t gewinnen. Die Ausbeute an Arginin betrug ungef\u00e4hr 0,d\u00b0 der Gotvh'donen-rrockensubstanz.\nSp\u00e4ter habe ich noch (>t\u00e4gige* im Freien in fruchtbarer Frde gezogene Keimptlanz(*n der gleichen Lupinus-Art untersucht, welche einem noch etwas j\u00fcngeren Vegetationsstadium angeh\u00f6rten, als die von Wassili eff untersuchten Fll\u00e4nzehen: bei \u25a0\u25a0denselben betrug das Trockengewicht der Gotyledom n fast vier Mal so viel, als dasjenige der \u00fcbrigen Pflanzern\ni) line ausf\u00fchrliche Mittheilung \u00fcber diese Untersuchung wird Von N. Wassilieff in den \u00ab handwirtliseh. Versuchsstationen > ver\u00fcl\u00eera'.-\n1 icht werden.","page":276},{"file":"p0277.txt","language":"de","ocr_de":"Iheilo.l) Von don lufttrocknen fein zerriebenen Cotyledonen wurde ein Quantum von ca. 600 g einmal mit Weingeist von ca.92 Volumproeenl ausgekocht. Her weingeistige Auszug lieferte ungef\u00e4hr 2 1 2 g Amidos\u00fcuren (Rohprodukt, \u00fcber Schwefels\u00e4ure getrocknet). Beim Aufl\u00f6sen dieses Produktes in einem Gemisch von kochendem Alkohol und etwas Ammoniakfl\u00fcssigkeit blieb ein in diesem L\u00f6sungsmittel schwer l\u00f6slicher R\u00fcckstand, der sich auch in kaltem Wasser nur wenig l\u00f6ste: sein Gewicht betrug nach der Behandlung mit kaltem Wasser fast 0,1 g. Kr erwies sich als Tyrosin. Kr l\u00f6ste sich leicht in w\u00e4sseriger Ammoniakfl\u00fcssigkeit. Die L\u00f6sung lieferte beim Ver-dmisten feine Krystallnadeln. Die Substanz gab sowohl die Hoffmann'sehe als die Piria\u2019sche Tyrosin-Reaction. Die vom Jyrosin abfiltrirte weingeistig-ammoniakalische L\u00f6sung wurde \u00fcber Schwefels\u00e4ure gestellt, bis das Ammoniak sich verfl\u00fcchtigt hatte, die in der Fl\u00fcssigkeit ausgeschiedene Substanz sodann noch einmal aus einem Gemisch von Alkohol und Ammoniakfl\u00fcssigkeit umkrystallisirt. Das 'Produkt zeigte nun Aussehen und Verhalten des Leucins. Fs verfl\u00fcchtigte sieh im Glasr\u00f6hrchen unter Ri Idling eines weissen wolligen Sublimats: seine w\u00e4sserige L\u00f6sung gab beim -Erhitzen mit Kupferaeetat eine dem Leucinkupfer gleichende Ausscheidung. deren Kupfergehalt der Formel dieser Kupferyerbindung entsprach. wie aus folgenden Angaben zu ersehen ist:\n1. 0,Kilo g Substanz gaben 0,03!)i g CuO!\n1. 0.1070 >\t\u2022\u00bb\tV 0,0 fs.*) \u00bb\t\u00bb\nBerechnet f\u00fcr :\tbefunden:\n1\tg\nFu lU.titi\t10.56\t1iU>\u00e9%\nDen hei einmaliger Extraction der gepulverten Koim-pflanzen mit Weingeist verbliebenen R\u00fcckstand untersuchte auf \u00bbeinen Wunsch Hr. Dr. S. Posternak in meinem Lahorato-1111,11 auf Hexonhasen. Jener R\u00fcckstand wurde mit Wasser \u2666 xtrahirt. der Auszug nach Entfernung der durch Gerbs\u00e4ure\nBfi don von Wassilioff untersuchten Pfl\u00e4nzchen verhielt sich \u00abug.-gen das I'rockengewicht der Cotyledonen zu demjenigen der \u00fcbrigen Iil,'\u00fce ungef\u00e4hr \u2014 (\u00bb0 : 40.","page":277},{"file":"p0278.txt","language":"de","ocr_de":"und Bloiessig f\u00e4llbarem Stof\u00eet* mit Phosphorwolframs\u00e4ure versetzt. der dadurch erzeugte Niederschlag mit Barythydrat zerlegt. Ans dein Niederschlage, welcher in der zuvor mit Kohlens\u00e4ure ges\u00e4ttigten B\u00e4seol\u00f6snng durch Ouocksilborehloii.l horvorgebraoht wurde, Hess sich eine im Aussehen dem llistidinchlorid gleichende Substanz, in Krystallen isoliron. Das aus diesem Chlorid durch L insetzuug mittelst SillxTnitra! erhaltene Nitrat gab mit Silbernitrat und Ammoniak eine weisse. dem Histidinsilber gleichende F\u00e4llung. Aus dem t* iltrat vom Ouecksilberchlnridniedersehlage wurde, nach Kiitterniing des Ouecksilbers und der Salzs\u00e4ure, das A rgin i n durch Silbernitrat und Barvtwasser gef\u00e4llt : es wurde sp\u00e4ter in bekannter Weise in \u00ablas Argininkupt'ernitrat \u00fcbcrgef\u00fclirt. welches aus dm* w\u00e4sserigen L\u00f6sung in der gew\u00f6hnlichen tonn ein kiigligen, ans d\u00fcnnen Prismen bestehenden, dunkidblaiien Aggregaten) krvstallisirte. Der Schmelzpunkt dieser Krystalte stimmt\u00ab* mit demjenigen d\u00ab*s Argininkupternitrats anderer ll< r-kunft iiberein. Die nach Kntferuung des Histidins und <h-Arginins nocli \u00fcbrig gebliebenen'. Basen wurd(*n durch l ikrin-s\u00e4ure ausgef\u00e4llt. Die Pikrate zerlegte man in drei Fraction, n. Die erste Fraction bestand aus harten gelben Krystallen.. \u00ablie zwe\u00efh* aus \u00e4hnlichen Krystallen, denen jedoch br\u00e4unlich rotin* KrystaHaggregate boigemengt waren : diese beiden t ractioucii lieferten bei der Verarbeitung kein dem Lysinplatmchloihl gleichendes Chloroplatinat. Die dritte Fraction bildete einen Syrup, der sich aut Zusatz von absolutem Alkohol in einen Krystallbrei verwandelte. Das durch Aufstreichen aut eine Thonplatte von der Mutterlauge befreite und sodann aus W asser umorvstallisirte Produkt bestand aus hellgelben, zarten Bl\u00e4ttchen. Fs wurde durch Sch\u00fctteln mit Salzs\u00e4ure und Aether zerlegt. Die w\u00e4sserige L\u00f6sung lieferte beim Verdunsten eia Chlorhydrat, das sich im Methylalkohol unter Hinterlassung eines geringen R\u00fcckstandes l\u00f6ste. Die w\u00e4sserige L\u00f6sung \u00ablie.-. ' Chlorhydrats wurde mit Platinchlorid und absolutem Alk\u00ab\u00abhol versetzt, wobei ein an Ouantit\u00e4t sehr geringer Nieder sch hr; sich ansschied. Aus der davon abfiltrirten L\u00f6sung schic'h'ii sich nach mehrt\u00e4gigem Stellen 1 cm. lange, rothgelbe, pri'-","page":278},{"file":"p0279.txt","language":"de","ocr_de":"matische Krystalle ans, die im Aussehen mit Lysinplatinelilorid \u00fcbereinstimmten. Sie sehmol/en gleichzeitig mit einer Probe von Lysinplatinelilorid. Daraus ist zu sch'liessen, dass die dritte Fraction der Pikrate aus Lysinpikrat bestand.\nDie Ausbeute an Argininnitrat aus (>00 g Iul t trockner Kotyledonen betrug ca. 1,8 g.; Histidin und Lysin wurden nur in sehr kleinen Ouantit\u00e4ten erhalten.\t;\nDie nach dem Abtrennen der Kotyledonen \u00fcbrig gebliebenen Theile dieser Keimpflanzen wurden nur auf Anlido-s\u00fcuren untersucht. Fan mit kochendem 92\u00b0,eigen Weingeist. hergestellter Auszug aus \u00d6\u00f6O g des lufttrockenen Materials lieferte ca. 2 g Amidos\u00fciire i Rohprodukt). Letztere wurden dreimal aus einem Gemisch von Weingeist und Am-nioniakfliissigkeiL dann noch einmal aus verd\u00fcnntem Weingeist umkrystallisirf. Das so erhaltene Produkt bestand aus weissen, gl\u00e4nzenden Krystallbl\u00e4ttchen und zeigte das Verhalten der Amidovaleriansiiure: es vortl\u00fcehtete sich beim Erhitzen im Glasr\u00f6hrchen unter Bildi^ig eines weissen. Sublimats i seine w\u00e4sserige\u00bb L\u00f6sung gab beim Erhitzen mit Kupfernitrat keine Ausscheidung. Zur Darstellung .einer Kupferverbindung wurde die w\u00e4sserige L\u00f6sung der Krystalle in der W\u00e4rme mit Kupferoxydhydrat ges\u00e4ttigt, dann tiltrirt und im Wasserbade eingeengt, wobei die Kupferverbindung sich in blauen Krystalleri ausschied. Die Kupferbestimmung galp ein Resultat, welches der Annahme entspricht, dass ainidovaleriansaures Kupfer vorlag:\n0.1;)t,) g Substanz ibei 100\u2014105\u00b0 getrocknet) geben IM\u00d912 g C.uO Berechnet f\u00fcr:\tbefunden :\ni(;\u00bbHl0xof)tr.u\t-\nCu 21.-10\t21.300 o.\nLs ist m\u00f6glich, dass neben Amidovalesiaus\u00e4ure im Rohprodukt auch- etwas Leucin sich vorfand und dass dasselbe beim l mkrystallisiren jenes Produktes in die Mutterlaugen \u00fcberging. F\u00fcr das Vorhandensein einer geringen Menge von Phenylalanin scheint der Umstand zu sprechen, dass die beim Pindunsten der Mutterlaugen erhaltene Substanz bei der Oxydation suit Kaliumbichromat und Schwefels\u00e4ure eine Fl\u00fcssigkeit lieferte, aus welcher beim Verdunsten einige iin Aussehen der","page":279},{"file":"p0280.txt","language":"de","ocr_de":"Benzoes\u00e4ure gleichende, schwer l\u00f6sliche Kry stall bl\u00e4ttchen sich ausschieden.\nWie aus den im Vorigen gemachten Mittheilungen zu ersehen ist, lieferten die beiden Culturen 0\u20147 t\u00e4giger Keimpflanzen von Lupinus albus, von denen die eine im Zimmer in Sand, die zweite im Freien in fruchtbarer Erde gezogen war, beider i ntersuchung im Wesentlichen die gleichen Besultate. In den Kotyledonen fanden sich tneben Asparagin) Leucin, Tyrosin und Hexoiibasen vor; die \u00fcbrigen Pllan-zentheile lieferten ein Amidos\u00fcuren-demenge, in welchem neben Amidovalerians\u00fcure wahrscheinlich Leucin und Phenylalanin vorhanden waren.\nD.\nEtiolirte 2\u20143 w\u00f6chentliche Keimpflanzen von Lupinus 1 utcus sind, wie aus unseren Abhandlungen zu ersehen ist. wiederholt von uns untersucht worden. Neben A s j>a r a g i n landen wir darin Ar g i n i n in betr\u00e4chtlicher Menge, sp\u00e4ter auch Histidin und Lysin,1) ferner Phenylalanin und Ainidovalerians\u00e4ure. Leucin und Tyrosin fehlten in solchen Keimpflanzen wahrscheinlich nicht ganz vollst\u00e4ndig, doch gelang es nicht,, sie daraus zu isoliren -- abgesehen davon, \u00ablass ich einmal aus den Kotyledonen in sehr gcringrr Onaiitil\u00e4t eine Substanz erhielt, deren Identit\u00e4t mit Leucin wenigstens f\u00fcr wahrscheinlich erkl\u00e4rt werden konnte.\nIm (iegensatz zu diesem Ergebnissen stellen die IvesuK fait* von Beobachtungen, die ich an ganz jungen Keimpflanzen der gleichen Lupinus-Art machte. Aus den Kotyledonen \\\"ii 0t\u00e4gigt\u2018n Pll\u00e4nzeheu konnte ich leicht Leucin isoliren, aie den Kotyledonen von nur wenig \u00e4lteren Pfl\u00e4nzchen Le m in und Tyrosin.Amidovalerians\u00e4iire und Phenylalanin erh\u00e4 lt ich dagegen nicht aus diesen Kotyledonen : doch schien man auf das Vorhandensein einer sehr geringen Ouantit\u00e4t der zuletzt genannten Amidos\u00e4ure aus der That sache scliliesdn\nT) Piese Zeitschrifl. lH XXYl\u00efl, S. \u00dc\u00ee\u00f4. 2 Khi ndaselbst. Bd. XXIV. S, 106-108.","page":280},{"file":"p0281.txt","language":"de","ocr_de":"\u2014 281 \u2014\nVM k\u00f6nnen, dass wenigstens in meinem Falle das Amido-\ns\u00fcuren-Gemenge bei der Oxydation ein wenig lienzoes\u00e4ure lieferte.\nKm seinen mir w\u00fcnsehenswerth, ganz junge Keimpflanzen um Impunis luteus noch einmal, und zwar noch vollst\u00e4ndiger auf ihre stickstoffhaltigen Ilestandtheile zu untersuchen und zum Vergleich \u00e4ltere Pfl\u00e4nzchen, welche unter Henutzung des gleichen Samens und unter ganz gleichen Versuchsbedingungen gezogen waren, in Untersuchung zu nehmen. Ich Verfolgte dabei insbesondere noch den Zweck, einep vollst\u00e4ndigeren I eberblick \u00fcber die Vertheilung der krystallisirbaren Stickstofl'-\nverbindungen auf die verschiedenen Theile der Pfl\u00e4nzchen zu gewinnen.\nDie Keimpflanzen, die mir als Material f\u00fcr diese Untersuchung gedient haben, wurden in einem verdunkelten Zimmer m l lusssand bei einer Temperatur von 18\u201420\u00bb C. gezogen. Ne wurden theils nach 0\u20147t\u00e4giger, tlieils nach U \u2014 lotagiger Vegelalionsdauer geerntet. Die Cotyledonen und die \u00fcbrigen llieile der Pfl\u00e4nzchen wurden getrennt untersucht.\na) 0 7t\u00e4gige Keimpflanzen.\n0i< >e Keimplianzen hatten sich rasch entwickelt, wie daraus hervorgeht, dass trotz ihres geringen Alters das Trocken! gcwirhl ihrer Cotyledonen sich z\u00fcrn Trockengewicht der \u00fcbrigen Theile wie 100 : \u00f63 verhielt.\nWir behandelten 270 g der getrockneten und dann fein zerriebenen Cotyledonen mit kochendem Weingeist von ca.\nVnlumprcleenl. Den durch Filtration und Nachwaschen mit W eingeist vom 1 ngel\u00f6sten getrennten Auszug verarbeitete ich in. bekannter Weise auf Amidos\u00e4uren. Das dabei erhaltene Pr\u00e4parat, dessen Gewicht nach dem Trocknen \u00fcber Sehwelel--aurc 1.00 g betrug, wurde zweimal aus einem Gemisch von Alkoln\u2022] und Ainmoiiiakfl\u00fcssigkeit iimkrysiullisirt: Ks zeigte lmn \u2018Vissehen und Verhalten des Leucins. Ilciin Krhitzeii \u00bbn Glasr\u00f6hrchen verfl\u00fcchtigte es sich unter llildung eines wcissen wolligen Sublimats; es l\u00f6ste sich nicht in einer ge-smigtcn w\u00e4sserigen Letieinl\u00f6sung; in w\u00e4sseriger Losung n\u00fct","page":281},{"file":"p0282.txt","language":"de","ocr_de":"Kupferacetat erhitzt, lieferte es eine dem Leucinkupfer \u00abdeichende Ausscheidung. Wie aus weiter \u00fcben schon gemachten Mitthcilungen horvorgelit, ist aus diesen Erscheinungen zu srhliessen, dass die vorliegende Substanz Leucin war und dass letzterem Amidovalerians\u00e4ure und Phenylalanin h\u00f6chstens in Spuren beigemengt sein konnten. Ware Amidovalerian-s\u00e4ure in erheblicher Menge vorhanden gewesen, so w\u00fcrde das Pr\u00e4parat mit Kupferacetat keine Ausscheidung von Leucinkupfer gegeben haben : eine erhebliche Beimengung von Phenylalanin h\u00e4tte sich beim Erhitzen der Substanz im R\u00f6hr-: chen zu erkennen gegeben. Das Rohprodukt schloss aber wahrscheinlich eine ganz kleine Menge von Phenylalanin ein : denn die aus den Mutterlaugen von den Leueinkrystallen beim Verdunsten gewonnene Substanz lieferte bei der Oxydation mit Kaliumbiehromat und Schwefels\u00e4ure in sehr geringer Quantit\u00e4t ein Produkt, welches Aussehen und Verhalten d<-r Benzoesuiire zeigte;\nAus den Kotyledonen der (\u2018inw\u00f6chentlichen Keimptlanzen von Lupinus luteus konnte ich also auch in diesem Lalle ebenso wie in zwei fr\u00fcher von mir beschriebenen Versuchen.1 Leucin isoliren. Tyrosin, welches in einem der fr\u00fcheren Versuche neben Leucin in geringer Menge isolirt werden konnte, vermochte ich in diesem Lalle nicht zu gewinnen: doch gilb das Bohleuein mit MiUon'schem Reagens Tvrosiudlea\u00ab-lion Es ist daher nicht unwahrscheinlich, dass die Isolirung von Tvrosin gelungen w\u00e4re, wenn ich. statt 270 g. ein gr\u00f6sseres Ouantum von Kotyledonen h\u00e4tte verarbeiten k\u00f6nnen.\nIhui bei der Behandlung mit heissem Weingeist ungel\u00f6st gebliebenen Theil der Cotyledonen extrahirte ich mit heissem Wasser. Aus dem durch Eindunsten auf ein geringes Volumen gebrachten Auszug krystallisirte Asparagin : ich erhielt davon 1 1,9 g ( wasserfrei in Beclmung gestellt ) \u2014 LL0 <> der lutt-trockenen Kotyledonen. Die von den Krystallen getrennte Mutterlauge wurde mit Wasser verd\u00fcnnt, von den durch (imh-\nl, Diese Zeitschrift. Bd. XXIV. S. 100-108.","page":282},{"file":"p0283.txt","language":"de","ocr_de":"283 \u2014\ns\u00efm*e und durch Bleiessig f\u00e4llbaren Stoffen befreit und sodann mit Moreurinitrat versetzt. Den durch dieses Hearns hervor-gebrachten Niederschlag zersetzte ich, nach dem Abfiltriren und Auswaschen, durch Schwefelwasserstoff, befreite die vont Sehwofelquecksilbor abfiltrirte Fl\u00fcssigkeit von Schwefelwasser-st<*ll und f\u00fchrte ihr dann Phosphorwolframsaure zu. Der durch l(\u2018tztere erzeugte Niederschlag wurde in bekannter Weise verarbeitet. Aus \u00ab1er dabei erhaltenen Basenl\u00f6sung konnte ich Hist idin und Arginin isoliren (auf Lysin wurde nicht gepr\u00fcft). Das Histidin wurde durch F\u00e4llung mit Quecksilberchlorid aus der mit Kohlens\u00e4ure ges\u00e4ttigten Basenl\u00f6sung zur Abscheidung gebracht und durch eine von Herrn Prof. II. Grqbenmann auf meine Bitte ausgef\u00fchrte krystallographische Untersuchung des salzsauren Salzes identifien t. Aus dem Filtrat vom Oueck-silborchlnridniederschlag entfernte ich das Quecksilber durch hinleiton von Schwefelwasserstoff, sodann die Salzs\u00e4ure durch Zusatz von Silbornitrat : das Filtrat wurde mit Salpeters\u00e4ure genau neutralis\u00e2t und nun zum d\u00fcnnen Syrup eingedunsfef, Aus letzterem krystallisirte bald Argininnitrat; ich erhielt d.i\\(*n 21 2 g. L> wurde durch Krhitzen seiner w\u00e4sserigen L\u00f6sung mit Kupferoxydhxdrat in die Kupferverbindung \u00fcbergef\u00fchrL welche in den charakteristischen, au* feinen dunkelblauen Prismen bestehenden, kugligen Aggregaten krystallisirte. Zur Identilicirung des Arginins analytische Bestimmungen auszu-bilircn, erschien in diesem Falle nicht n\u00f6thiir\nSptitei habe ich noch die Cotvledonen einer zweiten mir wenig \u00e4lteren Cultur solcher Pfl\u00e4nzchen auf Hexonbasen untersucht, Auch dieses Material wurde zun\u00e4chst mit kochendem Weingeist behandelt, der dabei verbliebene R\u00fcckstand sodann mit Wasser oxtrahirt. Die Verarbeitung dieses Auszuges und die Trennung der darin enthaltenen He-xonbase* geschah so, wie es oben bei Beschreibung der an Vicia sativa und I i>um sativum angestellten Versuche angegeben worden Lt. Der Quecksilberchloridniederschlag lieferte Krystalte von llistidinclilorid, in denen eine Chlorbestimmung mit folgendem Besultat ausgef\u00fchrt wurde :\n0,1590 g Substanz gaben 0,1065 g AgOL","page":283},{"file":"p0284.txt","language":"de","ocr_de":"Berechnet f\u00fcr :\tGefunden:\nC6H\u00e4N30#, HCl-f H,0\nCI 16,00\t16,56 \u00b0/o.\nDas nach bekannter Methode daraus dargestellte Histi-dinsilber gab bei der Analyse folgendes Resultat :\n6,2078 g Substanz ibei 1000 getrocknet;i gaben 0,1428 g Ag.\nBerechnet f\u00fcr :\tGefunden\t;\nCcH:AgtNyvr 11,0.\t\u25a0 ; ; \u2022\t:\nA g 55.77\t55,670 o.\nDas Filtrat vom Quccksilberchloridniederschlage lie!erb* Ar g i n i n in Bedeutender Menge: letzteres wurde zun\u00e4chst in das Nitrat, dann in die Kupfernitratverbindnng \u00fcbergef\u00fclirt ; diese Verbindung krystallisirte aus der w\u00e4sserigen L\u00f6sung in der gew\u00f6hnlichen Form.\nDas Lysin wurde durch Pikrins\u00e4ure gelallt, aus dem Pikrat sodann durch Sch\u00fctteln mit Salzs\u00e4ure und Aether in das Lhlorhydrat iibetgef\u00fchrt. Letzteres l\u00f6ste ich zur Reinigung in Methylalkohol. Das beim Verdunsten der so gewonnenen L\u00f6sung zur\u00fcckbleibende Salz war indessen noch kein reines Lysinchlorid. Doch gelang es. daraus ein dem Lysinplatinchloiid gleichendes Ghloroplatinat darzustellen. Letzteres schied sieli aus der mit viel Weingeist versetzten w\u00e4sserigen L\u00f6sung !f in 'ruthgelben Prismen aus, welche gleichzeitig mit einer Probe vom Lysinplatinchlorid schmolzen. Dies. Platinbestiiomung in \u00ab1er zuerst bei 100\u00b0, dann bei 125 0 getrockneten Substanz, gab folgendes Resultat :\n:0.2078 g Substanz gaben 0.0723 g Pt.\nBerechnet f\u00fcr :\tGefunden :\nCcBuVh*\n\u201c4\nPt 35.00\t: 34.70 \u00b0,a.\nDie Ausbeute au Argin i n war in diesem Falle ungef\u00e4hr doppelt so gross, wie in dem vorher beschriebenen Versieh: Histidin und Lysin erhielt ich nur in kleinen Quantit\u00e4ten;\nDie nach \u00ablern Abtrennen der Kotyledonen iil>rig gehli'-benen Theile der Keimpllanzen, im Gewicht von 17<> g\n1 Kin brim Vermischen der w\u00e4sserigen L\u00f6sung mit WeinacC sofort sich ausscheidendes Chloroplatinat wurde durch Filtration cn\u2018f<v.","page":284},{"file":"p0285.txt","language":"de","ocr_de":"(lufttrocken) wurden mit heissem Weingeist von ca. 92 Volum-proeent behandelt, der Auszug in bekannter Weise auf Amido-s\u00e4uren verarbeitet. Aus dem dabei erhaltenen Pr\u00e4parat, dessen Gewicht nach dem Trocknen \u00fcber Schwefels\u00e4ure 21 ,V g betrug, konnte ich diejenigen Amidos\u00e4uren isolireh, die ich stets auch aus den \u00e4lteren etiolirten Keimpflanzen von bupinus luteus erhalten habe, n\u00e4mlich Phenylalanin und Am id ovaleria n s\u00e4ure. Die Trennung und Reinigung derselben geschah nach dem wiederholt von mir beschriebenen Verfahren. Das Phenylalanin kryMallisirte, wie bei fr\u00fcheren Darstellungen, aus einer concentrirten L\u00f6sung in der W\u00e4rme in gl\u00e4nzenden Rl\u00e4ttehen, aus verd\u00fcnnten L\u00f6sungen in weisseu \u00e4 iiicn Prismen, es zeigte beim Erhitzen im Rlasr\u00f6hrehon das charakteristische, von mir wiederholt beschriebene Verhalten (Rildung von Phenyl\u00e4thylamin und Pheiryllaetimid : auch habe Jcl-i eimstat ir(% dass es beim Erhitzen mit Kaliuinbicliromat und Schwefels\u00e4ure Renzoes\u00e4ure lieferte. Die Amidovalerian-saure bildete nach mehrmaligem Emkrystallisiren kleine glanzende Rl\u00e4ttehen. die sich beim Erhitzen im Gl\u00e4sr\u00f6hrohen unf<T Rildung (dues weissen Sublimats verfl\u00fcchtigten: in w\u00e4sseriger L\u00f6sung mit Kupferaeetat erhitzt, gaben sic keine Ausscheidung iLnterschied von Leucin): sie l\u00f6sten, sieh leicht m einer ges\u00e4ttigten w\u00e4sserigen Leucinl\u00f6sung, Leucin konnte aus diesem Object nicht isolirt werden, war aber doch vielleicht in geringer Menge vorhanden.\nDer in Weingeist unlosliehe Theil der Axenorganc enthielt Asparagin in sehr betr\u00e4chtlicher Ouantjt\u00e4t. Die Ausbeute daian betrug 19./ 11 o der lufttroeknen Axonorgane.\nDen in Weingeist unl\u00f6slichen Theil der Axenorgane \u2022luihe ich auch noch, auf Arginin und Histidin untersucht.\"und *war dienten mir dazu Axenorgane von zwei verschiedenen, Uli\tkist gleichen Culturen: das Gewicht derselben\n.betrug^ nach der Extraction mit Weingeist ungef\u00e4hr 250 g. ]h'n Kxtra(\u2018t behandelte ich in der gew\u00f6hnlichen Weise. hl(\u2018 bd Verlegung des Phospliorw()lframs\u00e4ur(!iiiederschlags crhrdteno Rasenl\u00f6sung gal\u00bb mit Quecksilberchlorid einen Niederschlag. Die bei Zerlegung dieses Niederschlags mit","page":285},{"file":"p0286.txt","language":"de","ocr_de":"Schwefelwasserstoff erhaltene Fl\u00fcssigkeit gab beim Ver-flunsten keine Krystalle von Histidinchlorid, doch liess si<*ii daraus eine dem Histidinsilber gleichende Verbindung darstellen. Der Silbergehalt dieser Verbindung betrug 53,t> \u00b0/o, w\u00e4hrend die Formel des Histidinsilbers 55,77 \u00b0.o Ag verlangt. Das Wahrscheinlichste ist, dass unreines Hi slid ins \u00dcber vorlag. Aus dem Filtrat vom Ouecksilberchloridniedersehlag liess sich durch Austeilung mit Silbernitrat und Baryt wasser in sehr kleiner Menge eine Base abscheiden, deren Nitrat im Aussehen mit A r<dn innitrat \u00fcbereinstimmte. Bie daraus dargestellte Kupfer-\nn\nVerbindung glich im Aussehen dem Argininkupfcrnifrat, besass aber einen um d\u20141\u00b0 niedrigeren Schmelzpunkt. Das bei Zerlegung dieser Kupierverbindung mittelst Schwelelwasscr-slolV erhalten\u00ab; Nitrat gab die Beactionen des Argininnil rats. Ich bezweifle nicht, dass die Vorgefundene Base Arginin war : doch lag dasselbe offenbar nicht in ganz, reinem Zustand vor. Fine St\u00fctze f\u00fcr die Annahme, dass hier in der; Thal Histidin und Arginin in kleinen Quantit\u00e4ten sich vorlanden, ist auch in der Thal sache zu finden, dass in den Axenorganen der alleren Keimpflanzen gleicher Art (vgl. w. u.) diese beiden Basen bestimmt nachgewiesen werden konnten.\nWie aus den im Vorigen gemachten Angaben zu ersehen ist, vermochte ich aus den 0\u20147 t\u00e4gigen Keimpflanzen A s para gin, Le nein, Amid oval e r i a ns\u00e4 u re, Pli e n vielen i n. Arginin, Histidin und Lvsiu zu isoliien. Das in anderen (all Ii treu gleicher Art nachweisbare 1 y r o s i n war auch hier vermuthlich in sehr kleiner Menge vorhanden, denn da> Bohleucin gab mit Millon schein Beagens lyrosinreactioii. Auf die ungleiche Vertheilung der im Vorigen genannten Stilksl olfverbindungeii auf die Kotyledonen und die Axenor-gaue werde ich weiter unten noch zur\u00fcckkommen.\nb) 14-15 t\u00e4gige Keimpflanzen.\nBei diesen Pflanzen betrug das Trockengewicht der Kotyledonen ungef\u00e4hr ebenso viel als dasjenige der \u00fcbrigen Pflanzentheile.\nDie fein zerriebenen Kotyledonen, im Gewicht von 4.8*) g","page":286},{"file":"p0287.txt","language":"de","ocr_de":"lufttrocken) wurden mit kochendem Weingeist behandelt, der Extract in bekannter Weise auf Amidos\u00e4uivn verarbeitet-,rh orhieU-dahoi nur ca. 1 g eines Pr\u00e4parates, welches auch (twas Asparagin einsehloss. Letzteres blieb gr\u00f6sstentheils zur\u00fcck, als das Pr\u00e4parat in der W arme mit einem Gemisch Vi'n\tAlkohol und etwas Arnnmniakll\u00fcssigkeit be-\nhandelt wurde. Heim Verdunsten der tiltrirten L\u00f6sung wurde ein Produkt gewonnen, welches ohne Zweifel ein Gemenge mehrerer Amidos\u00e4uron war. Lim* Trennung derselben liess .'ich nicht ausl\u00fchren, da die Quantit\u00e4t d(*s Produktes nur .'ehr gering war, I yrosin liess sich darin nicht nach weisen : gesetzt, dass Leucin vorhanden war, so kann doch die Menge desselben nur eine \u00e4usserst geringe sein.\nPer bei der Hehandlung mit heissein Weiugcisl ungel\u00f6st geblichene Thoil der Colylcd\u2019oneu lieferte Argin in in gn.sser M(*ng(*: daneben wurden kleine Quantit\u00e4ten von Hist idin und Lysin nachgewiesen. Line Mittheihmg \u00fcber diesen The\u00dc d\u20181 \\ eicuche habe ich Iriiher schon gemacht; ich verweise uni die bet redende Publication.1)\n\u2022he nach dem Abtrennen derCotyledonen \u00fcbrig gebliebenen I Hunzcnf heile i hypoeotyles Glied, W\u00f6irzel etc. ) wmden getrocknet und fein zerieben. sodann mit kochendem 92\u00b0 o igen Weiu-\nexlrahirt. I)e*r Auszug, gewonnen aus 475 g lufttrockenen Materials, lieferte ungef\u00e4hr lu g Amidos\u00e4uron (Holiprodukl .. Ihcscs Produkt, aus welchem Tyrosin nicht isolirt werden L<mntr\u00bb, wurde zweimal aus einem Gemisch von Weingeist, und Ammoniakll\u00fcssigkeit umkrystallisirt : dann wurde seine\"' w\u00e4sserige L\u00f6sung mit Kupferoxydhydrat erhitzt, wobei eine Kuplerverbindung sich ausschied. Letztere lieferte , bei der Erlegung mittelst Schwefelwasserstoff imreines Phenylalanin,r \u25a0welches sodann durch mehrmalig!\u00bb F\u00e4llung mit Kupieracetat ^\u2022reinigt wurde. Ls zeigte, die f\u00fcr diese Amidos\u00e4ure fr\u00fcher von mir angegebenen Eigenschaften. Seine Kupferverbindung l'Mand aus blassblauen Krystallschuppen. Line in dieser\nh Diese Zeitschrift, Bd. XXVIII, S. i\u00fc\u00f6.","page":287},{"file":"p0288.txt","language":"de","ocr_de":"288\nVerbindung ausgef\u00fchrte Kupferbestimmung gab folgendes Resultat.\n0,2595 g Substanz gaben 0,0525 g \u00c7uO.\nBerechnet f\u00fcr :\tGefunden:\n(G\u00f6H,jN\u00d6f),Cu Cu 10,25\n10,17 V\nFs ist nicht unwahrscheinlich, dass dem Phenylalanin vor der Reinigung etwas Leucin beigemengt war : denn auch Leucin kann ja durch Kupferoxydhydrat gef\u00e4llt werden, obwohl es fieilich durch letzteres sowohl wie durch Kupferacetat aus unreiner L\u00f6sung schwieriger niedergeschlagen wird, als Phenylalanin. Ich versuchte daher aus den Fl\u00fcssigkeiten, welche von dein reineren, durch Zusatz von Kupfer-\u2019 acetat gef\u00e4llten, Phenylalaninkupfer abtilti irt worden waren. Leucin zu gewinnen, indem ich diese Fl\u00fcssigkeiten nach Fntforming des Kupfers eindunstete und den Vordampfungs-liickstand aus einem (jemisch von Weingeist und Ammoniak-H\u00fcssigkeit umkrvstallisirte. Auf diesem Wege erhielt ich aber-,\n.\tV\t\u25a0 '\t.\nnur Krystalle, welche das Aussehen und das Verhalten von unreinem Phenylalanin zeigten: eine dem Leucin gleich* ich Substanz vermochte ich nicht zu isoliren.\nDas tiefblaue Filtrat voll dem Niederschlage, den ich heim Frhitzen der w\u00e4sserigen L\u00f6sung des Amidos\u00e4urenpr\u00e4pai als mit Kupferoxydhydrat erhielt (vgl. Obern, wurde im Wassei-bade \u00abungedunstet, der Verdampfungsriiokstand mit warmem Wasser behandelt twobei eine geringe Menge einer schwer-l\u00f6slichen Kupferbindung zur\u00fcckblieb <, die L\u00f6sung durch Finleiten von SchwofelwasserstolV vom Kupier beireit und hierauf eingedunstet, das so erhaltene Produkt zweimal aus einem Gemisch von Weingeist Und Ammoniakfl\u00fcssigkeit umkrystallisirt. So erhielt ich eine ans gl\u00e4nzenden weissen Krystallbl\u00e4ttcben bestehende Substanz, welche das Verhalten der Ami do v a 1 e r i a n s \u00e4 u re zeigte. Aus derselben stellte ich eine Kupferverbindung dar, indem ich ihre heisse w\u00e4sserige L\u00f6sung in der Warme mit Kupferoxydhydrat s\u00e4ttigte und sodann im Wasserbade stark einengte. Die schon w\u00e4hrend des Kin-duustens in blauen Krvstallen sich ausscheidende Verhiuduu\n","page":288},{"file":"p0289.txt","language":"de","ocr_de":"\u2014 289 \u2014\nwar ziemlich schwer l\u00f6slich in kaltem, leicht l\u00f6slich in heissem Wasser. Die Kupferbestimmung gab in der bei 100\u2014105\u00b0 getrockneten Substanz folgendes Resultat :\n0, 4440 g Substanz gaben 0,1026 g CuO.\nBerechnet f\u00fcr :\tGefunden :\n(G6HloNO,)tCu\nCu 21.49\t20,98 %.\nWie man sieht, bleibt die gefundene Zahl etwas hinter dem Werth zur\u00fcck, welcher der Formel des amido-valeriansauren Kupfers= (C:(H10NO2)2Cu entspricht. Wahrscheinlich war der analvsirten Verbindung ein wenig Leucin-kupfer (mit 19,66 \u00b0/o Cu) beigemengt.\nDas Aimdos\u00e4urepr\u00e4parat wurde nun noch einmal utn-krystallisirt : dann wurde aus demselben wieder eine Kupferverbindung dargestellt. Der Kupfergehalt der letzteren entsprach nun den von der Formel des amidovateriansauren\nKupfers geforderten Werthen, wie aus folgenden Angaben zu ersehen ist :\tv\n1)\t0,2400 g Substanz (bei 110\u00b0 getrocknet) gaben 0,0650 g CuO\n2)\t0,2565 *\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t0,0690 > \u00bb\nBerechnet f\u00fcr :\tGefunden :\n(C5H10NO,),Cu\tI\t2\nCu 21\u201949\t21,63\t21,49 %.\nAus den Axonorganen der 14\u201415 t\u00e4gigen Keimpflanzen konnte ich also hier, ebenso wie in fr\u00fcheren Versuchen, Phenylalanin und Amidovalerians\u00e4ure darstellen: die bolirung von Tyrosin und Leucin gelang dagegen nicht.\nDer hei der Behandlung der fein zerriebenen Axenor-trane mit kochendem Weingeist verblichene R\u00fcckstand war sehr reich an Asparagin; ein Extract aus 10 g des lufttrockenen R\u00fcckstandes lieferte durch Krystallisation 3,503 g dieses Amides ('wasserfrei und nach Abzug der beigemengten AschenbestandtheiTe in Rechnung gestellt) = 25,03 \u00bb/o. Diesen R\u00fcckstand untersuchte ich nun noch nach bekanntem Ver-lahren auf das Vorhandensein von Histidin und Arginin laut Lysin habe ich nicht gepr\u00fcft). Die bei Zerlegung des Pliosphorwolframs\u00e4ureniederschlages erhaltene Basenl\u00f6sung ',l' mil Quecksilberchlorid einen Niederschlag, aus welchem\nHoppe-St yler's Zeitschrift f. physiol. Chemie. XXX.\n19","page":289},{"file":"p0290.txt","language":"de","ocr_de":"290 \u2014\nHistidinchlorid in Krystallen gewonnen werden konnte. Dieses Produkt, dessen Gewicht 0,4 g betrug, wurde aus Wasser uinkrystallisirt, es bildete nun farblose, tafelartige Krystalle, die im Aussehen mit den fr\u00fcher von uns dargestellten 1 lis t i d i i lehloridpr\u00e4para ten rolls land ig iibereins timintei i . In dem daraus nach bekannter Methode dargestellten Histi d i i i-Silber wurde (1er Sibergehalt bestimmt, wobei folgende Resultate erhalten wurden :\nI . 0.254 f g Substanz (bei 100\u00b0 getrocknet) gaben 0,1420 g Ag. ;\n2. 0,1705 ..\t.,\t......\t0,0085..\nBerechnet f\u00fcr :\tGefunden:\nGlbNAAg,-^\u00bb/)\tt ' 2\t.\nAg 55,77\t55.82\t55.81 \u00b0;i>.\nDas Filtrat vom Oiie('ksilberchlori(lni(,derscblag wurde nach bekannter Methode auf Arginin verarbeitet. Die alkalische Fl\u00fcssigkeit, welche bei Zerlegung des (lurch Silbernitrat und llarytwasser erzeugten Niederschlags mittelst Schwel'elwassci-stolf resultirte, wurde mit Salpeters\u00e4ure neutralisirt und sodann stark eingeengt. Sie lieferte zun\u00e4chst Krystalle. die aus anorganischer Substanz bestanden : die Ausscheidung .derselben wurde durch Zusatz von etwas Weingeist vollst\u00e4ndigtu* gemacht. Die von diesen Krystallen abgegossene Mutterlauge liefern* eine dem Aigin in nitrat gleichende Kristallisation, deren Gewicht jedoch mir ungef\u00e4hr <>.2\u00f40 g betrug. Die daraus dargestelltc Kuptervtu bindung schmolz gleichzeitig mit einem Arginiiinitrat-pr\u00e4parat anderer Herkunft und krystallisirte in der f\u00fcr dic.-v* AVrbindung charakteristischen Form. Das bei Zerlegung derselben m it 10l s t Schwefel wo* s ers t olf erhaltene Nitrat gab die gleichen Reactionen, wie das reine Arginimiitrat.\nAuch in d(*n Axenorganen der 14\u2014l\u00f6t\u00e4gigen Keimpllanz\u00bb n Hessen sieh also Arginin lind Histidin nacliweisen ;uit Lysin wurde nicht gepr\u00fcft). Doch fanden sich diese beiden Rasen liier nur in sehr kleinen Ouantit\u00e4ten vor. Was spccicll di\u00ab* Ausbeute an Arginin betrifft, so betrug dieselbe nur ca Idd der Ausbeute, die aus den Cotyledonen der gleichen Keimpllanzcn erhalten wurde.","page":290},{"file":"p0291.txt","language":"de","ocr_de":"Discussion der Versuchsergebnisse.\nNachdem ich im Vorigen die bei der Untersuchung von /dm Keimpflanzenculturen unmittelbar erhaltenen Ergebnisse milgetheilt habe, gehe ich zu den Schlusslolgerungen \u00fcber, (Im* sich aus diesen Ergebnissen in Bezug aut den Eiwciss-z. rlall und die Asparaginbildung in Keimpflanzen ahleiten lassen, Es ist leicht ersichtlich, dass diese Schlussfolgerungen in Uebereinstimmung mit den Ansichten stehen, die ich \u00fcber <len Verlauf jener Processe in meiner ersten Abhandlung \u00fcber -h u Umsatz der Eiweissstolle in der lebendem Pflanze\u00bb aus--e>pi\"( lien h\u00abd>e. die dort I\u00fcr diese Ansichten beigebrachten beweise sind aber durch die Ergebnisse' \u2018der neiien Versuche 't in- verst\u00e4rkt worden.l)\t.\nAI\" ich \\or einer langen Beiho voll 'Jahren mich mit 'lern Studium der in keimenden Pllanzensamen neben Aspa-lugin sich vdrlindenden krystallisirbaren Stickshdlverbindu\u00fcgen zu besch\u00e4ftigen begann, untersuchte ich-zun\u00e4chst last nur Keimpllanzen. welche mehrere Wochen lang bei IJclitahscliluss \\<\u2018gelirt hatten. \\\\ arum ich so verluhr, ist leicht zu verstehen. E' war bekannt, dass \u00e4ltere etiolirte Keimpflanzen reich au Asparagin sind. Man durfte nun erwarten, dass'in solchen 1'il\u00e4.nzchen ausser Asparagin auch noch manche\u2019 andere w\u00e4h-\" nd des K(\u2018imungsvorganges entstandene StickstollVerbindiingen 'i\u2018h anh\u00e4uten, und dass in folge dieser Anh\u00e4ufung1 der l)ar-s tel hing derselben keine grossen Schwierigkeiten ent\"c<>en-Elchen w\u00fcrden.\t\u2019\nBiese Erwartung hat sich erf\u00fcllt :\u2022 es gelang uns, aus '<*i<\u2018lien Keimpflanzen \u2014 neben anderen hier nicht zu erw\u00e4h-!i,'ll,l',ii Atollen - Arginin, Phenylalanin, Glutamin,\n1 l ine ganz kurze Mittheilung \u00fcber einige Ergebnisse dieser 1 Ht' i suc hung habe ich in den Berichten der D. Botanischen .Gesellschaft, l'\"10, M\u00e4rzheft. ver\u00f6ffentlicht. Doch ist inzwischen meine Arbeit durch ,1:(\u2018 1 ntersuchung einiger Keimpflanzenculturen noch erweitert wurden; in folge davon stimmen auch die im Folgenden gemachten Angaben die Zahl der untersuchten Culturen nicht genau mit denjenigen \u00bb herein, die sich in jener vorl\u00e4ufigen Mittheilung linden.\n1\u00ab)*","page":291},{"file":"p0292.txt","language":"de","ocr_de":"Am idov ale ri ans\u00e4ure, Tyrosin, Guanidin und Ricidin darzustellen. Ob wir alle diese Stoffe h\u00e4tten isoliren k\u00f6nnen, wenn wir Keimpflanzen von geringem Alter in Untersuchung genommen h\u00e4tten, muss als sehr fraglich bezeichnet werden.\nEignete sich aber der bei meinen \u00e4lteren Untersuchungen eingeschlagene Weg auch zur Entdeckung der ausser Aspa-ragin in den keimenden Samen entstehenden Stickstoff-Verbindungen, so war es doch nicht leicht, auf diesem Wege zugleich einen klaren Einblick in den Verlauf des mit der\nzu gewinnen.\nDie grossen Unterschiede, die zwischen verschiedenen Keimpflanzenarten in Bezug auf die Qualit\u00e4t der aus ihnen darstellbaren Stickstoffverbindungen sich zeigten, konnten den Gedanken entstehen lassen, dass der Eiweisszerfall in den verschiedenen Keimpflanzen in ganz ungleicher Weise erfolgt1. Als auffallend musste es bezeichnet werden, dass zwei bei der Zersetzung der Eiweissstoffe durch S\u00e4uren, Alkalien oder Trypsin regelm\u00e4ssig zum Vorschein kommende Produkte, n\u00e4mlich Leucin und Tyrosin, in den etiolirten Keimpflanzen h\u00e4ufig fehlten \u00f6der doch nur in minimalen Quantit\u00e4ten sich vorfanden, auffallend war auch in vielen solchen Keimpflanze n das Mengenverh\u00e4ltnis des Asparagins zu den anderen stickstoffhaltigen Produkten des Eiweissumsatzes. Freilich habe ich zur Erkl\u00e4rung dieses Mengenverh\u00e4ltnisses schon in einer der ersten Abhandlungen, die ich \u00fcber den Eiweissumsatz in Keimpflanzen publieirte, die Vermuthung ausgesprochen, dass das Asparagin, wenigstens zum Th eil, einer Umwandlung anderer, beim Eiweisszerfall in den Keimpflanzen gebildeter Stickstoffverbindungen seine Entstehung verdanke und demgem\u00e4ss ein secund\u00e4res Produkt des Eiweissumsatzes sei; aber es bedurfte doch einer wesentlichen Erweiterung unserer Kenntnisse auf diesem Gebiete durch lange fortgesetzte Untersuchungen, um jene Hypothese bestimmter aussprechen zu k\u00f6nnen. Letzteres ist von mir in dieser Zeitschrift in der oben genannten Abhandlung geschehen. Zu den Thatsaehen aber, die ich dort als St\u00fctzen f\u00fcr die von mir vertretenen","page":292},{"file":"p0293.txt","language":"de","ocr_de":"293 \u2014\nAnsichten auff\u00fchre, z\u00e4hlen vor Allem auch die Ergebnisse, welche ich bei Untersuchung einiger Keimpflanzencult\u00fcren geringen Alters erhielt.\nAus den Resultaten meiner neueren Untersuchungen hisst sich viel leichter erkennen, wie der Eiweisszerfall in den Keimpflanzen verl\u00e4uft. Um dies darz\u00fclegen, will ich zun\u00e4chst die an 6\u2014Tt\u00e4gigen Papillonaceen-Keimpflanzen von uns gemachten Beobachtungen kurz zusammenstellen, unter Hinzunahme der Ergebnisse, die ich fr\u00fcher sch\u00f6n an dre i Culturen soldier Keimpflanzen erhielt. Aus allen von uns untersuchten Culturen. elf an Zahl, liess sich mit Leichtigkeit Leucin dar-st\u00e9llen : seine Quantit\u00e4t war, wenn auch viel geringer als diejenige des daneben vorhandenen Asparagins, doch relativ betr\u00e4chtlich. Aus neun Culturen liess sich auch Tyrosin, jedoch nur in sehr geringer Quantit\u00e4t, isoliren; bei den \u00fcbrigen Culturen deutete das Eintreten der Tyrosinre\u00e4ction mit Millon schein Reagens auf das Vorhandensein minimaler Mengen des genannten Stoffes hin. Hexonbasen konnten aus allen darauf untersuchten Culturen, n\u00e4mlich aus 3 Culturen \\on \\ ici a sativa und aus je 2 Culturen von Pis um sativum, Liipinus albus und Lupinus luteus dargestellt werden, und zwar Hessen sich fast ohne Ausnahme Arginin, Histidin und Lysin-) nebeneinander naehweisen.\nAus f> \u20147 t\u00e4gigen Papilionaoeen-Keimpflanzen k\u00f6nnten also ausser Asparagin Leucin, Tyrosin und He x on base u dargestellt werden \u2014 Produkte, welche auch bei der Zersetzung \u20221er Eiweissstoffe durch S\u00e4uren oder durch Trypsin regelm\u00e4ssig erhalten werden, nach denen man aber in den \u00e4lteren Keimpflanzen h\u00e4ufig vergebens sucht. Es ist klar, dass zur Auffindung der prim\u00e4ren Produkte des Eiweisszerf\u00e4lls die j\u00fcngerem Keimpflanzen geeignetere Objecte sind, als die \u00e4lteren; jener\n3 fin hinklang mit diesem Resultat steht Belzung's Angabe \u2018iber das reichliche Vorkommen von Leucin in \u00abt\u00e4gigen Keimpflanzen von Lupinus albus i Annales des sciences naturelles, 7\u00ab s\u00e9rie, Botaniuue T. XV, 1>. 208 .\n\u2022 Doch ist die Pr\u00fcfung auf Lysin nicht hei allen Culturen, in d\u00ab nen Hexonbasen nachgewiesen wurden, ausgef\u00fchrt worden.","page":293},{"file":"p0294.txt","language":"de","ocr_de":"Befund ist daher der beste Beweis daf\u00fcr, dass die mit dem Keimungsvorgang verbundene Eiweisszorsetzung der Spaltung gleicht, welche die EiweissstoiTe durch S\u00e4uren oder durch-.. Trypsin erleiden. Dabei ist noch von Bedeutung, dass die oben genannten Produkte in den Lupinus-Keimpflanzen. bei denen die Cotyledonen und die \u00fcbrigen Theile getrennt untersucht wurden, sich in den Cotyledonen vorfanden, an dem Orte also, an welchem die zerfallenden BeserveeiweissstoHe sich he lind en, und dass das Mengenverli\u00e4ltniss, in welchem jene Produkte neben einander au ft re ten, demjenigen rin-ht un\u00e4hnlich ist, in welchem man sie bei der Zersetzung pflanz-1 ichei* Kiweissstofle durch S\u00e4uren erh\u00e4lt.1 v\nHin ganz anderes Bild bieten die Resultate dar. die man bei der Untersuchung 2\u2014H w\u00f6chentlicher oder noch \u00e4lterer etiolirter Papilionaceen-Koimptlanzon erh\u00e4lt. Solche Keimpflanzen sind bekanntlich ausserordentlich reich an Asparagiu. Tyrosin habe ieli dagegen aus ihnen bis jetzt noch niemals darstellen k\u00f6nnen. Leucin fand ich in einigen Objecten vor. doch nur in geringer Ouantit\u00e4t : aus anderen war es nicht darstellbar. Nur aus einem solchen Object, n\u00e4mlich aus den etiolirten Keimpflanzen von Lupinus luteus, konnte ich Arginiu in grosser Menge gewinnen : alle anderen von uns untersucht\u00bb !) \u00e4lteren Papilionaeeen-Keimpflanzen lieferten entweder nur \u00e4usserst geringe Arginin-Qtianl i t\u00e4ten oder es liess sich -diese Base gar nicht mehr aus denselben i soli reu.\nVergleicht man die j\u00fcngeren mit den \u00e4lteren Keimpflanzen in Bezug auf ihren StofVgehalt, so zeigt sich auf das Deutlichste, dass manche Produkte des Eiweissumsatzes, inshe-. sondere Leuci n, T y rosi n und A rgini n, mit der fortschreiten-\ni .Die Ausbeute an Leucin, die sich freilich nur approximativ bestimmen liess, zeigte bei den verschiedenen (\u00bb\u20147 t\u00e4gigen Keimpflanzen keine grossen Untersdiiede: Tyrosin fand sich stets in weit geringerer Menge vor als Leucin. Unter .den. Hexonbasen pr\u00e4valirte der- M\u00ab*ngc nach stets das Arg i n i n. Keine der Hexonbasen wurde in so gross* r (Quantit\u00e4t erhalten, wie das Leucin, abgesehen davon, dass bei Lupinus luteus das Arginin schon in den (i\u20147 t\u00e4gigen Keimpflanzen in recht h\u2014 tr\u00e4chtli\u00bb her Menge auftrat.","page":294},{"file":"p0295.txt","language":"de","ocr_de":"den Entwicklung der Keimpflanzen an Menge abnehmen, w\u00e4hrend andererseits das Asparagin sich stark vermehrt; jene Stolle werden also im Stoffwechsel der Keimpflanzen verbraucht und iimgewandelt. Ein Verbrauch solcher Stoffe, z. B. des Leucins und des Arginins, ist selbstverst\u00e4ndlich auch dann anzunehmen, wenn die Ouantit\u00e4ten dieser Stoffe in einer Keimpflanze nach mehr w\u00f6chentlich er Dauer der Vegetation nicht gr\u00f6sser sind, als nach einw\u00f6chentlicher; denn mit der Fortdauer des Eiweisszerfalls w\u00fcrden doch, falls nicht ein Verbrauch statlgefunden h\u00e4tte, die Ouantit\u00e4ten jener Stoffe sich in der Pflanze vermehrt haben.1)\nZur Erkl\u00e4rung der starken Anh\u00e4ufung des Asparagins in manchen Keimpflanzen habe ich schon vor langer Zeit die Vermutlmng ausgesprochen, dass im Stoffwechsel der Keimpflanzen andere Produkte des Eiweissiunsatzes in Asparagin umgewandelt werden. Die an Keimpflanzen von Lupinus hiteus und Lupinus angustif\u00f6lius von M. Merl is, E. Winterstein, X. Bonggerund mir ausgef\u00fchrten quantitativen Bestimmungen, deren hrgebnissc ich in meiner ersten Abhandlung \u00fcber den l msatz der Eiweissstolle in der lebenden Pflanze mittheilte, haben bewiesen, dass in der That in diesen Keimpflanzen Asparagin auf Kosten anderen* Produkte des Eiweissumsatzes gebildet worden war.2) Was f\u00fcr Produkte es sind, die vorzugsweise f\u00fcr diesen Process verwendet werden, dar\u00fcber konnte ich dort etwas Bestimmtes nicht aussprechen. Hatte i< h auch schon das Verschwinden von Tyrosin und Leucin aus Lupinus-Keimpflanzeu constatirt. so waren dies doch nur vereinzelte Beobachtungen. Aus den Versuchen, deren Ergebnisse in dieser Abhandlung mitgetheilt worden sind, geht aber\nl) Wer die obige Schlussfolgerung nicht ziehen will, m\u00fcsste an-nelmien.. dass im Beginn des Keirnungsvorgahgs die Kiweissstoffe nach r'anz anderer chemischer Gleichung zerfallen, als sp\u00e4ter; ich glaube aber nicht, dass irgend Jemand geneigt sein wird, eine solche Hypothese aufzustellen.\n21 Auch quantitative Bestimmungen, die von P r i \u00e4 n i s c h n i k o w 1 Pandw. Versuchsstat. Bd. 52, S. 817; ausgef\u00fchrt wurden, sprechen daf\u00fcr, dass Asparagin als secund\u00e4res^ Produkt des Kiweissumsatzes auffreten Kann.","page":295},{"file":"p0296.txt","language":"de","ocr_de":"hervor, dass der Verbrauch von Leucin, von Tyrosin und von Hexonbasen in den Papilionaceen-Keimpflanzen eine regelm\u00e4ssige Erscheinung ist; es ist daher sehr wahrscheinlich, \u00bblass vorzugsweise diese Stoffe f\u00fcr jenen Asparagin-Hildungs-proeess verwendet werden. Doch ist es sehr wohl m\u00f6glich, dass auch noch andere Produkte des Eiweissumsatzes das\ngleiche Schicksal haben.\nWie gross die in einer Keimpflanze entstehenden Quantit\u00e4ten von Leucin, Tyrosin und Arginin sind, wieviel von diesen Stoffen also f\u00fcr die Asparaginbildung zur Verf\u00fcgung steht, das l\u00e4sst sich selbstverst\u00e4ndlich nicht genau angeben. Am n\u00e4chsten liegt wohl die Annahme, dass ein Eiweissst\u00f6ff h(\u2018im Zerfall in einer Keimpflanze jene Produkte in der gleichen Quantit\u00e4t liefern kann, wie bei der Spaltung ausserhalb des Organismus; doch k\u00f6nnen vielleicht in bestimmten F\u00e4llen manche Fmst\u00e4nde ver\u00e4ndernd auf das Mengenverh\u00e4ltniss einwirken, in welchem die Ei Weisszersetzungsprodukte liehen (\u2018inander entstehen.1)\nl) ln der 2.'Auflage seiner VPflanzenphysi<d\u00abvgie \u2019 auf S. 4(4 kriti-sirt W. Pfeffer die von mir fr\u00fcher ausgesprochee Annahme, dass heim Zerfall \u00abvines Kiweissstoffs in einer Pflanze die einzelnen Amidos\u00e4uren in der gleichen Quantit\u00e4t entstehen, wie hei der Zerspaltung dieses Eiweissstofies ausserhalb des Organismus, Zu dieser Kritik habe ich erstens zu bemerken, dass ich jene Annahme zu einer Zeit ausgesprochen halve, in welcher die Vorstellung, dass die Amidos\u00e4uren als constituirende Atomgruppen im Kiweissmolek\u00fcl enthalten seien \u2014 eine \\ or-stellung. welche zu jener Annahme f\u00fchren muss \u2014 sehr verbreitet bei denjenigen Chemikern war. die sich mit dem Studium der Kiweissstoffe haupts\u00e4chlich 'besch\u00e4ftigt haben. Nachdem aber Einw\u00e4nde gegen jene Vorstellung erhoben worden waren, habe ich schon 1892 in den Landwirthselialt-licheu Jahrb\u00fcchern. Bd. XXL S. 120\u2014121, also lange vor Erscheinen \u00ab1er 2. Auflage des Pfeffersehen Buchs;erkl\u00e4r., dass ich der Ver\u00e4nderten Sachlage Bechnung tragen und Denjenigen nicht entgegentreten wolle, welche jene Annahme nicht theilen. Zwei tens aber m\u00f6chte ich bezweifeln, \u00ablass die bestimmte Art und Weise, in welcher Pfeffer die obige Annahme verwirft. in unserem heutigen Wissen eine gen\u00fcgende St\u00fctze hat. Ob hei der Spaltung eines bestimmten Eiweissstoffes unter verschieden* n rinst\u00e4nden Leucin oder Tyrosin oder Arginin oder irgend eine andere StickstolTverbindung in wechselnder oder stets in der gleichen Quantit\u00e4t entsteht, das ist eine Frage, die zur Zeit Niemand mit Sicher-","page":296},{"file":"p0297.txt","language":"de","ocr_de":"\u2014 297\n\\\\ ahrend in den \u00fcbrigen von uns untersuchten Papilio-naceen-Keimpflanzen allem Anschein nach das Arginin rasch verbraucht wird, h\u00e4uft es sich dagegen in den Cotyledonen der etiohrten Keimpflanzen von Lupinus Iuteus in starkem Muasse an. Diese Anh\u00e4ufung deutet darauf hin, dass die genannte Hase hier dem Verbrauch entzogen ist; worin der finmd daf\u00fcr liegt, entzieht sich freilich bis jetzt unserer Kcnntniss. Hei Lupinus Iuteus sowohl wie bei einigen anderen Hapihonaceen h\u00e4ufen sich in den etiolirten Keimpflanzen ferner Phenylalanin und Amidovalerians\u00e4ure an, jedoch nicht m starkem Maasse. Sie finden sich vorzugsweise in den Axcuorganen der \u00e4lteren Keimpflanzen. In 0\u20147 t\u00e4gigen Keim-. pflanzen traten sic nur in sehr geringer Menge auf und waren m einigen solchen Objecten gar nicht nachzuweisen: es ist 'lalicr wahrscheinlich, dass diese beiden Amidos\u00e4uren beim /\u2666rlall der Liweissmolekiile nur in kleiner Quantit\u00e4t ent-\nsu\n\u25a0heu.\nI':,n \u00ab\u00bbgleicher Verbrauch der einzelnen Kiweisszer->**tzungsprodukte in den verschiedenen Keinipflanzenarten kann zur tnlgc haben, dass in Hezug auf den Stoffgehalt bei den \u2022iltcrcn Keimpflanzen grosse Verschiedenheiten hervortreten. -)\n.',\u2018antu'orU\u2018n kann* D,e Entscheidung dieser Frage kann nur durch * .\u00bb Expenment gegeben werden. Man hat ja gerade in neuester Zeit ,Hi;tntitatsbestimmungen der bei der Uiweissspaltung entstehenden Pro-m An\"r,fT genommen; doch k\u00f6nnen die dabei erhaltenen Resultate ^^{verst\u00e4ndlich nur entscheidend sein, wenn man sicher ist. dass\n> ' undaic Zersetzungen der prim\u00e4ren Spaltungsprodukte vermieden\nwurden.\n1 In seinem Werke \u00abdie chemische Unergie.der lebenden Zellen\u00bb \u201el L%oew di,i Vermuthung aus, dass die in den Keimpflanzen aiiMietende Amidovalerians\u00e4ure durch Oxydation des Leucins oder durch - rsetzung des Arginins entstanden sei. Diese Frage l\u00e4sst sich vielleicht ' 'd.'en, sobald man \u00fcber die Constitution jener Amidovalerians\u00e4ure \"dss (\\ ersuche dar\u00fcber sind von uns in Aussicht genommen/.\n2| Auch in der gleichen Keimpflanzenart kann wohl der Verbrauch\nVr!:rn;r Kl'veisszerset\u2122ngsp\u2122dukte unter verschiedenen Umst\u00e4nden ein ^r\u201c*!c ier sein. . Auf. diese Ursache sowie auf den Umstand, dass in ' \u2018 :lKtl Kei,r|pflanzen, bald Asparagin bald Glutamin in gr\u00f6sserer Menge","page":297},{"file":"p0298.txt","language":"de","ocr_de":"\u2014 298\nKino St\u00fctze f\u00fcr die Annahme, durch welche ich die Anh\u00e4ufung des Asparagitis in den Keimpflanzen zu erkl\u00e4ren gesucht habe, bildet auch die ungleiche Verl hei hing der Kiweisszersetzungsprodukte innerhalb der Keimpflanzen. Ich habe dies schon in der ersten Abhandlung dargelegt, komme aber hier darauf zur\u00fcck, weil ich inzwischen durch Versuche, an Lupinus lufeus \u00fcber jene Vcrtheilimg noch mehr Aulschluss m*wonnen habe Nach diesen Versuchen enthalten die (.otv-ledonen (>- Tt\u00e4gigor Keimpflanzen der genannten Lupinus-Art Asparagin in betr\u00e4chtlicher Menge, ferner Leucin, Tyrosin. Argin in, H ist id in und Lysin: auf das Vorhandensein einer sehr kleinen Ouantit\u00fct von Phenylalanin deutet das Knlsfehcii einer geringen Ihmzocs\u00e4ureinenge lau der Oxydation der Amidos\u00fcurcn hin: Amidoval er ians\u00e4ure konnte nicht nmh-gewiesen werden. ln den Axenorganen der gleichen Keimpflanzen fand sich Asparagin, und zwar in viel gr\u00f6sserer Ouantit\u00fct als in den Cotyledomm, ferner Phenylalanin sowie\nsirli bildet. ist wohl das wechselnde Auf\u00bb roten der Eiweissum-satzProdukte in den Keimpflanzen tvgl. meine Abhandlungen m dieser Zeitschrift, ltd. XX. S. HOti und ltd. XXII. S. 411) zui\u00fcekzufulmn, poch ist darauf aufmerksam zu machen, dass manche Erscheinungen, die ich fr\u00fcher als Beispiele f\u00fcr dieses * wechselnde Auftreten\u00bb anfiihC*;. inzwischen in anderer Weise ihre Erkl\u00e4rung gefunden haben, so h. die rnterschiede. die zwischen Beizung's und meinen Beobachtungen \u00fcber den Sinngehalt von Lupinus albus und Lupinus lufeus sich zeigt\u00ab n. Beizung fand hei Lupinus albus in 8t\u00e4gigen Keimpflanzen viel Leiinii, w\u00e4hrend ich aus den Axenorganen in 10- und 14t\u00e4gigen etiolirten l\u2019l'\u00e4ic-chen nur Phenylalanin und Amidovalerians\u00fcure erhalten konnte, h -\u25a0 zwischen' haben aber Wassil i eff und ich aus einw\u00f6chentlichen Keimpflanzen von Lupinus albus leicht Leucin darstellen k\u00f6nnen und zwar aus den t.otvledonert <die Axenorgane enthalten auch hei diesen Ptl\u00e4n/-chen mehr von jenen anderen Amidos\u00e4uren als von Leucin i. Lb< stimmt Bel zun g's Angabe, dass Keimpllanzen von Lupinus luteus Tyr..sin lieferten, mit dem Resultat \u00fcberein, das ich hei Untersuchung Ht\u00e4gig* i Keimpflanzen dieser Lupinus-Art erhielt. Ueberhaupt ist nach den j' \u201c vorliegenden Erfahrungen der Stoffgehalt der unter gleichen Umst\u00e4nden gezogenen verschiedenen Culturen der gleichen Keimpllanzenart constant \\ \u25a0 als ich damals annehmen konnte; Unterschiede aber k\u00f6nnen sich zeigen. sobald diese U.utturen unter verschiedenen Bedingungen, z. B. mit <\"i* : ohne Lichtzutritt, gezogen sind.","page":298},{"file":"p0299.txt","language":"de","ocr_de":"\u2014 299 \u2014\nAmid oval o ri a nsii uro: Leucin und Tyrosin waren nicht nachzuweisen und k\u00f6nnen h\u00f6chstens in sehr kleiner Quantit\u00e4t vorhanden gewesen sein: Argin in fehlte nicht v\u00f6llig, war aber zweiffellos in weit geringerer Menge vorhanden, \"als in den Kotyledonen. Die grosse Verschiedenheit zwischen dem Stollgehalt der Kotyledonen und der Axonorgane, die sich, Ireilich nicht in dem gleichen Grade, auch hei . den Keimpflanzen anderer Papilionaceen wieder findet, l\u00e4sst sich auf Gmnd der oben erw\u00e4hnten Annahme in folgender Weise er-kl\u00e4i eu : Die heim hiweisszerlall in den Kotyledonen entstandenen Produkt.' i Asparagin. Leucin, Tyrosin u. s. w.) lliessen den im Waehstlmm hegrill'enen Theilen der\u25a0 Keimpflanzen zu'r zugleich wird aber ein grosser Theil dieser Produkte in Asparagin umgewandelt ; daher linden wir dieses Amid in .len Axenorganen in weit gr\u00f6sserer Quantit\u00e4t, ja sogar zuweilen in starker coneentrirter L\u00f6sung als in .len Kotyledonen.\u2018i wahrend dagegen andere Kiweisszersotzung-produkte. wie \u25a0/. II Leucin und Tyrosin, nur in den Kotyledonen, nicht aber in den Axenorganen sich nachweisen lassen.\nDer hiwei.sszerln.il ist hei Lupitms Intens in den (i\u2014\"t\u00e4gigen henupllanzen ein sehr lebhafter: in den 14\u2014lot\u00e4gigori Pfl\u00e4nzchen Imdet er nur noch mit geringerer Intensit\u00e4t statt. Ilei den tetzieren linden wir in den Kotyledonen neben sehr hetr\u00e4chl-licheu Quantit\u00e4ten von Asparagin und von dem hier anscheinend dem \\ erbrauch ganz entzogenen Arginin Amidosiiuren (wahrscheinlich ein Gemenge von Phenylalanin. Leucin und Amido-'aleriansaure) nur in \u00e4usserst geringer Menge, in den Axeu-\"rganen dagegen eine ausserordentlich grosse Mcmm von Asparagin sowie ziemlich betrachtlicl.e Quantit\u00e4ten von Phenvl-,ll'\"im 1111,1 Amidovalerians\u00e4ure. Die Anh\u00e4ufung des Asparagins cikl\u00e4rt sich in der eben angegebenen Weise: f\u00fcr die glcicb-/cilig, wenn auch in ungleich geringerem MaassO st\u00e4ttlindcnde\n>) Hoch scheint das Arginin gr\u00f6sstentheils in den Cotyledon ^uruckzubloiben.\t. *\n2) W,e slch aus fr\u00fcher von mir ausfref\u00fchrten Bestimmungen vru 1,Kln veri-rl- Landwirthsch. Jahrb\u00fccher. Bd. 7, S. 424 u. 435","page":299},{"file":"p0300.txt","language":"de","ocr_de":"\u2014 300 \u2014\nAnh\u00e4ufung von Phenylalanin und Arnidovalerians\u00e4ure hat man eine Erkl\u00e4rung, wenn man annimmt, dass diese beiden beim Zerfall der Kivveissmolek\u00fcle wahrscheinlich nur in geringer Quantit\u00e4t entstehenden Amidos\u00e4uren in den Keimpflanzen von Lupinus luteus der Umwandlung entgehen. Diese Annahme kann auch f\u00fcr andere Papilionaceen-Keimpflanzon gelten: denn jene beiden Amidos\u00e4uren finden sich auch in den Axen-organen otiolirter Keimpflanzen von Lupinus albus, sowie in etiolirteu Wicken-Pfl\u00e4nzchon vor.\nLine befriedigende Erkl\u00e4rung f\u00fcr die ungleiche Vertheilung der Eiweisszersetzungsprodukte auf Gotyledonen und Axonorgane zu finden, ohne die in Bezug auf die Bildungsweise des Asparagins von mir ausgesprochene Annahme zu H\u00fclfe zu ziehen, d\u00fcrfte nicht leicht sein. Da wir anzunehmen haben, dass auch in den im Dunkeln sieh entwickelnden Pflanzen bei gen\u00fcgendem Vorhandensein stickstofffreier Stoffe Amide zu Eiweiss regeneriri werden k\u00f6nnen, so k\u00f6nnte man auf den Gedanken kommen, das Fehlen von Leucin, Tyrosin u. s. w. in den Axenorganen aut einen Verbrauch dieser Stoffe f\u00fcr die synthetische Eivveiss-bildung zur\u00fcckzuf\u00fchren. Letzteres w\u00fcrde aber, da die wachsenden Theile otiolirtCr Keimpflanzen sehr ei weissarm sind und da also nur ein kleiner Tlieil der aus den Gotyledonen zufliessenden Eiweisszersetzungsprodukte in ihnen wieder in Eiweiss mngc-wandelt wird,1) nur m\u00f6glich sein unter der Voraussetzung, dass erstens beim Zerfall der Eiweissmolek\u00fcle das Asparagin in weit gr\u00f6sserer Quantit\u00e4t entsteht, als alle \u00fcbrigen stickstoffhaltigen Produkte zusammengenommen, und dass zweitens in den Keimpflanzen nicht auf Kosten von Asparagin, sondern nur auf Kosten anderer Eiweisszersetzungsprodukte (Amidos\u00e4uren u. s. w.) synthetische Bildung von Ei weissstoffen statf-findet. Dass die letztere Annahme eine ganz unwahrscheinliche\n1) Allerdings kann die in den Axenorganen neu gebildete Eiweiss-menge grosser sein, als es den Anschein hat; denn auch in den Axt n-organen findet ja h\u00f6chstwahrscheinlich Eiweisszerfall statt. Doch w\u00fcrde es sehr gewagt sein, anzunehmen, dass dieser Eiweisszerfall in den Axenorganen die Spaltungsprodukte in ganz anderem Mengenverh\u00e4ltnis* liefert, als in den Cotyledonen.","page":300},{"file":"p0301.txt","language":"de","ocr_de":"\u2014 301\nist, werde ich weiter unten noch zeigen; was die erste Annahme betrifft, so ist sie zwar von einigen Autoren ausgesprochen worden ; man hat aber f\u00fcr dieselbe keine andere experimentelle St\u00fctze beizubringen vermocht, als eben die Thatsache, dass in den Keimpflanzen das Asparagin in so au\u00dferordentlich grosser Quantit\u00e4t auftritt. Nachdem aber von mir nachgewiesen worden ist, dass die Anh\u00e4ufung des Asparagins \\on einem Verbrauch von Leucin, Tyrosin, Arginin u. s. w. begleitet ist und dass jenes Amid auf Kosten anderer Produkte des Eiweissumsatzes in den Pfl\u00e4nzchen sich bildet, kann jene Thatsache nicht mehr als eine St\u00fctze f\u00fcr die obige Annahme betrachtet werden. Auch steht diese Annahme nicht im Einklang mit den Kenntnissen, die wir \u00fcber das chemische Verhalten der Eiweissstoffe ausserhalb des Organismus besitzen. Demnach muss diese Annahme als eine nicht nur ganz unbewiesene, sondern auch sehr unwahrscheinliche auf das Lntscliiedenste zuriiekgewiesen werden.\nIch muss nun noch einen Blick auf die Zusammensetzung der von uns untersuchten normalen, d. h. am Licht erwachsenen Keimpflanzen von Lupinus luteus, Lupinus albus tmd Vicia sitiva werfen, welche ein Alter von mindestens li Tagen erreicht hatten und theils in Sand, theils in fruchtbarer Erde 'in Froion gezogen worden waren. Diese Pfl\u00e4nzchen lieferten bei der Untersuchung meistens nur eine Amidos\u00e4ure, n\u00e4mlich .euein, und zwar nur in sehr geringer Quantit\u00e4t. Arginin war m den Cotyledonen der Pfl\u00e4nzchen von L\u00fcpinus. luteus nachzuweisen, fand sich aber hier in weit geringerer Quantit\u00e4t vor als in den Cotyledonen der etiolirten Pflanzen'gleicher Art. Alle diese normalen Pfl\u00e4nzchen enthielten Asparagin in sehr grosser Quantit\u00e4t. Zum Beweise f\u00fchre ich im Folgenden nur die Zahlen an, welche von N. Wassilieff nach SachsseY \u2022Methode f\u00fcr den Asparagingehalt der Trockensubstanz der verschiedenen Theile 1 it\u00e4giger normaler Pflanzen von Lupinus \u00ab\u2018tlhus erhalten wurden:1)\nb Zur Kontrolle der nach Sachsse\u2019s Methode erhaltenen Zahlen wurden aber auch die Asparaginmengen bestimmt, die sich aus den l.xtracten durch Kristallisation erhalten liessen.","page":301},{"file":"p0302.txt","language":"de","ocr_de":"Bl\u00e4tter . . . . . . B,(\u00bb5\u00b0 .*\u2022 Asparagin C.otyledonen ... .17,511\u00b0\u00bb\t*\nStengel..............21.12\u00b0\u00bb\t>\nWurzel ...... 10.2:1\u00b0 u\nSo viol nach den bisher vorliegenden Versuchen sieh lirtlieilen l\u00e4sst, linden sieh in den normalen gr\u00fcnen Pflanzen auf die gleiche Asparagimncnge viel weniger andere krystallisir-bare Produkte des Kiweissumsatzes t Amidos\u00e4uren und Hexoii-basen) vor, als in den etiolirten Pflanzen gleichen Alters. Diese Krscheihuhg erkl\u00e4rt sieh, wenn man die von vornherein uielit unwahrsoboinlieho Annahme macht, dass gerade in den normalen Pflanzen die Verh\u00e4ltnisse f\u00fcr die (Anwandlung anderer Produkte dos Kiwoissumsafzos in Asparagin besonders g\u00fcnstig liegen. Mit H\u00fclfe dieser Annahme erkl\u00e4rt sielt dann auch toieht die schon vor langer Zeit von mir gemachte Hochachtung, dass in Keimpflanzen von Lupinus luteus, welche nach R>-t\u00e4gigom Verweilen im Dunkeln ans Licht gebracht worden waren, in den ersten Wochen die absolute Asparaginmengc noth eine Vermehrung erfahren hatte, obwohl gleichzeitig aueh eitle Zunahme der .Kiwoissmonge oingotroten war. Ais dieser Heobaehtung glaubte ich damals den Schluss ziehen zu sollen, dass nicht auf Kosten von Asparagin, sondern nur auf Kosten anderer nicht eiweissartiger StickstoIVvcrbiiidmigeii \u00ablit* Kiweisshildung erfolgt sei (eine Schlussfolgerung, die ich jedoch bald wieder verlassen haben\tAchnlich hat sich\nsp\u00e4ter D. PrianiseitnikowR ausgesprochen, nachdem er die iJeobaclttung gemacht hatte, dass in jungen, an Eiweisszcr-setzungsprodukten suchen Papilionaeeon-Pfl\u00e4nzehen, in denen unter dem Kintluss der im Assimilationsprocess erzeugten Kohlenhydrate eine Vermehrung der Kiweissstofle stattgefunden\nM Berichte (1er D; Botanischen Oesellsirhaft IRtMh Bd. XVjl, >. I-'I. ausf\u00fchrlicher in den \u201eLandw. Versuchsstationen**. Bd. 52, R. HIT. IRr Versuch, den Brian is clin i ko w speeiell mit Lupinus luteus anstellU'. ':Zeigte in den Besiiltaten einige Verschiedenheiten von den \u2022ineinig,,n. was sh li aber leicht aus der I\u2019ngleiehtieit der Versuchsbedingungen er* kl\u00e4rt, ich verweise auf Bemerkungen, die ich dar\u00fcber in den \u00abLandw Vei Niichsstationen > machen werde.","page":302},{"file":"p0303.txt","language":"de","ocr_de":"hatlr. eine weit geringere Abnahme des Asparagins als der iii.rigcn nielit proteinartigenStiekstofTverbindungenzubeobachten war (insbesondere in Pfl\u00e4nzchen von Pisuin sativum hatte trotz starker Vermehrung der Eiweissslol\u00efe das Asparagin nur ganz unbetr\u00e4chtlich an Menge abgenommen). Prianisch-nikow nimmt an, dass in solchen F\u00e4llen \u00ab1er Stickstoff f\u00fcr die Fiweisssynthese in der Hauptsache nicht vom Asparagin sondern von andern Hiweisszersetziingsprodukten (Ami\u00abi\u00ab \u00abs\u00e4uren .> geliefert worden sei.\nNach unserem heutigen Wissen kann diese Schluss-lolgeiung nicht mehr als eine berechtigte angesehen werden: drim erstens erkl\u00e4rt sieb die Nicht Verringerung der Asparagin menge in den ans Liebt gebrachten Keimpflanzen sehr 'leicbi mis der Hihlung von Asparagin auf Kosten anderer Kiweiss-ZfTsetzungspri winkte, und zwei lens spricht >ehr Vieles daf\u00fcr, das< gerade das Asparagin ein f\u00fcr die Fiweisssyntliese in dm PHmize leicht verwendbares Material ist. Die Hepbachtungen,\n\\y<* 1 <\u2022 1 \"* \u00ab\u2018ine St\u00fctze f\u00fcr letztere Annahme bilden, will icle ini !\u2022 \u00ab\u00bbi;j\u00ab*n\u00abI\u00ab*n zusammenstellen.\t. \u2022\nHckanntlicli verfolgte W. Pfeffer1! die Wanderung \u00ab1er LI\"cose und \u00ables Asparagins in LupinusHveimpflanzen mit H\u00fclfe d< < Mikroskops und kam dabei zu dem Destillat, dass Alles, was inusiohflie!) <l\u00ab*r Zeit des Auftretens,, der Art der Wanderung \"\"d ,lrs v,,rscliwindens in den wachsenden Organen f\u00fcHiltmosc mi benba<*hten ist. in den wesentlichen Z\u00fcgen auch f\u00fcr das Asparagin gilt: er zieht daraus \u00ablen Schluss, \u00ablass; ebens.\u00bb wn* Lliir\u00ab,st\u2018 Haumaterial f\u00fcr die Zellhaut, so das Asparagin kmmaterial f\u00fcr \u00ablie eiw\u00e4dssartigen Stoffe des Pr\u00ab\u00bbtoplasnias 't. Dieser Schlussfolgerung haben andere Hotaniker, z.. H. 1:4,10,1 *11 ~) angeschlossen. Auf den Verbrauch \u00ables As-paragms in \u00ablen Hl\u00e4ttem, die man als den Sitz einer lebhaften uweissbildung betrachtet, deuten auch die Hesultate\u2018 quantitativer\n<iit\nlk\ni\nv 1 1,nglieim s Jahrb\u00fccher f\u00fcr wissenschaftliche Botanik. IM. VIII M\u00bbwie landw. Jahrh\u00fcclier 1870, S. K.\n2| botanische Zeitung 1878, S. sog.","page":303},{"file":"p0304.txt","language":"de","ocr_de":"\u2014 304 \u2014\nBestimmungen hin. So fand ich *) z. B. bei Untersuchung junger Pflanzen von Medicago sativa in den Stengeln weit mehr Asparagin, als in den Bl\u00e4ttern; noch \u00e4rmer an diesem Amid waren Bl\u00e4tter, von denen vor der Untersuchung die Blattstiele abgetrennt worden waren. Bei Untersuchung von Pfl\u00e4nzchen von Lupinus luteus, die zuerst im Dunkeln, dann ca. 4 Wochen lang im Freien am Licht vegetirt hatten, erhielt ich aus den Laubbl\u00e4ttchen nebst Stielen und Stammspitze nur 6\u00b0/o Asparagin, aus den \u00fcbrigem Teilen (Hypocotyles Glied, Wurzel und Coty-ledonen) dagegen 18,4\u00b0/o Asparagin (die Zahlen sind Proeente der Pflanzentrockensubstanz; das Asparagin wurde in Krystall* form gewonnen.)2) Bei Untersuchung 14t\u00e4giger gr\u00fcner Pfl\u00e4nzchen von Lupinus albus, welche im Freien in fruchtbarer Erde gewachsen Waren und 5\u20147 Laubbl\u00e4ttchen entwickelt hatten, fand N. Wassili eff3) in den Bl\u00e4ttern mit Blattstielen 6,7 \u00b0/o, in den Stengeln dagegen 21,1\u00b0 o Asparagin;4) wahrscheinlich w\u00e4re die Differenz noch grosser gewesen, wenn man die Bl\u00e4tter zuvor von den Stielen befreit h\u00e4tte. Dass der Mindergehalt an Asparagin in den Bl\u00e4ttern auf einen Verbrauch dieses Amids zur Eiweissbildung zur\u00fcckzuf\u00fchren ist, darf auch aus der nachfolgenden Tabelle geschlossen werden, in welcher die Verkeilung des GesammtstickstolTs auf Proteinstoffe, Asparagin etc. in den Bl\u00e4ttern und in den Stengeln nach Wassilieffs Analysen angegeben ist :\ni) Landw. Jahrb\u00fccher 1888, S. 688\u2014689. Ich reproducire hier die bez\u00fcglichen Angaben:\n170 g frische Bl\u00e4tter mit Blattstielen lieferten 0,1 g Asparagin\n200 \u00bb \u00bb\t> ohne Blattstiele\t*\t0,1 >\t\u00bb\n200 * *\tStengel\t1,17 \u00bb\t>\n890 v V\t* (anderes Material)\t1,50 *\t\u00bb\nDas Asparagin wurde durch Ausf\u00e4llung mit Mercurinitrat zur Ab-scheidung gebracht und in Kry stallform gewonnen.\n-) Mitgetheilt in den Landwirthsch. Jahrb\u00fcchern, 1880, Bd. 0. s 3\n3)\tNach einer noch nicht publicirten Untersuchung, die in meinem Laboratorium ausgef\u00fchrt wurde.\n4)\tBestimmt nach Sachsse's Methode; die Zahlen bedeuten Proeente der Trockensubstanz.","page":304},{"file":"p0305.txt","language":"de","ocr_de":"305 \u2014\n\t\tVom Gesammtstickstotr fallen\t\t\n\tauf l\u2019rntein- stofle\tauf den I'hnsphor-wolframsaure-niederechlag\t\u2022\tauf\tj [ Asparagin j \u2022i\t\u2022\t-'!\tauf andere Verbindungen\nIn den Bl\u00e4ttern\t<52.5(5\t8,0(5\t\u00ce\t.\t1 i .m i\t7,92\nIn den Stengeln\t23.04\t0,20\t<>(>.17\t4,59\nl'icsc Zahlen sprechen auf (las Entschiedenste daf\u00fcr,'dass in den Ifl\u00e4llern das Asparagin einem lehhaflen Verbrauch zur hivcissbildung unterlag.11 wahrend sie\u2019 dagegen keine St\u00fctze f\"r ,|il' Annahtno liefern, dass andere Amidverhindnngen in der gleichen Weise verwendet wurden. Ans den quantitativen hc-liminnngen Kosulanys2i scheint hervorzugehen, dass in dm l\u2019d\u00e4ltern w\u00e4hrend der Nacht das Asparagin zur Kiweiss-hildnng verwendet wird (als Vcrsuclispflanze diente in diesem l-alle die amerikanische Weinrehe.i HansteerV'i sehliesst-aus seinen Versuchen, dass in den mit einem (iemiseh von Asparagin und Traubenzucker ern\u00e4hrten Versuchspflanzen lebhafte Eiwcissbildung erfolgte. Shihata4. folgert aus seinen lleohaehlungen, dass in Ilamhiis-Seh\u00fcsslingen, in denen zeit-\u00ab eilig Asparagin in hei r\u00e4cht Melier Menge an\u00fcrift, die lijldung von hiweissstoll'en auf Kosten dieses Amids leicht und rasch <\u2018Hol<rcn kann.\nI' iir die Annahme, dass Leucin und Tyrosin ein besseres \"der i\"\"\u2019h nur eben so gutes Material 1 iir \u00ablie Eiweisssynthese \u25a0\"\"l- !lls das Asparagin, liegen liewejse bis jetzt nicht vor.\n-, *\n!> Sollte es noch einer weiteren St\u00fctze f\u00fcr diese Schlussfolgerung bed\u00fcrfen, so kann ich mittheilen, dass ich die Bl\u00e4ttchen etiolirter heii\"i\u00bbilanzen von Lupinus albus (nur das erste Bl\u00e4ttchenpaar entwickelt |'l< \u2018 iin soIchcn 1>l,'inzchen; sehr reich an Asparagin fand; die luft-\nHl:ltlr,ien 1,eferlen 17\"\u00b0/\u00b0 Asparagin (abgeschieden durch 'r\\>tallisatiun aus dem w\u00e4sserigen Extract \u00bb.\n2) Landw. Versuchsstationen, Bd. XLVIII, S. 1H.\n\u2022^Bericht der deutschen botanischen Gesellschaft 1-89(5, Bd. XIV,\n4i Botanisches Centralblatt 1809, Nr. W.\nH'-PiM'-Seykr\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. XXX.\t\u2018 ,20","page":305},{"file":"p0306.txt","language":"de","ocr_de":"306 \u2014\nI la list op n (loo. eit.) erhielt negative Resultate, als or in dom seinen Versuehspflanzen zugef\u00fchrten N\u00e4hrstoffgemisch das Asparagin durch Leucin oder Tyrosin ersetzte. Negative Resultate erhielt auch Lutz,1) als er Pflanzen mit Leucin und Tyrosin zu ern\u00e4hren versuchte. Oie von Lutz aus seinen Versuchen abgeleitete Schlussfolgerung, dass diese beiden Amidos\u00fcnren unassimilirbar f\u00fcr phan\u00e9rogame Pflanzen seien, muss aber, als nicht gen\u00fcgend begr\u00fcndet, zur\u00fcckgewiesen Werden.\u201c) Nach den Beobachtungen Sh i bat a's iloe. eit\u00bb wird in den Rambussch\u00f6sslingen das Tyrosin schwieriger und sp\u00e4ter zur Kiw(\u2018issbildung verbraucht, als das Asparagin. Auch f\u00fcr den llelepilz3) scheint das Leucin (dn weit ung\u00fcnstigeres N\u00e4hrnuiterial zu sein, als das Asparagin.4) Selbstverst\u00e4ndlich machen aber diese Thatsachen nicht die Annahme unm\u00f6glich, dass unter geeigneten Bedingungen auch solche Amidos\u00e4ureu f\u00fcr die Liweisssynthese von Werth sind.5\u00bb\nDie im Vorigen autgef\u00fchrten Tliatsaclien machen es sehr wahrscheinlich, dass die Umwandlung des Leucins, Tyrosins oder anderer Tuweisszcrsetzungsprodukto in Asparagin in den Keimpflanzen den Zweck hat, Stickstoffverbin< 111ngen, die hier f\u00fcr die Kiwoisssynthose aus irgend einem Grunde nicht leicht verwendbar sind, in ein f\u00fcr diese Synthese .geeigneteres Material umzuforni(\u2018n. Der Grund, aus welchem manche Kiweisszcr-si\u2018tzungsprodukte f\u00fcr den genannten Process nicht so gut verwendbar sind wie Asparagin, kann entweder in der chemischen\nb Annales des sciences naturelles, 8\u00ab s\u00e9rie .Botanique, T. VII. Nr. I. -) Ich verweise auf die Kritik der bez\u00fcglichen Angaben von blitz, die ich in den Berichten der deutschen botanischen Gesellschaft l(,oo. Bd. XVIII. S. 10, Anmerkung (> gegeben habe.\ntfi A. Mayer. Lehrbuch der G\u00e4hrungschemie, 1. Auflage, S. Mi sowie Lintner, Handbuch der landwirtbschaftliclien Gewerbe. S.\n41 Die Beweiskraft der \u00ab\u00e4lteren Versuche von Knop und \\\\ \" \"\u25a0 \u00fcber die M\u00f6glichkeit der Ern\u00e4hrung von Culturpllanzen mit Leucin mi t Tyrosin wird neuerdings angezweifelt, weil es denkbar ist. dass j* i>\" beiden Amidos\u00e4uren in den nicht sterilisirten N\u00e4hrstoffl\u00f6sungen vor ihrer Aufnahme in die Pflanzen unter Ammoniakbildung zersetzt worden siivl.\n5 Man vergleiche auch A. Emmer ling\u2019s Studien \u00fcber die l.iwm-s-bildung in der Pflanze iLandw. Versuchsstationen, Bd. XXXIV. S. 1 .\ni","page":306},{"file":"p0307.txt","language":"de","ocr_de":"807 \u2014\nConstitution dieser Produkte oder in anderen Eigenschaften derselben, z. 11 auch in ihrem osmotischen Verhalten liegen. F\u00fcr den Transport im S\u00e4ftestrom kann die Pflanze, so m\u00fcssen wir annehmen, nicht jede in ihrem Stoffwechsel entstandene l\u00f6s-\u00fcrhe Stiekstolfverbindung gebrauchen: es kann uns daher nicht \u00fcberraschen, wenn Umformungen solcher Verbindungen stattlinden. Das Gleiche gilt ja auch f\u00fcr die stickstofffreien Pflanzen-beslandtheile. So sehen wir, dass gewisse b\u00f6sliche Kohlenhydrate (Lupeose etc.) in der Pflanze in andere Formen, z. 11 in Hobrzucker umgewandelt werden.1) Die Ifildung dieser Xm keiiirt weist noch in anderer Beziehung eine Analogie mit der Asparaginbildung auf. Wir finden den Rohrzucker, den wir doch gewiss als (\u2018inen in der Pflanze leicht verwendbaren ilesiTvesloff anzusehen haben, in kleiner Quantit\u00e4t in vielen Pllanzensamon, und zwar scheint er vorzugsweise im Blatt-und W urzelkeim enthalten zu sein (b(\u2018stiinmt nuehgewiescu ist di( > beim Weizenkorn). W\u00e4hrend der Keimung der Samen srli. n wir den Rohrzucker an Quantit\u00e4t sich nicht verringern, '\"\"i'dern sogar zunehmen, w\u00e4hrend dagegen andere l\u00f6sliche Kohlenhydrate gleichzeitig an Menge \u00e4bnehmen. Auf den ersten R\u00fcck k\u00f6nnte man denken, dass (fie Pflanzen nur die letzteren Kohlenhydrate, nicht aber den Rohrzucker, f\u00fcr Wachs-ilamiszwecke verwendet haben; diese SchtnssiVdgerung w\u00fcrde ;*bei gewiss eine irrige sein, gerade so wie es nach meiner Ansicht auch unrichtig ist, aus der Nichtabnahme des* Asparagins ui jungen Papilionaceenpfl\u00e4nzchen zu schlossen, dass hier das Aspanigin nicht zum Verbrauch gelange.\nWie ich im Vorigen gezeigt zu haben glaube, ist die An-,,:,tim(\u00f6 (luss in (hm Keimpflanzen auf Kosten \u00e4nderen Produkte '1' S Eiweissumsatzes Asparagin sich bildet, nicht nur eine gut bo gr\u00fcndete, sondern sie ist auch nothwendig f\u00fcr das Verst\u00e4ndniss ,,\u2018\u2018r :,u ,,(\u2018n Keimpflanzen gemachten Beobachtungen; Ich m\u00f6chte l'i'i um noch darauf aufmerksam machen, dass auch die an\n\u00f6 Man vergleiche unsere Untersuchungen \u00fcber die Yerbreitunj \"'s p\u2018,,lirzuckers in den Pflanzen und \u00fcber seine physiologische H\u00f6lle ,le*\u2018 Zeitschrift, Bd. XX. S. \u00f6l 1 und Bd. XXVII, S. 2l>7.\n\u25a0y\t-\t'\t.\t'\n20*","page":307},{"file":"p0308.txt","language":"de","ocr_de":"normalen Keimpflanzen beobachteten Erscheinungen eine starke St\u00fctze f\u00fcr diese Annahme bilden. Da wir \u00ablas Asparagin als ein f\u00fcr die Eiweisssynthese in der Pflanze sehr geeignetes Material anzusehen haben, so w\u00fcrde ohne die obige Annahme es geradezu r\u00fcthselhaft sein, dass normale, lebhaft assi-milirende Pfl\u00e4nzchen sehr reich an Asparagin sind, w\u00e4hrend in ihnen Amidos\u00e4uren und Hexonbasen theils nur in sehr geringer Menge vorlianden sind, theils ganz fehlen.\nDass die Bildung von Asparagin auf Kostern anderer Ei-, weisszersetzungsprodukte ein f\u00fcr die Pflanze n\u00fctzlicher Vorgang ist, kann man im Hinblick auf \u00ablie im Vorigen mitgetheiltvn Thalsachen wohl annehmen. Wie dieser Process in der Pflanze verl\u00e4uft. \u00ablariiher hissen sich zur Zeit nur Vermullningen \u00e4ussern. Da wir aber nicht daran zweifeln k\u00f6nnen, dass die Pflanze bef\u00e4higt ist, Umformungen sowie Synthesen complicirt zusammengesetzter organischer Verbindungen mit Leichtigkeit auszuf\u00fchren, so kann die Annahme einer Umwandlung von 'Leucin, Tyrosin und \u00e4nderen Stickst\u00abdtverbindungen in Asparagin ine pflanzlichen Stoffwechsel kaum auf Bedenken stossen.\nDass h\u00f6clistwahrscheinlich das in manchen Keimpflanzen sich anh\u00e4ufende (flutamin die gleichen Functionen iin pflanz-l\u00fcdien Stoffwechsel zu erf\u00fcllen vermag, wie das Asparagin, ist in \u00ab1er erstem Abhandlung von mir ausgesprochen worden : im Vorigen habe ich von diesem Amid nur deshalb nicht ge-. spr\u00ab\u00bbelien, weil dasselbe in den Keimpflanzen der Papilionaeeen fehlt o\u00abler doch nur in sehr kleiner Quantit\u00e4t vorhanden ist. lu den glutaminreiclum Keimpflanzen von Cucurbita pepo und Bicinus communis habe ich neben Glutamin Amidos\u00e4uren (Leucin, Tyrosin) und Argin in nachgewiesen : dass \u00abli\u00ab* Anh\u00e4ufung des Glutamins von einem Verbrauch anderer Ei weisszersetzungsprodukte begleitet ist, darf wohl aus \u00ablen an Uieinuskeimpllanzen ausgef\u00fchrten quantitativen Bestimmungen geschlossen wer\u00ablen.\nF\u00fcr \u00ablie Entscheidung der Fragen, mit denen ich mb li in dieser Abhandlung besch\u00e4ftigt habe, sind die Keimpllanzcii der Papilionaeeen besonders g\u00fcnstige Objecte. Denn in ihnen findet w\u00e4hrend \u00ables ersten Keimungsstadiums ein sehr rascher","page":308},{"file":"p0309.txt","language":"de","ocr_de":"Kiwcisszerfall .statt. Man kann daher erwarten, in ihnen w\u00e4hlend dieses Koimungss'tadiums einen betr\u00e4chtlichen Theil der prim\u00e4ren Eiweisszersetzungsprodukte noch unver\u00e4ndert viti'/.iilinden. Weit ung\u00fcnstigere Objecte sind die Keimpflanzen d<t <ietreidearten. Nicht nur sind dieselben weit \u00e4rmer an Stickstolfverbindungen, sondern es verl\u00e4uft auch in ihnen der Kiwcisszerfall weit langsamer. Wenn nun auch hier die prim\u00e4ren Eiweisszerselzungsprodukto in Asparagin sich um-wandrln. so wird der Gehalt der Keimpflanzen an Produkten der erberen Art bald ein so nAdriger werden, dass der Xaeh-w. i.^ dieser Produkte auf sehr grosse Schwierigkeiten st\u00f6sst.\nleb komme zum \u00bbSchl\u00fcsse. I lie in meiner ersten Al)-* haudiiiitg \u00fcber den Kiweissuinsatz in der lobenden Pflanze ausgesprochenen Ansichten haben durch die Versuche, deren I\u00bbesullato ich im Vorigen mitget heilt habe, neue St\u00fctzen cr-1 k < i t \u2666 * ! i. Pie von mir aufgesl eilte Hypothese, dass- beim; Zerfall do Kiweissstof\u00eee in den Keimpflanzen \u00fcberall im Wesentlichen die gleichen Produkte entstehen, habe ich f\u00fcr die von'nur uulerHiehton Papilionaeeenkeinipllaiizen beweisen k\u00f6nnen: ich vein,,\u00bb, hie zu zeigen, dass b Tl\u00e4gige Keimpflanzen von Vicia ',iti\\;t. Pisiun sativum. Liipinus luteus und Lupinus albus .'ammth' h Asparagin. Leucin, Tyros in. Argin in, llist i-1,1,1 1)11,1 ^ysi\u00fc enthalten. Ferner' habe ieli naehweisen k\u00f6miMi. dass die Anh\u00e4ufung des Asparagins in den Keiin-Vun einem Verbrauch anderer Kiweisszcrscfzungs-produkle. insbesondere des Leucins. Tyrosins und Arginins, begbiiet ist. Diese Stoffe gelangen aber nicht \u00fcberall gleieh-\"\u00fc'c'ig zum Verbrauch,, wie z. P. daraus hervorgeht, dass bei bipiD'i' luteus auch Arg in in sich ansammelt, und dass die I * * * ! * i1 'diolirtfm Keimpflanzen zuweihm Leucin noch in zieinlidi betr\u00e4chtlicher Onantil\u00e4t, zuweilen aber nur in sehr kl\u00bb in* i Menge enthalten. Aus diesen d hat suchen, ist aber zu \u2022 < 111 i**.->\u00ab\u2022!]. dass die wechselnde Zusammensetzung des in den 1 tioliilen Keimpflanzen sicli findenden (ieme\u00fcges. von Liu, i z< i>etzungsprodukten, d\u00fcs fast v\u00f6llige? Kehlen einzelner Aiiiidosauren und llexonbasen in diesem Gemenge, sowie das felM-rwic^-n von Asparagin oder Glutamin durch die Umwand-","page":309},{"file":"p0310.txt","language":"de","ocr_de":"Hingen verursacht werden,denen ein grosser Theil der prim\u00e4ren Eiweisszersetzungsprodukte im pflanzlichen Stoffwechsel unter-liegt.1) Aus diesen Thatsaehen ergibt sich zugleich die v\u00f6llige Idhaltbarkeit der Hypothese, dass die KiweisssloiVe in den Keimpflanzen in A sparag in und ein Kohlenliydrat zeri allen.\nin*kiinnMicli glaubt man, dass heim Kiweisszerl\u00e4ll im Thierk\u00f6rper Amidosaurcn der fettem Reihe, aromatische Amido-s\u00e4uren und llexonhasen als Vorstufen des Harnslolfs -i. h bilden : wie aus ilmen sp\u00e4ter Harnstoff entsteht, dar\u00fcber kann man sich auf (iruud der Arbeiten E. I)re<-lise 1 s-und Anderer eiOe Vorstellung machen. Jene SlickstollVerbindungen, deren Entstehung beim Zerfall der Kiweissmolek\u00fcle im Thierk\u00f6rper f\u00fcr sein* wahrscheinlich gehalten wird, sind in den Keimpflanzen mit Sicherheit naehgewiesen worden : sie finden sieh; wie ich gezeigt habe, in fr\u2014Tt\u00e4gigen PapilionacceiidWim-pflanzen neben einander vor. Daraus ist aber zu ersehen, in welcher Weise hier der Abbau der KiwcjssstolVe erfolgt. Man wird den bez\u00fcglichen Process f\u00fcr eine hydrolvlie lc Spaltung erkl\u00e4ren d\u00fcrfen, so lange, als man die zu den gleichen Produkten f\u00fchrenden Zersetzungen der Kiwciss-te\u00fce durch Satinai und durch Trypsin als hydrolytische Spaltungen betrachtet.\nAnhang.\nNachdem naehgewiesen ist, dass in Papilionareeii-Keiin-pllanzen, deren Vegefationsdauer nur eine Woche befragen bat, Leucin, Tyrosin und llexonhasen neben A-paragin regelm\u00e4ssig auftreten, muss die Frage nach dem Agens. das in 'len keimenden Samen die Kiweissstofle zum Zerfall b\nG Huch halte ich cs -f\u00fcr m\u00f6glich, aber zur Zeit f\u00fcr unhew :i. dass ein ungleicher Abbau der Kiweissmolek\u00fcle einen Theil tier rliters schiede bedingen kann, die sich hinsichtlich des Gehalts an Ami f -s\u00e4uren etc. zwischen verschiedenen Keimptlanzenarten linden :,nr verweise auf die Aeussemngen, die ich dar\u00fcber in dieser ZeiiS' lid. XXVI.. S. 42t\u00bb ff., gemacht habe).\n2 Man vgl, K. Drechsel, der Abbau der Eiweissstoffe. Archiv: f\u00fcr Anatomie und Physiologie. Physiolog. Abtheilung. iHttl. S. 2\u00bbs\u2014J u","page":310},{"file":"p0311.txt","language":"de","ocr_de":"311\nsich wieder aufdr\u00e4ngen. Ks liegt nahe, zu vermuthen, dass jene Eiweisszersetznngsprodukte der Wirksamkeit eines trypsin-artigen Enzyms ihre Entstehung verdanken. Einer solchen Annahme stehen aber die Ergebnisse entgegen, zu denen 11. Xenmeister E in seiner auch von mir2) fr\u00fcher schon erw\u00e4hnten rntersuehung gelangte. Dieser Forscher suchte die Absorhirbarkeit eiweissl\u00f6sender Enzyme durch frisches \u00dcliitlibrin zur Abscheidnng solcher Enzyme uns den Pflanzen-extracten zu vorworthon. In manchen Keimpflanzen konnte* er auf diesem Wege in der That ein eiweissl\u00f6sendes Enzym iiachweisen : aber gerade b(*i den Keimpflanzen von Papilio-naccen I Lupine. Wicke und Erbse*) erhielt er negative Resultate und schliesst daraus, dass be*i die*sen Objected ein solches Enzym fohlt.\nZu der entgegengesetztem Schlussfolgerung ist (\u00bbroenb 'Inn h die* von ihm an Lupinemkeimpflanzcn gemachten Y<*r-\u2022\"ii' ho gokommon : e*r erkl\u00e4rt, dass1 diese Ke'impfl\u00e4nzen ein eiweissl\u00f6sendes Enzym enthalten. NT<* umeis ter (toe*, e\u00fbt.) h\u00e4lt tu cm s \\ eisuche* nicht f\u00fcr beweisend und meint, dass die* verdauende Wirkung des von (ireem verwtmdedon (ilyce*riu-\u2666 xli.icts aus Liipinenkeimpflanzon auf Re*chnung der ziigeTngtem n--\" \u25a0' Salzs\u00e4ure zu setzen se*i: denn auch 0.2ft \u00bb\u00bbige* Salz-siiure verm\u00f6ge ohne (iegenwart von oiwe\u00fcsst\u00f6sendoin Enzym aiilge(jimlh*nes fibrin bei K\u00f6rpertemperatur langsam unter I ejitoiibihhing zu l\u00f6sen. Doch ist* darauf .hinzu weisen, dass R reen Kontrolversuehe* ausliihrte*. uin siele gegen einen Irr-tlnim Mdcher Art zu sichern, und dass er ferner die* Bildung kr\\stalliiiise'her Zersedzungsjirodukte 4>ei Einwirkung seines ( *Iy-\u00ab e rine.xtracts auf Eiweissstolle* leeobachtete* \u2014 eine Erse-hein-ung. die doch wohl nicht eler Wirkung eler 0,2\u00b0 <>igon Salzs\u00e4ure* zages. hrieb(*n werden kann.\nI m einen Beitrag zur Losung efieser Frage zu liefe'ru, hat W. Butkewitsch in meinem Laheerulnrium Versuche*nach\nR Zeitschrift f\u00fcr Biologie. 1804, S. 447.\nRiese Zeitschrift. Bd. XXVI, S. 420. Anmerkung 2. 3 Pr<iceeding\u2019s Royal Society, 1800, Bd 41, S. MWk","page":311},{"file":"p0312.txt","language":"de","ocr_de":"312 \u2014\n\u2666fiiHMii Verfahren angestellt, welches von den bisher ange-W\u2019endeten verschieden ist. Diese Versuche, \u00fcber deren Bc-siittale vor Kurzem schon eine vorl\u00e4ufige Mittheilung1 j erfolgt ist, scheinen zu einer v\u00f6lligen Dest\u00e4tigung der Schlussfolgerung t er een s zu l\u00fchren. Demnaeb schein! (las von Ne ume i s t e r zur Abscheidung des eiweissl\u00fcsenden Fiizyms aus den Fxlracleu angewendele Vei l\u00e4hren f\u00fcr die Keimpflanzen der Papilionaeeeij nicht brauchbar zu sein.\nKs ist zu hoffen, dass die von Butke witsch in Aussi.hl genommene Fortsetzung seiner Versuche zur v\u00f6lligen Aufkl\u00e4rung dieser Frage l\u00fchren wird. Von grossem luterere wird es sein, zu pr\u00fcfen, ob das in den Papilionueeen-Kcim-pllanzen vorhandene Fnzym Asparagin zu bilden vermag. Dre\u00e9n gibt an, dass unter den durch dieses Fnzym aus Fiwejssstollen gebildeten Produkten asparaginahnliehe Krvstalb sa h voH\u00e4nden : doch gibt er keinen Beweis daf\u00fcr, dass diese Krystalle wirklich Asparagin gewesen sind.\nSowohl in dieser Abhandlung als auch fr\u00fcher schon habe i' h cs f\u00fcr m\u00f6glich erkl\u00e4rt, dass ein Tlieil des in den Keimpflanzen sich vorlindenden Asparagins bei der Spaltung der Fiweissmolekiile direkt entstanden ist. Letzteres w\u00fcrde ab bewiesen zu betrachten sein, wenn es gel\u00e4nge, zu zeigen, dies liei FinWirkung des in den Keimpflanzen enthaltenen Fu/vne auf Fiweissstotfe Asparagin entsteht. Die bis jetzt hier angef\u00fchrten Versuche haben keine Fntseheidung dieser Frage gebr\u00e4cht, ihre Besultate scheiben aber schon vollst\u00e4ndig die Annahme auszusehliesson, dass jener Quelle eine bedeutende Asparugiumcngc entstammt.\n\u00d6 berichte dyr d. botanischen Gesellschaft. Juni-Heft.","page":312}],"identifier":"lit17438","issued":"1900","language":"de","pages":"241-312","startpages":"241","title":"Ueber den Umsatz der Eiweissstoffe in der lebenden Pflanze. Zweite Abhandlung","type":"Journal Article","volume":"30"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:05:10.311437+00:00"}