The Virtual Laboratory - Resources on Experimental Life Sciences
  • Upload
Log in Sign up

Open Access

Die chemische Zusammensetzung menschlichen Chylusfettes

beta


JSON Export

{"created":"2022-01-31T14:46:52.540250+00:00","id":"lit17442","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Erben, F.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 30: 436-452","fulltext":[{"file":"p0436.txt","language":"de","ocr_de":"Die chemische Zusammensetzung menschlichen Chylusfettis.\nVon\nDemonstrator Franz Erben.\nAus dem Laboratorium f\u00fcr nwdieiniwhc Chemie in Wien.) (Der Uedaftion zugegangen am il. .luli 1W0.)\nDie, seltene Gelegenheit, einen Fall von Ctiylurio durch l\u00e4ngen\u201c Zeit beobachten zu k\u00f6nnen, bot mir die M\u00f6glichkeit, eine \u2022 gr\u00f6ssere Menge menschlichen Cliyluslettes liir eine chemische Analyse desselben sammeln zu k\u00f6nnen. Die lle-sullate der klinischen Beobachtung, die zu der Annahme dr\u00e4ngte, dass der vorliegende Fall europ\u00e4ischer, niehtpara-i-t\u00e4rer Chvlurie gleich der tropischen parasit\u00e4ren der liei-misebung von Cltvlus /.um Harne seine Entstehung verdankt, werden Dr. v. Stejskal und Dr. Franz in einer gr\u00f6ssere;: klinischen Arbeit niederlegen. Die vorliegenden Zeilen, die mit tier klinischen Behandlung des Falles in keiner nahem Beziehung stehen, sind der chemischen Untersuchung d.-\nHarnfettes gewitlmel. \u25a0:\nEs sei mir aber gestattet, an erster Stelle unter lh :-zielmng der klinischen lleobaehtungen die Berechtigung, da-Hamlet! als Chylusfett anzusprechen, zu beweisen, wobei Md aber der Vollst\u00e4ndigkeit der Beweisf\u00fchrung halber die zu derselben nothwendigen Daten der ehemisehen Analyse des Harnfettes antoeipiren muss. Die Ergebnisse der klinischen Versuche sind folgende :\n1. Der Harn wurde nach zw\u00f6lfst\u00fcndigem Hungern auf minimale Spuren (eltfrei. Zwei bis drei Stunden nach der ersten Nahrungsaufnahme konnte Fett wieder deutlich nach-gewiesen w<","page":436},{"file":"p0437.txt","language":"de","ocr_de":"\u2014 437\n2.\tDa.s gleiche Verhalten wurde beobachtet, wenn Patient eine fast vollkommen fettfreie Nahrung, dit\u2018 aber f\u00fcr die Ern\u00e4hrung gen\u00fcgende Mengen Kiweiss und Kohlehydrate dein Organismus zuf\u00fchrte, erhielt. Inanition war also bei diesem Versuch vollst\u00e4ndig ausgeschlossen.\n3.\tMit Sudan III. gef\u00e4rbtes Fett, per os eingef\u00fchrt, erschien nach k\u00fcrzester Zeit im Harn wieder. Im intensiv roth gef\u00e4rbten Aetherextract dieses Harnes war Sudan nachweisbar.\n\u00bb. Der Fettgehalt des Blutes betr\u00e4gt 0.378ist also sicher nicht vermehrt. Der Fettgehalt des Harnes hingegen schwankt zwischen weiten Grenzen, z. II. fand ich in der Kiweiss p\u00e9riode 0,5bi\u00fc o bis 2,108\u00b0 o.\nNun k\u00f6nnen zur Krkl\u00e4rung des Feberfrittes von Fett in den Harn nur folgende M\u00f6glichkeiten herangezogen werden :\nat Hochgradige fettige Degeneration der Epithelien des un \u00bbpoetischen Systems mit Uebergang des Degenerationsfettes in den Harn (eventuell auch fettige Degeneration von Fiter \u00bb,\tv\nbi Secretion des Fettes durch die Nierenepithelien, eventuell auch durch heterologe Elemente,\n\u25a0ci direkter Durchtritt von Fett aus dem Blute in \u2022 len Harn,\ndi direkter Durchtritt fetthaltiger Lymphe iChylus) in den Harn.\nFettige Degeneration, von vornherein schon un wahrscheinlich,. ist ausz\u00fcsehliessen auf Grund der Versuche 2 und 3, Dieser letztere Versuch (Sudanfett i spricht gegen fettige Degeneration auf Grund einer, wie es sein\u2018int, von mehreren Seiten gemachten Beobachtung, von deren, Richtigkeit ich \u25a0mich selbst \u00fcberzeugte, und die dahin geht, dass das im Fettgewebe abgelagerte Fett von Thieren; die mit Sudanfett l\u00e4ngere Zeit gef\u00fcttert worden waren, sich roth f\u00e4rbte, w\u00e4hrend pathologisch durch fettige Degeneration (z. II. bei Phosnhor-vergiftung) auftretendes Fett ungef\u00e4rbt bleibt. Fettige Degeneration ist aber auch ausgeschlossen wegen der ' grossen \u2022Venge des t\u00e4glich ausgeschiedenen Fettes (5 \u2014 30 g) bei der Gingen Dauer des Zustandes, ferner wegen des Umstandes,","page":437},{"file":"p0438.txt","language":"de","ocr_de":"438 \u2014\ndass bei gew\u00f6hnlicher Kost das Fett fest, bei Lipanirif\u00fctterung aber fl\u00fcssig war, und endlich aus den Ergebnissen der chemischen Untersuchung des Harnfettes. Denn nach den Beobachtungen von Lindemann1) hat Degenerationsfett eine hohe S\u00e4urezahl (18,35 d. h. ist reich an freien Fetts\u00e4uren), w\u00e4hrend die S\u00e4urezahl unseres Fettes sehr klein ist (3,5).\nGegen die Annahme einer Secretion des Fettes s|\u00bbrieht erstens das prompte Ausbleiben beim Hungern, aber auch dann, wenn nur fett freie Nahrung gereicht wurde ( Versuche 1 und 2), zweitens aber auch die Thatsache, dass bei Einfuhr von Lipanin das bei gew\u00f6hnlicher Spitalskost feste Fett sofort einem fl\u00fcssigen Platz machte tsiehe weiter unten). Es liegt in dieser prompten Aenderung der Beschaffenheit des Harnfettes durch die des Nahrungsfettes zweifellos ein Moment gegen die Annahme einer Secretion. Es widerspr\u00e4che allen physiologischen Erfahrungen \u00fcber die Secretion, wenn in k\u00fcrzester Zeit nach Aufh\u00f6ren bloss der Fettzufuhr die Secretion vollst\u00e4ndig versiegen, resp. bei qualitativer Aenderung des Nahrungsfettes das secernirte Fett pl\u00f6tzlich seine physikalischen Eigenschaften \u00e4ndern sollte*. Mit der Annahme einer Secretion w\u00e4re eben nur ein allm\u00e4hliches, langsames, erst nach dem Verbrauche allen im K\u00f6rper aufgespeicherten Beservcmateriales vollst\u00e4ndiges Versah winden, resp. im zweiten Falle, wenn \u00fcberhaupt, so ein allm\u00e4hlicher Uebergang vereinbar. Es ist daher die Annahme einer Secretion des Fettes vollst\u00e4ndig von der Hand zu weisen Ob die Annahme Eggets,2) dass das Harnfett aus dem Blute stamme, aus dem es durch Poren, die neben Blutserum wohl feinsten Fetttr\u00f6pfchen, aber nicht rotheu Blutk\u00f6rperchen die Passage gestatten, in die harnleitendeu Wege einfach durcldiltrire, richtig sei, muss eine Bestimmung des Fettgehaltes des Blutes lehren. Das Blut des Egg ersehen Falles wurde von Hoppe-Sey 1er3) analvsirt. Der Aelherextract (Fett Und Lecithin i betr\u00e4gt (M)7(i\u00b0/o, der Lecithingehalt < 1.348n .\n11 L eber das Fett des normalen und fettig entarteten Herzmuskel Zeitschrift f. Hiol.Hd.H8.\n-i Archiv f\u00fcr Klinische Mediein. Hd. 4.\n3j Mcdieiniseh chemische Untersuchungen, Heft 4. I860.","page":438},{"file":"p0439.txt","language":"de","ocr_de":"439\nDer Blut-Fettgehalt, der allein in Betracht kommt (0,328 \u00b0.'o\\ ist also erheblich niedriger als der Harntettgehalt t<>,687>. Das Gleiche gilt f\u00fcr unsern Fall; der Fettgehalt des Blutes betr\u00e4gt 0,378 \u00b0/'o, der des Harnes z. B. in der Eiweissperiode im Mittel 1,032 \u00b0,o. Aus dem Vergleiche dieser Zahlen ergibt sich, dass ein einfacher Durchtritt fetthaltigen Serums in diesen F\u00e4llen unm\u00f6glich angenommen werden kann, denn dann m\u00fcsste der Fettgehalt des Harnes gleich oder h\u00f6chstens unwesentlich h\u00f6her (wegen der Desorption von Harnwasser in der Blase) sein als der dos Blutes. Die obigen Zahlen k\u00f6nnten nur durch eine Secretion d. h. selective Ausscheidung von Fett aus dem Blute erkl\u00e4rt werden, was wir oben mit zwingenden Gr\u00fcnden ausgeschlossen haben.\nHs bleibt also nur die letzte M\u00f6glichkeit, die Herkunft des Fettes aus der Lymphe. Dass das Fett aber .\u2018aus der gew\u00f6hnlichen K\u00f6rperlymphe mit 0,2\u20140,4% .Fett nicht stammen kann, erhellt aus denselben Gr\u00fcnden,1 die wir gegen die Annahme c (aus dem Blute) angef\u00fchrt haben und die schon Brieger gew\u00fcrdigt hat. Es kann 'nur Beimischung von fetthaltiger Lymphe,, also der des Darmes (Ghylus). angenommen werden, wobei allerdings aus anatomischen Gr\u00fcnden, B\u00fcckstauung des Ghylus gegen die Nieren mit offener Communication der Ghylus- mit den Harn wegen, vorauszusetzen ist. F\u00fcr diese Annahme sprechen aber direkt die obenangef\u00fchrten Versuche und die chemische Untersuchung des Harnes.\nNachdem so die Berechtigung, das Harnfett als Ghylusfett anzusehen, bewiesen ist, wollen wir nun \u00fcber die Hesultate der chemischen Analyse desselben berichten. Menschliches Ghylus fett ist bisher noch nicht genauer untersucht worden.\nSp\u00e4rliche Angaben finden sich bei Mensen,1) der die chyl\u00f6se Fl\u00fcssigkeit, die aus einer Lymphlistel am Pr\u00e4putium \u00ab iues zehnj\u00e4hrigen Knaben sich entleerte, untersuchte. Die-\u2022'Hbe enthielt bis 2,25% Fett. Bei fettarmer Di\u00e4t sank der Fettgehalt auf 0,02\u00b0 o. Das Fett enthielt 0,018^0,102%\n1) Pfliiger's Archiv f\u00fcr Physiologie, Bd. 10,","page":439},{"file":"p0440.txt","language":"de","ocr_de":"(T\nCholesterin. Ausserdem konnte der Autor Seifen naehweisen. wie er vermut bet, Natronsalze der Oels\u00e4ure, Stearin- un\u00bbi Palmitins\u00e4ure.\nMunk und Kosenstein1) untersuchten denChylus aus einer Fistel am Oberschenkel. Das Fett, das sie hei Lipaninf\u00fctterung erhielten. war grelh, fl\u00fcssig, mit einem Erstarrungspunkt unter 4\u00b0C., <\u2018s enthielt 2,4\u00b0 o freie Fetts\u00e4ure (alsOels\u00e4ure gerechnet . V/m 1 is Cholesterin, Lecithin. Die Menge der Seilen machte U der Fettmenge aus. Nach 1 lammoltalgf\u00fctlcrun Avar das Fett fest, gelb, der Schmelzpunkt desselben niedriger als der des Hammeltalges. Die Menge der Seifen betrug 1 der des Fettes. Das Fett nach Einnahme von Erucas\u00e4ure war fest, der Schmelzpunkt 25\u00b0, der Erstarrungspunkt 21' : es enthielt 2,\u00f6\u00b0 o freie Fetts\u00e4uren. 0,078\u00b0, o Fetts\u00e4uren wurden aus den Seiten der chyl\u00f6sen Fl\u00fcssigkeit gewonnen. Leber das Fett, das bei gew\u00f6hnlicher Nahrung erhalten winde, sind keine Angaben gemacht.\nDie folgenden Autoren bearbeiteten F\u00e4lle von Chyluric:\nEggel2) stellte aus dem Aeterextract eines chylurischen Harnes Fetts\u00e4uren, resp. neutrale Fette, Cholestearin un i Lecithin dar,\nllrieger3) konnte bei einem Falt von Chylurie. d\u00ab-r vollst\u00e4ndig dem unseligen analog ist, aus ;V \u2022> 1 Harn 8.OM g, Fett oxtrahireu, das 0,180 g Cholesterin (ca. 2\u00b0:o), Lecithin und l>,7M g Fetts\u00e4uren vom Schmelzpunkt Mt\u00b0 enthielt.\nGrimm1) beschrieb einen Fall von Filaria-Cliylurie. l\u00bb*d dem eine Clvylusldasentistel const at irt wurde. Das 4 ett vom Schmelzpunkte 2\u2019)\u00b0 bestand aus 5.r>\u201407\u00b0 o Palmitin nu i MM\u2014Lr\u00bb\u00b0 o Olein, bei Haps\u00f6llTitterung aus 17\u2014*22\u00b0;o Glyeeridni ges\u00e4ttigter und SM\u201478\u00b0,<v Glyoeriden unges\u00e4ttigter Fetts\u00e4uren (Erucas\u00e4ure).\nDas Fett unseres Falles, das mir von dem Vorst\u00e4nde \u00ab1er\n' L Vire how\u2019s Archiv, Bd. 123, 18U0.\t,\n2} Archiv f\u00fcr Klinische Mediein. Bd. 4.\n2) Diese Zeitschrift, Bd. IV.\n4) Archiv f\u00fcr klinische Chirurgie. M2, ISHG und Virchow Archiv. Bd. 111. 1SSK.","page":440},{"file":"p0441.txt","language":"de","ocr_de":"medieinischen Abtheilung des k. k. Garnisonsspitales Nr. 1 in Wien, Herrn Regimentsarzt Dr. Franz, g\u00fctigst zur Analyse uberr 1 ;tssen wurde, wurde aus mehreren getrennten Perioden in der \\\\ eise gewonnen, dass der m\u00f6glichst irische Harn mit einer tvi'-hlichen Menge Aether ausgesch\u00fcttelt wurde. Die \u00e4therische L\u00f6sung wurde durch Destillation vom Aether befreit. Nachdem alles Fett einer Periode gesammelt war, wurde es im W'asserbade geschmolzen, bis es klar war,' und dann durch ein trockenes Filter im W\u00e4rmekasten filtrirt.\nKs blieb auf dem Filter (\u2018in auf demselben fosth\u00fcftender, in der W\u00e4rme z\u00e4her, brauner R\u00fcckstand, der beim Krkalten lest und am Bruche undeutlich k\u00f6rnig wurde. Diese Substanz war in Aether l\u00f6slich, wenn auch schwerer als das geschmolzene Fett. Zu einer vorl\u00e4ufigen Pr\u00fcfung wurde sie mit wenig Aether von der gr\u00f6ssten Menge anhaftenden Fettes befreit. Sie l\u00f6ste h< h dann in Laugt\u00bb zu einer opalisirendcn Fl\u00fcssigkeit vom Aussehen einer Seifenl\u00f6sung vollst\u00e4ndig auf. Mit Aether ge-si-hiittclt, ging(\u00bbn aus der L\u00f6sung die anhaltenden Fettspuren lil'cr. erst nach dem Ans\u00e4uern die fragliche Substanz. Durch dickes Verhalten war sie als S\u00e4ure oharakterisirt. Sie wurde daher in der Weise gereinigt, dass sie in verd\u00fcnnter Sodal\u00f6sung in der W\u00e4rme gel\u00f6st und, nachdem die L\u00f6sung durch mehrmaliges Aussch\u00fctteln mit Aether vollst\u00e4ndig von Fett befreit war. aus derselben nach dem Ans\u00e4uren mit Schwefels\u00e4ure durch Aussch\u00fctteln mit Aether wieder gewonnen wurde.\nSo in reinem Zustande dargestellt, repr\u00e4sentirte sie sich als eine licht braun gef\u00e4rbte, ziemlich harte, undeutlich krystalli-iii '' lie. einem Fetts\u00e4urekuchen \u00e4hnliche Masse mit einem Schmelzlinkte von ca. 50\u00b0. Aus 100 g Fett wurden etwas \u00fcber F 2 g 111 diesem reinen Zustande gewonnen. Zur chemischen (\u00e4iarak-te'isirung dieses S\u00fcuregemenges wurde eine Klemenlaranaly.se nid eine Molekuhirgewiehtsbestimmung!) ausgef\u00fchrt.' ;\n1\t1.\t0,0972 g Substanz gab 0,2582 g 00, und\t0.1022\tg\t11,0,\nII\t0.1000 \u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t0,2817 \u00bb CO, \u00bb\t0.1128\t\u00bb\tHtO.\nDie Substanz ist N-, P-, S-, und aschefrei,\nIII. 0.0982 g Substanz verbrauchte H,0 ccm. KHO-L\u00f6surig fl ccm. == . 18 g KHO). Die Verseifungszahl betragt also 177,4. '","page":441},{"file":"p0442.txt","language":"de","ocr_de":"Die Substanz enth\u00e4lt:\tI.\tH\nC 72.i\u00d6\u00b0 o \u25a0 72yW\u00b0 0 \u25a0\nH 1U59V\t11.H2 \"V\n0 15,8(i\u00b0>\t15,69 \u00b0'o.\nAls mittleres Molekulargewicht wurde Hi\u00df,2 gefunden.\nHoi der Destillation mit Wasserdampf ging (\u2018ine geringe Monge einer woissen, in Wasser unl\u00f6slichen, aus Aether Rrvstal-linisch sieh abseheidenden, in Weingeist lind Petrol\u00e4ther l\u00f6slichen Substanz \u00fcber, deren Schmelzpunkt zu 51.5\u00b0 bestimmt wurde.\nAls kleinste Formel f\u00fcr diese Substanz ergibt sich aus den gefundenen Procentzahlen G\u00dfHj.,0, welche Formel geni\u00e4^ dem Molekulargewicht von 310 zu verdreifachen ist. Der Verbindung CJn}I^.\u00d6;v kommt ein Molekulargewicht von Mon zu. Fs handelt sich also um ein Gemenge1) von Mo noxys tear insu ureii. Die aus demselben durch Destillation mit W asser-dampf erhaltene Substanz wird daher wahrscheinlich Stcar\u00ab.-\nlacton ! Schmelzpunkt 51,2) sein.\nDas, wie <iben beschrieben, ; dargestellte Fett stamm!*-aus vier verschiedenen Versuchsperioden.\nDas Fett der Periode I war fest, dunkelgelb, h-iu Schmelzpunkt war 11\u00b0, s(\u2018in Erstarrungspunkt 2t>\u00b0.\nDas Fett der Periode II von demselben Aussehen wie. das vorige hatte einen Schmelzpunkt von d8\", einen Erstarrungspunkt von d()n.\nDiese beiden Portioneu waren bei Verabreichung \u00bb1er gew\u00f6hnlichen Kost des K. u. K. Garnisonsspitales Nr. 1 in Wien erhalten worden.\nDas Fett der Periode 1H ist bedeutend lichter gefiiiDt: fl\u00fcssig, scheidet sich bei l\u00e4ngerem St(\u2018hen in eine obere klm\u00ab uiiil eine untere Von Krystallen durchsetzte Scliicht und giiM in noch homogenem Zustande einen Schmelzpunkt von Mi lind einen Erstarrungspunkt von 2b\u00b0.\nDiese Portion wurde erhalten, als der Patient aie-\u00ab :'\ni) Fin Gemenge der isomeren Verbindungen (a-, \u00df-, f-Monoxy*t\u00ab a\u00ab ! -s\u00e4uren' ist deshalb anzunehmen, weil der Schmelzpunkt der vorlie^ n i- m Substanz niedriger war als der Schmelzpunkt einer dieser S\u00e4uren","page":442},{"file":"p0443.txt","language":"de","ocr_de":"gew\u00f6hnlicher Kost, zu deren Bereitung aber m\u00f6glichst wenig Fett verwendet wurde, nocli t\u00e4glich eine Flasche (250 gi Lipanin erhielt. Ich habe schon oben angedeutet, dass der Vergleich der Eigenschaften des Fettes in den vorigen Perioden mit dem dieser Periode mit Entschiedenheit gegen die Annahme einer Secretion des Fettes spricht.\nBas Fett, der IV. Periode von demselben Aussehen wie das der I. und II. stammt ans einer kurzen Versuchsperiode, in der der Patient V* kg Walrat erhielt. In dieser Fettportion (ca. SO g) wurde der Nachweis des Cetylalkohols in folgender Weise versucht.\nNach dem Verseifen mit alkoholischer Kalilauge wurde die Seife in viel warmem Wasser gel\u00f6st und die L\u00f6sung mit Aether einige Male ausgesch\u00fcttelt. Bit Aetherr\u00fcokstand winde in warmem Alkohol gel\u00f6st und durch Auskrystalhsironhisson nach wiederholtem Einengen von Rholesterin befreit. Es bjieb so ein geringer R\u00fcckstand, der, nochmals verseift, aus alkalischer L\u00f6sung an Aether so gut wie nichts mehr abgab. Es war also Cetvlalkohol trotz reichlicher Zufuhr von Walrat\nnicht nachzuweisen, ein Verhalten, das einerseits die Angaben von Munk und Rosenstein1) best\u00e4tigt, andererseits in Bezug auf unsern Patienten den Schluss gestattet, dass dit\u00bb\", die Fettassimilation betreffenden Qualit\u00e4ten der Barmsehleim-liaut intact sein m\u00fcssen.\nZu den im Folgenden beschriebenen qualitativen Bestimmungen wurde, wenn nicht anders bemerkt, das Fett der Periode I verwendet.\nI. Quantitative Bestimmungen.\nZu diesen wurde das Fett im Wasserstoffstrom 3 Stunden bei 110\u2014120\u00b0 getrocknet.\nOie\u00bb Elementaranalyse ergab:-;\n0 76.50%\nII 11.88%\n0 11.55\u00b0',.\n0 1. c.\n2 o.\u00bb2H78 g Fett gab 0,8157 g CO, und 0.5078 g II,/I,","page":443},{"file":"p0444.txt","language":"de","ocr_de":"- 441\nKino Probe des Fettes der Periode II. gab 1)/:\nC 70.52\u00b0\u00bb\nH 12.11\u00b0\u00bb\n0 11,97\u00b0 \u00bb.\nVon den Konstanten des Fettes wurden bestimmt-*) : Sp\u00ab*cif. Gewicht bei 15\u00b0 C. : 0,920, 0.9053 Schmelzpunkt\t.\t.\t\u2022\t\u2022\t44\u00b0\nKrstarrungspunkt.\t.\t. .\t20\u00b0\nS\u00e4urezahl . .\t.\t.\t...\t9,508\nYerseifungszahl\t.\t...\t199.579\nvAetherzabl. .\t.\t.\t. . \u2022\t196.071\nHeichert-Meissl-Zahl . .\t2.254\nHelmerzahl ;\t\u2022\t.\t. . .\t94,92\n.lodzabl . . .\t.\t.\t\u2022 -, \u2022\t\u25a0 54,42 .\nSchmelzpunkt der unl\u00f6slichen Fetts\u00e4uren Krstarrungspunkt\t\u00bb\t>\nVerseifungszahl\t\u00bb\t\u00bb\n>. ?o\n\u25a0i- 4-\n201.785\n1) 0.1492 g Fett gab 0,4198 g CO, und 0,1022 g 11,0.\n-i Diese Bestimmungen wurden nach dem ausgezeichneten Wci k* von Bem dikt-Klzer. Analyse der Fette und Wachsarten. Berlin 1 v*7 vorgenommen.\nBestimmung der S\u00e4 u re zahl : 0,1025 g Fett verbrauchen 2,75 <. i: Lauge (1 ccm*. - - 0 005714 g KHOi.\n\u2022 Bestimmung der Verseifungszalil : 5.0859 g Fett werden u \u2018 75 ccm. Laug.* (1 ccm. 0.025909 g KH0> verseift; zur Retitnrun: werden 27.7\u2019ccm. Salzs\u00e4ure (1 ccm. entspricht 1,299 ccm. der Lau^ gebraucht.\nBestimmung der Beicbert-Me issl-Zabl (nach Bondz ynski un : Rufi) und der Helmerzahl : 5,0859 g Fett geben 4.8278 g unlosle ! \u2022 Fetts\u00e4uren, die zur S\u00e4ttigung57,0 ccm. Lauge (1 ccm. \u2014 0,025909 g KH11 brauchen; die l\u00f6slichen Fetts\u00e4uren brauchen 2.2o ccm, Lauge (1 ccm. 1.019 ccm. KHO 0.0057H g KHO .\nBestimmung der Jodzahlen nach H\u00fchl : Zu 1,1899 g 1 werden 40 ccm, 11 \u00fcbl sehe Jodl\u00f6sung f l ccm. \u2014 0,02951 g Jodi zugviti. Und zur Retitrirung 29.4 ccm, Hyposulfitl\u00f6sung tl ccm \u2014 0,599 Jodl\u00f6sung) verbraucht. 1.9184 g unl\u00f6sliche Fetts\u00e4uren/ 40 ccm. Jodl\u00f6-ung zur Retitrirung 19,7 ccm. Hyposultitl\u00f6sung.\nBestimmung des Cholesterins: 0,7044 g Fett geben O.ll \u00bb11 -Cholesterin.\nBestimmung des Le c i t bins ; 20,0 g Fett geben nach dem Verpun' mit Soda und Salpeter 0,0154 g Mg,P,0;, was einer Menge von 0,1119a\" : Lecithin entspricht.\n3. Biese Zahl bezieht sich auf das fl\u00fcssige Fett der Periode l\u00fc","page":444},{"file":"p0445.txt","language":"de","ocr_de":"Acetyls\u00e4urezahl der unl\u00f6slichen Fetts\u00e4uren 201,074 Acetylzahl\t\u00bb\t\u00bb\t12.10411\nAcetylverseifungszahl \u00bb\t*\t213,7381)\nJodzahl\t*\t\u00bb\t52.005.\nAus diesen Bestimmungen berechnen sieh folgende Werthe :\t,\nGehalt des Fettes an freien Fetts\u00e4uren:\t1.080% 2)\n\u00bb Neutralfett ....\t95.987%\n\u00bb Lecithin . . . . .\t0.500\u00b0>\n\u00bb Cholesterin. . .\t1.715%\n\u00bb Glvcerin\t\t10,717%*\n\u00bb Gesammtfetts\u00e4uren.\t95.573\u00b0>\n5 l\u00f6slichen Fetts\u00e4uren\t0.05 0 o\n> unl\u00f6sl. Fetts\u00e4uren .\t94.92\u00b0 t>\nDas mittlere Molekulargewicht der Gesammtfetts\u00e4uren betr\u00e4gt\t\t. 208.04 ;\u00b0;\u00abv\nder unl\u00f6sl. Fetts\u00e4uren .\t278.01 %\n> l\u00f6slichen Fetts\u00e4uren\t133.8\t0 o.\nDie unl\u00f6slichen Fetts\u00e4uren bestehen aus\n58.4\u00b0 o Oels\u00e4ure 31.3% Stearins\u00e4ure 10.3\u00b0 o Palmitins\u00e4ure\n1\ts \u25a0 \u2022 \u2022 . *\n\u2022 der unter Ber\u00fccksichtigung der Oxyfetts\u00e4uren und der Myristins\u00e4ure n\u00e4he rungs weise :\t, -\t'\n58.4\u00b0 o Oels\u00e4ure 0.0% Oxystearins\u00e4ure3)\n25\u00b0 o Stearins\u00e4ure 9\u00b0o Palmitins\u00e4ure 1% Myristins\u00e4ure.*)\nh Bestimmung der Acetyls\u00e4ure- und Acetylzahl der unl\u00f6slichen Fetts\u00e4uren (in dem Fett der Periode II bestimmt): 3,4001 g acetylirte Fetts\u00e4uren verbrauchen zur Neutralisation 23,2 ccm. Kalilauge (1 ccm. ==. 0.020\u00d442 g KHO). Zur Verseifung werden 50 ccm. derselben Kalilauge zugef\u00fcgt. Retitrirung werden 43 ccm. Falzs\u00e4ure (1 ccm. \u2014 1.13 ccm. Kalilauge) gebraucht.\t,\n2)\tAus der S\u00e4ure- und Verseifungszahl des Fettes berechnet ; aus \u2022F r S\u00e4urezahl allein unter der Annahme, das die freien Fetts\u00e4uren dasselbe mittlere Molekulargewicht haben wie die an Glycerin gebundenen, ergibt sich 1,738\u00b0/o.\n3)\tAus Acetylzahl der Fetts\u00e4uren (Fett der Periode II) berechnet. *) Sch\u00e4tzungsweise.","page":445},{"file":"p0446.txt","language":"de","ocr_de":"446\nII. Qualitative Untersuchung.\nZu derselben wurden 200 g Fett mit alkoholischer Kalilauge auf dem Wasserbade verseilt. Zweist\u00fcndiges Kochen gen\u00fcgte zur vollst\u00e4ndigen Verseilung. Der Seifenleim wurde mit viel Wasser verd\u00fcnnt und zur Vermeidung der Bildung von Emulsionen die noch ca. 40\u00b0 warme L\u00f6sung einige Male mit Aether ausgeseb\u00fcttelt. Diese Aetherausz\u00fcge hinterliessen nach dein Abdestilliren des Aethers einen tiefgelben, krystallinisehen Biiekstaml un vi*r sei fbarer S ubstanz. Die w\u00e4sserige Fl\u00fcssigkeit wurde mit Schwefels\u00e4ure unges\u00e4uert und mit Aether ausgcsch\u00fcttelt. Der nach dem Verdunsten des Aethers bleibende R\u00fcckstand wurde 0 Stunden lang im Dampfstrom destillirt und so in fl\u00fcchtige und nicht fl\u00fcchtige Fetts\u00e4uren : getrennt. '\nljio> saure, w\u00e4sserige Fl\u00fcssigkeit wurde mit Baryum-< aij\u00c7mat neutralisirt und eingedampft. Der Trockenr\u00fcckstand wurde mit Alkohol extrahirt, die alkoholische L\u00f6sung eilige-; gedampft, der R\u00fcckstand durch mehrmaliges Aufnehmen mit Alkohol, Filtriren und Findampfen gereinigt und zuletzt im Vacuum dest ill irt.\nDas Destillat ist eine schwach gelbgef\u00e4rbte, dicklich*, s\u00fcsschmeckende Fl\u00fcssigkeit. Sie l\u00f6st Kupferoxydhydrat und Kisenhydroxyd, gibt mit saurem schwefelsauren Kalium, wie mit ldios]\u00bbhois\u00e4ureandydiid erw\u00e4rmt Acrolcind\u00e4mpfe, macht aus Borax Bors\u00e4ure frei, redueirt nach l\u00e4ngerem Kochen ammoniakalische Silberl\u00f6sung und gibt die Reich 1 sehe React i\u00ab >n unit Rvrogallol und Schwefels\u00e4ure). Dadurch ist die Fl\u00fcssig-keif als tilveerin identificirt.\nDie unversr\u00fcfbare Substanz, aus Alkohol mehrmals um-krystallisirtv lieferte bl\u00e4ttchenf\u00f6rmige, durchsichtige Krystallc. die die Reaetionen mit Salpeters\u00e4ure, mit Chloroform und Schw efels\u00e4ure und die Li eher m ann sehe Cholestolreactmn gehen. Die aus Aether umkrvstallisirte Substanz hat den Schmelzpunkt 147\u00b0. Die Flementaranalyse1) ergab:\n0,2116 g Substanz","page":446},{"file":"p0447.txt","language":"de","ocr_de":"C. 8H.840 , H , 0 4.260 j\n3\nf\u00fcr Cholesterin berechnet 8a.H7\u00b0>\n11,8b0 u\n4.27 '\nDie vorliegende Substanz ist also Cholesterin.\nNach dem vollst\u00e4ndigen Auskrystallisiren des Cholesterins \u25a0blieb heim Verdampfen der Mutterlauge ein geringer unkry stall i-sirter R\u00fcckstand, der nochmals verseift wurde. Aus alkalischer Losung liess sich dann mit Aether fast nichts mehr extrahiren. Cetylalkohol oder andere un verseift) a re Substanzen ausser Cholesterin sind also nicht vorhanden.\n1 >ie fl\u00fcchtig en F etts \u00e4 u r en wurden nach dem \u25a0; Eindampfen mit BaH.,0., und Aufnehmen mit lI2S04-haltigem Wasser nochmals destillirt. Das Destillat zeigte einen deutlichen Schweissgeruch (Capron- oder Capryls\u00e4ure), mit Eisenchlorid eine kaum wahrnehmbare Rothf\u00e4rhung (Essigs\u00e4ure) und reducirte Silberl\u00f6sung (Ameisens\u00e4ure). Wie oben, angef\u00fchrt, ist das Molekulargewicht der l\u00f6slichen Fetts\u00e4uren 18)1,8. Das Molekulargewicht der Capryls\u00e4ure betr\u00e4gt l i t, das der Caprons\u00e4ure 116, das der Ameisens\u00e4ure 46. Nach diesen Zahlen w\u00e4re die Gegenwart der Capryls\u00e4ure wahrscheinlicher. Fs war jedoch Wegen der geringen Menge dieser Fetts\u00e4uren nicht m\u00f6glich, sie genauer zu untersuchen, resp. durch die Baryt-' gelmlte ihrer Raryumsalze zu idendificiren. Aus . diesem Grunde kann auch-\u00fcber die Gegenwart von Butters\u00e4ure, \u00ablie man erwarten sollte, nichts ausgesagt werden.\nDie nicht fl\u00fcchtigen Fetts\u00e4uren wurden in warmem Alkohol gel\u00fcst und die nach dem Erkalten ausf\u00e4llenden Antheile abfiltrirt und mit Alkohol gewaschen. Die L\u00f6sung wurde mit Bleizucker versetzt und, wie unten n\u00e4her angef\u00fchrt i't. weiterbehandelt. Der R\u00fcckstand aber wurde auf dem Hller mit warmem Alkohol gel\u00f6st und der beim Erkalten wieder ausfallende geringe Niederschlag auf Arach in s\u00e4ure gepr\u00fcft, w\u00e4hrend die L\u00f6sung als \u00f6ls\u00e4urefrei sofort mit Magnesiumacetat lue tionirt wurde. Um einer Est\u00e9rification tier eventuell vorhandenen Arachins\u00e4ure vorzubeugen, war nicht mit kochendem, \u2022'\"adern nur mit warmem Alkohol operirt worden. Der","page":447},{"file":"p0448.txt","language":"de","ocr_de":"Schmelzpunkt des Ungel\u00f6sten war \u00fcbrigens tV9,2u und auch die erste Fraction desselben mit essigsaurer Magm-sa gab denselben Schmelzpunkt, sodass A rach in s\u00e4ure in nachweisbarer Menge nicht vorhanden war.\nDie ersterhaUene alkoholische L\u00f6sung, die alle Oelsium enthalten musste, wurde zur Trennung derselben von den ges\u00e4ttigten Fetts\u00e4uren mit einer L\u00f6sung von essigsaurem 11!ei versetzt, mit viel\u201e Wasser verd\u00fcnnt, der Niederschlag von fettsaurem Blei durch Erw\u00e4rmen gehallt, abtiltrirt, zwischen Filtrirpapier abgepresst und einige. Tage im Vacuum \u00fcIht Schwefels\u00e4ure getrocknet. Dann wurde durch Behandeln im! kaltem A(*ther das \u00f6lsaure Blei von den llleisalzen der ges\u00e4ttigten Fetts\u00e4uren getrennt.\nDas \u00f6lsaure Blei wurde mit warmer HCl zerlegt, die Oels\u00e4ure \u00f6fter mit warmem Wasser gewaschen und in XII. gel\u00f6st. Durch Ausf\u00e4llen dieser aminoniakalisehen L\u00f6sung mit Barvthvdrat wurde das Barvumsalz der Oels\u00e4ure dargestclif. das nach langem Auswaschen mit Wasser und Umkrystalli-siren ausheissem Alkohol einen Barvumgehalt von 19.9\u00f6n >) aufwies, der mit dem f\u00fcr Oels\u00e4ure berechneten von 19.\u00dc2 stimmt.\nDie festen Fetts\u00e4uren wurden in alkoholischer L\u00f6sung mit essigsaurer Magnesia, und, wenn diese keine F\u00e4llung mein' gab, mit essigsaurem Blei fraetionirt gef\u00e4llt, die einzelnen Fractionen in der gleichen Weise weiter fraetionirt, bis der Schmelzpunkt einer Fraction constant blieb. Auf diese \\V o*-wurden folgende Fetts\u00e4uren isolirt :\n1. Stearins\u00e4ure; Schmelzpunkt 09\u201469,2\u00b0. 0.2105 Substanz gal*. 0.5891 g CO, und 0.2407 g H\u201e0.\t*\nGefunden :\tBerechnet f\u00fcr C18H360,:\nG 75,94-\u00b0;*)\t76.06 \u00b0/o\nH 12.71 \u00b0/o\t.\u25a0\u25a0\u25a0;\u25a0 12,68\u00b0 o\n0 ll,Ho\u00b0/o\t-V: 11.26\u00b0> ;\n0,2056 g des Silbersalzes gaben 0.0570 g Ag.\nGefunden 27,72 \u00b0,\u2019o Ag.\nBerechnet 27.62 0 o >\nG 0.8857 g \u00f6lsaurer Baryt gaben 0,1810 g BaS04. Der Erstarrung punkt der erhaltenen Oels\u00e4ure war 6\u00b0. der Schmelzpunkt 16\u00b0.","page":448},{"file":"p0449.txt","language":"de","ocr_de":"- l\u2019a 1 mit ins\u00e4urt\u00bb Schmelzpunkt 02\u00b0. 0.1707 g Substanz gab '.4St'\u00bb9 g GO, und 0 2010 g H,0.\nGefunden : C 75.14\nto\nBerechnet f\u00fcr: GtoHa\u00efO.,. 75,00%\nH 12.07%\t12,50\u00b0/,\n0 12.19\u00b0 o\t\u2018 12 50V .\n0.1150 g des Silhersalzes gaben 0.1220 g. Ag. Gefunden 29.50 V Ag.\nBerechnet 29,09\u00b0' * >\n:\u2022\u00bb. Myristins\u00e4ure. Schmelzpunkt 51\u00b0. 0.1070 g Su I'.:'\u00bb7:\u00bbo g CO, und 0.1540 g 11,0.\nGelunden :\tBerechnet fur: G X 0\nH 5\u00bb V\nanz gab\nC 70.87 \u00b0/o\n78,tv> \"o\nH 12.40V\t12.00\u00b0 o\t\u2019\n.0 10.07 V\t14.02 V\n0.1407 g Silbersalz gaben 0,0450 Ag.\nGefunden: 02,0 \u00b0/o Ag.\nBerechnet: 02.14\u00b0 \u00bb\t>\t.\nStearins\u00e4ure wurde in bedeutend gr\u00f6sserer 'Menge als Palmitins\u00e4ure erhalten. Die Menge der Myristins\u00e4ure sch\u00e4tze i< li auf etwa l\u00b0/o.\nHI. Qualitative Reactionen.\nDiese wurden nach dem Verfahren von Grace-Cal vert vorgenommen, wobei die unten beschriebenen Farbeov\u2019er\u00e4nder-un?en beobachtet wurden. Zu diesen Reactionen wurde das fl\u00fcssige Fett der Periode III verwendet,\n1. Natronlauge (spec. Gew. 1,340): dunkelgelh, fest.\n-\u2022 Schwefels\u00e4ure i -\t> 1,475): schwachgelb.\nL B.\tSchwefels\u00e4ure (\t\u00bb * \u00bb\t1,530) :\tr\u00f6thlich.\n4.\tSchwefels\u00e4ure t\t>\t,\t1,635):\tdunkelrothhraun.\n5.\tSalpeters\u00e4ure (\t>\t*\t1.180):\tsehwachgelb.\n6.\tSalpeters\u00e4ure (\t>\t>\t1,220):\tschwachgelh r\u00f6thlich.\n7.\tSalpeters\u00e4ure ( *\t1,330): r\u00f6thlich.\nS. Die nach 7 erhaltene Masse mit Natronlauge erw\u00e4rmt: schmierige, hellbraune Masse.\n9.\tSyrup\u00f6se Phosphors\u00e4ure : rothgelb.\n10.\tSalpeters\u00e4ure (1,330) und Schwefels\u00e4ure (1,345) aa\npart. aeq. : gelb.\n11.\tK\u00f6nigswasser: gelb.\nm-ppc-Seylers Zeitschrift f. physiol. Chemie. XXX.\t29","page":449},{"file":"p0450.txt","language":"de","ocr_de":"12. Die nach 11 erhaltene Masse mit Natronlauge erw\u00e4rmt : schmierige hellbraune Masse.\nHeaetionen nach GUisner:\nl\u00eeothe, rauchende Salpeters\u00e4ure : eine rotlie Zone, na\u00ab h 1 Stunde unten ein gr\u00fcner, dar\u00fcber ein rosenrother Farbenring.\nr.<m< entrirte Schwefels\u00e4ure : an der Her\u00fchrungsstell.* braimrolh.\nDiese Keaetioncn nach Crace-Calvert n\u00e4hern >i\u00abh denjenigen, die die Thrane (rotlie und braune F\u00e4rbungen) eehen, w\u00e4hrend nicht die leiseste Andeutung einer gr\u00fcnen F\u00e4rbung, die den Pllanzen\u00f6len (auch dem zur Gewinnung dieser Fettportion in gr\u00f6sserer Menge eingef\u00fchrten Oliven\u00ab\u00abb zukonuut, beobachtet wurde, ein Beweis, dass jene die Farben-react i\u00ab mm bedingenden, charakterisehen Verunreinigungen (Lipochroine (de.) des Nahrungsfettes die Darmwand nicht passiven, dass hingegen schon in der Dannwand die dem t hier is dien Fette eigenth\u00fcmlichen Lipochroine etc. gebildet werden oder dem resorbirten Fett sich beimengen.\nAnhangsweise will ich noch die aut die Seiten de.' Harnes, resp. Oliv los sich beziehenden Zahlen liier auf\u00fclirvn. Die aus einer Tagesmenge Harns gewonnenen Fetts\u00e4uren von 0, HOT g Gewicht verbrauchten 5,1 ccm. Kalilauge (1 ccm.-: 0,0058(18 g KIK) i zur Neutralisation. Daraus berechnet sich ein mittleres Molekulargewicht von 200,2 f\u00fcr die aus \u00ablen Seiten stammenden Fetts\u00e4uren, also ungef\u00e4hr dasselbe, welches den Gesammtfetts\u00e4uren des Fettes (208,01) zukommt, dd';- Fbens\u00f6 stimmt das mittlere Molekulargewicht der freien Fetts\u00e4uren mit dem der Fetts\u00e4uren aus den Glyceriden \u00fcber-; ein, wie sieh daraus ergibt, dass der aus der S\u00e4ure- und Verseifungszahl des Fdtes berechnete Gebalt an freien hett-s\u00e4uren 1.080\u00b0;o) identisch 1st mit demjenigen, der sieh unter der Annahme, dass die Inden Fetts\u00e4uren dasselbe mitthu Molekulargewicht. wie die aus den Glyceriden haben, aus de! S\u00e4iin^zahl alhMii berechnet il,7\u00d68\u2019V\u00ab). Fs sind also in den Seifen und den freien Fetts\u00e4uren des Cliylus diesc 1 hon Fetts\u00e4uren in\u00ab le l ns et b e n M en ge n v er h \u00e4 11 ni sse, w ic i m Fe 11 vertreten.","page":450},{"file":"p0451.txt","language":"de","ocr_de":"Das menschliche Chylusfett besteht also aus den (ilyceriden der Oel-, Stearin-, Palmitin- und Myristins\u00e4ure. von denen das Triolein den Hauptbestandtlieil ausmaclit. Das Tristearin betr\u00e4gt das Dreil\u00e4ehe des Tripalmitins, w\u00e4hrend Trimyristin nur in kleiner Menge, die Glyceride fl\u00fcchtiger Fetts\u00e4uren nur in Spuren Vorkommen. Das Chylusfett enth\u00e4lt ausserdem eine geringe Menge il,t>80/.>) freier Fetts\u00e4uren, wie das auch Munk und Kosenstein angeben. Der Lecithingehalt desselben betr\u00e4gt O.\u00f6tpo, der Choles ter ingehalt 1,71 also erheblich verschiedene Wertiie, als die obengenannten Autoren fanden, hs mag das mit der Dualit\u00e4t der Nahrung Zusammenh\u00e4ngen.\nEs ist vielleicht interessant, die \u00fcber die Zusammensetzung des Fettes des menschlichen p\u00e4nnicuhis adiposus bekannten Daten mit den entsprechenden des Chylusfettes zu vergleichen.\nL. Langer1) fand, dass das Gemenge der Fetts\u00e4uren aus dem fl\u00fcssigen Fette des Erwachsenen\n8(.1,8( P. o Oels\u00e4ure,\n8,UP o Palmitins\u00e4ure und 2,Oi\u00b0/o Stearins\u00e4ure\nenthalte. Der Unterschied gegen\u00fcber dem Chylusfett besteht also darin, dass das Fett des panniculus oleinreicher und \u2022las Yorh\u00e4ltniss des Palmitins 7.um Stearin verkehrt ist. Da das analysirte Chylusfett bei einer Nahrung gewonnen wurde, die mit den bei uns gebr\u00e4uchlichen festen Fetten bereitet war, und der Patient dabei um 2 kg an K\u00f6rpergewicht zunahm. die Nahrung also das zum Fettansatz nothwendige Material enthielt, so kann daraus direkt geschlossen worden, dass, wenn auch das Chvlusfett in seiner Zusammensetzung vom Nahrungsfett abh\u00e4ngig ist (siehe oben), das als Keserve-matorial in den Fettzellen aufgespeicherte Fett von der chemischen Zusammensetzung des vom Darm resorbirten Fettes unabh\u00e4ngig id: ein neuer Kcw(ds also daf\u00fcr, dass das Fett nicht einfach\n1 l\u2019eber die chemische Zusammensetzung des Menschenfettes in o-rsf-hiedenen Lebensaltern. Sitzb. der K. Akademie der Wissenschaften Wien. Hd. HL Isst.","page":451},{"file":"p0452.txt","language":"de","ocr_de":"- 452\ndurch Infiltration, sondern durch einen seeretiven\tin\ndie Fettzelle gelange.\nWir Imhen (Midlich noch einen besonderen Befund zu erw\u00e4hnen, n\u00e4mlich das Mon ox y st ear ins \u00fcu rengemenge. das hei der Filtration d(\u2018s Harntet tes als im Fett ungel\u00f6st zuriiek-hlieh. jliese V(M-luii<|iingen k\u00f6nnen k\u00fcnstlich aus der Oots\u00e4iirc i(l,Jt.erhalten werden it iei tel i. Diese unges\u00e4ttigte S\u00e4ure lieh Mt (lurch einfache Aulagerung von einem Molek\u00fcl Wasser 11 die Monoxyst ca ri nsauren tC). Da in den als Nahrung verwendeten Fidlen diese Oxys\u00e4uren nicht naclige-vviesen wurden und jedenfalls. nach den Acetylzahh n dieser Fette zu schliessen. sicher nicht in solchen Mengen vorhanden sein k\u00f6nnen, so k\u00f6nnen wir nur annehmen, dass sie eist im Organismus olfenbar aus der (leisaure entstehen und /Avaient weder im Darm durch Einwirkung von Fermenten oder Bakterien. oder ahof in der Darmwand. Ich m\u00f6chte das Ersten* f\u00fcr das wahrscheinlichere halten, mich aut einen Deliind Ebertsst\u00fctzend, der im Adipocire (Ixymargarins\u00fcure nadi-wies.\nDa nacli Allem, was wir heute \u00fcber die Adipocirebildmu wissen, das Leichenw\u00e0chs aus dem in der Leiche vorhandenen Feite unzweifelhaft durch die Wirkung von Bakterien^i entsteht \u2014 wenigstens fehlt f\u00fcr die Annahme einer anderen Kntstehungsart jegliclier Anhaltspunkt \u2014, so wird man wohl nicht fehl gellen, wenn man f\u00fcr die \u00dcxvs\u00e4ure des Chviustettcs \u2018 dieselbe ( ienesc annimmt.\nZum Schl\u00fcsse sei es mir noch gestattet, meinem hochverehrten Lehrer, Herrn Hofrath Prof. E. Ludwig, dir manchen werthvollen Bath an dieser Stelle meinen besten zu sagen.\nn Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft. IST.j.\n-i Yergl. die j\u00fcngst erschienene Arbeit von Rubncr. Ucher Spaltung und Zersetzung von Fetten und Fetts\u00e4uren im Hoden und in N\u00e4hrfl\u00fcssigkeiten. Archiv f\u00fcr Hygiene, Hd. H8, Heft 1, 1900.\ni","page":452}],"identifier":"lit17442","issued":"1900","language":"de","pages":"436-452","startpages":"436","title":"Die chemische Zusammensetzung menschlichen Chylusfettes","type":"Journal Article","volume":"30"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:46:52.540255+00:00"}

VL Library

Journal Article
Permalink (old)
http://vlp.uni-regensburg.de/library/journals.html?id=lit17442
Licence (for files):
Creative Commons Attribution-NonCommercial
cc-by-nc

Export

  • BibTeX
  • Dublin Core
  • JSON

Language:

© Universitätsbibliothek Regensburg | Imprint | Privacy policy | Contact | Icons by Font Awesome and Icons8 | Powered by Invenio & Zenodo