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{"created":"2022-01-31T15:26:44.353904+00:00","id":"lit17445","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Salkowski, E.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 30: 478-494","fulltext":[{"file":"p0478.txt","language":"de","ocr_de":"lieber die G\u00e4hrung der Pentosen.\nVon\nK. Salkowski.\ni Aus ilom t hen\u00bb. LaKoratorium des Pathologischen Instituts zu lierlin.) (Der Heilaction /.ugcgangen am 1. August 1900.)\nNach don \u00fcbereinstimmenden Beobachtungen zahlreicher Autoren \u2014 ich nenne Ebstein, Cremer, Tollen* und vor Allem .laksch \u2014, auf welche ich liier wohl nicht im Einzelnen einzugehen brauche, .stellt es fest, dass von eingegebemn Pentosen zwar der gr\u00f6sste Theil, augenscheinlich durch Oxy-dat ion, im Organismus verschwindet, ein nicht unerheblicher Theil aber unver\u00e4ndert im Harn erscheint, ja, dass selbst nach kleinen (iahen von Pentosen Beste davon im Harn zu linden sind. Dies gilt nicht allein f\u00fcr den Men sehen, sondern, wie ich gelegentlich festgestellt habe, auch f\u00fcr den 1\u2019llauzenfresser (Kaninchen). Dem gegen\u00fcber ist es aullallon\u00abI. dass der Harn der Pflanzenfresser, welche so gr\u00f6sst1 Mengen von Pentosen bezw. ihrer Anhvdride aufnehmen, so ausserst arm an Pentosen, ja fast frei davon ist; Wenn diese Erscheinung sich auch zum grossen Theil dadurch erkl\u00e4ren mag, dass die Pentosane unver\u00e4ndert durch den Darmkanal an.\u2014 geseliieden werden, und auch nicht zu verkennen ist, dass die Bedingungen f\u00fcr die Oxydation von Pentosen, welche etwa im Darm aus Pent osa neu entstehen, g\u00fcnstiger sind, als bei hin-f\u00fchrung in den Magen \u2014 es macht nat\u00fcrlich einen l nt\u00ab*r-sehied, ob die Pentosen in dom Maasse, wie sie aus den Penb'-sanen entslehen, resorbirt werden oder ob gr\u00f6ssere Mengen davon auf einmal in den Magendarmkanal eingef\u00fchrt werden \u2014, so liegt doch der ( iedanke sehr nahe,dass die Pentosen zum","page":478},{"file":"p0479.txt","language":"de","ocr_de":"Theil \u00bblurch G\u00e4hrungsvorg\u00fcnge im Darm zersetzt werden k\u00f6nnten und gar nicht zur Resorption gelangen.\nGeber die G\u00fchrung der Pentosen ist wenig bekannt. Als feststehend gilt, dass sie der Alkoholg\u00e4hrung durch Hefezellen nicht zug\u00e4nglich sind, ausserdem liegt meines Wissens nur eine kurze Bemerkung hier\u00fcber von Tolle ns G vor. To liens sagt in einer Anmerkung zu einer Mittheilung von ihm und v. Feilitzen \u00fcber G\u00e4lirungsversuche mit Torf:\nNeuere von Herrn Sch\u00f6ne invagricullur-ehomischon Labora-\n\u00bb\ntorium in G\u00f6ttingen mit Biertrebern und mit .lute angestellte G\u00e4lirungsversuche haben ebenfalls Zersetzung der sogenannten Pentosane der eben genannten Materialien, und zwar besonders unter Bildung von S\u00e4uren gezeigt. N\u00e4heres hoffen wir bald niitzuth\u00f6ilen. > Tollens bezieht sich dabei auf eine mir nicht zug\u00e4ngliche Mittheilung von Gross und Be van, nach welcher die Stofle der Biertreber, welche beim Destilliren mit Salzs\u00e4ure Furfurol geben, zum grossen Theil und zuweilen vollst\u00e4ndig durch die G\u00e4hrung mit Hefe zersetzt werden.\t.\nTollens ist, soweit mir bekannt, nicht mehr auf den Gegenstand zur\u00fcckgekommen und, soviel ich weiss, liegt auch von anderer Seite keine Mittheilung hier\u00fcber vor, namentlich nicht \u00fcber die, mich im Hinblick auf das Verhalten der Pentose im 1 hierk\u00f6rper interessirende, Frage, wie sich die Pentosen den F\u00e4ulnissbacterien gegen\u00fcber verhalten.1 2) Es fragt sich, ob sie \u00fcberhaupt zersetzt werden und welche Produkte sie bilden. Bei Anstellung von Versuchen hier\u00fcber, welche auch im Hinblick auf die Frage der M\u00f6glichkeit der Alkoholbildung aus Pentosen als technisches Problem von Interesse waren, schien es mir, da die Pentosen biologischen Vorg\u00e4ngen gegen\u00fcber augenscheinlich resistenter sind, als die Hexosen, noth-wendig, die Bedingungen f\u00fcr die F\u00e4ulnisszersefzung so g\u00fcnstig wie m\u00f6glich zu gestalten, d. h. eine Mischung zu w\u00e4hlen, in. welcher sich eine erhebliche <Quantit\u00e4t (\u00e4nes sehr f\u00e4ulnissf\u00e4higcn\n1 Mer. der deutsch, ohem. Gesellsch., Md. XXX, S. 2577.\n- Bez\u00fcglich einer sp\u00e4ter mir bekannt gewordenen Mitthedung M\u00bb h'' weiter unten.","page":479},{"file":"p0480.txt","language":"de","ocr_de":"\u2014 480 \u2014\nKiwoisMiiaterials bei Gegenwart von Alkali in vollster F\u00e4ulnis* bcfand, und dieser Mischung die Pentose hinzuzusetzen. Durch diese Versuehsanordnung erschwerte ich mir allerdings, wir mir nicht entgehen konnte, meine Aufgabe nach einer Riehtun\u00ab hm sehr. Das Kjweiss selbst \u25a0.liefert bei der F\u00e4ulnis* Z erhebliche Quantit\u00e4ten von S\u00e4uren, namentlich fl\u00fcchtigen fetten S\u00e4uren, dass wohl noch Aussicht war, durch quantitative Bestimmungen zu ermitteln, ob die Pentosen \u00fcberhaupt fl\u00fcchtige b\u00e4te S\u00e4uren liefern, aber nur geringe Aussicht, die Natur dieser .S\u00e4uren n\u00e4her festzustellen. Auch bez\u00fcglich der etwa gebildeten nichtll\u00fcchtigen S\u00e4uren brachte diese Versuch.-anorduung eiqe Erschwerung. Dennoch habe ich fast alle Versuche nach dieser Versuehsanordnung angestellt, weil C~ mir in erster Linie darauf ankam, festzustellen, ob die Pentosen zersetzt weiden und ob sie Alkohol liefern, die Feststellung\nder Natur der ll\u00fcehtigen S\u00e4uren erst in zweiter Linie in lit-\nIr\u00e4cht kam.\nWas die Wahl der Pentosen betrifft, so kamen nalur-gemass nur die loicl.l zu beschallenden, die 1-Arabinose ru\u201el l-X\\lose, in Betracht. Aus einem bestimmten Grunde habe\nich beide Beutosen gleichzeitig zur Untersuchung herangezogeii\nh l, habe fr\u00fcher gefunden, dass I hinget kaninol,en nach Eingabe\nvon Aral...... eine mitunter recht erhebliche Anh\u00e4ufung vc,\nGlycogen in der Leber zeigen,\u2018) w\u00e4hrend die Xvlose\u201d uael. Versuchen von ,1. FrentzeD) ganz unf\u00e4hig ist, eine Glveogeu-bildung herbeizuluhren. Nun kann man es als durch'die l ntiisuehungen von G. v. Voit und seinen Sch\u00fclern festgestelli ansehon, dass von den Ilexosen nur den der alkoholisehen G\u00e4hrung f\u00e4higen das Glycogenbildungsierm\u00fcgen zukommt, -b i, nicht gahrungsfiihigen dagegen nicht. Es war denkbar, da-sich etwas Aelmliehes auch f\u00fcr die Pentosen herausstclleii konnte und so der Widerspruch aulgehoben werden k\u00f6nnle.\nwelcher zwischen den Beobachtungen Freutzel's und dt n\nmemigen dann besieht, wenn inan beide einfach auf l\u2019entt>scn\n1 OfiitnMil. f. <1. in. W., 1 SO;i. s.\n~ l\u2019illiter's Arch.. lid. S. 27H","page":480},{"file":"p0481.txt","language":"de","ocr_de":"\u2014 481\nBei dei- Untersuchung der gefanltai Fl\u00fcssigkeit War es\n\u25a0''lir sf,1\"'ei'\u2019 eil\u201c\u2018\" Uang ('inziihalLn, welch,-r alle in Betracht kommenden (iesichtspunkte in gleicher Weise, ber\u00fccksichtigte, vollsl\u00fcndig isl dieses auch nicht gelungen. Kleine .Variationen Imdcn sich ausserdem in den einzelnen Versuchen. I'm dem Loser in dieser Beziehung ein l'rlheil zri erm\u00f6glichen. (heile ich die Versuche samml\u00fcch kurz mit \u2014 den ..ersten\u2019 etwas ausf\u00fchrlicher \u2014 und zwar aus einem Bestimmten \u00abrunde in derselben Reihenfolge, in welcher sie angestellt sind.\nVersuch 1 i Arabinose i.\nAm 8. IX. 18\u00bb\u00bb wurden in einer filassliipselflasehe an-esel/.t :\n100 g feingehacktes Heisch. 1 Liter Leitungswasscr. 10 ccm Xatriumcarbonatl\u00f6sung. Die -Mischung reagi ft nach starkem linmh\u00fcttqln alkalisch, sie kommt in den Thermostaten bei 40\u00ae.\nAm \u00bb. IX. werden der stark faulig riechenden Mischung \u00f4 g Arabinose hinzugesetzt, weiter digerirt.\nAm 11. IX. noch reichlich Arabinose vorhanden (kleine Proben der Mischung im siedenden Wasserbad erhitzt, das klare filtrat gepr\u00fcft).\nAm 13. IX. nur noch Spuren von Arabinose vorhanden.\nAm 15. IX. derselbe Befund; die Flasche aus dem Thermostaten genommen. Die Mischung reagirt sehr schwach alkalisch.\nDer Inhalt der Flasche wird in einen grossen Kolben entleert derselbe mit Watte gut zugestopft und auf dem Wasserbad erhitzt \u2022 das geloste Eiweiss coagulirt gut aus. Nach dem Erkalten wird filtrirt. nicht nachgewaschen. Das Filtrat wird auf 1100 ccm. aufgef\u00fcllt\n1. N-Bestimmung: 20 ccm. erfordern 13.05 \u25a0 6 S\u00e4ure, f\u00fcr die \u00abanze Fl\u00fcssigkeit ergibt dieses 2,020 g X, etwa \u00ab0 g in L\u00f6sung gegangenem nnd zersetztem Fleisch entsprechend.1)\n-\u2022 D\u00bb'\t\u00fcbrige Fl\u00fcssigkeit 1060 cem. in 2 ann\u00e4hernd gleiche\nIhcile getheilt und destillirt. Von jedem Antheil werden ca 15 ccm abdestillirt und vereinigt = 30 ccm. Das Destillat ist stark ammoniakahsch und riecht gleichzeitig nach Alkohol, zeigt Neigung, mit bl\u00e4ulicher Flamme\nZU frennen\u2019 *ibt mil KA04 \u00abnd S04H, (ir\u00fcnf\u00e4rbung. Aldehvdgeruch starke Aldehydreaetion : ein mit ammoniakalisch-alkalischer Silberl\u00f6sung getr\u00e4nkter Papierstreifen schw\u00e4rzt sich sofort beim Einfuhren in das betreffende Reagensglas. Der von den Versuchen noch \u00fcbrige, bei Weitem gr\u00f6sste Theil dieses Destillates wird nach dem Ans\u00e4uern mit Oxals\u00e4ure destillirt. das sauer reagirende Destillat wird \u2022.fractional, das bis 90\u00ae\n\u2018 ehergehende aufgefangen.\nDie N-Bestimmung ist selbstverst\u00e4ndlich nur approximativ, da Ammoniak verloren gegangen war. sie sollte nur zur Oricntirupg dienen.\nHoppo-Seylcrs Zeitschrift f. phynol. ClH tnio. XXX.","page":481},{"file":"p0482.txt","language":"de","ocr_de":"H. Behufs quantitativer Bestimmung der gebildeten fl\u00fcchtigen S\u00e4uren werden 100 ccm. der enteiweissten Faulfl\u00fcssigkeit mit 50 ccm. verd\u00fcnnter Schwefels\u00e4ure i 200 g aufgef\u00fcllt zu 1 Liter) versetzt, 125 ccm. abdestillirt. zum Biickstand 150 cc m. Wasser hinzugegeben und wieder 150 ccm. abdestillirt. Das Volumen des gesammten Destillats betrug also etwa 275 c cm: ; dasselbe wird auf HOO ccm. aufgef\u00fcllt, 100 ccm. mit \u2019m Laug.; titrirt. Erfordert 16.8 ccm. Dieses ergibt f\u00fcr die HO ccm. H X D'-V \u2014 4H.0 ccm., f\u00fcr die ganze liltrirte Faulfl\u00fcssigkeit 4S.9 XU\u2014 5H7,9 ccm. -5.H79 NallO. entsprechend 8,069 g Essigs\u00e4ure. Selbstverst\u00e4ndlich soll damit nicht gesagt sein, dass die fl\u00fcchtige fette S\u00e4ure Essigs\u00e4ure war.\nDer Best des Destillats \u2014 200 ccm. wurde auf etwa noch darin enthaltenen Alkohol gepr\u00fcft; das Destillat gibt Jodoformreaction. mit KgCr04 r S0411, Aldehyd r\u00e9 action ; bei nochmaligem Destilhren riechen die ersten Tropfen nach Alkohol. Derselbe ist also unvollst\u00e4ndig airgetrieben. Dies war zu erwarten und ist in dem ersten Versuch absichtlich geschehen, um die erhaltene alkoholhaltige Fl\u00fcssigkeit nicht zu sehr zu Verd\u00fcnnen.\ni. Leber die Bearbeitung des Haupttheils der Faulfl\u00fcssigkeit wird weiter unten 1111 Zusammenhang berichtet werden.\nVersuch II (Xylose).\nAm 29. IX. wird, wie in dem ersten Versuch, ein Gemisch von 100 g Fleisch, 1 Liter Wasser. 10 g Natriumcarhonatl\u00f6sung in den Thermostaten gehracht hei 40\u00b0.\u2014*\nAm HO. IX. ist die Mischung stark faulig. Es wurde ihr eine L\u00f6sung von 5 g Xylose in wenig Wasser hinzugesetzt.\nAm 1. X. Xylosereaction sehr stark, am 2. X. sehr schwach, am\n; H X. Null.\nDie Mischung wird nun aus einer grossen Blechflasche destilhit 100 ccm. abdestillirt. das Destillat wird zur Bindung von H^S mit etwas Bleicarbortat gesch\u00fcttelt, tiltrirt, mit einigen Tropfen Schwefels\u00e4ure anges\u00e4uert. nochmals destillirt. Die ersten Tropfen dieses neuen Destillates riechen nicht nach Alkohol; indessen sind Spuren von Alkohol in den ersten Antheilen des Destillates durch die Jodoformreaction und Aldehul-r\u00ab\u2018action nachzuweisen. Der Versuch, durch fractionirte Destillation Alkohol zu isoliren. verlief negativ. Zur Sicherung des Befundes von Spuren von Alkohol wurde das Destillat nach Zusatz von KaLr04 und>04ll* destillirt Das Destillat gab mit Natronlauge Gelbf\u00e4rbung und Aldehyd-harz. starke Silherreduction. intensive Reaction mit Nitroprussidnatriiun. Natronlauge und Eisessig.\nDie in der Blechtlasehe befindliche Fl\u00fcssigkeit wird in eine Schalle entier rt. nachgesp\u00fclt, auf 1200 ccm. aufgef\u00fcllt, dann tiltrirt.\n1. X-Bestimmung. 20 ccm. erfordern 10.7 ccm. (5 S\u00e4ure, f\u00fcr die ganze Fl\u00fcssigkeit ergibt dieses 1.798 g N.","page":482},{"file":"p0483.txt","language":"de","ocr_de":"2 Behufs quantitativer Bestimmung der gebildeten fl\u00fcchtigen S\u00e4uren\nwurden 100 ccm. genau so wie im Arabinoscversuch verarbeitet. Das Destillat auf \u00bb00 ccm., 100 ccm. erfordern 49.2 ccm. Viertelnormalnatron. Daraus berechnet sich das f\u00fcr die ganze Quantit\u00e4t erforderte Natron auf 5.90 g entsprechend 8,85 g Essigs\u00e4ure.\n.1. Leber die Verarbeitung des Haupttheils der Fl\u00fcssigkeit siehe weiter unten.\t\u2022\nVersuch III (Kontrollversuch).\nEine ebenso angesetzte Mischung mit Fleisch ohne Pentosezusatz wird ebenso untersucht.\t'\nVon der Mischung wurden 1(H) ccm. aus der lilechtlasrhe aie destillnt. wie un Versuch II verarbeitet; Alkohol daraus nicht isolirbar. abe r durch Jodoformbildung und Aldehydbildung mit K.CrO, und SO H nachweisbar. Die r\u00fcckst\u00e4ndige Fl\u00fcssigkeit auf 11(H) ccm., liltrirt. * *\n1.\tX-Bcstinimung in 20 ccm., erfordert 12,05' ccm. 1 \u201eS\u00e4ure; die ganze Fl\u00fcssigkeit enthielt demnach l.K\u00e4\u00df g N (immer abgesehen von\nnen Ammoniak).\n2.\t100 ccm. auf fl\u00fcchtige fette S\u00e4ure untersucht. Die \u00abanze\nFl\u00fcssigkeit erfordert 3.52 g NallO = 5,28 g Essigs\u00e4ure.\t\u25a0\nd. Leber die Verarbeitung der Hauptmenge siehe weiter Unten.\nVersuch IV (Kontrollversuctn.\t.\n^st eine genaue Wiederholung von 111 mit demselben Resultat. Die fluchtigen S\u00e4uren erfordern f\u00fcr die ganze Quantit\u00e4t berechnet H,70 \u00ab' NallO = 5.55 g Essigs\u00e4ure.\t\u2019, \u00ae\nVersuch V (Arabinose,!.\nF\u00e4ulnissmischung angesetzt am 13. X. Am 14. X. volle F\u00e4ulnis*\no g Arabinose hinzugesetzt. Bereits am folgenden Tage sind nur noch Spuren von Arabinose vorhanden.\t\u25a0 \u2022 -\u25a0\nDie ganze Mischung wird aus einer grossen Blechflasche destillirt. zwei Antheile zu je 100 ccm. abdestillirt.\n1.\tDie ersten HX) ccm. mit etwas Bleicarbonat gesch\u00fcttelt, filtrirt, 1,,it S0A anges\u00e4uert, destillirt. 30 ccm. aufgefangen, diese mit aufgesetztem Linnemannschen Siederohr fractioriirt. das bis 00\u00b0 Leber-geliende aufgefangen; das Destillat brennt mit blauer Flamme, gibt starke Jodoform- und Aldehydreactiort.\nDie zweiten 1(H) ccm. gaben schwache Jodoform- und Aldehyd-i'-action und wurden nicht weiter verarbeitet.\n2.\tX-Gehalt der ganzen Fl\u00fcssigkeit \u2014 abgesehen von dem in den 2\"u rnn- Destillat enthaltenen Ammoniak \u2014 1.571 g.\n\u2022 !. Hie fl\u00fcchtigen S\u00e4uren der ganzen Fl\u00fcssigkeitsmenge erfordern F<1 g NallO = 7,075 g Essigs\u00e4ure.","page":483},{"file":"p0484.txt","language":"de","ocr_de":"Zur ann\u00e4hernden Bestimmung der Menge des entstandenen Alkohols wurden die noch vorhandenen Reste \u2014 es war hei Weitem die Hauptmenge, da zu den Proben nur wenig verbraucht war \u2014 aus Versuch I und V, beide aus Arabinose, vereinigt, gegl\u00fchtes Kaliumcarbonat hinzugesetzt, welches sich; gr\u00f6sst ent heil\u00ab l\u00fcste. Es bilden sich 2 Schichten, die obere Schicht wird - mit dem Scheidetrichter abgetrennt und aus einem ganz kleinen Siedek\u00f6lbchen mit Linnemann schein Siederohr destiltirt; etwas unter und bei 79\u00b0 gehen 3,5 ccm. Alkohol \u00fcber. Zur Bestimmung des specifischen Gewichts wurden 2 ccm. mit einer gehauen Messpipette abgemessen\nund in ein vorher bei 100\u00b0 getrocknetes und gewogenes\nW\u00e4gegl\u00e4schen ei nt rupfen gelassen. Das Gewicht des Alkohols ergab sich zu t,\u00f6l84 g. Somit betrug das specifische Gewicht O.SOO g, entsprechend fast 97 S\u00bb igem (Volumprocenti Alkohol. Es sind somit aus 10 g Arabinose, abgesehen von kleinen anderweitig verbrauchten Mengen, 3,5 g last 97 \u00b0/o iger Alkohol erhalten worden.\nEs wurde nun zun\u00e4chst ein weiterer Versuch mit Xylose angestellt, um zu sehen, ob diese in der That im Gegensatz zur Arabinose keinen Alkohol liefert.\nVersuch VI (Xylose).\nDie F\u00e4ulnissmischung ang\u00e9setzt 1. XI., am 2. XI. volle F\u00e4ulniss.\n5 g Xylose hinzugesetzt. Schon am 8. XI. Xylosereaction sehr schwa. h. Am 4. XI. fast Null.\n1.\tUntersuchung auf Alkohol in 2 von der ganzen Mischung ab-destillirten Antheilen von 100 ccm. negativ, abgesehen von Spuren, welche sich auch in den Kontrollversuchen fanden.\n2.\tN in der ganzen Fl\u00fcssigkeit 1,61 g (immer abgesehen von dem\nzuerst iibergegangenen Ammoniak).\nH. Die fl\u00fcchtigen S\u00e4uren erfordern 4,811 g Natron, entsprechend\n7,216 g Essigs\u00e4ure.\nDer Sicherheit halber wurde noch ein dritter Versuch mit Xylose angestellt.\nVersuch VII (Xylose).\nDerselbe ist eine genaue Wiederholung von VI, es wurde indessen nur auf Alkohol untersucht \u2014 mit negativem Resultat.","page":484},{"file":"p0485.txt","language":"de","ocr_de":"Nach don bisherigen Versuchen schien es also, dass die Xylose nur fl\u00fcchtige fette Sauren before, die Arabinose ausserdem Alkohol. Der n\u00e4chste Versuch, welcher etwas anders angeordnet war, zeigte, dass dieses auch hei der Ambiti\u00f6se nicht constant der Fall ist. Das Abweichende in dem Versuch bestand datin, dass eine verd\u00fcnnte I* \u00fculnissiniscluing an-gowendel wurde, um die Ouanlil\u00e4t der vom Kiweiss gelieferten fl\u00fcchtigen S\u00e4ure herabzuselzon.\n\\ ersuch \\ 111 i A rubi nose):\t.\nF\u00e4ulnissmischung angesetzt am R XI.. am H. XI. volle F\u00e4ulniss. \\on der Mischung werden 100 ccm. abgegossen, dazu 000 ccm. Wasser, .) g Aiabinose und 2 ccm. Natriumcarbonatlosung hinzugesetzt ; am 10. XI. Aiabinosereaction nur noch spurenweise vorhanden. Reaction der Fl\u00fcssigkeit stark sauer, sie wird mit Na8CO, schwach alkalisirt.\n1.\tVon der aus einer grossen Bleehtlasebe destillirten Mischung wurden 100 ccm. Destillat aufgefangen. Die Untersuchung dieses Antiteils auf Alkohol hat ein ganz negatives Resultat.\n2.\tDie fl\u00fcchtigen fetten S\u00e4uren erfordern iin Ganzen 1,158 g XaHO\n~ 2,1S7 g Essigs\u00e4ure.,\tr\nDer Misserfolg bez\u00fcglich der Alkoliolbildtmg tu diesem Versuch konnte vielleicht davon abh\u00e4ngon, dass die F\u00e4ulniss-mischung nur 1 io so eoncentrir! war, wie bisher, es wurde daher noch ein weiterer Versuch angesteljl.\nVersuch IX (Arahi-no.se).\nl aulnissmischung wie gew\u00f6hnlich angesetzt am 7. XI.. am 8, XI.\nv\"Ile \u2022\u25a0\u2018Wlniss. f> g Arahinose hinzugesetzt. Am 0. XI. starke IVntose-teaction. am 11. XI. Arahinose verschwunden.\nKs wird nur auf Alkohol untersucht, das Resultat w\u00e4r negativ.\nhbenso negativ verlief ein o. Versuch mit einer gr\u00f6sseren Quantit\u00e4t Arahinose.\n\\ersuch X 'Arahinose.\nF\u00e4ulnissmischung angesetzt am 1:1. XU., am lj. XII. wurden ca 17 ? Arahinose hinzugesetzi. An den folgenden Tagen starke Rentosc-reacOon. arn 20. XII. nur noch geringe Pentoscreartion. sehr starke saure Reaction : es wird Natriumcarbonatl\u00f6sung bis zur schwach alkalischen Reaction hinzugesetzt.\n21. XII. immer noch etwas IVntosereaction. \u2022 2U. XII. keine Pen-tosereadion. Ganz schwach saure Reaction.\t\u2022\nDie Untersuchung auf Alkohol hatte ein ganz negatives Resultat.","page":485},{"file":"p0486.txt","language":"de","ocr_de":"\u2014 486\nGehen wir nun zur Besprechung der Ergebnisse \u00fcber.\n1. Bildung von Alkohol. \u2014 Die Kontrollmischungen enthalten nach Ablauf der F\u00e4ulniss, wie es scheint, Spuren von Alkohol, mindestens machen die Reactionen der Destillate dieses sehr wahrscheinlich. Diese Spuren m\u00f6gen im Fleisch pr\u00e4formirt oder auch erst bei der F\u00e4ulniss aus Kohlehydraten oder woraus sonst entstanden sein, diese Frage kann hier auf sich beruhen. Von diesen \u00fcusserst geringen Spuren ist hier f\u00fcr die Reurtheilung der Frage, ob sich aus den Pentosen Alkohol gebildet hat, abzusehen;\nAus Xylose ist in keinem Falle unzweifelhaft Alkohol erhalten worden, die Reaction auf Alkohol war vielleicht in einem Falle st\u00e4rker, als mit der Kontrollmischung, doch ist dieser Refund nat\u00fcrlich ziemlich unsicher.\nWas die Arabinose betrifft, so enth\u00e4lt das Destillat in 2 F\u00e4llen unter 5 relativ reichliche Mengen von Alkohol. Aus 10 g Arabinose wurden schliesslich, nachdem verschiedentlich kleine Proben zu React ionen und zum Versuch \u00fcber Entflammbarkeit abgenommen waren, noch 3,5 ccm. Alkohol von last 97 Volumprocent erhalten. Dabei ist der Alkohol nach-gewiesenermassen nicht ganz vollst\u00e4ndig abgetrieben worden Man wird sicher nicht, zu hoch greifen, wenn man die Quantit\u00e4t des entstandenen Alkohols auf 40\u00b0/o veranschlagt. Wie ist es nun zu erkl\u00e4ren, dass unter 5 Versuchen nur 2 positiv waren, 3 g\u00e4nzlich oder so gut wie g\u00e4nzlich negativ? Gewiss ist dieser Refund, wenn es sich um den Nachweis einer chemischen Substanz handelt, welche in einem Laboratorium, wenn ich mich so ausdr\u00fccken soll, so verbreitet ist, recht misslich. Man wird nat\u00fcrlich den Verdacht,hegen, dass der Alkohol zuf\u00e4llig hineingelangt Ist; auch ich habe diesen Verdacht Anfangs nicht unterdr\u00fccken k\u00f6nnen, bin aber doch zu der Feberzeugung gekommen, dass er unbegr\u00fcndet ist. Erstens ist es selbstverst\u00e4ndlich, dass auf die Ausschliessung von Alkohol als Verunreinigung die \u00e4usserste Sorgfalt verwendet worden ist, weit ich gerade die M\u00f6glichkeit der Alkoholbildung ins Auge gefasst hatte, zweitens aber steht der zweite Arabinose-versueh zeitlich unter einer Reihe von Kontrollversuchen und","page":486},{"file":"p0487.txt","language":"de","ocr_de":"- 487 -\nXvloseversuchen, welche mit denselben Apparaten und ganz in derselben Weise verarbeitet keinen Alkohol ergeben haben. Ks w\u00e4re doch in der That ein mehr als sonderbarer Zufall, wenn gerade in den beiden positiv ausgefallenen Versuchen mit Arabino.se die Apparate mit Alkohol verunreinigt gewesen sein sollten, worauf ich nat\u00fcrlich sorgf\u00e4ltig geachtet habe, oder sonst Alkohol hineingelangt sein sollte, in den anderen nicht. Ich halte das f\u00fcr ganz ausgeschlossen, vielmehr f\u00fcr vollst\u00e4ndig sicher, dass in den 2 Versuchen mit Arabinose Alkohol in betr\u00e4chtlichen Mengen gebildet ist. H\u00e4tte ich mich auf die beiden Versuche beschr\u00e4nkt, so w\u00e4re ein Zweifel \u00fcberhaupt nicht aufgetaucht. Warum ist nun aber nur in 2 Versuchen Alkohol gebildet, in 3 nicht? Daf\u00fcr kann ich keine andere Erkl\u00e4rung geben, als dass das Gemisch von F\u00e4ulnisshakterien* trotz aller erstrebten Gleichm\u00e4\u00dfigkeit doch variabel ist, in\n2\tF\u00e4llen alkoholbildende Bakterien vorhanden waren, in den\n3\tanderen nicht. Leider habe ich, da ich nach den beiden ersten positiv ausgefallenen Versuchen nat\u00fcrlich nicht daran zweifelte, dass jeder weitere Versuch dasselbe geben werde, vers\u00e4umt, von der F\u00e4ulnissmischung etwas abzuimpfen.\n2. Fl\u00fcchtige Fetts\u00e4uren. \u2014 Ein grosser Theil der Arabinose und Xylose geht sicher in fette S\u00e4uren \u00fcber, welche schon Tollens als Produkte der durch Mikroorganismen bewirkten Zersetzung von Pentosen angegeben hat.\nDie Kontrollf\u00e4ulnissmischungen enthielten, auf Essigs\u00e4ure berechnet, im Mittel 5,365 g1) Essigs\u00e4ure, die Arabinose-mischungen bei Anwendung von 5 g Arabinose im Mittel der beiden Versuche Nr. I und Nr. IV 7,507 g, es w\u00fcrden demnach auf 5 g Arabinose 2,202 g fl\u00fcchtige jette S\u00e4uren, als Essigs\u00e4ure berechnet, kommen. Die Xylose lieferte aus 5 g im\n0 Diese Zahlen sind selbstverst\u00e4ndlich nur approximative, da hei der Destillation behufs Alkoholnachweis hatiirlkli neben Ammoniak auch fl\u00fcchtige Fetts\u00e4uren \u00fcbergegangen sind. Die fl\u00fcchtigen Fetts\u00e4uren enthalten andererseits etwas Hydrozimmts\u00e4ure resp. l\u2019henylessigs\u00e4ure. jedoch i*t diese Beimischung sehr unbedeutend, da ihre Menge an sich schon sehr gegen die Fetts\u00e4uren zur\u00fcckbleibt und dieselben ausserdem zum Theil im Destillationsr\u00fcckstand bleiben.","page":487},{"file":"p0488.txt","language":"de","ocr_de":"\u2014 488 \u2014\nMittel 8,033 g fl\u00fcchtige Fetts\u00e4uren, auf Rechnung der Xvlo-k\u00e4me .sonnt it H>8 g. In Anbei r\u00e4cht des Umstandes, dass die Arulmiose erheblich Alkohol geliefert hatte, die Xvlose nicht ist das Phis an (Mehligen Fetts\u00e4uren bei der Xylose gegen\u00fcber der Arabiintse recht unbedeutend.\nU ie dem nun auch sein mag, man wird jedenfalls af-Mwiesen anSehen d\u00fcrfen, dass \u00bbich aus den Pentosen bei der Iniilnisszorselzung lliiohtige leite S\u00e4uren gebildet haben.\nlim \u00fcber die Natur der gebildeten lliichtigen S\u00e4uren und die etwaige Itildung n\u00e4ht (Mehliger S\u00e4uren Aufschluss zu erhallen, wurden folgende Versuche angestellt.\nI. I\u00bbie noch vorhandenen Ileste der FaullMssigkeit der beiden Kontrollversuehe, zusammen 17\u00abx> eem., wurden vereinigt , mit Naa(,03 alkalisirt und auf ca. 25(1 eem. eiu-\"edampli, dann stark mit Schwefels\u00e4ure anges\u00e4uert und bi-auf einen geringen liest abdestillirl, das Destillat mit Na,Li >. zur Troekne abgedam|d'l und wieder mit SOJI, deslillirt :\u2019da-I test dial enthielt reichlich auf der Oberfl\u00e4che schwimmende Ocltrojden, keine Ameisens\u00e4ure, lim die unl\u00f6sliche, \u00f6lf\u00f6rmigc S\u00e4ure m\u00f6glichst ahzulrennen. wurde vorsichtig Aether aul-gegossen. ohne umzuseh\u00fclteln. dann die \u00e4therische und die W\u00e4sserige L\u00f6sung mit dem Scheidetrichter getrennt. Dabei \\Vnr allerdings eine geringe Durchmischung nicht zu vermeiden. Die \u00e4therische L\u00f6sung wurde in eine Sehaale bei Zimmertemperatur der Ireiwilligen Verdunstung \u00fcberlassen, zum lliii k-staud Alkohol und etwas Phenolphthalein gesetzt, mit Vierlel-iiormailauge lilrirl. Ls wurden gebraucht lti.li\u00e2 ccm. .\n. I-Iwa die H\u00e4lfte der w\u00e4sserigen Fl\u00fcssigkeit wurde mit Nil. neutralisirf, durch Lrhilz.cn auf dem Wasserbad vmi Aether befreit, nach v\u00f6lligem Abk\u00fchlen und bei m\u00f6glichst genau . neutraler Reaction mit .Silbernitrat gef\u00e4llt, die eni-slandene dickliehe. F\u00e4llung abgesogen und so lange mit kleinen Dort innen Wasser gewaschen, bis das Filtrat eine nur ganz minimale Ponction mit diphenylaminhaltiger Schwefels\u00e4ure gab.\u201c dann im \\ aeuumexsieeator bis zur (lewiehtseonstanz getrocknet.\nI, ll..l,.SSg di\u2018s \u00c4g-Salzi-s gat)('nt)i'i grlindeni Gl\u00fchen 0.20(14g'Ag = 51,411 ' .\n*\u2022-\u2022**'\\ % Au-Siiiz Gaben h. 121*2 \u00a3 Ag ~ \u00c0-fjo\u00ae","page":488},{"file":"p0489.txt","language":"de","ocr_de":"\u2014 489 \u2014\n2. Ebenso wurde die r\u00fcckst\u00e4ndige Fl\u00fcssigkeit der beiden Arabinoseversuche, welche Alkohol ergeben hatten i Nr. I u. IV) vereinigt = 1650 ccm. und ebenso verarbeitet.\nDie Quantit\u00e4t der im Wasser unl\u00f6slichen S\u00e4ure war weit gt iingei. Dieselbe biauchte zur Neutralisirung 4,7 ccm. Viertel-normallauge.\t\u2022\nDas Silbersalzgemisch wurde ebenso dargestellt und getrocknet.\n1. 0.2578 g Ag-Salz gaben 0.1526 g Ag \u2014 50.10 \u00b0V.\nDeim Erhitzen des Ag-Salzes behufs Feststellung des Ag-Gehaltes schien es, dass dasselbe noch Spuren von Nitraten (Mithielt: die erhaltene Zahl = 59,19<Vo muss dadurch natiir-li< h beeinflusst werden. Der schon merklieh gebr\u00e4unte Kost des Silbersalzes wurde daher in der Reibsehaale mit Wasser unlieben, abliltrirt, gewaschen, bis die Reaction mit diphenyl-aminhaltiger Schwefels\u00e4ure nur andeutungsweise erschien, abgesogen, getrocknet.\n2. 0.4084 g gaben 0.248 g Ag \u2014 00.72%.\n5. Ebenso wurden die Reste der beiden ersten Xylose-ui.'iahe lieai beitet. Es war last, nichts von \u25a0 \u00f6l f\u00f6rmiger S\u00e4ure 7M bemerken. Der geringf\u00fcgige, beim Verdunsten des Aether-anszuges bleibende R\u00fcckstand war nach Zusatz von 0,3 ccm. \\ leilelnormallaiige schon \u00fcbertitrirt, die Quantit\u00e4t der in Wasser unl\u00f6slichen S\u00e4ure war also fast Null.\nDie Analyse des Ag-Salzes ergab\n1.\t0.2045 g gaben 0.1805 g Ag = 01.15\u00b0 o\n2.\t0.8582 g \u00bb\t0.2174 g Ag == 01,55%.\nE Da die Silberbestimmung in dem Ag-Salz aus den Arabinoseversuehen vielleicht nicht ganz einwandfrei war. wiud<\u2018 noch die S\u00e4ure aus dem letzten Versuch mit ca, 17 g Ara bi nose dargestellt. Das Destillat enthielt keine irgend merkliche Quantit\u00e4t von Oeltropfen. Der Silberniederschlag ,UI> (\u2018^va (^er Hallte des Destillates war sehr reichlich und daher durch einfaches W\u2019asehon auf dein Filter nicht salpeler-sturefrei zu bekommen, er wurde daher in der Reibschaale aul> Neue mit W asser verrieben, filtrirt, gewaschen, etc.","page":489},{"file":"p0490.txt","language":"de","ocr_de":"Die Analyse dieses Ag-Salzes ergab\n1.\t0,2061 g gaben 0,1211 g Ag = 58,76 \u00b0/V\n2.\t0,1892 g V 0,1114 g Ag = 58.88\u00b0/o.\nDas starke Auswaschen, welches erforderlich ist, um die Nitrate zu entfernen, hat nun den Nachtheil, dass die leichter l\u00f6slichen Silbersalze, also namentlich das essigsaure Silber, in gr\u00f6sserer Menge in L\u00f6sung gehen, wie die schwerer l\u00f6slichen, sodass das erhaltene Ag-Salzgemisch nicht dem urspr\u00fcnglich vorhandenen entspricht. Es wurde daher noch Silbersalz durch Erhitzen eines Theils des Destillats mit Ag.,C03 hergestellt. Heim Eindampfen der fdtrirten L\u00f6sung auf dem Wasserbad trat eine geringe br\u00e4unliche Ausscheidung ein, von welcher abfiltrirt wurde. Die concentrirte Losung wurde durch wochenlanges Stehen irn Vaeuumexsiccator (aus gelbem Gl\u00e4si ein-getrocknet, bis Gewichtsconstanz eintrat.\n1.\t0.8412 g des Ag-Salzes gaben 0,2042 g Ag = 59,84\u00b0 o\n2.\t0,8228 g \u00bb\t>\t0,1980 g Ag = 59.78\u00b0 o.\nDie Ag-Salze der in Wasser l\u00f6slichen fl\u00fcchtigen Fetts\u00e4ure haben somit folgende Werthe ergeben :\nKontrol'lversuch .\t,\t. 54,60\u00b0/o\t(Mittel\taus 2\tBestimmungen\nArabinose . . .\t.\t. 59,60\u00b0 o\t(Mittel\taus 5\tBestimmungen)\nXylose . . . . .\t.\t. (>1.85\u00b0/.\u00bb\t(Mittel\taus 2\tBestimmungen).\nEssigsauresSilberenth\u00e4l\u00fcii,67\u00b0/oAg, buttersaures 55,38\u00b0 \\ ein Gemisch gleicher Gewichtstheile beider Salze 60,03\u00b0 n. e in Gemisch gleicher Molek\u00fcle 59,67\u00b0/o. Es wird wohl keinem Widerspruch begegnen; wenn ich daraus ableite, dass die fl\u00fcchtige fette S\u00e4ure, welche aus Arabinose und Xylose hervoi-gebt, Essigs\u00e4ure ist.\nSehr bemerkenswerth ist noch die Thatsache, dass sich in den Pentose enthaltenden Mischungen weit weniger in Wasser unl\u00f6sliche Fetts\u00e4uren gebildet haben, als in den nicht Pentose enthaltenden. Wenn eine genaue Berechnung auch nicht ausf\u00fchrbar ist, da die zur Darstellung der fl\u00fcchtigen Fetts\u00e4uren angewendete Quantit\u00e4t der F\u00e4ulnissfiltr\u00e4te nicht immer ganz die gleiche war, so kann an der Thatsache angesichts der grossen Differenzen der zur S\u00e4ttigung gebrauchten Quantit\u00e4t Natron kein Zweifel bestehen. Beim Koni roll versuch wurden 16,05 ccm. Viertelnormallauge gebraucht, beim Ara-","page":490},{"file":"p0491.txt","language":"de","ocr_de":"\u2014 491\nbinoseversuch 4,7 ccm., resp. bei dem Versuch mit der grossen Quantit\u00e4t Arabinose fast nichts, bei dem Xyloseversueh weniger als ccm. Schwerlich ist hierin eine specitische Wirkung der Pentosen zu sehen, Hexosen werden vermuthlich dieselbe Wirkung haben; es wird sich voraussichtlich um eine weitere, bisher noch nicht bekannte, Beth\u00e4tigung des Einflusses der Kohlehydrate auf die F\u00e4ulniss des Eiweisses handeln, der schon so vielfach, aber noch immer nicht ausreichend, untersucht ist. Diese Nebenwirkung bildet ohne Zweifel eine Erschwerung tiir die Feststellung der Entstehung der Essigs\u00e4ure aus der Pentose; sie ist auch wohl die Ursache, dass die Erh\u00f6hung des Ag-Gehaltes gr\u00f6sser ist, als sich der Berechnung nach ergibt. Da die fl\u00fcchtigen S\u00e4uren etwa zu 2 Zs aus Eiweiss stammen, zu 13 aus Pentose, so w\u00fcrde der Ag-Gehalf des Silbersalzes, wenn sich die aus der Pentose stammende Essigs\u00e4ure den\nfl\u00fcchtigen Fetts\u00e4uren aus dem Eiweiss einfach addirte, nur 2.5 M\u00ce \u2014 \u00dfi.<>7\n\u2014\u00e4------------= o#,950/\u00ab betragen, w\u00e4hrend er thnts\u00fcchlich weit-\nh\u00f6her ist. Noch gr\u00f6sser w\u00fcrde nat\u00fcrlich die Differenz zur Berechnung sein, wenn die im \\\\ asser unl\u00f6slichen Fetts\u00e4uren nicht, so gut es ging, abgeschieden w\u00e4ren\u2019\nIrotz dieser Complication kann man, glaube , ich, an der Bildung von Essigs\u00e4ure aus den Pentosen nicht zweifeln.\nDieselben Fl\u00fcssigkeiten, welche ich zur Untersuchung auf fl\u00fcchtige Fetts\u00e4uren benutzt hatte, dienten, nach dem Abriest ill iron dieser, zur Untersuchung auf etwa vorhandene, nicht fl\u00fcchtige \u00e4therl\u00f6sliche S\u00e4uren. Auch die R\u00fcckst\u00e4nde von den behufs quantitativer Bestimmung der fl\u00fcchtigen Fetts\u00e4ure vorgenommenen Destillationen wurden noch mit dazu genommen. In dem Bericht \u00fcber die Resultate kann ich mich sehr kurz fassen. Ausser Spuren von nicht hydroxylirton aromatischen S\u00e4uren, von denen etwas nat\u00fcrlich auch in den fl\u00fcchtigen Fetts\u00e4uren enthalten war, und aromatischen Oxys\u00e4uren wurde in allen Mischungen Bernsteins\u00e4ure gefunden, aber in sehr verschiedener Menge. Aus den mit Pentose versetzten Mischungen gelang es leichi, durch Aussch\u00fctteln mit Aether., Abdestilliren, Aufnehmen in Wasser w\u00e4sserige L\u00f6sungen zu erhalten, welche nach dem","page":491},{"file":"p0492.txt","language":"de","ocr_de":"Abfilfriren von \u00f6lf\u00f6rrhig ausgesehiedenen S\u00e4uren klar erschienen. Dieselben erstarrten eingedampft in loto krystallinisch. Die abgeprosste und einmal aus Wasser mnkrystallisirte S\u00e4ure erwies sieh als Bernsteins\u00e4ure. Auch in den Kontrollmisclmngcri IV*1111f\u00bb die Beriistejnsaure nat\u00fcrlich nicht vollst\u00e4ndig, ihre Menge war jedneh augenscheinlich viel geringer, Zahlen lassen sich scliwer angeben. Die rohe S\u00e4ure aus 10 g Arabinose wog ca. 0.0 g, die aus Xylose 0,7 g*\nZur llest\u00e4tigung wurde der hiebt zu Reactionen verbrauchte Rest der Bornsteins\u00e4ure aus Arabinose durch F\u00e4llung der mit Ammoniak genau neutralisirten L\u00f6sung mit Silbernil rat\nin das Ag-Salz ubergefiihrt, welches nach gutem Auswaschen \u00fcber Schwefels\u00e4ure, dann bei 100\u00ae getrocknet und analysai wurde.\n1 O.20aH g hinterliessen beim Gl\u00fchen 0.11HM\u00ce g Ag == (\u00bb1.5\u00b0 >.\nerfordert 115,01\u00b0.j.\n2. 0;1S0H g mit GuO verbrannt lieferten 1) 0.0072 C0g und 0.011011/1.\nHieraus ergibt sich\nberechnet gefunden\nV-V,''-\tGibt\u00ab / \" 11,70 \u25a0\nI\tf2o V. uo.\nDie aus der Xylose erhaltene Bernsteins\u00e4ure ging leider, nachdem die Sublimirbarkeit l'estgestellt und der Schmelzpunkt (ISO\") beslimml war, durch einen Unfall verloren.\nSchliesslich noch 2 Bemerkungen.\n1- Ich seidiesse aus den Versuchen, dass die Arabinose unlcr geeigneten Bedingungen, welche noch nicht n\u00e4her bekannt sind, durch (iabrung Aethylalkohol liefern kann; ich schliessc aber nicht, dass dieses \\ orm\u00f6gon der Xylose unter allen Umst\u00e4nden abgoht. Da von den \u00f4 Arabinoseversuchen 8 nach dieser Richtung hin negativ verlaufen sind, Versnobe mit Xvlose aber nur 8 artgestellt sind, so k\u00f6nnen ja die 8 Xyloseversuchc nur zuf\u00e4llig ein negatives Resultat gehabt haben.\n-\u2022 Ich verkenne durchaus nicht, dass die Versuche. \u00fcber welche im Vorstehenden berichtet worden ist, an vielfachen\n11 Die Analyse ist von Dr. G. Neuberg, ausgef\u00fchrt.\ndem Assistenten des Laboratoriums, llorm","page":492},{"file":"p0493.txt","language":"de","ocr_de":"m \u2014\nCn Vollkommenheiten leiden, welche durc h die Wahl des G\u00e4hrungs-materials bedingt sind. In der Annahme, dass die Pentose schwer zersetzlich sein w\u00fcrde, habt\u00bb ich, um m\u00f6glichst g\u00fcnstige Bedingungen f\u00fcr die Zersetzung herzustellen, in die Mischungen viel Eiweiss hineingebracht. Dadurch ist in die Versuche un-n\u00fcthiger Weise eine grosse Complication liinciiigetragen und die Deutung der Ergebnisse erschwert worden. Eine Erkl\u00e4rung Iirr die Wahl dieser Mischungen trotz der wohl zu erwartenden Com-plicationen liegt ausserdem darin, dass es mir vor Allem um die Beantwortung der Frage zu thun war, ob die Pentosen Alkohol liefern k\u00f6nnen, hierf\u00fcr aber die Entstehung von Fetts\u00e4uren etc. ziemlich irrelevant war. Nachdem es sieh jetzt gezeigt hat, dass die Penlosen durchaus nicht so schwer zersetzt werden, m\u00fcssen die Versuche unter Verwendung einer sehr geringen Ouantit\u00e4t N\u00e4hrsubstanz l\u00fcr die Bakterien - am besten unter Anwendung verschiedener Reinculturen - wiederholt werden. Es wird dann auch m\u00f6glich sein, aul die Frage der Bildung von Kohlens\u00e4ure einzugehen, was die jetzt gew\u00e4hlte Versuchsanordnung nicht gestattete. Die Fntersuclmng soll unter Ber\u00fccksichtigung dieser Gesichspunkte fortgesetzt und wom\u00f6glich die Bedingungen ermittelt werden, unter denen die Pentosen Alkohol liefern.\nErst nach Abschluss meiner Versuche erhielt ich Kenntniss von einer Arbeit von Dr. Ernst Bendix:1) -Feber die F\u00fchrung schwer verg\u00e4hrbarer Zuckerarten\u00bb. Verfasser theilt darin u. \\;, leider in sehr grosser K\u00fcrze, mit, dass es ihm gelungen ist, Xylose, Bhamnose und Arabinose durch aus \u2022 bakterienhattiger Presshefe oder aus Faeces gez\u00fcchtete Bakterien in F\u00fchrung zu versetzen, wenn die Mischungen gleichzeitig Pankreaspulver oder Ovariumpulver oder auch Pepton enthielten, und zwar gelang dieses am besten mit Xylose, weniger gut mit Bhamnose, am wenigsten mit Arabinose. Die Versuchsanordniing hat mit der meinigen grosse Aehnlichkeil, ist indessen nicht als gleichbedeutend anzusehen, da 1. Arabinose bei mir ebenso leicht zerfiel wie Xylose, und 2. Rohrzucker bei mir gleichfalls\nF Zeitschr. f. di.\u00e4et. und physik. Therapie, Bd. III, Heft 7, S. A.","page":493},{"file":"p0494.txt","language":"de","ocr_de":"in grossen Mengen zersetzt wurde, wie ich schon vorher durch einen Versuch fest gestellt hatte, w\u00e4hrend er bei der Versuchsanordnung von Bendix unzersetzt blieb.\nBez\u00fcglich der G\u00e4rungsprodukte \u00e4ussert sich Bendix folgendermassen :\n'Lm uns \u00fcber die Art der G\u00e4hrung ein vorl\u00e4ufiges l rthcd bilden zu k\u00f6nnen, untersuchten wir die Produkte der G\u00e4hrung. Unter diesen fand sich in allen F\u00e4llen Alkohol, der leicht mit H\u00fclfe der Lieben sehen- und Chroms\u00e4urereactinn nachzu weisen war: ferner fanden sich reichlich fluchtige Fetts\u00e4uren und Milchs\u00e4ure. Von den Gasen bestanden etwa zwei Drittel aus COr Der nach Absorption mittelst Kalilauge \u00fcbrig bleibende Best war leicht brennbar; wahrscheinlich bestand er aus Wasserstoff. \u00bb\nAbweichend von meinen Ergebnissen ist der Befund von Milchs\u00e4ure; die Angabe \u00fcber den Alkoholgehalt betrachte ich dagegen nie ht als abweichend, da die Li eben sehe Reaction und -die (;hrmns\u00e4ui*ereaction niejd ganz eindeutig sind, namentlich wenn man bei letzterer nicht den gebildeten Aldehvd nachweist, ich ausserdem die M\u00f6glichkeit der Bildung kleiner Mengen Alkohol in allen F\u00e4llen durchaus nicht in Abrede stellen will.","page":494}],"identifier":"lit17445","issued":"1900","language":"de","pages":"478-494","startpages":"478","title":"Ueber die G\u00e4hrung der Pentosen","type":"Journal Article","volume":"30"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:26:44.353909+00:00"}