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{"created":"2022-01-31T13:06:57.986362+00:00","id":"lit17447","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Bang, Ivar","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 30: 508-519","fulltext":[{"file":"p0508.txt","language":"de","ocr_de":"Bemerkungen \u00fcber das Nucleohiston.\nIvar Billig. C.liristiama.\n!>\u2022 r 11fit>n\t1j. Juli U'Ou.\nVon allen bis jetzt studirten Xuelooprolcideu hat keim-' ein so allgemeines Interesse erweckt. als das zuerst voi. lei tien t (dd aiis d1iynins isolirt(eXn(-l(\u2018f>j\u00bbhdei(|, das Xucleohishu!.\nSeine. chemische IJedeiilnnjf verdankt das Xuole\u00bbthisl<>!i seiner (iunslitution und seinen S|*allunp:s|\u00bbrodukten. I>eii.i-.; Hohandeln mit Salzs\u00e4ure spaltet sieh das Xueleohislon in ein XueJein, das Leinoninlein. und eine Kiweisssuhstanz, das llistni\u00ab; Das. Leueonuelein lasst sieh.weiter in Kiweiss und Xueleia-siinre zerlegen. Xaeh Lilie nie Id s Schema haben wir aN\":\nXueleohislon.\nt liston\nLo\u00fceonueiein\nKiweiss\tXucleins\u00e4urc.\n\u2022se Auffassung Li lie nie Id s \u00fcber die chemisch\u00bb\n/iUsainnietis('lznn^ des Nucleolu s tons ist meines Wissens in-bezweifelt worden. Dieser K\u00f6rper ist \u00fcberall als das bcs[-sttain'te NiuTe*>proieid angesehen. Viele haben es darkestek! and jetzt kommt es sogar in Fabrik massiger Darslellnns von Merck vor. Man hat .ja auch seine Jodzahl bestimmt.\nKnd doch gibt es in der That nach meiner An-sieht kein Nn eie oh iston!\n; Als ich zu einem andern /week etwas Nneleojiehm brauchte, versuchte ich. mir solches nach Lilien!\u00bb-!\u00ab! * Metli*hte zu versehaHeh; Dei der Darstellung dieses Xrieleu-","page":508},{"file":"p0509.txt","language":"de","ocr_de":"r>< nt\nhistons beobachtete ich lolgende Erscheiuimgen. die mich zu einer genaueren rntersuehung v<'i;ml:isst\u2666 n. Leider halte ich diese l ntersuchung nicht zu Ende f\u00fchren k\u00f6nnen. da meine Zeit von anderen I nlersuclnmgen in Anspruch genommen war. |)a ich keine ( iclegenheil habe, diese Arbeit torizusetzen, will, ich die liemltale, die allerdings etwas l\u00fcckenhaft sind, jetzt mil I heilen.\nZur l\u00bbeinigung der lein zertheilten Thvmusdr\u00fcsen versuchte ich dieselben mit (Ul \" ndger Kochsalzl\u00f6sung zu be-handeln. ehe ich zu der Extraction mit deslillirtein Wasser \u00fcberging.\nEs zeigte sich auch, dass die Kochsalzl\u00f6sung viel organische Substanz. wie 1 Mulla rbsto.IV, Zellendetritus. Eetl-korner etc., auluahm. Die Kochsalzl\u00f6sung bekam dabei ein iniicb\u00fchnliches Aussehen. .Weiter enthielt die Kochsalzl\u00f6sung Eiweiss. hie Eiweissk\u00f6rper waren: Albumin (sehr wenig) und (dithulin in nicht unbedeutender Menget. Weiter bekam man mit Es.dgs\u00fcure eine ric 1\u00bbliehe K\u00e4llung..* Diese Faltung l\u00f6st\u00ab* >i'\u2018h leicht in einer Spur von Alkali und konnte .wieder auls Neue durch Essigs\u00e4ure niedergeschlagen werden.\nher K\u00f6rper enthielt Phosphor und XanlhinbasjOn, aber keine reducirende Substanz. I>ei Digestion.mit. hepsinsalzs\u00fcnre bekam man (du Nuclein. Der K\u00f6rper war also ein Nucleo-pfoteid. Dieses Nueleoproleid enthielt kein Iliston.\nDas Xudeoproteid wurde durch Kochsalz, bis zur S\u00e4t tuning zugcselzt. aus seinen L\u00f6sungen vollst\u00e4ndig niedergeschlagen. Ebenso verhielt, sich Magnesiumsulfaf. Ilalbs\u00e4ttigung mit Aium\u00f6niumsiilfaf schlug es vollst\u00e4ndig nieder. Das Nuelen-proleid ist nicht weiter untersucht worden.\nDurch mehrmaliges liohandeln mit <>,h\u2018/dgcr Koehsalz-b\u00bbung k\u00f6nnt\u00bb1 man alles oder so gut wie alles Nueleoproleid aus der lliymus exlrahiren. Die L\u00f6sungen waren auch zuletzt ganz klar und durchsichtig: aller Detritus, Keil u. s. w. waren, beseitigt. Zur\u00fcckblieb dann eine, breiige Masse, die,/ wie die mikroskopische rntersuehung lehrte, aus ganz unver\u00e4nderten\n1 Als\u00bb ohm* vorherige K,\\traction mit li.U\" . XaCI. .\t.\nl","page":509},{"file":"p0510.txt","language":"de","ocr_de":"\u2014 5.1-0\nLeucocyten bestand. Die Zellen und Zellenkerne zeigten vor und nach der Koehsalzextraction keinen Unterschied.\nDas Nucleoproteid, Albumin, Globulin etc. geh\u00f6ren des-\" wegen wahrscheinlich nicht den Thymuszellen selbst, vielmehr der Intercellularfl\u00fcssigkeit an. Diese Intereellularfliissigkeit enth\u00e4lt kein Nucleohiston.\nNachdem die Thymus mit 0,9\u00b0/oiger Kochsalzl\u00f6sung ersch\u00f6pft war, ging man zur Extraction mit destillirtem Wasser \u00fcber. Nach 21 oder besser IS Stunden bekam man ein Extract, welches sein* reich an Nucleohiston war. Nun war auch das mikroskopische Bild ganz ver\u00e4ndert: Man sieht keine oder jedenfalls wenige unver\u00e4nderte Zellen, nur kleine K\u00f6rper, die sich intensiv mit Farben tingireti lassen.\nEs fragt sich nun: Geht auch das Nucleoproteid in die L\u00f6sung, wenn man nach Li lien fehl \\s Methode die Thvmiis-\u2022substanz direkt mit Wasser ohne vorherige Behandlung mit u,b\" niger Kochsalzl\u00f6sung ex trahi rt?> Ist n\u00e4mlich dies der Fall, so kann man annehmen, dass man mit dem Nucleohiston auch das Nucleoproteid niederschl\u00e4gt, wenn man Essigs\u00e4ure zur Ausf\u00fcllung des Nucleolus tons der Wasserl\u00f6sung zusetzt. Fm dies zu entscheiden, war es nothwendig, eine Methode zur Trennung des Nueloohistons und des Nueleoproteids ausfindig zu machen. Mail konnte zu dem Zwecke auf die Wirkung einiger Salze rekiirriren. Lilienfeld hat gefunden, dass das Nucleohiston nicht, von MgS04, bis zur S\u00e4ttigung zugesetzt, niedergeschlagen wird. Nach seiner Auffassung scheint dasselbe der F\u00e4ll mit ges\u00e4ttigter Kochsalzl\u00f6sung zu sein. Da nun aber das Nucleoproteid von diesen Salzen niedergeschlagen wird, k\u00f6nnten vielleicht diese Salze zur Trennung gebraucht weiden. \u25a0 .. .\nEs l\u00e4sst sich auch leicht naohweisen, dass die S\u00e4ttigung des Wusserextractes aus Thymus mit MgS0t und NaCl einen reichlichen Niederschlag gab.\nWenn man bei Lilienfeld findet, dass eine L\u00f6sung von Nucleohiston durch S\u00e4ttigung mit MgS04 nicht niedergeschlagen wird, ist dies mir unbegreiflich und steht g\u00e4nzlich in Widerspruch zu meinen Erfahrungen. Auch kann nicht der Einwand","page":510},{"file":"p0511.txt","language":"de","ocr_de":"gemacht werden, dass das Nucleoproteid vielleicht dann nicht von Essigs\u00e4ure niedergeschlagen wird, wenn man beide K\u00f6rper in der L\u00f6sung hat, so dass man durch wiederholte F\u00e4llungen und L\u00f6sungen eine reine Nucleohistonl\u00f6sung bekommen kann. Mischen wir n\u00e4mlich eine L\u00f6sung von Nucleoproteid mit einer solchen von Nucleohiston, so bekommen wir mit Essigs\u00e4ure Hue F\u00e4llung, welche auch das Nucleoproteid enth\u00e4lt. Diese F\u00e4llung wird von Alkali, zu ganz schwach alkalischer Reaction zugesetzt, wieder gel\u00f6st und die L\u00f6sung enth\u00e4lt auch das Nucleoproteid.\nWenn man eine vom Nucleoproteid freie Nucleo-liistonlosung darstellen will, ist es deshalb noth-uvndig, die Thymus erst mit <UI Niger Koehsalz-l\"sung zu ersch\u00f6pfen oder sie auf eine andere Weise vniu Nucleoproteid zu befreien.\tN\nXaolidem ich diese Thatsache erkannt hatte, ging ich zur IErstellung des reinen Nueleohistons \u00fcber. Die Thymusdr\u00fcsen wurden fein zerschnitten und mit <).<\u00bb\" \u201ejger K?>chsatzl\u00f6sung crsch\u00f6'ptt. Darauf erfolgte die Extraction mit destillirlem Wasser. Das Wasserextract wurde dann zum F'eberlluss mit Kochsalz ges\u00e4ttigt und zu meiner Feberraschting liekain ich\n\u2022me neue F\u00e4llung, die selbstverst\u00e4ndlich kein Nucleoproteid enthielt.\nWar nun das Nucleohiston in diesem neuen Nieder-' '\u2022 idag zu suchen oder war es in L\u00f6sung geblieben?\nDer Niederschlag l\u00f6ste sich thei 1 weist* in Wasser. Die w\u00e4sserige L\u00f6sung gab mit Essigs\u00e4ure keine F\u00e4llung und efit-Incif folglich kein Nucleohiston.\t: :\nDas mit Kochsalz ges\u00e4ttigte Filtrat wurde dialvsirt. Xach zwei Tagen war es ziemlich arm an Kochsalz gewordem In dem Schlauche hatte sich eine neue, schmierige F\u00e4llung \u00fcHnldet, \u00fcber dieser war die L\u00f6sung ganz klar. Beide wurden nui Nucleohiston untersucht. Die schmierige F\u00e4llung l\u00f6ste sich vollst\u00e4ndig in Wasser. Diese L\u00f6sung verhielt sich ganz eigen-dninilich: Setzte ich einige Tropfen ges\u00e4ttigter Kochsalzl\u00f6sung lunzu, bekam ich einen reichlichen Niederschlag, welcher sich 'otort wieder l\u00f6ste, als ich mehr Kochsalz hinzuf\u00fcgte, Auch\n>n j I-e-Scyler s ZtiUichrif\u00ee f. phy-iol. Chemie. XXX.","page":511},{"file":"p0512.txt","language":"de","ocr_de":"lier der S\u00e4ttigung dieser L\u00f6sung mit Kochsalz blieb die Fl\u00fcssigkeit ganz unver\u00e4ndert. Genauer bestimmt brauchte man Kochsalz bis ii,()vo zuzusetzen, um den Niederschlag zu erzeugt!, und mindestens 2\u00b0 o Kochsalz hinzuzuf\u00fcgen, um den Niederschlag zu l\u00f6sen. Andere Salze, wie z. B. Ammoniumsultat. verhielten sich ganz ebenso. Die F\u00e4llung durch 0.6\u2014 0,9\"\nNa01 war keine quantitative. Diese L\u00f6sung wurde nun auf; Niioloohiston untersucht. Mit einer Minerals\u00e4ure bekam i< li eine reichliche, F\u00e4llung, welche keine Hiuretreaction gab. Da-gt^gen gab diese F\u00e4llung nach dem Kochen mit einer Minora!-s\u00e4ure eine L\u00f6sung, welche mit AgNO.$ -f- NH3 einen Niederschlag von Xanthinbasen gab. Das. salzsaure Filtrat von dies. ! Nuclcins\u00e4ure (V) enthielt dagegen kein durch die Ammoniak-reaction nachweisbares His ton. Hieraus kann man mit Wahrscheinlichkeit schliessen, dass die schmierige F\u00e4llung des Io\u00bbchsalzges\u00e4ltigten Filtrates kein Nucleohiston enthielt, Ic die \u00fcbrigen llistonreactiouen auch negativ auslielen. wurde di\u00bb Abwesenheit Vies 1 listons resp. Nuoleohistons mit SicherliHi bewiesen.\nWir k\u00f6nnen also zu der klaren dialysirten L\u00f6sung iilu i -drehen Auch hier vermisste ich das Histon, Nur ganz win-zige Spuren waren nach der Behandlung mit 0.8 \u00b0 oiger Salzs\u00e4ure zu entdecken. \u00bbDie Salzs\u00e4ure bewirkte auch eine Fttllung\neiner Nucleins\u00e4iiro |V].)\t*\nWir haben gefunden, dass das Wasserextract der Thynuc-\nzclhai durch S\u00e4ttigung mit Kochsalz einen Niederschlag gibt un i weiter, dass das Filtrat dieses Niederschlages kein llist\u00bb>n enth\u00e4lt. Der Niederschlag l\u00f6ste sich theilweise im Wasser. \u00bbIi* w\u00e4sserige L\u00f6sung enth\u00e4lt also kein Nucleohiston. Zur\u00fcck .-trlit ni\u00bbcli der in Wass(T unl\u00f6sliche Theil des Niederschlages. Diese! Theil mit ss das Nucleohiston enthalten. Und i n de r rl h a ! konnte man hier durch Heliandlung mit 0.8*\\oiger Sa!/-s\u00e4ure einen K\u00f6rper extrahiren, welcher sich wie dm l ii y m il s h i s t o n v e r h id L Und nun war endlich das; Nucle\u00bb\nhiston gefunden ! < -\t\u25a0 y. - y\t\u25a0 .\u2019\nDie Sache war aber gar nicht so einfach. Erstens konuu\nman nicht das Leuconuclein, die zweite Component!\ne i i t \u25a0\u25a0","page":512},{"file":"p0513.txt","language":"de","ocr_de":"\nNuclcohistons. linden. Zwar l.liel. nach der Salzs\u00e4urereaction ein unl\u00f6slicher Tlieil zur\u00fcck, der aber leider sich gar niehl uie eil] Lem,.nuclein vcrliiell. ' Zweitens war es auch ganz\nunbcgreillich, wie wenig .......... man im Salzs\u00e4ureextraei\nl'fkam. Mehrere Dr\u00fcsen waren in Allied genommen und doch lickani ich nur eine h\u00f6chst miliedenlende Menge llislon. Das koehsalzges\u00e4\u00fcigle Filtrat enthielt also kein llislon. Der im Wa-.-er l\u00f6sliche Tlieil des Niederschlages (\u2014 Niederschlag des Wasserextraeles durch Koehsalzsiiltigmig) enthielt keine durch. Kssigsiinre (und Minerais\u00e4ure) f\u00e4llbare Substanz, also kein Xii'leohislon. Nur eine M\u00f6glichkeit war da: Das llislon kommt in w\u00e4sseriger L\u00f6sung des Niederschlages vor als Nueleohiston. I n, dies Zu untersuchen! sclzie ich zu einer Drohe dieser L\u00f6sung einige Tropfen Am-m<>ni;ik und ein Niederschlag' kam zugleich zum Vorschein. Zusatz von Alkali bewirkte ebenfalls eine richtige lallung. Die t\u00e4llung l\u00f6ste sich in einer Spur von Salzs\u00e4ure \"\"'I li('l l\"'i Neutralisation der L\u00f6sung nicht aus.\nNun ist der basische Kiweissk\u00fcrper llislon in Wasser \"ulipslii-li. Ls ist folglich nolhwendig. dass die eine oder die andere Substanz das llislon hier in w\u00e4sseriger L\u00f6sung erh\u00e4lt. Du-w\u00e4sserige L\u00f6sung r\u00e9agir! neutral. Ks ist deswegen uber-.~o\"\"ssige Saure hier nicht vorhanden. Da aber die Alkalien 'la- llislon liier uuslallen. ist es wahrscheinlich, dass das 11 hi,\u2018r salzartiger Verbindung verkommt. I'm dies zu\n...wurde-das llislon durch Alkohol und-Aether aus\n\u00f6' i \\\\ asserl\u00f6sung niedergeschlagen, der Niederschlag wieder m Wasser gel\u00f6st und aids Neue mit Alkohol\u00e4ther ni\u00f6der-\n\u25a0..nlagi-n. Nach dreimaliger F\u00e4llung wurde das llislon mit\nAlkali fingetischert, der R\u00fcckstand mit Wasser ausgezogen\nAaA'< >, versetzt. Man bekam einen . Niederschlag von Lblorsilber. Ls ist deshall, ziemlich wahrscheinlich, das-,las ID-lou als salzsaure Verbindung vorhanden ist.\nDamit ist nicht bewiesen, dass das llislon gr\u00f6sstenlhoils \" - salzsaure Verbindung in der Tbvnuis exislirl. obwohl dies \"\"Al unwahrscheinlich ist. Das llislon ist bei unseren, Ver-\"irgend- mit Salzs\u00e4ure in Deriihrung gekommen. Die\niM","page":513},{"file":"p0514.txt","language":"de","ocr_de":"kleine Menge freier Salzs\u00e4ure, welche bei L\u00f6sung des Kochsalzes in Wasser entsteht, d\u00fcrfte wohl ohne Bedeutung sein. Auch habe ich bei einigen Versuchen die S\u00e4ttigung mit Kochsalz so rasch wie m\u00f6glich vollendet und den Niederschlag gleich liltrirt, ohne irgend einen Unterschied bemerken zu k\u00f6nnen.\nhagegen ist es nicht unm\u00f6glich, dass das Histon \u00fcberhaupt nicht als salzsaure Verbindung vorkommt. Das Chlor kann m\u00f6glicher Weise nur eine Verunreinigung sein, die trotz der 1 teinigung verbleibt. Das Histon kommt dann vielleicht mit Kiweisssubstanzen verbunden vor, obwohl die Verbindung des Disions mit den gew\u00f6hnlichen Kiweissk\u00f6rpern in W asset unl\u00f6slich ist. Nachdem das Histon aus der w\u00e4sserigen L\u00f6sung mit Alkali niedergeschlagen ist. bekommt man auch in dein \u2022 t ill rate: eine deutliche Biuretreaetion, obwohl das Histon cjiiam titativ uusgcl'\u00e4llt wird. Die Alkaloidreagentien gehen auch im l'iltratc eine Rillt mg.\nKs ist <leshalh nicht mit Sicherheit bewiesen, dass das Iliston als salzsaure Verbindung hier vorkotnml, vielmehr ist-\u2022 \u2022ine geringe M\u00f6glichkeit vorhanden, dass es als eine Kiwem*-Verbindung exislirt.\t/\nWir haben auch nicht mil Sicherheit bewiesen, dies \u20221er K\u00f6rper, den wir mit dem Namen Histon bezeichne.)., b\u00e4hen, in der Thal das 1 hymushiston ist. Zwar ist dm Ammoniakreaetion positiv ausgefallen, es sielten jedoch mehret*' Histonreacfipncn aus. Nun war aber die Kochprobe positiv Beim Kochen der L\u00f6sung bekam man (\u2018ine Rillung. wenn Kochsalz dabei war. keine Rillnug aber in kochsalzfreier o\u00abl. r koclisalzarmer L\u00f6sung. Die Alkaloidreagentien schlugen den K\u00f6rper hei neutraler Reaction nieder. Die L\u00f6sung gab tu-einer Kiwejssl\u00f6sung oder A11>11uios e 111 \u00f6 s t mg einen Niederschlag, der .sieh wie die Kiwciss-llistouf\u00e4lhmg verhielt. Somit warn die im\u00e4sten Histonreaetionen positiv ausgefallen. Der einzig rnterschied war die Salpeters\u00e4urereaetion. Hier bekam man zwar eine F\u00e4llung, diese F\u00e4llung war aber beim Erhitzen nur unvollst\u00e4ndig l\u00f6slich. (Kitte Salzs\u00e4urebehandlung machte keinen Unterschied,) W as dieser Unterschied bedeutet, kann ich nicht\nm\nrp","page":514},{"file":"p0515.txt","language":"de","ocr_de":"sagen. Da ich aber in allen \u00fcbrigen Fractionen vergebens nach dem Histon gesucht habe, kann dieser Unterschied wohl nur wenig bedeuten. Zuletzt wurde auch das gereinigte Histon analys\u00e2t. Das Resultat mehrerer Stickstotlanalysen, die alle gut \u00fcbereinstimmen, war ein N-W'erth von 18,Da0 o, welcher Werth ganz gut mit dem Stickstoi\u00efwerth, den ich f\u00fcr (las Thyinus-histon gefunden habe, n\u00e4mlich iSdS'd, \u00fcbereinstimmt* Da dies der fall ist, kann man kaum daran zweifeln, dass hier ein Histon vorliegt, welches in allen wesentlichen 1 hinkten mit dem Thymushiston \u00fcbereinstimmt.\n\\\\ ir haben also gefunden, dass man durch S\u00e4ttigung des \\\\ asserextractes aus Thymusdr\u00fcsen mit Kochsalz emen K\u00f6rper, welcher sich wie Histon verh\u00e4lt, nieders.chlageti kann Wir haben auch gefunden, dass das Nucleohiston in der Thymus \u00fcberhaupt nicht vorkommt. Ks fragt sich nun, warum kann man mit Lssigs\u00e4ure eine solche F\u00e4llung bekommen, die? als eine chemische Verbindung des Histons mit einem anderen K\u00f6rper imponiren kann.\nKlic wir zur Rennt wort ung dies(*r Frage \u00fcbergehen, '\"\"dite ich zun\u00e4chst einige l ntersuchungen besprechen.- W enn man -nach dem Lrseh\u00f6pten der Thymusdr\u00fcse mit 0.9 \u00b0 \u00bbiger Kochsalzl\u00f6sung die Thymusdr\u00fcse mit Wasser oxtrahirt, bekommt man eine L\u00f6sung, die man direkt durch 0.9\u201c ..ige Kochsalzl\u00f6sung fractioniron kann. .Man bekommtdurch Zusatz von Kochsalz bis 0,9\u00b0 o einen Niederschlag und eine L\u00f6sung. DenXioders.eh.lag kann man-im Wasser l\u00f6sen und durch wiederr holte L\u00f6sungen und F\u00e4llungen mit 0.9\u201c \u00f6 Kochsalz weiter reinigen. Ls l\u00e4sst sich leicht zeigen, dass diese L\u00f6sung nur Spuren void Histon enth\u00e4lt. Die L\u00f6sung dagegen enth\u00e4lt das Histon, welches man durch S\u00e4ttigung mit Kochsalz isoliren kann.\nWenn man also den Niederschlag durch 0,9\u00b0 .. Kochsalz -\u2018\u2018lost hat. bekommt man durch S\u00e4ttigung mit Kochsalz eine hillung. die uns nicht weiter interossirt, und ein wasserklares filtrat. Dieses Filtrat gibt mit Alkohol einen weissen Niedcr-hhig. der sich im W asser lost und auts Neue mit Alkohol niedergeschlagen w'erdeu kann. Nach wiederholten Reinigungen \" kommt man einen K\u00f6rper, der keine Riuretreaction gibt.","page":515},{"file":"p0516.txt","language":"de","ocr_de":"\u00c8r l\u00f6st sich in Wasser und gibt mit einer Minerals\u00e4ure, nicht tnit Essigs\u00e4ure, eine F\u00e4llung. Die Substanz enth\u00e4lt Xanthin-1 *asen und viel Phosphor, Die rollens sehe Pentosereactimi ist positiv,; Dagegen bekommt man nach \u00bblein Kochen mit einer Minerals\u00e4ure keine Deduction. Einige quantitative Phosphorbestimmungen gaben leider kein so gut \u00fcbereinstimmendes Des ult at, dass ich liier verbtlent liehen will, .ledcu-l\u00e4ils enth\u00e4lt der K\u00f6rper \u00fcber .8\u00b0 \u00bb P. Man kann deshalb nicht\u2019 daran zweit ein, dass hier eine Nueleins\u00e4ure vorliegt. Wenn man dem beistimmen will, ist also bewiesen, dass die Thymie, oder eorrecter ausgedr\u00fcckt, das Wasserextract der Thymie freie Nuele i n s\u00e4 U ri1 enth\u00e4lt oder jedenfalls, dass die Nueleiii-s\u00e4ure in so loser Verbindung vorkommt, dass ein Zusatz Von Alkohol die freie S\u00e4ure ausl\u00e4llen kann. Wird das alkoholische Kilt rat stark concent rirt, kann man daraus einen K\u00f6rper L\u00ab>-liren. welcher eine Pi met reaction gibt, nicht aber von Salpetm-s\u00e4ure niedergeschlagen wird. Die Alkaloidreagentien geben einen Niederschlag. Der K\u00f6rper ist nicht das Paraliiston. 1 >ie Nncleins\u00e4iire selbst gibt mit 0.1)0 oigei* Kochsalzl\u00f6sung keinen Niederschlag, wenn man sie nach der Alkoholbehandlung in Wasser lost. Dies spricht entschieden daf\u00fcr, dass sie nicht als freie Nueleins\u00e4ure im Wasserextract vorkommt, da man sie hier mit o,\u2018t\" ojger Kochsalzl\u00f6sung niedersehlagen kann. Weitere Kntersuchungen sind hier erforderlich.\nObwohl die Nueleins\u00e4ure selbst nicht von Essigs\u00e4ure niedergeschlagen wird, bekommt man doch in einer L\u00f6sung. Welche die Nueleins\u00e4ure und Eiweiss enth\u00e4lt, mit Essigs\u00e4ure einen reichlichen Niederschlag. Ebenso verh\u00e4lt sich die Nueleins\u00e4ure und das II is ton. In einer L\u00f6sung, die Nuelein-s\u00e4ure und Iliston enth\u00e4lt, bekommt man durch Essigs\u00e4ure einen Niederschlag, weicher sowohl das 1 liston, als die Xueieins\u00e4ure enth\u00e4lt. Wird ein solcher Niederschlag mit O.-S\u201c <>ig\u00abi' Salzs\u00e4ure behandelt, geht das Iliston in die L\u00f6sung, nicht aber die Nueleins\u00e4ure. Nun k\u00f6nnen wir auch begreifen, was die Essigs\u00e4uref\u00e4llung des Wasserextractes aus Thymus, die man Nurleohiston nennt, bedeutet. Das Wasserextract entbiet nach unseren Kntersuehungen I liston, Nueleins\u00e4ure und Nucl* \u2022 -","page":516},{"file":"p0517.txt","language":"de","ocr_de":"proteid neben einigen anderen Substanzen, die uns* hier nur wenig interessiren. Setzt man Essigs\u00e4ure hinzu, bekommt, man einen Niederschlag, der aus dem Nucleoproteid und lliston-Xudoins\u00e4ure bestellt. Dies ist das Nueleohiston >. Wird nun das Nueleohiston mit n.Srt niger Salzs\u00e4ure extrahirt, geht das Iliston in die L\u00f6sung und das Leueonuplbin -, d. h. das Nueleoproteid ~r Nueleins\u00e4ure bleibt. zur\u00fcck.\nNun steht es aber lest, dass man im Wasserextract aus Thymus das lliston durch die Ammoniakreaetion nicht erkennen kann. Man hat ja auch dies als einen Beweis daf\u00fcr angesehen, dass kein freies lliston hier vorkommt. Ich habe in einer fr\u00fcheren Arbeit bewiesen, dass der Ammoniakreaetion. keim1 besondere Bedeutung als llistonrcnetinn zukommt. Dass der negative Ausfall der Ammoniakreaetion hier keine Bedeutung hat. ist \u2022auch leicht zu demonstrireu. Zuerst will ich daran erinnern, dass das lliston mit Hiweiss vermischt, nicht durch Ammoniak niedergeschlagen wird: ich kann jetzt hhizuf\u00fcgen; auch das lliston wird nicht von NH, niedergeschlagen, wenn 'lie Nueleins\u00e4ure dabei ist. Wenn nun das W-asserextraet aus Thymus sowohl lliston, als Kiweiss, und Nueleins\u00e4ure enth\u00e4lt. kann das lliston nicht durch Ammoniak niedergeschlagen werden.\nWeiter habe ich gefunden, dass das lliston mit einer Liwoissl\u00f6sung einen Niederschlag gibt. Es ist deshalb schwer verst\u00e4ndlich, dass man hier sowohl lliston als genuinen Eiweiss-k\u00f6rper in der L\u00f6sung hat. Nun habe ich diesmal \u2018auch gefunden, dass das lliston nicht diese Eiweissk\u00f6rper nieder-o-hl\u00e4gt, wenn die L\u00f6sung auch die Nueleins\u00e4ure enth\u00e4lt: Hierdurch ist auch dieser Widerspruch beseitigt.\nDurch diese nur .vorl\u00e4ufigen Untersuchungen glaube ich festgestellt zu haben, was wir unter dem Nueleohiston zu verstehen haben, jedoch dies nur in den Hauptz\u00fcgen. Sicher spielen mich mehrere andere nicht oder wenig studirte Substanzen, die hier verkommen, eine untergeordnete, aber nicht zu \u00fcber-sehende Bolle. Meine Bemerkungen geben nur eine Orientirung \u00fcber die Frage. Der Weg, den man hier gehen soll, ist aber, glaube ich, gezeigt.\t;","page":517},{"file":"p0518.txt","language":"de","ocr_de":"aut Thymus stelle ich die Thatsachen in folgender Tabelle zusammen.\nI hymussubstanz mit 0,91 oiger Kochsalzl\u00f6sung extrahirt.\nL\u00f6sung enth\u00e4lt: Albumin, a) Unl\u00f6slither Theil mit destil-Ulohulin. Xueieopmtebl.\tlirtem Wasser extrahirt.\nb)\tL\u00e4sung mit o'r\u2018*r t>i Unl\u00f6slicher Theil ni' h: Km hsal/Iijsung versetzt. genauer untersucht, .enth\u00e4lt wahrscheinlich >111 Xuclenjirntei'l.\nc)\tNiederschlag in Wasser gvl.\u00fcst,mit K\u00f6ch-salz ges\u00e4ttigt.\n') L\u00f6sung mit Kochsalz ges\u00e4ttigt.\nd)\tNiederschlag h i- d: b iltrat mit Alko- d-j Niederschlag l>e- d\u00bb) Kiltrat enthai' we's-k-ri er. viel- hol versetzt.\tsteht aus Distort * Nud-\u00e9ins\u00e4ure.,\nlendit histouartig.\tund wahrschoin- wahrscheinlich\nlieh geringen Men-\tdieselbe wie\ngen anderer Sul\u00bb-\tFraction e.\n; stanzen. .\nc Niederschlag h' sti ht aus Xu- ..-.'.ei Filtrat histon- oder protaniiu-.\t- > b ins\u00e4ure.\tv.\t\u00e4hnlicher K\u00f6rper.\nAnhang.\nln \u00bblen verschiedenen Fractional habe ich auch nach dem Pa rabiston. einem von Fleroff gefundenen K\u00f6rper. gf.S snt-lil, babe aber keinen guten Frfolg gehabt. Pass indessen fin snlclter K\u00bb\u00bbrj\u00bbor in fier That in der Thymus vorkommt, ist uu-besliitleu. leb selber habe das Parabiston nach FlcroIf> Vorschrift gefunden und ein wenig untersucht. Meint\u00bb Fnler-suchungen, die FlerotTs Beobachtungen vervollst\u00e4ndigen, sollen liier in aller K\u00fcrze erw\u00e4hnt werden.\nPas I\u2018arabistoii fiat wie die 1 lis tune und Protamine einen deutlieh adstringirenden (iesebinaek. Pie Biuretreaction und Millon seht\u00bb lleaelioti waren positiv. Beim Kochen mit Salpeters\u00e4ure bleibt die L\u00f6sung farblos, schl\u00e4gt aber nach dem Zusatz von Ammoniak ins (leibe \u00fcber. Fine Parahistonl\u00f6sum gibt mit Ammoniak keinen Niederschlag, gleichg\u00fcltig, ob Ammoniaksalze dabei sind oder nicht. Fbenso verh\u00e4lt sieb verd\u00fcnnte Natronlauge. Dagegen gibt 30ige Natronlauge eine f billing von Parahistnn. anscheinend mit unver\u00e4nderten Figen-selralten.\nPie Salpeters\u00e4ureprobe undFKochprobe sind negativ. Pie Alkalnidreagcnticn schlagen das Parabiston nieder. Pas Para-","page":518},{"file":"p0519.txt","language":"de","ocr_de":"\u2014 5 Kt\nhiston gibt mit einer L\u00f6sung von Serumei weiss einen Niederschlag. nicht ahor mit einer L\u00f6sung von Ovalbumin oder U'itte'schem Pepton. Der Niederschlag des Parahist\u00f6ns mit Scrumeiweiss l\u00f6st sich in tu\" \u201eiger Kochsalzl\u00f6sung. Ebenso verh\u00e4lt sich der Niederschlag von Ei weiss- und iliston.\nVon den Neutralsalzen gibt ges\u00e4ttigte Ammoniuinsull\u00e4t-[Msung eine F\u00e4llung, nicht aber ges\u00e4ttigte Kochsalzl\u00f6sung, auch nicht durch S\u00e4ttigung der Parahistonl\u00f6sung mit Kochsalz. Durch Ammoniumsulfat habe ich schon vor Fleroff das Para-histon isolirt. aber nicht genau untersucht.\nI","page":519}],"identifier":"lit17447","issued":"1900","language":"de","pages":"508-519","startpages":"508","title":"Bemerkungen \u00fcber das Nucleohiston","type":"Journal Article","volume":"30"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:06:57.986367+00:00"}