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{"created":"2022-01-31T15:15:06.932577+00:00","id":"lit17464","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Ascoli, Alberto","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 31: 156-160","fulltext":[{"file":"p0156.txt","language":"de","ocr_de":"lieber den Phosphor der Nucleinstoffe.\n; Von ;\nAlberto Aseoli.\n\u25a0 Aus \u20221-m |.!iysi.il.\u00bbv'isi heh Institut .Ur Universit\u00e4t Marburg.) l.t'T 15isliictjiui zu<:**jraiijr(*n am 21. Oktober l\u00ab/*on.,\nm einer fr\u00fcheren Abhandlung habe ich erwiesen, dass i'li\u2018\u2018 . Plasmins\u00e4ure , ein .von A, Kossel aus der Hefe dar-grMellt.es phosphorreiehes Produkt,, sich aus verschiedenen flestaiidtiieilen zusammenselzt, unter denen llefenucleins\u00e4ure und Melaphosphors\u00fcure na\u00e7hgewiesen werden k\u00f6nnen. Dieses hi\tlogt Gedanken nahe, die Hindungsweise des\nPhosphors in den Xiieleins\u00e4uren mit den von mir henutzlen Met hoden einer erneut en 1 mtersuchuug zu unterwerten, um thsfzhstellen, oh nicht auch hier die Metaphosphors\u00e4ure nachweisbar .ist. these Prag\u00bb1 musste sich nach meinen Vnler-surhungeu um so mehr aufdr\u00e4ngen, da bekanntlich die Vermut hung. dass die Xueleinslolle als Metaphosphors\u00e4ure-Derivate\nautzunchmen seien, in der Litteratur bereits eine gewisse Holle1) gespielt li\u00e2t.\t\u2019\nIch habt; bei meinen Untersuchungen folgenden Plan verfolgt :\n! Sh-Ijo hier\u00fcber Liebcrtpann. Pfl\u00fcgers Archiv, IM. Pi u. 17: '!\u2022 \u2018Untschen < ti.Miuschvn Geseltsehaft. IM. 21 : Centralbl. f. d. mediz. U'i^cn^haftrn 1HSU; Pot,I. Di. se Zeitschrift. Bd. XIII: Malfatti, Diese /\u2022 it>f!irtf\u00bb .IM. XVI u, XVII:; Altrn ann, Arch. f. ArtaU u. Physiol., Physiol. Al>Ui'i!iit!^ IssU; K * \u00bb ss \u2022* 1. An h. f. Arial, u. Physiol., Physiol. \u00c0blheijiing Isa:;: salkowsk i u. Hahn. Pfl\u00fcgers Archiv. IM. 50; Giertz. Diese /\u2018Mtohnit IM XXVIII","page":156},{"file":"p0157.txt","language":"de","ocr_de":"157\nl,as Nuclein oder das Paranueleiu resp. seine Muttersubstanz wird mit kalten concentrirten Laugen gespulten : diese Zersetzung ist so weitgehend, dass die ptiosphorhaltige Gruppe abgespalten wird und in der Fl\u00fcssigkeit sogar Ortlm-pbospliors\u00fcure nachzuweisen ist : entsteht nun bei der Spaltung eine Metaphosphors\u00e4ure \u2014 und sie wird dann abgespalten werden, wenn sie in dem Molek\u00fcl der Muttersubstanz vorhanden war\u2014, dann muss sie, zumal die Fmwnndlungsgeschwindigkeit der Melaphosphors\u00e4ure durch kalte Laugen keineswegs \"eine rapide ist,1) nach der Methode, welche sieh bei der fiele so gut bewahrt hat, auch nachgewiesen werden k\u00f6nnen. Iler Gang der I nlorsuelmng ist demnach folgender: es wird das Nuclein resp. das Paranuelein durch Linwirkung einer conccu-Irirten n\u00bb0-30 \";o igem Natronlauge l\u00e4\u2014;!o Minuten lang gespalten: hierauf wird die L\u00f6sung mit Wasser verd\u00fcnnt\" mal mit so viel Kisenchlorid gef\u00e4llt, dass die Fl\u00fcssigkeit zu einem nicht allzu dicken, aber doch gut liltrirharen lirei wird: dieser wird durch Spilzbeulel liltrirl mal in dem Filtrat.' durch F\u00e4llen mil salzsaiirem Alkohol und weitere liehandluug. wie bei der liai Stellung der l\u2019lasininsaure. nach der Anwesenheit eines solchen Complexes gefahndet. Ls muss nat\u00fcrlich die Menge\ndes in Anwendung kommenden Ausgangsmateriales eine grosse sein, da ja die Ausbeute nach meinen Lrfahrungen \u00fcber die l\u2019lasnmis\u00fcure keine reichliche ist: und es muss die Menge\neme um so gr\u00f6ssere sein, je phosphor\u00e4rmer das Ausgangs-material.\t\u201d -\nMeine l'nlersuchungen erslreckten sich bis jetzt nur auf je ein (died der beiden zu slmlirendcu Klassen : und zwar\nhabe ich von den echten Nucleinen das Lenk....-lein, von .len\nNucleoallmmiuen. den MuHersuhsianzen der Farauudcine. das Gasein in der oben beschriebenen Weise, behandelt : vom Leukomiclein kamen bei seinem l'hosphorgehalteWon etwa \u2022>\" \u00bb d\u00f6og zur Verarbeitung, w\u00e4hrend von dem phosplmrarmen Gasem einmal 2 kg. das meiere Mal \u00f6iMig verarbeitet wurden.\n,\t' ^ ,l11^ ^ahat ier. sur la vdes-e de hansionnalinn de l'aride\nniclapln*S|il,nrii|ac. Annales de Chime- - I l'hvsi,|ue. Vl s. T |s. |'sv.","page":157},{"file":"p0158.txt","language":"de","ocr_de":"I. Untersuchung des Leukonucleins.\n\u2022>.>0g Lcukoimelcin, welches mir Herr Professor Kos sei trcundlichst . zur Verf\u00fcgung stellte. wurden in l Liter Wasser autgcschweini.nl und durch allm\u00e4hlieheu Zusatz von 1 Litern einer L)(> <\u2022 igen L\u00f6sung vmi Aetznatron unter kralligem Fm-11 \u00dcnen zur Losung gebracht; nach etwa 15 Minuten wurde die Fl\u00fcssigkeit mit .\u2018V Liter Wasser verd\u00fcnnt, mit circa 2 Liter\n(\u2018iner Lsn,o.ig('n Kis\u00f6ncliloridl\u00f6sung versetzt und der entstandene\nl\u00bbiei aut Spitzbeutel gebracht.- Das klare hellgelbe Filtrat, wrlrhes etwa i [nier betrug, wurde mit dem anderthalbfachen Volumen einer Mischung von concentrirter Salzs\u00e4ure und so . igem Al kola il gelullt : die Sulzs\u00e4urernenge war durch I ilration einer Portion des Filtrates (\u00bbrinittelt und gen\u00fcgt!1 eben, um die alkalische lleaction des Filtrates in eine schwach sauri\u00bb umzuwandeln. Nachdem sich der entstandene Niederschlag abgesetzt hat te, wurde die dar\u00fcberstehonde Fl\u00fcssigkeit algeheberl, der Niederschlag auf einem Falten\u00fclter gesammelt und durch systematische Dehaudlung mit Alkohol und Aether getrocknet. Die so gewonnene Substanz wog trocken 1)1 g. Sic wurde mehrmals mit Wasser extrahirt und die liltrirten L\\frac|e durch salzsauren Alkohol gelullt, Die Ausbeute an diesem Produkt betrug - etwas \u00fcber dg : die Substanz war I'dich in Wasser, die w\u00e4sserige L\u00f6sung reagirte sauer und die Analyse charakterisirle sie als eine Nucleins\u00e4ure mit 1*.\no.llM\u00ees <>, (t\u00e7ix'fher\u00ef hei \u00dcO1' getrocknet. mit Soda und Sal|M*t\u00ab \u00bb v\u00ab iasrltl gaben nach der Mulybd\u00e4nmethode U.lMoOtt g MgJ,20T.\nLs war nicht m\u00f6glich, auf den bei der Plasmins\u00e4me-gewinming zur Anwendung gekommenen Wegen daraus ein l>hos|>horreioheres Pr\u00e4parat zu gewinnen. Etwa 2 g dieser Nucleins\u00e4ure in \\\\ asser gel\u00fcst und mit NH^ neutralisirt wurden mit iibcrsch\u00fcs>igcr Slryehniuehloridl\u00fcsung versetzt: es entstand, genau so wie bei anderen von mir untersuchten Nuclei nsnirreu, nur eine geringe milchige Tr\u00fcbung, die sich in Lisk\u00fchlung als klebriger Wand- und Hodenbesatz ausSehied. der auf keine Weise zur Krystallisation gebracht werden kann. Ih r liir die Plasmins\u00e4ure so charakteristische Atomcomplex.","page":158},{"file":"p0159.txt","language":"de","ocr_de":"I f>9 \u2014\nder l*ei derselben Behandlung so leicht und sch\u00f6n krystalli-sute. war also nicht vorhanden. Ks enthielt mithin das Leukonuelein keinen in Form von Metaphosphors\u00e4ui e gebundenen Phosphor.\nII. Untersuchung des Caseins..\n- kg Caseinum sieeum des Handels (von Dr. C rubier bezogen > wurden mit Liter ;iO%iger Natronlauge Versetzt, wodurch die gut durchgeknetete Masse zum Ouellen gebracht wurde: nach etwa bi Stunde wurde die (\u00f9dlerte mit ibi Liter Wasser verd\u00fcnnt und wiederum gut durehgeknetet, sodass sie sieh zum gr\u00f6sseren Theih* l\u00f6ste, hierauf das (innze mit etwa 2 Liter iS\" \u00bb iger Lisenehloridl\u00f6sung gelallt und der entstandene Hr(\u2018i aut Spitzbeutel gebracht. Am n\u00e4chsten Morgen wurde da> di( klliissigc klare billrat mit (lern gleichen Volumen einer Mischung von coiicentrirter Salzs\u00e4ure und ijO\" \\dgem Alkohol gekillt, nachdem die nothige Salzs\u00e4uremenge in \u00fcblicher Weise durch Miration einer Fortion bestimmt worden war. Der entstandene Niederschlag war phosphorhaltig, aber es gelang nicht, daraus durch eine verd\u00fcnnte (0.8'> \u201e igei Salzs\u00e4ure einen durch salzsauren Alkohol f\u00e4llbaren, also der Plasmins\u00e4ure analogen K\u00f6rper zu gewinnen: noch gaben die uculralisirlen Kxtraete einen Niederschlag mit Strychninehlorid.\nI ni die durch die Bildung von Alkalialbuminat (mtstehende Ouellnng des Caseins zu verhindern, stellte ich mit dem Casein noch einen zweiten Versuch an, wobei ich folgenden Weg einschlug: oOn g des obigen Caseins wurden (*iner Verdamm\" mit loO() ccm. Pepsinsalzs\u00e4urel\u00f6sung im Brutschrank so lange unterworfen, bis beim Versetzen einer Probe der Verdauungsfl\u00fcssigkeit mit starker Natronlauge keine Callerlbildung mehr stattland. Als dies eingetreten, wurde die Verdauungsfl\u00fcssigkeit mit 2 Litern einer l\u00f6'b.dgen Natronlauge versetzt, sodass die Mischung einen Cehalt von 20\" \u201e an Aelznatron aulwics: es bildete sich keine Ballerte. Nach etwa Vi Stunde wurde die Losung mit \\ Liter W asser verd\u00fcnnt und mit ca. 2 Liter einer iS\" oigen Lisenehloridl\u00f6sung versetzt, der entstandene Drei auf Spitzbeutel gebracht. Das klare/gelbliche Filtrat gab","page":159},{"file":"p0160.txt","language":"de","ocr_de":"koiii(\u2018n Xiedersehlag mit salzsaurem Alkohol, sodass die Abwesenheit des gesuchten Complexes ebenso wie in dent vorigen Versuche bewiesen war.\nAus moinen bisherigen Untersuchungen ergibt sich also dass weder aiis dent Leukonuelein noch aus dein Casein ein zur Cruppe der Metaphosphors\u00e4uren geh\u00f6riger Atomeomplex entsteht, wie er aus der Hefezelle zu gewinnen ist. Das Pa ran ne lein aus Casein kann also schon de sh a 1 b n ich t als eine Verbindung von Kiwoiss mit Metaphosphor-s\u00e4nre angesehen Werden, weil es \u00fcberhaupt keine M o t a p 11 o s p I io r s \u00e4 uro eit t h\u00fc 11 : und dasselbe gilt f\u00fcr das Le. u k on uc le in. Andererseits ist es aber nicht gestattet, die bis jetzt gewonnenen Destillate zu verallgemeinern und aut alle XucleiiistolVe auszudehnen. Wir sind n\u00e4mlich im Laufe des lelzfen Jahrzehntes so gewaltige rnterschiede im Haue der Xucleine gew\u00e4rtig geworden. \u00ablass wir keineswegs berechtigt sind, die. Ri in lungs weise des Phosphors in den Nuclei ns\u00e4u reu im Vorhinein als eine gleichartige anzusehen: und auch f\u00fcr die Para-nucleiue sind schon grundlegende Verschiedenheiten aulgofundon worden, wie das Vorkommen einer Kohlenhydratgruppe in den einen1), die\u00bb den andern fehlt, sodass wir uns auch bei diesen vor einer Verallgemeinerung unserer Lrgebnisso h\u00fcten m\u00fcssen.\nLs sind also zur Losung der uns vorgelegten Pr\u00e4ge weitere 1 'ntersucbungen nothwendig, die sich auf die verschiedenartigsten Xucleine und Paranucleine erst rocken sollen. Pie N-hwierigkeifen, welche die unumg\u00e4ngliche Meschaft\u00fcng grosserer Mengen Ausgangsinaterial bieten wird, werden hoffent-lich keine Un\u00fcberwindlichen sein. Ls wird weiterhin geboten sein, sicfi \u00fcber das \\ erkomnieu des in der Hefezelle naeh-gewiesenen eigenth\u00fcmlichen. zu den Metaphosphors\u00e4uren geh\u00f6rigen Cmnploxes, auch in Ihicrisehen Zellen zu orientiren.\n* leides soll weiteren I ntersnchungen Vorbehalten bleiben.\n' . L M alter. Zar. Keantuiss des Iclithulins und seiner S}\u00bbattungs-I > r \u00ab m I u k t \u00ab \u2022. hir>\u00bb\u2018 /.**ilsc![iiitt. Jld. X \\ . S \u00bb47; siehe auch II am\u25a0mars tvn. Arotiiv t \u00abt. gcs. l\u2019livsicd.igif. IM","page":160}],"identifier":"lit17464","issued":"1900-01","language":"de","pages":"156-160","startpages":"156","title":"Ueber den Phosphor der Nucleinstoffe","type":"Journal Article","volume":"31"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:15:06.932583+00:00"}