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{"created":"2022-01-31T13:14:44.375611+00:00","id":"lit17469","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Slowtzoff, B.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 31: 227-234","fulltext":[{"file":"p0227.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntniss der pflanzlichen Oxydasen.\nVon\nDr. B. SlowtzofT.\n<Aus 'J(\u201c,u l'^y^o^gwt-\u2019h-chpniisrhen Laboratorium \u00ab1er St. iviprsl.iirj'vr milif\u00e4r-\nniodioinisciion Akademie.)\n'Dor Redaetion zujregangen am ll. October looo.v\nlioi der Untersuchung der Oxydationsvorg\u00fcnge ih den Ihierischen und pflanzlichen Organismen fand inan eine Heihe organischer Substanzen, die den Sauerstoff auf andere chemische Verbindungen auch in vitro \u00fcbertragen k\u00f6nnen: so |heilte Sch\u00f6nbein schon im Jahre 181-8 mit, dass verschiedene Irische Ihierische Gewebe und die S\u00e4fte vieler Pflanzen Wasserstoffsuperoxyd zerlegen und Guajactinctnr blau f\u00e4rben, dass\" sie aber diese F\u00e4higkeiten durch Kochen verlieren. Diese Kr scheinung blieb lange ohne Erkl\u00e4rung; bis liertrand,') der die Versuche des japanischen Chemikers llikorokuro Yoshida*) wiederholte, fand, dass man auch aus dem Harz des l.ackbaums eine Substanz isoliren kann, die einen andern liestandtheil des Lackbaumharzes, das L\u00e4cc\u00f6t, energisch \"iydirt. Doch werden viele andere K\u00f6rper, wie Hydrochinon, l'yrogallol, Guajacols\u00e4ure, einige Polyphenole und Oxyhydratc der Phenole, auch einige Aether und Amine der aromatischen Heihe durch die von Bertrand entdeckte Substanz oxydirl:\n'Vlll,lc Kaccase genannt und kann als Typus eines oxydirenden Fermentes gelten. Die Oxydation geht am besten l\u00bbei neutraler, aber auch bei schwach saurer I inaction vor sich, oO\" \u00bbiger Aethyl- oder Methylalkohol ist ohne Einfluss \u25a0uil den Ablauf derselben.\nIi(\u2018i trund3) konnte \u00abI Pr\u00e4parate von \u25a0 Laeea.se darstellen: das eiste, aus dem Harze des Laekhaunis gewonnen, war aber, nicht rein. Es enthielt ungef\u00e4hr 8b,77\"/o (uimmi (Araban und (Jalactani, 7,IOft o Wasser (durch Trocknen bei 120\u00b0 bestimmt), o,58ft/o an Mangan reiche Asche und etwa 2,5\u00b0/\u00bb Kivveiss, nach dem Stickstoffgehalt berechnet. Das zweite Pr\u00e4parat, aus Annamlack gewonnen, enthielt 7.2\u201d;o H C)\nH'TI'C-Sryler\u2019s Zeitschrift f. phy>iol. Chemie. XXXI;\nr>","page":227},{"file":"p0228.txt","language":"de","ocr_de":"228 \u2014\n110\u00b0 getrocknet), 4,0 \u00b0/o Asche und 0,117 \u00b0;o Mangan (colori-met risch bestimmt): das dritte wurde aus Medicago sativa isolirt und hatte den enormen Aschegohalt von 45,2 \u00b0,\u2019o.\nDurch weitere Untersuchungen landen Bertrand4) und \u2018 Bowrquelot,5) dass die Laccase in der Pllanzenwelt sehr verbreitet war, dabei konnte Bertrand ein zweites oxydirendes Ferment pflanzlichen Ursprungs isoliren, das wegen seiner F\u00e4lligkeit, Tyrosin zu oxydiren, Tyrosinase genannt wurde, Gairod\u2022\u2019) entdeckte 1895 im Wein ein Ferment, dass das Sauerwerden desselben verursachte:. Martinaud, 10i Cazeneuve ,7) L ab Q i* d e 8) utid L ag a tu1'9) konnten bei einer Wiederholung der Versuche die Richtigkeit der Gairod'schen Angaben best\u00e4tigen. 1897 isolirte Tolomei11) aus dem Oliven\u00f6l ein Ferment, welches das Sauerwerden des Dels verursacht, die 0 lease: Bout roux 12i konnte aus dem Mehl ein oxydirendes Ferment darstellen, das O x y di n. So wurden also in den letzten Jahren 5 pflanzliche oxydirende Fermente isolirt, ohne hier von den Oxydasen thierischen Ursprungs zu reden, die von Ahelous und Biarn\u00e8s, Spitzer, Salkowski, Retry u. A. entdeckt und beschrieben wurden.\nDa die Isolirung der oxydironden Fermente viele Schwierigkeiten bietet, so ist ihre chemische Natur noch nicht Gegenstand eingehender Studien gewesen ; Bertrand glaubte, sie seien organische Manganverbindungen, die sich leicht dissociiren, doch gr\u00fcndet sich seine Theorie mein* auf Analogien als auf experimentelle Pr\u00fcfung. Fs ist daher vor allen Dingen w\u00fcn-sehonswerth, die pflanzlichen Oxydasen besser zu isoliren und sich mit den Gesetzen ihrer Wirkung und ihren Eigenschaften canut zu mac\nZur chemischen Natur der Oxydasen.\nAls Ausgangsmaterial zur Darstellung der Laccase dienten Kartoffeln und Kohl. Einige Kilo frischer gewaschener Kartoffeln wurden gehackt und zu Brei zerquetscht, dieser mit verd\u00fcnnter Essigs\u00e4ure (0,5\u20141 \u00b0/o) versetzt, um die Wirkung der Oxydase auf Tyrosin und \u00e4ndere Farbstoff liefernde K\u00f6rper der Kartoffel zu vernichten. Nach 24 Stunden wurde das","page":228},{"file":"p0229.txt","language":"de","ocr_de":"Extract durch ein Tuch colirt und abiiltrirt. Das klare, r\u00f6tli-liche oder gelbliche Filtrat wurde mit Ammons\u00fclfat ges\u00e4ttigt, der so gewonnene Niederschlag, der Eiweissk\u00f6rper, Farbstoffe und Ferment enthielt, aut einem Filter gesammelt, mehrmals mit kalter ges\u00e4ttigter Ammonsulfatt\u00f6sung ausgewaschen und wieder in \\\\ asser gel\u00f6st. Das Aussalzen mit Ammonsulfat und Aufl\u00f6sen in Wasser wurde 3 bis 1 Mal wiederholt. Die so gewonnene w\u00e4sserige L\u00f6sung der EiweissstolFe imd Fermente der Kartoffeln wurde gegen fliesseiides Wasser in einem Pergamentschlaueh dialysirt und mit dem 4 \u00f6faehen Volumen 95ft/oigen Aethylalkohols gef\u00e4llt, der Niederschlag auf einem Filter gesammelt, mit Aether gewaschen und, \u00fcber Schwefels\u00e4ure im Exsiccator getrocknet. Nach einigen Wochen wird der Niederschlag (ein gelblich-braunes Pulver) mit destillirtem Wasser extrahirt und man erh\u00e4lt eine wasserklare L\u00f6sung, aus der nach monatelangem Stehern i mit Chloroform ges\u00e4ttigt) <\u2018in feiner weisser Niederschlag ausf\u00e4llt, doch ist die Menge desselben kaum zu w\u00e4gen. Zur Darstellung des reinen. Fermentes wird das beschriebene Extract mit dem \u00f6\u2014b lachen Volumen Aethylalkohol gekillt, der Niederschlag gesammelt und \u00fcber Schwefels\u00e4ure im Exsiccator getrocknet. Die Ausheute der reinen Laccase ist so klein, dass ich nach jahrelangem Sammeln ungef\u00e4hr 1 g der reinen Substanz bekommen habe.\nDie Darstellung der Laccase aus dem Kohl ist ganz dieselbe, die Ausbeute ist noch kleiner, aber das Pr\u00e4parat kann schneeweiss erhalten werden, w\u00e4hrend das . aus den Kartoffeln dargestellte immer eine gelbliche Farbe hat.\nDie L\u00f6sung dieser Pr\u00e4parate gab intensive Biuretroaetion, Xanthoprotein-, Millon sehe, Liebermann sehe, Pettenkofer sehe und Adamkiewiczsche Reaction, ebenso alle Alkaloid- und F\u00e4llungsreactionen.\nBei vollst\u00e4ndiger S\u00e4ttigung der Fermentl\u00f6sung mit Magnesiumsulfat f\u00e4llt die Laccase nicht ganz aus, Kochsalz und Natriumsullat f\u00e4llen sie garnicht, dagegen wird sie bei vollkommener S\u00e4ttigung mit Ammonsulfat vollst\u00e4ndig gef\u00e4llt. Aethylalkohol f\u00e4llt sie nur bei einem Gehalt von 90\u00b0/o aus.\n15*","page":229},{"file":"p0230.txt","language":"de","ocr_de":"l>or A$chegehalt meiner Laccasepr\u00e4parate ist sehr klein, die zwei ersten Pr\u00e4parate ergaben;\nO; 1218 Substanz lieferten 0,001t Asche\u20141,40 \u00b0'o 0.0801\t\u00bb\t,\t0,00ia\t>\t^ 1.510 O, im Mittel 1,5 \u00b0/o.\nDas dritte und vierte Pr\u00e4parat, die noch sorgf\u00e4ltiger dial y si rt waren, ergaben:\n0.1115 Substanz gaben 0,0011 Asche\u25a0.== 0,087 \u00b0 \u00ab\n0,5415\t; - *\t0,0314\t>\t0,58 \u00b0/o. im Mittel 0,78 \u00b0\u00ab.\nDie Asche wurde in den \u00fcber Schwefels\u00e4ure getrockneten Pr\u00e4paraten bestimmt, beim Trocknen bei 120\u00b0 trat noch ein Wasservorhist von 2,75 \u00b0/o ein. Die Asche enthielt Kalium, Natrium, Calcium und Spuren von Eisen, Phosphor und Mangan wurde in unseren Pr\u00e4paraten nicht gefunden.\nInden Pr\u00e4paraten wurde ferner noch der Stickstoff- und Schwef(\u2018lgehalt bestimmt, der Stickstoff nach Kjeldahl-Wilfarth:\nErstes Pr\u00e4parat \\ ,r ...\t,\t12,82 \u00b0/o N I\n\u201e ...\t: aus Km tollet\t, ^%\u25bc I\nZweites\t\u25a0\u25a0 j \u25a0\t\u2022,\t12.80\u00b0,\u00ab N\n\u2019\tergaben 1\t\\\n12,74 \u00b0;\u00ab N j\nDrittes\n!\nim Mittel 12.8\u00ab/\u00ab N\naus\nim Mittel 0.53 0 \u00bb\nViertes. ,.\t; j\t12.70 \u00b0;V X\n\u2022 Der Schwefel wurde nach der Verbrennung mit Soda\n-\u2022\u2022-Sr-.-\t.\t\u2022\t-\nund Salpeter in Form von Baryumsulfat bestimmt ;\nErstes Pr\u00e4parat \\\t\u201e\t.\t-\t0.00\u00b0\u00ab\n[aus\tKart oll el\t.. ...0\nZweites\t)\tO,o(\u00bb\u00b0/o\nltnUvs .\t|\t.. ,,\t,'r\u00abal\u2019\u2122 O.W\u00bb,o\nV iel tes\t)\tO.;>0\u00b0 \u00ab\nAus diesen Analysen ergibt sich, dass die Laccase aus Kartoffeln und Kohl eine ei weissartige Substanz ( 12,H,\\i) N, <>,r>:P\\;o S, alle Eiweissr cacti on en) und sehr arm an Asche ist. Sie geh\u00f6rt zu den Albuminen und enth\u00e4lt weder Mangan noch Phosphor.\nZur Bestimmung der Wirkung der Laecase w\u00e4hlte ich das B\u00f6hm a nif sehe Reagens, und zwar wurde die Menge des entstandenen Farbstoffes eolorimetrisch gemessen. Als Einheit diente folgende L\u00f6sung : 10 ccm. dest\u00fclirtes Wasser, je 2 Tropfen 2\u00b0/ooigcr w\u00e4sseriger Paraphenylendiaminl\u00f6sung und 2\u00b0/ooiger w\u00e4sse-","page":230},{"file":"p0231.txt","language":"de","ocr_de":"riger Metatoluilenl\u00f6sung, 2 Tropfen (l/ioc\u00e7m.) l()\u00b0/oiger Sodal\u00f6sung, dann wurde zur Mischung ein rropfeniVVoiger w\u00e4sseriger Ferrocyankalil\u00f6sung beigef\u00fcgt; die Menge des entstandenen Farbstoffs wurde gleich 100 gesetzt.\nDie erste Reihe der Versuche wurde angestellt, um zu erfahren, ob es eine Proportionalit\u00e4t zwischen der Menge des Fermentes und der Menge des entstandenen Farbstoffes g\u00e4be. In einer Reihe von Probirr\u00f6hren wurden 10 ccm. der oben erw\u00e4hnten F l\u00fcssigkeit abgemessen und mit \u2022 verschiedenen Mengen der tenncnt(Laccase)l\u00f6sung versetzt. Nach einigen Stunden wurde der Farbstoffgehalt colorimetrisch bestimmt.\nNr. des Ver- suchs\tDie Menge des Farbstoffs ohne Ferment\tMit 5 Tropfen Laccasel\u00f6s.\t; \" \u2022. i Mit 1 10 Tropfen I .\t[ Mit 1 15 Tropfen\tMit 2\u00ab Tropfen\tMit 25 Tropfen\n1\t4,0\t5,0\t6,25\t8,75\t10,5\t\n2\t5,0\t7,25\t17,0\t22,0\t26,0\t30,0\n3\t6,0\t7,0\t10,0\t15,0\t19,0\t20,0\n4\t5,0\t7,25\t13,0\t14,5\t17,0\t19,0\n5\t8,0\tl\u00df,5\t21.7\t30,0\t36,0\t42,0\n6\t5.0\t6,0\t0.25\t17,0\t20,0 .\t24.0\n/\t8,0\t20,2\t27.0\t36,0 .\t38.0\t39.0\n8\t5,0\tm \u00abfr /,/\u2022)\t12.0\t16,0\t18,5\t18,5\n9\t5,0\t7,0\t11,0\t15,0\t16,0\t16 5\nto\t5,0\t6,25\t7,5\t8.0\t11,0\t16 0\nMittel j\t5.6 1\t0,02\t13.47\t18,25\t22.20\t25,0\nSetzt man die Menge des Fermentes gleich 1 und die Menge des durch die Fermenteinheit gebildeten Farbstoffs ebenfalls gleich 1, so kann man die gewonnenen Resultate in folgender Tabelle darstellen:\nMenge der Laccase\t\t1\t2\t3\t4\t5\nMenge des entstandenen Farbstoffs . . .\t1\t1,49\t2,09\t2,34\t2,62\nQuadratwurzeln aus der Menge des Per-\t\t\t\t\t\nmentes (nach Sch\u00fctz-Borisoff). . .\t1\t1,41\t1,90\t2,00\t2,23\nEine direkte Proportionalit\u00e4t besteht also nicht, dagegen entspricht die Menge des gebildeten Farbstoffs den","page":231},{"file":"p0232.txt","language":"de","ocr_de":"Ouadratwurze 1 n aus dor Menge des Fermentes. Von Med wedew ,4> wurde eine solche Proportionalit\u00e4t ebenfalls f\u00fcr die Leberoxydase oonstatirt; die pflanzlichen Oxvdasen folgen also der Schiitz-Horisoff\u2019sehen Hegel, ebenso wie Pepsin, Pancreatin, Oleopsin u. s. w. (Walter) ,:n. In meinen Versuchen hat die Hegel so lange G\u00fcltigkeit, bis die Menge fies Fermentes auf das Vierfache vergr\u00f6ssert ist.\nZweitens wollte ich die Frage l\u00f6sen, ob die Menge des H\u00f6h ma n n ' sehen H\u00f6ngens die Menge des entstandenen Farbstoffs beeinflusst. Ks wurden also zu 10 ccm. Fermentl\u00f6sung verschiedene Mengen des H\u00f6hmann sehen Heagcns gesetzt, und nach einigen Stunden die Menge des entstandenen Farb-stolfes coloriinetriseh bestimmt.\n\t2\t1 ...\t(i\t\u00e4 s . i\t1 10 I\t12\t\t\n\tTropfen\tTropfen\tTropfen\tTropfen j\tTropfen j\tTropfen\t\t\nVersuefis-\t2 MO\tw\u00e4sserige\tr L\u00f6sung\tvon Para\tpli\u00e8nvlen\t- und\t\t\nXr.\t\t\tMefatoluilendiarnin\t\t\t\t\t\n11\t0,0\t5.1\t5.0\t5.0\t!\t5,0\t5.2\t\tU\n\t\t\t\t: \u2018\t.4\t\t\t\trs\n12\t5.0\t\u2022 1.8\t5.2\t5.0\t5,2\t4.9 . \u2022\t\tti c 5 \u00abj\n1:5\t5.0\tn.\t5,1\t5.0\t!\t5.2\t\u2022 ' \u2022 5.1\t\t:0 7 * i\n\t\t\t\t1 . \u2022\t.. . : i\t\t\u2022\t\tu d\n11\t\u25a0'\to,0\t1,8\t5.2\t5.1\t5.1\tti..\t\t\u25a0\u2019S*. :\n1 r>\t5.0\t\t. ... \u25a0 5,0 \u25a0 / . \u25a0\"\tr.,2 I J\t5,1\t5,0\t\tN\nMittel\t5.0\ti.\u00bb\t\u2022\u2022 .\t5.1 j\t5 2\t5.0\tmm * c E \u25a0\u25a0>.9\t\n\t\t... \u2022 \u2022 ...\t\u25a0 ' ;:v- \u2022 \u2022 . \u2022. \" ' '\t\t\t\t6t \u00ab\t\n10 n 17\ta.o 7\t5.5\t0,0\t7.5 !\t^ \u2022 \u25a0 /.o\t10,0\t\tH \u00ab \u00abs\nIS u 19\t\t\t\t\t\t\t\t\u2022O j 9\n\t5.0\t\u00ab,5\t8.0\t11.0 i\t15,0\t20,0\t\t** if, v \u00a3\n\t\t\t\t\u2022\t. i\t\t\t\u00bb 'Ji\t\nMittel\tW\t\t7,0\t9.9 J\tlt.\u00bb\t15,0\tUm Um\t\n\t\t\t\t: \u25a0\u25a0 !\t\t\tN A\t\nDie Menge des entstandenen Farbstoffs ist also eine Function der Menge des Fermentes, nicht aber der Menge des oxydirenden Heagcns. Hei Anwen-d u ng ei n e s a no rga n i sc heil S au c r stoff \u00fc bert r \u00e4 gers (wie Ferrum sesquichloratum) wird die Menge des entstandenen Farbstoffs proportional der Menge des oxydirenden Heagcns.","page":232},{"file":"p0233.txt","language":"de","ocr_de":"In der Litteratur habe ich ein ganz analoges Factum gefunden: Duclaux13) theilt n\u00e4mlich in seiner Mikrobiologie mit, dass die Menge der Dextrose, welche durch Invertinwirkung entstellt, eine Function der Menge des Invertins ist. Vielleicht liegt ja hier ein allgemeines Gesetz der Ferment-Wirkung vor.\nMit H\u00fclfe der oben beschriebenen colorimetrischen Methode habe ich ferner die Versuche Bertrand's und liouijuelot*s \u00fcber die Wirkung dor Reaction der Fl\u00fcssigkeit auf die Farb-stoffbildung (Oxydation) wiederholt. Wenn nun auch die Reaction einen grossen Kinlluss aus\u00fcbt und eine starke S\u00e4ure die I luitigkeit des Fermentes vernichten kann, so kann man doch z. R. Kartoffellaccase 21 Stunden mit 0,8\u20141 Voigor Kssig-s\u00e4ure digerimi, ohne sie zu Zerst\u00f6rern. W>nn man die S\u00e4ure neutralisirt, l\u00e4ngt das Oxydationsverm\u00f6gen der Laccase* wieder au. Die folgend\u00ab* labcll\u00ab* zeigt die St\u00e4rke der oxydirenden Kraft des fermentes nach Digeriren mi\u2019t S\u00e4uren verschiedener Concentration.\nConcent ration S\u00e4uren\t0,15 \u00b04o\tovp \u00ab - J\t0.1%\t0.5 %\t0.8*4*\tl.nu o 1.5\u00b0 4 2.09')\nSalzs\u00e4ure . . .\t-1)\t\u2014 -\t\t\u25a0 i\tSp\tSp'\tSp\nEssigs\u00e4ure . . .\ti\t4-\t\u2014 * \u2014\t\tI .\u00bb .\tv-\t-*\u2022\t: sp\nAmeisens\u00e4ure .\t~\t1\t! 1\t4 \u2022\tV\t.T-\t^P\tSP\nMilchs\u00e4ure. . .\t:\t\t\t\t\t\u25a0\u25a0 - - \u2022 \u2022 . ..\t. ' 44..\nDurch eine Reih\u00ab' von Versuchen habe ich ferner fest-gestellt, dass die Laccase auch nicht durch Pepsinsalzs\u00e4ur\u00ab zerst\u00f6rt wird, wenn nur \u00ab1er S\u00e4uregehalt in \u00ab1er Fl\u00fcssigkeit nicht O,to o \u00fcbersteigt. Kurz\u00ab* Kinwirkung der Rancreas-verdauung zerst\u00f6rt si\u00ab* ebenfalls nicht, wie schon Portiei gefunden hat, langt* fortgesetzt\u00ab* l\u00e4sst die\" Kraft des F(*rmeutc> allm\u00e4hlich verschwinden.\nDie t\u00f6\u00abltliehe iemperatur l\u00fcr \u00ablie Laccase vaf\u00fcrt je nacl \u00ab1er Reinheit des Pr\u00e4parates: die reinsten meiner Pr\u00e4parat\u00ab\nV' -j\u201d Positiv, \u2022\u2014 Negativ. Sp Spuren:","page":233},{"file":"p0234.txt","language":"de","ocr_de":"wurden schon bei 50\u00b0 zerst\u00f6rt, die aschereichsten erst bei\nAus dieser vorliegenden Arbeit lassen sich folgende Schl\u00fcsse ziehen :\n1.\tDie Lacease geh\u00f6rt zu den Fermenten, denn:\n1. verliert sie ihre Wirkung bei hohen Tenipe-; raturen,\n-\u2022 ist ihre Wirkung proportional der Quadratwurzel ihrer Menge,\nd. ist die Menge des entstandenen Produktes eine Function der Menge des Fermentes, nicht aber der Menge der oxydirenden Substanz.\n2.\tZu den g\u00fcnstigsten Bedingungen- der Oxydase Wirkung geh\u00f6rt schwach alkalische Reaction, wie schon Bertrand und Bour<iuelot gefunden haben.\n\u2666h Die Lacease kann auf Grund ihres Stickstoff- und Schwefelgehaltes und ihrer Beactionen zu den Eiweissk\u00f6rpern gerechnet werden. Ihr Aschegehalt kann sehr gering sein, ohne einen Einfluss auf die Oxyd\u00e2t ions Wirkung zu haben.\n1. Die Lacease wird weder durch schwache S\u00e4uren, noch durch peptische \u00d6der puncreatische Verdauung zerst\u00f6rt.\nh\n:2)\n3)\n1)\n5)\n6) 7) #\n\u2022b\n10)\nit)\n12/\nm\nit)\n15\u00bb\nLitteratur. \u25a0;\nBertrand. C. B. de TAe. de Sc*., 1891, S. 1215; ibidem 1895, S. 266 und S. 1166 ; ibidem 189\u00ab, S. 11:12.\nllikorokuro Yoshida, Journ. of the chem. Society, 1883. Bertrand, C. B. de Y Ac. d. Sc., 1896, Sc 1215, S. 163.\nBertrand und Bourquelot, C. U. d. l\u2019Ac. d. Sc., 1895, S. 738. Bourque lot. C. H. d. TAc. d. Sc., 1896, S. 260 u. 123.\nBouffard. C. B. d. l\u2018Ac. d. Sc., 1897 S . 706 u. 1053.\nCazeneuve. C. B. d. l'Ac. d. Sc., 1897 S. 106; ibidem S. 781.\nha borde, C. B. d. l*Ae. d. Sc., 1897, S. 218-536 ; ibidem 1896. S. 1071.\nLagatu , C. B. d. l Ac. d. Sc., 1897, S. 512.\nMartin aud, C. B d. PAc. d. Sc., 1895, S. 502.\nTolomei , Olease, Atti Accad. dei Lincei, 1896.\nBout roux, he pain.\nDuclaux, Trait\u00e9 de microbiologie, T. HI, 1900.\nMedwedew, Pfl\u00fcgers Archiv, Bd. L1V Wal t he r. Petersburg. Inaug.-Diss.,","page":234}],"identifier":"lit17469","issued":"1900-01","language":"de","pages":"227-234","startpages":"227","title":"Zur Kenntniss der pflanzlichen Oxydasen","type":"Journal Article","volume":"31"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:14:44.375617+00:00"}